Vertex–Operatoren,
Darstellungen der Virasoro–Algebra
und konforme Quantenfeldtheorie

Dissertation

zur Erlangung des Doktorgrades

der Naturwissenschaften

vorgelegt beim Fachbereich Mathematik

der Johann Wolfgang Goethe–Universität

in Frankfurt am Main

von

Wolfram Boenkost

aus Frankfurt Frankfurt 1994

(D F 1)

vom Fachbereich Mathematik der
Johann Wolfgang Goethe–Universität als Dissertation angenommen. Dekan: Prof. W. Schwarz
Gutachter: Prof. F. Constantinescu und Prof. H. F. de Groote
Datum der Disputation: 11.7.1994

Zusammenfassung
In dieser Arbeit werden die mathematischen Grundlagen zur Konstruktion der primären Felder der minimalen Modelle der konformen Quantenfeldtheorie beschrieben. Wir untersuchen Verma– und Fock–Moduln der Virasoro–Algebra und klassifizieren diese Moduln bezüglich der Struktur der (ko–) singulären Vektoren. Wir definieren die Vertex–Operatoren zwischen gewissen Fock–Moduln (die eine kanonische Hilbertraumstruktur besitzen) und beweisen verschiedene Eigenschaften dieser Operatoren: Unter bestimmten Voraussetzungen sind Vertex–Operatoren dicht definierte, nicht abschlie\3bare Operatoren zwischen den Fock–Moduln. Radialgeordnete Produkte von Vertex–Operatoren existieren auf einem dichten Teilraum. Wir beweisen Kommutatorrelationen zwischen Vertex–Operatoren und den Generatoren der Virasoro–Algebra. Dann definieren wir die integrierten Vertex–Operatoren und zeigen, da\3 diese Operatoren im wesentlichen wieder die Eigenschaften der nichtintegrierten Vertex–Operatoren haben. Gewisse integrierte Vertex–Operatoren können mit konformen Felder identifiziert werden. Ein unter den Vertex–Operatoren invarianter Unterraum der Fock–Moduln kann mit dem physikalischen Zustandsraum identifiziert werden.

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Inhaltsverzeichnis

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Einleitung

Physikalischer Hintergrund

Systeme der klassischen statistischen Mechanik am kritischen Punkt besitzen keine natürliche Längenskala, sie sind skaleninvariant. Nach der Wilson’schen Idee der Renormierungsgruppe wird das Verhalten des Systems am kritischen Punkt durch einen Fixpunkt der Renormierungsgruppe beschrieben.

Man kennt verschiedene Beispiele, in denen Modelle der klassischen statistischen Mechanik im Kontinuumlimes euklidischen Quantenfeldtheorien entsprechen. Falls das System an einem kritischen Punkt ist, so entspricht der Renormierungsgruppenfixpunkt nach einer Vermutung von Polyakov einer nicht nur skaleninvarianten, sondern sogar konform invarianten euklidischen Quantenfeldtheorie. Von dieser konformen Quantenfeldtheorie kann man Osterwalder–Schrader–Positivität annehmen, falls das statistische System eine lokale Wechselwirkung hat (z. B. nächste Nachbarn) und eine selbstadjungierte Transfermatrix besitzt.

Eine weitere Hypothese in der Theorie der kritischen Phänomene besagt, da\3 die “kritischen Exponenten”, die das Verhalten der sogenannten Ordnungsparameter in der Nähe des kritischen Punktes beschreiben, nicht mehr von speziellen Eigenschaften des Systems wie z. B. der genauen Form der Wechselwirkung abhängen, vielmehr haben ganze Klassen von Modellen die gleichen kritischen Exponenten und damit das gleiche Verhalten am kritischen Punkt. Dies wird mit der Universalität der kritischen Exponenten bezeichnet.

Der springende Punkt ist nun, da\3 der Formalismus der konformen Quantenfeldtheorie in zwei Dimensionen es erlaubt, die kritischen Exponenten zu berechnen, man kann auf diese Weise bestimmte konforme Theorien mit Modellen der statistischen Mechanik, deren kritische Exponenten bekannt sind, identifizieren. Hier seien dabei das Isingmodell, das trikritische Isingmodell und das 3—state Potts–Modell genannt [Car, ZZ]. Aus diesem Grund gab (und gibt) es ein gro\3es Interesse an der Klassifikation aller konformen Theorien, auf diesem Wege lie\3en sich dann auch alle kritischen Punkte klassifizieren. Diese Klassifikation aller konformen Quantenfeldtheorien ist bis heute nicht vollendet, es wurden aber eine ganze Reihe von Serien konformer Theorien gefunden, siehe z. B. [BG]. Die erste Serie von konformen Modellen, die von A. Belavin, A. Polyakov und A. B. Zamolodchikov [BPZ] entdeckte Serie der minimalen Modelle, ist der Gegenstand dieser Arbeit.

Einen weiteren Grund für das Interesse an konformer Quantenfeldtheorie in zwei Dimensionen ist die Stringtheorie. Man erhofft sich, durch die Untersuchung von konformen Quantenfeldtheorien einen Überblick über mögliche Stringmodelle zu verschaffen. Jede konforme Quantenfeldtheorie liefert einen möglichen Grundzustand für ein Stringmodell. Bemerkenswerterweise spielen auch hier die zweidimensionalen Theorien eine entscheidende Rolle; die Weltfläche eines Strings ist eine zweidimensionale Mannigfaltigkeit mit einer komplexen Struktur, d. h. eine Riemannsche Fläche. Auch die Feynman–Graphen werden in der String–Theorie durch Riemannsche Flächen ersetzt. Deshalb interessiert man sich in diesem Rahmen insbesondere für konforme Theorien auf Riemannschen Flächen von beliebigem Geschlecht. Wir werden aber nur Theorien in der komplexen Ebene bzw. auf 1superscript1\mathchar 1360\relax^{1} betrachten.

Wir wollen nun etwas genauer auf die konforme Invarianz einer Theorie eingehen, vgl. hierzu [SA, Car, Gin]. Ein Diffeomorphismus einer (Pseudo–) Riemannschen Mannigfaltigkeit M𝑀M hei\3t konform, wenn er die Metrik nur um einen C(M)superscript𝐶𝑀C^{\infty}(M)–Faktor ändert. Deshalb enthalten die konformen Transformationen auch die Poincarè–Transformationen, da diese die Metrik invariant lassen. Für M=d𝑀superscript𝑑M=\mathchar 1362\relax^{d}, d2𝑑2d\geq 2 mit kanonischer Metrik g𝑔g der Signatur (p,q)𝑝𝑞(p,q) hat die Gruppe der (globalen) konformen Transformationen die Dimension (d+1)(d+2)2𝑑1𝑑22\frac{(d+1)(d+2)}{2}, ist also insbesondere endlichdimensional. M=2𝑀superscript2M=\mathchar 1362\relax^{2} mit der euklidischen Metrik ist von besonderer Bedeutung, die konformen Transformationen entsprechenden dann den holomorphen und antiholomorphen Funktionen, die Symmetriegruppe ist also unendlichdimensional. Nur die Moebius–Transformationen (und ihre antiholomorphen Partner) erzeugen globale konforme Transformationen, jede (anti–)holomorphe Funktion erzeugt aber eine lokale konforme Transformation.

Um den Unterschied zwischen lokalen und globalen Transformationen zu eliminieren, geht man zu den infinitesimalen Generatoren konformer Transformationen über, die durch ln=zn+1zsubscript𝑙𝑛superscript𝑧𝑛1𝑧l_{n}=-z^{n+1}\frac{\partial}{\partial z} für n𝑛n\in\mathchar 1370\relax gegeben sind. lnsubscript𝑙𝑛l_{n} definieren meromorphe Vektorfelder auf 1superscript1\mathchar 1360\relax^{1} und erfüllen die Witt–Algebra

[ln,lm]=(nm)ln+m.subscript𝑙𝑛subscript𝑙𝑚𝑛𝑚subscript𝑙𝑛𝑚[l_{n},l_{m}]=(n-m)l_{n+m}. (1)

l1,l0,l1subscript𝑙1subscript𝑙0subscript𝑙1l_{-1},l_{0},l_{1} sind die infinitesimalen Generatoren der Moebius–Transformationen, sie bilden eine sl(2,)𝑠𝑙2sl(2,\mathchar 1347\relax)–Unteralgebra. Analog erzeugen die antiholomorphen Funktionen eine Witt-Algebra, deren Generatoren wir mit l¯nsubscript¯𝑙𝑛\bar{l}_{n} bezeichnen.

Auf dem Quantenlevel erhält man als Symmetriealgebra die Virasoro–Algebra, die die eindimensionale zentrale Erweiterung der Witt-Algebra ist. Die zentrale Erweiterung kann man als Schwinger–Term oder Anomalie interpretieren, bei der Quantisierung wird die klassische Symmetrie zerstört. Die Relationen der Virasoro–Algebra sind

[en,em]=(nm)en+m+n(n21)12zδn,m.subscript𝑒𝑛subscript𝑒𝑚𝑛𝑚subscript𝑒𝑛𝑚𝑛superscript𝑛2112𝑧subscript𝛿𝑛𝑚[e_{n},e_{m}]=(n-m)e_{n+m}+\frac{n(n^{2}-1)}{12}z\delta_{n,-m}. (2)

Die komplexe Lie–Algebra, erzeugt durch en,(n)subscript𝑒𝑛𝑛e_{n},\;(n\in\mathchar 1370\relax) und z𝑧z bezeichnen wir mit Vir. Bemerkenswerterweise bilden e1,e0,e1subscript𝑒1subscript𝑒0subscript𝑒1e_{-1},e_{0},e_{1} wieder eine sl(2,)𝑠𝑙2sl(2,\mathchar 1347\relax)–Unteralgebra, die globale konforme Symmetrie wird also durch den Schwinger–Term nicht beeinflu\3t. Die volle Symmetrie–Algebra ist (bei den von uns untersuchten Modellen) die direkte Summe VirVir¯direct-sumVir¯Vir\mathop{\rm Vir}\nolimits\oplus\overline{\mathop{\rm Vir}\nolimits}.

Konforme Quantenfeldtheorie \cap Mathematik

Der Zustandsraum \mathchar 1352\relax der konformen Quantenfeldtheorie ist ein Virasoro–Modul.
Aus physikalischen Gründen untersucht man graduierte Höchstgewichtsmoduln von Vir, denn es soll im Zustandsraum einen zyklischen Vektor (den Vakuumvektor) minimaler Energie geben. Die Graduierung wird von e0subscript𝑒0e_{0}–Eigenräumen erzeugt.

Die geeignete Klasse von Darstellungen von Vir liefern die Verma–Moduln V(h,c)=n0V(h,c)n𝑉𝑐subscriptdirect-sum𝑛0𝑉subscript𝑐𝑛V(h,c)=\mathop{\oplus}\limits_{n\geq 0}V(h,c)_{n} für (h,c)2𝑐superscript2(h,c)\in\mathchar 1347\relax^{2}, wobei z𝑧z durch cId𝑐Idc\mathop{\rm Id}\nolimits dargestellt wird und für xV(h,c)n𝑥𝑉subscript𝑐𝑛x\in V(h,c)_{n} e0x=(h+n)xsubscript𝑒0𝑥𝑛𝑥e_{0}x=(h+n)x gilt. Moduln mit diesen Eigenschaften hei\3en Moduln vom Typ (h,c)𝑐(h,c). V(h,c)n𝑉subscript𝑐𝑛V(h,c)_{n} haben die Dimension p(n)𝑝𝑛p(n), wobei p(n)𝑝𝑛p(n) die Partitionsfunktion ist. Die Bausteine des Zustandraumes sind die irreduziblen Quotienten von Verma–Moduln, diese Moduln bezeichnen wir mit L(h,c)𝐿𝑐L(h,c). c𝑐c ist durch das Modell festgelegt, der Zustandsraum hat also die Form

=iIL(hi,c)L(h¯i,c).subscriptdirect-sum𝑖𝐼tensor-product𝐿subscript𝑖𝑐𝐿subscript¯𝑖𝑐\mathchar 1352\relax=\mathop{\oplus}\limits_{i\in I}L(h_{i},c)\otimes L(\bar{h}_{i},c). (3)

Für Modelle ohne Spin (wie wir sie hier ausschlie\3lich betrachten) gilt hi=h¯isubscript𝑖subscript¯𝑖h_{i}=\bar{h}_{i}. Eine der Eigenschaften der konformen Quantenfeldtheorie ist es, da\3 zu jedem Summand in (3) ein spezielles “primäres” Feld assoziert ist. Ein primäres Feld ist dabei über eine spezielle Form des Kommutators mit den Elementen von Vir charakterisiert. Die primären Felder kann man analog zu (3) zerlegen, die Faktoren, die man dabei erhält, nennt man konforme Felder. A. Belavin, A. Polyakov und A. B. Zamolodchikov lösten in der bahnbrechenden Arbeit [BPZ] das Problem, für bestimmte Werte von c𝑐c endliche Indexmengen I𝐼I zu finden, so da\3 die von den primären Feldern erzeugte Operatoralgebra schlie\3t. Diese so erhaltenen Modelle sind genau die minimalen Modelle.

Aus der vorhergegangenen Diskussion ergeben sich zwei Aufgaben für die mathematische Behandlung der konformen Quantenfeldtheorie:
Man mu\3 die Darstellungstheorie der Symmetrie–Algebra, in diesem Fall der Virasoro–Algebra untersuchen, und danach mu\3 man die konformen Felder zwischen bestimmten Moduln der Virasoro–Algebra konstruieren.

Zunächst zur Darstellungstheorie von Vir:

Auf den Verma–Moduln gibt es eine kanonische kontravariante Form, die Shapovalov–Form. Diese Form zerfällt in eine direkte Summe von Formen auf V(h,c)n𝑉subscript𝑐𝑛V(h,c)_{n}. Aussagen über die Irreduzibilität der Verma–Moduln lassen sich auf Aussagen über die Shapovalov–Form zurückführen. Diese Form induziert eine Form auf L(h,c)𝐿𝑐L(h,c) und somit auch auf \mathchar 1352\relax. Eine Frage, die in [BPZ] nicht beantwortet wurde war die, ob diese Form positiv definit ist und man damit \mathchar 1352\relax zu einem Hilbertraum machen kann. In diesem Fall wäre die konforme Quantenfeldtheorie auch positiv im Sinne von Osterwalder–Schrader.

Gerade diese Bedingung der Unitarität hat die Entwicklung der konformen Quantenfeldtheorie im Sinne der axiomatischen Feldtheorie verzögert [Mack], es ist ein hochgradig nichttriviales Problem, unitäre Darstellungen der Virasoro–Algebra zu finden. Dieses Problem wurde erst von [GKO, FQS] gelöst. Es zeigte sich, da\3 die unitären Modelle eine Teilmenge der minimalen Modelle sind. Die erwähnten Modelle der statistischen Mechanik lassen sich mit bestimmten unitären Modellen identifizieren.

V. Kac stellte in [Kac1] eine Vermutung über die Determinanten der Shapovalov–Form als Funktion von (h,c)𝑐(h,c) auf. Aufgrund der nichtlinearen Abhängigkeit von n𝑛n im Kommutator (2) treten in dieser Determinante kompliziertere Terme auf als in vergleichbaren Determinantenformeln für Kac–Moody–Algebren [Kac2].

B. Feigin und D. Fuks gelang in [FF] ein Beweis dieser Determinantenformel. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Beweisen für diese Formel [KR, TK]. Wir geben einen von [TK, RC1, Th] motivierten Beweis unter Verwendung von Ergebnissen aus Kapitel 4. (Die Ergebnisse dieses Kapitels sind selbstverständlich unabhängig von der Kac–Formel.)

Zur Konstruktion der konformen Felder:

V. Dotsenko und V. Fateev gelang es in [DF1], die konformen Felder zu realisieren. Dabei gingen sie vom freien bosonischen Feld ΦΦ\Phi aus und fanden, da\3 die Korrelationen von :eΦ::e^{\Phi}: denen der konformen Theorie mit c=1𝑐1c=1 entsprechen. (: : bezeichnet die Wick–Ordnung, ohne die das Exponential nicht existiert.) :eΦ::e^{\Phi}: bezeichnet man als (freien) Vertex–Operator. Durch geeignete Abschirmungen der Vertex–Operatoren konnten sie Realisierungen der Korrelationen konformer Felder für alle minimalen Modelle finden. In [DF2] verwendeten sie diese Realisierung, um Integraldarstellungen für die Vierpunktfunktionen der minimalen Modelle anzugeben.

G. Felder ging in [Fe1] weiter und realisierte die Vertex–Operatoren im bosonischen Fock–Raum, wie es üblicherweise in der Stringtheorie gemacht wird. Auch die Virasoro–Algebra lä\3t sich im Fock–Raum über Erzeuger– und Vernichter–Operatoren realisieren, man kann auf diese Weise Fock–Moduln vom Typ (h,c)𝑐(h,c) definieren. Es liegt nun nahe, die Fock–Moduln als Ersatz von L(h,c)𝐿𝑐L(h,c) zu verwenden.

Der Vorteil dieser Moduln ist, da\3 man eine kanonische Hilbertraumstruktur geschenkt bekommt und deshalb die Frage der Unitarität von Darstellungen zunächst keine Rolle spielt. Andererseits sind die Fock–Moduln komplizierter als die Verma–Moduln, sie sind i. A. auch keine Höchstgewichtsmoduln.

Bestimmte abgeschirmte Vertexoperatoren erfüllen dieselben Kommutatoren mit den Elementen von Vir wie die konformen Felder. Der entscheidende Fortschritt von G. Felder war nun, da\3 er die Beziehung zwischen den Verma–Moduln (oder den Moduln L(h,c)𝐿𝑐L(h,c)) und den Fock–Moduln der minimalen Modelle auf elegante Weise klären konnte: Er konnte zeigen, da\3 ein Ko–Rand–Operator Q𝑄Q zwischen bestimmten Fock–Moduln existiert, so da\3 L(h,c)𝐿𝑐L(h,c) eine Kohomologiegruppe einer Sequenz von Fock–Moduln ist. Q𝑄Q wird auch als BRST–Operator bezeichnet (BRST steht für Becchi, Rouet, Stora und Tyupin), in der Stringtheorie werden BRST–Operatoren verwendet um den Zustandsraum frei von “Ghost–Zuständen” zu machen [Kaku]. Formal hat Q𝑄Q auch hier genau diese Funktion, aber nicht die physikalische Interpretation aus der Stringtheorie.

Weiter konnte G. Felder zeigen, da\3 die abgeschirmten Vertex–Operatoren Ketten–Abbildungen sind und sie damit Abbildungen auf L(h,c)𝐿𝑐L(h,c) induzieren, die mit den konformen Feldern identifiziert werden können.

Zur mathematischen Genauigkeit der Arbeiten von V. Dotsenko, V. Fateev und G. Felder ist folgendes zu sagen: Die Arbeiten [DF1, DF2] sind physikalischer Natur, die erwähnte Identifizierung verwendet zur Berechung von Korrelationen von Vertex–Operatoren das Funktionalintegral. In der Arbeit [Fe1] wird auf das Funktionalintegral zugunsten der Realisierung der Vertex–Operatoren auf Fock–Moduln verzichtet. Die Vertex–Operatoren selber werden aber nur auf formale Weise behandelt.

Dies war der Ansatzpunkt und die Motivation dazu, die Vertex–Operatoren als Operatoren im Hilbertraum zu untersuchen und allgemeine Eigenschaften dieser Operatoren zu beweisen, die es unter anderem erlauben, die von G. Felder angegebene Konstruktion auf mathematisch korrekte Weise durchzuführen.

Wir beschreiben nun kurz den Inhalt der einzelnen Kapitel.

In Kapitel 1 führen wir die Verma– und Fock–Moduln ein. Wir definieren die Shapovalov–Form und geben Determinantenformeln an und geben einen Beweis, der Ergebnisse aus Kapitel 4 verwendet. Au\3erdem behandeln wir kurz die Ergebnisse über die Unitarität von Vir–Moduln.

In Kapitel 2 verwenden wir die Kac–Determinantenformel, um die Verma– und Fock–Moduln genauer zu analysieren. Es gibt in diesen Moduln eine ausgezeichnete Menge von Vektoren, die (ko–)singulären Vektoren. Im Falle der Verma–Moduln, die nur singuläre Vektoren enthalten, erzeugt jeder singuläre Vektor einen Untermodul, der wieder isomorph zu einem Verma–Modul ist. Mit Hilfe der Jantzen–Filtration klassifizieren wir die Verma–Moduln nach der Struktur der singulären Vektoren, gleichzeitig erhält man die Charakterisierung aller Untermoduln von und Homomorphismen zwischen Verma–Moduln.
Danach untersuchen wir die Fock–Moduln. Hier ist die Situation komplizierter, da die Fock–Moduln auch ko–singuläre Vektoren enthalten können und i. allg. auch keinen zyklischen Vektor besitzen. Auch die Fock–Moduln können wir nach der Struktur der (ko–)singulären Vektoren klassifizieren.
Die Ergebnisse von Kapitel 2 sind bis auf einen Fehler in der Klassifikation der Fock–Moduln in [FF] enthalten. Der Beweis der Klassifikation der Verma–Moduln verwendet aber andere (elementare) Methoden, die von [RCW] motiviert sind. Bei der Klassifikation der Fock–Moduln verwenden wir die Ideen aus [FF]. Diesen Teil kann man als Ausarbeitung von [FF] sehen.

In Kapitel 3 definieren wir die Vertex–Operatoren als unbeschränkte Operatoren im Fock–Raum. Wir zeigen, da\3 diese Operatoren unter gewissen Voraussetzungen dicht definiert sind und Produkte dieser Operatoren auf dichten Teilmengen existieren. Die Beziehung zur Virasoro–Algebra entsteht, wenn wir Kommutatoren zwischen (Produkten von) Vertex–Operatoren und Elementen der Virasoro–Algebra beweisen. Dann zeigen wir eine nützliche Faktorisierung der Vertex–Operatoren in einen Hilbert–Schmidt–Operator und einen diagonalen, selbstadjungierten Operator. Damit können wir die Vertex–Operatoren auf einen einfach zu charakterisierenden Definitionsbereich fortsetzen. Wir beenden dieses Kapitel mit einem Beweis, da\3 die Vertex–Operatoren nicht abschlie\3bar sind.
Die Ergebnisse von Kapitel 3 sind teilweise veröffentlicht in [BC, Boe].

In Kapitel 4 führen wir die integrierten Vertex–Operatoren ein, die auch als abgeschirmt bezeichnet werden. Zunächst konstruieren wir so einen nichttrivialen Intertwiner zwischen gewissen Fock–Moduln; die Existenz dieses Intertwiners erlaubt den Beweis der Kac–Determinantenformel. Dann führen wir allgemeinere integrierte Vertex–Operatoren ein und zeigen, da\3 das Produkt von abgeschirmten Vertex–Operatoren unter bestimmten Voraussetzungen existiert.

In Kapitel 5 kommen wir zur Anwendung unserer Ergebnisse auf die minimalen Modelle der konformen Quantenfeldtheorie. Nach einer kurzen Einleitung über die konforme Quantenfeldtheorie und die minimalen Modelle definieren wir die konformen Felder zwischen den Fock–Moduln. Dann definieren wir den Ko–Rand–Operator Q𝑄Q, der im wesentlichen der Intertwiner aus Kapitel 4 ist. Wir zeigen, da\3 eine Sequenz von Fock–Moduln existiert, deren Kohomologiegruppe der entsprechende irreduzible Vir–Modul ist. Wir definieren eine Hilbertraumstruktur auf der Kohomologiegruppe und zeigen, da\3 die konformen Felder mit Q𝑄Q kommutieren und dicht definierte Operatoren in den Kohomologiegruppen induzieren. Diese können wir mit den physikalischen konformen Feldern identifizieren, wir haben somit die primären Felder konstruiert.

Kapitel 1 Die Virasoro–Algebra

1 Definitionen

Die Virasoro–Algebra wurde von Physikern in der String–Theorie als die Moden–Algebra des Energie–Impuls Tensors entdeckt, vgl. S. Mandelstam, [Man]. Genau diese Rolle spielt sie auch in der konformen Quantenfeldtheorie. Konkret ist die Virasoro–Algebra die (eindimensionale) zentrale Erweiterung der Witt–Algebra, der Lie–Algebra der polynominalen Vektorfelder auf S1superscript𝑆1S^{1}. Die Virasoro–Algebra ist die komplexe Lie–Algebra gegeben durch

Vir=nenz,[en,em]=(nm)en+m+n3n12zδn,m.formulae-sequenceVirsubscriptdirect-sum𝑛subscript𝑒𝑛direct-sum𝑧subscript𝑒𝑛subscript𝑒𝑚𝑛𝑚subscript𝑒𝑛𝑚superscript𝑛3𝑛12𝑧subscript𝛿𝑛𝑚\mathop{\rm Vir}\nolimits=\mathop{\oplus}\limits_{n\in\mathchar 1370\relax}\mathchar 1347\relax\,e_{n}\mathop{\oplus}\limits\mathchar 1347\relax\,z,\qquad[e_{n},e_{m}]=(n-m)e_{n+m}+\frac{n^{3}-n}{12}z\delta_{n,-m}. (1)

Mit Vir±=n><0ensubscriptVirplus-or-minussubscriptdirect-sum𝑛FRACOP0subscript𝑒𝑛\mathop{\rm Vir}\nolimits_{\pm}=\mathop{\oplus}\limits_{n{>\atop<}0}\mathchar 1347\relax\,e_{n} und H=ze0𝐻𝑧direct-sumsubscript𝑒0H=\mathchar 1347\relax\,z\mathop{\oplus}\limits\mathchar 1347\relax\,e_{0} haben wir eine Cartan–Zerlegung Vir=VirHVir+VirsubscriptVirdirect-sum𝐻direct-sumsubscriptVir\mathop{\rm Vir}\nolimits=\mathop{\rm Vir}\nolimits_{-}\mathop{\oplus}\limits H\mathop{\oplus}\limits\mathop{\rm Vir}\nolimits_{+}. Vir wird eine (\mathchar 1370\relax–)graduierte Lie–Algebra, wenn wir degen=ndegreesubscript𝑒𝑛𝑛\deg e_{n}=-n und degz=0degree𝑧0\deg z=0 setzen.

Wir wiederholen nun einige Begriffe der Darstellungstheorie.
Sei M𝑀M ein Vir–Modul. M𝑀M hei\3t graduiert, wenn M=kMk𝑀subscriptdirect-sum𝑘subscript𝑀𝑘M=\mathop{\oplus}\limits_{k\in\mathchar 1370\relax}M_{k} mit en(Mk)Mknsubscript𝑒𝑛subscript𝑀𝑘subscript𝑀𝑘𝑛e_{n}(M_{k})\subset M_{k-n} gilt. Ein graduierter Modul M𝑀M hei\3t von endlichem Typ, falls dimMk<dimensionsubscript𝑀𝑘\dim M_{k}<\infty für alle k𝑘k gilt. Zu jedem Modul M𝑀M von endlichem Typ definieren wir den dualen Modul Msuperscript𝑀M^{\prime} durch en=(en:MkMkn)e^{\prime}_{n}=(e_{n}:M_{k}\longrightarrow M_{k-n})^{\prime} und den kontragredienten Modul M¯¯𝑀\overline{M} durch e¯n:(en:MkMk+n)\bar{e}_{n}:(e_{-n}:M_{k}\longrightarrow M_{k+n})^{\prime}.

Sei U(Vir)𝑈Vir\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits) die universelle einhüllende Algebra von Vir. M𝑀M hei\3t ein Höchstgewichtsmodul, wenn ein Vektor vM0𝑣subscript𝑀0v\in M_{0} mit U(Vir)v=M𝑈Vir𝑣𝑀\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits)v=M und Vir+v=0subscriptVir𝑣0\mathop{\rm Vir}\nolimits_{+}v=0 existiert. v𝑣v wird als Höchstgewichtsvektor oder Vakuumvektor bezeichnet.

Seien h,c𝑐h,c\in\mathchar 1347\relax. Ein graduierter Vir–Modul M𝑀M hei\3t vom Typ (h,c)𝑐(h,c), wenn zm=cm𝑧𝑚𝑐𝑚zm=cm für alle mM𝑚𝑀m\in M und e0m=(h+j)msubscript𝑒0𝑚𝑗𝑚e_{0}m=(h+j)m für mMj𝑚subscript𝑀𝑗m\in M_{j} gilt. Jeder irreduzible graduierte Vir–Modul von endlichem Typ ist ein Modul vom Typ (h,c)𝑐(h,c) für geeignete h,c𝑐h,c\in\mathchar 1347\relax. Ein von Null verschiedener Vektor wM𝑤𝑀w\in M hei\3t singulärer Vektor (vom Typ (h,c)𝑐(h,c)), falls Vir+w=0subscriptVir𝑤0\mathop{\rm Vir}\nolimits_{+}w=0, e0w=hwsubscript𝑒0𝑤𝑤e_{0}w=hw und zw=cw𝑧𝑤𝑐𝑤zw=cw gilt. Dual dazu hei\3t ein Vektor wM𝑤𝑀w\in M vom Grad n𝑛n kosingulärer Vektor, falls wVir(k<nMk)𝑤subscriptVirsubscriptdirect-sum𝑘𝑛subscript𝑀𝑘w\notin\mathop{\rm Vir}\nolimits_{-}(\mathop{\oplus}\limits_{k<n}M_{k}) gilt.

2 Die Verma–Moduln und die Kac–Formel

Wir definieren nun Verma–Moduln: Für h,c𝑐h,c\in\mathchar 1347\relax ist V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) der Modul vom Typ (h,c)𝑐(h,c), der als VirsubscriptVir\mathop{\rm Vir}\nolimits_{-}–Modul ein freier Modul mit einem erzeugendem Element vh,cV(h,c)0subscript𝑣𝑐𝑉subscript𝑐0v_{h,c}\in V(h,c)_{0} ist. Die Vektoren ej1ejsvh,csubscript𝑒subscript𝑗1subscript𝑒subscript𝑗𝑠subscript𝑣𝑐e_{-j_{1}}\cdots e_{-j_{s}}v_{h,c}, j1js>0subscript𝑗1subscript𝑗𝑠0j_{1}\geq\cdots\geq j_{s}>0, s0𝑠0s\geq 0 bilden dann eine Basis von V(h,c)𝑉𝑐V(h,c). Es gilt dimV(h,c)n=p(n)dimension𝑉subscript𝑐𝑛𝑝𝑛\dim V(h,c)_{n}=p(n), wobei p(n)𝑝𝑛p(n) die Partitionsfunktion ist. Die Verma–Moduln haben die bemerkenswerte Eigenschaft der Ko–Universalität, d.h zu jedem Modul M𝑀M mit einem singulären Vektor v𝑣v vom Typ (h,c)𝑐(h,c) gibt es genau einen Vir–Homomorphismus V(h,c)M𝑉𝑐𝑀V(h,c)\longrightarrow M, der vh,csubscript𝑣𝑐v_{h,c} auf v𝑣v abbildet. Dual dazu sind die kontragredienten Verma–Moduln universell, d.h. zu jedem Modul M𝑀M mit einem singulären Vektor v𝑣v vom Typ (h,c)𝑐(h,c) gibt es genau einen Homomorphismus MV¯(h,c)𝑀¯𝑉𝑐M\longrightarrow\overline{V}(h,c), der v𝑣v auf v¯h,csubscript¯𝑣𝑐\bar{v}_{h,c} abbildet.

Es gibt genau einen irreduziblen Höchstgewichtsmodul vom Typ (h,c)𝑐(h,c), diesen Modul bezeichnen wir mit L(h,c)𝐿𝑐L(h,c). Mit Hilfe der Verma–Moduln können wir diesen Modul konstruieren: Die Verma–Moduln sind, da sie von einem zyklischen Vektor erzeugt werden, unzerlegbar. Man überlegt sich leicht, da\3 V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) einen grö\3ten echten Untermodul M(h,c)𝑀𝑐M(h,c) enthält, der durch

M(h,c)={xV(h,c):U(Vir)xn>0V(h,c)n}𝑀𝑐conditional-set𝑥𝑉𝑐𝑈Vir𝑥subscriptdirect-sum𝑛0𝑉subscript𝑐𝑛M(h,c)=\left\{x\in V(h,c):\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits)x\subset\mathop{\oplus}\limits_{n>0}V(h,c)_{n}\right\}

gegeben ist. Es gilt dann L(h,c)=V(h,c)/M(h,c)𝐿𝑐𝑉𝑐𝑀𝑐L(h,c)=V(h,c)/M(h,c).

Das wichtigste Hilfsmittel zur Untersuchung der Verma–Moduln ist die Shapovalov–Form bzw. die Shapovalov–Abbildung. Letztere ist einfach die kanonische Abbildung S(h,c):V(h,c)V¯(h,c):𝑆𝑐𝑉𝑐¯𝑉𝑐S(h,c):V(h,c)\longrightarrow\overline{V}(h,c). Setzen wir diese Abbildung in die (bilineare) duale Paarung V¯(h,c)×V(h,c)¯𝑉𝑐𝑉𝑐\overline{V}(h,c)\times V(h,c)\longrightarrow\mathchar 1347\relax ein, erhalten wir eine symmetrische Bilinearform V(h,c)×V(h,c)𝑉𝑐𝑉𝑐V(h,c)\times V(h,c)\longrightarrow\mathchar 1347\relax, die Shapovalov–Form, die wir ebenfalls mit S(h,c)𝑆𝑐S(h,c) bezeichnen. Die fundamentale Eigenschaft der Shapovalov–Form ist

RadS(h,c)=M(h,c).Rad𝑆𝑐𝑀𝑐\mathop{\rm Rad}\nolimits S(h,c)=M(h,c). (2)

S(h,c)𝑆𝑐S(h,c) zerfällt in eine direkte Summe von Bilinearformen auf V(h,c)n𝑉subscript𝑐𝑛V(h,c)_{n}, die wir mit Sn(h,c)subscript𝑆𝑛𝑐S_{n}(h,c) bezeichnen. Wegen (2) ist es äu\3erst interessant, genaue Information über S(h,c)𝑆𝑐S(h,c) zu bekommen. Kac gelang es in [Kac1], die Determinante der Shapovalov–Formen Sn(h,c)subscript𝑆𝑛𝑐S_{n}(h,c) als Funktion von hh und c𝑐c anzugeben, der erste Beweis der Formel stammt von [FF]. Im Gegensatz zu dem “fermionischen” Beweis von [FF] werden wir einen “bosonischen” Beweis der Kac–Formel führen, der von [TK], [RC2] und [Th] motiviert ist. Es gibt zwei Varianten dieses Theorems.

Satz 2.1

Es gilt mit Konstanten Kn0subscript𝐾𝑛0K_{n}\neq 0

detSn(h,c)2=Kn2r,s>0,rsnΦr,s(h,c)p(nrs)subscript𝑆𝑛superscript𝑐2superscriptsubscript𝐾𝑛2subscriptproductformulae-sequence𝑟𝑠0𝑟𝑠𝑛subscriptΦ𝑟𝑠superscript𝑐𝑝𝑛𝑟𝑠\det S_{n}(h,c)^{2}=K_{n}^{2}\prod_{r,s>0,\,rs\leq n}\Phi_{r,s}(h,c)^{p(n-rs)} (3)

mit

Φr,s(h,c)subscriptΦ𝑟𝑠𝑐\displaystyle\Phi_{r,s}(h,c) =\displaystyle= (h+124(r21)(c13)+12(rs1))×\displaystyle\left(h+\frac{1}{24}(r^{2}-1)(c-13)+\frac{1}{2}(rs-1)\right)\times (4)
(h+124(s21)(c13)+12(rs1))+116(r2s2)2.124superscript𝑠21𝑐1312𝑟𝑠1116superscriptsuperscript𝑟2superscript𝑠22\displaystyle\quad\left(h+\frac{1}{24}(s^{2}-1)(c-13)+\frac{1}{2}(rs-1)\right)+\frac{1}{16}(r^{2}-s^{2})^{2}.

Die Variante ist:

Satz 2.2

Es gilt mit Knsubscript𝐾𝑛K_{n} aus Satz 2.1

detSn(h,c)=Knr,s>0,rsn(hhr,s)p(nrs)subscript𝑆𝑛𝑐subscript𝐾𝑛subscriptproductformulae-sequence𝑟𝑠0𝑟𝑠𝑛superscriptsubscript𝑟𝑠𝑝𝑛𝑟𝑠\det S_{n}(h,c)=K_{n}\prod_{r,s>0,\,rs\leq n}(h-h_{r,s})^{p(n-rs)} (5)

mit

hr,ssubscript𝑟𝑠\displaystyle h_{r,s} =\displaystyle= 14a((a+1)2(ar+s)2)14𝑎superscript𝑎12superscript𝑎𝑟𝑠2\displaystyle\frac{1}{4a}\left((a+1)^{2}-(ar+s)^{2}\right) (6)
=\displaystyle= 148((13c)(r2+s2)+(c1)(c25)(r2s2)24rs+2c2)14813𝑐superscript𝑟2superscript𝑠2𝑐1𝑐25superscript𝑟2superscript𝑠224𝑟𝑠2𝑐2\displaystyle\frac{1}{48}\left((13-c)(r^{2}+s^{2})+\sqrt{(c-1)(c-25)}(r^{2}-s^{2})-24rs+2c-2\right)

wobei a=1/12(c13)1/12(c1)(c25)𝑎112𝑐13112𝑐1𝑐25a=1/12(c-13)-1/12\sqrt{(c-1)(c-25)} gesetzt wurde.

Die gemeinsame Idee der Beweise zu Satz 2.1 bzw. 2.2 ist die Konstruktion von Intertwinern zwischen gewissen Vir–Moduln. Der Beweis, den wir angeben werden, fällt mehr oder weniger aus den Resultaten aus Kapitel 3 und 4 ab. Insbesondere die Frage nach der Nichttrivialität der konstruierten Intertwiner ist im Vergleich zu [TK] einfacher beantwortet. Wir werden eine weitere Klasse von Vir–Moduln benötigen, die wir nun einführen.

3 Fock–Darstellungen der Virasoro–Algebra

Sei

A=nanb mit [an,am]=nδn,m und [an,b]=0𝐴subscriptdirect-sum𝑛subscript𝑎𝑛direct-sum𝑏 mit subscript𝑎𝑛subscript𝑎𝑚𝑛subscript𝛿𝑛𝑚 und subscript𝑎𝑛𝑏0\mathchar 1601\relax=\mathop{\oplus}\limits_{n\in\mathchar 1370\relax}\mathchar 1347\relax\,a_{n}\mathop{\oplus}\limits\mathchar 1347\relax\,b\mbox{ mit }[a_{n},a_{m}]=n\delta_{n,-m}\mbox{ und }[a_{n},b]=0

die Heisenbergalgebra. A𝐴\mathchar 1601\relax hat irreduzible, unitäre Darstellungen auf Hilberträumen ((α,β),,)𝛼𝛽\left({\cal H}(\alpha,\beta),\langle\cdot,\cdot\rangle\right) mit folgenden Eigenschaften ([Put]):

  • (i)

    Alle ansubscript𝑎𝑛a_{n} (n0𝑛0n\neq 0) werden dargestellt durch unbeschränkte, abgeschlossene, dicht definierte Operatoren, die wir wieder mit ansubscript𝑎𝑛a_{n} bezeichnen. Es gibt einen dichten Teilraum (α,β)nD(an)𝛼𝛽subscript𝑛𝐷subscript𝑎𝑛{\cal F}(\alpha,\beta)\subset\cap_{n\in\mathchar 1370\relax}D(a_{n}), der invariant unter allen Elementen von A𝐴\mathchar 1601\relax ist.

  • (ii)

    Es existiert ein zyklischer Vektor vα,β(α,β)subscript𝑣𝛼𝛽𝛼𝛽v_{\alpha,\beta}\in{\cal F}(\alpha,\beta) mit a0vα,β=αvα,βsubscript𝑎0subscript𝑣𝛼𝛽𝛼subscript𝑣𝛼𝛽a_{0}v_{\alpha,\beta}=\alpha v_{\alpha,\beta} und bvα,β=βvα,β𝑏subscript𝑣𝛼𝛽𝛽subscript𝑣𝛼𝛽bv_{\alpha,\beta}=\beta v_{\alpha,\beta}.

  • (iii)

    Die Vektoren

    Φη:=(η!Iη)1/2akηka1η1vα,βassignsubscriptΦ𝜂superscript𝜂superscript𝐼𝜂12superscriptsubscript𝑎𝑘subscript𝜂𝑘superscriptsubscript𝑎1subscript𝜂1subscript𝑣𝛼𝛽\Phi_{\eta}:=(\eta!I^{\eta})^{-1/2}a_{-k}^{\eta_{k}}\cdots a_{-1}^{\eta_{1}}v_{\alpha,\beta}

    für die Multiindizes η=(η1,η2,)𝜂subscript𝜂1subscript𝜂2\eta=(\eta_{1},\eta_{2},\ldots) mit ηi0subscript𝜂𝑖0\eta_{i}\geq 0 und η:=i=1iηi<assignnorm𝜂superscriptsubscript𝑖1𝑖subscript𝜂𝑖\|\eta\|:=\sum_{i=1}^{\infty}i\eta_{i}<\infty bilden eine Orthonormalbasis von (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta). Dabei haben wir η!=ηi!𝜂productsubscript𝜂𝑖\eta!=\prod\eta_{i}! und Iη=iηisuperscript𝐼𝜂productsuperscript𝑖subscript𝜂𝑖I^{\eta}=\prod i^{\eta_{i}} gesetzt.

  • (iv)

    Es gilt für k>0𝑘0k>0 und ek=(0,,0,1,0,)subscript𝑒𝑘0.0.1.0e_{k}=(0,\ldots,0,1,0,\ldots)

    akΦη=kηkΦηek und akΦη=k(ηk+1)Φη+eksubscript𝑎𝑘subscriptΦ𝜂𝑘subscript𝜂𝑘subscriptΦ𝜂subscript𝑒𝑘 und subscript𝑎𝑘subscriptΦ𝜂𝑘subscript𝜂𝑘1subscriptΦ𝜂subscript𝑒𝑘a_{k}\Phi_{\eta}=\sqrt{k\eta_{k}}\Phi_{\eta-e_{k}}\mbox{ und }a_{-k}\Phi_{\eta}=\sqrt{k(\eta_{k}+1)}\Phi_{\eta+e_{k}}
  • (v)
    D(a±k)={Φ=ηcηΦη:η|cη|2(ηk+1)<}.𝐷subscript𝑎plus-or-minus𝑘conditional-setΦsubscript𝜂subscript𝑐𝜂subscriptΦ𝜂subscript𝜂superscriptsubscript𝑐𝜂2subscript𝜂𝑘1D(a_{\pm k})=\{\Phi=\sum_{\eta}c_{\eta}\Phi_{\eta}\;:\;\sum_{\eta}|c_{\eta}|^{2}(\eta_{k}+1)<\infty\}. (7)

Als Hilberträume unterscheiden sich die (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) nicht, der einzige Unterschied liegt in der Darstellung von a0subscript𝑎0a_{0} und b𝑏b auf (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta), die durch Multiplikation mit α𝛼\alpha bzw. β𝛽\beta gegeben ist. Das ist auch der Grund, weshalb das Skalarprodukt in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) nicht mit α𝛼\alpha und β𝛽\beta indiziert ist.

Wir setzten (α,β)=Lin{Φη:η<}𝛼𝛽Linconditional-setsubscriptΦ𝜂norm𝜂{\cal F}(\alpha,\beta)=\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\eta}:\|\eta\|<\infty\}. A𝐴\mathchar 1601\relax besitzt eine kanonische Graduierung und durch degΦη:=ηassigndegreesubscriptΦ𝜂norm𝜂\deg\Phi_{\eta}:=\|\eta\| wird (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) zu einem graduierten A𝐴\mathchar 1601\relax–Modul. Es gilt (α,β)n=(α,β)n=Lin{Φη:η=n}subscript𝛼𝛽𝑛subscript𝛼𝛽𝑛Linconditional-setsubscriptΦ𝜂norm𝜂𝑛{\cal H}(\alpha,\beta)_{n}={\cal F}(\alpha,\beta)_{n}=\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\eta}:\|\eta\|=n\} und ak:(α,β)n(α,β)nk:subscript𝑎𝑘subscript𝛼𝛽𝑛subscript𝛼𝛽𝑛𝑘a_{k}:{\cal F}(\alpha,\beta)_{n}\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta)_{n-k}. (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) wird als Fockraum bezeichnet. Wir definieren nun auf jedem (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) eine Darstellung der Virasoro–Algebra (damit wird die Bedeutung der bis jetzt unwichtigen Parameter α𝛼\alpha und β𝛽\beta klar). Wir setzen D(Ln(α,β))=(α,β)𝐷subscript𝐿𝑛𝛼𝛽𝛼𝛽D(L_{n}(\alpha,\beta))={\cal F}(\alpha,\beta) und

Ln(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝛽\displaystyle L_{n}(\alpha,\beta) :=assign\displaystyle:= 12kakan+k+nβan(n0)12subscript𝑘subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘𝑛𝛽subscript𝑎𝑛𝑛0\displaystyle\frac{1}{2}\sum_{k\in\mathchar 1370\relax}a_{-k}a_{n+k}+n\beta a_{n}\qquad(n\neq 0)
L0(α,β)subscript𝐿0𝛼𝛽\displaystyle L_{0}(\alpha,\beta) :=assign\displaystyle:= 12(α2β2)Id+k=1akak,z(β):=(112β2)Id.assign12superscript𝛼2superscript𝛽2Idsuperscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑘𝑧𝛽112superscript𝛽2Id\displaystyle\frac{1}{2}(\alpha^{2}-\beta^{2})\mathop{\rm Id}\nolimits+\sum_{k=1}^{\infty}a_{-k}a_{k},\qquad z(\beta):=(1-12\beta^{2})\mathop{\rm Id}\nolimits. (8)

(α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) ist invariant unter allen Operatoren Ln(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta). Die Abbildung enLn(α,β)maps-tosubscript𝑒𝑛subscript𝐿𝑛𝛼𝛽e_{n}\mapsto L_{n}(\alpha,\beta), zz(β)maps-to𝑧𝑧𝛽z\mapsto z(\beta) liefert eine graduierte Darstellung von Vir vom Typ

(h,c)=(12(α2β2),112β2),𝑐12superscript𝛼2superscript𝛽2.112superscript𝛽2(h,c)=(\frac{1}{2}(\alpha^{2}-\beta^{2}),1-12\beta^{2}), (9)

was zum Beispiel in [KR] nachgerechnet wird. Der nichttriviale Anteil von L0(α,β)subscript𝐿0𝛼𝛽L_{0}(\alpha,\beta), N=k>0akak𝑁subscript𝑘0subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑘N=\sum_{k>0}a_{-k}a_{k}, ist nichts anderes als der Teilchenzahloperator in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta), es gilt NΦ=nΦ𝑁Φ𝑛ΦN\Phi=n\Phi für Φ(α,β)nΦsubscript𝛼𝛽𝑛\Phi\in{\cal H}(\alpha,\beta)_{n} und N¯¯𝑁\bar{N} ist selbstadjungiert [Put], wobei N¯¯𝑁\bar{N} den Abschlu\3 von N𝑁N als Operator in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) bezeichnet. Wir werden im folgenden kurz Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} für Ln(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta) schreiben, wenn klar ist, in welchem der Räume (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) sie operieren.

Bei den folgenden darstellungstheoretischen Untersuchungen der Vir–Moduln (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) werden wir uns meist auf den dichten Teilraum (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) einschränken. Es gilt wie bei den Verma–Moduln dim(α,β)n=p(n)dimensionsubscript𝛼𝛽𝑛𝑝𝑛\dim{\cal F}(\alpha,\beta)_{n}=p(n), trotzdem besteht ein wesentlicher Unterschied zu den Verma–Moduln: Es ist nicht klar (und im allgemeinen auch falsch), da\3 vα,βsubscript𝑣𝛼𝛽v_{\alpha,\beta} ein Höchstgewichtsvektor für Vir ist, d.h da\3 U(Vir)vα,β=(α,β)𝑈Virsubscript𝑣𝛼𝛽𝛼𝛽\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits)v_{\alpha,\beta}={\cal F}(\alpha,\beta) gilt. Wir werden diese Fragen noch im Detail untersuchen. Obwohl diese Moduln also i. allg. keine Höchstgewichtsmoduln für Vir sind, haben wir, falls (h,c)𝑐(h,c) und (α,β)𝛼𝛽(\alpha,\beta) durch (9) verknüpft sind, auf Grund der Ko–Universalität der Verma–Moduln kanonische Homomorphismen S(α,β):V(h,c)(α,β):superscript𝑆𝛼𝛽𝑉𝑐𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta):V(h,c)\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta), die durch Xvh,cXvα,βmaps-to𝑋subscript𝑣𝑐𝑋subscript𝑣𝛼𝛽Xv_{h,c}\mapsto Xv_{\alpha,\beta} für XU(Vir)𝑋𝑈VirX\in\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits) gegeben sind. Aus der Universalität von V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) erhalten wir Homomorphismen S′′(α,β):(α,β)V¯(h,c):superscript𝑆′′𝛼𝛽𝛼𝛽¯𝑉𝑐S^{\prime\prime}(\alpha,\beta):{\cal F}(\alpha,\beta)\longrightarrow\overline{V}(h,c). Die Komposition S′′(α,β)S(α,β):V(h,c)V¯(h,c):superscript𝑆′′𝛼𝛽superscript𝑆𝛼𝛽𝑉𝑐¯𝑉𝑐S^{\prime\prime}(\alpha,\beta)\circ S^{\prime}(\alpha,\beta):V(h,c)\longrightarrow\overline{V}(h,c) ist ein Homomorphismus mit der Eigenschaft vh,cv¯h,cmaps-tosubscript𝑣𝑐subscript¯𝑣𝑐v_{h,c}\mapsto\bar{v}_{h,c}, es gilt folglich die Faktorisierung der Shapovalov–Abbildung

S(h,c)=S′′(α,β)S(α,β) mit h=12(α2β2) und c=112β2.𝑆𝑐superscript𝑆′′𝛼𝛽superscript𝑆𝛼𝛽 mit 12superscript𝛼2superscript𝛽2 und 𝑐112superscript𝛽2S(h,c)=S^{\prime\prime}(\alpha,\beta)\circ S^{\prime}(\alpha,\beta)\mbox{ mit }h=\frac{1}{2}(\alpha^{2}-\beta^{2})\mbox{ und }c=1-12\beta^{2}. (10)

Wenn wir im folgenden von detSnsubscriptsuperscript𝑆𝑛\det S^{\prime}_{n} sprechen, meinen wir dabei die Determinante der Matrix, der Snsubscriptsuperscript𝑆𝑛S^{\prime}_{n} bezüglich der Basen {LnkL1vh,c}subscript𝐿subscript𝑛𝑘subscript𝐿1subscript𝑣𝑐\{L_{-n_{k}}\cdots L_{-1}v_{h,c}\} von V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) und {Φη}subscriptΦ𝜂\{\Phi_{\eta}\} von (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) entspricht. Es gelten die folgenden Determinantenformeln.

Satz 3.1

Es gilt mit Konstanten Kn,Kn′′0superscriptsubscript𝐾𝑛superscriptsubscript𝐾𝑛′′0K_{n}^{\prime},K_{n}^{\prime\prime}\neq 0

detSn(α,β)subscriptsuperscript𝑆𝑛𝛼𝛽\displaystyle\det S^{\prime}_{n}(\alpha,\beta) =\displaystyle= Knr,s0,rsnΦr,s(α,β)p(nrs)superscriptsubscript𝐾𝑛subscriptproductformulae-sequence𝑟𝑠0𝑟𝑠𝑛subscriptsuperscriptΦ𝑟𝑠superscript𝛼𝛽𝑝𝑛𝑟𝑠\displaystyle K_{n}^{\prime}\prod_{r,s\geq 0,rs\leq n}\Phi^{\prime}_{r,s}(\alpha,\beta)^{p(n-rs)} (11)
detSn′′(α,β)subscriptsuperscript𝑆′′𝑛𝛼𝛽\displaystyle\det S^{\prime\prime}_{n}(\alpha,\beta) =\displaystyle= Kn′′r,s0,rsnΦr,s′′(α,β)p(nrs)superscriptsubscript𝐾𝑛′′subscriptproductformulae-sequence𝑟𝑠0𝑟𝑠𝑛subscriptsuperscriptΦ′′𝑟𝑠superscript𝛼𝛽𝑝𝑛𝑟𝑠\displaystyle K_{n}^{\prime\prime}\prod_{r,s\geq 0,rs\leq n}\Phi^{\prime\prime}_{r,s}(\alpha,\beta)^{p(n-rs)} (12)
mit Φr,s(α,β)mit subscriptsuperscriptΦ𝑟𝑠𝛼𝛽\displaystyle\mbox{ mit }\Phi^{\prime}_{r,s}(\alpha,\beta) =\displaystyle= α+r2γ++s2γ𝛼𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾\displaystyle\alpha+\frac{r}{2}\gamma_{+}+\frac{s}{2}\gamma_{-} (13)
und Φr,s′′(α,β)und subscriptsuperscriptΦ′′𝑟𝑠𝛼𝛽\displaystyle\mbox{ und }\Phi^{\prime\prime}_{r,s}(\alpha,\beta) =\displaystyle= αr2γ+s2γ𝛼𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾\displaystyle\alpha-\frac{r}{2}\gamma_{+}-\frac{s}{2}\gamma_{-} (14)

wobei γ±subscript𝛾plus-or-minus\gamma_{\pm} die Lösungen der Gleichung β=1γγ1𝛽1𝛾𝛾1\beta=\displaystyle{\frac{1}{\gamma}-\frac{\gamma}{1}} sind.

Es ist klar, da\3 wegen (10) die Determinantenformeln eng zusammenhängen, denn es gilt natürlich auch detSn(h,c)=detSn(α,β)detS′′(α,β)subscript𝑆𝑛𝑐superscriptsubscript𝑆𝑛𝛼𝛽superscript𝑆′′𝛼𝛽\det S_{n}(h,c)=\det S_{n}^{\prime}(\alpha,\beta)\det S^{\prime\prime}(\alpha,\beta), falls (h,c)𝑐(h,c) und (α,β)𝛼𝛽(\alpha,\beta) wie in (10) zusammenhängen. Satz 3.1 wurde zuerst von [TK] in dieser Form bewiesen, implizit ist er schon in [FF] enthalten.

4 Unitäre Darstellungen

Aus physikalischen Gründen ist man an unitären Darstellungen der Virasoro–Algebra interessiert. In diesem Fall ist der Energie–Impuls–Tensor T(z)=n=zn+2Ln𝑇𝑧superscriptsubscript𝑛superscript𝑧𝑛2subscript𝐿𝑛T(z)=\sum_{n=-\infty}^{\infty}z^{-n+2}L_{n} für |z|=1𝑧1|z|=1 hermitesch und für beliebige z𝑧z\in\mathchar 1347\relax gilt T(z)=T(1z¯)𝑇superscript𝑧𝑇1¯𝑧T(z)^{*}=T(\frac{1}{\bar{z}}). (Diese Gleichung stimmt natürlich nur im Sinne der graduierten Moduln, im Rahmen der Hilbertraumtheorie gilt i. allg. nur “\subset”. Es ist auch a priori nicht klar, ob T(z)𝑇𝑧T(z) für |z|1𝑧1|z|\geq 1 überhaupt einen dicht definierten Operator in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) definiert.)
Wir definieren eine anti–lineare Anti–Involution ω𝜔\omega auf VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits durch ω(Ln)=Ln,ω(z)=zformulae-sequence𝜔subscript𝐿𝑛subscript𝐿𝑛𝜔𝑧𝑧\omega(L_{n})=L_{-n},\>\omega(z)=z und ω([x,y])=[ω(x),ω(y)]𝜔𝑥𝑦𝜔𝑥𝜔𝑦\omega([x,y])=[\omega(x),\omega(y)].

Definition 4.1

Eine sesquilineare Form (,)(\cdot,\cdot) auf einem VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits–Moduln M𝑀M hei\3t kontravariant (bzgl. ω𝜔\omega), wenn

(X.m1,m2)=(m1,ω(X).m2)(m1,m2M,XU(Vir))(X.m_{1},m_{2})=(m_{1},\omega(X).m_{2})\qquad(m_{1},m_{2}\in M,X\in\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits)) (15)

gilt. Falls zusätzlich (m,m)>0𝑚𝑚0(m,m)>0 für alle m0𝑚0m\not=0 gilt, hei\3t M𝑀M unitärer VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits–Modul.

Die Unitarität einer Darstellung kann aus zwei Gründen verletzt sein:

  • (i)

    Es existiert ein mM𝑚𝑀m\in M mit (m,m)<0𝑚𝑚0(m,m)<0.

  • (ii)

    Es existiert ein mM,m0formulae-sequence𝑚𝑀𝑚0m\in M,\>m\not=0 mit (m,m)=0𝑚𝑚0(m,m)=0.

Existieren in M𝑀M nur Vektoren des zweiten Typs, so ist M𝑀M//absent\left/\rule{0.0pt}{12.62498pt}\right.Rad(,)Rad\mathop{\rm Rad}\nolimits(\cdot,\cdot) ein unitärer Modul. M𝑀M hei\3t dann unitarisierbar. Wir können auf triviale Weise die bilineare Shapovalov–Form zu einer Sesquilinearform machen, indem wir der kanonischen Abbildung S(h,c):V(h,c)V¯(h,c):𝑆𝑐𝑉𝑐¯𝑉𝑐S(h,c):V(h,c)\longrightarrow\overline{V}(h,c) die von λLnλ¯Ln𝜆subscript𝐿𝑛¯𝜆subscript𝐿𝑛\lambda L_{n}\longmapsto\bar{\lambda}L_{n} erzeugte antilineare Involution vorschalten. Die so erzeugte Form auf V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) bezeichnen wir mit (,)(\cdot,\cdot). Die Frage, ob die Verma–Moduln unitär bzw. unitarisierbar sind, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Elementar können wir sehen, da\3 für c1𝑐1c\geq 1 und h0(,)0h\geq 0\;(\cdot,\cdot) positiv–semi–definit ist:
Es gilt, wenn wir in (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) als direkte Summe endlich dimensionaler Vektorräume adjungieren,

Ln(α,β)=Ln(α¯,β¯),subscript𝐿𝑛superscript𝛼𝛽subscript𝐿𝑛¯𝛼¯𝛽L_{n}(\alpha,\beta)^{*}=L_{-n}(\bar{\alpha},-\bar{\beta}), (16)

d.h. falls α,βiformulae-sequence𝛼𝛽𝑖\alpha\in\mathchar 1362\relax,\;\beta\in i\mathchar 1362\relax ist, gilt Ln(α,β)=Ln(α,β)subscript𝐿𝑛superscript𝛼𝛽subscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta)^{*}=L_{-n}(\alpha,\beta). In diesem Fall ist ,\langle\cdot,\cdot\rangle eine kontravariante Form und (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) ein unitärer VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits–Modul.
Das folgende Diagramm ist kommutativ:

\xext=1700\yext=500\setsqparms[1‘1‘1‘1;1000‘500] \putsquare(700,0)[V(h,c)×V(h,c)‘ℂ‘F(α,βF(α,β)‘ℂ;‘S’(α,β)×S’(α,β)“] :(,):,\xext1700\yext500\setsqparms[1‘1‘1‘1;1000‘500] \putsquare(700,0)[V(h,c)×V(h,c)‘ℂ‘F(α,βF(α,β)‘ℂ;‘S’(α,β)×S’(α,β)“] :(,):,\begin{array}[]{c}\xext=1700\yext=500\begin{picture}(0.0,0.0) \setsqparms[1`1`1`1;1000`500] \putsquare(700,0)[V(h,c)\times V(h,c)`\mathchar 1347\relax`{\cal F}(\alpha,\beta)\times{\cal F}(\alpha,\beta)`\mathchar 1347\relax;`\scriptstyle S'(\alpha,\beta)\times S'(\alpha,\beta)``] \put(0.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$(\cdot,\cdot):$}} \put(0.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$\langle\cdot,\cdot\rangle:$}} \end{picture}\end{array} (17)

S(α,β),S(α,β)\langle S^{\prime}(\alpha,\beta)\cdot,S^{\prime}(\alpha,\beta)\cdot\rangle definiert eine weitere kontravariante Form auf V(h,c)𝑉𝑐V(h,c), da diese aber (bis auf Normierung) eindeutig ist und S(α,β)vh,c,S(α,β)vh,c=vα,β,vα,β=1=(vh,c,vh,c)superscript𝑆𝛼𝛽subscript𝑣𝑐superscript𝑆𝛼𝛽subscript𝑣𝑐subscript𝑣𝛼𝛽subscript𝑣𝛼𝛽1subscript𝑣𝑐subscript𝑣𝑐\langle S^{\prime}(\alpha,\beta)v_{h,c},S^{\prime}(\alpha,\beta)v_{h,c}\rangle=\langle v_{\alpha,\beta},v_{\alpha,\beta}\rangle=1=(v_{h,c},v_{h,c}) gilt, müssen beide Formen übereinstimmen. Da ,>00\langle\cdot,\cdot\rangle>0 gilt, folgt (,)00(\cdot,\cdot)\geq 0 für h=12(α2β2)12superscript𝛼2superscript𝛽2h=\frac{1}{2}(\alpha^{2}-\beta^{2}), c=112β2𝑐112superscript𝛽2c=1-12\beta^{2}, d.h. für h00h\geq 0 und c1𝑐1c\geq 1.
Dies sind aber nicht alle unitarisierbaren Verma–Moduln:
Sei für r,s,m,m2formulae-sequence𝑟𝑠𝑚𝑚2r,s,m\in\mathchar 1358\relax,\;m\geq 2,

c(m)=16m(m+1) und hr,s=((m+1)rms)214m(m+1).𝑐𝑚16𝑚𝑚1 und subscript𝑟𝑠superscript𝑚1𝑟𝑚𝑠214𝑚𝑚1c(m)=1-\frac{\displaystyle 6}{\displaystyle m(m+1)}\mbox{ und }h_{r,s}=\frac{\displaystyle((m+1)r-ms)^{2}-1}{\displaystyle 4m(m+1)}. (18)

Es gilt der

Satz 4.2

V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) ist genau dann unitär bzw. unitarisierbar, wenn entweder h0,c1formulae-sequence0𝑐1h\geq 0,\;c\geq 1 oder (h,c)𝑐(h,c) von der Form (18) ist.

Es ist offensichtlich h00h\geq 0 und c0𝑐0c\geq 0 eine notwendige Bedingung für Unitarisierbarkeit, denn (envh,c,envh,c)=2nh+cn3n12subscript𝑒𝑛subscript𝑣𝑐subscript𝑒𝑛subscript𝑣𝑐2𝑛𝑐superscript𝑛3𝑛12(e_{-n}v_{h,c},e_{-n}v_{h,c})=2nh+c\displaystyle\frac{n^{3}-n}{12} ist nur unter dieser Bedingung positiv für alle n0𝑛0n\geq 0. Da\3 alle Verma–Moduln vom Typ h0,c1formulae-sequence0𝑐1h\geq 0,\;c\geq 1 unitarisierbar sind, haben wir bereits gesehen.

Im Falle c<1𝑐1c<1 folgt aus einer detaillierten Untersuchung der Kac–Determinantenformel in einer Arbeit von D. Friedan, Z. Qiu und Z. Shenker [FQS], da\3 alle Moduln, deren Typen nicht in (18) vorkommen, Vektoren negativer Länge enthalten .

Die Unitarisierbarkeit der Moduln vom Typ (18) folgt aus der Goddard–Kent–Olive–Konstruktion [GKO],[KR]. Dort werden mit Hilfe der Sugawara Konstruktion aus unitären Darstellungen von affinen Algebren unitäre Darstellungen von VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits vom Typ (18) konstruiert. Diese Konstruktion spielt aber für unsere weiteren Untersuchungen keine Rolle, wir werden sie deswegen hier nicht genauer beschreiben.

Wenden wir uns nun den Fock–Moduln zu, die (18) entsprechen, d.h. insbesondere α,β𝛼𝛽\alpha,\beta\in\mathchar 1362\relax. In diesem Fall ist ,\langle\cdot,\cdot\rangle keine kontravariante Form für VirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits. Wir können aber eine kontravariante Form auf (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) folgenderma\3en einführen:
Sei J𝐽J der selbstadjungierte idempotente Operator definiert durch JΦμ=(1)|μ|Φμ𝐽subscriptΦ𝜇superscript1𝜇subscriptΦ𝜇J\Phi_{\mu}=(-1)^{|\mu|}\Phi_{\mu} (wobei wie üblich |μ|=μi𝜇subscript𝜇𝑖|\mu|=\sum\mu_{i} ist). Wir definieren eine neue Sesquilinearform auf (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) durch

,J:=,J.\langle\cdot,\cdot\rangle_{J}:=\langle\cdot,J\cdot\rangle. (19)

,Jsubscript𝐽\langle\cdot,\cdot\rangle_{J} ist zwar nicht positiv definit, aber immerhin nicht ausgeartet, d.h. falls x,y=0𝑥𝑦0\langle x,y\rangle=0 für alle yx=0𝑦𝑥0y\Longrightarrow x=0. ((α,β),,J)𝛼𝛽subscript𝐽\left({\cal H}(\alpha,\beta),\langle\cdot,\cdot\rangle_{J}\right) ist ein Krein–Raum ([Bo]), denn es gilt (α,β)=+𝛼𝛽subscriptdirect-sumsubscript{\cal H}(\alpha,\beta)={\cal H}_{+}\mathop{\oplus}\limits{\cal H}_{-}, wobei +=Lin{Φμ:|μ| gerade}¯subscript¯Linconditional-setsubscriptΦ𝜇𝜇 gerade{\cal H}_{+}=\overline{\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\mu}\,:\,|\mu|\mbox{ gerade}\}} und =Lin{Φμ:|μ| ungerade}¯subscript¯Linconditional-setsubscriptΦ𝜇𝜇 ungerade{\cal H}_{-}=\overline{\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\mu}\,:\,|\mu|\mbox{ ungerade}\}} ist.
Wir können leicht den J𝐽J–adjungierten Operator von ansubscript𝑎𝑛a_{n}, den wir mit ansuperscriptsubscript𝑎𝑛a_{n}^{\dagger} bezeichnen, berechnen. Es gilt ([Bo], Lemma VI 2.1) an=JanJ=ansuperscriptsubscript𝑎𝑛𝐽superscriptsubscript𝑎𝑛𝐽subscript𝑎𝑛a_{n}^{\dagger}=Ja_{n}^{*}J=-a_{-n} für n0𝑛0n\not=0 und a0=a0superscriptsubscript𝑎0subscript𝑎0a_{0}^{\dagger}=a_{0}. Damit folgt Ln(α,β)Ln(α¯,β¯)subscript𝐿𝑛¯𝛼¯𝛽subscript𝐿𝑛superscript𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta)^{\dagger}\supset L_{-n}(\bar{\alpha},\bar{\beta}), d.h. für reelle α,β𝛼𝛽\alpha,\beta ist ,Jsubscript𝐽\langle\cdot,\cdot\rangle_{J} kontravariant.
Wenn wir mit (α,β)0subscript𝛼𝛽0{\cal H}(\alpha,\beta)_{0} die Höchstgewichtskomponente von (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta), d.h. (α,β)0=U(Vir).vα,β¯subscript𝛼𝛽0¯formulae-sequence𝑈Virsubscript𝑣𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta)_{0}=\overline{\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits).v_{\alpha,\beta}} bezeichnen, gilt für alle α,β𝛼𝛽\alpha,\beta, die (18) entsprechen,

,J|(α,β)0×(α,β)00,\langle\cdot,\cdot\rangle_{J}\raisebox{-3.01385pt}{$\Big{|}_{\textstyle{{\cal H}(\alpha,\beta)_{0}\times{\cal H}(\alpha,\beta)_{0}}}$}\geq 0,

da wir wieder ein kommutatives Diagramm wie in (17) erhalten. Diese Eigenschaft ist allerdings schwer zu verwenden, da wir keine handliche Beschreibung von (α,β)0subscript𝛼𝛽0{\cal H}(\alpha,\beta)_{0} durch die Heisenbergalgebra besitzen. Diese Beschreibung werden wir erst in Kapitel 5 erhalten, wenn wir die Konstruktion von Felder vorstellen.

An dieser Stelle sei noch angemerkt, da\3 wir, wie das folgende Beispiel zeigt, für nicht unitarisierbare Verma–Moduln i. allg. keine Krein–Raum Struktur bezüglich der Shapovalov–Form erwarten können.

Beispiel 4.3

Sei c=225𝑐225c=\frac{22}{5} und h=1515h=-\frac{1}{5}. Dann gilt

(L2vh,c,L2vh,c)=75,(L1L1vh,c,L1L1vh,c)=125formulae-sequencesubscript𝐿2subscript𝑣𝑐subscript𝐿2subscript𝑣𝑐75subscript𝐿1subscript𝐿1subscript𝑣𝑐subscript𝐿1subscript𝐿1subscript𝑣𝑐125(L_{-2}v_{h,c},L_{-2}v_{h,c})=\frac{7}{5},\quad(L_{-1}L_{-1}v_{h,c},L_{-1}L_{-1}v_{h,c})=-\frac{12}{5}

und

(L1L1vh,c,L2vh,c)=65.subscript𝐿1subscript𝐿1subscript𝑣𝑐subscript𝐿2subscript𝑣𝑐65(L_{-1}L_{-1}v_{h,c},L_{-2}v_{h,c})=-\frac{6}{5}.

V(15,225)𝑉15225V(-\frac{1}{5},\frac{22}{5}) ist folglich nicht zerlegbar in die orthogonale Summe der Unterräume positiver bzw. negativer Vektoren.

5 Beweise der Determinantenformeln

Wir werden die Formeln (2.1), (2.2), (11) und (12) mit dem folgenden Satz beweisen, der ein Ergebnis aus Kapitel 4 ist, und die wesentliche Schwierigkeit im Beweis der Determinantenformel darstellt.
Sei γ𝛾\gamma\in\mathchar 1347\relax, r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax. Es gibt Operatoren zwischen den Fockräumen

Q(γ;r,s):(αrγ,β)(α,β),D(Q(γ;r,s))=(αrγ,β):𝑄𝛾𝑟𝑠formulae-sequence𝛼𝑟𝛾𝛽𝛼𝛽𝐷𝑄𝛾𝑟𝑠𝛼𝑟𝛾𝛽Q(\gamma;r,s):{\cal H}(\alpha-r\gamma,\beta)\longrightarrow{\cal H}(\alpha,\beta),\quad D(Q(\gamma;r,s))={\cal F}(\alpha-r\gamma,\beta)

vom Grad rs𝑟𝑠rs, es gilt also genauer

Q(γ;r,s):(αrγ,β)n(α,β)n+rs.:𝑄𝛾𝑟𝑠subscript𝛼𝑟𝛾𝛽𝑛subscript𝛼𝛽𝑛𝑟𝑠Q(\gamma;r,s):{\cal F}(\alpha-r\gamma,\beta)_{n}\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta)_{n+rs}.

Wir werden in Kapitel 4 eine explizite Konstruktion dieser Operatoren angeben und den folgenden Satz beweisen.

Satz 5.1

Sei γ𝛾\gamma\in\mathchar 1347\relax mit γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\notin\mathchar 1361\relax. Für r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax setze β=1γγ2𝛽1𝛾𝛾2\beta={\displaystyle\frac{1}{\gamma}-\frac{\gamma}{2}}, α=r2γsγ𝛼𝑟2𝛾𝑠𝛾\alpha={\displaystyle\frac{r}{2}\gamma-\frac{s}{\gamma}}. Dann ist

Q(γ;r,s):(αrγ,β)(α,β):𝑄𝛾𝑟𝑠𝛼𝑟𝛾𝛽𝛼𝛽Q(\gamma;r,s):{\cal F}(\alpha-r\gamma,\beta)\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta)

ein nichttrivialer Intertwiner vom Grad rs𝑟𝑠rs, und

Q(γ;r,s):(α,β)(α+rγ,β):𝑄𝛾𝑟𝑠𝛼𝛽𝛼𝑟𝛾𝛽Q(\gamma;r,-s):{\cal F}(-\alpha,\beta)\longrightarrow{\cal F}(-\alpha+r\gamma,\beta)

ein nichttrivialer Intertwiner vom Grad rs𝑟𝑠-rs.

Aus Satz 5.1 folgt, da\3 unter den genannten Voraussetzungen (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) und (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(-\alpha,\beta) einen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs enthalten.
Den konkreten Nutzen von Satz 5.1 für die Verma–Moduln zeigt:

Lemma 5.2

Seien (h,c)𝑐(h,c) und (α,β)𝛼𝛽(\alpha,\beta) durch (9) verknüpft. Die folgenden Aussagen sind äquivalent.

  • (i)

    V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) ist irreduzibel.

  • (ii)

    V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) enthält keinen singulären Vektor von positivem Grad.

  • (iii)

    Die Shapovalov–Abbildung S(h,c):V(h,c)V¯(h,c):𝑆𝑐𝑉𝑐¯𝑉𝑐S(h,c):V(h,c)\longrightarrow\overline{V}(h,c) ist ein Isomorphismus.

  • (iv)

    V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) enthält keinen kosingulären Vektor von positivem Grad.

  • (v)

    Es gilt detSn(h,c)0subscript𝑆𝑛𝑐0\det S_{n}(h,c)\not=0 für alle n0𝑛0n\geq 0.

  • (vi)

    Die Abbildungen S(α,β):V(h,c)(α,β):superscript𝑆𝛼𝛽𝑉𝑐𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta):V(h,c)\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta) und S′′(α,β):(α,β)V¯(h,c):superscript𝑆′′𝛼𝛽𝛼𝛽¯𝑉𝑐S^{\prime\prime}(\alpha,\beta):{\cal F}(\alpha,\beta)\longrightarrow\overline{V}(h,c) sind Isomorphismen.

  • (vii)

    Es gilt detSn(α,β)0subscriptsuperscript𝑆𝑛𝛼𝛽0\det S^{\prime}_{n}(\alpha,\beta)\not=0 und detSn′′(α,β)0subscriptsuperscript𝑆′′𝑛𝛼𝛽0\det S^{\prime\prime}_{n}(\alpha,\beta)\not=0 für alle n0𝑛0n\geq 0.

  • (viii)

    Es gibt keine singulären oder kosingulären Vektoren in (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta).

  • (ix)

    (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) ist irreduzibel.

Der Beweis von Lemma 5.2 ist eine einfache Folgerung aus dimV(h,c)n=dimV¯(h,c)n=dim(α,β)ndimension𝑉subscript𝑐𝑛dimension¯𝑉subscript𝑐𝑛dimensionsubscript𝛼𝛽𝑛\dim V(h,c)_{n}=\dim\overline{V}(h,c)_{n}=\dim{\cal F}(\alpha,\beta)_{n} und (2).
Nun ist klar, da\3 wir Nullstellen in der Kac–Determinante aller Verma–Moduln finden, die den Fockmoduln aus Satz 5.1 entsprechen.

Beweis der Determinantenformeln.
Da die Methoden, um aus Satz 5.1 die Determinantenformeln zu beweisen, bekannt sind, werden wir die Beweise hier nur skizzieren. Ausführlichere Beweise findet man in [KR], [TK] oder [CdG].
Zunächst sind die Sätze 2.1 und 2.2 äquivalent wegen

Φr,s(h,c)Φs,r(h,c)=(hhr,s)2(hhs,r)2 für rssubscriptΦ𝑟𝑠𝑐subscriptΦ𝑠𝑟𝑐superscriptsubscript𝑟𝑠2superscriptsubscript𝑠𝑟2 für 𝑟𝑠\Phi_{r,s}(h,c)\Phi_{s,r}(h,c)=(h-h_{r,s})^{2}(h-h_{s,r})^{2}\mbox{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }r\not=s (20)

und

Φs,s(h,c)=(hhs,s)2.subscriptΦ𝑠𝑠𝑐superscriptsubscript𝑠𝑠2\Phi_{s,s}(h,c)=(h-h_{s,s})^{2}.

Es gibt auch eine Relation zwischen Satz 2.1 und Satz 3.1, es gilt

Φr,s(h(α,β),c(β))Φs,r(h(α,β),c(β))=(Φr,s(α,β)Φs,r(α,β)Φr,s′′(α,β)Φs,r′′(α,β))2.subscriptΦ𝑟𝑠𝛼𝛽𝑐𝛽subscriptΦ𝑠𝑟𝛼𝛽𝑐𝛽superscriptsubscriptsuperscriptΦ𝑟𝑠𝛼𝛽subscriptsuperscriptΦ𝑠𝑟𝛼𝛽subscriptsuperscriptΦ′′𝑟𝑠𝛼𝛽subscriptsuperscriptΦ′′𝑠𝑟𝛼𝛽2\Phi_{r,s}\left(h(\alpha,\beta),c(\beta)\right)\Phi_{s,r}\left(h(\alpha,\beta),c(\beta)\right)=\left(\Phi^{\prime}_{r,s}(\alpha,\beta)\Phi^{\prime}_{s,r}(\alpha,\beta)\Phi^{\prime\prime}_{r,s}(\alpha,\beta)\Phi^{\prime\prime}_{s,r}(\alpha,\beta)\right)^{2}. (21)

Satz 2.1 würde also aus Satz 3.1 folgen. Leider wird aber Satz 2.1 zum Beweis von Satz 3.1 benötigt.

Beweis von Satz 2.2.
Zunächst mu\3 man sich überzeugen, da\3 beide Seiten von (5) den gleichen Grad als Polynom in hh und c𝑐c haben. Den Grad der rechten Seite von (3) bzw. (5) kann man unmittelbar ablesen.

Die folgende Überlegung liefert die Grade der linken Seite: Die Shapovalov–Form von zwei Basisvektoren LnkL1vh,csubscript𝐿subscript𝑛𝑘subscript𝐿1subscript𝑣𝑐L_{-n_{k}}\ldots L_{-1}v_{h,c} und LmkL1vh,csubscript𝐿subscript𝑚𝑘subscript𝐿1subscript𝑣𝑐L_{-m_{k}}\ldots L_{-1}v_{h,c} vom gleichen Grad in V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) ist der Eigenwert von L1LnkLmkL1vh,csubscript𝐿1subscript𝐿subscript𝑛𝑘subscript𝐿subscript𝑚𝑘subscript𝐿1subscript𝑣𝑐L_{1}\ldots L_{n_{k}}L_{-m_{k}}\ldots L_{-1}v_{h,c}. Um den Eigenwert zu berechnen, mu\3 man die Operatoren Lk(k>0)subscript𝐿𝑘𝑘0L_{k}\;(k>0) mit (1) nach rechts bringen. Ein Faktor hh bzw. c𝑐c entsteht nur aus [Ln,Ln]=2nL0+n3n12zsubscript𝐿𝑛subscript𝐿𝑛2𝑛subscript𝐿0superscript𝑛3𝑛12𝑧[L_{n},L_{-n}]=2nL_{0}+\frac{n^{3}-n}{12}z. Deshalb hat die Shapovalov–Matrix auf der Diagonalen die Einträge mit dem höchsten Grad in hh und c𝑐c. Diese Grade kann man angeben, und eine einfache Rechnung zeigt, da\3 sie mit den Graden der rechten Seite übereinstimmen.
Es reicht also zu zeigen, da\3 in (5) die linke Seite durch die rechte Seite teilbar ist.

Als nächstes bestimmt man die Werte hr,s(c)subscript𝑟𝑠𝑐h_{r,s}(c), die den Werten von α𝛼\alpha und β𝛽\beta aus Satz 5.1 entsprechen. Man erhält genau die Ausdrücke (6). Da dann (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) einen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs enthält, mu\3 nach Lemma 5.2 dies auch für V(hrs(c),c)𝑉subscript𝑟𝑠𝑐𝑐V(h_{rs}(c),c) gelten, und es mu\3 detSrs(h=hr,s(c),c)=0subscript𝑆𝑟𝑠subscript𝑟𝑠𝑐𝑐0\det S_{rs}(h=h_{r,s}(c),c)=0 sein, d.h. es mu\3 detSrs(hc)subscript𝑆𝑟𝑠𝑐\det S_{rs}(hc) durch (hhr,s(c))subscript𝑟𝑠𝑐(h-h_{r,s}(c)) teilbar sein. Der singuläre Vektor in V(hr,s(c),c)𝑉subscript𝑟𝑠𝑐𝑐V(h_{r,s}(c),c) erzeugt einen Untermodul W𝑊W mit dimWn=p(nrs)dimensionsubscript𝑊𝑛𝑝𝑛𝑟𝑠\dim W_{n}=p(n-rs). Wegen (2) gilt W Rad S(hr,s(c),c)𝑊 Rad 𝑆subscript𝑟𝑠𝑐𝑐W\subset\mbox{ Rad }S(h_{r,s}(c),c), folglich mu\3 detSn(h,c)subscript𝑆𝑛𝑐\det S_{n}(h,c) durch (hhr,s(c))p(nrs)superscriptsubscript𝑟𝑠𝑐𝑝𝑛𝑟𝑠(h-h_{r,s}(c))^{p(n-rs)} teilbar sein (vgl. [KR], Lemma 8.4). Da r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax beliebig waren, folgt schon die Behauptung. \Box

Beweis von Satz 3.1.
Wir folgen hier [TK]. Wähle ein β𝛽\beta\in\mathchar 1347\relax. γ±subscript𝛾plus-or-minus\gamma_{\pm} seien die Lösungen von β=1γγ2𝛽1𝛾𝛾2\beta={\displaystyle\frac{1}{\gamma}-\frac{\gamma}{2}} und es gelte γ±2subscriptsuperscript𝛾2plus-or-minus\gamma^{2}_{\pm}\notin\mathchar 1361\relax. Dann hat für beliebige α𝛼\alpha\in\mathchar 1361\relax die Gleichung

α+r2γ++s2γ=0𝛼𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾0\alpha+\frac{r}{2}\gamma_{+}+\frac{s}{2}\gamma_{-}=0

höchstens eine Lösung (r,s)2𝑟𝑠superscript2(r,s)\in\mathchar 1370\relax^{2}. Sei nun r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax und setze α0=αr,s(γ)=r2γ++s2γsubscript𝛼0subscript𝛼𝑟𝑠𝛾𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾\alpha_{0}=\alpha_{r,s}(\gamma)=\frac{r}{2}\gamma_{+}+\frac{s}{2}\gamma_{-}, c=c(β)𝑐𝑐𝛽c=c(\beta) und h0=h(α0,βh_{0}=h(\alpha_{0},\beta. Dann besitzt detSrs(h=h0,c)subscript𝑆𝑟𝑠subscript0𝑐\det S_{rs}(h=h_{0},c) eine einfache Nullstelle und wegen der Vorbemerkung ist damit schon klar, da\3 M(h0,c)𝑀subscript0𝑐M(h_{0},c) nur von einem einzigen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs erzeugt wird.
Es gilt also M(h0,c)V(h0+rs,c)similar-to-or-equals𝑀subscript0𝑐𝑉subscript0𝑟𝑠𝑐M(h_{0},c)\simeq V(h_{0}+rs,c).

Aus Satz 5.1 erhalten wir einen Intertwiner vom Grad rs𝑟𝑠-rs

Q:(α0,β)(α0,β):𝑄subscript𝛼0𝛽subscriptsuperscript𝛼0𝛽Q:{\cal F}(-\alpha_{0},\beta)\longrightarrow{\cal F}(-\alpha^{\prime}_{0},\beta)

mit α0=αr,s(γ)subscriptsuperscript𝛼0subscript𝛼𝑟𝑠𝛾\alpha^{\prime}_{0}=\alpha_{-r,s}(\gamma). Wir erhalten die Sequenz

V(h,c)––⟶S(α0,β)(α0,β)––⟶Q(α0,β),superscript––⟶superscript𝑆subscript𝛼0𝛽𝑉𝑐subscript𝛼0𝛽superscript––⟶𝑄subscriptsuperscript𝛼0𝛽V(h,c)\stackrel{{\scriptstyle S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta)}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}{\cal F}(-\alpha_{0},\beta)\stackrel{{\scriptstyle Q}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}{\cal F}(-\alpha^{\prime}_{0},\beta),

denn es gilt deg(QS(α0,β))=rsdegree𝑄superscript𝑆subscript𝛼0𝛽𝑟𝑠\deg(Q\circ S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta))=-rs und deswegen QS(α0,β)vh,c(α0,β)rs={0}𝑄superscript𝑆subscript𝛼0𝛽subscript𝑣𝑐subscriptsubscript𝛼0𝛽𝑟𝑠0Q\circ S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta)v_{h,c}\in{\cal F}(-\alpha_{0},\beta)_{-rs}=\{0\}. Da Q𝑄Q nichttrivial ist, kann S(α0,β)superscript𝑆subscript𝛼0𝛽S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta) kein Isomorphismus sein, und es mu\3 kerS(α0,β)=M(h0,c)kernelsuperscript𝑆subscript𝛼0𝛽𝑀subscript0𝑐\ker S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta)=M(h_{0},c) gelten. Es folgt dimkerS(α0,β)n=p(nrs)dimensionkernelsuperscript𝑆subscriptsubscript𝛼0𝛽𝑛𝑝𝑛𝑟𝑠\dim\ker S^{\prime}(-\alpha_{0},\beta)_{n}=p(n-rs) und folglich ist detSn(α,β)subscript𝑆𝑛𝛼𝛽\det S_{n}(\alpha,\beta) durch (α+α0)p(nrs)=(α+r2γ++s2γ)p(nrs)superscript𝛼subscript𝛼0𝑝𝑛𝑟𝑠superscript𝛼𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾𝑝𝑛𝑟𝑠(\alpha+\alpha_{0})^{p(n-rs)}=(\alpha+\frac{r}{2}\gamma_{+}+\frac{s}{2}\gamma_{-})^{p(n-rs)} teilbar. Durch Dualisierung folgt, da\3 detS′′(α,β)superscript𝑆′′𝛼𝛽\det S^{\prime\prime}(\alpha,\beta) durch (αr2γ+s2γ)p(nrs)superscript𝛼𝑟2subscript𝛾𝑠2subscript𝛾𝑝𝑛𝑟𝑠(\alpha-\frac{r}{2}\gamma_{+}-\frac{s}{2}\gamma_{-})^{p(n-rs)} teilbar ist, denn es gilt

(S′′(α,β):(α,β)V¯(h,c))=S(α,β):V(h,c)(α,β).\left(S^{\prime\prime}(\alpha,\beta):{\cal F}(\alpha,\beta)\longrightarrow\overline{V}(h,c)\right)^{\prime}=S^{\prime}(-\alpha,\beta):V(h,c)\longrightarrow{\cal F}(-\alpha,\beta).

Wegen(21) ist klar, da\3 wir damit schon alle Teiler gefunden haben und Satz 3.1 ist bewiesen. \Box

Kapitel 2 Singuläre Vektoren in Virasoro–Moduln

In diesem Abschnitt wollen wir die Determinantenformeln verwenden, um tiefergehende Eigenschaften der Verma– und Fockmoduln zu beweisen. Das Hauptresultat ist dabei die Klassifikation der Moduln bezüglich der Struktur der singulären bzw. kosingulären Vektoren. Dazu verwenden wir Filtrationstechniken, die es erlauben, die Moduln immer weiter zu reduzieren.

In Höchstgewichts–Moduln der Virasoro–Algebra können entweder singuläre oder kosinguläre Vektoren auftreten. Verma–Moduln enthalten nur singuläre Vektoren und kontragrediente Verma–Moduln nur kosinguläre Vektoren. In Fock–Moduln treten dagegen im allgemeinen beide Typen auf. Die Kenntnis der Struktur der singulären Vektoren erlaubt zum einen die Konstruktion der irreduziblen Moduln, zum anderen die Klassifikation der Homomorphismen zwischen den Moduln.

1 Allgemeines

Zunächst möchten wir einige allgemeine Aussagen über singuläre Vektoren beweisen. Wir führen eine Parametrisierung von (h,c)2𝑐superscript2(h,c)\in\mathchar 1347\relax^{2} ein: Für r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax und t𝑡superscriptt\in\mathchar 1347\relax^{*} sei

c(t)=6t+13+6t1 und hr,s(t)=(1+t)2(s+tr)24t.𝑐𝑡6𝑡136superscript𝑡1 und subscript𝑟𝑠𝑡superscript1𝑡2superscript𝑠𝑡𝑟24𝑡c(t)=6t+13+6t^{-1}\mbox{ und }h_{r,s}(t)=\frac{(1+t)^{2}-(s+tr)^{2}}{4t}. (1)

Eine einfache Rechnung zeigt, da\3 Φr,s(hr,s(t),c(t))=0subscriptΦ𝑟𝑠subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡0\Phi_{r,s}(h_{r,s}(t),c(t))=0 für t𝑡superscriptt\in\mathchar 1347\relax^{*} gilt und da\3 umgekehrt alle Punkte (h,c)𝑐(h,c) mit Φr,s(h,c)=0subscriptΦ𝑟𝑠𝑐0\Phi_{r,s}(h,c)=0 auf einer solchen Kurve liegen. Wir werden gleich sehen, da\3 dann V(hr,s(t),c(t))𝑉subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡V(h_{r,s}(t),c(t)) einen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs enthält, was zunächst nur klar ist, falls die Shapovalov–Form in den Graden n<rs𝑛𝑟𝑠n<rs nicht ausgeartet ist, d. h. falls detSn(hr,s(t),c(t))0subscript𝑆𝑛subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡0\det S_{n}(h_{r,s}(t),c(t))\neq 0 für n<rs𝑛𝑟𝑠n<rs gilt.

Zunächst stellen wir uns eine andere Frage: Wann kann eine weitere Kurve (hr,s(t),c(t))2subscriptsuperscript𝑟superscript𝑠superscript𝑡𝑐superscript𝑡superscript2(h_{r^{\prime},s^{\prime}}(t^{\prime}),c(t^{\prime}))\subset\mathchar 1347\relax^{2} mit (r,s)(r,s)𝑟𝑠superscript𝑟superscript𝑠(r,s)\neq(r^{\prime},s^{\prime}) und

c(t0)=c(t0) und hr,s(t0)=hr,s(t0)𝑐subscript𝑡0𝑐superscriptsubscript𝑡0 und subscript𝑟𝑠subscript𝑡0subscriptsuperscript𝑟superscript𝑠superscriptsubscript𝑡0c(t_{0})=c(t_{0}^{\prime})\mbox{ und }h_{r,s}(t_{0})=h_{r^{\prime},s^{\prime}}(t_{0}^{\prime})

existieren? Es ist leicht aus (1) zu sehen, da\3 t0subscript𝑡0t_{0} dann rational sein mu\3.
Wir unterscheiden zwei Fälle: Sei t=±q/p𝑡plus-or-minus𝑞𝑝t=\pm q/p für p,q𝑝𝑞p,q\in\mathchar 1358\relax und q𝑞q und p𝑝p relativ prim. Wir erhalten

(+)c(q/p)=25+6(pq)2pq,hr,s(q/p)=(p+q)2(rq+sp)24pq=:hr,s+und(+)\quad c(q/p)=25+6\frac{(p-q)^{2}}{pq},\quad h_{r,s}(q/p)=\frac{(p+q)^{2}-(rq+sp)^{2}}{4pq}=:h_{r,s}^{+}\;\mbox{und} (2)
()c(q/p)=16(pq)2pq,hr,s(q/p)=(rqsp)2(pq)24pq:=hr,s,formulae-sequence𝑐𝑞𝑝16superscript𝑝𝑞2𝑝𝑞subscript𝑟𝑠𝑞𝑝superscript𝑟𝑞𝑠𝑝2superscript𝑝𝑞24𝑝𝑞assignsuperscriptsubscript𝑟𝑠(-)\quad c(-q/p)=1-6\frac{(p-q)^{2}}{pq},\quad h_{r,s}(-q/p)=\frac{(rq-sp)^{2}-(p-q)^{2}}{4pq}:=h_{r,s}^{-}, (3)

d.h. es mu\3 dann insbesondere entweder c>25𝑐25c>25 oder c<1𝑐1c<1 gelten. Bemerkenswerterweise treten in der zweiten Version der Kac–Determinantenformel (5) genau die Terme hr,ssuperscriptsubscript𝑟𝑠h_{r,s}^{-} auf, wenn man dort in hr,s(c)subscript𝑟𝑠𝑐h_{r,s}(c)c𝑐c durch c(q/p)𝑐𝑞𝑝c(-q/p) aus (3) ersetzt. Damit ist die Kac–Determinante von V(h,c(q/p))𝑉𝑐𝑞𝑝V(h,c(-q/p)) gegeben durch

detSn(h,c(q/p))=Knrsn(hhr,s)p(nrs).subscript𝑆𝑛𝑐𝑞𝑝subscript𝐾𝑛subscriptproduct𝑟𝑠𝑛superscriptsuperscriptsubscript𝑟𝑠𝑝𝑛𝑟𝑠\det S_{n}\left(h,c(-q/p)\right)=K_{n}\prod_{rs\leq n}\left(h-h_{r,s}^{-}\right)^{p(n-rs)}. (4)

Genauso können wir die Kac–Determinante von V(h,c(q/p))𝑉𝑐𝑞𝑝V(h,c(q/p)) schreiben als

detSn(h,c(q/p))=Knrsn(hhr,s+)p(nrs).subscript𝑆𝑛𝑐𝑞𝑝subscript𝐾𝑛subscriptproduct𝑟𝑠𝑛superscriptsuperscriptsubscript𝑟𝑠𝑝𝑛𝑟𝑠\det S_{n}\left(h,c(q/p)\right)=K_{n}\prod_{rs\leq n}\left(h-h_{r,s}^{+}\right)^{p(n-rs)}. (5)

Dies wird im folgenden sehr nützlich sein, da wir nun die Nullstellen in der Kac–Determinante für Moduln mit mehr als einem singulären Vektor explizit angeben können.

Für die Fock–Moduln gilt Analoges zu dem eben gesagten, auch hier können wir eine Parametrisierung der singulären Vektoren einführen, die aus der entsprechenden Determinantenformel entspringt: Für r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax und t𝑡superscriptt\in\mathchar 1347\relax^{*} sei

α(t)=s2trt1,β(t)=12t+t1.formulae-sequence𝛼𝑡𝑠2𝑡𝑟superscript𝑡1𝛽𝑡12𝑡superscript𝑡1\alpha(t)=\frac{s}{2}t-rt^{-1},\qquad\beta(t)=\frac{1}{2}t+t^{-1}. (6)

Die Determinanten der kanonischen Abbildungen S(α,β):V(h,c)(α,β):superscript𝑆𝛼𝛽𝑉𝑐𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta):V(h,c)\longrightarrow{\cal F}(\alpha,\beta) und S′′(α,β):(α,β)V¯(h,c):superscript𝑆′′𝛼𝛽𝛼𝛽¯𝑉𝑐S^{\prime\prime}(\alpha,\beta):{\cal F}(\alpha,\beta)\longrightarrow\overline{V}(h,c) sind parametrisiert durch γ𝛾\gamma mit β=1/γγ/2𝛽1𝛾𝛾2\beta=1/\gamma-\gamma/2. Es gilt Φ′′(α(t),β(t))=0superscriptΦ′′𝛼𝑡𝛽𝑡0\Phi^{\prime\prime}(\alpha(t),\beta(t))=0. Wir können durch eine einfache Rechnung die Punkte (α,β)𝛼𝛽(\alpha,\beta) bestimmen, die im Schnittpunkt mehrerer Kurven der Form (6) liegen. Wir erhalten für γ𝛾\gamma die Lösungen γ+=i2p/qsubscript𝛾𝑖2𝑝𝑞\gamma_{+}=i\sqrt{2p/q} und γ=2p/qsubscript𝛾2𝑝𝑞\gamma_{-}=\sqrt{2p/q} mit relativ primen p,q𝑝𝑞p,q\in\mathchar 1358\relax und völlig analog zu obigen Fällen:

(+)αr,s(γ+)=irq+sp2pq,β(γ+)=ipq2pq,formulae-sequencesubscript𝛼𝑟𝑠subscript𝛾𝑖𝑟𝑞𝑠𝑝2𝑝𝑞𝛽subscript𝛾𝑖𝑝𝑞2𝑝𝑞(+)\quad\alpha_{r,s}(\gamma_{+})=i\frac{rq+sp}{\sqrt{2pq}},\quad\beta(\gamma_{+})=i\frac{p-q}{\sqrt{2pq}}, (7)
()αr,s(γ)=rqsp2pq,β(γ)=qp2pq.formulae-sequencesubscript𝛼𝑟𝑠subscript𝛾𝑟𝑞𝑠𝑝2𝑝𝑞𝛽subscript𝛾𝑞𝑝2𝑝𝑞(-)\quad\alpha_{r,s}(\gamma_{-})=\frac{rq-sp}{\sqrt{2pq}},\quad\beta(\gamma_{-})=\frac{q-p}{\sqrt{2pq}}. (8)

Diese Fälle entsprechen genau denen für die Verma–Moduln mittels der Beziehungen c=112β2𝑐112superscript𝛽2c=1-12\beta^{2} und h=12(α2β2)12superscript𝛼2superscript𝛽2h=\frac{1}{2}(\alpha^{2}-\beta^{2}). Diese Nullstellen in den Determinanten entsprechen singulären Vektoren in den Moduln.

Lemma 1.1
  • (i)

    Ist für ein (h,c)2𝑐superscript2(h,c)\in\mathchar 1347\relax^{2} und r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax Φr,s(h,c)=0subscriptΦ𝑟𝑠𝑐0\Phi_{r,s}(h,c)=0, so enthält V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) einen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs.

  • (ii)

    Ist für ein (α,β)2𝛼𝛽superscript2(\alpha,\beta)\in\mathchar 1347\relax^{2} und r,s𝑟𝑠r,s\in\mathchar 1358\relax Φr,s′′(α,β)=0subscriptsuperscriptΦ′′𝑟𝑠𝛼𝛽0\Phi^{\prime\prime}_{r,s}(\alpha,\beta)=0, so enthält (α,β)𝛼𝛽\cal F(\alpha,\beta) einen singulären Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs.

Beweis. (i):
Wir definieren Lh,c:V(h,c)V(h,c):subscript𝐿𝑐𝑉𝑐𝑉𝑐L_{h,c}:V(h,c)\longrightarrow V(h,c) durch Lh,c=k>0Lk(h,c)subscript𝐿𝑐subscript𝑘0subscript𝐿𝑘𝑐L_{h,c}=\sum_{k>0}L_{k}(h,c). Lh,csubscript𝐿𝑐L_{h,c} ist definiert auf V(h,c)𝑉𝑐V(h,c), denn für jedes xV(h,c)n𝑥𝑉subscript𝑐𝑛x\in V(h,c)_{n} gilt Lh,cx=k=1nLk(h,c)xsubscript𝐿𝑐𝑥superscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝐿𝑘𝑐𝑥L_{h,c}x=\sum_{k=1}^{n}L_{k}(h,c)x.

vV(h,c)𝑣𝑉𝑐v\in V(h,c) ist offensichtlich genau dann ein singulärer Vektor, wenn v0𝑣0v\neq 0 und vkerLh,c𝑣kernelsubscript𝐿𝑐v\in\ker L_{h,c} gilt. Weiter hängt Lh,c:V(h,c)nk=0n1V(h,c)k:subscript𝐿𝑐𝑉subscript𝑐𝑛superscriptsubscriptdirect-sum𝑘0𝑛1𝑉subscript𝑐𝑘L_{h,c}:V(h,c)_{n}\longrightarrow\mathop{\oplus}\limits_{k=0}^{n-1}V(h,c)_{k} stetig (sogar polynominal) von hh und c𝑐c ab. Wir betrachten nun

(Lhr,s(t),c(t))rs=Lhr,s(t),c(t):V(hr,s(t),c(t))rsk=0rs1V(hr,s(t),c(t))k:subscriptsubscript𝐿subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡𝑟𝑠subscript𝐿subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡𝑉subscriptsubscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡𝑟𝑠superscriptsubscriptdirect-sum𝑘0𝑟𝑠1𝑉subscriptsubscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡𝑘\left(L_{h_{r,s}(t),c(t)}\right)_{rs}=L_{h_{r,s}(t),c(t)}:V(h_{r,s}(t),c(t))_{rs}\longrightarrow\mathop{\oplus}\limits_{k=0}^{rs-1}V(h_{r,s}(t),c(t))_{k}

mit der Parametrisierung (1). Nach dem oben Gesagten gilt für alle t𝑡t mit t𝑡t\notin\mathchar 1361\relax

dimker(Lhr,s(t),c(t))rs1.\dim\ker(L_{h_{r,s}(t),c(t)})_{rs}\geq 1.

Das mu\3 dann aber auch für t=±q/p𝑡plus-or-minus𝑞𝑝t=\pm q/p gelten, denn die Injektivität von Lhr,s(t),c(t)subscript𝐿subscript𝑟𝑠𝑡𝑐𝑡L_{h_{r,s}(t),c(t)} für ein t=±q/p𝑡plus-or-minus𝑞𝑝t=\pm q/p\3te auf einer ganzen Umgebung von t=±q/p𝑡plus-or-minus𝑞𝑝t=\pm q/p gelten.

(ii) Der Beweis verläuft im wesentlichen analog, wenn man Folgendes berücksichtigt: Wir verwenden die Faktorisierung der Shapovalov–Abbildung über die Fock–Moduln

S(h,c)=S′′(α,β)S(α,β),𝑆𝑐superscript𝑆′′𝛼𝛽superscript𝑆𝛼𝛽S(h,c)=S^{\prime\prime}(\alpha,\beta)S^{\prime}(\alpha,\beta),

wobei (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) ein Modul vom Typ (h,c)𝑐(h,c) ist. Wir müssen nach Nullstellen in detS′′(α,β)superscript𝑆′′𝛼𝛽\det S^{\prime\prime}(\alpha,\beta) suchen, um singuläre Vektoren in (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) zu finden, denn in diesem Fall ist detS(h,c)=0𝑆𝑐0\det S(h,c)=0 und V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) enthält nach (i) einen singulären Vektor, der durch S(α,β)superscript𝑆𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta) auf einen singulären Vektor in (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) abgebildet wird.

Genau wie in (i) funktioniert das bis auf eine Ausnahmemenge, die auf der reellen und komplexen Achse liegt, und mit der entsprechenden Abbildung

Lα,β=k>0Lk(α,β)subscript𝐿𝛼𝛽subscript𝑘0subscript𝐿𝑘𝛼𝛽L_{\alpha,\beta}=\sum_{k>0}L_{k}(\alpha,\beta)

erschlagen wird. \Box

Interessanterweise gibt es in einem Fock-Modul nie zwei linear unabhängige singuläre Vektoren desselben Grades, es gilt genauer:

Lemma 1.2 ([TK])

Sd={(α,β)2:ker((Lα,β)d){0}}subscript𝑆𝑑conditional-set𝛼𝛽superscript2kernelsubscriptsubscript𝐿𝛼𝛽𝑑0{\mathchar 1619\relax}_{d}=\left\{(\alpha,\beta)\in\mathchar 1347\relax^{2}:\ker\left(\left(L_{\alpha,\beta}\right)_{d}\right)\neq\{0\}\right\} ist eine algebraische Menge der Dimension 1absent1\leq 1.

Beweis.
Wir verwenden die kanonische Basis {Φδ}subscriptΦ𝛿\{\Phi_{\delta}\} von (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta). Um die Wirkung von Lα,βsubscript𝐿𝛼𝛽L_{\alpha,\beta} auf der Basis einfacher hinzuschreiben, führen wir zunächst in den Ausdrücken für Ln(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta) eine Wick–Ordnung durch (d.h. Erzeugeroperatoren links von Vernichteroperatoren) und erhalten für n>0𝑛0n>0

Ln(α,β)=k=1akan+k+12k=1n1akank+(α+nβ)an.subscript𝐿𝑛𝛼𝛽superscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘𝛼𝑛𝛽subscript𝑎𝑛L_{n}(\alpha,\beta)=\sum_{k=1}^{\infty}a_{-k}a_{n+k}+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}a_{k}a_{n-k}+(\alpha+n\beta)a_{n}. (9)

Für n<0𝑛0n<0 kann man einen ähnlichen Ausdruck herleiten, den wir aber hier nicht benötigen. Es folgt

Ln(α,β)Φδsubscript𝐿𝑛𝛼𝛽subscriptΦ𝛿\displaystyle L_{n}(\alpha,\beta)\Phi_{\delta} =\displaystyle= k=1k(δk+1)(n+k)δn+kΦδen+k+eksuperscriptsubscript𝑘1𝑘subscript𝛿𝑘1𝑛𝑘subscript𝛿𝑛𝑘subscriptΦ𝛿subscript𝑒𝑛𝑘subscript𝑒𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{\infty}\sqrt{k(\delta_{k}+1)(n+k)\delta_{n+k}}\Phi_{\delta-e_{n+k}+e_{k}} (10)
+12k=1n1kδk(nk)δnkΦδenkek+(α+nβ)nδnΦδen.12superscriptsubscript𝑘1𝑛1𝑘subscript𝛿𝑘𝑛𝑘subscript𝛿𝑛𝑘subscriptΦ𝛿subscript𝑒𝑛𝑘subscript𝑒𝑘𝛼𝑛𝛽𝑛subscript𝛿𝑛subscriptΦ𝛿subscript𝑒𝑛\displaystyle+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}\sqrt{k\delta_{k}(n-k)\delta_{n-k}}\Phi_{\delta-e_{n-k}-e_{k}}+(\alpha+n\beta)\sqrt{n\delta_{n}}\Phi_{\delta-e_{n}}.

Daraus folgt für Lα,βΦδsubscript𝐿𝛼𝛽subscriptΦ𝛿L_{\alpha,\beta}\Phi_{\delta} mit δ=dnorm𝛿𝑑\|\delta\|=d

Lα,βΦδsubscript𝐿𝛼𝛽subscriptΦ𝛿\displaystyle L_{\alpha,\beta}\Phi_{\delta} =\displaystyle= n=1d{k=1k(δk+1)(n+k)δn+kΦδen+k+en\displaystyle\sum_{n=1}^{d}\bigg{\{}\sum_{k=1}^{\infty}\sqrt{k(\delta_{k}+1)(n+k)\delta_{n+k}}\Phi_{\delta-e_{n+k}+e_{n}} (11)
+12k=1n1kδk(nk)δnkΦδenkek+(α+nβ)nδnΦδen},\displaystyle+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}\sqrt{k\delta_{k}(n-k)\delta_{n-k}}\Phi_{\delta-e_{n-k}-e_{k}}+(\alpha+n\beta)\sqrt{n\delta_{n}}\Phi_{\delta-e_{n}}\bigg{\}},

woran wir explizit sehen, da\3 Sdsubscript𝑆𝑑{\mathchar 1619\relax}_{d} eine algebraische Menge ist. Im folgenden werden wir die Abhängigkeit von Räumen und Operatoren von (α,β)𝛼𝛽(\alpha,\beta) nicht mehr mitführen.

Wir führen die folgenden Bezeichnungen ein: Sei d=Lin{Φδ:δ=d}subscript𝑑Linconditional-setsubscriptΦ𝛿norm𝛿𝑑{\cal F}_{d}=\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\delta}:\|\delta\|=d\}, dj=Lin{Φδ:δ=d,δ1=j}superscriptsubscript𝑑𝑗Linconditional-setsubscriptΦ𝛿formulae-sequencenorm𝛿𝑑subscript𝛿1𝑗{\cal F}_{d}^{j}=\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\delta}:\|\delta\|=d,\delta_{1}=j\}, ¯d=l=0dlsubscript¯𝑑superscriptsubscriptdirect-sum𝑙0𝑑subscript𝑙\overline{{\cal F}}_{d}=\mathop{\oplus}\limits_{l=0}^{d}{\cal F}_{l} und ¯dj=l=0dlj.superscriptsubscript¯𝑑𝑗superscriptsubscriptdirect-sum𝑙0𝑑superscriptsubscript𝑙𝑗\overline{\cal F}_{d}^{j}=\mathop{\oplus}\limits_{l=0}^{d}{\cal F}_{l}^{j}.

Es ist dd=Φ(d,0,0,)superscriptsubscript𝑑𝑑subscriptΦ𝑑.0.0{\cal F}_{d}^{d}=\mathchar 1347\relax\>\Phi_{(d,0,0,\ldots)}, d.h dimdd=1dimensionsuperscriptsubscript𝑑𝑑1\dim{\cal F}_{d}^{d}=1. Au\3erdem ist dimdd1=0dimensionsuperscriptsubscript𝑑𝑑10\dim{\cal F}_{d}^{d-1}=0. Es reicht also zu zeigen, da\3 L|j=0d2djL\raisebox{-3.01385pt}{$\Big{|}_{\textstyle{\mathop{\oplus}\limits_{j=0}^{d-2}{\cal F}_{d}^{j}}}$} injektiv ist. Wie man an (11) und

L(dk)j=k2k+1¯d1j𝐿superscriptsubscript𝑑𝑘superscriptsubscriptdirect-sum𝑗𝑘2𝑘1superscriptsubscript¯𝑑1𝑗L({\cal F}_{d}^{k})\subset\mathop{\oplus}\limits_{j=k-2}^{k+1}\overline{\cal F}_{d-1}^{j} (12)

erkennt, reicht es sogar zu zeigen, da\3

L(k):dk¯d1k+1,L(k)=pr¯d1k+1L:𝐿𝑘formulae-sequencesuperscriptsubscript𝑑𝑘superscriptsubscript¯𝑑1𝑘1𝐿𝑘subscriptprsuperscriptsubscript¯𝑑1𝑘1𝐿L(k):{\cal F}_{d}^{k}\longrightarrow\overline{\cal F}_{d-1}^{k+1},\qquad L(k)=\mathop{\rm pr}\nolimits_{\overline{\cal F}_{d-1}^{k+1}}\circ L (13)

für k=0,1,,d2𝑘0.1𝑑2k=0,1,\ldots,d-2 injektiv ist:
Sei Ψ=(Ψ0,Ψ1,,Ψd2)j=0d2djΨsubscriptΨ0subscriptΨ1subscriptΨ𝑑2superscriptsubscriptdirect-sum𝑗0𝑑2superscriptsubscript𝑑𝑗\Psi=(\Psi_{0},\Psi_{1},\ldots,\Psi_{d-2})\in\mathop{\oplus}\limits_{j=0}^{d-2}{\cal F}_{d}^{j} mit LΨ=j=0d2LΨj=0.𝐿Ψsuperscriptsubscript𝑗0𝑑2𝐿subscriptΨ𝑗0L\Psi=\sum_{j=0}^{d-2}L\Psi_{j}=0. L𝐿L ist injektiv als Abbildung dd2¯dd1superscriptsubscript𝑑𝑑2superscriptsubscript¯𝑑𝑑1{\cal F}_{d}^{d-2}\longrightarrow\overline{\cal F}_{d}^{d-1}, denn dort stimmt sie genau mit L(d2)𝐿𝑑2L(d-2) überein, und es folgt Ψd2=0subscriptΨ𝑑20\Psi_{d-2}=0. Wir erhalten also LΨ=j=0d3LΨj𝐿Ψsuperscriptsubscript𝑗0𝑑3𝐿subscriptΨ𝑗L\Psi=\sum_{j=0}^{d-3}L\Psi_{j} und LΨd3d1d4d1d3d1d2𝐿subscriptΨ𝑑3direct-sumsuperscriptsubscript𝑑1𝑑4superscriptsubscript𝑑1𝑑3superscriptsubscript𝑑1𝑑2L\Psi_{d-3}\in{\cal F}_{d-1}^{d-4}\oplus{\cal F}_{d-1}^{d-3}\oplus{\cal F}_{d-1}^{d-2}. Die Abbildung in den dritten Summanden ist L(d3)𝐿𝑑3L(d-3), aus deren Injektivität folgt damit Ψd3=0subscriptΨ𝑑30\Psi_{d-3}=0. Induktiv erhalten wir aus diesen Argumenten Ψ=0Ψ0\Psi=0.

Es bleibt also die Injektivität von L(k)𝐿𝑘L(k) zu zeigen. Sei ΦδdksubscriptΦ𝛿superscriptsubscript𝑑𝑘\Phi_{\delta}\in{\cal F}_{d}^{k}. Es gilt

L(k)Φδ=n=1l(k+1)(n+1)δn+1Φδen+1+e1.𝐿𝑘subscriptΦ𝛿superscriptsubscript𝑛1𝑙𝑘1𝑛1subscript𝛿𝑛1subscriptΦ𝛿subscript𝑒𝑛1subscript𝑒1L(k)\Phi_{\delta}=\sum_{n=1}^{l}\sqrt{(k+1)(n+1)\delta_{n+1}}\Phi_{\delta-e_{n+1}+e_{1}}. (14)

Jeder Basisvektor in ¯d1k+1superscriptsubscript¯𝑑1𝑘1\overline{\cal F}_{d-1}^{k+1} tritt höchstens im Bild eines Basisvektors aus dksuperscriptsubscript𝑑𝑘{\cal F}_{d}^{k} auf, denn ist Φε,L(k),Φδ0subscriptΦ𝜀𝐿𝑘subscriptΦ𝛿0\langle\Phi_{\varepsilon},L(k),\Phi_{\delta}\rangle\neq 0 und ε=dlnorm𝜀𝑑𝑙\|\varepsilon\|=d-l, so gilt ε=(ε1,ε2,)=(k+1,ε2,)𝜀subscript𝜀1subscript𝜀2𝑘1subscript𝜀2\varepsilon=(\varepsilon_{1},\varepsilon_{2},\ldots)=(k+1,\varepsilon_{2},\ldots) und δ=(k,ε2,,εl,εl+1+1,).𝛿𝑘subscript𝜀2subscript𝜀𝑙subscript𝜀𝑙11\delta=(k,\varepsilon_{2},\ldots,\varepsilon_{l},\varepsilon_{l+1}+1,\ldots). Damit mu\3 L(k)𝐿𝑘L(k) injektiv sein. \Box

Die Aussage von Lemma 1.2 gilt in äquivalenter Form auch für die Verma–Moduln, es gibt aber keinen so elementaren Beweis für diese Behauptung, da die Kommutatoren der Virasoro–Algebra viel komplizierter sind als die der Heisenbergalgebra. Deshalb folgt das erst aus der Klassifizierung der Verma–Darstellungen.

Wir beschlie\3en diesen Abschnitt mit einer elementaren Dualitätsaussage für Vir–Moduln und ihre kontragredienten Moduln:

Lemma 1.3

Sei M𝑀M ein \mathchar 1370\relax–graduierter Vir–Modul von endlichem Typ (d.h. M=Mn𝑀direct-sumsubscript𝑀𝑛M=\mathop{\oplus}\limits M_{n} und dim(Mn)<dimensionsubscript𝑀𝑛\dim(M_{n})<\infty), und M¯¯𝑀\overline{M} sein kontragredienter Modul. Dann sind äquivalent:

  • (i)

    Mnsubscript𝑀𝑛M_{n} enthält einen singulären Vektor vom Grad n𝑛n,

  • (ii)

    M¯nsubscript¯𝑀𝑛\overline{M}_{n} enthält einen kosingulären Vektor vom Grad n𝑛n.

Beweis.
Seien Lksubscript𝐿𝑘L_{k} die Generatoren von Vir in der Darstellung auf M𝑀M und L¯ksubscript¯𝐿𝑘\overline{L}_{k} die entsprechenden Generatoren auf M¯¯𝑀\overline{M}. Sei

L+=k=1nLk:Mnl<nMl,:subscript𝐿superscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝐿𝑘subscript𝑀𝑛subscriptdirect-sum𝑙𝑛subscript𝑀𝑙L_{+}=\sum_{k=1}^{n}L_{k}:M_{n}\longrightarrow\mathop{\oplus}\limits_{l<n}M_{l},

und

L¯=k=1nL¯k:l<nM¯lM¯n.:subscript¯𝐿superscriptsubscript𝑘1𝑛subscript¯𝐿𝑘subscriptdirect-sum𝑙𝑛subscript¯𝑀𝑙subscript¯𝑀𝑛\overline{L}_{-}=\sum_{k=1}^{n}\overline{L}_{-k}:\mathop{\oplus}\limits_{l<n}\overline{M}_{l}\longrightarrow\overline{M}_{n}.

Die Abbildungen L+subscript𝐿L_{+} und L¯subscript¯𝐿\overline{L}_{-} sind zueinander dual, woraus die Behauptung folgt.\Box

Aus Lemma 1.3 folgt sofort, da\3 die kontragredienten Verma–Moduln V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) abgesehen von dem Höchstgewichtsvektor keine singulären, sondern nur kosinguläre Vektoren enthalten, da Verma–Moduln nur singuläre und keine kosinguläre Vektoren enthalten. Insbesondere besitzen reduzible Moduln V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) keinen zyklischen Höchstgewichtsvektor.

2 Die Struktur der Verma–Moduln

2.1 Die Jantzen–Filtration in V(h,c)𝑉𝑐V(h,c)

Wir verwenden hier [RC1] und [RCW]. Sei (.,.)h,c=Sh,c(.,.)(.,.)_{h,c}=S_{h,c}(.,.) die Shapovalov Form auf V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) und sei (h,c)2𝑐superscript2(h,c)\in\mathchar 1347\relax^{2} fest gewählt. Sei V=U(N)=U(Lin{Ln:n<0})𝑉𝑈subscript𝑁𝑈Linconditional-setsubscript𝐿𝑛𝑛0V={\mathchar 1621\relax}(N_{-})={\mathchar 1621\relax}(\mathop{\rm Lin}\nolimits\{L_{n}:n<0\}) und seien Vnsubscript𝑉𝑛V_{n} die Elemente vom Grad n𝑛n in der kanonischen Graduierung von V𝑉V. Für jedes z𝑧z\in\mathchar 1347\relax existiert ein Vektorraumisomorphismus

iz:V(h+z,c):subscript𝑖𝑧𝑉𝑧𝑐\displaystyle i_{z}:V(h+z,c) \displaystyle\longrightarrow V𝑉\displaystyle V
w.vh+z,cformulae-sequence𝑤subscript𝑣𝑧𝑐\displaystyle w.v_{h+z,c} \displaystyle\longmapsto w,𝑤\displaystyle w,

wobei vh+z,csubscript𝑣𝑧𝑐v_{h+z,c} der Höchstgewichtsvektor von V(h+z,c)𝑉𝑧𝑐V(h+z,c) ist. Wir definieren eine Vir–Modulstruktur auf V𝑉V durch

πz(X).w:=izX.iz1wformulae-sequencesubscript𝜋𝑧𝑋assign𝑤subscript𝑖𝑧𝑋superscriptsubscript𝑖𝑧1𝑤\pi_{z}(X).w:=i_{z}X.i_{z}^{-1}w (15)

für X𝑋absentX\in Vir, wV𝑤𝑉w\in V. Es ist offensichtlich (V,πz)V(h+z,c)similar-to-or-equals𝑉subscript𝜋𝑧𝑉𝑧𝑐(V,\pi_{z})\simeq V(h+z,c) als Vir–Moduln. Wir definieren die Shapovalov–Form auf V𝑉V durch

Bz(w1,w2):=(iz1w1,iz1w2)h+z,cassignsubscript𝐵𝑧subscript𝑤1subscript𝑤2subscriptsuperscriptsubscript𝑖𝑧1subscript𝑤1superscriptsubscript𝑖𝑧1subscript𝑤2𝑧𝑐B_{z}(w_{1},w_{2}):=(i_{z}^{-1}w_{1},i_{z}^{-1}w_{2})_{h+z,c}

für w1,w2Vsubscript𝑤1subscript𝑤2𝑉w_{1},w_{2}\in V. Bz,nsubscript𝐵𝑧𝑛B_{z,n} sei die Einschränkung von Bzsubscript𝐵𝑧B_{z} auf Vnsubscript𝑉𝑛V_{n}.

Sei 𝒪(V)𝒪𝑉{\cal O}(V) die Menge aller Keime in Null analytischer Funktionen mit Werten in einem endlichdimensionalen Teilraum von V𝑉V und sei 𝒪()𝒪{\cal O}(\mathchar 1347\relax) die Menge der Keime in Null analytischer Funktionen mit Werten in \mathchar 1347\relax.

Wir definieren für k0𝑘subscript0k\in\mathchar 1358\relax_{0}

𝒪k(V):={f𝒪(V):Bz(f(z),w)zk𝒪() für alle w V},assignsubscript𝒪𝑘𝑉conditional-set𝑓𝒪𝑉subscript𝐵𝑧𝑓𝑧𝑤superscript𝑧𝑘𝒪 für alle w 𝑉{\cal O}_{k}(V):=\left\{f\in{\cal O}(V):B_{z}(f(z),w)\in z^{k}{\cal O}(\mathchar 1347\relax)\mbox{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle w }\in V\right\}, (16)
V(k):={f(0):f𝒪k(V)}assignsubscript𝑉𝑘conditional-set𝑓0𝑓subscript𝒪𝑘𝑉V_{(k)}:=\left\{f(0):f\in{\cal O}_{k}(V)\right\} (17)

und Jk:=i01(V(k))assignsubscript𝐽𝑘superscriptsubscript𝑖01subscript𝑉𝑘J_{k}:=i_{0}^{-1}(V_{(k)}). Es gilt Vh,c=J0J1J2subscript𝑉𝑐subscript𝐽0superset-ofsubscript𝐽1superset-ofsubscript𝐽2superset-ofV_{h,c}=J_{0}\supset J_{1}\supset J_{2}\supset\ldots und k0Jk={0}subscript𝑘0subscript𝐽𝑘0\bigcap\limits_{k\geq 0}J_{k}=\{0\}, denn Bz,nsubscript𝐵𝑧𝑛B_{z,n} ist für jedes n𝑛n ein Polynom in hh und c𝑐c.
Au\3erdem ist jedes Jksubscript𝐽𝑘J_{k} ein Untermodul, denn ist vJk𝑣subscript𝐽𝑘v\in J_{k}, X𝑋absentX\in Vir, so existiert zu v=i0vsuperscript𝑣subscript𝑖0𝑣v^{\prime}=i_{0}v ein Keim f𝒪k(V)𝑓subscript𝒪𝑘𝑉f\in{\cal O}_{k}(V) mit f(0)=v𝑓0superscript𝑣f(0)=v^{\prime}, und wegen Bz(X.f(z),w)=Bz(f(z),X.w)zk𝒪k()B_{z}(X.f(z),w)=B_{z}(f(z),X.w)\in z^{k}{\cal O}_{k}(\mathchar 1347\relax) für alle wV𝑤𝑉w\in V folgt X.f𝒪k(V)formulae-sequence𝑋𝑓subscript𝒪𝑘𝑉X.f\in{\cal O}_{k}(V) oder X.vJkformulae-sequence𝑋𝑣subscript𝐽𝑘X.v\in J_{k}.

{Jk:k0}conditional-setsubscript𝐽𝑘𝑘subscript0\{J_{k}:k\in\mathchar 1358\relax_{0}\} ist damit eine absteigende Filtration in V(h,c)𝑉𝑐V(h,c), die Jantzen–Filtration. Wir wollen diese Filtration nun etwas genauer untersuchen.

2.2 Hilfsmittel

Sei V𝑉V ein endlichdimensionaler Vektorraum über \mathchar 1347\relax und Sz𝒪(End(V))subscript𝑆𝑧𝒪End𝑉S_{z}\in{\cal O}(\mathop{\rm End}\nolimits(V)). Für k0𝑘subscript0k\in\mathchar 1358\relax_{0} definieren wir

𝒪kS(V):={f𝒪(V):Szf(z)=zkg(z),g𝒪(V)}assignsuperscriptsubscript𝒪𝑘𝑆𝑉conditional-set𝑓𝒪𝑉formulae-sequencesubscript𝑆𝑧𝑓𝑧superscript𝑧𝑘𝑔𝑧𝑔𝒪𝑉{\cal O}_{k}^{S}(V):=\left\{f\in{\cal O}(V):S_{z}f(z)=z^{k}g(z),g\in{\cal O}(V)\right\}

als die Keime, die unter Szsubscript𝑆𝑧S_{z} mit der Ordnung kabsent𝑘\geq k in Null verschwinden, und

VkS={f(0):f𝒪kS(V)}.subscriptsuperscript𝑉𝑆𝑘conditional-set𝑓0𝑓superscriptsubscript𝒪𝑘𝑆𝑉V^{S}_{k}=\left\{f(0):f\in{\cal O}_{k}^{S}(V)\right\}.

Für f𝒪()𝑓𝒪f\in{\cal O}(\mathchar 1347\relax), f(z)=i0fizi𝑓𝑧subscript𝑖0subscript𝑓𝑖superscript𝑧𝑖f(z)=\sum_{i\geq 0}f_{i}z^{i} sei ord0f:=min{i:fi0}assignsubscriptord0𝑓:𝑖subscript𝑓𝑖0\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}f:=\min\{i:f_{i}\neq 0\}. Wir bestimmen zuerst eine Normalform für Szsubscript𝑆𝑧S_{z}.

Lemma 2.1

Sei e1,ensubscript𝑒1subscript𝑒𝑛e_{1},\ldots e_{n} eine Basis von V𝑉V. Weiter sei Sz𝒪(End(V))subscript𝑆𝑧𝒪End𝑉S_{z}\in{\cal O}(\mathop{\rm End}\nolimits(V)) und es existiere ein ε>0𝜀0\varepsilon>0 so, da\3 Szsubscript𝑆𝑧S_{z} bijektiv für zUε(0){0}𝑧subscript𝑈𝜀00z\in U_{\varepsilon}(0)\setminus\{0\} ist. Dann gibt es Lz,Rz𝒪(EndV)subscript𝐿𝑧subscript𝑅𝑧𝒪End𝑉L_{z},R_{z}\in{\cal O}(\mathop{\rm End}\nolimits V), so da\3 detLzsubscript𝐿𝑧\det L_{z} und detRzsubscript𝑅𝑧\det R_{z} konstant und ungleich Null sind und LzSzRzsubscript𝐿𝑧subscript𝑆𝑧subscript𝑅𝑧L_{z}S_{z}R_{z} bezüglich der Basis {ei}subscript𝑒𝑖\{e_{i}\} durch die Diagonalmatrix

Dz=(s1(z)00sn(z))subscript𝐷𝑧matrixsubscript𝑠1𝑧00subscript𝑠𝑛𝑧D_{z}=\pmatrix{s_{1}(z)&\cdots&0\cr\vdots&\ddots&\vdots\cr 0&\cdots&s_{n}(z)\cr}

mit 0ord0s1ord0sn0subscriptord0subscript𝑠1subscriptord0subscript𝑠𝑛0\leq\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}s_{1}\leq\ldots\leq\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}s_{n} gegeben ist.

Beweis.
Sei Ei,j=(δi,kδj,l)k,lMn,nsubscript𝐸𝑖𝑗subscriptsubscript𝛿𝑖𝑘subscript𝛿𝑗𝑙𝑘𝑙subscript𝑀𝑛𝑛E_{i,j}=(\delta_{i,k}\delta_{j,l})_{k,l}\in M_{n,n}, Pi,j=IdEi,iEj,j+Ei,j+Ej,isubscript𝑃𝑖𝑗Idsubscript𝐸𝑖𝑖subscript𝐸𝑗𝑗subscript𝐸𝑖𝑗subscript𝐸𝑗𝑖P_{i,j}=\mbox{Id}-E_{i,i}-E_{j,j}+E_{i,j}+E_{j,i} und Qi,j(β(z))=Id+β(z)Ei,jsubscript𝑄𝑖𝑗𝛽𝑧Id𝛽𝑧subscript𝐸𝑖𝑗Q_{i,j}(\beta(z))=\mbox{Id}+\beta(z)E_{i,j}. (Linksmultiplikation mit Pi,jsubscript𝑃𝑖𝑗P_{i,j} vertauscht i𝑖i-te und j𝑗j-te Zeile, Rechtsmultiplikation mit Pi,jsubscript𝑃𝑖𝑗P_{i,j} die entsprechenden Spalten, es ist detPi,j=1subscript𝑃𝑖𝑗1\det P_{i,j}=1 und detQi,j(β)=1+δi,jβsubscript𝑄𝑖𝑗𝛽1subscript𝛿𝑖𝑗𝛽\det Q_{i,j}(\beta)=1+\delta_{i,j}\beta.)
Wir führen den Beweis durch Induktion nach n: Für n=1𝑛1n=1 ist nichts zu zeigen. Sei n>1𝑛1n>1 und seien si,j(z)subscript𝑠𝑖𝑗𝑧s_{i,j}(z) die Matrixelemente von Szsubscript𝑆𝑧S_{z} bezüglich der Basis {e1,,en}subscript𝑒1subscript𝑒𝑛\{e_{1},\ldots,e_{n}\}. Es existieren k,l𝑘𝑙k,l mit ord0sk,lord0si,jsubscriptord0subscript𝑠𝑘𝑙subscriptord0subscript𝑠𝑖𝑗\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}s_{k,l}\leq\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}s_{i,j} für alle i,j𝑖𝑗i,j. Die Matrix Cz:=P1,kSzP1,lassignsubscript𝐶𝑧subscript𝑃1𝑘subscript𝑆𝑧subscript𝑃1𝑙C_{z}:=P_{1,k}S_{z}P_{1,l} hat sk,lsubscript𝑠𝑘𝑙s_{k,l} in der ersten Zeile und Spalte. Für die Matrixelemente ci,j(z)subscript𝑐𝑖𝑗𝑧c_{i,j}(z) von Czsubscript𝐶𝑧C_{z} gilt ci,jc1,1𝒪()subscript𝑐𝑖𝑗subscript𝑐1.1𝒪\frac{c_{i,j}}{c_{1,1}}\in{\cal O}(\mathchar 1347\relax). Wir multiplizieren Czsubscript𝐶𝑧C_{z} von links mit

Tz=Qn,1(cn,1(z)c1,1(z))Q2,1(c2,1(z)c1,1(z))subscript𝑇𝑧subscript𝑄𝑛.1subscript𝑐𝑛.1𝑧subscript𝑐1.1𝑧subscript𝑄2.1subscript𝑐2.1𝑧subscript𝑐1.1𝑧T_{z}=Q_{n,1}(-\frac{c_{n,1}(z)}{c_{1,1}(z)})\cdots Q_{2,1}(-\frac{c_{2,1}(z)}{c_{1,1}(z)})

und von rechts mit

Uz=Q1,2(c1,2(z)c1,1(z))Q1,n(c1,n(z)c1,1(z)).subscript𝑈𝑧subscript𝑄1.2subscript𝑐1.2𝑧subscript𝑐1.1𝑧subscript𝑄1𝑛subscript𝑐1𝑛𝑧subscript𝑐1.1𝑧U_{z}=Q_{1,2}(-\frac{c_{1,2}(z)}{c_{1,1}(z)})\cdots Q_{1,n}(-\frac{c_{1,n}(z)}{c_{1,1}(z)}).

Die resultierende Matrix hat in der ersten Zeile und Spalte bis auf c1,1subscript𝑐1.1c_{1,1} nur Nullen als Einträge, wir können also auf die Abbildung S~~𝑆\tilde{S}, die durch Streichen der ersten Zeile und Spalte entsteht, die Induktionsvoraussetzung anwenden, und erhalten Lz~Sz~Rz~=Dz~.~subscript𝐿𝑧~subscript𝑆𝑧~subscript𝑅𝑧~subscript𝐷𝑧\tilde{L_{z}}\tilde{S_{z}}\tilde{R_{z}}=\tilde{D_{z}}. Wir erhalten insgesamt (1Lz~)TzP1,kSzP1,lUz(1Rz~)=Dz1direct-sum~subscript𝐿𝑧subscript𝑇𝑧subscript𝑃1𝑘subscript𝑆𝑧subscript𝑃1𝑙subscript𝑈𝑧1direct-sum~subscript𝑅𝑧subscript𝐷𝑧(1\mathop{\oplus}\limits\tilde{L_{z}})T_{z}P_{1,k}S_{z}P_{1,l}U_{z}(1\mathop{\oplus}\limits\tilde{R_{z}})=D_{z} als Normalform für Szsubscript𝑆𝑧S_{z}, die alle gewünschten Eigenschaften hat. \Box
Damit können wir die folgende wichtige Beziehung beweisen:

Lemma 2.2

Sei Sz𝒪(End(V))subscript𝑆𝑧𝒪End𝑉S_{z}\in{\cal O}(\mathop{\rm End}\nolimits(V)) und detSz0subscript𝑆𝑧0\det S_{z}\neq 0 für zUε(0){0}𝑧subscript𝑈𝜀00z\in U_{\varepsilon}(0)\setminus\{0\}. Dann gilt

k1dimVkS=ord0detSz.subscript𝑘1dimensionsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆subscriptord0subscript𝑆𝑧\sum_{k\geq 1}\dim V_{k}^{S}=\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}\det S_{z}. (18)

Beweis.
Nach Lemma 2.1 existieren Lzsubscript𝐿𝑧L_{z} und Rzsubscript𝑅𝑧R_{z} mit

Dz=LzSzRz=(s1(z)00sn(z)),subscript𝐷𝑧subscript𝐿𝑧subscript𝑆𝑧subscript𝑅𝑧matrixsubscript𝑠1𝑧missing-subexpression0missing-subexpressionmissing-subexpression0missing-subexpressionsubscript𝑠𝑛𝑧D_{z}=L_{z}S_{z}R_{z}=\pmatrix{s_{1}(z)&&0\cr&\ddots&\cr 0&&s_{n}(z)\cr},

und mit αi:=ord0si(z)assignsubscript𝛼𝑖subscriptord0subscript𝑠𝑖𝑧\alpha_{i}:=\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}s_{i}(z) gilt ord0detSz=ord0Dz=αisubscriptord0subscript𝑆𝑧subscriptord0subscript𝐷𝑧subscript𝛼𝑖\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}\det S_{z}=\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}D_{z}=\sum\alpha_{i}. Weiter ist

𝒪kD(V)superscriptsubscript𝒪𝑘𝐷𝑉\displaystyle{\cal O}_{k}^{D}(V) =\displaystyle= {h𝒪(V):Dzh(z)=zkg(z),g𝒪(W)}conditional-set𝒪𝑉formulae-sequencesubscript𝐷𝑧𝑧superscript𝑧𝑘𝑔𝑧𝑔𝒪𝑊\displaystyle\left\{h\in{\cal O}(V):D_{z}h(z)=z^{k}g(z),g\in{\cal O}(W)\right\}
=\displaystyle= {h𝒪(V):LzSzRzh(z)=zkg(z),g𝒪(W)}conditional-set𝒪𝑉formulae-sequencesubscript𝐿𝑧subscript𝑆𝑧subscript𝑅𝑧𝑧superscript𝑧𝑘𝑔𝑧𝑔𝒪𝑊\displaystyle\left\{h\in{\cal O}(V):L_{z}S_{z}R_{z}h(z)=z^{k}g(z),g\in{\cal O}(W)\right\}
=\displaystyle= {R1f𝒪(V):LzSzf(z)=zkg(z),g𝒪(W)}conditional-setsuperscript𝑅1𝑓𝒪𝑉formulae-sequencesubscript𝐿𝑧subscript𝑆𝑧𝑓𝑧superscript𝑧𝑘𝑔𝑧𝑔𝒪𝑊\displaystyle\left\{R^{-1}f\in{\cal O}(V):L_{z}S_{z}f(z)=z^{k}g(z),g\in{\cal O}(W)\right\}
=\displaystyle= {R1f𝒪(V):Szf(z)=zkg~(z),g~𝒪(W)},conditional-setsuperscript𝑅1𝑓𝒪𝑉formulae-sequencesubscript𝑆𝑧𝑓𝑧superscript𝑧𝑘~𝑔𝑧~𝑔𝒪𝑊\displaystyle\left\{R^{-1}f\in{\cal O}(V):S_{z}f(z)=z^{k}\tilde{g}(z),\tilde{g}\in{\cal O}(W)\right\},

denn Szf(z)=zkg(z)LzSzf(z)=zkLzg(z)=:zkg~(z)S_{z}f(z)=z^{k}g(z)\Longleftrightarrow L_{z}S_{z}f(z)=z^{k}L_{z}g(z)=:z^{k}\tilde{g}(z). Wir haben damit gezeigt, da\3 VkD=R01VkSsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝐷superscriptsubscript𝑅01superscriptsubscript𝑉𝑘𝑆V_{k}^{D}=R_{0}^{-1}V_{k}^{S} gilt. Wir wählen nun für j=1,,n𝑗1𝑛j=1,\ldots,n hj𝒪(V)subscript𝑗𝒪𝑉h_{j}\in{\cal O}(V) mit h(0)=ej0subscript𝑒𝑗h(0)=e_{j}. Es folgt Dzhj(z)=zαjg(z)subscript𝐷𝑧subscript𝑗𝑧superscript𝑧subscript𝛼𝑗𝑔𝑧D_{z}h_{j}(z)=z^{\alpha_{j}}g(z) und VkD=αjkejsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝐷subscriptsubscript𝛼𝑗𝑘subscript𝑒𝑗V_{k}^{D}=\sum\limits_{\alpha_{j}\geq k}\mathchar 1347\relax e_{j}. Wir erhalten dimVkS=dimVkD={j:αjk}dimensionsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆dimensionsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝐷conditional-set𝑗subscript𝛼𝑗𝑘\dim V_{k}^{S}=\dim V_{k}^{D}=\sharp\{j:\alpha_{j}\geq k\} und schlie\3lich

k1dimVkS=k1{j:αjk}=k=1nαj=ord0detSz.subscript𝑘1dimensionsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆subscript𝑘1conditional-set𝑗subscript𝛼𝑗𝑘superscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝛼𝑗subscriptord0subscript𝑆𝑧\sum_{k\geq 1}\dim V_{k}^{S}=\sum_{k\geq 1}\sharp\{j:\alpha_{j}\geq k\}=\sum_{k=1}^{n}\alpha_{j}=\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}\det S_{z}.

\Box

Sei weiter (.,.)(.,.) eine nichtdegenerierte, symmetrische Bilinearform auf V𝑉V mit (Szv,w)=(v,Szw)subscript𝑆𝑧𝑣𝑤𝑣subscript𝑆𝑧𝑤(S_{z}v,w)=(v,S_{z}w) für alle v,wV𝑣𝑤𝑉v,w\in V. Wir möchten nun eine Form auf VkSsuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆V_{k}^{S} definieren. Dazu setzen wir Tz(v,w)=(Szv,w)subscript𝑇𝑧𝑣𝑤subscript𝑆𝑧𝑣𝑤T_{z}(v,w)=(S_{z}v,w). Es ist offensichtlich Tz𝒪(Hom(V×V,))subscript𝑇𝑧𝒪Hom𝑉𝑉T_{z}\in{\cal O}(\mathop{\rm Hom}\nolimits(V\times V,\mathchar 1347\relax)).
Für f,g𝒪(V)𝑓𝑔𝒪𝑉f,g\in{\cal O}(V) setzen wir f,g(z)f(z),g(z):=Tz(f(z),g(z))𝑓𝑔𝑧𝑓𝑧𝑔𝑧assignsubscript𝑇𝑧𝑓𝑧𝑔𝑧\langle f,g\rangle(z)\equiv\langle f(z),g(z)\rangle:=T_{z}(f(z),g(z)), und für f,g𝒪kS(V)𝑓𝑔subscriptsuperscript𝒪𝑆𝑘𝑉f,g\in{\cal O}^{S}_{k}(V) setzen wir f,gk(z):=zkf,g(t)assignsubscript𝑓𝑔𝑘𝑧superscript𝑧𝑘𝑓𝑔𝑡\langle f,g\rangle_{k}(z):=z^{-k}\langle f,g\rangle(t).

f,gk(0)subscript𝑓𝑔𝑘0\langle f,g\rangle_{k}(0) hängt nur von f(0)𝑓0f(0) und g(0)𝑔0g(0) ab: Für f,g𝒪kS(V)𝑓𝑔subscriptsuperscript𝒪𝑆𝑘𝑉f,g\in{\cal O}^{S}_{k}(V) mit Szg(z)=zkg~(z)subscript𝑆𝑧𝑔𝑧superscript𝑧𝑘~𝑔𝑧S_{z}g(z)=z^{k}\tilde{g}(z), f(0)=0𝑓00f(0)=0 und deshalb f(z)=zh(z)𝑓𝑧𝑧𝑧f(z)=zh(z) für ein h𝒪(V)𝒪𝑉h\in{\cal O}(V) folgt

f,gk(z)subscript𝑓𝑔𝑘𝑧\displaystyle\langle f,g\rangle_{k}(z) =\displaystyle= zkf,g(t)=zkTz(f(z),g(z))superscript𝑧𝑘𝑓𝑔𝑡superscript𝑧𝑘subscript𝑇𝑧𝑓𝑧𝑔𝑧\displaystyle z^{-k}\langle f,g\rangle(t)=z^{-k}T_{z}(f(z),g(z)) (19)
=\displaystyle= zk(f(z),Szg(z))=z(h(z),g~(z))z00.superscript𝑧𝑘𝑓𝑧subscript𝑆𝑧𝑔𝑧𝑧𝑧~𝑔𝑧superscript𝑧00\displaystyle z^{-k}(f(z),S_{z}g(z))=z(h(z),\tilde{g}(z))\stackrel{{\scriptstyle z\to 0}}{{\longrightarrow}}0.

Damit ist für v,wVkS𝑣𝑤superscriptsubscript𝑉𝑘𝑆v,w\in V_{k}^{S}, v=f(0)𝑣𝑓0v=f(0) und w=g(0)𝑤𝑔0w=g(0)

v,wk:=f,gk(0)assignsubscript𝑣𝑤𝑘subscript𝑓𝑔𝑘0\langle v,w\rangle_{k}:=\langle f,g\rangle_{k}(0) (20)

wohldefiniert, und, wie man an (19) sieht, gilt VkS,Vk+1S=0superscriptsubscript𝑉𝑘𝑆subscriptsuperscript𝑉𝑆𝑘10\langle V_{k}^{S},V^{S}_{k+1}\rangle=0. Konsequenterweise induziert .,.\langle.,.\rangle eine symmetrische Bilinearform auf VkS/Vk+1Ssuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆subscriptsuperscript𝑉𝑆𝑘1V_{k}^{S}/V^{S}_{k+1}, die wir ebenfalls mit .,.k\langle.,.\rangle_{k} bezeichnen.

Lemma 2.3

Sei Szsubscript𝑆𝑧S_{z} wie vorher. Dann ist .,.k\langle.,.\rangle_{k} nichtdegeneriert auf /Vk+1SVkS\displaystyle\,{}^{\displaystyle V_{k}^{S}}\!\!\Big{/}\!_{\displaystyle V^{S}_{k+1}}, d.h. es gilt Rad.,.k=Vk+1S\mathop{\rm Rad}\nolimits\langle.,.\rangle_{k}=V_{k+1}^{S}.

Beweis. Wir verwenden dieselben Bezeichnungen wie im vorherigen Lemma. Sei vi:=R0eiassignsubscript𝑣𝑖subscript𝑅0subscript𝑒𝑖v_{i}:=R_{0}e_{i} und fi(z):=Rzeiassignsubscript𝑓𝑖𝑧subscript𝑅𝑧subscript𝑒𝑖f_{i}(z):=R_{z}e_{i}. Dann ist VkS=αikvisuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆subscriptsubscript𝛼𝑖𝑘subscript𝑣𝑖V_{k}^{S}=\sum\limits_{\alpha_{i}\geq k}\mathchar 1347\relax v_{i}.
Ist nun αi=ksubscript𝛼𝑖𝑘\alpha_{i}=k und αjksubscript𝛼𝑗𝑘\alpha_{j}\geq k für ein ij𝑖𝑗i\neq j, dann gilt

fi,fjk(z)subscriptsubscript𝑓𝑖subscript𝑓𝑗𝑘𝑧\displaystyle\langle f_{i},f_{j}\rangle_{k}(z) =\displaystyle= zk(SzRzei,fj(z))superscript𝑧𝑘subscript𝑆𝑧subscript𝑅𝑧subscript𝑒𝑖subscript𝑓𝑗𝑧\displaystyle z^{-k}(S_{z}R_{z}e_{i},f_{j}(z)) (21)
=\displaystyle= zk(Lz1si(z)ei,fj(z))superscript𝑧𝑘superscriptsubscript𝐿𝑧1subscript𝑠𝑖𝑧subscript𝑒𝑖subscript𝑓𝑗𝑧\displaystyle z^{-k}(L_{z}^{-1}s_{i}(z)e_{i},f_{j}(z))
=\displaystyle= (Lz1s~i(z)ei,fj(z)),superscriptsubscript𝐿𝑧1subscript~𝑠𝑖𝑧subscript𝑒𝑖subscript𝑓𝑗𝑧\displaystyle(L_{z}^{-1}\tilde{s}_{i}(z)e_{i},f_{j}(z)),

wobei wir si(z)=zks~(z)subscript𝑠𝑖𝑧superscript𝑧𝑘~𝑠𝑧s_{i}(z)=z^{k}\tilde{s}(z) gesetzt haben. Mit wi:=L01s~i(z)eiassignsubscript𝑤𝑖superscriptsubscript𝐿01subscript~𝑠𝑖𝑧subscript𝑒𝑖w_{i}:=L_{0}^{-1}\tilde{s}_{i}(z)e_{i} folgt vi,vjk=(wi,vj)subscriptsubscript𝑣𝑖subscript𝑣𝑗𝑘subscript𝑤𝑖subscript𝑣𝑗\langle v_{i},v_{j}\rangle_{k}=(w_{i},v_{j}), und für αj>ksubscript𝛼𝑗𝑘\alpha_{j}>k ist 0=vi,vj=(wi,vj)0subscript𝑣𝑖subscript𝑣𝑗subscript𝑤𝑖subscript𝑣𝑗0=\langle v_{i},v_{j}\rangle=(w_{i},v_{j}). Da V=wi𝑉subscript𝑤𝑖V=\sum\mathchar 1347\relax w_{i} ist folgt insgesamt, da\3 die Matrix (wi,vj)i,jsubscriptsubscript𝑤𝑖subscript𝑣𝑗𝑖𝑗(w_{i},v_{j})_{i,j} die Form

(W00Wl) mit Wk={(wi,vj)i,j:αi=αj=k}matrixsubscript𝑊0missing-subexpression0missing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionsubscript𝑊𝑙 mit subscript𝑊𝑘conditional-setsubscriptsubscript𝑤𝑖subscript𝑣𝑗𝑖𝑗subscript𝛼𝑖subscript𝛼𝑗𝑘\left(\matrix{\mbox{\framebox{$W_{0}$}}&&0\cr&\ddots&\cr*&&\mbox{\framebox{$W_{l}$}}\cr}\right)\mbox{ mit }W_{k}=\{(w_{i},v_{j})_{i,j}:\alpha_{i}=\alpha_{j}=k\}

hat. Da (.,.)(.,.) nicht ausgeartet ist, folgt 0det((Wi,vj)i,j)=detWk0subscriptsubscript𝑊𝑖subscript𝑣𝑗𝑖𝑗productsubscript𝑊𝑘0\neq\det\left((W_{i},v_{j})_{i,j}\right)=\prod\det W_{k} und deshalb detWk0subscript𝑊𝑘0\det W_{k}\neq 0, falls VkSVk+1Ssuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆superscriptsubscript𝑉𝑘1𝑆V_{k}^{S}\neq V_{k+1}^{S}. Insgesamt gilt, wenn wir .,.k\langle.,.\rangle_{k} als Form auf /Vk+1SVkS\,{}^{\displaystyle V_{k}^{S}}\!\!\Big{/}\!_{\displaystyle V_{k+1}^{S}} auffassen, det.,.k=detWk0\det\langle.,.\rangle_{k}=\det W_{k}\neq 0 falls VkSVk+1Ssuperscriptsubscript𝑉𝑘𝑆superscriptsubscript𝑉𝑘1𝑆V_{k}^{S}\neq V_{k+1}^{S}. \Box

Kommen wir nun zurück zur Shapovalov-Form: Für jedes n0𝑛subscript0n\in\mathchar 1358\relax_{0} ist Bz,n:Vn×Vn:subscript𝐵𝑧𝑛subscript𝑉𝑛subscript𝑉𝑛B_{z,n}:V_{n}\times V_{n}\longrightarrow\mathchar 1347\relax eine symmetrische Bilinearform. Sei (.,.)n(.,.)_{n} das kanonische Skalarprodukt auf Vnsubscript𝑉𝑛V_{n}. Es gibt genau ein B~z,n𝒪(EndVn)subscript~𝐵𝑧𝑛𝒪Endsubscript𝑉𝑛\tilde{B}_{z,n}\in{\cal O}(\mathop{\rm End}\nolimits V_{n}) mit Bz,n(v,w)=(B~z,nv,w)=(v,B~z,nw)subscript𝐵𝑧𝑛𝑣𝑤subscript~𝐵𝑧𝑛𝑣𝑤𝑣subscript~𝐵𝑧𝑛𝑤B_{z,n}(v,w)=(\tilde{B}_{z,n}v,w)=(v,\tilde{B}_{z,n}w) für alle v,wVn𝑣𝑤subscript𝑉𝑛v,w\in V_{n}. Weiter haben wir 𝒪k(Vn)=𝒪kBz,n~(Vn)subscript𝒪𝑘subscript𝑉𝑛superscriptsubscript𝒪𝑘~subscript𝐵𝑧𝑛subscript𝑉𝑛{\cal O}_{k}(V_{n})={\cal O}_{k}^{\tilde{B_{z,n}}}(V_{n}). Wir können also die Lemmata 2.1, 2.2 und 2.3 auf Bz,n~~subscript𝐵𝑧𝑛\tilde{B_{z,n}} für jedes n𝑛n anwenden und erhalten für die Jantzen–Filtration von V(h,c)𝑉𝑐V(h,c):

Satz 2.4

Die Jantzen–Filtration V(h,c)=J0J1𝑉𝑐subscript𝐽0superset-ofsubscript𝐽1superset-ofV(h,c)=J_{0}\supset J_{1}\supset\ldots der Verma–Moduln hat folgende Eigenschaften:

  • (i)

    Die Shapovalov–Form Sh,c(.,.)S_{h,c}(.,.) definiert eine invariante, nicht–degenerierte Form .,.k\langle.,.\rangle_{k} auf den irreduziblen Quotienten–Moduln Jk/Jk+1subscript𝐽𝑘subscript𝐽𝑘1J_{k}/J_{k+1}.

  • (ii)

    Sei Jk=n0Jk,nsubscript𝐽𝑘subscriptdirect-sum𝑛0subscript𝐽𝑘𝑛J_{k}=\mathop{\oplus}\limits_{n\geq 0}J_{k,n} und Sh,c(.,.)=n0Sh,c,n(.,.)S_{h,c}(.,.)=\mathop{\oplus}\limits_{n\geq 0}S_{h,c,n}(.,.). Dann gilt für alle n0𝑛subscript0n\in\mathchar 1358\relax_{0}

    ordz=0(detSh+z,c,n(.,.))=k0dimJk,n.\mathop{\rm ord}\nolimits_{z=0}\left(\det S_{h+z,c,n}(.,.)\right)=\sum_{k\geq 0}\dim J_{k,n}. (22)

Beweis.
Die Invarianz von .,.k\langle.,.\rangle_{k} folgt sofort aus (20) und der Invarianz der Shapovalov–Form. Es bleibt zu zeigen, da\3 Jk/Jk+1subscript𝐽𝑘subscript𝐽𝑘1J_{k}/J_{k+1} irreduzibel ist. Ist JkJk+1subscript𝐽𝑘subscript𝐽𝑘1J_{k}\neq J_{k+1}, so folgt das genau wie für V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) und Sh,c(.,.)S_{h,c}(.,.), wo man zeigt, da\3 der grö\3te echte Untermodul genau RadSh,c(.,.)\mathop{\rm Rad}\nolimits S_{h,c}(.,.) ist. Hier erhalten wir als grö\3ten echten Untermodul von Jksubscript𝐽𝑘J_{k} genau Jk+1subscript𝐽𝑘1J_{k+1}. Die übrigen Aussagen folgen direkt aus Lemma 2.2 und Lemma 2.3. \Box

2.3 Der Klassifikationssatz für Verma–Moduln

Wir haben nun die nötigen Hilfsmittel bereit, um die Verma–Moduln zu klassifizieren. Dazu benötigen wir die folgende Fallunterscheidung, die sich an [FF] anlehnt. Seien (h,c)2𝑐superscript2(h,c)\in\mathchar 1347\relax^{2} beliebig. Wir unterscheiden:

  • I::𝐼absentI:

    Φr,s(h,c)=0subscriptΦ𝑟𝑠𝑐0\Phi_{r,s}(h,c)=0 hat keine ganzzahlige Lösung r,s𝑟𝑠r,s.

  • II::𝐼𝐼absentII:

    Φr,s(h,c)=0subscriptΦ𝑟𝑠𝑐0\Phi_{r,s}(h,c)=0 hat eine ganzzahlige Lösung r,s𝑟𝑠r,s mit rs>0𝑟𝑠0rs>0 (II+𝐼subscript𝐼II_{+}) oder rs0𝑟𝑠0rs\leq 0 (II𝐼subscript𝐼II_{-}).

  • III::𝐼𝐼𝐼absentIII:

    Φr,s=0subscriptΦ𝑟𝑠0\Phi_{r,s}=0 hat unendlich viele ganzzahlige Lösungen, d.h es ist entweder c<1𝑐1c<1 (III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-}) oder c>25𝑐25c>25 (III+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+}) und c𝑐c und hh sind durch (1) gegeben.
    Wir unterscheiden weiter
    III,III+𝐼𝐼subscript𝐼𝐼𝐼subscript𝐼III_{-},III_{+}:   r0modpnot-equivalent-to𝑟0mod𝑝r\not\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits p und s0modqnot-equivalent-to𝑠0mod𝑞s\not\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits q,
    III0,III+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0},III_{+}^{0}:   r0modp𝑟0mod𝑝r\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits p oder s0modq𝑠0mod𝑞s\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits q.

Das Ziel dieses Abschnittes ist der folgende Satz:

Satz 2.5

Die Verma–Moduln sind im Fall I𝐼I und II𝐼subscript𝐼II_{-} irreduzibel, und enthalten im Fall II+𝐼subscript𝐼II_{+} genau einen singulären Vektor, der den grö\3ten echten Untermodul erzeugt. Für die anderen Fälle gilt:

III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletIII0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0}\bullet\bullet\bullet\bulletIII+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletIII+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{+}^{0}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet

Dabei entsprechen Punkte singulären Vektoren in dem Modul, und ein Pfeil geht von einem Punkt zu einem zweiten Punkt, wenn der zweite Vektor in dem vom ersten Vektor erzeugten Untermodul liegt. Der grö\3te echte Untermodul ist im Fall III0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0} und III+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{+}^{0} von einem, im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} und III+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+} von zwei singulären Vektoren erzeugt.

Bemerkung 2.6

Im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} mit 0<r<p0𝑟𝑝0<r<p und 0<s<q0𝑠𝑞0<s<q kann man die Gewichte und Grade der singulären Vektoren explizit angeben. Mit dem Gewicht eines Vektors w𝑤w meinen wir den L0subscript𝐿0L_{0}–Eigenwert von w𝑤w, den wir mit wt(w)𝑤(w) bezeichnen. Aus diesen Moduln ist der Zustandsraum der minimalen Modelle der konformen Quantenfeldtheorie zusammengesetzt.
w0subscriptw0w_{0}w1subscriptw1w_{1}w2subscriptw2w_{2}w3subscriptw3w_{3}w4subscriptw4w_{4}w5subscriptw5w_{5}w6subscriptw6w_{6} Die singulären Vektoren numerieren wir wie im Bild angegeben. Wir erhalten dann für V(hr,s(q/p),c(q/p))𝑉subscript𝑟𝑠𝑞𝑝𝑐𝑞𝑝V(h_{r,s}(-q/p),c(-q/p)) und i0𝑖0i\geq 0: wt(w4i)wtsubscript𝑤4𝑖\displaystyle{\rm wt}(w_{4i}) =\displaystyle= hr,s+2iq,subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑖𝑞\displaystyle h^{-}_{r,s+2iq}, wt(w4i+1)wtsubscript𝑤4𝑖1\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+1}) =\displaystyle= hr,s+2(i+1)q,subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑖1𝑞\displaystyle h^{-}_{r,-s+2(i+1)q}, wt(w4i+2)wtsubscript𝑤4𝑖2\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+2}) =\displaystyle= hr,s2iq,subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑖𝑞\displaystyle h^{-}_{r,-s-2iq}, (23) wt(w4i+3)wtsubscript𝑤4𝑖3\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+3}) =\displaystyle= hr,s2(i+1)q.subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑖1𝑞\displaystyle h^{-}_{r,s-2(i+1)q}. Die Grade sind gegeben durch

deg(w4i)degreesubscript𝑤4𝑖\displaystyle\deg(w_{4i}) =\displaystyle= (ipr)(iq+s)+rs,𝑖𝑝𝑟𝑖𝑞𝑠𝑟𝑠\displaystyle\big{(}ip-r\big{)}\big{(}iq+s\big{)}+rs,
deg(w4i+1)degreesubscript𝑤4𝑖1\displaystyle\deg(w_{4i+1}) =\displaystyle= ((i+1)pr)((i+1)qs),𝑖1𝑝𝑟𝑖1𝑞𝑠\displaystyle\big{(}(i+1)p-r\big{)}\big{(}(i+1)q-s\big{)},
deg(w4i+2)degreesubscript𝑤4𝑖2\displaystyle\deg(w_{4i+2}) =\displaystyle= (ip+r)(iq+s),𝑖𝑝𝑟𝑖𝑞𝑠\displaystyle\big{(}ip+r\big{)}\big{(}iq+s\big{)}, (24)
deg(w4i+3)degreesubscript𝑤4𝑖3\displaystyle\deg(w_{4i+3}) =\displaystyle= ((i+1)p+r)((i+1)qs)+rs.𝑖1𝑝𝑟𝑖1𝑞𝑠𝑟𝑠\displaystyle\big{(}(i+1)p+r\big{)}\big{(}(i+1)q-s\big{)}+rs.

Wir bezeichnen mit [wi]delimited-[]subscript𝑤𝑖[w_{i}] den von wisubscript𝑤𝑖w_{i} erzeugten Untermodul. Aus den Gleichungen (2.6) folgt [w4i]V(hr,s+2iq,c(q/p))similar-to-or-equalsdelimited-[]subscript𝑤4𝑖𝑉superscriptsubscript𝑟𝑠2𝑖𝑞𝑐𝑞𝑝[w_{4i}]\simeq V(h_{r,s+2iq}^{-},c(-q/p)) (analog für die anderen singulären Vektoren), denn jeder durch einen singulären Vektor erzeugte Untermodul ist frei über Vir+subscriptVir\mathop{\rm Vir}\nolimits_{+} und somit wieder ein Verma–Modul. An Gl. (2.6) erkennen wir, da\3 die Vektoren w4isubscript𝑤4𝑖w_{4i} für i>0𝑖0i>0 und w4i+3subscript𝑤4𝑖3w_{4i+3} für i0𝑖0i\geq 0 nicht auf Kurven der Form (1) durch V(hr,s,c(q/p))𝑉superscriptsubscript𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝V(h_{r,s}^{-},c(-q/p)) liegen, da die entsprechenden Grade nicht faktorisieren. Diese Vektoren entstehen als singuläre Vektoren von Untermoduln, z.B. liegen sie auf Kurven der Form (1) durch V(hr,s+rs,c(q/p))[w2]similar-to-or-equals𝑉superscriptsubscript𝑟𝑠𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝delimited-[]subscript𝑤2V(h_{r,s}^{-}+rs,c(-q/p))\simeq[w_{2}].
Feigin und Fuks haben in [FF] einen Beweis für Satz 2.5 angegeben, der Methoden der algebraischen Geometrie verwendet. Wir werden im folgenden sehen, da\3 man Satz 2.5 auch mit elementaren Methoden beweisen kann, wenn man konkrete Eigenschaften der hr,ssubscript𝑟𝑠h_{r,s} und die Aussagen über die Jantzen–Filtration von Satz 2.4 verwendet. Da die Fälle I𝐼I und II𝐼𝐼II trivial sind, können wir in den verbleibenden Fällen die Determinantenformeln (4) und (5) verwenden. Damit sind die Aussagen über singuläre Vektoren auf einfache Aussagen über hr,s±superscriptsubscript𝑟𝑠plus-or-minush_{r,s}^{\pm} zurückgespielt. Wir müssen dazu einfach feststellen, auf welchen Levels in der Kac–Determinante neue Nullstellen auftauchen. Anders gesagt, wir müssen bestimmen, wann hr,s±=hm,n±superscriptsubscript𝑟𝑠plus-or-minussuperscriptsubscript𝑚𝑛plus-or-minush_{r,s}^{\pm}=h_{m,n}^{\pm} gilt.

Lemma 2.7
hr,s+=hm,n+{m=rkp,n=s+kqfür koderm=rkp,n=s+kqfür ksuperscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑚𝑛casesformulae-sequence𝑚𝑟𝑘𝑝𝑛𝑠𝑘𝑞für koderotherwiseformulae-sequence𝑚𝑟𝑘𝑝𝑛𝑠𝑘𝑞für kh_{r,s}^{+}=h_{m,n}^{+}\Longleftrightarrow\cases{m=r-kp,\;n=s+kq&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $k\in\mathchar 1370\relax$\cr\mbox{oder}\cr m=-r-kp,\;n=-s+kq&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $k\in\mathchar 1370\relax$\cr} (25)
hr,s=hm,n{m=r+kp,n=s+kqfür koderm=r+kp,n=s+kqfür ksuperscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑚𝑛casesformulae-sequence𝑚𝑟𝑘𝑝𝑛𝑠𝑘𝑞für koderotherwiseformulae-sequence𝑚𝑟𝑘𝑝𝑛𝑠𝑘𝑞für kh_{r,s}^{-}=h_{m,n}^{-}\Longleftrightarrow\cases{m=r+kp,\;n=s+kq&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $k\in\mathchar 1370\relax$\cr\mbox{oder}\cr m=-r+kp,\;n=-s+kq&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $k\in\mathchar 1370\relax$\cr} (26)

Der Beweis ist eine triviale Rechnung. \Box
Beweis von Satz 2.5
Da hr,s=hr,s=hr+p,s+qsuperscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑟𝑝𝑠𝑞h_{r,s}^{-}=h_{-r,-s}^{-}=h_{r+p,s+q}^{-} gilt, können wir uns im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} o.B.d.A auf 0<r<p0𝑟𝑝0<r<p und jq<s<(j+1)q𝑗𝑞𝑠𝑗1𝑞jq<s<(j+1)q für ein j0𝑗subscript0j\in\mathchar 1358\relax_{0} beschränken. Weiter sehen wir, da\3 wegen (2.6) die Moduln V(hr,s+jq,c)𝑉subscript𝑟𝑠𝑗𝑞𝑐V(h_{r,s+jq},c) mit 0<r<p0𝑟𝑝0<r<p und 0<s<q0𝑠𝑞0<s<q als Untermoduln von V(hr,s,c)𝑉subscript𝑟𝑠𝑐V(h_{r,s},c) auftreten, es reicht also den Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} für diese Werte von r𝑟r und s𝑠s für beliebige, relativ prime p𝑝p und q𝑞q zu beweisen.

Ist z.B r0modp𝑟0mod𝑝r\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits p, was wir wegen hr,s=hrp,sqsuperscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑟𝑝𝑠𝑞h_{r,s}^{-}=h_{r-p,s-q}^{-} auf r=0𝑟0r=0 und s𝑠s beliebig zurückführen können, sieht man leicht, da\3 (zunächst für 0<s<q0𝑠𝑞0<s<q) nur die Vektoren w0,w1,w4,w5,w8,subscript𝑤0subscript𝑤1subscript𝑤4subscript𝑤5subscript𝑤8w_{0},w_{1},w_{4},w_{5},w_{8},\ldots des Diagrammes für den Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} übrigbleiben, die ein Diagramm vom Typ III0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0} bilden, die übrigen Nullstellen verschwinden (d. h. sie haben Grad 0absent0\leq 0 in den entsprechenden Moduln).
Auch hier treten die Fälle mit jq<s<(j+1)q𝑗𝑞𝑠𝑗1𝑞jq<s<(j+1)q als Untermoduln auf. Ein interessanter Spezialfall ist r0modp𝑟0mod𝑝r\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits p und s0modq𝑠0mod𝑞s\equiv 0\mathop{\rm mod}\nolimits q. Hier erhält man durch Entartung doppelte Nullstellen, d. h. die entsprechenden singulären Vektoren liegen auf zwei Kurven der Form (1). Für r=0𝑟0r=0 und s=0𝑠0s=0 erhält man wt(w0)=wt(w2)subscript𝑤0wtsubscript𝑤2(w_{0})={\rm wt}(w_{2}) und wt(w4k+1)=wt(w4k+3)=wt(w4k+4)=wt(w4k+6)wtsubscript𝑤4𝑘1wtsubscript𝑤4𝑘3wtsubscript𝑤4𝑘4wtsubscript𝑤4𝑘6{\rm wt}(w_{4k+1})={\rm wt}(w_{4k+3})={\rm wt}(w_{4k+4})={\rm wt}(w_{4k+6}). Die Vektoren w4k+3subscript𝑤4𝑘3w_{4k+3} und w4k+4subscript𝑤4𝑘4w_{4k+4} liegen auf keiner Kurve der Form (1), deshalb liegen w4k+1=w4k+6subscript𝑤4𝑘1subscript𝑤4𝑘6w_{4k+1}=w_{4k+6} nur auf dem Schnittpunkt zweier Kurven.
Eine analoge Überlegung kann man für die Fälle III+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+} und III+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{+}^{0} anstellen, dazu aber später.

Beweis für den Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} mit 0<r<p0𝑟𝑝0<r<p und 0<s<q0𝑠𝑞0<s<q:
Sei kurz V=V(hr,s,c(q/p))𝑉𝑉superscriptsubscript𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝V=V\left(h_{r,s}^{-},c(-q/p)\right). Wir wollen (2.6) durch Induktion beweisen. Wenn wir Lemma 2.7 anwenden, erhalten wir einfache Nullstellen in der Kac–Determinante von V für (n,m)=(r+kp,s+kq),(k0)𝑛𝑚𝑟𝑘𝑝𝑠𝑘𝑞𝑘0(n,m)=(r+kp,s+kq),\;(k\geq 0) und (n,m)=(r+kp,s+kq),(k1)𝑛𝑚𝑟𝑘𝑝𝑠𝑘𝑞𝑘1(n,m)=(-r+kp,-s+kq),\;(k\geq 1). Diese Nullstellen erzeugen nach Lemma 1.1 singuläre Vektoren w4k+2subscript𝑤4𝑘2w_{4k+2} und w4(k1)+1subscript𝑤4𝑘11w_{4(k-1)+1}. Man überzeugt sich leicht, da\3 weder w1[w2]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2w_{1}\in[w_{2}] noch w2[w1]subscript𝑤2delimited-[]subscript𝑤1w_{2}\in[w_{1}] gilt, da wir sonst Nullstellen in den entsprechenden Determinanten finden mü\3ten. Wir haben also das Diagramm

w0w1w2w0w1w2\begin{array}[]{c}\begin{picture}(1000.0,500.0)\put(500.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(475.0,450.0){\vector(-1,-2){200.0}} \put(525.0,450.0){\vector(1,-2){200.0}} \put(250.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(350.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{0}$}} \put(100.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{1}$}} \put(925.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{2}$}} \end{picture}\end{array} (27)

bewiesen. Das ist auch der Induktionsanfang. Wir untersuchen nun [w2]V(hr,s,c(q/p))similar-to-or-equalsdelimited-[]subscript𝑤2𝑉subscriptsuperscript𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝[w_{2}]\simeq V\left(h^{-}_{r,-s},c(-q/p)\right). w2subscript𝑤2w_{2} hat in V𝑉V den Grad rs𝑟𝑠rs, und die Kac–Determinante von [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}] liefert singuläre Vektoren der Grade dk+=(r+kp)(s+kq)superscriptsubscript𝑑𝑘𝑟𝑘𝑝𝑠𝑘𝑞d_{k}^{+}=(r+kp)(-s+kq) bzw. dk=(r+kp)(s+kq)superscriptsubscript𝑑𝑘𝑟𝑘𝑝𝑠𝑘𝑞d_{k}^{-}=(-r+kp)(s+kq) für k1𝑘1k\geq 1. Diese Vektoren haben in V𝑉V den Grad dk±+rssuperscriptsubscript𝑑𝑘plus-or-minus𝑟𝑠d_{k}^{\pm}+rs, was genau degw4(k1)+3degreesubscript𝑤4𝑘13\deg w_{4(k-1)+3} bzw. degw4kdegreesubscript𝑤4𝑘\deg w_{4k} entspricht. Damit haben wir, wie sich später zeigen wird, bereits alle singulären Vektoren in V𝑉V gefunden. In [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] finden wir singuläre Vektoren der Grade d~k+=(r+(k1)p)(s+(k+1)q)superscriptsubscript~𝑑𝑘𝑟𝑘1𝑝𝑠𝑘1𝑞\tilde{d}_{k}^{+}=(r+(k-1)p)(-s+(k+1)q) und d~k=(r+(k+1)p)(s+(k1)q)superscriptsubscript~𝑑𝑘𝑟𝑘1𝑝𝑠𝑘1𝑞\tilde{d}_{k}^{-}=(-r+(k+1)p)(s+(k-1)q) für k1𝑘1k\geq 1. Es gilt d~k±+(pr)(qs)=dk±+rssuperscriptsubscript~𝑑𝑘plus-or-minus𝑝𝑟𝑞𝑠superscriptsubscript𝑑𝑘plus-or-minus𝑟𝑠\tilde{d}_{k}^{\pm}+(p-r)(q-s)=d_{k}^{\pm}+rs, d.h. die singulären Vektoren von [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] und [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}] haben in V𝑉V denselben Grad.

Wir führen folgende Sprechweise ein: Zwei Teilräume U=Un,W=Wnformulae-sequence𝑈direct-sumsubscript𝑈𝑛𝑊direct-sumsubscript𝑊𝑛U=\mathop{\oplus}\limits U_{n},W=\mathop{\oplus}\limits W_{n} von V𝑉V hei\3en bis zum Grad n𝑛n gleich, falls für i=0,,n𝑖0𝑛i=0,\ldots,n Ui=Wisubscript𝑈𝑖subscript𝑊𝑖U_{i}=W_{i} gilt. Wir haben bis jetzt gezeigt, da\3 J1=[w1]+[w2]subscript𝐽1delimited-[]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2J_{1}=[w_{1}]+[w_{2}] bis unterhalb des Grades des nächsten singulären Vektors gilt, der z. B. w3subscript𝑤3w_{3} sei.

V𝑉V könnte im Prinzip zwei linear unabhängige singuläre Vektoren vom Grad degw3degreesubscript𝑤3\deg w_{3} enthalten, denn sowohl [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] als auch [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}] enthalten einen solchen Vektor. Diese Vektoren fallen in V𝑉V aber zusammen: Sei degw3=ddegreesubscript𝑤3𝑑\deg w_{3}=d, w3subscript𝑤3w_{3} und w3superscriptsubscript𝑤3w_{3}^{\prime} seien die von [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] und [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}] induzierten singulären Vektoren in V𝑉V vom Grad d𝑑d. Aus Satz 2.4 folgt, da\3 w3,w3J2subscript𝑤3superscriptsubscript𝑤3subscript𝐽2w_{3},w_{3}^{\prime}\in J_{2} gelten mu\3. Aus der Dimensionsformel von Satz 2.4 folgt

dimJ1,d+dimJ2,d=ord0detSd(hr,s,c(q/p))=p(ddegw1)+p(ddegw2)+1.dimensionsubscript𝐽1𝑑dimensionsubscript𝐽2𝑑subscriptord0subscript𝑆𝑑subscript𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝𝑝𝑑degreesubscript𝑤1𝑝𝑑degreesubscript𝑤21\dim J_{1,d}+\dim J_{2,d}=\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}\det S_{d}(h_{r,s},c(-q/p))=p(d-\deg w_{1})+p(d-\deg w_{2})+1.

Wären w3subscript𝑤3w_{3} und w3superscriptsubscript𝑤3w_{3}^{\prime} linear unabhängig, so wäre die Summe [w1]+[w2]delimited-[]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2[w_{1}]+[w_{2}] bis zum Grad d𝑑d direkt, und wir würden dimJ1,d+dimJ2,d=p(ddegw1)+p(ddegw2)+2dimensionsubscript𝐽1𝑑dimensionsubscript𝐽2𝑑𝑝𝑑degreesubscript𝑤1𝑝𝑑degreesubscript𝑤22\dim J_{1,d}+\dim J_{2,d}=p(d-\deg w_{1})+p(d-\deg w_{2})+2 erhalten, was einen Widerspruch ergibt. Es folgt also bis zum Grad d𝑑d: [w1][w2]=[w3]=[w3]delimited-[]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2delimited-[]subscript𝑤3delimited-[]superscriptsubscript𝑤3[w_{1}]\cap[w_{2}]=[w_{3}]=[w_{3}^{\prime}], J1=[w1]+[w2]subscript𝐽1delimited-[]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2J_{1}=[w_{1}]+[w_{2}] und J2=[w3]subscript𝐽2delimited-[]subscript𝑤3J_{2}=[w_{3}]. Analog zeigt man w4=w4subscript𝑤4superscriptsubscript𝑤4w_{4}=w_{4}^{\prime}, d.h J2=[w3]+[w4]subscript𝐽2delimited-[]subscript𝑤3delimited-[]subscript𝑤4J_{2}=[w_{3}]+[w_{4}] bis zum Grad degw4degreesubscript𝑤4\deg w_{4}. Wir haben damit bis jetzt das Diagramm

w0w1w2w3w4w0w1w2w3w4\begin{array}[]{c}\begin{picture}(1000.0,1000.0)\put(500.0,1000.0){\circle*{30.0}} \put(475.0,950.0){\vector(-1,-2){200.0}} \put(525.0,950.0){\vector(1,-2){200.0}} \put(250.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(300.0,450.0){\vector(1,-1){400.0}} \put(700.0,450.0){\vector(-1,-1){400.0}} \put(250.0,450.0){\vector(0,-1){400.0}} \put(250.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,450.0){\vector(0,-1){400.0}} \put(750.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(350.0,1000.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{0}$}} \put(100.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{1}$}} \put(925.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{2}$}} \put(100.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{3}$}} \put(925.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{4}$}} \end{picture}\end{array} (28)

bewiesen.
Der Induktionsschritt: Wir nehmen an, da\3 wir das folgende Diagramm bewiesen haben,

w0w1w-4l1w-4l3J0J1J-2l1J2lw0w1w-4l1w-4l3J0J1J-2l1J2l\begin{array}[]{c}\begin{picture}(3000.0,1500.0)\put(500.0,1500.0){\circle*{30.0}} \put(475.0,1450.0){\vector(-1,-2){200.0}} \put(525.0,1450.0){\vector(1,-2){200.0}} \put(250.0,1000.0){\circle*{30.0}} \put(250.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(300.0,450.0){\vector(1,-1){400.0}} \put(700.0,450.0){\vector(-1,-1){400.0}} \put(250.0,450.0){\vector(0,-1){400.0}} \put(250.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(250.0,800.0){\circle*{1.0}}\put(250.0,760.0){\circle*{1.0}}\put(250.0,720.0){\circle*{1.0}} \put(750.0,1000.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,450.0){\vector(0,-1){400.0}} \put(750.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(750.0,800.0){\circle*{1.0}}\put(750.0,760.0){\circle*{1.0}}\put(750.0,720.0){\circle*{1.0}} \put(350.0,1500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{0}$}} \put(0.0,1000.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{1}$}} \put(0.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{4l-1}$}} \put(0.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$w_{4l-3}$}} \put(600.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(700.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(800.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(900.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1000.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1100.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1200.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1300.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1400.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1500.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1600.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1700.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1800.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1900.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2000.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2100.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2200.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2300.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2400.0,1500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2500.0,1500.0){\line(1,0){50.0}} \put(2800.0,1500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$J_{0}$}} \put(300.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(400.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(500.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(600.0,1000.0){\line(1,0){50.0}} \put(800.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(900.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1000.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1100.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1200.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1300.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1400.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1500.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1600.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1700.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1800.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(1900.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2000.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2100.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2200.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2300.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2400.0,1000.0){\line(1,0){50.0}}\put(2500.0,1000.0){\line(1,0){50.0}} \put(300.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(400.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(500.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(600.0,500.0){\line(1,0){50.0}} \put(800.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(900.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1000.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1100.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1200.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1300.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1400.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1500.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1600.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1700.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1800.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(1900.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2000.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2100.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2200.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2300.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2400.0,500.0){\line(1,0){50.0}}\put(2500.0,500.0){\line(1,0){50.0}} \put(300.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(400.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(500.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(600.0,0.0){\line(1,0){50.0}} \put(800.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(900.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1000.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1100.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1200.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1300.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1400.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1500.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1600.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1700.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1800.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(1900.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2000.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2100.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2200.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2300.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2400.0,0.0){\line(1,0){50.0}}\put(2500.0,0.0){\line(1,0){50.0}} \put(2800.0,1000.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$J_{1}$}} \put(2800.0,800.0){\circle*{1.0}}\put(2800.0,760.0){\circle*{1.0}}\put(2800.0,720.0){\circle*{1.0}} \put(2900.0,500.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$J_{2l-1}$}} \put(2900.0,0.0){\makebox(0.0,0.0)[]{$J_{2l}$}} \end{picture}\end{array} (29)

wobei die Aussagen über die Jantzen–Filtration bis zum höchsten Grad der im Bild auftretenden singulären Vektoren gelten sollen.

Lemma 2.7 liefert für [w4l1]=[w4(l1)+3]V(hr,s2(l1)q,c(q/p))delimited-[]subscript𝑤4𝑙1delimited-[]subscript𝑤4𝑙13similar-to-or-equals𝑉subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑙1𝑞𝑐𝑞𝑝[w_{4l-1}]=[w_{4(l-1)+3}]\simeq V(h^{-}_{r,s-2(l-1)q},c(-q/p)) und [w4l]V(hr,s+2lq,c(q/p))similar-to-or-equalsdelimited-[]subscript𝑤4𝑙𝑉subscriptsuperscript𝑟𝑠2𝑙𝑞𝑐𝑞𝑝[w_{4l}]\simeq V(h^{-}_{r,s+2lq},c(-q/p)) singuläre Vektoren der Grade degw4l+1,degw4l+2,degw4l+5,degreesubscript𝑤4𝑙1degreesubscript𝑤4𝑙2degreesubscript𝑤4𝑙5\deg w_{4l+1},\deg w_{4l+2},\deg w_{4l+5},\ldots. Jedes der Untermoduln w0subscript𝑤0w_{0} und [w4r1],[w4r],r=1,,lformulae-sequencedelimited-[]subscript𝑤4𝑟1delimited-[]subscript𝑤4𝑟𝑟1𝑙[w_{4r-1}],[w_{4r}],r=1,\ldots,l enthält einen singulären Vektor vom Grad degw4l+1=:d\deg w_{4l+1}=:d. Für r=l𝑟𝑙r=l folgt ganz analog zum Induktionsanfang aus (22), da\3 w4l+1′′subscriptsuperscript𝑤′′4𝑙1w^{\prime\prime}_{4l+1} und w4l+1subscriptsuperscript𝑤4𝑙1w^{\prime}_{4l+1} in [w4l1]delimited-[]subscript𝑤4𝑙1[w_{4l-1}] und [w4l]delimited-[]subscript𝑤4𝑙[w_{4l}] linear abhängig sind. Dies gilt dann natürlich auch in V𝑉V. Falls ein r𝑟r existiert, so da\3 [w4r1]delimited-[]subscript𝑤4𝑟1[w_{4r-1}] oder [w4r]delimited-[]subscript𝑤4𝑟[w_{4r}] zwei linear unabhängige singuläre Vektoren vom Grad d𝑑d enthält, wenden wir auf diesen Modul die Dimensionsformel an. Durch Umnumerierung können wir erreichen, da\3 dieser Modul durch w0subscript𝑤0w_{0} erzeugt wird, d.h. wir erhalten genau das Bild aus der Induktionsannahme, wobei V𝑉V auf dem Level d𝑑d zwei linear unabhängige singuläre Vektoren enthält. Wir erhalten aus (4)

ord0detSd(hr,s,c(q/p))subscriptord0subscript𝑆𝑑subscriptsuperscript𝑟superscript𝑠𝑐𝑞𝑝\displaystyle\mathop{\rm ord}\nolimits_{0}\det S_{d}(h_{r^{\prime},s^{\prime}},c(-q/p)) =\displaystyle= p(ddegw1)+p(ddegw2)+p(ddegw5)+𝑝𝑑degreesubscript𝑤1𝑝𝑑degreesubscript𝑤2𝑝𝑑degreesubscript𝑤5\displaystyle p(d-\deg w_{1})+p(d-\deg w_{2})+p(d-\deg w_{5})+\ldots (30)
+p(ddegw4l3)+p(ddegw4l2)𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙3𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙2\displaystyle+p(d-\deg w_{4l-3})+p(d-\deg w_{4l-2})
+p(ddegw4l+1)+p(ddegw4l+2),𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙1𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙2\displaystyle+p(d-\deg w_{4l+1})+p(d-\deg w_{4l+2}),

wobei wir p(n)=0𝑝𝑛0p(-n)=0 für n𝑛n\in\mathchar 1358\relax gesetzt haben. Andererseits wissen wir über die Dimensionen der Jantzen–Filtration gemä\3 Induktionsanahme

dimJ1,ddimensionsubscript𝐽1𝑑\displaystyle\dim J_{1,d} =\displaystyle= p(ddegw1)+p(ddegw2)𝑝𝑑degreesubscript𝑤1𝑝𝑑degreesubscript𝑤2\displaystyle p(d-\deg w_{1})+p(d-\deg w_{2}) (31)
p(ddegw3)p(ddegw4)𝑝𝑑degreesubscript𝑤3𝑝𝑑degreesubscript𝑤4\displaystyle\mbox{}-p(d-\deg w_{3})-p(d-\deg w_{4})
+p(ddegw5)+p(ddegw6)𝑝𝑑degreesubscript𝑤5𝑝𝑑degreesubscript𝑤6\displaystyle\mbox{}+p(d-\deg w_{5})+p(d-\deg w_{6})
\displaystyle\mbox{}\;\vdots
p(ddegw4l1)p(ddegw4l)𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙1𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙\displaystyle\mbox{}-p(d-\deg w_{4l-1})-p(d-\deg w_{4l})
+2p(ddegw4l+1).2𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙1\displaystyle\mbox{}+2p(d-\deg w_{4l+1}).

Analog können wir die Dimensionen von Jk,dsubscript𝐽𝑘𝑑J_{k},d, k=2,,2l𝑘2.2𝑙k=2,\ldots,2l als alternierende Summen angeben. Dort tritt der Faktor 222 bei p(ddegw4l+1)𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙1p(d-\deg w_{4l+1}) wegen der Wahl von r𝑟r nicht auf. Es folgt

k=12ldimJk,dsuperscriptsubscript𝑘12𝑙dimensionsubscript𝐽𝑘𝑑\displaystyle\sum_{k=1}^{2l}\dim J_{k,d} =\displaystyle= p(ddegw1)+p(ddegw2)𝑝𝑑degreesubscript𝑤1𝑝𝑑degreesubscript𝑤2\displaystyle p(d-\deg w_{1})+p(d-\deg w_{2}) (32)
+p(ddegw5)+p(ddegw6)𝑝𝑑degreesubscript𝑤5𝑝𝑑degreesubscript𝑤6\displaystyle\mbox{}+p(d-\deg w_{5})+p(d-\deg w_{6})
\displaystyle\mbox{}\;\vdots
+p(ddegw4l3)+p(ddegw4l2)𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙3𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙2\displaystyle\mbox{}+p(d-\deg w_{4l-3})+p(d-\deg w_{4l-2})
+2p(ddegw4l+1)+p(ddegw4l+2),2𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙1𝑝𝑑degreesubscript𝑤4𝑙2\displaystyle\mbox{}+2p(d-\deg w_{4l+1})+p(d-\deg w_{4l+2}),

was im Widerspruch zu (30) steht. Genauso folgt das für die singulären Vektoren vom Grad degw4l+2degreesubscript𝑤4𝑙2\deg w_{4l+2}, es folgt damit insgesamt J2l+1=[w4l+1]+[w4l+2]subscript𝐽2𝑙1delimited-[]subscript𝑤4𝑙1delimited-[]subscript𝑤4𝑙2J_{2l+1}=[w_{4l+1}]+[w_{4l+2}]. Der gleiche Beweisschritt, angewendet auf [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] und [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}], liefert die Behauptung für w4l+3subscript𝑤4𝑙3w_{4l+3} und w4l+4subscript𝑤4𝑙4w_{4l+4}, und damit folgt der Induktionsschritt. Damit ist der Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} bewiesen.

Beweis für den Fall III+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+}:
Wir werden den Beweis hier nur skizzieren, da er im wesentlichen aus denselben Methoden wie im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} folgt. Wir haben die Symmetrien hr,s+=hr,s+=hr+p,sq+superscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑟𝑠superscriptsubscript𝑟𝑝𝑠𝑞h_{r,s}^{+}=h_{-r,-s}^{+}=h_{r+p,s-q}^{+} und können uns deswegen wieder auf die Fälle 0<r<p0𝑟𝑝0<r<p und jq<s<(j+1)q𝑗𝑞𝑠𝑗1𝑞jq<s<(j+1)q für ein j0𝑗subscript0j\in\mathchar 1358\relax_{0} beschränken. Wir behaupten für diese Moduln das folgende Diagramm:
w0subscript𝑤0w_{0}w1subscript𝑤1w_{1}w2subscript𝑤2w_{2}w3subscript𝑤3w_{3}w4subscript𝑤4w_{4}w5subscript𝑤5w_{5}w6subscript𝑤6w_{6} wt(w4i)wtsubscript𝑤4𝑖\displaystyle{\rm wt}(w_{4i}) =\displaystyle= hr,s+2iq+superscriptsubscript𝑟𝑠2𝑖𝑞\displaystyle h_{r,-s+2iq}^{+} wt(w4i+1)wtsubscript𝑤4𝑖1\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+1}) =\displaystyle= hr,s2(i+1)q+superscriptsubscript𝑟𝑠2𝑖1𝑞\displaystyle h_{r,s-2(i+1)q}^{+} wt(w4i+2)wtsubscript𝑤4𝑖2\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+2}) =\displaystyle= hr,s+2iq+superscriptsubscript𝑟𝑠2𝑖𝑞\displaystyle h_{r,s+2iq}^{+} (33) wt(w4i+3)wtsubscript𝑤4𝑖3\displaystyle{\rm wt}(w_{4i+3}) =\displaystyle= hr,s2iq+superscriptsubscript𝑟𝑠2𝑖𝑞\displaystyle h_{r,-s-2iq}^{+}
Alle oben genannten Moduln tauchen in diesem Diagramm auf. Dieses Diagramm können wir durch Induktion “von unten nach oben” beweisen. Zunächst stellt man fest, da\3 die Kac–Determinante von [w0]V(hr,s+,c(q/p))similar-to-or-equalsdelimited-[]subscript𝑤0𝑉superscriptsubscript𝑟𝑠𝑐𝑞𝑝[w_{0}]\simeq V(h_{r,-s}^{+},c(q/p)) keine Nullstelle hat, was den Induktionsanfang darstellt.
Nun untersucht man [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] und [w2]delimited-[]subscript𝑤2[w_{2}] und stellt fest, da\3 beide genau einen singulären Vektor, nämlich w0subscript𝑤0w_{0} enthalten. So fährt man fort, wobei man wieder zeigen mu\3, da\3 keine verschiedenen singulären Vektoren des gleichen Gewichtes auftauchen, was genau wie im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} aus Formel (22) für die Jantzen–Filtration folgt. \Box

Wir können nun mit Hilfe von Satz 2.5 und Lemma 1.3 auch die kontragredienten Verma–Moduln klassifizieren. Wir erhalten die gleichen Typen von Darstellungen I,II±,III±,III±0𝐼𝐼subscript𝐼plus-or-minus𝐼𝐼subscript𝐼plus-or-minus𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼plus-or-minus0I,II_{\pm},III_{\pm},III_{\pm}^{0}. Jeder singuläre Vektor ungleich dem Höchstgewichtsvektor in einem Verma–Modul entspricht einem kosingulären Vektor in dem kontragredienten Modul. Die Diagramme für V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) erhalten wir einfach aus den entsprechenden Diagrammen für V(h,c)𝑉𝑐V(h,c), indem wir alle Pfeile umdrehen, denn dies bedeutet genau, da\3 der Punkt von dem der Pfeil ausgeht, einem kosingulären Vektor entspricht.

Korollar 2.8

Die kontragredienten Verma–Moduln V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) sind im Fall I,II𝐼𝐼subscript𝐼I,II_{-} irreduzibel. Im Fall II+𝐼subscript𝐼II_{+} enthält V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) genau einen kosingulären Vektor. Für die Fälle III±,III±0𝐼𝐼subscript𝐼plus-or-minus𝐼𝐼subscriptsuperscript𝐼0plus-or-minusIII_{\pm},III^{0}_{\pm} erhalten wir die Diagramme der kosingulären Vektoren nach obiger Vorschrift. In jedem Fall erzeugt der Höchstgewichtsvektor einen irreduziblen Untermodul.

Für zwei Vir–Moduln V1,V2subscript𝑉1subscript𝑉2V_{1},V_{2} sei Hom(V1,V2)Homsubscript𝑉1subscript𝑉2\mathop{\rm Hom}\nolimits(V_{1},V_{2}) der Raum der Intertwiner zwischen V1subscript𝑉1V_{1} und V2subscript𝑉2V_{2}. Eine direkte Folgerung aus Satz 2.5 ist, da\3 für zwei Verma–Moduln stets dimHom(V1,V2)1dimensionHomsubscript𝑉1subscript𝑉21\dim\mathop{\rm Hom}\nolimits(V_{1},V_{2})\leq 1 gilt. Insbesondere gibt es genau dann einen nichttrivialen Intertwiner T:V1V2:𝑇subscript𝑉1subscript𝑉2T:V_{1}\longrightarrow V_{2}, wenn V2subscript𝑉2V_{2} einen singulären Vektor mit dem Gewicht des Höchstgewichtsvektors von V1subscript𝑉1V_{1} enthält. T𝑇T ist dann sogar eine Einbettung.

Im Fall der kontragredienten Verma–Moduln ist die Situation noch einfacher, es gilt, falls V1≄V2not-similar-to-or-equalssubscript𝑉1subscript𝑉2V_{1}\not\simeq V_{2}, immer Hom(V1,V2)={0}Homsubscript𝑉1subscript𝑉20\mathop{\rm Hom}\nolimits(V_{1},V_{2})=\{0\}.

3 Die Struktur der Fock–Moduln

Wir werden uns nun den Fock–Moduln zuwenden und ein Analogon zu Theorem 2.5 für die Fock–Moduln beweisen. Zunächst müssen wir aber die Begriffe aus Abschnitt 2.1 verallgemeinern.

3.1 Die Jantzen–Filtrationen von Fock–Moduln

Sei (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) ein Fock–Modul vom Typ (h,c)𝑐(h,c). Dann haben wir kanonische Vir–Homomorphismen

V(h,c)–⟶S(α,β)(α,β)–⟶S′′(α,β)V¯(h,c),superscript–⟶superscript𝑆𝛼𝛽𝑉𝑐𝛼𝛽superscript–⟶superscript𝑆′′𝛼𝛽¯𝑉𝑐V(h,c)\stackrel{{\scriptstyle S^{\prime}(\alpha,\beta)}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}{\cal F}(\alpha,\beta)\stackrel{{\scriptstyle S^{\prime\prime}(\alpha,\beta)}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}\overline{V}(h,c), (34)

deren Zusammensetzung gerade die Shapovalov–Abbildung ist.
Wir haben für z𝑧z\in\mathchar 1347\relax Vektorraumisomorphismen

V(h+z,c)𝑉𝑧𝑐\displaystyle V(h+z,c) izsuperscriptsubscript𝑖𝑧\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle i_{z}}}{{\longrightarrow}} U(N)=:V,\displaystyle\mathchar 1621\relax(N_{-})=:V, (35)
(α(z),β(z))𝛼𝑧𝛽𝑧\displaystyle{\cal F}(\alpha(z),\beta(z)) jzsuperscriptsubscript𝑗𝑧\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle j_{z}}}{{\longrightarrow}} U(Lin{a1,a2,})=: und\displaystyle\mathchar 1621\relax\left(\mathop{\rm Lin}\nolimits\{a_{-1},a_{-2},\ldots\}\right)=:{\cal F}\mbox{ und} (36)
V¯(h+z,c)¯𝑉𝑧𝑐\displaystyle\overline{V}(h+z,c) i¯zsuperscriptsubscript¯𝑖𝑧\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\bar{i}_{z}}}{{\longrightarrow}} V¯,¯𝑉\displaystyle\overline{V}, (37)

und erhalten folgendes kommutative Diagramm:

\xext

=3000\yext=1000 \setsqparms[1‘1‘1‘1;1500‘500] \putsquare(0,250)[V(h+z,c)‘F(α(z),β(z))‘V‘F; S’(α(z),β(z))‘i_z‘j_z‘S’_z] \setsqparms[1‘0‘1‘1;1500‘500] \putsquare(1500,250)[F(α(z),β(z))¯V(h+z,c)‘F¯V;S”(α(z),β(z))“¯i_z‘S”_z] S(h+z,c)𝑆𝑧𝑐S(h+z,c)Szsubscript𝑆𝑧S_{z}

V𝑉V haben wir bereits in Abschnitt 2.1 auf natürliche Weise zu einem Vir–Modul gemacht, und analog setzen wir

π~z(X).fformulae-sequencesubscript~𝜋𝑧𝑋𝑓\displaystyle\tilde{\pi}_{z}(X).f :=assign\displaystyle:= jzX.jz1f(f),formulae-sequencesubscript𝑗𝑧𝑋superscriptsubscript𝑗𝑧1𝑓𝑓\displaystyle j_{z}X.j_{z}^{-1}f\qquad(f\in{\cal F}),
π¯z(X).v¯formulae-sequencesubscript¯𝜋𝑧𝑋¯𝑣\displaystyle\bar{\pi}_{z}(X).\bar{v} :=assign\displaystyle:= i¯zX.i¯z1v¯(v¯V¯).formulae-sequencesubscript¯𝑖𝑧𝑋superscriptsubscript¯𝑖𝑧1¯𝑣¯𝑣¯𝑉\displaystyle\bar{i}_{z}X.\bar{i}_{z}^{-1}\bar{v}\qquad(\bar{v}\in\overline{V}).

Es gilt (α(z),β(z))(,π~z)similar-to-or-equals𝛼𝑧𝛽𝑧subscript~𝜋𝑧{\cal F}(\alpha(z),\beta(z))\simeq({\cal F},\tilde{\pi}_{z}) und V¯(h+z,c)(V¯,π¯z)similar-to-or-equals¯𝑉𝑧𝑐¯𝑉subscript¯𝜋𝑧\overline{V}(h+z,c)\simeq(\overline{V},\bar{\pi}_{z}). Die induzierten Abbildungen Szsubscriptsuperscript𝑆𝑧S^{\prime}_{z} und Sz′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑧S^{\prime\prime}_{z} sind Intertwiner, denn

Szπ(X)v=jzS(h+z,c)iz1izXiz1v=jzXjz1jzS(h+z,c)iz1v=π~z(X)Szv.subscriptsuperscript𝑆𝑧𝜋𝑋𝑣subscript𝑗𝑧superscript𝑆𝑧𝑐superscriptsubscript𝑖𝑧1subscript𝑖𝑧𝑋superscriptsubscript𝑖𝑧1𝑣subscript𝑗𝑧𝑋superscriptsubscript𝑗𝑧1subscript𝑗𝑧superscript𝑆𝑧𝑐superscriptsubscript𝑖𝑧1𝑣subscript~𝜋𝑧𝑋subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑣S^{\prime}_{z}\pi(X)v=j_{z}S^{\prime}(h+z,c)i_{z}^{-1}i_{z}Xi_{z}^{-1}v=j_{z}Xj_{z}^{-1}j_{z}S^{\prime}(h+z,c)i_{z}^{-1}v=\tilde{\pi}_{z}(X)S^{\prime}_{z}v.

Per Definition giltSz=Sz′′Szsubscript𝑆𝑧subscriptsuperscript𝑆′′𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧S_{z}=S^{\prime\prime}_{z}\circ S^{\prime}_{z}, d.h für alle f𝒪(V)𝑓𝒪𝑉f\in{\cal O}(V) gilt Szf(z)=Sz′′Szf(z)subscript𝑆𝑧𝑓𝑧subscriptsuperscript𝑆′′𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧S_{z}f(z)=S^{\prime\prime}_{z}\circ S^{\prime}_{z}f(z) für zUf𝑧subscript𝑈𝑓z\in U_{f} und daher faktorisiert Szsubscript𝑆𝑧S_{z} auch als Abbildung 𝒪(V)𝒪(V¯)𝒪𝑉𝒪¯𝑉{\cal O}(V)\longrightarrow{\cal O}(\overline{V}) über 𝒪()𝒪{\cal O}({\cal F}). Sei

𝒪k(S):={f𝒪(V):Sf𝒪k()}assignsubscript𝒪𝑘superscript𝑆conditional-set𝑓𝒪𝑉superscript𝑆𝑓subscript𝒪𝑘{\cal O}_{k}(S^{\prime}):=\left\{f\in{\cal O}(V)\;:\;S^{\prime}f\in{\cal O}_{k}({\cal F})\right\} (38)

(analog für S′′superscript𝑆′′S^{\prime\prime}) und Vk:={f(0):f𝒪k(V)}assignsubscript𝑉𝑘conditional-set𝑓0𝑓subscript𝒪𝑘𝑉V_{k}:=\{f(0):f\in{\cal O}_{k}(V)\}. Es gilt

Bemerkung 3.1

Ist Sf𝒪n(V¯)𝑆𝑓subscript𝒪𝑛¯𝑉Sf\in{\cal O}_{n}(\overline{V}) und h=Sf𝒪l()superscript𝑆𝑓subscript𝒪𝑙h=S^{\prime}f\in{\cal O}_{l}({\cal F}), dann gilt mit h~(z)=h(z)zl~𝑧𝑧superscript𝑧𝑙\widetilde{h}(z)=h(z)z^{-l}, da\3 S′′h~𝒪nl(V¯)superscript𝑆′′~subscript𝒪𝑛𝑙¯𝑉S^{\prime\prime}\widetilde{h}\in{\cal O}_{n-l}(\overline{V}) ist.

Wir wollen nun Abbildungen Sk:Vk??:subscriptsuperscript𝑆𝑘subscript𝑉𝑘??S^{\prime}_{k}:V_{k}\longrightarrow?? definieren, wobei der Bildraum noch zu bestimmen ist; die einfachste Wahl {\cal F} liefert i. allg. keine wohldefinierten Abbildungen. Dazu sei vVk𝑣subscript𝑉𝑘v\in V_{k}. Es existiert ein f𝒪k(V)𝑓subscript𝒪𝑘𝑉f\in{\cal O}_{k}(V) mit f(0)=v𝑓0𝑣f(0)=v. Wir definieren

S~kv=limz01zkSzf(z).subscriptsuperscript~𝑆𝑘𝑣subscript𝑧01superscript𝑧𝑘subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧\widetilde{S}^{\prime}_{k}v=\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{k}}S^{\prime}_{z}f(z).

S~kvsubscriptsuperscript~𝑆𝑘𝑣\widetilde{S}^{\prime}_{k}v kann aber von der Wahl von f𝒪k(V)𝑓subscript𝒪𝑘𝑉f\in{\cal O}_{k}(V) abhängen, was wir nun induktiv bereinigen.

  • (i)

    S0=S~0:V:subscriptsuperscript𝑆0subscriptsuperscript~𝑆0𝑉S^{\prime}_{0}=\widetilde{S}^{\prime}_{0}:V\longrightarrow{\cal F} ist wohldefiniert.

  • (ii)

    Sei f𝒪1(S)𝑓subscript𝒪1superscript𝑆f\in{\cal O}_{1}(S^{\prime}) mit f(0)=0𝑓00f(0)=0. Wir können also f(z)=zh(z)𝑓𝑧𝑧𝑧f(z)=zh(z) für ein h𝒪(V)𝒪𝑉h\in{\cal O}(V) schreiben. Es folgt

    1zSzf(z)=1zSzzh(z)=Szh(z)1𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧1𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑧𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑧\frac{1}{z}S^{\prime}_{z}f(z)=\frac{1}{z}S^{\prime}_{z}zh(z)=S^{\prime}_{z}h(z)

    und

    limz01zSzf(z)=S0h(0)imS0.subscript𝑧01𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧subscript𝑆00imsubscript𝑆0\lim_{z\to 0}\frac{1}{z}S^{\prime}_{z}f(z)=S_{0}h(0)\in\mathop{\rm im}\nolimits S_{0}.

    Damit ist

    S1:V1/imS0=kokerS0:subscriptsuperscript𝑆1subscript𝑉1/imS0kokersubscriptsuperscript𝑆0S^{\prime}_{1}:V_{1}\longrightarrow\mbox{${\raisebox{5.98553pt}{$\cal F$}}\mkern-5.0mu\raisebox{0.88887pt}{$\left/\rule{0.0pt}{12.76996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.20778pt}{$\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{0}$}}$}=\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{0}

    wohldefiniert.

  • (iii)

    Sei Sk1:Vk1kokerSk2:subscriptsuperscript𝑆𝑘1subscript𝑉𝑘1kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘2S^{\prime}_{k-1}:V_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-2} wohldefiniert und f𝒪k(S)𝑓subscript𝒪𝑘superscript𝑆f\in{\cal O}_{k}(S^{\prime}) mit f(z)=zh(z)𝑓𝑧𝑧𝑧f(z)=zh(z). Wir erhalten 1/zkSzf(z)=1/zk1Szh(z)1superscript𝑧𝑘subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧1superscript𝑧𝑘1subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑧1/z^{k}S^{\prime}_{z}f(z)=1/z^{k-1}S^{\prime}_{z}h(z). Da der Grenzwert auf der linken Seite existiert, ist h𝒪k1(S)subscript𝒪𝑘1superscript𝑆h\in{\cal O}_{k-1}(S^{\prime}) und es folgt weiter, wenn wir im Bild auf kokerSk2kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘2\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-2} projizieren,

    limz01zkSzf(z)=limz01zk1Szh(z)=Sk1h(0)imSk1.subscript𝑧01superscript𝑧𝑘subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧subscript𝑧01superscript𝑧𝑘1subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑘10imsubscript𝑆𝑘1\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{k}}S^{\prime}_{z}f(z)=\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{k-1}}S^{\prime}_{z}h(z)=S^{\prime}_{k-1}h(0)\in\mathop{\rm im}\nolimits S_{k-1}.

    Folglich ist

    Sk:VkkokerSk2/imSk1=kokerSk1:subscriptsuperscript𝑆𝑘subscript𝑉𝑘kokerSk2/imSk1kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘1S^{\prime}_{k}:V_{k}\longrightarrow\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-2}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.86111pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.49997pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.02777pt}{$\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{k-1}$}}$}=\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-1}

    wohldefiniert.

Wenn wir die gleiche Prozedur auf Szsubscript𝑆𝑧S_{z} und Sz′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑧S^{\prime\prime}_{z} anwenden, erhalten wir drei Folgen von Abbildungen

S0:VV¯:subscript𝑆0𝑉¯𝑉\displaystyle S_{0}:V\longrightarrow\overline{V} , Sk:kerSk1kokerSk1,:subscript𝑆𝑘kernelsubscript𝑆𝑘1kokersubscript𝑆𝑘1\displaystyle\quad S_{k}:\ker S_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S_{k-1}, (39)
S0:V:subscriptsuperscript𝑆0𝑉\displaystyle S^{\prime}_{0}:V\longrightarrow{\cal F} , Sk:kerSk1kokerSk1 und:subscriptsuperscript𝑆𝑘kernelsubscriptsuperscript𝑆𝑘1kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘1 und\displaystyle\quad S^{\prime}_{k}:\ker S^{\prime}_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-1}\mbox{ und} (40)
S0′′:V¯:subscriptsuperscript𝑆′′0¯𝑉\displaystyle S^{\prime\prime}_{0}:{\cal F}\longrightarrow\overline{V} , Sk′′:kerSk1′′kokerSk1′′.:subscriptsuperscript𝑆′′𝑘kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑘1kokersubscriptsuperscript𝑆′′𝑘1\displaystyle\quad S^{\prime\prime}_{k}:\ker S^{\prime\prime}_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{k-1}. (41)

Sei prk:kokerSk:subscriptpr𝑘kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘\mathop{\rm pr}\nolimits_{k}:{\cal F}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k} die kanonische Projektion. Wir definieren zwei Filtrationen in {\cal F} durch

Jksubscriptsuperscript𝐽𝑘\displaystyle J^{\prime}_{k} :=assign\displaystyle:= ker{prk:kokerSk},kernel:subscriptpr𝑘kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘\displaystyle\ker\{\mathop{\rm pr}\nolimits_{k}:{\cal F}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k}\}, (42)
J0′′subscriptsuperscript𝐽′′0\displaystyle J^{\prime\prime}_{0} :=assign\displaystyle:= ,Jk′′:=kerSk1′′(k>0).assignsubscriptsuperscript𝐽′′𝑘kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑘1𝑘0\displaystyle{\cal F},\quad J^{\prime\prime}_{k}:=\ker S^{\prime\prime}_{k-1}\;(k>0). (43)
Lemma 3.2

Jksubscriptsuperscript𝐽𝑘J^{\prime}_{k} und Jk′′subscriptsuperscript𝐽′′𝑘J^{\prime\prime}_{k} sind Untermoduln von {\cal F}. Es gilt

  • (i)

    JkJk+1subscriptsuperscript𝐽𝑘subscriptsuperscript𝐽𝑘1J^{\prime}_{k}\subset J^{\prime}_{k+1} und kJk=subscript𝑘subscriptsuperscript𝐽𝑘\cup_{k}J^{\prime}_{k}={\cal F},

  • (ii)

    Jk′′Jk+1′′subscriptsuperscript𝐽′′𝑘1subscriptsuperscript𝐽′′𝑘J^{\prime\prime}_{k}\supset J^{\prime\prime}_{k+1} und kJk′′={0}subscript𝑘subscriptsuperscript𝐽′′𝑘0\cap_{k}J^{\prime\prime}_{k}=\{0\}.

Beweis.
Man sieht wie in Abschnitt 2.1, da\3 Jk+1′′Jk′′subscriptsuperscript𝐽′′𝑘1subscriptsuperscript𝐽′′𝑘J^{\prime\prime}_{k+1}\subset J^{\prime\prime}_{k} und kJk′′={0}subscript𝑘subscriptsuperscript𝐽′′𝑘0\cap_{k}J^{\prime\prime}_{k}=\{0\} gilt, da\3 also {Jk′′}subscriptsuperscript𝐽′′𝑘\{J^{\prime\prime}_{k}\} eine absteigende Filtration von {\cal F} ist. Wir wollen nun zeigen, da\3 {Jk}subscriptsuperscript𝐽𝑘\{J^{\prime}_{k}\} eine aufsteigende Filtration von {\cal F} ist. Zunächst folgt wegen

kokerSk/imS~0++imS~k,similar-to-or-equalskokersubscriptsuperscript𝑆𝑘/imS~0++imS~k\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k}\simeq\mbox{${\raisebox{6.27777pt}{${\cal F}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{0.88887pt}{$\left/\rule{0.0pt}{13.20831pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.50002pt}{$\mathop{\rm im}\nolimits\widetilde{S}^{\prime}_{0}+\ldots+\mathop{\rm im}\nolimits\widetilde{S}^{\prime}_{k}$}}$}, (44)

da\3 JkimS~0+imS~ksimilar-to-or-equalssubscriptsuperscript𝐽𝑘imsubscriptsuperscript~𝑆0imsubscriptsuperscript~𝑆𝑘J^{\prime}_{k}\simeq\mathop{\rm im}\nolimits\widetilde{S}^{\prime}_{0}+\ldots\mathop{\rm im}\nolimits\widetilde{S}^{\prime}_{k} (die Summe ist wohldefiniert, da Sisubscriptsuperscript𝑆𝑖S^{\prime}_{i} wohldefiniert modulo imSi1imsubscriptsuperscript𝑆𝑖1\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{i-1} ist), und da\3 JkJk+1subscriptsuperscript𝐽𝑘subscriptsuperscript𝐽𝑘1J^{\prime}_{k}\subset J^{\prime}_{k+1} gilt. Zu zeigen bleibt kJk=subscript𝑘subscriptsuperscript𝐽𝑘\cup_{k}J^{\prime}_{k}={\cal F}. Seien Vnsubscript𝑉𝑛V_{n} die homogenen Elemente vom Grad n𝑛n in V𝑉V, (Jk)n=(kerSk)nsubscriptsubscript𝐽𝑘𝑛subscriptkernelsubscriptsuperscript𝑆𝑘𝑛(J_{k})_{n}=(\ker S^{\prime}_{k})_{n}. Wegen Jk={0}subscript𝐽𝑘0\cap J_{k}=\{0\} folgt, da\3 a<b𝑎𝑏a<b\in\mathchar 1358\relax existieren mit (Ja)n=Vnsubscriptsubscript𝐽𝑎𝑛subscript𝑉𝑛(J_{a})_{n}=V_{n} und (Jb)n={0}subscriptsubscript𝐽𝑏𝑛0(J_{b})_{n}=\{0\}. Wir erhalten als Isomorphie der Vektorräume

Vn(Ja)n/(Ja+1)n(Ja+1)n/(Ja+2)n(Jb1)n/(Jb)n.similar-to-or-equalssubscript𝑉𝑛direct-sum(Ja)n/(Ja+1)n(Ja+1)n/(Ja+2)n(Jb1)n/(Jb)nV_{n}\simeq\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(J_{a})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$(J_{a+1})_{n}$}}$}\oplus\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(J_{a+1})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$(J_{a+2})_{n}$}}$}\oplus\cdots\oplus\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(J_{b-1})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$(J_{b})_{n}$}}$}.

Au\3erdem gilt wegen (44)

Sk:(Jk1)n/(Jk)n(kokerSk1)n/(kokerSk)n(Jk)n/(Jk1)n.:subscriptsuperscript𝑆𝑘superscriptsimilar-to-or-equals(Jk1)n/(Jk)n(kokerSk1)n/(kokerSk)nsimilar-to-or-equals(Jk)n/(Jk1)nS^{\prime}_{k}:\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(J_{k-1})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$(J_{k})_{n}$}}$}\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\longrightarrow}}\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-1})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-1.13889pt}{$\left/\rule{0.0pt}{16.3333pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.58333pt}{$(\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k})_{n}$}}$}\simeq\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$(J^{\prime}_{k})_{n}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-1.13889pt}{$\left/\rule{0.0pt}{16.3333pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.58333pt}{$(J^{\prime}_{k-1})_{n}$}}$}.

Wir erhalten insgesamt:

\xext

=3000\yext=700 \putmorphism(700,700)(0,-1)[ ^(Ja)n​​/​_(Ja+1)n‘ ^(J’a+1)n​​/​_(J’a)n‘S’_a+1]7001r similar-to-or-equals\simeq\putmorphism(1400,700)(0,-1)[ ^(Ja+1)n​​/​_(Ja+2)n‘ ^(J’a +2)n​​/​_(J’a+1)n‘S’_a+2]7001r similar-to-or-equals\simeq\putmorphism(2600,700)(0,-1)[ ^(Jb-1)n​​/​_(Jb)n‘ ^(J’b) n​​/​_(J’b-1)n‘S’_b]7001r similar-to-or-equals\simeqVnsimilar-to-or-equalssubscript𝑉𝑛absentV_{n}\simeq/(Ja)n(Jb)n\,{}^{\displaystyle(J^{\prime}_{b})_{n}}\!\!\Big{/}\!_{\displaystyle(J^{\prime}_{a})_{n}}\simeqdirect-sum\oplusdirect-sum\opluslimit-fromdirect-sumdirect-sum\oplus\cdots\opluslimit-fromdirect-sumdirect-sum\oplus\cdots\oplus

(Ja)nsubscriptsubscriptsuperscript𝐽𝑎𝑛(J^{\prime}_{a})_{n} ist trivial, denn da (kerSa)n=Vnsubscriptkernelsubscriptsuperscript𝑆𝑎𝑛subscript𝑉𝑛(\ker S^{\prime}_{a})_{n}=V_{n} ist, ist (kokerSa)n=nsubscriptkokersubscriptsuperscript𝑆𝑎𝑛subscript𝑛(\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{a})_{n}={\cal F}_{n} und deswegen (Ja)n={0}subscriptsubscriptsuperscript𝐽𝑎𝑛0(J^{\prime}_{a})_{n}=\{0\}. Es folgt also (Jb)n=nsubscriptsubscriptsuperscript𝐽𝑏𝑛subscript𝑛(J^{\prime}_{b})_{n}={\cal F}_{n}, was nJn=subscript𝑛subscriptsuperscript𝐽𝑛\cup_{n}J^{\prime}_{n}={\cal F} beweist. \Box

Mit den Isomorphismen iz,jz,i¯zsubscript𝑖𝑧subscript𝑗𝑧subscript¯𝑖𝑧i_{z},j_{z},\bar{i}_{z} folgt alles soeben Bewiesene auch für die Abbildungen zwischen den (kontragredienten) Verma–Moduln und den Fock–Moduln, wir erhalten somit drei Folgen von Abbildungen (39), (40) und (41) sowie zwei Filtrationen von (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta), die durch (42) und (43) gegeben sind.

3.2 Der Klassifikationssatz für Fock–Moduln

Wir wollen nun unser Wissen über die Struktur der Verma–Moduln verwenden, um die Struktur der Fock–Moduln zu beweisen. Wir haben aus S(h,c)𝑆𝑐S(h,c), S(α,β)superscript𝑆𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta) und S′′(α,β)superscript𝑆′′𝛼𝛽S^{\prime\prime}(\alpha,\beta) drei Folgen von Abbildungen Sksubscript𝑆𝑘S_{k}, Sksubscriptsuperscript𝑆𝑘S^{\prime}_{k} und Sk′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑘S^{\prime\prime}_{k} konstruiert. Den Zusammenhang zwischen diesen Abbildungen klärt das nächste Lemma.

Lemma 3.3 ([FF])

Sei vkerSk+l1Sk1(=D(Sk+l)D(Sk))𝑣annotatedkernelsubscript𝑆𝑘𝑙1subscriptsuperscript𝑆𝑘1absent𝐷subscript𝑆𝑘𝑙𝐷subscriptsuperscript𝑆𝑘v\in\ker S_{k+l-1}\cap S^{\prime}_{k-1}(=D(S_{k+l})\cap D(S^{\prime}_{k})) und Skv0subscriptsuperscript𝑆𝑘𝑣0S^{\prime}_{k}v\neq 0. Dann gilt:

  • (i)

    Es existiert vkerSl1′′(α,β)𝑣kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑙1𝛼𝛽v\in\ker S^{\prime\prime}_{l-1}\subset{\cal F}(\alpha,\beta) mit Skv=prk1wsubscriptsuperscript𝑆𝑘𝑣subscriptpr𝑘1𝑤S^{\prime}_{k}v=\mathop{\rm pr}\nolimits_{k-1}w, wobei prk1subscriptpr𝑘1\mathop{\rm pr}\nolimits_{k-1} die kanonische Projektion (α,β)kokerSk1𝛼𝛽kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘1{\cal F}(\alpha,\beta)\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-1} ist.

  • (ii)

    Ist Slw=0subscriptsuperscript𝑆𝑙𝑤0S^{\prime}_{l}w=0, dann ist auch Sk+lv=0subscript𝑆𝑘𝑙𝑣0S_{k+l}v=0.

Beweis.
Es existiert ein f𝒪(V)𝑓𝒪𝑉f\in{\cal O}(V) mit f(0)=v𝑓0𝑣f(0)=v und Sf𝒪k+l(V¯)𝑆𝑓subscript𝒪𝑘𝑙¯𝑉Sf\in{\cal O}_{k+l}(\overline{V}), Sf𝒪k()superscript𝑆𝑓subscript𝒪𝑘S^{\prime}f\in{\cal O}_{k}({\cal F}). Wir setzen

w:=limz01zkSzf(z),assign𝑤subscript𝑧01superscript𝑧𝑘subscriptsuperscript𝑆𝑧𝑓𝑧w:=\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{k}}S^{\prime}_{z}f(z),

womit Skv=prk1wsubscriptsuperscript𝑆𝑘𝑣subscriptpr𝑘1𝑤S^{\prime}_{k}v=\mathop{\rm pr}\nolimits_{k-1}w folgt. Es gilt wkerSl1′′𝑤kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑙1w\in\ker S^{\prime\prime}_{l-1}, denn

limz01zl1Sz′′Sz1zkf(z)=limz01zk+l1Szf(z)=0.subscript𝑧01superscript𝑧𝑙1subscriptsuperscript𝑆′′𝑧subscriptsuperscript𝑆𝑧1superscript𝑧𝑘𝑓𝑧subscript𝑧01superscript𝑧𝑘𝑙1subscript𝑆𝑧𝑓𝑧0\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{l-1}}S^{\prime\prime}_{z}S^{\prime}_{z}\frac{1}{z^{k}}f(z)=\lim_{z\to 0}\frac{1}{z^{k+l-1}}S_{z}f(z)=0.

Ist w=0𝑤0w=0, so folgt f𝒪k+1(S)𝑓subscript𝒪𝑘1superscript𝑆f\in{\cal O}_{k+1}(S^{\prime}), und wegen Sf𝒪l(S′′)superscript𝑆𝑓subscript𝒪𝑙superscript𝑆′′S^{\prime}f\in{\cal O}_{l}(S^{\prime\prime}) ist Sf=S′′Sf𝒪k+l+1(V¯)𝑆𝑓superscript𝑆′′superscript𝑆𝑓subscript𝒪𝑘𝑙1¯𝑉Sf=S^{\prime\prime}S^{\prime}f\in{\cal O}_{k+l+1}(\overline{V}), und deshalb ist limz01/zk+lSzf(z)=0subscript𝑧01superscript𝑧𝑘𝑙subscript𝑆𝑧𝑓𝑧0\lim_{z\to 0}1/z^{k+l}S_{z}f(z)=0. \Box

Bei der Klassifikation der Fock–Moduln tritt eine weitere Aufspaltung der bei der Klassifikation der Verma–Moduln aufgetretenen Fälle auf. Zum einen rührt das daher, da\3 die kontragredienten Fock–Moduln wieder Fock–Moduln sind. Wegen der Beziehungen h=1/2(α2β2)12superscript𝛼2superscript𝛽2h=1/2(\alpha^{2}-\beta^{2}) und c=112β2𝑐112superscript𝛽2c=1-12\beta^{2} gibt es vier Fock–Moduln vom Typ (h,c)𝑐(h,c). Wie man aber leicht an (3) sieht, sind (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) und (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(-\alpha,-\beta) isomorph, und es gilt (α,β)=¯(α,β)𝛼𝛽¯𝛼𝛽{\cal F}(-\alpha,\beta)=\overline{{\cal F}}(\alpha,\beta). In den Diagrammen unterscheiden sich diese Moduln einfach durch die Vertauschung von singulären und kosingulären Vektoren und der entsprechenden Pfeile. Wir erhalten deshalb die Fälle {I,I¯,II±,II¯±,III±,III¯±,III±0,III¯±0}𝐼¯𝐼𝐼subscript𝐼plus-or-minussubscript¯𝐼𝐼plus-or-minus𝐼𝐼subscript𝐼plus-or-minussubscript¯𝐼𝐼𝐼plus-or-minus𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼plus-or-minus0superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼plus-or-minus0\{I,\overline{I},II_{\pm},\overline{II}_{\pm},III_{\pm},\overline{III}_{\pm},III_{\pm}^{0},\overline{III}_{\pm}^{0}\}. Es tritt aber noch ein zusätzlicher Fall auf, der aus III0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0} entsteht, wenn r=0modp𝑟0mod𝑝r=0\mathop{\rm mod}\nolimits p und s=0modq𝑠0mod𝑞s=0\mathop{\rm mod}\nolimits q gilt. Die doppelten Nullstellen in der Kac–Determinante führen zu gleichzeitigen Nullstellen sowohl in detSsuperscript𝑆\det S^{\prime} als auch in detS′′superscript𝑆′′\det S^{\prime\prime}, im Unterschied zu den Fällen mit einfachen Nullstellen in der Kac–Determinante (vergl. Beweis von Satz 2.5). Wir bezeichnen diesen Fall mit III00𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼00III_{-}^{00} (bzw. III¯00superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼00\overline{III}_{-}^{00}, aber diese Moduln sind isomorph).

Im folgenden sei für einen Vektor w𝑤w\in{\cal F} mit [w]delimited-[]𝑤[w] der von w𝑤w erzeugte Untermodul in {\cal F} bezeichnet. Das folgende Theorem wurde bis auf einen Fehler in der Klassifizierung der Moduln vom Typ “+” zuerst von Feigin und Fuks in [FF] bewiesen.

Satz 3.4

Die Fock–Moduln vom Typ I,I¯,II,II¯𝐼¯𝐼𝐼subscript𝐼subscript¯𝐼𝐼I,\overline{I},II_{-},\overline{II}_{-} sind irreduzibel. Im Fall II+𝐼subscript𝐼II_{+} enthält (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) genau einen singulären Vektor mit irreduziblem Quotienten (es gilt (α,β)V(h,c)similar-to-or-equals𝛼𝛽𝑉𝑐{\cal F}(\alpha,\beta)\simeq V(h,c)), im Fall II¯+subscript¯𝐼𝐼\overline{II}_{+} enthält (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) genau einen kosingulären Vektor, und es gilt (α,β)V¯(h,c)similar-to-or-equals𝛼𝛽¯𝑉𝑐{\cal F}(\alpha,\beta)\simeq\overline{V}(h,c).

Die Moduln vom Typ III±00𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼plus-or-minus00III_{\pm}^{00} enthalten endlich oder unendlich viele singuläre (und gleichzeitig kosinguläre) Vektoren w1,w2,subscript𝑤1subscript𝑤2w_{1},w_{2},\ldots, und es gilt (α,β)[w1][w2]similar-to-or-equals𝛼𝛽direct-sumdelimited-[]subscript𝑤1delimited-[]subscript𝑤2{\cal F}(\alpha,\beta)\simeq[w_{1}]\oplus[w_{2}]\oplus\ldots, wobei [wi]delimited-[]subscript𝑤𝑖[w_{i}] irreduzible Moduln sind.

Die Moduln vom Typ III+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+} und III+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{+}^{0} sind isomorph zu den entsprechenden Verma–Moduln, die vom Typ III¯+subscript¯𝐼𝐼𝐼\overline{III}_{+} und III¯+0superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼0\overline{III}_{+}^{0} sind isomorph zu den entsprechenden kontragredienten Verma–Moduln.
Wir erhalten für die Fälle III𝐼𝐼𝐼III die folgenden Diagramme:

III,III¯𝐼𝐼subscript𝐼subscript¯𝐼𝐼𝐼III_{-},\overline{III}_{-}\bullet\bullet\circ\diamond\diamond\bullet\circ\diamond\diamondIII0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0}\bullet\bullet\circ\bullet\circIII¯0superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼0\overline{III}_{-}^{0}\bullet\circ\bullet\circ\bulletIII+𝐼𝐼subscript𝐼III_{+}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletIII¯+subscript¯𝐼𝐼𝐼\overline{III}_{+}\bullet\circ\circ\circ\circ\circ\circ\circ\circ\circIII+0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{+}^{0}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletIII¯+0superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼0\overline{III}_{+}^{0}\bullet\circ\circ\circ\circ\circ

Dabei entsprechen \bullet singulären Vektoren, \circ kosingulären Vektoren und \diamond Vektoren, die nach der Faktorisierung des Moduls durch den von den singulären Vektoren erzeugten Untermodul singulär werden. Im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} erhalten wir folgende Struktur: (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) enthält unendlich viele singuläre Vektoren (“\bullet”), genauer die direkte Summe der durch “\bullet” erzeugten Untermoduln. Der Quotientenmodul von (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) mit dieser direkten Summe enthält die singulären Vektoren “\diamond”. Wenn wir wieder den Quotienten durch den von diesen singulären Vektoren erzeugten Untermodul bilden, erhalten wir einen Modul, der die direkte Summe von durch die singulären Vektoren “\circ” erzeugten irreduziblen Moduln ist.

Die Strukturbeweise in den Fällen III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} sind für die Fock–Moduln deutlich komplizierter als für die Verma–Moduln, denn dort waren alle Untermoduln wieder (Summen von) Verma–Moduln. Dies ist im Fall der Fock–Moduln nicht so einfach, die singulären Vektoren in einem Fock–Modul erzeugen i. allg. keinen Fock–Modul.

Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, da\3 die Abbildungen Sksubscriptsuperscript𝑆𝑘S^{\prime}_{k} nur projektiv in die Fock–Moduln abbilden. Diese Schwierigkeit wird nur teilweise von Lemma 3.3 behoben.

Beweis.
Die Fälle I𝐼I und II𝐼subscript𝐼II_{-} sind klar. Im Fall II+𝐼subscript𝐼II_{+} bzw. II¯+subscript¯𝐼𝐼\overline{II}_{+} hat entweder detΦ′′superscriptΦ′′\det\Phi^{\prime\prime} (II+𝐼subscript𝐼II_{+}) oder detΦsuperscriptΦ\det\Phi^{\prime} (II¯+subscript¯𝐼𝐼\overline{II}_{+}) genau eine Nullstelle. Es folgt aus Lemma 1.1, da\3 \cal F (bzw. ¯¯\overline{\cal F}) genau einen singulären und ¯¯\overline{\cal F} (bzw. \cal F) genau einen kosingulären Vektor enthält.

Wir werden den Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} ausführlich beweisen, da dieser Fall der komplizierteste und der im Weiteren für uns interessanteste ist. Im Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} haben die Verma–Moduln die folgende Struktur:

V(h,c)𝑉𝑐V(h,c)w0subscript𝑤0w_{0}w1subscript𝑤1w_{1}w2subscript𝑤2w_{2}w3subscript𝑤3w_{3}w4subscript𝑤4w_{4}w5subscript𝑤5w_{5}w6subscript𝑤6w_{6}V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c)w¯0subscript¯𝑤0\bar{w}_{0}w¯1subscript¯𝑤1\bar{w}_{1}w¯2subscript¯𝑤2\bar{w}_{2}w¯3subscript¯𝑤3\bar{w}_{3}w¯4subscript¯𝑤4\bar{w}_{4}w¯5subscript¯𝑤5\bar{w}_{5}w¯6subscript¯𝑤6\bar{w}_{6}

Im folgenden werden V(h,c)𝑉𝑐V(h,c) kurz mit V𝑉V und V¯(h,c)¯𝑉𝑐\overline{V}(h,c) mit V¯¯𝑉\overline{V} bezeichnet. Für einen kosingulären Vektor v¯V¯¯𝑣¯𝑉\bar{v}\in\overline{V} sei [v¯]:=[v]¯assigndelimited-[]¯𝑣¯delimited-[]𝑣[\bar{v}]:=\overline{[v]}, wobei v𝑣v der zu v¯¯𝑣\bar{v} duale singuläre Vektor in V𝑉V ist. [v¯]delimited-[]¯𝑣[\bar{v}] ist kein Untermodul, sondern ein Quotientenmodul von V¯¯𝑉\overline{V}.

Eine einfache Folgerung aus Satz 2.5 zeigt, da\3 für Sk:kerSk1kokerSk1:subscript𝑆𝑘kernelsubscript𝑆𝑘1kokersubscript𝑆𝑘1S_{k}:\ker S_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S_{k-1}

kerSk=[w2k1]+[w2k],kokerSk=[w¯2k+1]+[w¯2k+2]formulae-sequencekernelsubscript𝑆𝑘delimited-[]subscript𝑤2𝑘1delimited-[]subscript𝑤2𝑘kokersubscript𝑆𝑘delimited-[]subscript¯𝑤2𝑘1delimited-[]subscript¯𝑤2𝑘2\ker S_{k}=[w_{2k-1}]+[w_{2k}],\qquad\mathop{\rm koker}\nolimits S_{k}=[\bar{w}_{2k+1}]+[\bar{w}_{2k+2}]

gilt. Es folgt daher

Skw2k1=w¯2k1,Skw2k=w¯2k,Skwj=0 für j>2k.formulae-sequencesubscript𝑆𝑘subscript𝑤2𝑘1subscript¯𝑤2𝑘1formulae-sequencesubscript𝑆𝑘subscript𝑤2𝑘subscript¯𝑤2𝑘subscript𝑆𝑘subscript𝑤𝑗0 für 𝑗2𝑘S_{k}w_{2k-1}=\bar{w}_{2k-1},\qquad S_{k}w_{2k}=\bar{w}_{2k},\qquad S_{k}w_{j}=0\mbox{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }j>2k.

Wir werden nun die Kerne von Sksubscriptsuperscript𝑆𝑘S^{\prime}_{k} in V𝑉V und die Kokerne von Sk′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑘S^{\prime\prime}_{k} in V¯¯𝑉\overline{V} bestimmen. Das wird den Beweis des entsprechenden Teils von Satz 3.4 erlauben.

Lemma 3.5

Für die Abbildungen Sk:kerSk1kokerSk1:subscriptsuperscript𝑆𝑘kernelsubscriptsuperscript𝑆𝑘1kokersubscriptsuperscript𝑆𝑘1S^{\prime}_{k}:\ker S^{\prime}_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{k-1} und Sk′′:kerSk1′′kokerSk1′′:subscriptsuperscript𝑆′′𝑘kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑘1kokersubscriptsuperscript𝑆′′𝑘1S^{\prime\prime}_{k}:\ker S^{\prime\prime}_{k-1}\longrightarrow\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{k-1} gilt:

  • (i)

    kerSk=[w4k+2]kernelsubscriptsuperscript𝑆𝑘delimited-[]subscript𝑤4𝑘2\ker S^{\prime}_{k}=[w_{4k+2}] und damit

    S0:V/[w2]:subscriptsuperscript𝑆0V/[w2]\displaystyle S^{\prime}_{0}:\mbox{${\raisebox{5.88889pt}{$V$}}\mkern-5.0mu\raisebox{0.88889pt}{$\left/\rule{0.0pt}{12.62498pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.11111pt}{$[w_{2}]$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} /J0,/J0\displaystyle\mbox{${\raisebox{5.98553pt}{$\cal F$}}\mkern-5.0mu\raisebox{0.88887pt}{$\left/\rule{0.0pt}{12.76996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.20778pt}{$J^{\prime}_{0}$}}$},
    Sk:[w4k2]/[w4k+2]:subscriptsuperscript𝑆𝑘[w4k2]/[w4k+2]\displaystyle S^{\prime}_{k}:\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$[w_{4k-2}]$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$[w_{4k+2}]$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} Jk1/Jk.Jk1/Jk\displaystyle\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$J^{\prime}_{k-1}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.86111pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.49997pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.02777pt}{$J^{\prime}_{k}$}}$}.
  • (ii)

    kokerSk′′=[w¯4k+1]kokersubscriptsuperscript𝑆′′𝑘delimited-[]subscript¯𝑤4𝑘1\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{k}=[\bar{w}_{4k+1}] und deshalb

    S0′′:/J1′′:subscriptsuperscript𝑆′′0/J1′′\displaystyle S^{\prime\prime}_{0}:\mbox{${\raisebox{5.98553pt}{$\cal F$}}\mkern-5.0mu\raisebox{0.88887pt}{$\left/\rule{0.0pt}{12.76996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.20778pt}{$J^{\prime\prime}_{1}$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} ker{pr:V¯[w¯1]},kernel:pr¯𝑉delimited-[]subscript¯𝑤1\displaystyle\ker\{\mathop{\rm pr}\nolimits:\overline{V}\longrightarrow[\bar{w}_{1}]\},
    Sk′′:Jk′′/Jk+1′′:subscriptsuperscript𝑆′′𝑘Jk′′/Jk+1′′\displaystyle S^{\prime\prime}_{k}:\mbox{${\raisebox{4.53886pt}{$J^{\prime\prime}_{k}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.86111pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.84996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.26111pt}{$J^{\prime\prime}_{k+1}$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} ker{pr:[w¯4k3][w¯4k+1]}.kernel:prdelimited-[]subscript¯𝑤4𝑘3delimited-[]subscript¯𝑤4𝑘1\displaystyle\ker\{\mathop{\rm pr}\nolimits:[\bar{w}_{4k-3}]\longrightarrow[\bar{w}_{4k+1}]\}.

Die Aussage von Lemma 3.5 ist äquivalent zu dem folgenden Diagramm:

V𝑉V\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletw0subscript𝑤0w_{0}w1subscript𝑤1w_{1}w2subscript𝑤2w_{2}w3subscript𝑤3w_{3}w4subscript𝑤4w_{4}w5subscript𝑤5w_{5}w6subscript𝑤6w_{6}\cal F\bullet\bullet\circ\diamond\diamond\bullet\circV¯¯𝑉\bar{V}\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletw¯0subscript¯𝑤0\bar{w}_{0}w¯1subscript¯𝑤1\bar{w}_{1}w¯2subscript¯𝑤2\bar{w}_{2}w¯3subscript¯𝑤3\bar{w}_{3}w¯4subscript¯𝑤4\bar{w}_{4}w¯5subscript¯𝑤5\bar{w}_{5}w¯6subscript¯𝑤6\bar{w}_{6}S0subscriptsuperscript𝑆0S^{\prime}_{0}S0′′subscriptsuperscript𝑆′′0S^{\prime\prime}_{0}S0subscriptsuperscript𝑆0S^{\prime}_{0}S1subscriptsuperscript𝑆1S^{\prime}_{1}S1subscriptsuperscript𝑆1S^{\prime}_{1}S1subscriptsuperscript𝑆1S^{\prime}_{1}S1subscriptsuperscript𝑆1S^{\prime}_{1}S2subscriptsuperscript𝑆2S^{\prime}_{2}S1′′subscriptsuperscript𝑆′′1S^{\prime\prime}_{1}S1′′subscriptsuperscript𝑆′′1S^{\prime\prime}_{1}S2′′subscriptsuperscript𝑆′′2S^{\prime\prime}_{2}S0′′subscriptsuperscript𝑆′′0S^{\prime\prime}_{0}S1′′subscriptsuperscript𝑆′′1S^{\prime\prime}_{1}S1′′subscriptsuperscript𝑆′′1S^{\prime\prime}_{1}

Dabei sind die Vektoren in \cal F, die in dem Diagramm auftauchen, nach Lemma 3.3 nur bis auf Äquivalenz bezüglich der bereits erwähnten Projektionen festgelegt. Die Abbildungen Sksubscriptsuperscript𝑆𝑘S^{\prime}_{k} und Sk′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑘S^{\prime\prime}_{k}, die im Bild eingezeichnet sind, sind natürlich erst nach der entsprechenden Projektion wohldefiniert, z.B. mu\3 man S1subscriptsuperscript𝑆1S^{\prime}_{1} als Abbildung kerS0/imS0=/[S0w0]kernelsubscriptsuperscript𝑆0imsubscriptsuperscript𝑆0delimited-[]subscriptsuperscript𝑆0subscript𝑤0\ker S^{\prime}_{0}\longrightarrow{\cal F}/\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{0}={\cal F}/[S^{\prime}_{0}w_{0}] auffassen. Aus der Gültigkeit dieses Diagrammes folgt die Behauptung des Satzes 3.4 für den Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-}.

Beweis von Lemma 3.5.

Wir wissen aus Lemma 1.1 und Lemma 1.3, da\3 {\cal F} singuläre Vektoren der Grade degw4k+1degreesubscript𝑤4𝑘1\deg w_{4k+1} und kosinguläre Vektoren der Grade degw4k+2degreesubscript𝑤4𝑘2\deg w_{4k+2} für k0𝑘0k\geq 0 enthält. Aus der Determinantenformel von S(α,β)superscript𝑆𝛼𝛽S^{\prime}(\alpha,\beta) folgt, da\3 kerS0=kerS(α,β)=[w2]kernelsubscriptsuperscript𝑆0kernelsuperscript𝑆𝛼𝛽delimited-[]subscript𝑤2\ker S^{\prime}_{0}=\ker S^{\prime}(\alpha,\beta)=[w_{2}] gilt, d.h. wir S0:V/[w2]imS0:subscriptsuperscript𝑆0superscriptsimilar-to-or-equals𝑉delimited-[]subscript𝑤2imsubscriptsuperscript𝑆0S^{\prime}_{0}:V/[w_{2}]\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\longrightarrow}}\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{0} haben. Da S1w20(=w¯2)subscript𝑆1subscript𝑤2annotated0absentsubscript¯𝑤2S_{1}w_{2}\neq 0(=\bar{w}_{2}), mu\3 S1w20subscriptsuperscript𝑆1subscript𝑤20S^{\prime}_{1}w_{2}\neq 0 sein (sonst wäre Sw2superscript𝑆subscript𝑤2S^{\prime}w_{2} von der Ordnung z2superscript𝑧2z^{2} und S1w2=0subscript𝑆1subscript𝑤20S_{1}w_{2}=0). Wegen Lemma 3.3 mu\3 ein w~2subscript~𝑤2\tilde{w}_{2} mit pr0w~2=S1w2subscriptpr0subscript~𝑤2subscriptsuperscript𝑆1subscript𝑤2\mathop{\rm pr}\nolimits_{0}\tilde{w}_{2}=S^{\prime}_{1}w_{2} und S0′′w~2=w¯2subscriptsuperscript𝑆′′0subscript~𝑤2subscript¯𝑤2S^{\prime\prime}_{0}\tilde{w}_{2}=\bar{w}_{2} existieren. Au\3erdem gilt S0′′S0w1=0subscriptsuperscript𝑆′′0subscriptsuperscript𝑆0subscript𝑤10S^{\prime\prime}_{0}S^{\prime}_{0}w_{1}=0 wegen S0w1=0subscript𝑆0subscript𝑤10S_{0}w_{1}=0 und S1′′S0w1=w¯1subscriptsuperscript𝑆′′1subscriptsuperscript𝑆0subscript𝑤1subscript¯𝑤1S^{\prime\prime}_{1}S^{\prime}_{0}w_{1}=\bar{w}_{1} in kokerS0′′kokersubscriptsuperscript𝑆′′0\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{0}, da S1w1=w¯1subscript𝑆1subscript𝑤1subscript¯𝑤1S_{1}w_{1}=\bar{w}_{1} gilt. Es folgt kokerS0′′=V¯/imS0′′=[w¯1]kokersubscriptsuperscript𝑆′′0¯𝑉imsubscriptsuperscript𝑆′′0delimited-[]subscript¯𝑤1\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{0}=\overline{V}/\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime\prime}_{0}=[\bar{w}_{1}]. Das liefert den Induktionsanfang.

Sei die Behauptung für alle i<i0𝑖subscript𝑖0i<i_{0} bewiesen. Wir haben

kerSi02=[w4i06],kerSi01=[w4i02],formulae-sequencekernelsubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖02delimited-[]subscript𝑤4subscript𝑖06kernelsubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01delimited-[]subscript𝑤4subscript𝑖02\ker S^{\prime}_{i_{0}-2}=[w_{4i_{0}-6}],\quad\ker S^{\prime}_{i_{0}-1}=[w_{4i_{0}-2}],
kokerSi02′′=[w4i07] und kokerSi01′′=[w4i03].kokersubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖02delimited-[]subscript𝑤4subscript𝑖07 und kokersubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01delimited-[]subscript𝑤4subscript𝑖03\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}-2}=[w_{4i_{0}-7}]\mbox{ und }\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}-1}=[w_{4i_{0}-3}].

Weiter gilt

Si02′′:Ji02′′/Ji0′′:subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖02Ji02′′/Ji0′′\displaystyle S^{\prime\prime}_{i_{0}-2}:\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$J^{\prime\prime}_{i_{0}-2}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-1.32777pt}{$\left/\rule{0.0pt}{16.89996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.9611pt}{$J^{\prime\prime}_{i_{0}}$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} ker{pr:[w¯4i011][w¯4i07]},kernel:prdelimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖011delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖07\displaystyle\ker\{\mathop{\rm pr}\nolimits:[\bar{w}_{4i_{0}-11}]\longrightarrow[\bar{w}_{4i_{0}-7}]\},
Si01′′:Ji01′′/Ji0′′:subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01Ji01′′/Ji0′′\displaystyle S^{\prime\prime}_{i_{0}-1}:\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$J^{\prime\prime}_{i_{0}-1}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-1.32777pt}{$\left/\rule{0.0pt}{16.89996pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-6.9611pt}{$J^{\prime\prime}_{i_{0}}$}}$} –⟶superscript–⟶similar-to-or-equals\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}} ker{pr:[w¯4i07][w¯4i03]}.kernel:prdelimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖07delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖03\displaystyle\ker\{\mathop{\rm pr}\nolimits:[\bar{w}_{4i_{0}-7}]\longrightarrow[\bar{w}_{4i_{0}-3}]\}.

Wir müssen die folgende Aussagen über Si0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}, Si0′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}, Si0+1subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01S^{\prime}_{i_{0}+1} und Si0+1′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01S^{\prime\prime}_{i_{0}+1} beweisen.

\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletw4i03subscript𝑤4subscript𝑖03w_{4i_{0}-3}w4i01subscript𝑤4subscript𝑖01w_{4i_{0}-1}w4i0+1subscript𝑤4subscript𝑖01w_{4i_{0}+1}\bullet\circ\diamond\diamond\bullet\circ\bullet\bullet\bullet\bullet\bullet\bulletw¯4i02subscript¯𝑤4subscript𝑖02\bar{w}_{4i_{0}-2}w¯4i0subscript¯𝑤4subscript𝑖0\bar{w}_{4i_{0}}w¯4i0+2subscript¯𝑤4subscript𝑖02\bar{w}_{4i_{0}+2}Si01subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01S^{\prime}_{i_{0}-1}Si0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}(iii)Si0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}(v)Si0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}(i)Si0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}(iii)Si0+1subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01S^{\prime}_{i_{0}+1}(vii)Si0′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}(ii)Si0′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}(iv)Si0+1′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01S^{\prime\prime}_{i_{0}+1}(vi)Si01′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01S^{\prime\prime}_{i_{0}-1}Si0′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}(iv)Si0′′subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}(viii)
  • (i)

    Da S2i01w4i020subscript𝑆2subscript𝑖01subscript𝑤4subscript𝑖020S_{2i_{0}-1}w_{4i_{0}-2}\neq 0, mu\3 Si0w4i020subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖020S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}-2}\neq 0 sein.

  • (ii)

    Da S2i01w4i030subscript𝑆2subscript𝑖01subscript𝑤4subscript𝑖030S_{2i_{0}-1}w_{4i_{0}-3}\neq 0 und w¯4i03kokerSi01′′subscript¯𝑤4subscript𝑖03kokersubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01\bar{w}_{4i_{0}-3}\in\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}-1}, mu\3 w¯4i03imSi0′′subscript¯𝑤4subscript𝑖03imsubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0\bar{w}_{4i_{0}-3}\in\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}} gelten.

  • (iii)

    Es kann nicht Si0w4i01=0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖010S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}-1}=0 gelten, denn sonst mü\3te ein xkerSj1′′𝑥kernelsubscriptsuperscript𝑆′′𝑗1x\in\ker S^{\prime\prime}_{j-1} für ein j<i01𝑗subscript𝑖01j<i_{0}-1 mit Sj′′x=w¯4io1subscriptsuperscript𝑆′′𝑗𝑥subscript¯𝑤4subscript𝑖𝑜1S^{\prime\prime}_{j}x=\bar{w}_{4i_{o}-1} existieren. Das ist aber nach der Induktionsannahme ausgeschlossen. Das gleiche Argument funktioniert für w4i0subscript𝑤4subscript𝑖0w_{4i_{0}}.

  • (iv)

    Es mu\3 Si0′′Si0w4i01=w¯4i01subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖01subscript¯𝑤4subscript𝑖01S^{\prime\prime}_{i_{0}}S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}-1}=\bar{w}_{4i_{0}-1} und Si0′′Si0w4i0=w¯4i0subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖0subscript¯𝑤4subscript𝑖0S^{\prime\prime}_{i_{0}}S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}}=\bar{w}_{4i_{0}} gelten.

  • (v)

    Ji01subscriptsuperscript𝐽subscript𝑖01J^{\prime}_{i_{0}-1} enthält keinen singulären Vektor vom Grad degw4i0+1degreesubscript𝑤4subscript𝑖01\deg w_{4i_{0}+1}:
    Es mü\3te sonst ein j<i0𝑗subscript𝑖0j<i_{0} existieren, so da\3 Sjw4i0+1subscriptsuperscript𝑆𝑗subscript𝑤4subscript𝑖01S^{\prime}_{j}w_{4i_{0}+1} gleich diesem singulären Vektor ist. Es gilt aber w4i0+1kerSjsubscript𝑤4subscript𝑖01kernelsubscriptsuperscript𝑆𝑗w_{4i_{0}+1}\in\ker S^{\prime}_{j} für alle j<i0𝑗subscript𝑖0j<i_{0}.
    Da {\cal F} aber einen singulären Vektor diesen Grades enthält, folgt, da\3 auch /Ji01kokerSi01similar-to-or-equalssubscriptsuperscript𝐽subscript𝑖01kokersubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01{\cal F}/J^{\prime}_{i_{0}-1}\simeq\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{i_{0}-1} einen singulären Vektor diesen Grades enthält.
    Si0w4i0+1subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖01S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}+1} mu\3 gleich diesem Vektor sein:
    Sonst mü\3te das für ein j=i0+k>i0𝑗subscript𝑖0𝑘subscript𝑖0j=i_{0}+k>i_{0} gelten, und damit würde folgen, da\3 Sjw4i0+10subscriptsuperscript𝑆𝑗subscript𝑤4subscript𝑖010S^{\prime}_{j}w_{4i_{0}+1}\neq 0 ist und Si0k+1′′Si0+kw4i0+1subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0𝑘1subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0𝑘subscript𝑤4subscript𝑖01S^{\prime\prime}_{i_{0}-k+1}S^{\prime}_{i_{0}+k}w_{4i_{0}+1} ein singulärer Vektor in kokerSi0kkokersubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0𝑘\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{i_{0}-k} ist. Es gibt dort aber keinen singulären Vektor diesen Grades.

  • (vi)

    Es mu\3 Si0′′Si0w4i0+1=0subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖010S^{\prime\prime}_{i_{0}}S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}+1}=0 sein, d.h. Si0kerSi0′′subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0kernelsubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0S^{\prime}_{i_{0}}\in\ker S^{\prime\prime}_{i_{0}}. Weiter mu\3 wegen S2i0+1w4i0+1=w¯4i0+1subscript𝑆2subscript𝑖01subscript𝑤4subscript𝑖01subscript¯𝑤4subscript𝑖01S_{2i_{0}+1}w_{4i_{0}+1}=\bar{w}_{4i_{0}+1} Si0+1′′Si0w4i0+10subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖01subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖010S^{\prime\prime}_{i_{0}+1}S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}+1}\neq 0 gelten.

  • (vii)

    Es mu\3 Si0w4i0+2=0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0subscript𝑤4subscript𝑖020S^{\prime}_{i_{0}}w_{4i_{0}+2}=0 gelten, denn ansonsten würde kokerSi01kokersubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime}_{i_{0}-1} einen singulären Vektor diesen Grades enthalten, der sogar schon in {\cal F} singulär sein mü\3te. {\cal F} enthält aber einen kosingulären Vektor diesen Grades, der dann für keine j𝑗j in imSjimsubscriptsuperscript𝑆𝑗\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime}_{j} liegen würde, was einen Widerspruch bedeuten würde. Es folgt damit kerSi0=[w4i0+2]kernelsubscriptsuperscript𝑆subscript𝑖0delimited-[]subscript𝑤4subscript𝑖02\ker S^{\prime}_{i_{0}}=[w_{4i_{0}+2}].

  • (viii)

    Aus (vii) folgt weiter Si0+1w4i0+20subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01subscript𝑤4subscript𝑖020S^{\prime}_{i_{0}+1}w_{4i_{0}+2}\neq 0 und Si0′′Si0+1w4i0+2subscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0subscriptsuperscript𝑆subscript𝑖01subscript𝑤4subscript𝑖02S^{\prime\prime}_{i_{0}}S^{\prime}_{i_{0}+1}w_{4i_{0}+2}. Insgesamt mu\3 imSi0′′=[w¯4i0+2]/[w¯4i02]imsubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖02delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖02\mathop{\rm im}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}}=[\bar{w}_{4i_{0}+2}]/[\bar{w}_{4i_{0}-2}] gelten oder äquivalent kokerSi0′′=[w¯4i03]/[w¯4i0+1]kokersubscriptsuperscript𝑆′′subscript𝑖0delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖03delimited-[]subscript¯𝑤4subscript𝑖01\mathop{\rm koker}\nolimits S^{\prime\prime}_{i_{0}}=[\bar{w}_{4i_{0}-3}]/[\bar{w}_{4i_{0}+1}].

Lemma 3.5 ist bewiesen. \Box

Der Beweis von Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} folgt nun aus folgender Überlegung: Wir erfahren aus Lemma 3.5, da\3 Sksubscriptsuperscript𝑆𝑘S^{\prime}_{k} Isomorphismen von [w4k2]/[w4k+2]delimited-[]subscript𝑤4𝑘2delimited-[]subscript𝑤4𝑘2[w_{4k-2}]/[w_{4k+2}] nach Jk1/Jksubscriptsuperscript𝐽𝑘1subscriptsuperscript𝐽𝑘J^{\prime}_{k-1}/J^{\prime}_{k} sind. Das Urbild ist der von dem Vektor w4k2subscript𝑤4𝑘2w_{4k-2} erzeugte Modul mit drei singulären Vektoren und der Struktur:

\begin{array}[]{c}\begin{picture}(500.0,1000.0)\put(0.0,500.0){\circle*{30.0}}\put(0.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(500.0,1000.0){\circle*{30.0}}\put(500.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(450.0,950.0){\vector(-1,-1){400.0}}\put(450.0,450.0){\vector(-1,-1){400.0}} \put(500.0,950.0){\vector(0,-1){400.0}}\put(0.0,450.0){\vector(0,-1){400.0}} \end{picture}\end{array} (45)

Dasselbe gilt natürlich dann auch für das Bild. Da wir die Abbildungen Sksubscript𝑆𝑘S_{k} aber nach Lemma 3.3 “liften” können, wählen wir beliebige Elemente in {\cal F}, die unter der Projektion auf das Bild auf die entsprechenden Vektoren in Jk1/Jksubscriptsuperscript𝐽𝑘1subscriptsuperscript𝐽𝑘J^{\prime}_{k-1}/J^{\prime}_{k} abgebildet werden. Diese Vektoren sind (bis auf das Bild von w4k+1subscript𝑤4𝑘1w_{4k+1}) sicherlich nicht mehr singulär, aber dennoch überträgt sich die obige Struktur auf diese Vektoren, d.h. wir erhalten in {\cal F} Vektoren mit der obigen Struktur. Analog sieht man, da\3 aus den Aussagen über Sk′′subscriptsuperscript𝑆′′𝑘S^{\prime\prime}_{k} Diagramme der Form

\begin{array}[]{c}\begin{picture}(500.0,1000.0)\put(0.0,1000.0){\circle*{30.0}}\put(0.0,500.0){\circle*{30.0}} \put(500.0,500.0){\circle*{30.0}}\put(500.0,0.0){\circle*{30.0}} \put(450.0,550.0){\vector(-1,1){400.0}}\put(450.0,50.0){\vector(-1,1){400.0}} \put(0.0,550.0){\vector(0,1){400.0}}\put(500.0,50.0){\vector(0,1){400.0}} \end{picture}\end{array} (46)

in {\cal F} folgen. Diese beiden Diagramme zusammengefügt ergeben das Diagramm von {\cal F}. Die verschiedenen Typen von Vektoren in {\cal F} ergeben sich direkt aus der Lage der singulären Vektoren in {\cal F} und den Richtungen der Pfeile. Damit erhalten wir insgesamt die behauptete Struktur von {\cal F}. Der Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} ist bewiesen.

Einige Bemerkungen zum Beweis der restlichen Fälle:
Die aufmerksame Leserin hat im Beweis von Lemma 3.5 bemerkt, da\3 es letztendlich entscheidend war, wo singuläre und kosinguläre Vektoren in den Fock–Moduln liegen; sie markieren die Extremalpunkte in den Diagrammen (45) und (46). Man mu\3 also wieder einige kleine Rechnungen mit den entsprechenden Determinantenformeln ausführen, um diese Vektoren zu finden. In den Fällen “+”, d.h III+,III+0,III¯+,III¯+0𝐼𝐼subscript𝐼𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0subscript¯𝐼𝐼𝐼superscriptsubscript¯𝐼𝐼𝐼0III_{+},III_{+}^{0},\overline{III}_{+},\overline{III}_{+}^{0} erhalten wir als Ergebnis, da\3 alle Nullstellen von detS𝑆\det S entweder ausschlie\3lich in detSsuperscript𝑆\det S^{\prime} oder detS′′superscript𝑆′′\det S^{\prime\prime} liegen. Damit ist entweder Ssuperscript𝑆S^{\prime} oder S′′superscript𝑆′′S^{\prime\prime} ein Isomorphismus, und die Struktur des Moduls entspricht einem (kontragredienten) Verma–Modul.

Im Fall III0𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼0III_{-}^{0} erhalten wir abwechselnd Nullstellen in detSsuperscript𝑆\det S^{\prime} und detS′′superscript𝑆′′\det S^{\prime\prime}, die abwechselnd singuläre und kosinguläre Vektoren in \cal F erzeugen. Im Fall III00𝐼𝐼superscriptsubscript𝐼00III_{-}^{00} schlie\3lich erhalten wir Nullstellen gleichzeitig in detSsuperscript𝑆\det S^{\prime} und detS′′superscript𝑆′′\det S^{\prime\prime}, was zu zugleich singulären und kosingulären Vektoren führt. Man kann leicht die entsprechende Form von Lemma 3.5 aus diesen Überlegungen extrahieren und einen Beweis analog zu dem Beweis von Lemma 3.5 führen. Dies liefert dann den Beweis der entsprechenden Behauptung von Satz 3.4. \Box

Kapitel 3 Vertex–Operatoren

In diesem Kapitel werden wir die Vertex–Operatoren einführen. Sie sind die wichtigsten Objekte zur Konstruktion von Modellen der konformen Quantenfeldtheorie und zum Beweis der Determinantenformeln. Wir werden sie als Operatoren in den Hilberträumen (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) definieren und nicht nur als formale Exponentiale, wie es üblicherweise in der konformen Quantenfeldtheorie gemacht wird. Wir werden dann Produkte von Vertex–Operatoren untersuchen und zeigen, da\3 sie als Operatorprodukte auf einem dichten Teilraum existieren.
Die Berührung mit der Virasoro–Algebra kommt durch die Tatsache, da\3 wir trotz der komplizierten Struktur der Vertex–Operatoren ihre Kommutatoren mit der Virasoro–Algebra berechnen können. Dies wird der erste Schritt sein, um die im Satz 5.1 beschriebenen Intertwiner zu konstruieren, und ebenso auf dem Weg zur Konstruktion der primären Felder für die minimalen Modelle der konformen Quantenfeldtheorie.
Wir werden danach die Vertex–Operatoren noch etwas eingehender untersuchen und eine Faktorisierung in einen Hilbert–Schmidt und einen Diagonal–Operator beweisen. Wir werden aber auch beweisen, da\3 die Vertex–Operatoren, wie sie in der konformen Quantenfeldtheorie benutzt werden, nicht abschlie\3bare Operatoren in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) sind.

1 Das freie Feld

Vertex–Operatoren entstehen formal als Wick–geordnete Exponentiale des freien Feldes, genauer des euklidischen, freien, masselosen Feldes, da\3 in radialer Quantisierung in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) folgenderma\3en gegeben ist (vgl. [GSW]). Für 0z0𝑧0\neq z\in\mathchar 1347\relax sei

Φ(z)=qia0lnz+in0znnan,Φ𝑧𝑞𝑖subscript𝑎0𝑧𝑖subscript𝑛0superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi(z)=q-ia_{0}\ln z+i\sum_{n\neq 0}\frac{z^{-n}}{n}a_{n}, (1)

wobei [q,an]=iδn,0𝑞subscript𝑎𝑛𝑖subscript𝛿𝑛.0[q,a_{n}]=i\delta_{n,0} gilt. (q𝑞q und a0subscript𝑎0a_{0} sind also ein Schrödinger–Paar, sie repräsentieren Ort und Impuls des freien Feldes.) Die Variable z=reiφ𝑧𝑟superscript𝑒𝑖𝜑z=re^{i\varphi} beschreibt die Raum–Zeit, der Winkel φ𝜑\varphi ist die Ortskoordinate und lnr𝑟\ln r ist die Zeitkoordinate. Der Einheitskreis in \mathchar 1347\relax ist also die “Welt” zur Zeit t=lnr=0𝑡𝑟0t=\ln r=0. Mit Φ+(z):=ia0in>0znnanassignsubscriptΦ𝑧𝑖subscript𝑎0𝑖subscript𝑛0superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi_{+}(z):=-ia_{0}-i\sum_{n>0}\frac{z^{n}}{n}a_{-n} und Φ(z):=q+in>0znnanassignsubscriptΦ𝑧𝑞𝑖subscript𝑛0superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi_{-}(z):=q+i\sum_{n>0}\frac{z^{-n}}{n}a_{n} gilt

[Φ(z1),Φ(z2)]=[Φ+(z1),Φ+(z2)]=0subscriptΦsubscript𝑧1subscriptΦsubscript𝑧2subscriptΦsubscript𝑧1subscriptΦsubscript𝑧20[\Phi_{-}(z_{1}),\Phi_{-}(z_{2})]=[\Phi_{+}(z_{1}),\Phi_{+}(z_{2})]=0 (2)

und für |z1|>|z2|subscript𝑧1subscript𝑧2|z_{1}|>|z_{2}|

[Φ(z1),Φ+(z2)]=log(z1z2).subscriptΦsubscript𝑧1subscriptΦsubscript𝑧2subscript𝑧1subscript𝑧2[\Phi_{-}(z_{1}),\Phi_{+}(z_{2})]=-\log(z_{1}-z_{2}). (3)

Aus (2) und (3) folgt unmittelbar für |z1|>|z2|subscript𝑧1subscript𝑧2|z_{1}|>|z_{2}|

v0,0,Φ(z1)Φ(z2)v0,0=log(z1z2).subscript𝑣0.0Φsubscript𝑧1Φsubscript𝑧2subscript𝑣0.0subscript𝑧1subscript𝑧2\langle v_{0,0},\Phi(z_{1})\Phi(z_{2})v_{0,0}\rangle=\log(z_{1}-z_{2}). (4)

Gleichung (4) rechtfertigt die Bezeichnung “freies Feld” für ΦΦ\Phi. Φ(z)Φ𝑧\Phi(z) erfüllt formal

Φ(z)=Φ(z¯1),Φsuperscript𝑧Φsuperscript¯𝑧1\Phi(z)^{*}=\Phi(\bar{z}^{-1}), (5)

insbesondere gilt also Φ(z)=Φ(z)Φsuperscript𝑧Φ𝑧\Phi(z)^{*}=\Phi(z) für |z|=1𝑧1|z|=1. Es gibt noch eine weitere interessante formale Relation

Φ(z)=|z|NΦ(z|z¯|)|z|N=eln|z|NΦ(z|z¯|)eln|z|N,Φ𝑧superscript𝑧𝑁Φ𝑧¯𝑧superscript𝑧𝑁superscript𝑒𝑧𝑁Φ𝑧¯𝑧superscript𝑒𝑧𝑁\Phi(z)=|z|^{N}\Phi(\frac{z}{|\bar{z}|})|z|^{-N}=e^{\ln|z|N}\Phi(\frac{z}{|\bar{z}|})e^{-\ln|z|N}, (6)

die das euklidische Heisenberg–Bild darstellt. N𝑁N kann also als Hamiltonoperator interpretiert werden, dessen Halbgruppe etNsuperscript𝑒𝑡𝑁e^{-tN} sowie etNsuperscript𝑒𝑡𝑁e^{tN} die Zeitentwicklung liefern. Man sieht hier schon ein Handikap der euklidischen Felder und eine der Ursachen für unsere Schwierigkeiten, die Zeitentwicklung wird nicht durch unitäre Operatoren beschrieben.
Die Gleichheit in (5) kann man für die Operatoren natürlich nicht erwarten, man verlangt hier nur “superset-of\supset”. Wir werden sehen, da\3 auch diese Relation nur trivial erfüllt ist, denn wir werden beweisen, da\3 D(Φ(z))=D(Φ(z¯1))={0}𝐷Φ𝑧𝐷Φsuperscriptsuperscript¯𝑧10D(\Phi(z))=D\left(\Phi(\bar{z}^{-1})^{*}\right)=\{0\} für |z|>1𝑧1|z|>1 gilt, da\3 also das freie Feld für |z|>1𝑧1|z|>1 nicht definierbar ist. Für |z|<1𝑧1|z|<1 sieht man dagegen schnell, da\3 (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) im Definitionsbereich von Φ(z)Φ𝑧\Phi(z) liegt, (1) definiert also für |z|<1𝑧1|z|<1 immerhin einen dicht definierten Operator.

Bevor wir weiter fortfahren, noch einige Bemerkungen zu den bereits erwähnten Schwierigkeiten mit dem freien Feld und den Vertex–Operatoren. Es gibt zumindest zwei Gründe, weshalb die zu definierenden Operatoren schlechte Eigenschaften haben können: Zum einen haben wir eine masselose Theorie, die bekannterma\3en singulärer als eine massive Theorie ist. Zum anderen sind Quantenfelder oft nur nach einer “Verschmierung” wohldefiniert, d.h. wir müssen die Felder als operatorwertige Distribution über einem geeigneten Testraum interpretieren.

Es ist bekannt, da\3 man die freien Felder in t𝑡t lokalisieren kann [RSII], es reicht also, im Ortsraum, d.h. in S1superscript𝑆1S^{1} zu verschmieren.

Sei fC(S1)𝑓superscript𝐶superscript𝑆1f\in C^{\infty}(S^{1}) und fk:=1/iS1f(w)wk1dwassignsubscript𝑓𝑘1𝑖subscriptsuperscript𝑆1𝑓𝑤superscript𝑤𝑘1differential-d𝑤f_{-k}:=1/i\int_{S^{1}}f(w)w^{-k-1}{\rm d}w, so da\3 |fk|C1exp(C2|k|1+ε)subscript𝑓𝑘subscript𝐶1subscript𝐶2superscript𝑘1𝜀|f_{k}|\leq C_{1}\exp(-C_{2}|k|^{1+\varepsilon}) für ein ε>0𝜀0\varepsilon>0 und Konstanten C1,C2>0subscript𝐶1subscript𝐶20C_{1},C_{2}>0. Den linearen Raum aller f𝑓f mit dieser Eigenschaft bezeichnen wir mit 𝒜𝒜\cal A. Wegen f(z)=12πkfkzk𝑓𝑧12𝜋subscript𝑘subscript𝑓𝑘superscript𝑧𝑘f(z)=\frac{1}{2\pi}\sum_{k\in\mathchar 1370\relax}f_{k}z^{k} für |z|=1𝑧1|z|=1 und der Bedingung an {fk}subscript𝑓𝑘\{f_{k}\} entstehen die Elemente von 𝒜𝒜\cal A als Einschränkung in {0}0\mathchar 1347\relax\setminus\{0\} analytischer Funktionen auf S1superscript𝑆1S^{1}. Deshalb enthält 𝒜𝒜\cal A natürlich keine nichttrivialen Funktionen mit kompaktem Träger. Trotzdem können wir in 𝒜𝒜\cal A “lokalisieren”, d.h. wir finden Funktionen, die ihren Träger bis auf einen beliebig kleinen Rest in einer beliebig kleinen Umgebung eines Punktes φ0S1subscript𝜑0superscript𝑆1\varphi_{0}\in S^{1} haben. Als Beispiel können wir an Partialsummen kNeik(φφ0)subscript𝑘𝑁superscript𝑒𝑖𝑘𝜑subscript𝜑0\sum_{k\leq N}e^{ik(\varphi-\varphi_{0})} denken, wegen der Poisson–Formel δ(φφ0)=12πkeik(φφ0)𝛿𝜑subscript𝜑012𝜋subscript𝑘superscript𝑒𝑖𝑘𝜑subscript𝜑0\delta(\varphi-\varphi_{0})=\frac{1}{2\pi}\sum_{k\in\mathchar 1370\relax}e^{ik(\varphi-\varphi_{0})} haben diese Partialsummen die gewünschte Eigenschaft und liegen natürlich in 𝒜𝒜\cal A. Wir definieren für f𝒜𝑓𝒜f\in\cal A

Φ(f)=qia0logf0+in0fnnanΦ𝑓𝑞𝑖subscript𝑎0subscript𝑓0𝑖subscript𝑛0subscript𝑓𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi(f)=q-ia_{0}\log f_{0}+i\sum_{n\neq 0}\frac{f_{-n}}{n}a_{n} (7)

als das verschmierte freie Feld zur Zeit t=0𝑡0t=0. Mittels (6) definieren wir ΦΦ\Phi für beliebige Zeiten r=lnt𝑟𝑡r=\ln t durch

Φ(r,f)=qia0logf0+in0rnfnnan.Φ𝑟𝑓𝑞𝑖subscript𝑎0subscript𝑓0𝑖subscript𝑛0superscript𝑟𝑛subscript𝑓𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi(r,f)=q-ia_{0}\log f_{0}+i\sum_{n\neq 0}\frac{r^{-n}f_{-n}}{n}a_{n}. (8)

Im Sinne der Poisson–Formel ist eine mögliche Verschmierung (d.h. Regularisierung) des freien Feldes durch

ΦN(z)=qia0lnz+in0,nNznnansubscriptΦ𝑁𝑧𝑞𝑖subscript𝑎0𝑧𝑖subscriptformulae-sequence𝑛0𝑛𝑁superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi_{N}(z)=q-ia_{0}\ln z+i\sum_{n\neq 0,n\leq N}\frac{z^{-n}}{n}a_{n} (9)

gegeben. Aus unseren Voraussetzungen an fksubscript𝑓𝑘f_{k} folgt, da\3 n|rnfn|subscript𝑛superscript𝑟𝑛subscript𝑓𝑛\sum_{n\in\mathchar 1370\relax}|r^{n}f_{n}| existiert und damit folgt schnell, da\3 Φ(r,f)Φ𝑟𝑓\Phi(r,f) dicht definiert ist.

2 Definition der Vertex–Operatoren

Formal sind Vertex–Operatoren definiert durch

V~(γ,z)=:exp(iγΦ(z)):,\tilde{V}(\gamma,z)=\;:\exp(i\gamma\Phi(z)):, (10)

wobei γ𝛾\gamma\in\mathchar 1347\relax, 0z0𝑧0\neq z\in\mathchar 1347\relax und :::absent::\;: die Wick–Ordnung (Erzeuger links von Vernichteroperatoren) bezeichnet. Die Wick–Ordnung lä\3t sich leicht ausführen, wir erhalten

V~(γ,z)=exp(γn=1znnan)exp(iγq)zγa0exp(γn=1znnan).~𝑉𝛾𝑧𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛𝑖𝛾𝑞superscript𝑧𝛾subscript𝑎0𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\tilde{V}(\gamma,z)=\exp\left(\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{z^{n}}{n}a_{-n}\right)\exp(i\gamma q)z^{\gamma a_{0}}\exp\left(-\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{z^{-n}}{n}a_{n}\right). (11)

Der Operator exp(iγq)𝑖𝛾𝑞\exp(i\gamma q) bewirkt wegen [a0,exp(iγq)]=γexp(iγq)subscript𝑎0𝑖𝛾𝑞𝛾𝑖𝛾𝑞[a_{0},\exp(i\gamma q)]=\gamma\exp(i\gamma q), da\3 V~(γ,z):(α,β)(α+γ,β):~𝑉𝛾𝑧𝛼𝛽𝛼𝛾𝛽\tilde{V}(\gamma,z):{\cal H}(\alpha,\beta)\longrightarrow{\cal H}(\alpha+\gamma,\beta) gilt. Wir werden kurz Tγsubscript𝑇𝛾T_{\gamma} für exp(iγq)𝑖𝛾𝑞\exp(i\gamma q) schreiben. V~(γ,z)~𝑉𝛾𝑧\tilde{V}(\gamma,z) erfüllt analoge Relationen zu (5) und (6), wir haben

V~(γ,z)~𝑉superscript𝛾𝑧\displaystyle\tilde{V}(\gamma,z)^{*} =\displaystyle= V~(γ¯,1z¯) und~𝑉¯𝛾1¯𝑧 und\displaystyle\tilde{V}(-\bar{\gamma},\frac{1}{\bar{z}})\mbox{ und } (12)
V~(γ,z)~𝑉𝛾𝑧\displaystyle\tilde{V}(\gamma,z) =\displaystyle= |z|NV~(γ,z|z|)|z|N.superscript𝑧𝑁~𝑉𝛾𝑧𝑧superscript𝑧𝑁\displaystyle|z|^{N}\tilde{V}(\gamma,\frac{z}{|z|})|z|^{-N}. (13)

Wir setzen V(γ,z)=exp(γn=1znnan)exp(γn=1znnan)𝑉𝛾𝑧𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V(\gamma,z)=\exp(\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{z^{n}}{n}a_{-n})\exp(-\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{z^{-n}}{n}a_{n}), wir haben also V~(γ,z)=Tγzγa0V(γ,z)~𝑉𝛾𝑧subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾subscript𝑎0𝑉𝛾𝑧\tilde{V}(\gamma,z)=T_{\gamma}z^{\gamma a_{0}}V(\gamma,z). V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) und V~(γ,z)~𝑉𝛾𝑧\tilde{V}(\gamma,z) sind als Operatoren äquivalent, wir werden im folgenden oft die zunächst unwichtigen Faktoren Tγzγa0subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾subscript𝑎0T_{\gamma}z^{\gamma a_{0}} ignorieren, beziehungsweise werden wir gegebenenfalls auch andere Potenzen von z𝑧z wählen.

Formal können wir V~(γ,z)~𝑉𝛾𝑧\tilde{V}(\gamma,z) auch als unendliches Produkt schreiben (da ansubscript𝑎𝑛a_{n} und amsubscript𝑎𝑚a_{m} für nm𝑛𝑚n\neq-m vertauschen), wir erhalten

V~(γ,z)=n=1exp(γznnan)Tγzγa0n=1exp(γznnan).~𝑉𝛾𝑧superscriptsubscriptproduct𝑛1𝛾superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾subscript𝑎0superscriptsubscriptproduct𝑛1𝛾superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\tilde{V}(\gamma,z)=\prod_{n=1}^{\infty}\exp\left(\gamma\frac{z^{n}}{n}a_{-n}\right)T_{\gamma}z^{\gamma a_{0}}\prod_{n=1}^{\infty}\exp\left(-\gamma\frac{z^{-n}}{n}a_{n}\right). (14)

Unsere erste Aufgabe wird es sein, zu zeigen, da\3 (11) bzw. (14) für |z|<1𝑧1|z|<1 einen dicht definierten Operator definiert. Zur Definition von V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) wollen wir Matrixelemente Φη,V(γ,z)ΦνsubscriptΦ𝜂𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈\langle\Phi_{\eta},V(\gamma,z)\Phi_{\nu}\rangle berechnen. Die lassen sich einfach berechnen, wenn wir [ak,V(γ,z)]subscript𝑎𝑘𝑉𝛾𝑧[a_{k},V(\gamma,z)] kennen. Es reicht dazu den Kommutator mit dem entsprechenden Faktor in (14) zu berechnen. Es gilt für k>0𝑘0k>0 (natürlich immer noch formal)

[ak,exp(γzkkak)]subscript𝑎𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝑎𝑘\displaystyle[a_{k},\exp(\gamma\frac{z^{k}}{k}a_{-k})] =\displaystyle= n=01n!(γzkk)n[ak,akn]superscriptsubscript𝑛01𝑛superscript𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝑛subscript𝑎𝑘superscriptsubscript𝑎𝑘𝑛\displaystyle\sum_{n=0}^{\infty}\frac{1}{n!}\left(\frac{\gamma z^{k}}{k}\right)^{n}[a_{k},a_{-k}^{n}]
=\displaystyle= n=11n!(γzkk)nnkakn1=γzkexp(γzkkak).superscriptsubscript𝑛11𝑛superscript𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝑛𝑛𝑘superscriptsubscript𝑎𝑘𝑛1𝛾superscript𝑧𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝑎𝑘\displaystyle\sum_{n=1}^{\infty}\frac{1}{n!}\left(\frac{\gamma z^{k}}{k}\right)^{n}nka_{-k}^{n-1}=\gamma z^{k}\exp(\gamma\frac{z^{k}}{k}a_{-k}).

Analog erhält man [ak,exp(γzkkak)]=γzkexp(γzkkak)subscript𝑎𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝑎𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝑎𝑘[a_{-k},\exp(\gamma\frac{z^{-k}}{k}a_{k})]=\gamma z^{-k}\exp(\gamma\frac{z^{-k}}{k}a_{k}). Weiter gilt [a0,V~(γ,z)]=γV(γ,z)subscript𝑎0~𝑉𝛾𝑧𝛾𝑉𝛾𝑧[a_{0},\tilde{V}(\gamma,z)]=\gamma V(\gamma,z). Es folgt insgesamt für k𝑘k\in\mathchar 1370\relax

[ak,V~(γ,z)]=γzkV~(γ,z).subscript𝑎𝑘~𝑉𝛾𝑧𝛾superscript𝑧𝑘~𝑉𝛾𝑧[a_{k},\tilde{V}(\gamma,z)]=\gamma z^{k}\tilde{V}(\gamma,z). (15)

Der einzige Unterschied zu V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) ist, da\3 [a0,V(γ,z)]=0subscript𝑎0𝑉𝛾𝑧0[a_{0},V(\gamma,z)]=0 gilt. Nun ist es eine leichte Übung, die Matrixelemente von V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) anzugeben, es folgt

Φη,V(γ,z)ΦνsubscriptΦ𝜂𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈\displaystyle\langle\Phi_{\eta},V(\gamma,z)\Phi_{\nu}\rangle =\displaystyle= 1η!ν!i=1{j=0min(ηi,νi)(ηij)(νij)j!(γizi)ηij(γizi)νij}1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑗0subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖binomialsubscript𝜂𝑖𝑗binomialsubscript𝜈𝑖𝑗𝑗superscript𝛾𝑖superscript𝑧𝑖subscript𝜂𝑖𝑗superscript𝛾𝑖superscript𝑧𝑖subscript𝜈𝑖𝑗\displaystyle\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}\left\{\sum_{j=0}^{\min(\eta_{i},\nu_{i})}{\eta_{i}\choose j}{\nu_{i}\choose j}j!\left(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{i}\right)^{\eta_{i}-j}\left(-\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{-i}\right)^{\nu_{i}-j}\right\} (16)
=\displaystyle= 1η!ν!i=1mηi,νi(γizi,γizi)1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖𝛾𝑖superscript𝑧𝑖𝛾𝑖superscript𝑧𝑖\displaystyle\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}m_{\eta_{i},\nu_{i}}\left(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{i},-\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{-i}\right)
=:absent:\displaystyle=: vη,ν(γ,z)subscript𝑣𝜂𝜈𝛾𝑧\displaystyle v_{\eta,\nu}(\gamma,z)

mit

mn,m(x,y):=j=0min(n,m)(nj)(mj)j!xnjymj.assignsubscript𝑚𝑛𝑚𝑥𝑦superscriptsubscript𝑗0𝑛𝑚binomial𝑛𝑗binomial𝑚𝑗𝑗superscript𝑥𝑛𝑗superscript𝑦𝑚𝑗m_{n,m}(x,y):=\sum_{j=0}^{\min(n,m)}{n\choose j}{m\choose j}j!x^{n-j}y^{m-j}. (17)

Das unendliche Produkt in (16) entspricht dem Produkt in (14) und macht keine Probleme, da ηi0subscript𝜂𝑖0\eta_{i}\neq 0 und νi0subscript𝜈𝑖0\nu_{i}\neq 0 nur für endlich viele i𝑖i gilt und m0,0(x,y)=1subscript𝑚0.0𝑥𝑦1m_{0,0}(x,y)=1 ist.

Natürlich lä\3t sich mn,m(x,y)subscript𝑚𝑛𝑚𝑥𝑦m_{n,m}(x,y) durch bekannte Polynome ausdrücken, z.B. über Charlier–Polynome, die durch

Cn(a)(x)=l=0n(nl)(xl)l!(a)nlsuperscriptsubscript𝐶𝑛𝑎𝑥superscriptsubscript𝑙0𝑛binomial𝑛𝑙binomial𝑥𝑙𝑙superscript𝑎𝑛𝑙C_{n}^{(a)}(x)=\sum_{l=0}^{n}{n\choose l}{x\choose l}l!(-a)^{n-l}

definiert sind, es gilt mn,m(x,y)=ymnCn(xy)(m)subscript𝑚𝑛𝑚𝑥𝑦superscript𝑦𝑚𝑛superscriptsubscript𝐶𝑛𝑥𝑦𝑚m_{n,m}(x,y)=y^{m-n}C_{n}^{(-xy)}(m) [Chi].

Analog zu (8) können wir verschmierte Vertex–Operatoren definieren, für f𝒜𝑓𝒜f\in\cal A sei

V(γ,r,f)=exp(γn=1rnfnnan)exp(γn=1rnfnnan).𝑉𝛾𝑟𝑓𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑟𝑛subscript𝑓𝑛𝑛superscript𝑎𝑛𝛾superscriptsubscript𝑛1superscript𝑟𝑛subscript𝑓𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V(\gamma,r,f)=\exp\left(\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{r^{n}f_{n}}{n}a^{-n}\right)\exp\left(-\gamma\sum_{n=1}^{\infty}\frac{r^{-n}f_{-n}}{n}a_{n}\right). (18)

Die Matrixelemente von V(γ,r,f)𝑉𝛾𝑟𝑓V(\gamma,r,f) sind gegeben durch

Φη,V(γ,r,f)Φν=1η!ν!i=1mηi,νi(γirifi,γirifi).subscriptΦ𝜂𝑉𝛾𝑟𝑓subscriptΦ𝜈1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖𝛾𝑖superscript𝑟𝑖subscript𝑓𝑖𝛾𝑖superscript𝑟𝑖subscript𝑓𝑖\langle\Phi_{\eta},V(\gamma,r,f)\Phi_{\nu}\rangle=\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}m_{\eta_{i},\nu_{i}}\left(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}r^{i}f_{i},-\frac{\gamma}{\sqrt{i}}r^{-i}f_{-i}\right). (19)

Es wird sich zeigen, da\3 die Verschmierung leider entscheidende Eigenschaften der Vertex–Operatoren zerstört, verschmierte Vertex–Operatoren sind keine “primären Felder”. Deshalb sind sie für die konforme Quantenfeldtheorie nicht von gro\3em Nutzen. Zunächst können wir jedoch die verschmierten Vertices mitbehandeln. Dazu untersuchen wir im folgenden allgemeiner Operatoren

V(ω)=exp(n=1ωnnan)exp(n=1ωnnan),𝑉𝜔superscriptsubscript𝑛1subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛superscriptsubscript𝑛1subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V(\omega)=\exp\left(\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\omega_{n}}{\sqrt{n}}a_{-n}\right)\exp\left(-\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\omega_{-n}}{\sqrt{n}}a_{n}\right), (20)

für ω={ωi}i{0}𝜔subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖0\omega=\{\omega_{i}\}_{i\in\mathchar 1370\relax\setminus\{0\}}\subset\mathchar 1347\relax, V(ω)𝑉𝜔V(\omega) ist durch die Matrixelemente

vη,ν(ω)=1η!ν!i=1mηi,νi(ωi,ωi)subscript𝑣𝜂𝜈𝜔1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖v_{\eta,\nu}(\omega)=\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}m_{\eta_{i},\nu_{i}}(\omega_{i},-\omega_{-i}) (21)

definiert. Wir haben also die Beziehungen

V(γ,r,f)=V({γir±if±i}i)𝑉𝛾𝑟𝑓𝑉subscript𝛾𝑖superscript𝑟plus-or-minus𝑖subscript𝑓plus-or-minus𝑖𝑖V(\gamma,r,f)=V(\{\frac{\gamma}{\sqrt{i}}r^{\pm i}f_{\pm i}\}_{i\in\mathchar 1358\relax}) (22)

und

V(γ,z)=V({γiz±i}i).𝑉𝛾𝑧𝑉subscript𝛾𝑖superscript𝑧plus-or-minus𝑖𝑖V(\gamma,z)=V(\{\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{\pm i}\}_{i\in\mathchar 1358\relax}). (23)

Im Weiteren werden wir, wenn die Abhängigkeit der auftretetenden Operatoren von α𝛼\alpha und β𝛽\beta trivial ist, oft kurz \cal H für (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta) und \cal F für (α,β)𝛼𝛽{\cal F}(\alpha,\beta) schreiben. Mit Hilfe der Matrixelemente können wir nun einen Operator in {\cal H} definieren durch [Wd]

D(V(ω))𝐷𝑉𝜔\displaystyle D(V(\omega)) =\displaystyle= {Ψ:limkνkvη,ν(ω)Φv,Ψ existiert für alle η und\displaystyle\Bigg{\{}\Psi\in{\cal H}\;:\;\lim_{k\to\infty}\sum_{\|\nu\|\leq k}v_{\eta,\nu}(\omega)\langle\Phi_{v},\Psi\rangle\mbox{ existiert f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\eta\mbox{ und} (24)
η|νvη,ν(ω)Φν,Ψ|2<},\displaystyle\sum_{\eta}\left|\sum_{\nu}v_{\eta,\nu}(\omega)\langle\Phi_{\nu},\Psi\rangle\right|^{2}<\infty\Bigg{\}},

und

V(ω)Ψ:=ηνvη,ν(ω)Φν,Ψ für ΨD(V(ω)).assign𝑉𝜔Ψsubscript𝜂subscript𝜈subscript𝑣𝜂𝜈𝜔subscriptΦ𝜈Ψ für Ψ𝐷𝑉𝜔V(\omega)\Psi:=\sum_{\eta}\sum_{\nu}v_{\eta,\nu}(\omega)\langle\Phi_{\nu},\Psi\rangle\mbox{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }\Psi\in D\left(V(\omega)\right). (25)

Wir möchten nun untersuchen, wann V(ω)𝑉𝜔V(\omega) dicht definiert ist. Dazu verwenden wir die folgende Identität, die man als Verallgemeinerung der Orthogonalitätsrelation für die Charlier–Polynome interpretieren kann ([Chi], Ch. VI.1).

Lemma 2.1

Für x,y,z,w𝑥𝑦𝑧𝑤x,y,z,w\in\mathchar 1347\relax und i,j0𝑖𝑗subscript0i,j\in\mathchar 1358\relax_{0} gilt

k=01k!mi,k(x,y)mk,j(z,w)=mi,j(x+z,y+w)ezy.superscriptsubscript𝑘01𝑘subscript𝑚𝑖𝑘𝑥𝑦subscript𝑚𝑘𝑗𝑧𝑤subscript𝑚𝑖𝑗𝑥𝑧𝑦𝑤superscript𝑒𝑧𝑦\sum_{k=0}^{\infty}\frac{1}{k!}m_{i,k}(x,y)m_{k,j}(z,w)=m_{i,j}(x+z,y+w)e^{zy}. (26)

Einen Beweis von Lemma 2.1 findet man in [BC]. Wir können nun den folgenden Satz beweisen.

Satz 2.2
  • (i)

    Sei i=1|ωi|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}|^{2}<\infty. Dann gilt (α,β)D(V(ω))𝛼𝛽𝐷𝑉𝜔{\cal F}(\alpha,\beta)\subset D(V(\omega)), V(ω)𝑉𝜔V(\omega) ist also insbesondere dicht definiert.

  • (ii)

    Sei i=1|ωi|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{-i}|^{2}<\infty. Dann ist V(ω)𝑉𝜔V(\omega) abgeschlossen und V(ω)𝑉superscript𝜔V(\omega)^{*} dicht definiert.

Beweis.
(i): Es gilt ΦνD(V(ω))subscriptΦ𝜈𝐷𝑉𝜔\Phi_{\nu}\in D(V(\omega)), falls η|vη,ν(ω)|2<subscript𝜂superscriptsubscript𝑣𝜂𝜈𝜔2\sum_{\eta}|v_{\eta,\nu}(\omega)|^{2}<\infty, es reicht also, die Konvergenz dieser Summe für alle ν𝜈\nu zu zeigen. Wegen |mi,j(x,y)|mi,j(|x|,|y|)subscript𝑚𝑖𝑗𝑥𝑦subscript𝑚𝑖𝑗𝑥𝑦|m_{i,j}(x,y)|\leq m_{i,j}(|x|,|y|) und mi,j(x,y)=mj,i(y,x)subscript𝑚𝑖𝑗𝑥𝑦subscript𝑚𝑗𝑖𝑦𝑥m_{i,j}(x,y)=m_{j,i}(y,x) können wir mit Lemma 2.1 folgenderma\3en abschätzen:

η|vη,ν(ω)|2subscript𝜂superscriptsubscript𝑣𝜂𝜈𝜔2\displaystyle\sum_{\eta}|v_{\eta,\nu}(\omega)|^{2} =\displaystyle= 1ν!η1η!i=1|mηi,νi(ωi,ωi)|21𝜈subscript𝜂1𝜂superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖2\displaystyle\frac{1}{\nu!}\sum_{\eta}\frac{1}{\eta!}\prod_{i=1}^{\infty}|m_{\eta_{i},\nu_{i}}(\omega_{i},-\omega_{-i})|^{2}
\displaystyle\leq 1ν!i=1ηi=01ηi!mνi,ηi(|ωi|,|ωi|)mηi,νi(|ωi|,|ωi|)1𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscriptsubscript𝜂𝑖01subscript𝜂𝑖subscript𝑚subscript𝜈𝑖subscript𝜂𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖\displaystyle\frac{1}{\nu!}\prod_{i=1}^{\infty}\sum_{\eta_{i}=0}^{\infty}\frac{1}{\eta_{i}!}m_{\nu_{i},\eta_{i}}(|\omega_{-i}|,|\omega_{i}|)m_{\eta_{i},\nu_{i}}(|\omega_{i}|,|\omega_{-i}|)
=\displaystyle= 1ν!i=1(mνi,νi(|ωi|+|ωi|,|ωi|+|ωi|)exp(|ωi|2))1𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜈𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖2\displaystyle\frac{1}{\nu!}\prod_{i=1}^{\infty}\left(m_{\nu_{i},\nu_{i}}(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|,|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|)\exp(|\omega_{i}|^{2})\right)
=\displaystyle= 1ν!i=1(mνi,νi(|ωi|+|ωi|,|ωi|+|ωi|))exp(i=1|ωi|2)1𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜈𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\displaystyle\frac{1}{\nu!}\prod_{i=1}^{\infty}\left(m_{\nu_{i},\nu_{i}}(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|,|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|)\right)\exp(\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}|^{2})
<\displaystyle< ,\displaystyle\infty,

falls i=1|ωi|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}|^{2}<\infty, da das übrigbleibende Produkt für jeden Multiindex ν𝜈\nu mit ν<norm𝜈\|\nu\|<\infty endlich ist.
(ii): Völlig analog zu (i) können wir ν|vη,ν(ω)|2)\sum_{\nu}|v_{\eta,\nu}(\omega)|^{2}) durch

ν|vη,ν(ω)|21μ!i=1mμi,μi(|ωi|+|ωi|,|ωi|+|ωi|)exp(i=1|ωi|2)subscript𝜈superscriptsubscript𝑣𝜂𝜈𝜔21𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{\nu}|v_{\eta,\nu}(\omega)|^{2}\leq\frac{1}{\mu!}\prod_{i=1}^{\infty}m_{\mu_{i},\mu_{i}}(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|,|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|)\exp(\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{-i}|^{2}) (28)

abschätzen. Damit folgt die Behauptung unmittelbar aus Satz 6.20, [Wd]. \Box
Für die verschiedenen Typen von Vertex–Operatoren bedeutet das: Die verschmierten Vertex–Operatoren sind abgeschlossene Operatoren in \cal H. Für die nichtverschmierten Vertex–Operatoren erhalten wir aus Satz 2.2: Ist |z|<1𝑧1|z|<1, so ist V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) dicht definiert. Ist |z|>1𝑧1|z|>1, so ist V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) abgeschlossen. Für |z|=1𝑧1|z|=1 ist weder (i) noch (ii) aus Satz 2.2 anwendbar.

3 Produkte von Vertex–Operatoren

Als nächsten Schritt möchten wir Produkte von Vertex–Operatoren einführen. Da wir keinen unter den Vertex–Operatoren invarianten Teilraum zur Verfügung haben, auf dem Produkte der Vertex–Operatoren existieren, müssen wir uns anderer Methoden bedienen. Die Rettung wird eine explizite Konstruktion der Produkte sein. Sei

V+(ω)=exp(n=1ωnnan)subscript𝑉𝜔superscriptsubscript𝑛1subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V_{+}(\omega)=\exp\left(-\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\omega_{-n}}{\sqrt{n}}a_{n}\right) (29)

und

V(ω)=exp(n=1ωnnan).subscript𝑉𝜔superscriptsubscript𝑛1subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V_{-}(\omega)=\exp\left(\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\omega_{n}}{\sqrt{n}}a_{-n}\right). (30)

Mit Hilfe der Campbell–Baker–Hausdorff–Formel

exp(A)exp(B)=exp(B)exp(A)exp([A,B])𝐴𝐵𝐵𝐴𝐴𝐵\exp(A)\exp(B)=\exp(B)\exp(A)\exp([A,B])

falls [A,[A,B]]=[B,[A,B]]=0𝐴𝐴𝐵𝐵𝐴𝐵0[A,[A,B]]=[B,[A,B]]=0 erhalten wir formal

V+(ω1)V(ω2)subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑉superscript𝜔2\displaystyle V_{+}(\omega^{1})V_{-}(\omega^{2}) =\displaystyle= V(ω2)V+(ω1)exp([nωn1nan,mωm2mam])subscript𝑉superscript𝜔2subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑛subscriptsuperscript𝜔1𝑛𝑛subscript𝑎𝑛subscript𝑚subscriptsuperscript𝜔2𝑚𝑚subscript𝑎𝑚\displaystyle V_{-}(\omega^{2})V_{+}(\omega^{1})\exp\left(\left[-\sum_{n}\frac{\omega^{1}_{-n}}{\sqrt{n}}a_{n},\sum_{m}\frac{\omega^{2}_{m}}{\sqrt{m}}a_{-m}\right]\right) (31)
=\displaystyle= V(ω2)V+(ω1)exp(n=1ωn1ωn2).subscript𝑉superscript𝜔2subscript𝑉subscript𝜔1superscriptsubscript𝑛1subscriptsuperscript𝜔1𝑛subscriptsuperscript𝜔2𝑛\displaystyle V_{-}(\omega^{2})V_{+}(\omega_{1})\exp(-\sum_{n=1}^{\infty}\omega^{1}_{-n}\omega^{2}_{n}).

Damit erhalten wir die folgende Funktionalgleichung für die Produkte von Vertex–Operatoren:

V(ω1)V(ω2)𝑉superscript𝜔1𝑉superscript𝜔2\displaystyle V(\omega^{1})V(\omega^{2}) =\displaystyle= V(ω1)V+(ω1)V(ω2)V+(ω2)subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑉superscript𝜔2subscript𝑉superscript𝜔2\displaystyle V_{-}(\omega^{1})V_{+}(\omega^{1})V_{-}(\omega^{2})V_{+}(\omega^{2}) (32)
=\displaystyle= exp(n=1ωn1ωn2)V(ω1)V(ω2)V+(ω1)V+(ω2)superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛2subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑉superscript𝜔2subscript𝑉superscript𝜔1subscript𝑉superscript𝜔2\displaystyle\exp(-\sum_{n=1}^{\infty}\omega_{-n}^{1}\omega_{n}^{2})V_{-}(\omega^{1})V_{-}(\omega^{2})V_{+}(\omega^{1})V_{+}(\omega^{2})
=\displaystyle= exp(n=1ωn1ωn2)V(ω1+ω2)V+(ω1+ω2)superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛2subscript𝑉superscript𝜔1superscript𝜔2subscript𝑉superscript𝜔1superscript𝜔2\displaystyle\exp(-\sum_{n=1}^{\infty}\omega_{-n}^{1}\omega_{n}^{2})V_{-}(\omega^{1}+\omega^{2})V_{+}(\omega^{1}+\omega^{2})
=\displaystyle= exp(n=1ωn1ωn2)V(ω1+ω2).superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛2𝑉superscript𝜔1superscript𝜔2\displaystyle\exp(-\sum_{n=1}^{\infty}\omega_{-n}^{1}\omega_{n}^{2})V(\omega^{1}+\omega^{2}).

Wir können also, falls n=1ωn1ωn2superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛2\sum_{n=1}^{\infty}\omega_{-n}^{1}\omega_{n}^{2} endlich ist, das Produkt von zwei Vertex–Operatoren V(ω1)𝑉superscript𝜔1V(\omega^{1}) und V(ω2)𝑉superscript𝜔2V(\omega^{2}) einfach durch die rechte Seite von (32) definieren. Dies ist für die verschmierten Operatoren immer der Fall, da (ωi1,2)isubscriptsubscriptsuperscript𝜔1.2𝑖𝑖(\omega^{1,2}_{i})_{i\in\mathchar 1370\relax} dann schnellfallend sind. Für die lokalisierten Operatoren mit ωi1,2=γ1,2z1,2iisuperscriptsubscript𝜔𝑖1.2subscript𝛾1.2subscriptsuperscript𝑧𝑖1.2𝑖\omega_{i}^{1,2}=\gamma_{1,2}\frac{z^{i}_{1,2}}{\sqrt{i}} ist n=1ωn1ωn2=γ1γ2n=11n(z2z1)n=γ1γ2log(1z2z1)superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛1superscriptsubscript𝜔𝑛2subscript𝛾1subscript𝛾2superscriptsubscript𝑛11𝑛superscriptsubscript𝑧2subscript𝑧1𝑛subscript𝛾1subscript𝛾21subscript𝑧2subscript𝑧1-\sum_{n=1}^{\infty}\omega_{-n}^{1}\omega_{n}^{2}=-\gamma_{1}\gamma_{2}\sum_{n=1}^{\infty}\frac{1}{n}(\frac{z_{2}}{z_{1}})^{n}=\gamma_{1}\gamma_{2}\log(1-\frac{z_{2}}{z_{1}}), falls |z1|>|z2|subscript𝑧1subscript𝑧2|z_{1}|>|z_{2}| gilt. Diese Einschränkung ist ein aus der euklidischen Quantenfeldtheorie bekannter Effekt, nur “zeitgeordnete” Produkte von Feldern sind definiert. Für das Produkt V~(γ1,z1)V~(γ2,z2)~𝑉subscript𝛾1subscript𝑧1~𝑉subscript𝛾2subscript𝑧2\tilde{V}(\gamma_{1},z_{1})\tilde{V}(\gamma_{2},z_{2}) müssen wir die Relation V~(γ,z)=V({γzii})Tγzγa0~𝑉𝛾𝑧𝑉𝛾superscript𝑧𝑖𝑖subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾subscript𝑎0\tilde{V}(\gamma,z)=V(\{\gamma\frac{z^{i}}{\sqrt{i}}\})T_{\gamma}z^{\gamma a_{0}} beachten. Die zusätzlichen Terme liefern bei der Produktbildung, da a0subscript𝑎0a_{0} in der Wick–Ordnung rechts von q𝑞q stehen soll,

Tγ1z1γ1a0Tγ2z2γ2a0subscript𝑇subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝑎0subscript𝑇subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧2subscript𝛾2subscript𝑎0\displaystyle T_{\gamma_{1}}z_{1}^{\gamma_{1}a_{0}}T_{\gamma_{2}}z_{2}^{\gamma_{2}a_{0}} =\displaystyle= Tγ1Tγ2z1γ1(a0+γ2)z2a0subscript𝑇subscript𝛾1subscript𝑇subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝑎0subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧2subscript𝑎0\displaystyle T_{\gamma_{1}}T_{\gamma_{2}}z_{1}^{\gamma_{1}(a_{0}+\gamma_{2})}z_{2}^{a_{0}} (33)
=\displaystyle= Tγ1+γ2z1γ1a0z2γ2a0z1γ1γ2.subscript𝑇subscript𝛾1subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝑎0superscriptsubscript𝑧2subscript𝛾2subscript𝑎0superscriptsubscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝛾2\displaystyle T_{\gamma_{1}+\gamma_{2}}z_{1}^{\gamma_{1}a_{0}}z_{2}^{\gamma_{2}a_{0}}z_{1}^{\gamma_{1}\gamma_{2}}.

Damit erhalten wir in diesem Fall aus (32), falls |z1|>|z2|subscript𝑧1subscript𝑧2|z_{1}|>|z_{2}|,

V(γ1,z1)V(γ2,z2)𝑉subscript𝛾1subscript𝑧1𝑉subscript𝛾2subscript𝑧2\displaystyle V(\gamma_{1},z_{1})V(\gamma_{2},z_{2}) =\displaystyle= (1z2z1)γ1γ2exp(n=1γ1z1n+γ2z2nnan)exp(n=1γ1z1n+γ2z2nnan)superscript1subscript𝑧2subscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝛾2superscriptsubscript𝑛1subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧2𝑛𝑛subscript𝑎𝑛superscriptsubscript𝑛1subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧2𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\displaystyle(1-\frac{z_{2}}{z_{1}})^{\gamma_{1}\gamma_{2}}\exp\left({\textstyle\sum\limits_{n=1}^{\infty}\frac{\gamma_{1}z_{1}^{n}+\gamma_{2}z_{2}^{n}}{n}a_{-n}}\right)\exp\left({\textstyle\sum\limits_{n=1}^{\infty}\frac{\gamma_{1}z_{1}^{-n}+\gamma_{2}z_{2}^{-n}}{n}a_{n}}\right) (34)
=:absent:\displaystyle=: (1z2z1)γ1γ2V(γ1,γ2;z1,z2)superscript1subscript𝑧2subscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝛾2𝑉subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝑧1subscript𝑧2\displaystyle(1-\frac{z_{2}}{z_{1}})^{\gamma_{1}\gamma_{2}}V(\gamma_{1},\gamma_{2};z_{1},z_{2})

und

V~(γ1,z2)V~(γ2,z2)=(z1z2)γ1γ2Tγ1+γ2z1γ1a0z2γ2a0V(γ1,γ2;z1,z2).~𝑉subscript𝛾1subscript𝑧2~𝑉subscript𝛾2subscript𝑧2superscriptsubscript𝑧1subscript𝑧2subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝑇subscript𝛾1subscript𝛾2superscriptsubscript𝑧1subscript𝛾1subscript𝑎0superscriptsubscript𝑧2subscript𝛾2subscript𝑎0𝑉subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝑧1subscript𝑧2\tilde{V}(\gamma_{1},z_{2})\tilde{V}(\gamma_{2},z_{2})=(z_{1}-z_{2})^{\gamma_{1}\gamma_{2}}T_{\gamma_{1}+\gamma_{2}}z_{1}^{\gamma_{1}a_{0}}z_{2}^{\gamma_{2}a_{0}}V(\gamma_{1},\gamma_{2};z_{1},z_{2}). (35)

Interessanterweise spielt auf der rechten Seite von (34) und (35) die Zeitordnung keine Rolle mehr, sie ist für beliebige zisubscript𝑧𝑖z_{i} mit |zi|<1subscript𝑧𝑖1|z_{i}|<1 definiert. Die rechte Seite stellt also eine analytische Fortsetzung der linken Seite dar. Dafür haben wir uns allerdings eine Mehrdeutigkeit durch die Funktion (z1z2)γ1γ2superscriptsubscript𝑧1subscript𝑧2subscript𝛾1subscript𝛾2(z_{1}-z_{2})^{\gamma_{1}\gamma_{2}} eingehandelt. Wir werden die folgende Konvention verwenden: Für 0<z2<z10subscript𝑧2subscript𝑧10<z_{2}<z_{1} soll log(z1z2)subscript𝑧1subscript𝑧2\log(z_{1}-z_{2}) reell sein.

Damit haben wir eine Möglichkeit gefunden, Produkte von Vertex–Operatoren wieder durch Vertex–Operatoren darzustellen. Wir können also das Produkt einfach durch die rechte Seite von (32) bzw. (34) definieren. Für die auf der rechten Seite stehenden Operatoren ist Satz 2.2 anwendbar (falls er es für die Faktoren war), und wir erhalten wieder dicht definierte Operatoren. Wir werden aber zeigen, da\3 (32) und (34) mehr als formale Relationen sind, eine Anwendung von Lemma 2.1 wird zeigen, da\3 diese Gleichungen sogar stark auf \cal F gelten.

Satz 3.1

Sei i=1|ωir|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑖𝑟2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}^{r}|^{2}<\infty (r=1,2), und weiter existiere i=1ωi1ωi2superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2}. Dann gilt

  • (i)
    V(ω2)()D(V(ω1))𝑉superscript𝜔2𝐷𝑉superscript𝜔1V(\omega^{2})({\cal F})\subset D(V(\omega^{1})) (36)

    und

  • (ii)
    V(ω1)V(ω2)|=exp(i=1ωi1ωi2)V(ω1+ω2)|.V(\omega^{1})V(\omega^{2})\raisebox{-3.01385pt}{$\Big{|}_{\textstyle{\cal F}}$}=\exp(\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})V(\omega^{1}+\omega^{2})\raisebox{-3.01385pt}{$\Big{|}_{\textstyle{\cal F}}$}. (37)

Beweis.
Nehmen wir an, wir könnten zeigen, da\3 unter den Voraussetzungen des Satzes

μvη,μ(ω1)vμ,ν(ω2)=exp(i=1ωi1ωi2)vη,μ(ω1+ω2)subscript𝜇subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1subscript𝑣𝜇𝜈superscript𝜔2superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1superscript𝜔2\sum_{\mu}v_{\eta,\mu}(\omega^{1})v_{\mu,\nu}(\omega^{2})=\exp\left(\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2}\right)v_{\eta,\mu}(\omega^{1}+\omega^{2}) (38)

gilt. (Dabei und im folgenden soll μsubscript𝜇\sum_{\mu} immer die Summe über alle Indizes endlicher Länge bedeuten.) Dann folgt mit Ψν=μvμ,ν(ω2)ΦμsubscriptΨ𝜈subscript𝜇subscript𝑣𝜇𝜈superscript𝜔2subscriptΦ𝜇\Psi_{\nu}=\sum_{\mu}v_{\mu,\nu}(\omega^{2})\Phi_{\mu}, da\3 ΨνD(V(ω1))subscriptΨ𝜈𝐷𝑉superscript𝜔1\Psi_{\nu}\in D(V(\omega^{1})) gilt, denn aus (38) folgt schnell, da\3 ΨνsubscriptΨ𝜈\Psi_{\nu} die Bedingungen in (24) erfüllt, und weiter folgt aus (25)

V(ω1)V(ω2)Φν𝑉superscript𝜔1𝑉superscript𝜔2subscriptΦ𝜈\displaystyle V(\omega^{1})V(\omega^{2})\Phi_{\nu} =\displaystyle= V(ω1)Ψν=ημvη,μ(ω1)Φμ,Ψν𝑉superscript𝜔1subscriptΨ𝜈subscript𝜂subscript𝜇subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1subscriptΦ𝜇subscriptΨ𝜈\displaystyle V(\omega^{1})\Psi_{\nu}=\sum_{\eta}\sum_{\mu}v_{\eta,\mu}(\omega^{1})\langle\Phi_{\mu},\Psi_{\nu}\rangle (39)
=\displaystyle= ημvη,μ(ω1)vμ,ν(ω2)=exp(i=1ωi1ωi2)ηvη,ν(ω1+ω2)subscript𝜂subscript𝜇subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1subscript𝑣𝜇𝜈superscript𝜔2superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2subscript𝜂subscript𝑣𝜂𝜈superscript𝜔1superscript𝜔2\displaystyle\sum_{\eta}\sum_{\mu}v_{\eta,\mu}(\omega^{1})v_{\mu,\nu}(\omega^{2})=\exp(-\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})\sum_{\eta}v_{\eta,\nu}(\omega^{1}+\omega^{2})
=\displaystyle= exp(i=1ωi1ωi2)V(ω1+ω2)Φν.superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2𝑉superscript𝜔1superscript𝜔2subscriptΦ𝜈\displaystyle\exp(-\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})V(\omega^{1}+\omega^{2})\Phi_{\nu}.

Es reicht also, (38) zu zeigen. Wir haben

μvη,μ(ω1)vμ,ν(ω2)=1η!ν!μi=1{1μi!mηi,μi(ωi1,ωi1)mμi,νi(ωi2,ωi2)}.subscript𝜇subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1subscript𝑣𝜇𝜈superscript𝜔21𝜂𝜈subscript𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖11subscript𝜇𝑖subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖2superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{\mu}v_{\eta,\mu}(\omega^{1})v_{\mu,\nu}(\omega^{2})=\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\sum_{\mu}\prod_{i=1}^{\infty}\left\{\frac{1}{\mu_{i}!}m_{\eta_{i},-\mu_{i}}(\omega_{i}^{1},\omega_{-i}^{1})m_{\mu_{i},-\nu_{i}}(\omega_{i}^{2},\omega_{-i}^{2})\right\}. (40)

Wir möchten nun in (40) die Summe und das Produkt vertauschen. Als Abschätzung haben wir diesen Schritt bereits im Beweis von Satz 2.2 durchgeführt. Diese Vertauschung entspricht der Gleichung

n1,,nN=0i=1NXi,ni=i=1N(ni=0Xi,ni)superscriptsubscriptsubscript𝑛1subscript𝑛𝑁0superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑁subscript𝑋𝑖subscript𝑛𝑖superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑁superscriptsubscriptsubscript𝑛𝑖0subscript𝑋𝑖subscript𝑛𝑖\sum_{n_{1},\ldots,n_{N}=0}^{\infty}\prod_{i=1}^{N}X_{i,n_{i}}=\prod_{i=1}^{N}\left(\sum_{n_{i}=0}^{\infty}X_{i,n_{i}}\right) (41)

für N𝑁N\to\infty. Im Grenzfall stehen aber auf der linken Seite von (41) weniger Summanden als auf der rechten Seite, da wir nur über Multiindizes endlicher Länge summieren. Da η𝜂\eta und ν𝜈\nu fest sind, gilt ab einem i0subscript𝑖0i_{0} für alle ii0𝑖subscript𝑖0i\geq i_{0} ηi=νi=0subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖0\eta_{i}=\nu_{i}=0. Dann ist mηi,μi(ωi1,ωi1)mμi,νi(ωi2,ωi2)=(ωi1ωi2)μi=:Xiμim_{\eta_{i},\mu_{i}}(\omega_{i}^{1},-\omega_{-i}^{1})m_{\mu_{i},\nu_{i}}(\omega_{i}^{2},-\omega_{-i}^{2})=(-\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})^{\mu_{i}}=:X_{i}^{\mu_{i}}. Für die endlich vielen Faktoren i<i0𝑖subscript𝑖0i<i_{0} können wir (41) anwenden und es bleibt zu zeigen, da\3

μi=1Xiμiμi!=i=1μi=0Xiμiμi!=i=1exp(Xi)subscript𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑖0superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑋𝑖\sum_{\mu}\prod_{i=1}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!}=\prod_{i=1}^{\infty}\sum_{\mu_{i}=0}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!}=\prod_{i=1}^{\infty}\exp(X_{i}) (42)

gilt. Wegen i=1Xi<superscriptsubscript𝑖1subscript𝑋𝑖\sum_{i=1}^{\infty}X_{i}<\infty folgt i=1Xi=0superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑋𝑖0\prod_{i=1}^{\infty}X_{i}=0, also haben wir für jeden Multiindex μ𝜇\mu mit μ=norm𝜇\|\mu\|=\infty, da\3 i=1Xiμiμi!=0superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖0\prod_{i=1}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!}=0. Also ist

μ:μ<i=1Xiμiμi!subscript:𝜇norm𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖\displaystyle\sum_{\mu:\|\mu\|<\infty}\prod_{i=1}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!} =\displaystyle= μ:μi=1Xiμiμi!=limNμ1,,μN=0i=1NXiμiμi!subscript:𝜇norm𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝑁superscriptsubscriptsubscript𝜇1subscript𝜇𝑁0superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑁superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖\displaystyle\sum_{\mu:\|\mu\|\leq\infty}\prod_{i=1}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!}=\lim_{N\to\infty}\sum_{\mu_{1},\ldots,\mu_{N}=0}^{\infty}\prod_{i=1}^{N}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!} (43)
=\displaystyle= limNi=1NμiXiμiμi!=i=1exp(Xi).subscript𝑁superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑁superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑋𝑖\displaystyle\lim_{N\to\infty}\prod_{i=1}^{N}\sum_{\mu_{i}}^{\infty}\frac{X_{i}^{\mu_{i}}}{\mu_{i}!}=\prod_{i=1}^{\infty}\exp(X_{i}).

Wir können also in (40) weiterschreiben und erhalten unter Anwendung von Lemma 2.1

μvη,μ(ω1)vμ,ν(ω2)subscript𝜇subscript𝑣𝜂𝜇superscript𝜔1subscript𝑣𝜇𝜈superscript𝜔2\displaystyle\sum_{\mu}v_{\eta,\mu}(\omega^{1})v_{\mu,\nu}(\omega^{2}) =\displaystyle= 1η!ν!i=1{μi=01μi!mηi,μi(ωi1,ωi1)mμi,νi(ωi2,ωi2)}1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑖01subscript𝜇𝑖subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖2superscriptsubscript𝜔𝑖2\displaystyle\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}\left\{\sum_{\mu_{i}=0}^{\infty}\frac{1}{\mu_{i}!}m_{\eta_{i},-\mu_{i}}(\omega_{i}^{1},\omega_{-i}^{1})m_{\mu_{i},\nu_{i}}(\omega_{i}^{2},-\omega_{-i}^{2})\right\} (44)
=\displaystyle= 1η!ν!i=1{mηi,νi(ωi1+ωi2,ωi1ωi2)exp(ωi1ωi2)}1𝜂𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜂𝑖subscript𝜈𝑖superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\displaystyle\frac{1}{\sqrt{\eta!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}\Bigg{\{}m_{\eta_{i},\nu_{i}}(\omega_{i}^{1}+\omega_{i}^{2},-\omega_{-i}^{1}-\omega_{-i}^{2})\exp(-\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})\Bigg{\}}
=\displaystyle= exp(i=1ωi1ωi2)vη,ν(ω1+ω2).superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2subscript𝑣𝜂𝜈superscript𝜔1superscript𝜔2\displaystyle\exp(-\sum_{i=1}^{\infty}\omega_{-i}^{1}\omega_{i}^{2})v_{\eta,\nu}(\omega^{1}+\omega^{2}).

Satz 3.1 ist bewiesen. \Box
Eine triviale Verallgemeinerung von Satz 3.1 erlaubt es, beliebige Produkte von Vertex–Operatoren zu bilden, wir erhalten dann

V(ω1)V(ω2)V(ωr)=1i<jrexp(l=1ωliωlj)V(ω1+ω2+ωr).𝑉superscript𝜔1𝑉superscript𝜔2𝑉superscript𝜔𝑟subscriptproduct1𝑖𝑗𝑟superscriptsubscript𝑙1superscriptsubscript𝜔𝑙𝑖superscriptsubscript𝜔𝑙𝑗𝑉superscript𝜔1superscript𝜔2superscript𝜔𝑟V(\omega^{1})V(\omega^{2})\cdots V(\omega^{r})=\prod_{1\leq i<j\leq r}\exp(-\sum_{l=1}^{\infty}\omega_{-l}^{i}\omega_{l}^{j})V(\omega^{1}+\omega^{2}+\ldots\omega^{r}). (45)

Diese Gleichung gilt ebenfalls stark auf \cal F. Für das Produkt der Operatoren V(γi,zi)𝑉subscript𝛾𝑖subscript𝑧𝑖V(\gamma_{i},z_{i}) erhalten wir aus Satz 3.1 unter der Voraussetzung |zr|<|zr1|<<|z1|<1subscript𝑧𝑟subscript𝑧𝑟1subscript𝑧11|z_{r}|<|z_{r-1}|<\ldots<|z_{1}|<1

V(γ1,z1)V(γ2,z2)V(γr,zr)=𝑉subscript𝛾1subscript𝑧1𝑉subscript𝛾2subscript𝑧2𝑉subscript𝛾𝑟subscript𝑧𝑟absent\displaystyle V(\gamma_{1},z_{1})V(\gamma_{2},z_{2})\cdots V(\gamma_{r},z_{r})= (46)
=\displaystyle= 1i<jr(1zjzi)γiγjexp(n=1i=1rγizinnan)TΣγii=1rziγia0exp(n=1i=1rγizinnan)subscriptproduct1𝑖𝑗𝑟superscript1subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑖subscript𝛾𝑖subscript𝛾𝑗superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝑖1𝑟subscript𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧𝑖𝑛𝑛subscript𝑎𝑛subscript𝑇Σsubscript𝛾𝑖superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝛾𝑖subscript𝑎0superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝑖1𝑟subscript𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧𝑖𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\displaystyle\prod_{1\leq i<j\leq r}(1-\frac{z_{j}}{z_{i}})^{\gamma_{i}\gamma_{j}}\exp\left(\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\sum_{i=1}^{r}\gamma_{i}z_{i}^{n}}{n}a_{-n}\right)T_{\Sigma\gamma_{i}}\prod_{i=1}^{r}z_{i}^{\gamma_{i}a_{0}}\exp\left(\sum_{n=1}^{\infty}\frac{\sum_{i=1}^{r}\gamma_{i}z_{i}^{-n}}{n}a_{n}\right)
=:absent:\displaystyle=: 1i<jr(1zjzi)γiγjV(γ1,,γr;z1,,zr),subscriptproduct1𝑖𝑗𝑟superscript1subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑖subscript𝛾𝑖subscript𝛾𝑗𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟\displaystyle\prod_{1\leq i<j\leq r}(1-\frac{z_{j}}{z_{i}})^{\gamma_{i}\gamma_{j}}V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}),

(vgl. (34), natürlich gilt auch eine Verallgemeinerung von (35)). Auch diese Gleichung gilt unter den angegebenen Bedingungen stark auf \cal F.

4 Kommutatoren

Wir haben bis jetzt gesehen, da\3 Vertex–Operatoren unter bestimmten Bedingungen dicht definierte Operatoren sind. Zur Definition der Operatoren haben wir eine formale Kommutatorrelation zwischen Vertex–Operatoren und der Heisenbergalgebra verwendet (siehe (15)). Wir möchten nun als erstes beweisen, da\3 die Vertex–Operatoren Gl. (15) stark auf {\cal F} erfüllen.

Lemma 4.1

Sei i=1|ωi|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}|^{2}<\infty. Dann gilt:

  • (i)

    Für jedes Monom P(ai1,,aik)𝑃subscript𝑎subscript𝑖1subscript𝑎subscript𝑖𝑘P(a_{i_{1}},\ldots,a_{i_{k}}) ist V(ω)()D(P(ai1,,aik))𝑉𝜔𝐷𝑃subscript𝑎subscript𝑖1subscript𝑎subscript𝑖𝑘V(\omega)({\cal F})\subset D(P(a_{i_{1}},\ldots,a_{i_{k}})).

  • (ii)

    Für alle ΦΦ\Phi\in{\cal F} und k>0𝑘0k>0

    akV(ω)Φsubscript𝑎𝑘𝑉𝜔Φ\displaystyle a_{k}V(\omega)\Phi =\displaystyle= V(ω)(ak+kωk)Φ,𝑉𝜔subscript𝑎𝑘𝑘subscript𝜔𝑘Φ\displaystyle V(\omega)(a_{k}+\sqrt{k}\omega_{k})\Phi,
    akV(ω)Φsubscript𝑎𝑘𝑉𝜔Φ\displaystyle a_{-k}V(\omega)\Phi =\displaystyle= V(ω)(ak+kωk)Φ.𝑉𝜔subscript𝑎𝑘𝑘subscript𝜔𝑘Φ\displaystyle V(\omega)(a_{-k}+\sqrt{k}\omega_{-k})\Phi. (47)
  • (iii)

    a±kV(ω)ΦνC(ν)k1/2normsubscript𝑎plus-or-minus𝑘𝑉𝜔subscriptΦ𝜈𝐶𝜈superscript𝑘12\|a_{\pm k}V(\omega)\Phi_{\nu}\|\leq C(\nu)k^{1/2}  für k>0𝑘0k>0.

Beweis.
(ii): Da wir zur formalen Berechnung der Matrixelemente von V(ω)𝑉𝜔V(\omega) (15) bzw. ((ii)) verwendet haben, ist klar, da\3 ((ii)) schwach auf ×{\cal F}\times{\cal F} gilt. Damit reicht es (i) zu beweisen.
(i): Wir zeigen V(ω)()D(ak)𝑉𝜔𝐷subscript𝑎𝑘V(\omega)({\cal F})\subset D(a_{k}) für beliebige k>0𝑘0k>0. (i) ist dann eine offensichtliche Verallgemeinerung. Es gilt für k>0𝑘0k>0

akV(ω)Φν2superscriptnormsubscript𝑎𝑘𝑉𝜔subscriptΦ𝜈2\displaystyle||a_{k}V(\omega)\Phi_{\nu}||^{2} =\displaystyle= μ|Φμ,akV(ω)Φν|2=μ|akΦμ,V(ω)Φν|2subscript𝜇superscriptsubscriptΦ𝜇subscript𝑎𝑘𝑉𝜔subscriptΦ𝜈2subscript𝜇superscriptsubscript𝑎𝑘subscriptΦ𝜇𝑉𝜔subscriptΦ𝜈2\displaystyle\sum_{\mu}|\langle\Phi_{\mu},a_{k}V(\omega)\Phi_{\nu}\rangle|^{2}=\sum_{\mu}|\langle a_{-k}\Phi_{\mu},V(\omega)\Phi_{\nu}\rangle|^{2} (48)
=\displaystyle= μk(μk+1)|Φμ+ek,V(ω)Φν|2kμ(μk+2)|Φμ,V(ω)Φν|2subscript𝜇𝑘subscript𝜇𝑘1superscriptsubscriptΦ𝜇subscript𝑒𝑘𝑉𝜔subscriptΦ𝜈2𝑘subscript𝜇subscript𝜇𝑘2superscriptsubscriptΦ𝜇𝑉𝜔subscriptΦ𝜈2\displaystyle\sum_{\mu}k(\mu_{k}+1)|\langle\Phi_{\mu+e_{k}},V(\omega)\Phi_{\nu}\rangle|^{2}\leq k\sum_{\mu}(\mu_{k}+2)|\langle\Phi_{\mu},V(\omega)\Phi_{\nu}\rangle|^{2}
\displaystyle\leq kν!ik(μi=01μi|mμi,νi(ω)|2)(μk=01μk!(μk+2)|mμk,νk(ω)|2).𝑘𝜈subscriptproduct𝑖𝑘superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑖01subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖𝜔2superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑘01subscript𝜇𝑘subscript𝜇𝑘2superscriptsubscript𝑚subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘𝜔2\displaystyle\frac{k}{\nu!}\prod_{i\not=k}\left(\sum_{\mu_{i}=0}^{\infty}\frac{1}{\mu_{i}}|m_{\mu_{i},\nu_{i}}(\omega)|^{2}\right)\left(\sum_{\mu_{k}=0}^{\infty}\frac{1}{\mu_{k}!}(\mu_{k}+2)|m_{\mu_{k},\nu_{k}}(\omega)|^{2}\right).

Eine einfache Überlegung zeigt

|mi,j(x,y)|2C(j)i2(max(1,x))2i,superscriptsubscript𝑚𝑖𝑗𝑥𝑦2𝐶𝑗superscript𝑖2superscript1𝑥2𝑖|m_{i,j}(x,y)|^{2}\leq C(j)i^{2}(\max(1,x))^{2i}, (49)

so da\3 die Summe über μksubscript𝜇𝑘\mu_{k} existiert. Die übrigen Faktoren sind genau die aus dem Beweis von Satz 2.2. Es folgt (da aksubscript𝑎𝑘a_{k} abgeschlossen ist) V(ω)ΦνD(ak)𝑉𝜔subscriptΦ𝜈𝐷subscript𝑎𝑘V(\omega)\Phi_{\nu}\in D(a_{k}). Der Beweis für aksubscript𝑎𝑘a_{-k} geht analog.
(iii) folgt unmittelbar aus (48), das übrigbleibende Produkt über ik𝑖𝑘i\neq k liefert die ν𝜈\nu-abhängige Konstante. \Box
Wir wollen uns nun die Virasoro–Operatoren Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} etwas genauer anschauen.

Wir waren bis jetzt damit zufrieden, da\3 Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} auf {\cal F} definiert sind. Da wir aber Kommutatoren [Ln,V(ω)]subscript𝐿𝑛𝑉𝜔[L_{n},V(\omega)] berechnen wollen und die Bilder V(ω)()𝑉𝜔V(\omega)({\cal F}) sicher nicht mehr in \cal F liegen, müssen wir den Definitionsbereich von Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} vergrö\3ern. Zunächst ist wegen dem folgenden Lemma klar, da\3 Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} abschlie\3bare Operatoren sind.

Lemma 4.2

In einem separablen Hilbertraum ist die direkte Summe von endlichdimensionalen Operatoren abschlie\3bar.

Beweis. Klar. \Box
Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} können wir als direkte Summe schreiben, da Ln:kkn:subscript𝐿𝑛subscript𝑘subscript𝑘𝑛L_{n}:{\cal F}_{k}\longrightarrow{\cal F}_{k-n}, es gilt Ln=k=0Ln|ksubscript𝐿𝑛superscriptsubscriptdirect-sum𝑘0evaluated-atsubscript𝐿𝑛subscript𝑘L_{n}=\oplus_{k=0}^{\infty}L_{n}|_{{\cal F}_{k}}. Ab sofort seien also Ln(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta) als der Abschlu\3 von Ln(α,β)|evaluated-atsubscript𝐿𝑛𝛼𝛽L_{n}(\alpha,\beta)|_{\cal F} definiert. Der Definitionsbereich der Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} ist genügend gro\3:

Lemma 4.3
  • (i)

    D(L0)={Φ=μcμΦμ:μ|cμ|2μ2<}.𝐷subscript𝐿0conditional-setΦsubscript𝜇subscript𝑐𝜇subscriptΦ𝜇subscript𝜇superscriptsubscript𝑐𝜇2superscriptnorm𝜇2D(L_{0})=\left\{\Phi=\sum_{\mu}c_{\mu}\Phi_{\mu}\;:\;\sum_{\mu}|c_{\mu}|^{2}\|\mu\|^{2}<\infty\right\}.

  • (ii)

    D(L0)D(Ln)𝐷subscript𝐿0𝐷subscript𝐿𝑛D(L_{0})\subset D(L_{n}) für alle n𝑛n\in\mathchar 1370\relax.

  • (iii)

    Ist k=1k2|ωk|2<superscriptsubscript𝑘1superscript𝑘2superscriptsubscript𝜔𝑘2\sum_{k=1}^{\infty}k^{2}|\omega_{k}|^{2}<\infty, so gilt V(ω)()D(L0).𝑉𝜔𝐷subscript𝐿0V(\omega)({\cal F})\subset D(L_{0}).

Beweis.
(i) ist offensichtlich, da L0Φμ=μΦμsubscript𝐿0subscriptΦ𝜇norm𝜇subscriptΦ𝜇L_{0}\Phi_{\mu}=\|\mu\|\Phi_{\mu}.
(ii): Wir schreiben Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} für n0𝑛0n\neq 0 in der Wick–Ordnung, dann gilt für n>0𝑛0n>0

Ln(α,β)=k=1akan+k+12k=1n1akank+(α+nβ)ansubscript𝐿𝑛𝛼𝛽superscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘𝛼𝑛𝛽subscript𝑎𝑛L_{n}(\alpha,\beta)=\sum_{k=1}^{\infty}a_{-k}a_{n+k}+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}a_{k}a_{n-k}+(\alpha+n\beta)a_{n} (50)

und

Ln(α,β)=k=1ankak+12k=1n1akan+k+(αnβ)an.subscript𝐿𝑛𝛼𝛽superscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑛𝑘subscript𝑎𝑘12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘𝛼𝑛𝛽subscript𝑎𝑛L_{-n}(\alpha,\beta)=\sum_{k=1}^{\infty}a_{-n-k}a_{k}+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}a_{-k}a_{-n+k}+(\alpha-n\beta)a_{-n}. (51)

Die endlichen Summen in (50) und (51) sind auf D(L0)𝐷subscript𝐿0D(L_{0}) definiert, da D(L0)D(a±k)𝐷subscript𝐿0𝐷subscript𝑎plus-or-minus𝑘D(L_{0})\subset D(a_{\pm k}) gilt, es reicht also, jeweils die Anteile

L~n=k=1akan+k und L~n=k=1ankaksubscript~𝐿𝑛superscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘 und subscript~𝐿𝑛superscriptsubscript𝑘1subscript𝑎𝑛𝑘subscript𝑎𝑘\tilde{L}_{n}=\sum_{k=1}^{\infty}a_{-k}a_{n+k}\mbox{ und }\tilde{L}_{-n}=\sum_{k=1}^{\infty}a_{-n-k}a_{k} (52)

zu untersuchen. Es gilt mit N(μ)=max{i:μi0}𝑁𝜇:𝑖subscript𝜇𝑖0N(\mu)=\max\{i:\mu_{i}\neq 0\} und für n>0𝑛0n>0

L~nΦμ=k=1N(μ)nakan+kΦμ=k=1N(μ)nk(μk+1)(n+k)μn+kΦμen+k+eksubscript~𝐿𝑛subscriptΦ𝜇superscriptsubscript𝑘1𝑁𝜇𝑛subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘subscriptΦ𝜇superscriptsubscript𝑘1𝑁𝜇𝑛𝑘subscript𝜇𝑘1𝑛𝑘subscript𝜇𝑛𝑘subscriptΦ𝜇subscript𝑒𝑛𝑘subscript𝑒𝑘\tilde{L}_{n}\Phi_{\mu}=\sum_{k=1}^{N(\mu)-n}a_{-k}a_{n+k}\Phi_{\mu}=\sum_{k=1}^{N(\mu)-n}\sqrt{k(\mu_{k}+1)(n+k)\mu_{n+k}}\Phi_{\mu-e_{n+k}+e_{k}} (53)

und deshalb

L~nΦμ2superscriptnormsubscript~𝐿𝑛subscriptΦ𝜇2\displaystyle\|\tilde{L}_{n}\Phi_{\mu}\|^{2} =\displaystyle= k=1N(μ)nk(μk+1)(n+k)μn+ksuperscriptsubscript𝑘1𝑁𝜇𝑛𝑘subscript𝜇𝑘1𝑛𝑘subscript𝜇𝑛𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{N(\mu)-n}k(\mu_{k}+1)(n+k)\mu_{n+k} (54)
=\displaystyle= k=1N(μ)nkμk(n+k)μn+k+k(n+k)μn+ksuperscriptsubscript𝑘1𝑁𝜇𝑛𝑘subscript𝜇𝑘𝑛𝑘subscript𝜇𝑛𝑘𝑘𝑛𝑘subscript𝜇𝑛𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{N(\mu)-n}k\mu_{k}(n+k)\mu_{n+k}+k(n+k)\mu_{n+k}
\displaystyle\leq k=1N(μ)k2μk2+k2μk2μ2.superscriptsubscript𝑘1𝑁𝜇superscript𝑘2superscriptsubscript𝜇𝑘2superscript𝑘2subscript𝜇𝑘2superscriptnorm𝜇2\displaystyle\sum_{k=1}^{N(\mu)}k^{2}\mu_{k}^{2}+k^{2}\mu_{k}\leq 2\|\mu\|^{2}.

Analog können wir L~nΦμnormsubscript~𝐿𝑛subscriptΦ𝜇\|\tilde{L}_{-n}\Phi_{\mu}\| durch

L~nΦμ2(n+2)μ2superscriptnormsubscript~𝐿𝑛subscriptΦ𝜇2𝑛2superscriptnorm𝜇2\|\tilde{L}_{-n}\Phi_{\mu}\|^{2}\leq(n+2)\|\mu\|^{2} (55)

abschätzen. Damit folgt, da\3 L~nsubscript~𝐿𝑛\tilde{L}_{n} und damit auch Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} auf D(L0)𝐷subscript𝐿0D(L_{0}) definiert sind.
(iii): Zunächst zeigen wir, da\3 V(ω)Φ0D(L0)𝑉𝜔subscriptΦ0𝐷subscript𝐿0V(\omega)\Phi_{0}\in D(L_{0}) gilt. Aus der Form der Matrixelemente von V(ω)𝑉𝜔V(\omega) (21) folgt, da\3

V(ω)Φ0=μ(i=1ωiμiμi!)Φμ=:μvμΦμV(\omega)\Phi_{0}=\sum_{\mu}\bigg{(}\prod_{i=1}^{\infty}\frac{\omega_{i}^{\mu_{i}}}{\sqrt{\mu_{i}!}}\bigg{)}\Phi_{\mu}=:\sum_{\mu}v_{\mu}\Phi_{\mu} (56)

gilt. Wir müssen also μ|vμ|2μ2subscript𝜇superscriptsubscript𝑣𝜇2superscriptnorm𝜇2\sum_{\mu}|v_{\mu}|^{2}\|\mu\|^{2} abschätzen.
Wegen (k=1kμk)22k=1(k2μk2+1)superscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑘subscript𝜇𝑘22superscriptsubscriptproduct𝑘1superscript𝑘2superscriptsubscript𝜇𝑘21(\sum_{k=1}^{\infty}k\mu_{k})^{2}\leq 2\prod_{k=1}^{\infty}(k^{2}\mu_{k}^{2}+1) folgt

μ|vμ|2(k=1kμk)2subscript𝜇superscriptsubscript𝑣𝜇2superscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑘subscript𝜇𝑘2\displaystyle\sum_{\mu}|v_{\mu}|^{2}(\sum_{k=1}^{\infty}k\mu_{k})^{2} \displaystyle\leq 2μk=1|ωk|2μkμk!(1+μk2k2)2subscript𝜇superscriptsubscriptproduct𝑘1superscriptsubscript𝜔𝑘2subscript𝜇𝑘subscript𝜇𝑘1superscriptsubscript𝜇𝑘2superscript𝑘2\displaystyle 2\sum_{\mu}\prod_{k=1}^{\infty}\frac{|\omega_{k}|^{2\mu_{k}}}{\mu_{k}!}(1+\mu_{k}^{2}k^{2}) (57)
=\displaystyle= 2k=1μk=0|ωk|2μkμk!(1+μk2k2)2superscriptsubscriptproduct𝑘1superscriptsubscriptsubscript𝜇𝑘0superscriptsubscript𝜔𝑘2subscript𝜇𝑘subscript𝜇𝑘1superscriptsubscript𝜇𝑘2superscript𝑘2\displaystyle 2\prod_{k=1}^{\infty}\sum_{\mu_{k}=0}^{\infty}\frac{|\omega_{k}|^{2\mu_{k}}}{\mu_{k}!}(1+\mu_{k}^{2}k^{2})
=\displaystyle= 2k=1(1+k2|ωk|2+k2|ωk|4)exp(|ωk|2)<,2superscriptsubscriptproduct𝑘11superscript𝑘2superscriptsubscript𝜔𝑘2superscript𝑘2superscriptsubscript𝜔𝑘4superscriptsubscript𝜔𝑘2\displaystyle 2\prod_{k=1}^{\infty}(1+k^{2}|\omega_{k}|^{2}+k^{2}|\omega_{k}|^{4})\exp(|\omega_{k}|^{2})<\infty,

denn das Produkt existiert nach Voraussetzung. Wir wissen also, da\3 V(ω)Φ0D(L0)𝑉𝜔subscriptΦ0𝐷subscript𝐿0V(\omega)\Phi_{0}\in D(L_{0}) gilt. Es reicht nun zu zeigen, da\3 für jedes Monom P(a1,,al)𝑃subscript𝑎1subscript𝑎𝑙P(a_{-1},\ldots,a_{-l}) gilt P(a1,,al)V(ω)Φ0D(L0)𝑃subscript𝑎1subscript𝑎𝑙𝑉𝜔subscriptΦ0𝐷subscript𝐿0P(a_{-1},\ldots,a_{-l})V(\omega)\Phi_{0}\in D(L_{0}), denn wegen ((ii)) können wir V(ω)Φμ𝑉𝜔subscriptΦ𝜇V(\omega)\Phi_{\mu} als Linearkombination solcher Ausdrücke schreiben. Das folgt aber schnell, nach Lemma 4.1 ist z.B.

akV(ω)Φ0=akνvνΦν=νvνk(νk+1)Φν+ek.subscript𝑎𝑘𝑉𝜔subscriptΦ0subscript𝑎𝑘subscript𝜈subscript𝑣𝜈subscriptΦ𝜈subscript𝜈subscript𝑣𝜈𝑘subscript𝜈𝑘1subscriptΦ𝜈subscript𝑒𝑘a_{-k}V(\omega)\Phi_{0}=a_{-k}\sum_{\nu}v_{\nu}\Phi_{\nu}=\sum_{\nu}v_{\nu}\sqrt{k(\nu_{k}+1)}\Phi_{\nu+e_{k}}. (58)

Analog können wir die Wirkung beliebiger Monome auf V(ω)Φ0𝑉𝜔subscriptΦ0V(\omega)\Phi_{0} hinschreiben. Mit den Koeffizienten aus (58) können wir auf die gleiche Weise wie in (57) verfahren, nur endlich viele der Faktoren aus (56) werden gestört, die Konvergenz des Produktes bleibt dabei unberührt. \Box
Wir kommen nun zum wichtigsten Punkt in diesem Abschnitt, den Kommutatoren zwischen den Virasoro–Operatoren und den Vertex–Operatoren. Zunächst gilt ganz allgemein:

Lemma 4.4

Sei k=1k|ωk|<superscriptsubscript𝑘1𝑘subscript𝜔𝑘\sum_{k=1}^{\infty}k|\omega_{k}|<\infty. Setze θ±k=kω±ksubscript𝜃plus-or-minus𝑘𝑘subscript𝜔plus-or-minus𝑘\theta_{\pm k}=\sqrt{k}\omega_{\pm k}, θ0=γsubscript𝜃0𝛾\theta_{0}=\gamma. Dann gilt stark auf \cal F:

Ln(α+γ,β)V(ω)V(ω)Ln(α,β)=k=1θn+kakV(ω)+k=1θnkV(ω)aksubscript𝐿𝑛𝛼𝛾𝛽𝑉𝜔𝑉𝜔subscript𝐿𝑛𝛼𝛽superscriptsubscript𝑘1subscript𝜃𝑛𝑘subscript𝑎𝑘𝑉𝜔superscriptsubscript𝑘1subscript𝜃𝑛𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑘\displaystyle L_{n}(\alpha+\gamma,\beta)V(\omega)-V(\omega)L_{n}(\alpha,\beta)=\sum_{k=1}^{\infty}\theta_{n+k}a_{-k}V(\omega)+\sum_{k=1}^{\infty}\theta_{n-k}V(\omega)a_{k} (59)
+(12k=1n1θkθnk+θn(α+γ+nβ))V(ω).12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝜃𝑘subscript𝜃𝑛𝑘subscript𝜃𝑛𝛼𝛾𝑛𝛽𝑉𝜔\displaystyle+\left(\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}\theta_{k}\theta_{n-k}+\theta_{n}(\alpha+\gamma+n\beta)\right)V(\omega).

Beweis.
Sei n>0𝑛0n>0. Weiter sei LnN(α,β)=k=1Nakan+k+12k=1n1akank+(α+nβ)ansuperscriptsubscript𝐿𝑛𝑁𝛼𝛽superscriptsubscript𝑘1𝑁subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘𝛼𝑛𝛽subscript𝑎𝑛L_{n}^{N}(\alpha,\beta)=\sum_{k=1}^{N}a_{-k}a_{n+k}+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}a_{k}a_{n-k}+(\alpha+n\beta)a_{n}. Aus Lemma 4.1 folgt stark auf \cal F

LnN(α+γ,β)V(ω)subscriptsuperscript𝐿𝑁𝑛𝛼𝛾𝛽𝑉𝜔\displaystyle L^{N}_{n}(\alpha+\gamma,\beta)V(\omega) =\displaystyle= k=1NakV(ω)(an+k+θn+k)+12k=1n1V(ω)(ak+θk)(ank+θnk)superscriptsubscript𝑘1𝑁subscript𝑎𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑛𝑘subscript𝜃𝑛𝑘12subscriptsuperscript𝑛1𝑘1𝑉𝜔subscript𝑎𝑘subscript𝜃𝑘subscript𝑎𝑛𝑘subscript𝜃𝑛𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{N}a_{-k}V(\omega)(a_{n+k}+\theta_{n+k})+\frac{1}{2}\sum^{n-1}_{k=1}V(\omega)(a_{k}+\theta_{k})(a_{n-k}+\theta_{n-k}) (60)
+(α+γ+nβ)V(ω)(an+θn)𝛼𝛾𝑛𝛽𝑉𝜔subscript𝑎𝑛subscript𝜃𝑛\displaystyle+(\alpha+\gamma+n\beta)V(\omega)(a_{n}+\theta_{n})

und

V(ω)LnN(α,β)𝑉𝜔subscriptsuperscript𝐿𝑁𝑛𝛼𝛽\displaystyle V(\omega)L^{N}_{n}(\alpha,\beta) =\displaystyle= k=1N(akθk)V(ω)an+k+12k=1n1V(ω)akanksubscriptsuperscript𝑁𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝜃𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑛𝑘12superscriptsubscript𝑘1𝑛1𝑉𝜔subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑛𝑘\displaystyle\sum^{N}_{k=1}(a_{-k}-\theta_{-k})V(\omega)a_{n+k}+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}V(\omega)a_{k}a_{n-k} (61)
+(α+nβ)V(ω)an.𝛼𝑛𝛽𝑉𝜔subscript𝑎𝑛\displaystyle+(\alpha+n\beta)V(\omega)a_{n}.

Für den Kommutator, also die Differenz von (60) und (61) ergibt sich

[]\displaystyle[\qquad] =\displaystyle= k=1Nakθn+kV(ω)+12k=1n1V(ω)akθnk+12k=1n1V(ω)ankθk+subscriptsuperscript𝑁𝑘1subscript𝑎𝑘subscript𝜃𝑛𝑘𝑉𝜔12superscriptsubscript𝑘1𝑛1𝑉𝜔subscript𝑎𝑘subscript𝜃𝑛𝑘limit-from12subscriptsuperscript𝑛1𝑘1𝑉𝜔subscript𝑎𝑛𝑘subscript𝜃𝑘\displaystyle\sum^{N}_{k=1}a_{-k}\theta_{n+k}V(\omega)+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}V(\omega)a_{k}\theta_{n-k}+\frac{1}{2}\sum^{n-1}_{k=1}V(\omega)a_{n-k}\theta_{k}+ (62)
+γV(ω)an+θn(α+γ+nβ)V(ω)+k=1NθkV(ω)an+k𝛾𝑉𝜔subscript𝑎𝑛subscript𝜃𝑛𝛼𝛾𝑛𝛽𝑉𝜔superscriptsubscript𝑘1𝑁subscript𝜃𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑛𝑘\displaystyle+\gamma V(\omega)a_{n}+\theta_{n}(\alpha+\gamma+n\beta)V(\omega)+\sum_{k=1}^{N}\theta_{-k}V(\omega)a_{n+k}
=\displaystyle= k=1Nθn+kakV(ω)+k=1n1θnkV(ω)ak+k=n+1N+nθnkV(ω)aksuperscriptsubscript𝑘1𝑁subscript𝜃𝑛𝑘subscript𝑎𝑘𝑉𝜔superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝜃𝑛𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑘superscriptsubscript𝑘𝑛1𝑁𝑛subscript𝜃𝑛𝑘𝑉𝜔subscript𝑎𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{N}\theta_{n+k}a_{-k}V(\omega)+\sum_{k=1}^{n-1}\theta_{n-k}V(\omega)a_{k}+\sum_{k=n+1}^{N+n}\theta_{n-k}V(\omega)a_{k}
+γV(ω)an+θn(α+γ+nβ)V(ω).𝛾𝑉𝜔subscript𝑎𝑛subscript𝜃𝑛𝛼𝛾𝑛𝛽𝑉𝜔\displaystyle+\gamma V(\omega)a_{n}+\theta_{n}(\alpha+\gamma+n\beta)V(\omega).

Zu zeigen bleibt nur die Konvergenz des ersten Terms. Für ΦΦ\Phi\in{\cal F} gilt nach Lemma 4.1, (iii)

k=1Nθn+kakV(ω)ΦCk=1Nn+kk|ωk|<C1(n)<normsuperscriptsubscript𝑘1𝑁subscript𝜃𝑛𝑘subscript𝑎𝑘𝑉𝜔Φ𝐶superscriptsubscript𝑘1𝑁𝑛𝑘𝑘subscript𝜔𝑘subscript𝐶1𝑛\left\|\sum_{k=1}^{N}\theta_{n+k}a_{-k}V(\omega)\Phi\right\|\leq C\sum_{k=1}^{N}\sqrt{n+k}\sqrt{k}|\omega_{k}|<C_{1}(n)<\infty

für beliebige n𝑛n\in\mathchar 1358\relax, falls k=1k|ωk|<superscriptsubscript𝑘1𝑘subscript𝜔𝑘\sum_{k=1}^{\infty}k|\omega_{k}|<\infty gilt. Die Fälle n=0𝑛0n=0 bzw. n<0𝑛0n<0 gehen analog unter Verwendung von (3) bzw. (51). \Box
Nun werden wir zum ersten Male sehen, wieso die nichtverschmierten Operatoren für uns interessanter sind. Für V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) bzw. V(γ1,,γr;z1,,γr)𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝛾𝑟V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,\gamma_{r}) gilt:

Lemma 4.5

Sei |zi|<1(i=1,,r)subscript𝑧𝑖1𝑖1𝑟|z_{i}|<1\;(i=1,\ldots,r). Dann ist für ΦΦ\Phi\in{\cal F} V(γ1,,γr;z1,,zr)Φ𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟ΦV(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r})\Phi holomorph in z1,,zrsubscript𝑧1subscript𝑧𝑟z_{1},\ldots,z_{r} und es gilt

zjzjV(γ1,,γr;z1,,zr)Φsubscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟Φ\displaystyle z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r})\Phi =\displaystyle= γjk=1zjkakV(γ1,,γr;z1,,zr)Φsubscript𝛾𝑗superscriptsubscript𝑘1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑘subscript𝑎𝑘𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟Φ\displaystyle\gamma_{j}\sum_{k=1}^{\infty}z_{j}^{k}a_{-k}V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r})\Phi (63)
+γjk=1zjkV(γ1,,γr,z1,,zr)akΦ.subscript𝛾𝑗superscriptsubscript𝑘1subscriptsuperscript𝑧𝑘𝑗𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑎𝑘Φ\displaystyle+\gamma_{j}\sum_{k=1}^{\infty}z^{-k}_{j}V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r},z_{1},\ldots,z_{r})a_{k}\Phi.

Für die Aussage von Lemma 4.5 benötigen wir wesentlich die Form von θk=Czksubscript𝜃𝑘𝐶superscript𝑧𝑘\theta_{k}=Cz^{k}, wodurch V(ω)𝑉𝜔V(\omega) von der Form V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) sein mu\3.
Beweis.
Wir beweisen nur den Fall r=1𝑟1r=1, die Verallgemeinerung auf beliebiges r>1𝑟1r>1 ist offensichtlich. Sei F(z):=V(γ,z)Φνassign𝐹𝑧𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈F(z):=V(\gamma,z)\Phi_{\nu}. Nach Satz 2.2, (2) ist F(z)norm𝐹𝑧\|F(z)\| lokal gleichmä\3ig beschränkt in dem gelochten Einheitskreis. Deshalb reicht es, die Differenzierbarkeit von Φ,F(z)Φ𝐹𝑧\langle\Phi,F(z)\rangle für ΦΦ\Phi\in\cal F nachzuweisen, denn für Φ=μcμΦμΦsubscript𝜇subscript𝑐𝜇subscriptΦ𝜇\Phi=\sum_{\mu}c_{\mu}\Phi_{\mu}\in{\cal H} gilt dann

|μc¯μΦμ,F(z)μNc¯μΦμ,F(z)|subscript𝜇subscript¯𝑐𝜇subscriptΦ𝜇𝐹𝑧subscriptnorm𝜇𝑁subscript¯𝑐𝜇subscriptΦ𝜇𝐹𝑧\displaystyle\left|\sum_{\mu}\overline{c}_{\mu}\langle\Phi_{\mu},F(z)\rangle-\sum_{\|\mu\|\leq N}\overline{c}_{\mu}\langle\Phi_{\mu},F(z)\rangle\right| =\displaystyle= |μ>Nc¯μΦμ,F(z)|subscriptnorm𝜇𝑁subscript¯𝑐𝜇subscriptΦ𝜇𝐹𝑧\displaystyle\left|\sum_{\|\mu\|>N}\overline{c}_{\mu}\langle\Phi_{\mu},F(z)\rangle\right|
(μ>N|cμ|2μ|Φμ,F(z)|)12absentsuperscriptsubscriptnorm𝜇𝑁superscriptsubscript𝑐𝜇2subscript𝜇subscriptΦ𝜇𝐹𝑧12\displaystyle\leq\left(\sum_{\|\mu\|>N}|c_{\mu}|^{2}\sum_{\mu}\left|\langle\Phi_{\mu},F(z)\rangle\right|\right)^{\frac{1}{2}} \displaystyle\leq (μ>N|cμ|2)12F(z)–⟶N0superscript–⟶𝑁superscriptsubscriptnorm𝜇𝑁superscriptsubscript𝑐𝜇212norm𝐹𝑧0\displaystyle\left(\sum_{\|\mu\|>N}|c_{\mu}|^{2}\right)^{\frac{1}{2}}\left\|F(z)\right\|\stackrel{{\scriptstyle N\to\infty}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}0

lokal gleichmä\3ig. F(z)𝐹𝑧F(z) ist dann folglich schwach holomorph und damit auch (stark) holomorph. Es reicht demnach, (63) schwach auf ×{\cal F}\times{\cal F} nachzuweisen, da\3 hei\3t für die Matrixelemente von V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z). Wir erhalten aus (16)

zzΦμ,V(γ,z)Φν=zz1μ!ν!i=1mμi,νi(γzii,γzii)𝑧𝑧subscriptΦ𝜇𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈𝑧𝑧1𝜇𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖𝛾superscript𝑧𝑖𝑖𝛾superscript𝑧𝑖𝑖\displaystyle z\frac{\partial}{\partial z}\langle\Phi_{\mu},V(\gamma,z)\Phi_{\nu}\rangle=z\frac{\partial}{\partial z}\frac{1}{\sqrt{\mu!\nu!}}\prod_{i=1}^{\infty}m_{\mu_{i},\nu_{i}}\left(\gamma\frac{z^{i}}{\sqrt{i}},-\gamma\frac{z^{-i}}{\sqrt{i}}\right)
=\displaystyle= k=1(ik1μi!νi!mμiνi(γzii,γzii))(zz1μk!νk!mμk,νk(γzkk,γzkk)).superscriptsubscript𝑘1subscriptproduct𝑖𝑘1subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖𝛾superscript𝑧𝑖𝑖𝛾superscript𝑧𝑖𝑖𝑧𝑧1subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘subscript𝑚subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{\infty}\left(\prod_{i\neq k}\frac{1}{\sqrt{\mu_{i}!\nu_{i}!}}m_{\mu_{i}\nu_{i}}\left(\gamma\frac{z^{i}}{\sqrt{i}},-\gamma\frac{z^{-i}}{\sqrt{i}}\right)\right)\left(z\frac{\partial}{\partial z}\frac{1}{\sqrt{\mu_{k}!\nu_{k}!}}m_{\mu_{k},\nu_{k}}\left(\gamma\frac{z^{k}}{\sqrt{k}},-\gamma\frac{z^{-k}}{\sqrt{k}}\right)\right).

Wir haben dabei die gewöhnliche Produktregel angewendet, denn alle auftretenden Produkte und Summen brechen nach endlich vielen Termen ab. Durch eine einfache Rechnung erhält man die folgende Identität:

zz1μk!νk!mμk,νk(γzkk,γzkk)𝑧𝑧1subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘subscript𝑚subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘\displaystyle z\frac{\partial}{\partial z}\frac{1}{\sqrt{\mu_{k}!\nu_{k}!}}m_{\mu_{k},\nu_{k}}\left(\gamma\frac{z^{k}}{\sqrt{k}},-\gamma\frac{z^{-k}}{\sqrt{k}}\right)
=\displaystyle= zz1μk!νk!j=0min(μk,νk)(μkj)(νkj)j!(γzkk)μkj(γzkk)vkj𝑧𝑧1subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘superscriptsubscript𝑗0subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘binomialsubscript𝜇𝑘𝑗binomialsubscript𝜈𝑘𝑗𝑗superscript𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝜇𝑘𝑗superscript𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝑣𝑘𝑗\displaystyle z\frac{\partial}{\partial z}\frac{1}{\sqrt{\mu_{k}!\nu_{k}!}}\sum_{j=0}^{\min(\mu_{k},\nu_{k})}{\mu_{k}\choose j}{\nu_{k}\choose j}j!\left(\gamma\frac{z^{k}}{\sqrt{k}}\right)^{\mu_{k}-j}\left(-\gamma\frac{z^{-k}}{\sqrt{k}}\right)^{v_{k}-j}
=\displaystyle= γzkkμk(μk1)!vk!mμk1,vk(γzkk,γzkk)+γzkkνkμk!(νk1)!mμk,νk1(γzkk,γzkk).𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝜇𝑘subscript𝜇𝑘1subscript𝑣𝑘subscript𝑚subscript𝜇𝑘1subscript𝑣𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝜈𝑘subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘1subscript𝑚subscript𝜇𝑘subscript𝜈𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘𝑘𝛾superscript𝑧𝑘𝑘\displaystyle\frac{\gamma z^{k}\sqrt{k\mu_{k}}}{\sqrt{\left(\mu_{k}-1\right)!v_{k}!}}m_{\mu_{k}-1,v_{k}}\left(\gamma\frac{z^{k}}{\sqrt{k}},-\gamma\frac{z^{-k}}{\sqrt{k}}\right)+\frac{\gamma z^{-k}\sqrt{k\nu_{k}}}{\sqrt{\mu_{k}!\left(\nu_{k}-1\right)!}}m_{\mu_{k},\nu_{k-1}}\left(\gamma\frac{z^{k}}{\sqrt{k}},-\gamma\frac{z^{-k}}{\sqrt{k}}\right).

Es folgt also insgesamt

zzΦμ,V(γ,z)Φν𝑧𝑧subscriptΦ𝜇𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈\displaystyle z\frac{\partial}{\partial z}\left\langle\Phi_{\mu},V\left(\gamma,z\right)\Phi_{\nu}\right\rangle
=\displaystyle= k=1γzkkμkΦμek,V(γ,z)Φν+k=1γzkkνkΦμ,V(γ,z)Φνeksuperscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝜇𝑘subscriptΦ𝜇subscript𝑒𝑘𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈superscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘𝑘subscript𝜈𝑘subscriptΦ𝜇𝑉𝛾𝑧subscriptΦ𝜈subscript𝑒𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{k}\sqrt{k\mu_{k}}\left\langle\Phi_{\mu-e_{k}},V\left(\gamma,z\right)\Phi_{\nu}\right\rangle+\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{-k}\sqrt{k\nu_{k}}\left\langle\Phi_{\mu},V\left(\gamma,z\right)\Phi_{\nu-e_{k}}\right\rangle
=\displaystyle= k=1γzkΦμ,akv(γ,z)Φν+k=1γzkΦμ,V(γ,z)akΦν.superscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘subscriptΦ𝜇subscript𝑎𝑘𝑣𝛾𝑧subscriptΦ𝜈superscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘subscriptΦ𝜇𝑉𝛾𝑧subscript𝑎𝑘subscriptΦ𝜈\displaystyle\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{k}\left\langle\Phi_{\mu},a_{-k}v\left(\gamma,z\right)\Phi_{\nu}\right\rangle+\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{-k}\left\langle\Phi_{\mu},V\left(\gamma,z\right)a_{k}\Phi_{\nu}\right\rangle.

\Box
Damit erhalten wir für V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) folgende schöne Form des Kommutators mit Lnsubscript𝐿𝑛L_{n}:

Korollar 4.6

Es gilt für ΦΦ\Phi\in{\cal F}:

Ln(α+γ,β)V(γ,z)ΦV(γ,z)Ln(α,β)Φ[Ln,V(γ,z)]Φsubscript𝐿𝑛𝛼𝛾𝛽𝑉𝛾𝑧Φ𝑉𝛾𝑧subscript𝐿𝑛𝛼𝛽Φsubscript𝐿𝑛𝑉𝛾𝑧Φ\displaystyle L_{n}(\alpha+\gamma,\beta)V(\gamma,z)\Phi-V(\gamma,z)L_{n}(\alpha,\beta)\Phi\equiv[L_{n},V(\gamma,z)]\Phi (64)
=\displaystyle= zn{zz+n(γ22+βγ)+γα+12γ2}V(γ,z)Φ.superscript𝑧𝑛𝑧𝑧𝑛superscript𝛾22𝛽𝛾𝛾𝛼12superscript𝛾2𝑉𝛾𝑧Φ\displaystyle z^{n}\left\{z\frac{\partial}{\partial z}+n(\frac{\gamma^{2}}{2}+\beta\gamma)+\gamma\alpha+\frac{1}{2}\gamma^{2}\right\}V(\gamma,z)\Phi.

Beweis.
Aus Lemma 4.4 und Lemma 4.5 folgt mit θ±k=kω±k=γz±ksubscript𝜃plus-or-minus𝑘𝑘subscript𝜔plus-or-minus𝑘𝛾superscript𝑧plus-or-minus𝑘\theta_{\pm k}=\sqrt{k}\omega_{\pm k}=\gamma z^{\pm k}

[Ln,V(γ,z)]subscript𝐿𝑛𝑉𝛾𝑧\displaystyle[L_{n},V(\gamma,z)] =\displaystyle= znk=1γzkakV(γ,z)Φ+znk=1γzkV(γ,z)akΦsuperscript𝑧𝑛superscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘subscript𝑎𝑘𝑉𝛾𝑧Φsuperscript𝑧𝑛superscriptsubscript𝑘1𝛾superscript𝑧𝑘𝑉𝛾𝑧subscript𝑎𝑘Φ\displaystyle z^{n}\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{k}a_{-k}V(\gamma,z)\Phi+z^{n}\sum_{k=1}^{\infty}\gamma z^{-k}V(\gamma,z)a_{k}\Phi
+(n12γ2zn+γ2zn+γnβzn+γαzn)V(γ,z)Φ𝑛12superscript𝛾2superscript𝑧𝑛superscript𝛾2superscript𝑧𝑛𝛾𝑛𝛽superscript𝑧𝑛𝛾𝛼superscript𝑧𝑛𝑉𝛾𝑧Φ\displaystyle+\left(\frac{n-1}{2}\gamma^{2}z^{n}+\gamma^{2}z^{n}+\gamma n\beta z^{n}+\gamma\alpha z^{n}\right)V(\gamma,z)\Phi
=\displaystyle= zn{zz+n(γ22+βγ)+γα+12γ2}V(γ,z)Φ.superscript𝑧𝑛𝑧𝑧𝑛superscript𝛾22𝛽𝛾𝛾𝛼12superscript𝛾2𝑉𝛾𝑧Φ\displaystyle z^{n}\left\{z\frac{\partial}{\partial z}+n(\frac{\gamma^{2}}{2}+\beta\gamma)+\gamma\alpha+\frac{1}{2}\gamma^{2}\right\}V(\gamma,z)\Phi.

\Box
Eine besonders einfache Form hat der Kommutator zwischen Tγzγ(αβ)V(γ,z)subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z) und Lnsubscript𝐿𝑛L_{n}, wir erhalten dann:

Korollar 4.7

Es gilt stark auf \cal F

[Ln,Tγzγ(αβ)V(γ,z)]=zn{zz+(n+1)(γ22+βγ)}Tγzγ(αβ)V(γ,z).subscript𝐿𝑛subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧superscript𝑧𝑛𝑧𝑧𝑛1superscript𝛾22𝛽𝛾subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧[L_{n},T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z)]=z^{n}\left\{z\frac{\partial}{\partial z}+(n+1)(\frac{\gamma^{2}}{2}+\beta\gamma)\right\}T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z). (65)

Beweis.
zzTγzγ(αβ)V(γ,z)𝑧𝑧subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧z\frac{\partial}{\partial z}T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z)
enthält nach der Produktregel den zusätzlichen Term γ(αβ)Tγzγ(αβ)V(γ,z)𝛾𝛼𝛽subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧\gamma(\alpha-\beta)T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z) der (64) entsprechend modifiziert, es gilt

[Ln,V]=znXV[Ln,zλV]=zn(Xλ)zλV.subscript𝐿𝑛𝑉superscript𝑧𝑛𝑋𝑉subscript𝐿𝑛superscript𝑧𝜆𝑉superscript𝑧𝑛𝑋𝜆superscript𝑧𝜆𝑉[L_{n},V]=z^{n}XV\Longleftrightarrow[L_{n},z^{\lambda}V]=z^{n}(X-\lambda)z^{\lambda}V.

\Box

Definition 4.8

Ein Quantenfeld F(z)𝐹𝑧F(z) (eine operatorwertige Funktion), das für ein κ𝜅\kappa\in\mathchar 1347\relax

[Ln,F(z)]=zn{zz+(n+1)κ}F(z)subscript𝐿𝑛𝐹𝑧superscript𝑧𝑛𝑧𝑧𝑛1𝜅𝐹𝑧[L_{n},F(z)]=z^{n}\left\{z\frac{\partial}{\partial z}+(n+1)\kappa\right\}F(z)

für alle n𝑛n\in\mathchar 1370\relax erfüllt, hei\3t konformes Feld vom Gewicht κ𝜅\kappa

Tγzγ(αβ)V(γ,z)subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z) ist also ein konformes Feld vom Gewicht κ=γ2/2+βγ𝜅superscript𝛾22𝛽𝛾\kappa=\gamma^{2}/2+\beta\gamma. Man bemerke, da\3 wir im Fall κ=1𝜅1\kappa=1 den Kommutator als eine Ableitung schreiben können, es gilt dann [Ln,F(z)]=z(zn+1F(z))subscript𝐿𝑛𝐹𝑧𝑧superscript𝑧𝑛1𝐹𝑧[L_{n},F(z)]=\frac{\partial}{\partial z}\left(z^{n+1}F(z)\right). Diese Gleichung wird für die integrierten (“abgeschirmten”) Vertex–Operatoren sehr wichtig werden.
Wir möchten nun Kommutatoren zwischen der Virasoro–Algebra und Produkten von Vertex–Operatoren angeben. Wir verwenden dabei die folgende Form des Vorfaktors von V(γ1,,γr;z1,,zr)𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟V\left(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}\right): Sei

Fλ(γ1,,γr;z1,,zr)=1i<jr(zizj)γiγji=1rziλγi.subscript𝐹𝜆subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscriptproduct1𝑖𝑗𝑟superscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑧𝑗subscript𝛾𝑖subscript𝛾𝑗superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑖𝜆subscript𝛾𝑖F_{\lambda}\left(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}\right)=\prod_{1\leq i<j\leq r}\left(z_{i}-z_{j}\right)^{\gamma_{i}\gamma_{j}}\prod_{i=1}^{r}z_{i}^{\lambda\gamma_{i}}.

Dabei wählen wir den Zweig von Fλsubscript𝐹𝜆F_{\lambda} aus, der durch folgende Bedingung festgelegt ist:
Für 0<zr<zr1<<z10subscript𝑧𝑟subscript𝑧𝑟1subscript𝑧10<z_{r}<z_{r-1}<\ldots<z_{1} sollen alle Logarithmen log(zizj)(i<j)subscript𝑧𝑖subscript𝑧𝑗𝑖𝑗\log(z_{i}-z_{j})\>(i<j) reell sein. Dieser Bereich ist genau dann der, auf dem V(γ1,z1)V(γr,zr)𝑉subscript𝛾1subscript𝑧1𝑉subscript𝛾𝑟subscript𝑧𝑟V(\gamma_{1},z_{1})\cdots V(\gamma_{r},z_{r}) existiert. Für andere Bereiche ist Fλsubscript𝐹𝜆F_{\lambda} natürlich nur festgelegt, wenn wir den Pfad der analytischen Fortsetzung angeben.
Was uns für den Kommutator zwischen Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} und FλV(γ1,,γr;z1,,γr)subscript𝐹𝜆𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝛾𝑟F_{\lambda}V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,\gamma_{r}) noch fehlt, ist die passende Form von ziziFλ(γ1,,γr;z1,,zr)subscript𝑧𝑖subscript𝑧𝑖subscript𝐹𝜆subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟z_{i}\frac{\partial}{\partial z_{i}}F_{\lambda}\left(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}\right). Dazu verwenden wir das folgende Lemma.

Lemma 4.9

Für n𝑛n\in\mathchar 1358\relax gilt

k=1rzkn(zkzk+(n+1)2γk2λγk)Fλ(γ1,,γr;z1,,zr)superscriptsubscript𝑘1𝑟subscriptsuperscript𝑧𝑛𝑘subscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑘𝑛12subscriptsuperscript𝛾2𝑘𝜆subscript𝛾𝑘subscript𝐹𝜆subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟\displaystyle\sum_{k=1}^{r}z^{n}_{k}\left(z_{k}\frac{\partial}{\partial z_{k}}+\frac{\left(n+1\right)}{2}\gamma^{2}_{k}-\lambda\gamma_{k}\right)F_{\lambda}\left(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}\right) (66)
=\displaystyle= 12k=0n(γ1z1k++γrzrk)(γ1z1nk++γrzrnk)Fλ(γ1,,γr;z1,,zr).12superscriptsubscript𝑘0𝑛subscript𝛾1subscriptsuperscript𝑧𝑘1subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑘subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝑘subscript𝐹𝜆subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟\displaystyle\frac{1}{2}\sum_{k=0}^{n}\left(\gamma_{1}z^{k}_{1}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{k}\right)\left(\gamma_{1}z_{1}^{n-k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n-k}\right)F_{\lambda}\left(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}\right).

Beweis.
Nachrechnen. \Box
Damit können wir den folgenden Satz beweisen.

Satz 4.10

Sei kurz Fλ:=Fλ(γ1,,γr;z1,,zr)assignsubscript𝐹𝜆subscript𝐹𝜆subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟F_{\lambda}:=F_{\lambda}(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}), T=Tγ1++γr𝑇subscript𝑇subscript𝛾1subscript𝛾𝑟T=T_{\gamma_{1}+\ldots+\gamma_{r}} und V=V(γ1,γr;z1,,zr)𝑉𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟V=V(\gamma_{1},\ldots\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}). Dann gilt stark auf \cal F:

[Ln,FλTV]=j=1rzjn{zjzj+(n+1)γj22+nβγj+γj(a0Σj=1rγjλ)}FλTV.subscript𝐿𝑛subscript𝐹𝜆𝑇𝑉superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑛1superscriptsubscript𝛾𝑗22𝑛𝛽subscript𝛾𝑗subscript𝛾𝑗subscript𝑎0superscriptsubscriptΣ𝑗1𝑟subscript𝛾𝑗𝜆subscript𝐹𝜆𝑇𝑉[L_{n},F_{\lambda}TV]=\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\left\{z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}+(n+1)\frac{\gamma_{j}^{2}}{2}+n\beta\gamma_{j}+\gamma_{j}(a_{0}-\Sigma_{j=1}^{r}\gamma_{j}-\lambda)\right\}F_{\lambda}TV. (67)

Beweis.
Aus Lemma 4.4 folgt mit θk=γ1z1k++γrzrksubscript𝜃𝑘subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑘\theta_{k}=\gamma_{1}z_{1}^{k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{k} stark auf \cal F

[Ln,FλTV]subscript𝐿𝑛subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle[L_{n},F_{\lambda}TV] =\displaystyle= k=1(γ1z1n+k++γrzrn+k)akFλTVsuperscriptsubscript𝑘1subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝑘subscript𝑎𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle\sum_{k=1}^{\infty}(\gamma_{1}z_{1}^{n+k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n+k})a_{-k}F_{\lambda}TV
+k=1(γ1z1nk++γrzrnk)FλTVaksuperscriptsubscript𝑘1subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉subscript𝑎𝑘\displaystyle+\sum_{k=1}^{\infty}(\gamma_{1}z_{1}^{n-k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n-k})F_{\lambda}TVa_{k}
+12k=1n1(γ1z1k++γrzrk)(γ1z1nk++γrzrnk)FλTV12superscriptsubscript𝑘1𝑛1subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑘subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle+\frac{1}{2}\sum_{k=1}^{n-1}(\gamma_{1}z_{1}^{k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{k})(\gamma_{1}z_{1}^{n-k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n-k})F_{\lambda}TV
+(γ1z1n++γrzrn)(α+i=1rγi+nβ)FλTVsubscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝛼superscriptsubscript𝑖1𝑟subscript𝛾𝑖𝑛𝛽subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle+(\gamma_{1}z_{1}^{n}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n})(\alpha+\sum_{i=1}^{r}\gamma_{i}+n\beta)F_{\lambda}TV
=\displaystyle= j=1rzjn{k=1γjzjkakFλTV+k=1γjzjkFλTVak}superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛superscriptsubscript𝑘1subscript𝛾𝑗superscriptsubscript𝑧𝑗𝑘subscript𝑎𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉superscriptsubscript𝑘1subscript𝛾𝑗superscriptsubscript𝑧𝑗𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉subscript𝑎𝑘\displaystyle\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\left\{\sum_{k=1}^{\infty}\gamma_{j}z_{j}^{k}a_{-k}F_{\lambda}TV+\sum_{k=1}^{\infty}\gamma_{j}z_{j}^{-k}F_{\lambda}TVa_{k}\right\}
+12k=0n(γ1z1k++γrzrk)(γ1z1nk++γrzrnk)FλTV12superscriptsubscript𝑘0𝑛subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑘subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛𝑘subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝑘subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle+\frac{1}{2}\sum_{k=0}^{n}(\gamma_{1}z_{1}^{k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{k})(\gamma_{1}z_{1}^{n-k}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n-k})F_{\lambda}TV
+(γ1z1n++γrzrn)(α+nβ)FλTV.subscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1𝑛subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟𝑛𝛼𝑛𝛽subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle+(\gamma_{1}z_{1}^{n}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{n})(\alpha+n\beta)F_{\lambda}TV.
Nun können wir Lemma 4.5 und Lemma 4.9 anwenden und erhalten
=\displaystyle= j=1rzjnFλT(zjzjV)+j=1rzjn(zjzjFλ)TVsuperscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝐹𝜆𝑇subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑉superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}F_{\lambda}T(z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}V)+\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}(z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}F_{\lambda})TV
+j=1rzjn{n+12γj2λγj+γj(α+nβ)}FλTVsuperscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛𝑛12superscriptsubscript𝛾𝑗2𝜆subscript𝛾𝑗subscript𝛾𝑗𝛼𝑛𝛽subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle+\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\left\{\frac{n+1}{2}\gamma_{j}^{2}-\lambda\gamma_{j}+\gamma_{j}(\alpha+n\beta)\right\}F_{\lambda}TV
=\displaystyle= j=1rzjn{zjzj+(n+1)γj22+nβγj+γj(a0Σγiβ)}FλTV.superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑛1superscriptsubscript𝛾𝑗22𝑛𝛽subscript𝛾𝑗subscript𝛾𝑗subscript𝑎0Σsubscript𝛾𝑖𝛽subscript𝐹𝜆𝑇𝑉\displaystyle\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\Bigg{\{}z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}+(n+1)\frac{\gamma_{j}^{2}}{2}+n\beta\gamma_{j}+\gamma_{j}(a_{0}-\Sigma\gamma_{i}-\beta)\Bigg{\}}F_{\lambda}TV.

\Box
Uns werden dabei insbesondere zwei Wahlen von λ𝜆\lambda interessieren: Setzen wir λ=a0Σγjβ=αβ𝜆subscript𝑎0Σsubscript𝛾𝑗𝛽𝛼𝛽\lambda=a_{0}-\Sigma\gamma_{j}-\beta=\alpha-\beta, so erhalten wir

Ln(α+Σγi,β)FαβTVFαβTVLn(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼Σsubscript𝛾𝑖𝛽subscript𝐹𝛼𝛽𝑇𝑉subscript𝐹𝛼𝛽𝑇𝑉subscript𝐿𝑛𝛼𝛽\displaystyle L_{n}(\alpha+\Sigma\gamma_{i},\beta)F_{\alpha-\beta}TV-F_{\alpha-\beta}TVL_{n}(\alpha,\beta) (68)
=\displaystyle= j=1rzjn{zjzj+(n+1)(γj22+βγj)}FαβTV,superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑛1superscriptsubscript𝛾𝑗22𝛽subscript𝛾𝑗subscript𝐹𝛼𝛽𝑇𝑉\displaystyle\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\left\{z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}+(n+1)(\frac{\gamma_{j}^{2}}{2}+\beta\gamma_{j})\right\}F_{\alpha-\beta}TV,

und für den Fall γ=γ1==γr𝛾subscript𝛾1subscript𝛾𝑟\gamma=\gamma_{1}=\ldots=\gamma_{r} und λ=r12γ𝜆𝑟12𝛾\lambda=-\frac{r-1}{2}\gamma erhalten wir

Ln(α+rγ)Fr12γTVFr12γTVLn(α,β)subscript𝐿𝑛𝛼𝑟𝛾subscript𝐹𝑟12𝛾𝑇𝑉subscript𝐹𝑟12𝛾𝑇𝑉subscript𝐿𝑛𝛼𝛽\displaystyle L_{n}(\alpha+r\gamma)F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}TV-F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}TVL_{n}(\alpha,\beta) (69)
=\displaystyle= j=1rzjn{zjzj+n(γ22+βγ)+γa0rγ22}Fr12γTV.superscriptsubscript𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝑛superscript𝛾22𝛽𝛾𝛾subscript𝑎0𝑟superscript𝛾22subscript𝐹𝑟12𝛾𝑇𝑉\displaystyle\sum_{j=1}^{r}z_{j}^{n}\left\{z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}+n(\frac{\gamma^{2}}{2}+\beta\gamma)+\gamma a_{0}-r\frac{\gamma^{2}}{2}\right\}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}TV.

Gleichung (68) ist eine natürliche Verallgemeinerung von Korollar 4.7 auf r𝑟r Variable.

5 Faktorisierung von Vertex–Operatoren

Wir haben bis jetzt Vertex–Operatoren im Wesentlichen auf \cal F definiert und nicht untersucht, wie gro\3 der Definitionsbereich der Vertex–Operatoren wirklich ist. Natürlich können wir aus der Produktformel für Vertex–Operatoren im Prinzip eine solche Aussage extrahieren, denn wir haben gezeigt, da\3 unter bestimmten Voraussetzungen V(ω1)V(ω2)𝑉superscript𝜔1𝑉superscript𝜔2V(\omega^{1})V(\omega^{2}) auf \cal F existiert, da\3 hei\3t D(V(ω1))V(ω)()𝑉𝜔𝐷𝑉superscript𝜔1D(V(\omega^{1}))\supset V(\omega)({\cal F}). Da wir aber die Menge V(ω)()𝑉𝜔V(\omega)({\cal F}) nicht kennen, ist das wenig hilfreich. Wir werden nun unter gewissen zusätzlichen Bedingungen eine Faktorisierung von Vertex–Operatoren V(ω)=BcN𝑉𝜔𝐵superscript𝑐𝑁V(\omega)=Bc^{-N} beweisen, wobei B𝐵B ein Hilbert–Schmidt–Operator ist, N=k>0akak𝑁subscript𝑘0subscript𝑎𝑘subscript𝑎𝑘N=\sum_{k>0}a_{-k}a_{k} der Teilchenzahloperator und c<1𝑐1c<1. Damit sehen wir, da\3 der Definitionsbereich von V(ω)𝑉𝜔V(\omega) deutlich grö\3er als \cal F ist.

Satz 5.1

Sei |ωi|KRisubscript𝜔𝑖𝐾superscript𝑅𝑖|\omega_{i}|\leq KR^{i} für ein 0<R<10𝑅10<R<1 und |ωi|KSisubscript𝜔𝑖𝐾superscript𝑆𝑖|\omega_{-i}|\leq KS^{i} für ein S>0𝑆0S>0 und K>1𝐾1K>1. Weiter sei 0<c<(1+K2(R+S)2)120𝑐superscript1superscript𝐾2superscript𝑅𝑆2120<c<\left(1+K^{2}\left(R+S\right)^{2}\right)^{-\frac{1}{2}}. Dann ist

B(ω):=V(ω)cNassign𝐵𝜔𝑉𝜔superscript𝑐𝑁B(\omega):=V(\omega)c^{N} (70)

ein Hilbert–Schmidt–Operator. Für dieses c𝑐c gilt

V(ω)=V(ω)cNcN=B(ω)cN𝑉𝜔𝑉𝜔superscript𝑐𝑁superscript𝑐𝑁𝐵𝜔superscript𝑐𝑁V(\omega)=V(\omega)c^{N}c^{-N}=B(\omega)c^{-N} (71)

auf D(V(ω))D(cN)𝐷𝑉𝜔𝐷superscript𝑐𝑁D(V(\omega))\cap D(c^{-N}). Wir können also V(ω)𝑉𝜔V(\omega) durch die rechte Seite von (71) auf D(cN)𝐷superscript𝑐𝑁D(c^{-N}) definieren.

Beweis.
Wir müssen zeigen, da\3 für geeignetes c>0𝑐0c>0

η,ν|νη,ν(ω)cν|2<subscript𝜂𝜈superscriptsubscript𝜈𝜂𝜈𝜔superscript𝑐norm𝜈2\sum_{\eta,\nu}|\nu_{\eta,\nu}(\omega)c^{\|\nu\|}|^{2}<\infty

gilt. Wir setzen M=exp(i=1|ωi|2)𝑀subscriptsuperscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖2M=\exp(\sum^{\infty}_{i=1}|\omega_{i}|^{2}). Zunächst summieren wir über η𝜂\eta. Aus dem Beweis von Satz 2.2 erhalten wir die Abschätzung

η|vην(ω)cν|2subscript𝜂superscriptsubscript𝑣𝜂𝜈𝜔superscript𝑐norm𝜈2\displaystyle\sum_{\eta}|v_{\eta\nu}(\omega)c^{\|\nu\|}|^{2} =\displaystyle= c2νη|νηω(ω)|2superscript𝑐2norm𝜈subscript𝜂superscriptsubscript𝜈𝜂𝜔𝜔2\displaystyle c^{2\|\nu\|}\sum_{\eta}|\nu_{\eta\omega}(\omega)|^{2} (72)
\displaystyle\leq Mc2νν!i=1mνi,νj(|ωi|+|ωi|,|ωi|+|ωi|)𝑀superscript𝑐2norm𝜈𝜈subscriptsuperscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜈𝑖subscript𝜈𝑗subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖\displaystyle\frac{Mc^{2\|\nu\|}}{\nu!}\prod^{\infty}_{i=1}m_{\nu_{i},\nu_{j}}\left(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|,|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|\right)
\displaystyle\leq Mc2νi=1{1νi!j=0νi(νij)2j!(|ωi|+|ωi|)2(νij)}𝑀superscript𝑐2norm𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖11subscript𝜈𝑖superscriptsubscript𝑗0subscript𝜈𝑖superscriptbinomialsubscript𝜈𝑖𝑗2𝑗superscriptsubscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖2subscript𝜈𝑖𝑗\displaystyle Mc^{2\|\nu\|}\prod_{i=1}^{\infty}\left\{\frac{1}{\nu_{i}!}\sum_{j=0}^{\nu_{i}}{\nu_{i}\choose j}^{2}j!\left(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|\right)^{2(\nu_{i-j})}\right\}
\displaystyle\leq Mc2νi=1{j=0νi(νij)(|ωi|+|ωi|)2(νij)}𝑀superscript𝑐2norm𝜈superscriptsubscriptproduct𝑖1superscriptsubscript𝑗0subscript𝜈𝑖binomialsubscript𝜈𝑖𝑗superscriptsubscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖2subscript𝜈𝑖𝑗\displaystyle Mc^{2\|\nu\|}\prod_{i=1}^{\infty}\left\{\sum_{j=0}^{\nu_{i}}{\nu_{i}\choose j}\left(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|\right)^{2(\nu_{i}-j)}\right\}
=\displaystyle= Mc2νi=1(1+(|ωi|+|ωi|)2)νi.𝑀superscript𝑐2norm𝜈subscriptsuperscriptproduct𝑖1superscript1superscriptsubscript𝜔𝑖subscript𝜔𝑖2subscript𝜈𝑖\displaystyle Mc^{2\|\nu\|}\prod^{\infty}_{i=1}\left(1+\left(|\omega_{i}|+|\omega_{-i}|\right)^{2}\right)^{\nu_{i}}.

Bis jetzt war c𝑐c beliebig. Nach Voraussetzung können wir abschätzen

c2iνi(1+(ωi+ωi)2)νi\displaystyle c^{2i\nu_{i}}\left(1+\left(\|\omega_{i}\|+\|\omega_{-i}\right)^{2}\right)^{\nu_{i}} \displaystyle\leq c2iνi(1+K2(Ri+Si)2)νisuperscript𝑐2𝑖subscript𝜈𝑖superscript1superscript𝐾2superscriptsuperscript𝑅𝑖superscript𝑆𝑖2subscript𝜈𝑖\displaystyle c^{2i\nu_{i}}\left(1+K^{2}\left(R^{i}+S^{i}\right)^{2}\right)^{\nu_{i}} (73)
=\displaystyle= (c2i(1+K2(Ri+Si)2))νisuperscriptsuperscript𝑐2𝑖1superscript𝐾2superscriptsuperscript𝑅𝑖superscript𝑆𝑖2subscript𝜈𝑖\displaystyle\left(c^{2i}\left(1+K^{2}\left(R^{i}+S^{i}\right)^{2}\right)\right)^{\nu_{i}}
=:absent:\displaystyle=: Xiνi.superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜈𝑖\displaystyle X_{i}^{\nu_{i}}.

Für die Summierbarkeit für alle i𝑖i benötigen wir |Xi|<1subscript𝑋𝑖1|X_{i}|<1 für alle i𝑖i. Man überlegt sich leicht, da\3 falls c2(1+K2(R+S)2)<1superscript𝑐21superscript𝐾2superscript𝑅𝑆21c^{2}\left(1+K^{2}\left(R+S\right)^{2}\right)<1 oder

c2<11+K2(R+S)2superscript𝑐211superscript𝐾2superscript𝑅𝑆2\displaystyle c^{2}<\frac{1}{1+K^{2}(R+S)^{2}} (74)

gilt, aus den Voraussetzungen des Satzes 1>X1>X2>>Xi>1subscript𝑋1subscript𝑋2subscript𝑋𝑖1>X_{1}>X_{2}>\ldots>X_{i}>\ldots folgt.
Wir wählen ein c𝑐c das (74) erfüllt und können so weiter abschätzen

η,ν|vη,ν(ω)c2ν|2subscript𝜂𝜈superscriptsubscript𝑣𝜂𝜈𝜔superscript𝑐2norm𝜈2\displaystyle\sum_{\eta,\nu}|v_{\eta,\nu}(\omega)c^{2\|\nu\|}|^{2} \displaystyle\leq Mi=1νi=0Xiνi𝑀superscriptsubscriptproduct𝑖1subscriptsuperscriptsubscript𝜈𝑖0superscriptsubscript𝑋𝑖subscript𝜈𝑖\displaystyle M\prod_{i=1}^{\infty}\sum^{\infty}_{\nu_{i}=0}X_{i}^{\nu_{i}}
=\displaystyle= Mi=111Xi<,𝑀superscriptsubscriptproduct𝑖111subscript𝑋𝑖\displaystyle M\prod_{i=1}^{\infty}\frac{1}{1-X_{i}}<\infty,

da i=1Xi<subscriptsuperscript𝑖1subscript𝑋𝑖\sum^{\infty}_{i=1}X_{i}<\infty ist. Damit ist B(ω)=V(ω)cN𝐵𝜔𝑉𝜔superscript𝑐𝑁B(\omega)=V(\omega)c^{N} ein Hilbert–Schmidt–Operator. Es ist klar, da\3 (71) auf {\cal F} gilt, denn es ist

V(ω)Φν𝑉𝜔subscriptΦ𝜈\displaystyle V(\omega)\Phi_{\nu} =\displaystyle= ηvην(ω)Φηsubscript𝜂subscript𝑣𝜂𝜈𝜔subscriptΦ𝜂\displaystyle\sum_{\eta}v_{\eta\nu}(\omega)\Phi_{\eta}
=\displaystyle= ηvην(ω)cνcνΦηsubscript𝜂subscript𝑣𝜂𝜈𝜔superscript𝑐norm𝜈superscript𝑐norm𝜈subscriptΦ𝜂\displaystyle\sum_{\eta}v_{\eta\nu}(\omega)c^{\|\nu\|}\;c^{-\|\nu\|}\Phi_{\eta}
=\displaystyle= B(ω)cNΦν.𝐵𝜔superscript𝑐𝑁subscriptΦ𝜈\displaystyle B(\omega)c^{-N}\Phi_{\nu}.

Weiter ist, da D(V(ω))𝐷𝑉𝜔{\cal F}\subset D(V(\omega)) und V(ω)𝑉𝜔V(\omega) als Matrixoperator definiert wurde, V(ω)𝑉𝜔V(\omega) “abgeschlossen auf {\cal F}” in dem folgendem Sinne:
Für Φ=cνΦνD(V(ω))Φsubscript𝑐𝜈subscriptΦ𝜈𝐷𝑉𝜔\Phi=\sum c_{\nu}\Phi_{\nu}\in D(V(\omega)) und ΦL=νLcνΦνsubscriptΦ𝐿subscriptnorm𝜈𝐿subscript𝑐𝜈subscriptΦ𝜈\Phi_{L}=\sum_{\|\nu\|\leq L}c_{\nu}\Phi_{\nu} gilt V(ω)ΦLV(ω)Φ𝑉𝜔subscriptΦ𝐿𝑉𝜔ΦV(\omega)\Phi_{L}\longrightarrow V(\omega)\Phi. Damit folgt für ΦD(V(ω))D(cN)Φ𝐷𝑉𝜔𝐷superscript𝑐𝑁\Phi\in D(V(\omega))\cap D(c^{-N}):

\setsqparms

[1‘0‘0‘1;1000‘400] \square[V(ω) Φ_L‘V(ω) Φ  (L→∞)‘B(ω)c^-N Φ_L‘B(ω)c^-N Φ  (L→∞),;‘∥“]

da cNsuperscript𝑐𝑁c^{-N} abgeschlossen ist. \Box
Konkret für V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) bzw. V(γ1,,γr;z1,,zr)𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}) mit |zi|<1subscript𝑧𝑖1|z_{i}|<1 erhalten wir wegen |γiz±i|max{|γ|,1}|z±1|i𝛾𝑖superscript𝑧plus-or-minus𝑖𝛾.1superscriptsuperscript𝑧plus-or-minus1𝑖|\frac{\gamma}{\sqrt{i}}z^{\pm i}|\leq\max\{|\gamma|,1\}|z^{\pm 1}|^{i} bzw. |γ1z1±i++γrzr±ii|rmax{|γj|,1}(max{|zj±1|})isubscript𝛾1superscriptsubscript𝑧1plus-or-minus𝑖subscript𝛾𝑟superscriptsubscript𝑧𝑟plus-or-minus𝑖𝑖𝑟subscript𝛾𝑗.1superscriptsuperscriptsubscript𝑧𝑗plus-or-minus1𝑖|\frac{\gamma_{1}z_{1}^{\pm i}+\ldots+\gamma_{r}z_{r}^{\pm i}}{\sqrt{i}}|\leq r\max\{|\gamma_{j}|,1\}(\max\{|z_{j}^{\pm 1}|\})^{i} die folgende Bedingung für c𝑐c aus (74):

c𝑐\displaystyle c <\displaystyle< (1+max{|γ|,1}2(|z|+|z|1)2)12.\displaystyle\left(1+\max\{|\gamma|,1\}^{2}(|z|+|z|^{-1})^{2}\right)^{-\frac{1}{2}}. (75)

Eine analoge Ungleichung erhalten wir für V(γ1,,γr;z1,,zr)𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}). Wichtig an (75) ist, da\3 c𝑐c unabhängig von argz𝑧\arg z ist, wir können eine Faktorisierung von V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) finden, so da\3 V(γ,z)=B(γ,z)cN𝑉𝛾𝑧𝐵𝛾𝑧superscript𝑐𝑁V(\gamma,z)=B(\gamma,z)c^{-N} für alle c1<|z|<c2subscript𝑐1𝑧subscript𝑐2c_{1}<|z|<c_{2} für ein festes c𝑐c gilt. Eine analoge Aussage gilt für V(γ1,,γr;z1,,zr)𝑉subscript𝛾1subscript𝛾𝑟subscript𝑧1subscript𝑧𝑟V(\gamma_{1},\ldots,\gamma_{r};z_{1},\ldots,z_{r}).

In Abschätzung (73) sieht man, da\3 für jedes c<S1𝑐superscript𝑆1c<S^{-1} ein i0subscript𝑖0i_{0} existiert mit |Xi|<1subscript𝑋𝑖1|X_{i}|<1 für alle ii0𝑖subscript𝑖0i\geq i_{0}. Anders gesagt, bedeutet das (vgl. (14)):

Korollar 5.2

Sei

Vi(ω)=niexp(ωnnan)exp(ωnnan)subscript𝑉𝑖𝜔subscriptproduct𝑛𝑖subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛V_{i}(\omega)=\prod_{n\geq i}\exp\left(\frac{\omega_{n}}{\sqrt{n}}a_{-n}\right)\exp\left(-\frac{\omega_{-n}}{\sqrt{n}}a_{n}\right) (76)

und ω𝜔\omega erfülle die Voraussetzungen von Satz 5.1. Dann gibt es für jedes c<S1𝑐superscript𝑆1c<S^{-1} ein i0subscript𝑖0i_{0}, so da\3 für alle ii0𝑖subscript𝑖0i\geq i_{0} die Matrixelemente von Vi(ω)cj=ianansubscript𝑉𝑖𝜔superscript𝑐superscriptsubscript𝑗𝑖subscript𝑎𝑛subscript𝑎𝑛V_{i}(\omega)c^{\sum_{j=i}^{\infty}-a_{-n}a_{n}} einen Hilbert–Schmidt–Operator in \cal H definieren.

Wir vermuten, da\3 die Bedingung c<S1𝑐superscript𝑆1c<S^{-1} die natürliche Voraussetzung für die Gültigkeit von Satz 5.1 ist. Das formulieren wir folgenderma\3en:

Vermutung 5.3

Für jedes c<S1𝑐superscript𝑆1c<S^{-1} definieren die Matrixelemente von

B(ω)n:=exp(ωnnan)exp(ωnnan)cananassign𝐵subscript𝜔𝑛subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛subscript𝜔𝑛𝑛subscript𝑎𝑛superscript𝑐subscript𝑎𝑛subscript𝑎𝑛B(\omega)_{n}:=\exp\left(\frac{\omega_{n}}{\sqrt{n}}a_{-n}\right)\exp\left(-\frac{\omega_{-n}}{\sqrt{n}}a_{n}\right)c^{-a_{-n}a_{n}} (77)

einen beschränkten Operator in \cal H.

Wäre diese Vermutung wahr, so wäre für jedes c<S1𝑐superscript𝑆1c<S^{-1} der Operator V(ω)cN𝑉𝜔superscript𝑐𝑁V(\omega)c^{-N} Hilbert–Schmidt, denn V(ω)cN𝑉𝜔superscript𝑐𝑁V(\omega)c^{-N} lie\3e sich dann als ein Produkt eines Hilbert–Schmidt–Operators aus Korollar 5.2 mit endlich vielen beschränkten Operatoren darstellen. Im Falle von V(γ,z)𝑉𝛾𝑧V(\gamma,z) würde folgen, da\3 V(γ,z)cN𝑉𝛾𝑧superscript𝑐𝑁V(\gamma,z)c^{-N} für jedes c<|z|𝑐𝑧c<|z| ein Hilbert–Schmidt–Operator ist. In [Fe2] wurde die (etwas schwächere) Behauptung aufgestellt, da\3 unter den genannten Voraussetzungen V(ω)cN𝑉𝜔superscript𝑐𝑁V(\omega)c^{-N} ein kompakter Operator ist.

Eine Bemerkung zum Beweis der Vermutung: Sei n=Lin{Φμ:μk=0(kn)}¯subscript𝑛¯Linconditional-setsubscriptΦ𝜇subscript𝜇𝑘0𝑘𝑛{\cal H}_{n}=\overline{\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\mu}\;:\;\mu_{k}=0\;(k\neq n)\}} und ^n=Lin{Φμ:μn=0}¯subscript^𝑛¯Linconditional-setsubscriptΦ𝜇subscript𝜇𝑛0\hat{\cal H}_{n}=\overline{\mathop{\rm Lin}\nolimits\{\Phi_{\mu}\;:\;\mu_{n}=0\}}. Dann gilt =n^ntensor-productsubscript𝑛subscript^𝑛{\cal H}={\cal H}_{n}\otimes\hat{\cal H}_{n}. Es reicht zu zeigen, da\3

Bˇ(ω)n:=B(ω)n|n:nn\check{B}(\omega)_{n}:=B(\omega)_{n}\raisebox{-3.01385pt}{$\Big{|}_{\textstyle{{\cal H}_{n}}}$}\;:{\cal H}_{n}\longrightarrow{\cal H}_{n}

ein beschränkter Operator ist, denn dann ist B(ω)n=Bˇ(ω)n1𝐵subscript𝜔𝑛tensor-productˇ𝐵subscript𝜔𝑛1B(\omega)_{n}=\check{B}(\omega)_{n}\otimes 1 ebenfalls beschränkt.

6 Die Nichtabschlie\3barkeit von V(ω)𝑉𝜔V(\omega) und Φ(z)Φ𝑧\Phi(z)

Nach dem positiven Ergebnis des letzten Abschnittes wollen wir uns nun einem negativen Resultat zuwenden, der bereits erwähnten Nichtabschlie\3barkeit des freien Feldes und der nicht verschmierten Vertex–Operatoren.
Man bemerke, da\3 auch bei der Faktorisierung V(ω)=B(ω)cN𝑉𝜔𝐵𝜔superscript𝑐𝑁V(\omega)=B(\omega)c^{-N} die rechte Seite trotz ihrer schönen Faktoren Hilbert–Schmidt ×\times Selbstadjungiert i. allg. nicht abschlie\3bar sein mu\3 (und auch nicht sein kann).
Zum Beweis der Nichtabschlie\3barkeit benötigen wir eine neue Menge von Elementen in \cal H, die sogenannten kohärenten Zustände. Kohärente Zustände sind verwandt mit dem Vertex–Operatoren, denn wie wir gleich sehen werden, ergibt ein Vertex–Operator, angewendet auf den Grundzustand Φ0subscriptΦ0\Phi_{0} in \cal H, einen kohärenten Zustand. Eine gute Einführung findet man in dem Buch von J. Klauder und E. Sudarshan “Quantum Optics” [KS] in Chapter 7.

Wir geben nun einen kurzen Überblick über die Eigenschaften kohärenter Zustände mit abzählbar unendlich vielen Freiheitsgraden, soweit wir sie benötigen.
Für t=(t1,,tl)l𝑡subscript𝑡1subscript𝑡𝑙superscript𝑙t=(t_{1},\ldots,t_{l})\in\mathchar 1347\relax^{l} sei

|t,lket𝑡𝑙\displaystyle|t,l\rangle :=assign\displaystyle:= Nlμ1==μl=0i=1ltiμiμi!iμiΦμsubscript𝑁𝑙superscriptsubscriptsubscript𝜇1subscript𝜇𝑙0subscriptsuperscriptproduct𝑙𝑖1superscriptsubscript𝑡𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜇𝑖superscript𝑖subscript𝜇𝑖subscriptΦ𝜇\displaystyle N_{l}\sum_{\mu_{1}=\ldots=\mu_{l}=0}^{\infty}\prod^{l}_{i=1}\frac{t_{i}^{\mu_{i}}}{\sqrt{\mu_{i}!i^{\mu_{i}}}}\Phi_{\mu} (78)
=\displaystyle= Nlexp(i=1ltiiai)Φ0subscript𝑁𝑙subscriptsuperscript𝑙𝑖1subscript𝑡𝑖𝑖subscript𝑎𝑖subscriptΦ0\displaystyle N_{l}\exp\left(\sum^{l}_{i=1}\frac{t_{i}}{i}a_{-i}\right)\Phi_{0} (79)

mit Nl=exp(12i=1l|ti|2i)subscript𝑁𝑙12subscriptsuperscript𝑙𝑖1superscriptsubscript𝑡𝑖2𝑖N_{l}=\exp\left(-\frac{1}{2}\sum^{l}_{i=1}\frac{|t_{i}|^{2}}{i}\right). Das Exponential in (79) ist über die Potenzreihe definiert. Die normierten Vektoren |t,lket𝑡𝑙|t,l\rangle hei\3en kohärente Zustände, da sie Eigenvektoren der Vernichteroperatoren sind. Das können wir entweder durch eine explizite Rechnung sehen oder durch Anwendung von Lemma 4.1:
Wie (79) und (20) zeigen, entsteht |t,lket𝑡𝑙|t,l\rangle durch Anwendung des Vertex–Operators V(ω)𝑉𝜔V(\omega) mit

ωi={tiii=1,,l,0sonst\omega_{i}=\cases{\frac{t_{i}}{\sqrt{i}}&$i=1,\ldots,l,$\cr 0&sonst}

auf Φ0subscriptΦ0\Phi_{0}. Nach Lemma 4.1 ist V(ω)Φ0D(an)(n)𝑉𝜔subscriptΦ0𝐷subscript𝑎𝑛𝑛V(\omega)\Phi_{0}\in D(a_{n})\>(n\in\mathchar 1370\relax), und es gilt für ln>0𝑙𝑛0l\geq n>0

an|t,l=NlanV(ω)Φ0=NlV(ω)(an+tn)Φ0=tnNlV(ω)Φ0=tn|t,l.subscript𝑎𝑛ket𝑡𝑙subscript𝑁𝑙subscript𝑎𝑛𝑉𝜔subscriptΦ0subscript𝑁𝑙𝑉𝜔subscript𝑎𝑛subscript𝑡𝑛subscriptΦ0subscript𝑡𝑛subscript𝑁𝑙𝑉𝜔subscriptΦ0subscript𝑡𝑛ket𝑡𝑙\displaystyle a_{n}|t,l\rangle=N_{l}a_{n}V(\omega)\Phi_{0}=N_{l}V(\omega)(a_{n}+t_{n})\Phi_{0}=t_{n}N_{l}V(\omega)\Phi_{0}=t_{n}|t,l\rangle. (80)

Es folgt also

an|t,l={tn|t,l0<nl0n>l.subscript𝑎𝑛ket𝑡𝑙casessubscript𝑡𝑛ket𝑡𝑙0𝑛𝑙0n>l.a_{n}|t,l\rangle=\cases{t_{n}|t,l\rangle&$0<n\leq l$\cr 0&$n>l$.} (81)

Sei l2,h={t=(ti)i:t2,h:=i=1|ti|2i<}subscript𝑙2conditional-set𝑡subscriptsubscript𝑡𝑖𝑖assignsubscriptnorm𝑡2superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝑡𝑖2𝑖l_{2,h}=\{t=(t_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\subset\mathchar 1347\relax:\|t\|_{2,h}:=\sum_{i=1}^{\infty}\frac{|t_{i}|^{2}}{i}<\infty\}. Nach Satz 2.2 existiert für tl2,h𝑡subscript𝑙2t\in l_{2,h} der Grenzwert liml|t,l=:|t\lim_{l\to\infty}|t,l\rangle=:|t\rangle. Wiederum aus Lemma 4.1 folgt, da\3 an|t=tn|tsubscript𝑎𝑛ket𝑡subscript𝑡𝑛ket𝑡a_{n}|t\rangle=t_{n}|t\rangle für alle n>0𝑛0n>0 gilt. Eine wichtige Eigenschaft der kohärenten Zustände ist:

Lemma 6.1

Die Abbildung l2,hS()subscript𝑙2𝑆l_{2,h}\longrightarrow S({\cal H})\subset{\cal H} mit t|t𝑡ket𝑡t\longmapsto|t\rangle ist stetig, es gilt

|t|t22(t2,h+t2,h)tt2,h.subscriptsuperscriptnormket𝑡ketsuperscript𝑡22subscriptnorm𝑡2subscriptnormsuperscript𝑡2subscriptnorm𝑡superscript𝑡2\|\>\>|t\rangle-|t^{\prime}\rangle\|^{2}_{{\cal H}}\leq 2\left(\|t\|_{2,h}+\|t^{\prime}\|_{2,h}\right)\|t-t^{\prime}\|_{2,h}.

Einen Beweis findet man in [KS].
Au\3erdem werden wir die folgende Aussage benötigen:

Lemma 6.2

Für jedes tl2,h𝑡subscript𝑙2t\in l_{2,h} ist die Menge der kohärenten Zustände

{|t+t0:t0l2,0}:ket𝑡subscript𝑡0subscript𝑡0subscript𝑙2.0\{|t+t_{0}\rangle:t_{0}\in l_{2,0}\} (82)

total in \cal H.

Beweis.
Sei tl2,h𝑡subscript𝑙2t\in l_{2,h} beliebig und ΦΦ\Phi fest gewählt. Wir zeigen:
Falls Φ|t+t0=0inner-productΦ𝑡subscript𝑡00\langle\Phi|t+t_{0}\rangle=0 für alle t0l2,0subscript𝑡0subscript𝑙2.0t_{0}\in l_{2,0}, folgt Φ=0Φ0\Phi=0. Wähle r𝑟r\in\mathchar 1358\relax und μ1,,μrsubscript𝜇1subscript𝜇𝑟\mu_{1},\ldots,\mu_{r}\in\mathchar 1358\relax. Weiter sei l>μr𝑙subscript𝜇𝑟l>\mu_{r}. Für beliebige u1,,ursubscript𝑢1subscript𝑢𝑟u_{1},\ldots,u_{r}\in\mathchar 1347\relax gibt es ein t(l)l2,0superscript𝑡𝑙subscript𝑙2.0t^{(l)}\in l_{2,0}, so da\3

t+t(l)=(0,,u1,0,,u2,,0,ur,0,,tl,tl+1,),𝑡superscript𝑡𝑙0subscript𝑢1.0subscript𝑢2.0subscript𝑢𝑟.0subscript𝑡𝑙subscript𝑡𝑙1t+t^{(l)}=(0,\ldots,u_{1},0,\ldots,u_{2},\ldots,0,u_{r},0,\ldots,t_{l},t_{l+1},\ldots),

wobei uisubscript𝑢𝑖u_{i} in der Position μisubscript𝜇𝑖\mu_{i} stehen soll, das hei\3t

(t+t(l))i={uji=μj,tiil,0sonst.subscript𝑡superscript𝑡𝑙𝑖casessubscript𝑢𝑗i=μj,subscript𝑡𝑖il,0sonst.\displaystyle\left(t+t^{(l)}\right)_{i}=\cases{u_{j}&$i=\mu_{j}$,\cr t_{i}&$i\geq l$,\cr 0&sonst.} (83)

Da t+t(l)l(0,,u1,,ur,0,0,0,)=:ut+t^{(l)}\stackrel{{\scriptstyle l\to\infty}}{{\longrightarrow}}\left(0,\ldots,u_{1},\ldots,u_{r},0,0,0,\ldots\right)=:u in l2,hsubscript𝑙2l_{2,h}, folgt nach Lemma 6.1 |t+t(l)|uket𝑡superscript𝑡𝑙ket𝑢|t+t^{(l)}\rangle\longrightarrow|u\rangle und folglich

Φ|t+t(l)Φ|u.inner-productΦ𝑡superscript𝑡𝑙inner-productΦ𝑢\langle\Phi|t+t^{(l)}\rangle\longrightarrow\langle\Phi|u\rangle.

Dieses Skalarprodukt lä\3t sich aber explizit angeben.
Zunächst sei Φ=ΦηΦsubscriptΦ𝜂\Phi=\Phi_{\eta} mit η=(η1,,ηN,0,0,)𝜂subscript𝜂1subscript𝜂𝑁.0.0\eta=(\eta_{1},\ldots,\eta_{N},0,0,\ldots) ein Basisvektor. Dann gilt

Φη|uinner-productsubscriptΦ𝜂𝑢\displaystyle\langle\Phi_{\eta}|u\rangle =\displaystyle= (η!Iη)12aNηNa1η1Φ0|usuperscript𝜂superscript𝐼𝜂12inner-productsubscriptsuperscript𝑎subscript𝜂𝑁𝑁superscriptsubscript𝑎1subscript𝜂1subscriptΦ0𝑢\displaystyle\left(\eta!I^{\eta}\right)^{-\frac{1}{2}}\left\langle a^{\eta_{N}}_{-N}\ldots a_{-1}^{\eta_{1}}\Phi_{0}|u\right\rangle (84)
=\displaystyle= (η!Iη)12Φ0|a1η1aNηN|usuperscript𝜂superscript𝐼𝜂12quantum-operator-productsubscriptΦ0superscriptsubscript𝑎1subscript𝜂1superscriptsubscript𝑎𝑁subscript𝜂𝑁𝑢\displaystyle\left(\eta!I^{\eta}\right)^{-\frac{1}{2}}\left\langle\Phi_{0}|a_{1}^{\eta_{1}}\ldots a_{N}^{\eta_{N}}|u\right\rangle
=\displaystyle= i=1ruiημiημi!μiημij{μi}δ0,ηjΦ0|usubscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖subscriptproduct𝑗subscript𝜇𝑖subscript𝛿0subscript𝜂𝑗inner-productsubscriptΦ0𝑢\displaystyle\prod^{r}_{i=1}\frac{u_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}{\sqrt{\eta_{\mu_{i}}!\mu_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}}\prod_{j\notin\{\mu_{i}\}}\delta_{0,\eta_{j}}\left\langle\Phi_{0}|u\right\rangle
=\displaystyle= i=1ruiημiημi!μiημij{μi}δ0,ηj.subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖subscriptproduct𝑗subscript𝜇𝑖subscript𝛿0subscript𝜂𝑗\displaystyle\prod^{r}_{i=1}\frac{u_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}{\sqrt{\eta_{\mu_{i}}!\mu_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}}\prod_{j\notin\{\mu_{i}\}}\delta_{0,\eta_{j}}.

Die Kronecker–Deltas entstehen, da an|t=0subscript𝑎𝑛ket𝑡0a_{n}|t\rangle=0 falls tn=0subscript𝑡𝑛0t_{n}=0 gilt und das hier immer der Fall ist, falls n{μi}𝑛subscript𝜇𝑖n\notin\{\mu_{i}\} ist. Es ist also Φη|u=0inner-productsubscriptΦ𝜂𝑢0\langle\Phi_{\eta}|u\rangle=0, falls ein ηj0subscript𝜂𝑗0\eta_{j}\neq 0 mit j{μi}𝑗subscript𝜇𝑖j\notin\{\mu_{i}\} existiert.
Damit ergibt sich für Φ=ηcηΦηΦsubscript𝜂subscript𝑐𝜂subscriptΦ𝜂\Phi=\sum_{\eta}c_{\eta}\Phi_{\eta}

Φ|uinner-productΦ𝑢\displaystyle\left\langle\Phi|u\right\rangle =\displaystyle= ηc¯ηΦη|usubscript𝜂subscript¯𝑐𝜂inner-productsubscriptΦ𝜂𝑢\displaystyle\sum_{\eta}\overline{c}_{\eta}\left\langle\Phi_{\eta}|u\right\rangle (85)
=\displaystyle= ημ1,,ημr=0c¯ηΦη|usubscriptsuperscriptsubscript𝜂subscript𝜇1subscript𝜂subscript𝜇𝑟0subscript¯𝑐𝜂inner-productsubscriptΦ𝜂𝑢\displaystyle\sum^{\infty}_{\eta_{\mu_{1}},\ldots,\eta_{\mu_{r}}=0}\overline{c}_{\eta}\left\langle\Phi_{\eta}|u\right\rangle
=\displaystyle= ημ1,,ημr=0c¯ηi=1ruiημiημi!μiημi.subscriptsuperscriptsubscript𝜂subscript𝜇1subscript𝜂subscript𝜇𝑟0subscript¯𝑐𝜂subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜇𝑖subscript𝜂subscript𝜇𝑖\displaystyle\sum^{\infty}_{\eta_{\mu_{1}},\ldots,\eta_{\mu_{r}}=0}\overline{c}_{\eta}\prod^{r}_{i=1}\frac{u_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}{\sqrt{\eta_{\mu_{i}}!\mu_{i}^{\eta_{\mu_{i}}}}}.

Dies ist aber eine ganze Funktion in den Variablen u1,,ursubscript𝑢1subscript𝑢𝑟u_{1},\ldots,u_{r}. Ist nun Φ|t+t(l)=0inner-productΦ𝑡superscript𝑡𝑙0\langle\Phi|t+t^{(l)}\rangle=0 für alle t(l)l2,0superscript𝑡𝑙subscript𝑙2.0t^{(l)}\in l_{2,0}, so folgt Φ|u=0inner-productΦ𝑢0\langle\Phi|u\rangle=0 für alle (u1,,ur)lsubscript𝑢1subscript𝑢𝑟superscript𝑙(u_{1},\ldots,u_{r})\in\mathchar 1347\relax^{l} und damit impliziert (85) cη=0subscript𝑐𝜂0c_{\eta}=0 für alle η𝜂\eta der Form η=(0,,ημ1,0,,ημr,0,0)𝜂0subscript𝜂subscript𝜇1.0subscript𝜂subscript𝜇𝑟.0.0\eta=(0,\ldots,\eta_{\mu_{1}},0,\ldots,\eta_{\mu_{r}},0,0). Da aber r𝑟r und μ1,,μrsubscript𝜇1subscript𝜇𝑟\mu_{1},\ldots,\mu_{r} beliebig waren, und alle η𝜂\eta von dieser Form für geeignete r𝑟r und μ1,,μrsubscript𝜇1subscript𝜇𝑟\mu_{1},\ldots,\mu_{r} sind, folgt cη=0subscript𝑐𝜂0c_{\eta}=0 für alle η𝜂\eta und damit Φ=0Φ0\Phi=0. \Box
Da wir Vertex–Operatoren auf kohärente Zustände anwenden wollen, benötigen wir noch das folgende Lemma:

Lemma 6.3

Sei k=1|ωk|2<superscriptsubscript𝑘1superscriptsubscript𝜔𝑘2\sum_{k=1}^{\infty}|\omega_{k}|^{2}<\infty. Dann gilt

  • i)

    |t,lD(V(ω))ket𝑡𝑙𝐷𝑉𝜔|t,l\rangle\in D\left(V\left(\omega\right)\right) und

  • ii)

    V(ω)|t,l=Klexp(k=1lωktkk)|τ,l𝑉𝜔ket𝑡𝑙subscript𝐾𝑙subscriptsuperscript𝑙𝑘1subscript𝜔𝑘subscript𝑡𝑘𝑘ket𝜏𝑙V(\omega)|t,l\rangle=K_{l}\exp\left(-\sum^{l}_{k=1}\frac{\omega_{k}t_{k}}{\sqrt{k}}\right)|\tau,l\rangle, wobei |τ,lket𝜏𝑙|\tau,l\rangle ein kohärente Zustand ist, der durch

    an|τ,l={(nωn+tn)|τ,lfür 0<nlnωn|τ,lfür n>lsubscript𝑎𝑛ket𝜏𝑙cases𝑛subscript𝜔𝑛subscript𝑡𝑛ket𝜏𝑙für 0<nl𝑛subscript𝜔𝑛ket𝜏𝑙für n>la_{n}|\tau,l\rangle=\cases{\left(\sqrt{n}\omega_{n}+t_{n}\right)|\tau,l\rangle&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $0<n\leq l$\cr\sqrt{n}\omega_{n}|\tau,l\rangle&f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr $n>l$}

    festgelegt ist. Für Klsubscript𝐾𝑙K_{l} erhalten wir

    Kl(t)=exp(12k=1|kωk+tk|2|tk|2k),superscriptsubscript𝐾𝑙𝑡12subscriptsuperscript𝑘1superscript𝑘subscript𝜔𝑘subscript𝑡𝑘2superscriptsubscript𝑡𝑘2𝑘K_{l}^{(t)}=\exp\left(-\frac{1}{2}\sum^{\infty}_{k=1}\frac{\left|\sqrt{k}\omega_{k}+t_{k}\right|^{2}-\left|t_{k}\right|^{2}}{k}\right),

    wobei wir tk=0subscript𝑡𝑘0t_{k}=0 für k>l𝑘𝑙k>l gesetzt haben.

Beweis.
Eine direkte Anwendung von Satz 3.1, wenn wir |t,lket𝑡𝑙|t,l\rangle nach (79) durch einen Vertex–Operator erzeugt denken. \Box
Wir können nun ein Komplement zu Satz 2.2 beweisen, hierzu benötigen wir aber noch das folgende technische Lemma:

Lemma 6.4

Sei t=(tn)n𝑡subscriptsubscript𝑡𝑛𝑛t=(t_{n})_{n\in\mathchar 1358\relax}\subset\mathchar 1347\relax. Ist tl2𝑡subscript𝑙2t\notin l_{2}, so existiert ein ωl2𝜔subscript𝑙2\omega\in l_{2} mit tωl1𝑡𝜔subscript𝑙1t\omega\notin l_{1} und tiωi0subscript𝑡𝑖subscript𝜔𝑖0t_{i}\omega_{i}\geq 0 für alle i𝑖i.

Beweis.
Eine einfache Übung. \Box
Ist (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}, so gilt D(V(ω))𝐷𝑉𝜔{\cal F}\subset D\left(V(\omega)\right). Wir wollen nun die Nichtabschlie\3barkeit dieses Operators, falls (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\notin l_{2} gilt, beweisen. Die Abschlie\3barkeit eines Operators hängt im allgemeinen vom Definitionsbereich des Operators ab. Da wir V(ω)𝑉𝜔V(\omega) als den maximalen Operator definiert haben, könnte eine Einschränkung von V(ω)𝑉𝜔V(\omega) abschlie\3bar sein, obwohl V(ω)𝑉𝜔V(\omega) nicht abschlie\3bar ist. Deshalb führen wir auch einen “minimalen Operator” ein,

V(ω)0:=V(ω)|assign𝑉subscript𝜔0evaluated-at𝑉𝜔V(\omega)_{0}:=V(\omega)|_{{\cal F}} (86)

mit D(V(ω)0)=𝐷𝑉subscript𝜔0D\left(V(\omega)_{0}\right)={\cal F}. Es ist klar, da\3 jede Fortsetzung von V(ω)0𝑉subscript𝜔0V(\omega)_{0} nicht abschlie\3bar ist, wenn V(ω)0𝑉subscript𝜔0V(\omega)_{0} nicht abschlie\3bar ist.

Satz 6.5

Sei (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}, aber (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\notin l_{2}. Dann sind V(ω)0𝑉subscript𝜔0V(\omega)_{0} und V(ω)𝑉𝜔V(\omega) nicht abschlie\3bare (nicht abgeschlossene) Operatoren.

Eine direkte Folgerung aus dem Beweis von Satz 6.5 ist:

Korollar 6.6

(ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\notin l_{2}, (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}. Dann ist

D(V(ω))={0}𝐷𝑉𝜔0D\left(V(\omega)\right)=\{0\}

und V(ω)𝑉𝜔V(\omega) trivialerweise abgeschlossen.

Beweis.
Es gilt (V(ω)0)=V({ω¯i})superscript𝑉subscript𝜔0𝑉subscript¯𝜔𝑖\left(V(\omega)_{0}\right)^{*}=V\left(\{-\overline{\omega}_{-i}\}\right) ([Wd] Satz 6.20). \Box
Zusammenfassend erhalten wir aus Satz 2.2, Satz 6.5 und Korollar 6.6:

Korollar 6.7
  • i)

    Sei (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}. Dann ist V(ω)𝑉𝜔V(\omega) genau dann dicht definiert, wenn (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}.

  • ii)

    Sei (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}. Dann ist V(ω)𝑉𝜔V(\omega) genau dann abgeschlossen, wenn

    (ωi)il2.subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}.

Beweis von Satz 6.5.
Wir beweisen zunächst die Nichtabschlie\3barkeit von V(ω)𝑉𝜔V(\omega). Sei also ω=(ω±i)𝜔subscript𝜔plus-or-minus𝑖\omega=(\omega_{\pm i}) fest gewählt mit (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2}, (ωi)il2subscriptsubscript𝜔𝑖𝑖subscript𝑙2(\omega_{-i})_{i\in\mathchar 1358\relax}\notin l_{2}. Nach Lemma 6.4 existiert eine Folge t=(tn)nl2𝑡subscriptsubscript𝑡𝑛𝑛subscript𝑙2t=(t_{n})_{n\in\mathchar 1358\relax}\in l_{2} mit n=1Nωntnn+subscriptsuperscript𝑁𝑛1subscript𝜔𝑛subscript𝑡𝑛𝑛\sum^{N}_{n=1}\frac{\omega_{-n}t_{n}}{\sqrt{n}}\longrightarrow+\infty und folglich auch exp(n=1Nωntnn)(N)superscriptsubscript𝑛1𝑁subscript𝜔𝑛subscript𝑡𝑛𝑛𝑁\exp\left(\sum_{n=1}^{N}\frac{\omega_{-n}t_{n}}{\sqrt{n}}\right)\longrightarrow\infty(N\rightarrow\infty).
Sei nun 0Φ0Φ0\neq\Phi\in{\cal H} beliebig. Wir wollen zeigen, da\3 ΦD(V(ω))Φ𝐷𝑉superscript𝜔\Phi\notin D\left(V(\omega)^{*}\right) gilt. Dazu zeigen wir, da\3 eine Folge (fn)D(V(ω))subscript𝑓𝑛𝐷𝑉𝜔(f_{n})\subset D\left(V(\omega)\right), fn=1normsubscript𝑓𝑛1\|f_{n}\|=1 existiert mit

|Φ,V(ω)fn|.Φ𝑉𝜔subscript𝑓𝑛\big{|}\langle\Phi,V(\omega)f_{n}\rangle\big{|}\longrightarrow\infty.

Nach Lemma 6.3 gilt mit Fl(t)=exp(n=1lωntnn)subscriptsuperscript𝐹𝑡𝑙subscriptsuperscript𝑙𝑛1subscript𝜔𝑛subscript𝑡𝑛𝑛F^{(t)}_{l}=\exp\left(\sum^{l}_{n=1}\frac{\omega_{-n}t_{n}}{\sqrt{n}}\right)

V(ω)|t,l=Kl(t)Fl(t)|τ,l.𝑉𝜔ket𝑡𝑙superscriptsubscript𝐾𝑙𝑡superscriptsubscript𝐹𝑙𝑡ket𝜏𝑙V(\omega)|t,l\rangle=K_{l}^{(t)}F_{l}^{(t)}|\tau,l\rangle.

Weiter existiert nach Lemma 6.2 ein tl2,0superscript𝑡subscript𝑙2.0t^{\prime}\in l_{2,0} mit

limlΦ|τ+t,l=Φ|τ+t0.subscript𝑙inner-productΦ𝜏superscript𝑡𝑙inner-productΦ𝜏superscript𝑡0\lim_{l\to\infty}\langle\Phi|\tau+t^{\prime},l\rangle=\langle\Phi|\tau+t^{\prime}\rangle\neq 0.

Damit folgt

|Φ|V(ω)|t+t,l|=|Kl(t+t)Fl(t+t)Φ|τ,l|(l),formulae-sequencequantum-operator-productΦ𝑉𝜔𝑡superscript𝑡𝑙superscriptsubscript𝐾𝑙𝑡superscript𝑡superscriptsubscript𝐹𝑙𝑡superscript𝑡inner-productΦ𝜏𝑙𝑙\big{|}\left\langle\Phi\left|V(\omega)\right|t+t^{\prime},l\right\rangle\big{|}=\left|K_{l}^{(t+t^{\prime})}F_{l}^{\left(t+t^{\prime}\right)}\left\langle\Phi|\tau,l\right\rangle\right|\to\infty\qquad(l\to\infty),

denn Kl(t+t)superscriptsubscript𝐾𝑙𝑡superscript𝑡K_{l}^{(t+t^{\prime})} und Φ|τ,linner-productΦ𝜏𝑙\langle\Phi|\tau,l\rangle konvergieren für l𝑙l\to\infty gegen endliche Zahlen 0absent0\not=0 und Fl(t+t)superscriptsubscript𝐹𝑙𝑡superscript𝑡F_{l}^{(t+t^{\prime})} ist divergent mit l𝑙l\to\infty. Es folgt also ΦD(V(ω))Φ𝐷𝑉superscript𝜔\Phi\notin D\left(V(\omega)^{*}\right) und die Nichtabschlie\3barkeit von V(ω)𝑉𝜔V(\omega).
Zu zeigen bleibt die Nichtabschlie\3barkeit von V(ω)0𝑉subscript𝜔0V(\omega)_{0}. Dazu approximieren wir |t,lket𝑡𝑙|t,l\rangle durch Elemente aus =D(V(ω)0)𝐷𝑉subscript𝜔0{\cal F}=D\left(V(\omega)_{0}\right):
Sei für Q𝑄Q\in\mathchar 1358\relax

|t,l,Q:=Nlμ1==μl=0Qi=1ltiμi(μi!iμi)12Φμ.assignket𝑡𝑙𝑄subscript𝑁𝑙subscriptsuperscript𝑄subscript𝜇1subscript𝜇𝑙0subscriptsuperscriptproduct𝑙𝑖1superscriptsubscript𝑡𝑖subscript𝜇𝑖superscriptsubscript𝜇𝑖superscript𝑖subscript𝜇𝑖12subscriptΦ𝜇\left|t,l,Q\right\rangle:=N_{l}\sum^{Q}_{\mu_{1}=\ldots=\mu_{l}=0}\prod^{l}_{i=1}\frac{t_{i}^{\mu_{i}}}{\left(\mu_{i}!i^{\mu_{i}}\right)^{\frac{1}{2}}}\Phi_{\mu}. (87)

Es gilt |t,l,Q|t,l(Q)ket𝑡𝑙𝑄ket𝑡𝑙𝑄|t,l,Q\rangle\longrightarrow|t,l\rangle\qquad(Q\to\infty) und wie wir schon im Beweis von Satz 5.1 bemerkt haben, folgt aus Satz 3.1, da\3 sogar

V(ω)0|t,l,QV(ω)|t,l(Q)𝑉subscript𝜔0ket𝑡𝑙𝑄𝑉𝜔ket𝑡𝑙𝑄V(\omega)_{0}|t,l,Q\rangle\longrightarrow V(\omega)|t,l\rangle\qquad(Q\to\infty) (88)

gilt.
Wir können also eine Folge Ql(l)subscript𝑄𝑙𝑙Q_{l}\to\infty\quad(l\to\infty) wählen, so da\3

|Φ|V(ω)0|t,l,Ql|(l)quantum-operator-productΦ𝑉subscript𝜔0𝑡𝑙subscript𝑄𝑙𝑙\big{|}\left\langle\Phi\left|V\left(\omega\right)_{0}\right|t,l,Q_{l}\right\rangle\big{|}\to\infty\qquad(l\to\infty)

gilt, woran die Nichtabschlie\3barkeit von V(ω)0𝑉subscript𝜔0V(\omega)_{0} folgt. \Box
Als letztes in diesem Abschnitt wollen wir den Beweis der Nichtabschlie\3barkeit des freien Feldes Φ(z)Φ𝑧\Phi(z) für |z|<1𝑧1|z|<1 skizzieren.
Dazu sei Φ(z)=in>0znnansubscriptΦ𝑧𝑖subscript𝑛0superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi_{-}(z)=i\sum_{n>0}\frac{z^{n}}{n}a_{-n}, Φ+(z)=in>0znnansubscriptΦ𝑧𝑖subscript𝑛0superscript𝑧𝑛𝑛subscript𝑎𝑛\Phi_{+}(z)=-i\sum_{n>0}\frac{z^{-n}}{n}a_{n} und Φ(z)=Φ(z)+Φ+(z)Φ𝑧subscriptΦ𝑧subscriptΦ𝑧\Phi(z)=\Phi_{-}(z)+\Phi_{+}(z). Dabei haben wir im Vergleich zu (1) die unwesentlichen Terme qia0lnz𝑞𝑖subscript𝑎0𝑧q-ia_{0}\ln z weggelassen.
Die Nichtabschlie\3barkeit von Φ(z)Φ𝑧\Phi(z) können wir in folgenden Schritten zeigen:

  • i)

    Φ+(z)subscriptΦ𝑧\Phi_{+}(z) ist nicht abschlie\3bar:
    Dazu berechnet man Φ+(z)|t,l=(n=1ltnznn)|t,lsubscriptΦ𝑧ket𝑡𝑙superscriptsubscript𝑛1𝑙subscript𝑡𝑛superscript𝑧𝑛𝑛ket𝑡𝑙\Phi_{+}(z)|t,l\rangle=\left(\sum_{n=1}^{l}\frac{t_{n}z^{n}}{n}\right)|t,l\rangle. Zu jedem ΨΨ\Psi\in{\cal H} gibt es ein tl2,h𝑡subscript𝑙2t\in l_{2,h} mit

    Ψ|t0 und |n=1ltnznn|(l).formulae-sequenceinner-productΨ𝑡0 und subscriptsuperscript𝑙𝑛1subscript𝑡𝑛superscript𝑧𝑛𝑛𝑙\left\langle\Psi|t\right\rangle\not=0\mbox{ und }\left|\sum^{l}_{n=1}\frac{t_{n}z^{-n}}{n}\right|\to\infty\qquad(l\to\infty).

    Es folgt |Ψ|Φ+(z)|t,l|=|n=1ltnznnΨ|t,l|(l)quantum-operator-productΨsubscriptΦ𝑧𝑡𝑙subscriptsuperscript𝑙𝑛1subscript𝑡𝑛superscript𝑧𝑛𝑛inner-productΨ𝑡𝑙𝑙\big{|}\left\langle\Psi|\Phi_{+}(z)|t,l\right\rangle\big{|}=\left|\sum^{l}_{n=1}\frac{t_{n}z^{-n}}{n}\left\langle\Psi|t,l\right\rangle\right|\to\infty\>(l\to\infty) und deshalb ΨD(Φ+(z))Ψ𝐷subscriptΦsuperscript𝑧\Psi\notin D\left(\Phi_{+}(z)^{*}\right).

  • ii)

    Es gilt Φ(z)|t,lC(t)normsubscriptΦ𝑧ket𝑡𝑙𝐶𝑡\left\|\Phi_{-}(z)|t,l\rangle\right\|\leq C(t) unabhängig von l𝑙l und deshalb können wir abschätzen

    |Ψ|Φ(z)|t,l|quantum-operator-productΨΦ𝑧𝑡𝑙\displaystyle\left|\left\langle\Psi|\Phi(z)|t,l\right\rangle\right| =\displaystyle= |Ψ|Φ(z)|t,l+Ψ|Φ+(z)|t,l|quantum-operator-productΨsubscriptΦ𝑧𝑡𝑙quantum-operator-productΨsubscriptΦ𝑧𝑡𝑙\displaystyle\big{|}\left\langle\Psi|\Phi_{-}(z)|t,l\right\rangle+\left\langle\Psi\left|\Phi_{+}(z)\right|t,l\right\rangle\big{|}
    \displaystyle\geq |Ψ|Φ+(z)|t,l|ΨΦ(z)|t,lquantum-operator-productΨsubscriptΦ𝑧𝑡𝑙normΨnormsubscriptΦ𝑧ket𝑡𝑙\displaystyle\big{|}\langle\Psi|\Phi_{+}(z)|t,l\rangle\big{|}-\big{\|}\Psi\big{\|}\;\big{\|}\Phi_{-}(z)|t,l\rangle\big{\|}
    \displaystyle\geq |Ψ|Φ+(z)|t,l|C(t)Ψ(l).quantum-operator-productΨsubscriptΦ𝑧𝑡𝑙𝐶𝑡normΨ𝑙\displaystyle\big{|}\langle\Psi|\Phi_{+}(z)|t,l\rangle\big{|}-C(t)\big{\|}\Psi\big{\|}\to\infty\;(l\to\infty).

    Damit folgt auch die Nichtabschlie\3barkeit von Φ(z)Φ𝑧\Phi(z).

Kapitel 4 Abgeschirmte Vertex–Operatoren

1 Der Ladungsoperator

Als erstes Beispiel eines “abgeschirmten” Vertex–Operators definieren wir den Ladungsoperator Q𝑄Q. Damit werden wir in der Lage sein, den Beweis der Kac–Determinantenformel zu vervollständigen und die in Satz 5.1 behaupteten Intertwiner zu konstruieren.
Sei Czsubscript𝐶𝑧C_{z} die positiv orientierte Kurve aus Abbildung 1, die in z𝑧z startet und wieder endet.

z𝑧z00
Abbildung 1: Die Kontur Czsubscript𝐶𝑧C_{z}

Sei Reγ2>0Resuperscript𝛾20\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma^{2}>0 und

1=|z1|>|z2|>>|zr|>0.1subscript𝑧1subscript𝑧2subscript𝑧𝑟01=|z_{1}|>|z_{2}|>\ldots>|z_{r}|>0. (1)

Für n1,,nrsubscript𝑛1subscript𝑛𝑟n_{1},\ldots,n_{r}\in\mathchar 1370\relax und Φ,ΨΦΨ\Phi,\Psi\in{\cal F} sei

Φ,Q(γ;n1,,nr)Ψ:=assignΦ𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟Ψabsent\displaystyle\left\langle\Phi,Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}\right)\Psi\right\rangle:=
C1Cz1Cz1Φ,Fr12γ(γ;z1,,zr)TrγV(γ;z1,,zr)Ψj=1rzjnj1dzrdz1.subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1Φsubscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑇𝑟𝛾𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟Ψsuperscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗subscript𝑛𝑗1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\big{\langle}\Phi,F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})T_{r\gamma}V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})\Psi\big{\rangle}\prod_{j=1}^{r}z_{j}^{-n_{j}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}. (2)

Das Integral ist dabei als ein r𝑟r–faches Kurvenintegral zu verstehen, die Integrale sind in der bezeichneten Reihenfolge auszuführen. Nach dem Satz von Fubini können wir aber die Integrationsreihenfolge von z2,,zrsubscript𝑧2subscript𝑧𝑟z_{2},\ldots,z_{r} beliebig vertauschen. Die Integrationsmenge liegt nicht in (1), ist aber (um die Phasen festzulegen) als Grenzwert aus (1) zu verstehen.
Da wir Reγ2>0Resuperscript𝛾20\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma^{2}>0 verlangen, existiert das Integral (1) für beliebige Φ,ΨΦΨ\Phi,\Psi\in{\cal F}, d. h. (1) definiert eine Form Q(γ;n1,,nr)𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}) mit D(Q(γ;n1,,nr))=×𝐷𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟D(Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}))={\cal F}\times{\cal F}. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu sehen, da\3 Q(γ;n1,,nr)𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}) einen Operator zumindest auf \cal F definiert. Wir werden zeigen, da\3 (1) “fast immer” Null ist, weshalb die Form ohne weitere Probleme einen Operator auf \cal F definiert. Wir könnten natürlich auch die Ergebnisse aus Kapitel 3, Satz 2.2 oder Satz 5.1 anwenden, aber für Q𝑄Q wäre das nicht angemessen. Auf diese Methode werden wir im nächsten Abschnitt zurückgreifen.

Lemma 1.1

Seien m1,,mrsubscript𝑚1subscript𝑚𝑟m_{1},\ldots,m_{r}\in\mathchar 1370\relax. Dann gilt

  • (i)
    c1cz1cz1Fr12γ(γ;z1,,zr)j=1rzmj1dzrdz1=0subscriptsubscript𝑐1subscriptsubscript𝑐subscript𝑧1subscriptsubscript𝑐subscript𝑧1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟superscript𝑧subscript𝑚𝑗1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧10\int_{c_{1}}\int_{c_{z_{1}}}\cdots\int_{c_{z_{1}}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})\prod_{j=1}^{r}z^{m_{j}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}=0 (3)

    falls j=1rmj0subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscript𝑚𝑗0\sum^{r}_{j=1}m_{j}\not=0.

  • (ii)
    W(z):=cz1cz1Fr12γ(γ;z,z2,,zr)j=1rzmj1dzrdz2assign𝑊𝑧subscriptsubscript𝑐subscript𝑧1subscriptsubscript𝑐subscript𝑧1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾𝑧subscript𝑧2subscript𝑧𝑟superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟superscript𝑧subscript𝑚𝑗1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧2W(z):=\int_{c_{z_{1}}}\cdots\int_{c_{z_{1}}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z,z_{2},\ldots,z_{r})\prod_{j=1}^{r}z^{m_{j}-1}dz_{r}\cdots dz_{2} (4)

    ist holomorph in {0}0\mathchar 1347\relax\setminus\{0\}.

Beweis.

  • (i)

    Sei z1=eiφ1=eiφ~1subscript𝑧1superscript𝑒𝑖subscript𝜑1superscript𝑒𝑖subscript~𝜑1z_{1}=e^{i\varphi_{1}}=e^{i\tilde{\varphi}_{1}} mit 0φ~12π0subscript~𝜑12𝜋0\leq\tilde{\varphi}_{1}\leq 2\pi, dz1=ieiφ~1dφ~1𝑑subscript𝑧1𝑖superscript𝑒𝑖subscript~𝜑1𝑑subscript~𝜑1dz_{1}=ie^{i\tilde{\varphi}_{1}}d\tilde{\varphi}_{1} und zj=ei(φ1+φj)=:eiφ~jz_{j}=e^{i(\varphi_{1}+\varphi_{j})}=:e^{i\tilde{\varphi}_{j}} mit dzj=ieiφ~jdφ~j=eiφ1eiφjdφj𝑑subscript𝑧𝑗𝑖superscript𝑒𝑖subscript~𝜑𝑗𝑑subscript~𝜑𝑗superscript𝑒𝑖subscript𝜑1superscript𝑒𝑖subscript𝜑𝑗𝑑subscript𝜑𝑗dz_{j}=ie^{i\tilde{\varphi}_{j}}d\tilde{\varphi}_{j}=e^{i\varphi_{1}}e^{i\varphi_{j}}d\varphi_{j} und 0φj2π(j2)0subscript𝜑𝑗2𝜋𝑗20\leq\varphi_{j}\leq 2\pi\>(j\geq 2). Wir haben zu berechnen (λ=r12γ)𝜆𝑟12𝛾(\lambda=-\frac{r-1}{2}\gamma)

    02πφ1φ1+2πφ1φ1+2π1k<jr(eiφ~keiφ~j)γ2j=1reiφ~j(λγ+mj1)j=1rieiφ~jdφ~rdφ~1subscriptsuperscript2𝜋0subscriptsuperscriptsubscript𝜑12𝜋subscript𝜑1subscriptsuperscriptsubscript𝜑12𝜋subscript𝜑1subscriptproduct1𝑘𝑗𝑟superscriptsuperscript𝑒𝑖subscript~𝜑𝑘superscript𝑒𝑖subscript~𝜑𝑗superscript𝛾2superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟superscript𝑒𝑖subscript~𝜑𝑗𝜆𝛾subscript𝑚𝑗1superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟𝑖superscript𝑒𝑖subscript~𝜑𝑗𝑑subscript~𝜑𝑟𝑑subscript~𝜑1\displaystyle\int^{2\pi}_{0}\int^{\varphi_{1}+2\pi}_{\varphi_{1}}\cdots\int^{\varphi_{1}+2\pi}_{\varphi_{1}}\prod_{1\leq k<j\leq r}\left(e^{i\tilde{\varphi}_{k}}-e^{i\tilde{\varphi}_{j}}\right)^{\gamma^{2}}\prod_{j=1}^{r}e^{i\tilde{\varphi}_{j}\left(\lambda\gamma+m_{j}-1\right)}\prod_{j=1}^{r}ie^{i\tilde{\varphi}_{j}}d\tilde{\varphi}_{r}\cdots d\tilde{\varphi}_{1}
    =\displaystyle= 02π02πj=2r(eiφ1(1eiφj))γ22k<jr(eiφ1(eiφkeiφj))γ2×\displaystyle\int_{0}^{2\pi}\cdots\int_{0}^{2\pi}\prod^{r}_{j=2}\left(e^{i\varphi_{1}}\left(1-e^{i\varphi_{j}}\right)\right)^{\gamma^{2}}\prod_{2\leq k<j\leq r}\left(e^{i\varphi_{1}}\left(e^{i\varphi_{k}}-e^{i\varphi_{j}}\right)\right)^{\gamma^{2}}\times
    eiφ1(λγ+m11)j=2rei(φ1+φj)(λγ+mj1)eiφ1(r1)j=1rieiφjdφj.superscript𝑒𝑖subscript𝜑1𝜆𝛾subscript𝑚11subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗2superscript𝑒𝑖subscript𝜑1subscript𝜑𝑗𝜆𝛾subscript𝑚𝑗1superscript𝑒𝑖subscript𝜑1𝑟1subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1𝑖superscript𝑒𝑖subscript𝜑𝑗𝑑subscript𝜑𝑗\displaystyle e^{i\varphi_{1}\left(\lambda\gamma+m_{1}-1\right)}\prod^{r}_{j=2}e^{i\left(\varphi_{1}+\varphi_{j}\right)\left(\lambda\gamma+m_{j}-1\right)}e^{i\varphi_{1}\left(r-1\right)}\prod^{r}_{j=1}ie^{i\varphi_{j}}d\varphi_{j}.

    Sammeln der eiφ1superscript𝑒𝑖subscript𝜑1e^{i\varphi_{1}}–Terme ergibt:

    =02π02πeiφ1(j=1rmj1)j2(1eiφj)γ22k<j<r(eiφkeiφj)γ2×\displaystyle=\int^{2\pi}_{0}\cdots\int_{0}^{2\pi}e^{i\varphi_{1}\left(\sum^{r}_{j=1}m_{j}-1\right)}\prod_{j\geq 2}\left(1-e^{i\varphi_{j}}\right)^{\gamma^{2}}\prod_{2\leq k<j<r}\left(e^{i\varphi_{k}}-e^{i\varphi_{j}}\right)^{\gamma^{2}}\times
    j2eiφj(λγ+mj1)j=1rieiφjdφj.subscriptproduct𝑗2superscript𝑒𝑖subscript𝜑𝑗𝜆𝛾subscript𝑚𝑗1subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1𝑖superscript𝑒𝑖subscript𝜑𝑗𝑑subscript𝜑𝑗\displaystyle\prod_{j\geq 2}e^{i\varphi_{j}\left(\lambda\gamma+m_{j}-1\right)}\prod^{r}_{j=1}ie^{i\varphi_{j}}d\varphi_{j}.

    Das φ1subscript𝜑1\varphi_{1}–Integral faktorisiert und wir erhalten

    =\displaystyle= 02πeiφ1(j=1rmj1)ieiφ1𝑑φ1[0,2π]r1j2ieiφjdφjsubscriptsuperscript2𝜋0superscript𝑒𝑖subscript𝜑1subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscript𝑚𝑗1𝑖superscript𝑒𝑖subscript𝜑1differential-dsubscript𝜑1subscriptsuperscriptdelimited-[]0.2𝜋𝑟1subscriptproduct𝑗2𝑖superscript𝑒𝑖subscript𝜑𝑗𝑑subscript𝜑𝑗\displaystyle\int^{2\pi}_{0}e^{i\varphi_{1}\left(\sum^{r}_{j=1}m_{j}-1\right)}ie^{i\varphi_{1}}d\varphi_{1}\int_{[0,2\pi]^{r-1}}\cdots\prod_{j\geq 2}ie^{i\varphi_{j}}d\varphi_{j} (5)
    =\displaystyle= S1z1mi1𝑑z1(S1)r1Fr12γ(γ,1,z2,,zr)j2zjmj1dzrdz2.subscriptsuperscript𝑆1superscriptsubscript𝑧1subscript𝑚𝑖1differential-dsubscript𝑧1subscriptsuperscriptsuperscript𝑆1𝑟1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾.1subscript𝑧2subscript𝑧𝑟subscriptproduct𝑗2superscriptsubscript𝑧𝑗subscript𝑚𝑗1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧2\displaystyle\int_{S^{1}}z_{1}^{\sum m_{i}-1}dz_{1}\int_{(S^{1})^{r-1}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}\left(\gamma,1,z_{2},\ldots,z_{r}\right)\prod_{j\geq 2}z_{j}^{m_{j}-1}dz_{r}\ldots dz_{2}.

    Das Integral über z1subscript𝑧1z_{1} ist Null, falls i=1rmi0subscriptsuperscript𝑟𝑖1subscript𝑚𝑖0\sum^{r}_{i=1}m_{i}\not=0. Damit ist (i) bewiesen.

  • (ii)

    Der Fall γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\in\mathchar 1358\relax ist klar, wir setzen deshalb γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\notin\mathchar 1358\relax voraus. W(z)𝑊𝑧W(z) ist analytisch für z0𝑧0z\not=0. Zu zeigen ist noch, da\3 z=0𝑧0z=0 kein Verzweigungspunkt von W(z)𝑊𝑧W(z) ist, sondern höchstens eine isolierte Singularität. Für jedes ε>0𝜀0\varepsilon>0 definieren wir Wε(z)subscript𝑊𝜀𝑧W_{\varepsilon}(z) als Integral über die Konturen aus Abbildung 2.

    z𝑧zz2subscript𝑧2z_{2}zr1subscript𝑧𝑟1z_{r-1}zrsubscript𝑧𝑟z_{r}00ε𝜀\varepsilonε𝜀\varepsilon
    Abbildung 2: Die Konturen von Wεsubscript𝑊𝜀W_{\varepsilon}

    Wir haben also |zkzj||kj|ε.subscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑗𝑘𝑗𝜀|z_{k}-z_{j}|\geq|k-j|\varepsilon. Es gilt |W(z)Wε(z)|C(|z|)εr1𝑊𝑧subscript𝑊𝜀𝑧𝐶𝑧superscript𝜀𝑟1\left|W(z)-W_{\varepsilon}(z)\right|\leq C\left(\left|z\right|\right)\varepsilon^{r-1}. Wie aus einem ε3𝜀3\frac{\varepsilon}{3}–Argument folgt, kann W(z)𝑊𝑧W(z) keinen Verzweigungspunkt in Null haben, falls Wε(z)subscript𝑊𝜀𝑧W_{\varepsilon}(z) keinen hat.
    Den Integranden von Wε(z)subscript𝑊𝜀𝑧W_{\varepsilon}(z) können wir in binomischen Reihen entwickeln, d. h. jeder Faktor (zkzj)γ2=zkγ2(1zjzk)γ2superscriptsubscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑗superscript𝛾2superscriptsubscript𝑧𝑘superscript𝛾2superscript1subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑘superscript𝛾2(z_{k}-z_{j})^{\gamma^{2}}=z_{k}^{\gamma^{2}}\left(1-\frac{z_{j}}{z_{k}}\right)^{\gamma^{2}} wird in eine binomische Reihe entwickelt. Da die Reihen auf der Integrationsmenge gleichmä\3ig konvergieren, können wir gliedweise integrieren.
    Wir erhalten für den Integranden

    Fr12γ(γ;z1,,zr)zjmj1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟productsuperscriptsubscript𝑧𝑗subscript𝑚𝑗1\displaystyle F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}\left(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r}\right)\prod z_{j}^{m_{j}-1} =\displaystyle= k<j(zkzj)γ2j=1rzjr12γ2+mj1subscriptproduct𝑘𝑗superscriptsubscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑗superscript𝛾2superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟superscriptsubscript𝑧𝑗𝑟12superscript𝛾2subscript𝑚𝑗1\displaystyle\prod_{k<j}(z_{k}-z_{j})^{\gamma^{2}}\prod_{j=1}^{r}z_{j}^{-\frac{r-1}{2}\gamma^{2}+m_{j}-1} (6)
    =\displaystyle= j=1rzjr2j+12γ2+mj1k<j(1zjzk)γ2subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑟2𝑗12superscript𝛾2subscript𝑚𝑗1subscriptproduct𝑘𝑗superscript1subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑘superscript𝛾2\displaystyle\prod^{r}_{j=1}z_{j}^{\frac{r-2j+1}{2}\gamma^{2}+m_{j}-1}\prod_{k<j}(1-\frac{z_{j}}{z_{k}})^{\gamma^{2}}
    =\displaystyle= j=1rzjr2j+12γ2+mj1k<j{n=0Cn(zjzk)n},subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑟2𝑗12superscript𝛾2subscript𝑚𝑗1subscriptproduct𝑘𝑗subscriptsuperscript𝑛0subscript𝐶𝑛superscriptsubscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑘𝑛\displaystyle\prod^{r}_{j=1}z_{j}^{\frac{r-2j+1}{2}\gamma^{2}+m_{j}-1}\prod_{k<j}\Big{\{}\sum^{\infty}_{n=0}C_{n}\left(\frac{z_{j}}{z_{k}}\right)^{n}\Big{\}},

    wobei Cn=(1)n(γ2n+1)nn!subscript𝐶𝑛superscript1𝑛superscript𝛾2𝑛1𝑛𝑛C_{n}=(-1)^{n}\frac{(\gamma^{2}-n+1)n}{n!} ist.
    Das Produkt kann man (im Prinzip) ausmultiplizieren und erhält eine Entwicklung der Form

    =j=1rzjr2j+12γ× (Laurententwicklung in Null von (z1,,zr)),=\prod^{r}_{j=1}z_{j}^{\frac{r-2j+1}{2}\gamma}\times\mbox{ (Laurententwicklung in Null von }(z_{1},\ldots,z_{r})),

    gültig in |z1|ε|z2|ε|zr1|ε|zr|subscript𝑧1𝜀subscript𝑧2𝜀subscript𝑧𝑟1𝜀subscript𝑧𝑟|z_{1}|-\varepsilon\geq|z_{2}|-\varepsilon\geq\cdots\geq|z_{r-1}|-\varepsilon\geq|z_{r}|. Nun gilt

    Cztα𝑑t=e2πi(α+1)1α+1zα+1,subscriptsubscript𝐶𝑧superscript𝑡𝛼differential-d𝑡superscript𝑒2𝜋𝑖𝛼11𝛼1superscript𝑧𝛼1\int_{C_{z}}t^{\alpha}dt=\frac{e^{2\pi i(\alpha+1)}-1}{\alpha+1}z^{\alpha+1},

    und folglich bleibt der nichtganzzahlige Anteil bei den Integrationen erhalten. Wir erhalten also, da\3

    Wε(z)=Cz(1ε)Cz(1(r1)ε)Fr12γ(γ;z,z2,,zr)j=1rzjmj1dzrdz2subscript𝑊𝜀𝑧subscriptsubscript𝐶𝑧1𝜀subscriptsubscript𝐶𝑧1𝑟1𝜀subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾𝑧subscript𝑧2subscript𝑧𝑟subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1superscriptsubscript𝑧𝑗subscript𝑚𝑗1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧2W_{\varepsilon}(z)=\int_{C_{z(1-\varepsilon)}}\cdots\int_{C_{z(1-(r-1)\varepsilon)}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z,z_{2},\ldots,z_{r})\prod^{r}_{j=1}z_{j}^{m_{j}-1}dz_{r}\cdots dz_{2}

    bis auf eine Laurententwicklung in Null nur noch den Term

    j=1r(z1(1(j1)ε))r2j+12γ2=C(ε)z1j=1rr2j+12γ2=C(ε)subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑗1superscriptsubscript𝑧11𝑗1𝜀𝑟2𝑗12superscript𝛾2𝐶𝜀superscriptsubscript𝑧1superscriptsubscript𝑗1𝑟𝑟2𝑗12superscript𝛾2𝐶𝜀\prod^{r}_{j=1}\left(z_{1}\left(1-\left(j-1\right)\varepsilon\right)\right)^{\frac{r-2j+1}{2}\gamma^{2}}=C(\varepsilon)z_{1}^{\sum_{j=1}^{r}\frac{r-2j+1}{2}\gamma^{2}}=C(\varepsilon)

    enthält, also eine echte Laurententwicklung in Null besitzt und folglich analytisch in {0}0\mathchar 1347\relax\setminus\{0\} ist. \Box

Mit Hilfe von Lemma 1.1 können wir nun zeigen, da\3 die Matrixelemente (1) zu einem dicht definierten Operator gehören.

Satz 1.2
  • (i)

    Es ist Φμ,Q(γ,n1,,nr)Φν=0subscriptΦ𝜇𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈0\left\langle\Phi_{\mu},Q\left(\gamma,n_{1},\ldots,n_{r}\right)\Phi_{\nu}\right\rangle=0, falls ν+j=1rnjμnorm𝜈subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscript𝑛𝑗norm𝜇\|\nu\|+\sum^{r}_{j=1}n_{j}\not=\|\mu\|.

  • (ii)

    Q(γ;n1,,nr)Φν:=μΦμ,Q(γ,n1,,nr)ΦνΦμassign𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈subscript𝜇subscriptΦ𝜇𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈subscriptΦ𝜇Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}\right)\Phi_{\nu}:=\sum_{\mu}\left\langle\Phi_{\mu},Q\left(\gamma,n_{1},\ldots,n_{r}\right)\Phi_{\nu}\right\rangle\Phi_{\mu} ist ein Operator vom Grad jnjsubscript𝑗subscript𝑛𝑗\sum_{j}n_{j}, d. h. es gilt Q(γ;n1,,nr):(α,β)n(α+rγ,β)n+nj:𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscript𝛼𝛽𝑛subscript𝛼𝑟𝛾𝛽𝑛subscript𝑛𝑗Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}):{\cal F}(\alpha,\beta)_{n}\longrightarrow{\cal F}(\alpha+r\gamma,\beta)_{n+\sum n_{j}}. Q(γ;n1,,nr)𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}) ist (als Matrixoperator) abgeschlossen.

  • (iii)

    Es gilt stark auf {\cal F}

    [Ln,Q(γ;n1,,nr)]subscript𝐿𝑛𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟\displaystyle\left[L_{n},Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r})\right] (7)
    =\displaystyle= j=1r(njn+γa0n2γ2+n(βγ+γ22))Q(γ;n1,,njni,,nr).subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscript𝑛𝑗𝑛𝛾subscript𝑎0𝑛2superscript𝛾2𝑛𝛽𝛾superscript𝛾22𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑗subscript𝑛𝑖subscript𝑛𝑟\displaystyle\sum^{r}_{j=1}\left(n_{j}-n+\gamma a_{0}-\frac{n}{2}\gamma^{2}+n(\beta\gamma+\frac{\gamma^{2}}{2})\right)Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{j}-n_{i},\ldots,n_{r}).
Bemerkung 1.3
  • (i)

    Im Falle n1==nr=ssubscript𝑛1subscript𝑛𝑟𝑠n_{1}=\ldots=n_{r}=s schreiben wir Q(γ;r,s)𝑄𝛾𝑟𝑠Q(\gamma;r,s) für Q(γ;s,,srviele)𝑄𝛾subscript𝑠𝑠𝑟vieleQ(\gamma;\underbrace{s,\ldots,s}_{r-\mbox{\scriptsize viele}}).

  • (ii)

    Wählt man βγ+γ22=1𝛽𝛾superscript𝛾221\beta\gamma+\frac{\gamma^{2}}{2}=1 und s=r2γ2γa0𝑠𝑟2superscript𝛾2𝛾subscript𝑎0s=\frac{r}{2}\gamma^{2}-\gamma a_{0}, so ist [Ln,Q(γ;r,s)]=0subscript𝐿𝑛𝑄𝛾𝑟𝑠0[L_{n},Q(\gamma;r,s)]=0, d. h. Q(γ;r,s)𝑄𝛾𝑟𝑠Q(\gamma;r,s) ist ein Intertwiner zwischen den Fock–Moduln (αrγ,β)𝛼𝑟𝛾𝛽{\cal H}(\alpha-r\gamma,\beta) und (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta).

Beweis von Satz 1.2 (i).

Φμ,Q(γ;n1,,nr)ΦνsubscriptΦ𝜇𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈\displaystyle\left\langle\Phi_{\mu},Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}\right)\Phi_{\nu}\right\rangle (8)
=\displaystyle= C1Cz1Φμ,Fr12γ(γ,z1,,zr)TrγV(γ,z1,,zr)Φνzini1dzrdz1subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptΦ𝜇subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑇𝑟𝛾𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscriptΦ𝜈productsuperscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\int_{C_{1}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\langle\Phi_{\mu},F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma,z_{1},\ldots,z_{r})T_{r\gamma}V(\gamma,z_{1},\ldots,z_{r})\Phi_{\nu}\rangle\prod z_{i}^{-n_{i}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}
=\displaystyle= 1μ!ν!C1Cz1Fr12γ(γ;z1,,zr)×\displaystyle\frac{1}{\sqrt{\mu!\nu!}}\int_{C_{1}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})\times
i=1mμi,νi(γi(z1i++zri),γi(z1i++zri))zini1dzrdz1.subscriptsuperscriptproduct𝑖1subscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧1𝑖superscriptsubscript𝑧𝑟𝑖𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧1𝑖superscriptsubscript𝑧𝑟𝑖productsuperscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\prod^{\infty}_{i=1}m_{\mu_{i},\nu_{i}}(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}(z_{1}^{i}+\ldots+z_{r}^{i}),-\frac{\gamma}{\sqrt{i}}(z_{1}^{-i}+\ldots+z_{r}^{-i}))\prod z_{i}^{-n_{i}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}.

Sei deg(ziki):=kiassigndegreeproductsuperscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑘𝑖subscript𝑘𝑖\deg(\prod z_{i}^{k_{i}}):=\sum k_{i}, dann gilt

deg((z1i++zri)nj(z1i++zri)mj)=i(nm)degreesuperscriptsuperscriptsubscript𝑧1𝑖subscriptsuperscript𝑧𝑖𝑟𝑛𝑗superscriptsuperscriptsubscript𝑧1𝑖subscriptsuperscript𝑧𝑖𝑟𝑚𝑗𝑖𝑛𝑚\deg\left(\left(z_{1}^{i}+\ldots+z^{i}_{r}\right)^{n-j}\left(z_{1}^{-i}+\ldots+z^{-i}_{r}\right)^{m-j}\right)=i\left(n-m\right)

und deshalb

degmμi,νi(γi(z1i++zri),γi(z1i++zri))=i(μiνi).degreesubscript𝑚subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖𝛾𝑖subscriptsuperscript𝑧𝑖1subscriptsuperscript𝑧𝑖𝑟𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧1𝑖subscriptsuperscript𝑧𝑖𝑟𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖\deg m_{\mu_{i},\nu_{i}}\left(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}\left(z^{i}_{1}+\ldots+z^{i}_{r}\right),-\frac{\gamma}{\sqrt{i}}\left(z_{1}^{-i}+\ldots+z^{-i}_{r}\right)\right)=i\left(\mu_{i}-\nu_{i}\right).

Das Produkt in (8)8(\ref{G47}) hat also den Grad ii(μiνi)=μνsubscript𝑖𝑖subscript𝜇𝑖subscript𝜈𝑖norm𝜇norm𝜈\sum_{i}i(\mu_{i}-\nu_{i})=\|\mu\|-\|\nu\|. Aus Lemma 1.1, (i) folgt darum Φμ,Q(γ;n1,,nr)Φν=0subscriptΦ𝜇𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈0\langle\Phi_{\mu},Q(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r})\Phi_{\nu}\rangle=0, falls 0μνni0norm𝜇norm𝜈subscript𝑛𝑖0\not=\|\mu\|-\|\nu\|-\sum n_{i} oder äquivalent μν+ninorm𝜇norm𝜈subscript𝑛𝑖\|\mu\|\not=\|\nu\|+\sum n_{i}.
(ii) folgt unmittelbar aus (i), die Abgeschlossenheit folgt aus Lemma 4.2.
(iii): Da wir Q𝑄Q als ein Integral über die Matrixelemente von
Fr12γ(γ;z1,,zr)TrγV(γ;z1,,zr)subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑇𝑟𝛾𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})T_{r\gamma}V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r}) definiert haben, ist sind die Matrixelemente von [Ln,Q]subscript𝐿𝑛𝑄[L_{n},Q] als das schwache Integral von [Ln,FTV]subscript𝐿𝑛𝐹𝑇𝑉[L_{n},FTV] gegeben. Wir erhalten mit κ=γa0r2γ2+n(βγ+γ22)𝜅𝛾subscript𝑎0𝑟2superscript𝛾2𝑛𝛽𝛾superscript𝛾22\kappa=\gamma a_{0}-\frac{r}{2}\gamma^{2}+n(\beta\gamma+\frac{\gamma^{2}}{2})

Φμ,[Ln,Q(γ;n1,,nr)]ΦνsubscriptΦ𝜇subscript𝐿𝑛𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈\displaystyle\left\langle\Phi_{\mu},\left[L_{n},Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}\right)\right]\Phi_{\nu}\right\rangle
=\displaystyle= C1Cz1Cz1j=1rzjn{(zjzj+κ)Φμ,FTVΦν}i=1rzini1dzrdz1.subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsuperscript𝑟𝑗1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑧𝑗subscript𝑧𝑗𝜅subscriptΦ𝜇𝐹𝑇𝑉subscriptΦ𝜈subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\sum^{r}_{j=1}z_{j}^{n}\Big{\{}\big{(}z_{j}\frac{\partial}{\partial z_{j}}+\kappa\big{)}\big{\langle}\Phi_{\mu},FTV\Phi_{\nu}\big{\rangle}\Big{\}}\prod^{r}_{i=1}z_{i}^{-n_{i}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}.

Wir können in zr,,z2subscript𝑧𝑟subscript𝑧2z_{r},\ldots,z_{2} partiell integrieren und da Fr12γ(γ;z1,,zr)subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r}) in den Endpunkten zi=z1subscript𝑧𝑖subscript𝑧1z_{i}=z_{1} eine Nullstelle hat, treten keine Randterme auf. In z1subscript𝑧1z_{1} können wir wegen Lemma 1.1 (ii) ohne Randterme partiell integrieren. Insgesamt ergibt sich:

Φμ,[Ln,Q(γ;n1,,nr)]ΦνsubscriptΦ𝜇subscript𝐿𝑛𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈\displaystyle\left\langle\Phi_{\mu},\left[L_{n},Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{r}\right)\right]\Phi_{\nu}\right\rangle
=\displaystyle= j=1rC1Cz1Cz1((zjzjnnj)+κzjnnj1)Φμ,FTVΦνijzini1dzrdz1subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscript𝑧𝑗superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑛𝑗𝜅superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑛𝑗1subscriptΦ𝜇𝐹𝑇𝑉subscriptΦ𝜈subscriptproduct𝑖𝑗superscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\sum^{r}_{j=1}\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\big{(}(-\frac{\partial}{\partial z_{j}}z_{j}^{n-n_{j}})+\kappa z_{j}^{n-n_{j}-1}\big{)}\big{\langle}\Phi_{\mu},FTV\Phi_{\nu}\big{\rangle}\prod_{i\neq j}z_{i}^{-n_{i}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}
=\displaystyle= j=1rC1Cz1Cz1(njn+κ)zjnnj1Φμ,FTVΦνijzini1dzrdz1subscriptsuperscript𝑟𝑗1subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscript𝑛𝑗𝑛𝜅superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝑛𝑗1subscriptΦ𝜇𝐹𝑇𝑉subscriptΦ𝜈subscriptproduct𝑖𝑗superscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\sum^{r}_{j=1}\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\left(n_{j}-n+\kappa\right)z_{j}^{n-n_{j}-1}\big{\langle}\Phi_{\mu},FTV\Phi_{\nu}\big{\rangle}\prod_{i\neq j}z_{i}^{-n_{i}-1}dz_{r}\cdots dz_{1}
=\displaystyle= j=1r(njn+κ)Φμ,Q(γ;n1,,njn,,nr)Φν.superscriptsubscript𝑗1𝑟subscript𝑛𝑗𝑛𝜅subscriptΦ𝜇𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑗𝑛subscript𝑛𝑟subscriptΦ𝜈\displaystyle\sum_{j=1}^{r}\left(n_{j}-n+\kappa\right)\left\langle\Phi_{\mu},Q\left(\gamma;n_{1},\ldots,n_{j}-n,\ldots,n_{r}\right)\Phi_{\nu}\right\rangle.

Diese Gleichung gilt aber sogar stark auf {\cal F}, da für jedes ΦνsubscriptΦ𝜈\Phi_{\nu} nur für endlich viele μ𝜇\mu Φμ,QΦν0subscriptΦ𝜇𝑄subscriptΦ𝜈0\left\langle\Phi_{\mu},Q\Phi_{\nu}\right\rangle\neq 0 ist. \Box
Zum Beweis von Satz 5.1 fehlt nur noch die folgende Aussage über die Nichttrivialität von Q(γ;r,s)𝑄𝛾𝑟𝑠Q(\gamma;r,s).

Lemma 1.4

Sei s,rformulae-sequence𝑠𝑟s\in\mathchar 1370\relax,\>r\in\mathchar 1358\relax. Ist γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\notin\mathchar 1361\relax, so ist Q(γ;r,s)𝑄𝛾𝑟𝑠Q(\gamma;r,s) nicht die Nullabbildung, insbesondere ist für s0𝑠0s\geq 0 vαrγ,βkerQ(γ;r,s)subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽kernel𝑄𝛾𝑟𝑠v_{\alpha-r\gamma,\beta}\notin\ker Q(\gamma;r,s). Weiter ist für s<0𝑠0s<0 vα,βkokerQ(γ;r,s)subscript𝑣𝛼𝛽koker𝑄𝛾𝑟𝑠v_{\alpha,\beta}\notin\mathop{\rm koker}\nolimits Q(\gamma;r,s).

Damit erhalten wir:

Korollar 1.5

Sei βγ+γ22=1𝛽𝛾superscript𝛾221\beta\gamma+\frac{\gamma^{2}}{2}=1 und α=sγ+r2γ𝛼𝑠𝛾𝑟2𝛾\alpha=-\frac{s}{\gamma}+\frac{r}{2}\gamma und γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\notin\mathchar 1361\relax.

  • (i)

    Sei weiter s0𝑠0s\geq 0. Dann ist Q(γ;r,s)vαrγ,β𝑄𝛾𝑟𝑠subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽Q(\gamma;r,s)v_{\alpha-r\gamma,\beta} ein singulärer Vektor vom Grad rs𝑟𝑠rs in (α,β)𝛼𝛽{\cal H}(\alpha,\beta).

  • (ii)

    Ist s<0𝑠0s<0, so gibt es einen Vektor vom Grad rs𝑟𝑠-rs in (αrγ,β)𝛼𝑟𝛾𝛽{\cal H}(\alpha-r\gamma,\beta) mit Q(γ;r,s)w=vα,β𝑄𝛾𝑟𝑠𝑤subscript𝑣𝛼𝛽Q(\gamma;r,s)w=v_{\alpha,\beta}.

Satz 5.1 ist bewiesen.
Beweis von Lemma 1.4.
Sei s0𝑠0s\geq 0.
Wir werden ein bestimmtes Skalarprodukt Φ,Q(γ;r,s)vαrγ,βΦ𝑄𝛾𝑟𝑠subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽\langle\Phi,Q(\gamma;r,s)v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle explizit berechnen können. Dazu wählen wir ein Φ=cμΦμ(α,β)rsΦsubscript𝑐𝜇subscriptΦ𝜇subscript𝛼𝛽𝑟𝑠\Phi=\sum c_{\mu}\Phi_{\mu}\in{\cal F}(\alpha,\beta)_{r\cdot s} so, da\3 der Integrand möglichst einfach wird. Zunächst ist

Φ,V(γ;z1,,zr)vαrγ,βΦ𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽\displaystyle\langle\Phi,V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle =\displaystyle= μ:μ=rsc¯μΦμ,V(γ;z1,,zr)vαrγ,βsubscript:𝜇norm𝜇𝑟𝑠subscript¯𝑐𝜇subscriptΦ𝜇𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽\displaystyle\sum_{\mu:\|\mu\|=rs}\overline{c}_{\mu}\langle\Phi_{\mu},V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle (9)
=\displaystyle= μ:μ=rsc¯μi=1rs1μi!(γi(z1i++zri))μisubscript:𝜇norm𝜇𝑟𝑠subscript¯𝑐𝜇superscriptsubscriptproduct𝑖1𝑟𝑠1subscript𝜇𝑖superscript𝛾𝑖superscriptsubscript𝑧1𝑖superscriptsubscript𝑧𝑟𝑖subscript𝜇𝑖\displaystyle\sum_{\mu:\|\mu\|=rs}\overline{c}_{\mu}\prod_{i=1}^{rs}\frac{1}{\sqrt{\mu_{i}!}}\left(\frac{\gamma}{\sqrt{i}}\left(z_{1}^{i}+\ldots+z_{r}^{i}\right)\right)^{\mu_{i}}
=:absent:\displaystyle=: μ:μ=rsc¯μPμ(z1,,zr).subscript:𝜇norm𝜇𝑟𝑠subscript¯𝑐𝜇subscript𝑃𝜇subscript𝑧1subscript𝑧𝑟\displaystyle\sum_{\mu:\|\mu\|=rs}\overline{c}_{\mu}P_{\mu}\left(z_{1},\ldots,z_{r}\right).

Pμ(z1,,zr)subscript𝑃𝜇subscript𝑧1subscript𝑧𝑟P_{\mu}(z_{1},\ldots,z_{r}) ist ein Polynom in z1,,zrsubscript𝑧1subscript𝑧𝑟z_{1},\ldots,z_{r} vom Grad rs𝑟𝑠rs, falls wir wieder deg(zini)=nidegreeproductsuperscriptsubscript𝑧𝑖subscript𝑛𝑖subscript𝑛𝑖\deg\left(\prod z_{i}^{n_{i}}\right)=\sum n_{i} setzen. Die Polynome vom Grad rs𝑟𝑠rs bilden einen rs𝑟𝑠rs–dimensionalen Raum. Deshalb gibt es ein Φ=cμΦμΦsubscript𝑐𝜇subscriptΦ𝜇\Phi=\sum c_{\mu}\Phi_{\mu}, so da\3

Φ,V(γ;z1,,zr)vαrγ,β=z1szrsΦ𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽superscriptsubscript𝑧1𝑠superscriptsubscript𝑧𝑟𝑠\langle\Phi,V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle=z_{1}^{s}\cdots z_{r}^{s} (10)

gilt. Mit diesem ΦΦ\Phi gilt dann

Φ,Q(γ;r,s)vαrγ,βΦ𝑄𝛾𝑟𝑠subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽\displaystyle\langle\Phi,Q(\gamma;r,s)v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle
=\displaystyle= C1Cz1Cz1Φ,V(γ;z1,,zr)vαrγ,βFr12γ(γ;z1,,zr)i=1rzis1dzrdz1subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1Φ𝑉𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscript𝑣𝛼𝑟𝛾𝛽subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑧𝑖𝑠1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}\langle\Phi,V(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})v_{\alpha-r\gamma,\beta}\rangle F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})\prod^{r}_{i=1}z_{i}^{-s-1}dz_{r}\cdots dz_{1}
=\displaystyle= C1Cz1Cz1Fr12γ(γ;z1,,zr)i=1rzi1dzrdz1.subscriptsubscript𝐶1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscriptsubscript𝐶subscript𝑧1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾subscript𝑧1subscript𝑧𝑟subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑧𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle\int_{C_{1}}\int_{C_{z_{1}}}\cdots\int_{C_{z_{1}}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;z_{1},\ldots,z_{r})\prod^{r}_{i=1}z_{i}^{-1}dz_{r}\cdots dz_{1}.

Wir können nun Lemma 1.1 anwenden und das Integral über z1subscript𝑧1z_{1} faktorisieren und erhalten aus (5)

=2πi(C1)r1Fr12γ(γ;1,z2,,zr)i=1rzi1dzrdz1.absent2𝜋𝑖subscriptsuperscriptsubscript𝐶1𝑟1subscript𝐹𝑟12𝛾𝛾1subscript𝑧2subscript𝑧𝑟subscriptsuperscriptproduct𝑟𝑖1superscriptsubscript𝑧𝑖1𝑑subscript𝑧𝑟𝑑subscript𝑧1\displaystyle=2\pi i\int_{(C_{1})^{r-1}}F_{-\frac{r-1}{2}\gamma}(\gamma;1,z_{2},\ldots,z_{r})\prod^{r}_{i=1}z_{i}^{-1}dz_{r}\cdots dz_{1}.

Wir ersetzen zizi1subscript𝑧𝑖subscript𝑧𝑖1z_{i}\to z_{i-1}, aus der Definition von Fλsubscript𝐹𝜆F_{\lambda} folgt weiter

=2πi(C1)r1j=1r1(1zj)γ21k<jr1(zkzj)γ2j=1r1zjr12γ21dzr1dz1.absent2𝜋𝑖subscriptsuperscriptsubscript𝐶1𝑟1superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟1superscript1subscript𝑧𝑗superscript𝛾2subscriptproduct1𝑘𝑗𝑟1superscriptsubscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑗superscript𝛾2superscriptsubscriptproduct𝑗1𝑟1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑟12superscript𝛾21𝑑subscript𝑧𝑟1𝑑subscript𝑧1\displaystyle=2\pi i\int_{(C_{1})^{r-1}}\prod_{j=1}^{r-1}(1-z_{j})^{\gamma^{2}}\prod_{1\leq k<j\leq r-1}(z_{k}-z_{j})^{\gamma^{2}}\prod_{j=1}^{r-1}z_{j}^{-\frac{r-1}{2}\gamma^{2}-1}dz_{r-1}\cdots dz_{1}. (11)

Dieses Integral ist zu berechnen. Wir betrachten statt (11) allgemeiner für α,β,κ𝛼𝛽𝜅\alpha,\beta,\kappa\in\mathchar 1347\relax, zn𝑧superscript𝑛z\in\mathchar 1347\relax^{n}

I(α,β,κ):=2πi(C1)nF(α,β,κ;z)𝑑zn𝑑z1assign𝐼𝛼𝛽𝜅2𝜋𝑖subscriptsuperscriptsubscript𝐶1𝑛𝐹𝛼𝛽𝜅𝑧differential-dsubscript𝑧𝑛differential-dsubscript𝑧1I\>(\alpha,\beta,\kappa):=2\pi i\int_{(C_{1})^{n}}F(\alpha,\beta,\kappa;z)dz_{n}\cdots dz_{1} (12)

mit F(α,β,κ;z)=j=1nzjαk<j(zkzj)βj=1n(1zj)κ𝐹𝛼𝛽𝜅𝑧subscriptsuperscriptproduct𝑛𝑗1subscriptsuperscript𝑧𝛼𝑗subscriptproduct𝑘𝑗superscriptsubscript𝑧𝑘subscript𝑧𝑗𝛽subscriptsuperscriptproduct𝑛𝑗1superscript1subscript𝑧𝑗𝜅F(\alpha,\beta,\kappa;z)=\prod^{n}_{j=1}z^{\alpha}_{j}\prod_{k<j}(z_{k}-z_{j})^{\beta}\prod^{n}_{j=1}(1-z_{j})^{\kappa}, wobei für 0<zn<<z1<10subscript𝑧𝑛subscript𝑧110<z_{n}<\ldots<z_{1}<1 alle auftretenden Logarithmen ihren Hauptwert annehmen sollen. Sei Reα>0Re𝛼0\mathop{\rm Re}\nolimits\alpha>0, Reβ>0Re𝛽0\mathop{\rm Re}\nolimits\beta>0, Reκ>0Re𝜅0\mathop{\rm Re}\nolimits\kappa>0. Dann existiert (12).
Zum Glück können wir (12) auf ein bekanntes Integral zurückführen. A. Selberg [Se] berechnete das folgende Integral.

Satz 1.6

Seien α,β,κ𝛼𝛽𝜅\alpha,\beta,\kappa\in\mathchar 1347\relax mit Reα>1Re𝛼1\mathop{\rm Re}\nolimits\alpha>-1, Reκ>1Re𝜅1\mathop{\rm Re}\nolimits\kappa>-1 und Reβ>min{1n\mathop{\rm Re}\nolimits\beta>\min\{\frac{1}{n}, Reα+1n1Re𝛼1𝑛1\mathop{\rm Re}\nolimits\frac{\alpha+1}{n-1}, Reκ+1n1}\mathop{\rm Re}\nolimits\frac{\kappa+1}{n-1}\}. Dann konvergiert das folgende uneigentliche (reelle) Integral und ist

010t10tn1F(α,β,κ)𝑑tn𝑑t1subscriptsuperscript10subscriptsuperscriptsubscript𝑡10subscriptsuperscriptsubscript𝑡𝑛10𝐹𝛼𝛽𝜅differential-dsubscript𝑡𝑛differential-dsubscript𝑡1\displaystyle\int^{1}_{0}\int^{t_{1}}_{0}\cdots\int^{t_{n-1}}_{0}F(\alpha,\beta,\kappa)dt_{n}\cdots dt_{1} (13)
=\displaystyle= 1n!j=1nΓ(jβ+1)Γ((j1)β+α+1)Γ((j1)β+κ+1)Γ(β+1)Γ((n+j2)β+α+κ+2).1𝑛subscriptsuperscriptproduct𝑛𝑗1Γ𝑗𝛽1Γ𝑗1𝛽𝛼1Γ𝑗1𝛽𝜅1Γ𝛽1Γ𝑛𝑗2𝛽𝛼𝜅2\displaystyle\frac{1}{n!}\prod^{n}_{j=1}\frac{\Gamma(j\beta+1)\Gamma((j-1)\beta+\alpha+1)\Gamma((j-1)\beta+\kappa+1)}{\Gamma(\beta+1)\Gamma((n+j-2)\beta+\alpha+\kappa+2)}.

Für n=1𝑛1n=1 ist (13) nichts anderes als die Integraldarstellung der Beta–Funktion

B(α+1,β+1)=01tα(1t)β𝑑t=Γ(α+1)Γ(β+1)Γ(α+β+2).𝐵𝛼1𝛽1subscriptsuperscript10superscript𝑡𝛼superscript1𝑡𝛽differential-d𝑡Γ𝛼1Γ𝛽1Γ𝛼𝛽2B(\alpha+1,\beta+1)=\int^{1}_{0}t^{\alpha}(1-t)^{\beta}dt=\frac{\Gamma(\alpha+1)\Gamma(\beta+1)}{\Gamma(\alpha+\beta+2)}.

Wir möchten nun (12) auf (13) zurückführen. Das ist eine Verallgemeinerung der bekannten Tatsache, da\3 das Integral einer symmetrischen Funktion von n𝑛n Variablen über den Einheitswürfel das n!𝑛n!–fache des Integrals über dem Einheitssimplex ist. Wir haben hier keine symmetrische Funktion als Integrand, aber eine bis auf Phasen symmetrische Funktion.
Zunächst können wir (12) zu einem reellen Integrand machen, indem wir die Integrationswege von unten und oben auf die reelle Achse, genauer gegen das Intervall [0,1]delimited-[]0.1[0,1] drücken. Dabei verlassen wir den Sektor 1>|zn|>>|z1|>01subscript𝑧𝑛subscript𝑧101>|z_{n}|>\cdots>|z_{1}|>0. Jeder Konfiguration der reellen Variablen t1,,tnsubscript𝑡1subscript𝑡𝑛t_{1},\ldots,t_{n} im Intervall [0,1]delimited-[]0.1[0,1] 0<tπ(1)<<tπ(n)<10subscript𝑡𝜋1subscript𝑡𝜋𝑛10<t_{\pi(1)}<\cdots<t_{\pi(n)}<1 können wir eine Phase zuordnen, so da\3 der Integrand entlang der auf die Achse gedrückten Integrationsweg analytisch ist. Das Integral über eine vorgegebene Konfiguration ist bis auf diese Phase gleich dem Integral über dem Einheitssimplex. Diese Phasen können wir aufsummieren und erhalten folgenden Zusammenhang zwischen (12) und (13):

I(α,β,κ)=φ(α,β)010t10tn1F(α,β,κ,t)𝑑tn𝑑t1𝐼𝛼𝛽𝜅𝜑𝛼𝛽subscriptsuperscript10subscriptsuperscriptsubscript𝑡10superscriptsubscript0subscript𝑡𝑛1𝐹𝛼𝛽𝜅𝑡differential-dsubscript𝑡𝑛differential-dsubscript𝑡1I\>(\alpha,\beta,\kappa)=\varphi(\alpha,\beta)\int^{1}_{0}\int^{t_{1}}_{0}\cdots\int_{0}^{t_{n-1}}F(\alpha,\beta,\kappa,t)dt_{n}\cdots dt_{1} (14)

mit

φ(α,β)=(2i)neiπnαeiπn(n1)βl=1nsinπlβsinπβl=0n1sin(π(α+lβ)).𝜑𝛼𝛽superscript2𝑖𝑛superscript𝑒𝑖𝜋𝑛𝛼superscript𝑒𝑖𝜋𝑛𝑛1𝛽subscriptsuperscriptproduct𝑛𝑙1𝜋𝑙𝛽𝜋𝛽superscriptsubscriptproduct𝑙0𝑛1𝜋𝛼𝑙𝛽\varphi(\alpha,\beta)=(-2i)^{n}e^{i\pi n\alpha}e^{i\pi n(n-1)\beta}\prod^{n}_{l=1}\frac{\sin\pi l\beta}{\sin\pi\beta}\prod_{l=0}^{n-1}\sin(\pi(\alpha+l\beta)). (15)

Ist nun γ2superscript𝛾2\gamma^{2}\notin\mathchar 1361\relax, so folgt wegen α=β=γ2𝛼𝛽superscript𝛾2\alpha=\beta=\gamma^{2}, κ=r12γ21𝜅𝑟12superscript𝛾21\kappa=-\frac{r-1}{2}\gamma^{2}-1, da\3 (14) nicht verschwinden kann, denn weder (13) noch (15) können dann Null sein.
Im Falle s<0𝑠0s<0 betrachten wir das Skalarprodukt vα,β,Q(γ;r,s)Φsubscript𝑣𝛼𝛽𝑄𝛾𝑟𝑠Φ\langle v_{\alpha,\beta},Q(\gamma;r,s)\Phi\rangle für Φ(αrγ,β)rsΦsubscript𝛼𝑟𝛾𝛽𝑟𝑠\Phi\in{\cal F}(\alpha-r\gamma,\beta)_{-rs}. Die Argumentation verläuft dann völlig analog zu dem Fall s0𝑠0s\geq 0. \Box

2 Abgeschirmte Vertex–Operatoren

Wir wollen nun etwas allgemeiner als im letzten Abschnitt Vertex–Operatoren integrieren. Diese Operatoren werden in bestimmten Fällen weitere primäre Felder definieren. Im Gegensatz zum letzten Abschnitt, wo wir von Lemma 1.1 ohne weitere Funktionalanalysis geschenkt bekommen haben, da\3 Q(γ,n1,,nr)𝑄𝛾subscript𝑛1subscript𝑛𝑟Q(\gamma,n_{1},\ldots,n_{r}) vernünftige Operatoren sind, müssen wir hier etwas mehr arbeiten, um die integrierten Vertex–Operatoren zu definieren. Sei 𝜸:=(γ0,,γr)assign𝜸subscript𝛾0subscript𝛾𝑟\mbox{\boldmath$\gamma$}:=(\gamma_{0},\ldots,\gamma_{r}) und zunächst Reγiγj>0Resubscript𝛾𝑖subscript𝛾𝑗0\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma_{i}\gamma_{j}>0 für alle i,j𝑖𝑗i,j. Weiter sei 𝐳:=(w,z1,,zr)assign𝐳𝑤subscript𝑧1subscript𝑧𝑟{\bf z}:=(w,z_{1},\ldots,z_{r}). Wir wollen

(Cw)rFαβ(𝜸;𝐳)TΣγjV(𝜸;𝐳)𝑑zr𝑑z1subscriptsuperscriptsubscript𝐶𝑤𝑟subscript𝐹𝛼𝛽𝜸𝐳subscript𝑇Σsubscript𝛾𝑗𝑉𝜸𝐳differential-dsubscript𝑧𝑟differential-dsubscript𝑧1\int_{(C_{w})^{r}}F_{\alpha-\beta}(\mbox{\boldmath$\gamma$};{\bf z})T_{\Sigma\gamma_{j}}V(\mbox{\boldmath$\gamma$};{\bf z})\>dz_{r}\cdots dz_{1} (16)

als Operator (α,β)(α+γi,β)𝛼𝛽𝛼subscript𝛾𝑖𝛽{\cal H}(\alpha,\beta)\longrightarrow{\cal H}(\alpha+\sum\gamma_{i},\beta) einen Sinn geben. Wir können auf drei Arten versuchen, (16) einen Sinn zu geben. Das Integral kann schwach, stark oder im Operatorsinne interpretiert werden, wir werden es meist stark interpretieren.
Sei ΦΦ\Phi\in{\cal F}. Dann ist nach Satz 2.2

V(𝜸,𝐳)ΦCΦ(|w|,|z1|,,|zr|),norm𝑉𝜸𝐳Φsubscript𝐶Φ𝑤subscript𝑧1subscript𝑧𝑟\|V(\mbox{\boldmath$\gamma$},{\bf z})\Phi\|\leq C_{\Phi}(|w|,|z_{1}|,\ldots,|z_{r}|), (17)

die Norm des Integranden in (16), angewendet auf ΦΦ\Phi\in{\cal F}, ist also gleichmä\3ig beschränkt auf dem Integrationsgebiet. Au\3erdem ist V(𝜸,𝐳)Φ𝑉𝜸𝐳ΦV(\mbox{\boldmath$\gamma$},{\bf z})\Phi nach Lemma 4.5 eine holomorphe Funktion. Folglich definiert

𝐕(𝜸,w)Φ:=(Cw)rFαβ(𝜸,𝐳)TΣγjV(𝜸,𝐳)Φ𝑑zr𝑑z1assign𝐕𝜸𝑤Φsubscriptsuperscriptsubscript𝐶𝑤𝑟subscript𝐹𝛼𝛽𝜸𝐳subscript𝑇Σsubscript𝛾𝑗𝑉𝜸𝐳Φdifferential-dsubscript𝑧𝑟differential-dsubscript𝑧1{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi:=\int_{(C_{w})^{r}}F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})T_{\Sigma\gamma_{j}}V({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})\Phi\>dz_{r}\cdots dz_{1} (18)

einen linearen Operator auf {\cal F}. Das Integral kann dabei als Riemann– oder als Bochner–Integral aufgefa\3t werden.

Wir können aber auch die Ergebnisse über die Faktorisierung von Vertex–Operatoren anwenden. Wie wir in Abschnitt 3.5 gezeigt haben, gilt

V(𝜸,𝐳)=Bc(𝜸,𝐳)cN𝑉𝜸𝐳subscript𝐵𝑐𝜸𝐳superscript𝑐𝑁V({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})=B_{c}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})c^{-N} (19)

für ein hinreichend kleines c>0𝑐0c>0 für alle (z1,,zr)(Cw)rsubscript𝑧1subscript𝑧𝑟superscriptsubscript𝐶𝑤𝑟(z_{1},\ldots,z_{r})\in(C_{w})^{r}. Da die Hilbert–Schmidt–Norm von Bc(𝜸,𝐳)subscript𝐵𝑐𝜸𝐳B_{c}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z}) entlang der Integrationswege gleichmä\3ig beschränkt ist (und B2()subscript𝐵2B_{2}({\cal H}) separabel ist), sind die Abbildungen ziFαβ(𝜸,𝐳)Bc(𝜸,𝐳)maps-tosubscript𝑧𝑖subscript𝐹𝛼𝛽𝜸𝐳subscript𝐵𝑐𝜸𝐳z_{i}\mapsto F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})B_{c}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z}) holomorph und Bochner–integrierbar ([DU]) und wir können alternativ mittels

𝐕B(𝜸,w):=((Cw)r)Fαβ(𝜸,𝐳)Bc(𝜸,𝐳)𝑑zr𝑑z1)TΣγjcN{\bf V}^{B}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w):=\left(\int_{(C_{w})^{r})}F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})B_{c}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})\>dz_{r}\cdots dz_{1}\right)T_{\Sigma\gamma_{j}}c^{-N} (20)

die integrierten Vertex–Operatoren mit D(VB(𝜸,ω))=D(cN)𝐷superscript𝑉𝐵𝜸𝜔𝐷superscript𝑐𝑁D(V^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$},\omega))=D(c^{-N}) definieren. Wegen (71) gilt

𝐕B(𝜸,w)Φ=𝐕(𝜸,w)Φsuperscript𝐕𝐵𝜸𝑤Φ𝐕𝜸𝑤Φ{\bf V}^{B}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi={\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi (21)

für alle ΦΦ\Phi\in{\cal F}.

Leider ist die Bedingung Reγjγk>0Resubscript𝛾𝑗subscript𝛾𝑘0\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma_{j}\gamma_{k}>0 eine Einschränkung, die wir bei der Anwendung auf die konforme Quantenfeldtheorie nicht aufrecht erhalten können, dort treten notwendigerweise auch negative Exponenten in Fαβ(𝜸,𝐳)subscript𝐹𝛼𝛽𝜸𝐳F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z}) auf. Deshalb wollen wir (18) analytisch in den Exponenten fortsetzen. Wir verwenden die folgende einfache Methode, bekannt von der Beta–Funktion, indem wir die Konturen Cwsubscript𝐶𝑤C_{w} durch Pochhammer–Konturen ersetzen. Dazu sei Pwsubscript𝑃𝑤P_{w} die Pochhammer–Kontur um Null und w𝑤w. Weiter seien γjγ0subscript𝛾𝑗subscript𝛾0\gamma_{j}\gamma_{0}\notin\mathchar 1370\relax und (αβ)γj𝛼𝛽subscript𝛾𝑗(\alpha-\beta)\gamma_{j}\notin\mathchar 1370\relax. Dann gilt für ΦΦ\Phi\in{\cal F}

𝐕(𝜸,w)Φ𝐕𝜸𝑤Φ\displaystyle{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi =\displaystyle= j=1r1e2πi(αβ)γj)1e2πiγjγ0(Pw)rFαβ(𝜸,𝐳)TΣγjV(𝜸,𝐳)Φ𝑑zr𝑑z1.\displaystyle\prod_{j=1}^{r}\frac{1-e^{2\pi i(\alpha-\beta)\gamma_{j})}}{1-e^{2\pi i\gamma_{j}\gamma_{0}}}\int_{(P_{w})^{r}}F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})T_{\Sigma\gamma_{j}}V({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})\Phi\>dz_{r}\cdots dz_{1}. (22)

Dabei sollen die noch nicht integrierten Variablen zi1,,z1subscript𝑧𝑖1subscript𝑧1z_{i-1},\ldots,z_{1} bei der Integration von zisubscript𝑧𝑖z_{i} au\3erhalb der Pochhammer–Kontur liegen. Gl. (22) liefert eine analytische Fortsetzung von (18) und existiert unter den genannten Voraussetzungen an die Exponenten. Wir können natürlich auch die Konturen Pwsubscript𝑃𝑤P_{w} und Cwsubscript𝐶𝑤C_{w} mischen, falls die Exponenten geeignete Bedingungen erfüllen.
Genauso können wir in (20) die Konturen Cwsubscript𝐶𝑤C_{w} durch Pochhammer–Konturen Pwsubscript𝑃𝑤P_{w} in der Form von Abbildung 3 ersetzen. Wir erhalten den gleichen Zusammenhang wie in (22).

w𝑤w00
Abbildung 3: Die Pochhammer–Kontur für 𝐕Bsuperscript𝐕𝐵{\bf V}^{B}

Insgesamt haben wir gezeigt:

Satz 2.1

Sei Reγkγj>0Resubscript𝛾𝑘subscript𝛾𝑗0\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma_{k}\gamma_{j}>0 für alle k,j𝑘𝑗k,j bzw. γjγ0subscript𝛾𝑗subscript𝛾0\gamma_{j}\gamma_{0}\notin\mathchar 1370\relax und (αβ)γj𝛼𝛽subscript𝛾𝑗(\alpha-\beta)\gamma_{j}\notin\mathchar 1370\relax für alle j𝑗j. Weiter sei |w|<1𝑤1|w|<1. Dann definiert (18) bzw. (22) einen Operator 𝐕(𝛄,w)𝐕𝛄𝑤{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w) mit D(𝐕(𝛄,w))=𝐷𝐕𝛄𝑤D({\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w))={\cal F}. Unter denselben Voraussetzungen an die Exponenten können wir den Operator 𝐕B(𝛄,w)superscript𝐕𝐵𝛄𝑤{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w) mit D(𝐕B(𝛄,w))=D(cN)𝐷superscript𝐕𝐵𝛄𝑤𝐷superscript𝑐𝑁D({\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w))=D(c^{-N}) für ein hinreichend kleines c>0𝑐0c>0 definieren. 𝐕B(𝛄,w)superscript𝐕𝐵𝛄𝑤{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w) ist eine Fortsetzung von 𝐕(𝛄,w)𝐕𝛄𝑤{\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w).

Als nächstes möchten wir den Kommutator zwischen 𝐕(𝜸,w)𝐕𝜸𝑤{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w) und Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} angeben. Wir erhalten:

Satz 2.2

Unter den Voraussetzungen von Satz 2.1 an 𝐕(𝛄,w)𝐕𝛄𝑤{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w) gilt für ΦΦ\Phi\in{\cal F}

[Ln,𝐕(𝜸,w)]Φ=wn(ww+(n+1)(γ022+βγ0))𝐕(𝜸,w)Φsubscript𝐿𝑛𝐕𝜸𝑤Φsuperscript𝑤𝑛𝑤𝑤𝑛1superscriptsubscript𝛾022𝛽subscript𝛾0𝐕𝜸𝑤Φ\displaystyle\left[L_{n},{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\right]\Phi=w^{n}\left(w\frac{\partial}{\partial w}+(n+1)\left(\frac{\gamma_{0}^{2}}{2}+\beta\gamma_{0}\right)\right){\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi (23)
+j=1r((n+1)(γj22+βγ0)n1)zjnFαβ(𝜸,𝐳)TΣγjV(𝜸,𝐳)Φ𝑑zr𝑑z1.superscriptsubscript𝑗1𝑟𝑛1superscriptsubscript𝛾𝑗22𝛽subscript𝛾0𝑛1superscriptsubscript𝑧𝑗𝑛subscript𝐹𝛼𝛽𝜸𝐳subscript𝑇Σsubscript𝛾𝑗𝑉𝜸𝐳Φdifferential-dsubscript𝑧𝑟differential-dsubscript𝑧1\displaystyle+\sum_{j=1}^{r}\left((n+1)(\frac{\gamma_{j}^{2}}{2}+\beta\gamma_{0})-n-1\right)\int z_{j}^{n}F_{\alpha-\beta}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})T_{\Sigma\gamma_{j}}V({\mbox{\boldmath$\gamma$}},{\bf z})\Phi\>dz_{r}\cdots dz_{1}.

Ist insbesondere γj22+βγj=1superscriptsubscript𝛾𝑗22𝛽subscript𝛾𝑗1\frac{\gamma_{j}^{2}}{2}+\beta\gamma_{j}=1 für j=1,,r𝑗1𝑟j=1,\ldots,r erhalten wir

[Ln,𝐕(𝜸,w)]Φ=wn(ww+(n+1)(γ022+βγ0))𝐕(𝜸,w)Φ.subscript𝐿𝑛𝐕𝜸𝑤Φsuperscript𝑤𝑛𝑤𝑤𝑛1superscriptsubscript𝛾022𝛽subscript𝛾0𝐕𝜸𝑤Φ\left[L_{n},{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\right]\Phi=w^{n}\left(w\frac{\partial}{\partial w}+(n+1)\left(\frac{\gamma_{0}^{2}}{2}+\beta\gamma_{0}\right)\right){\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\Phi. (24)

𝐕(𝜸,w)𝐕𝜸𝑤{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w) ist in diesem Fall ein konformes Feld vom Gewicht γ022+βγ0superscriptsubscript𝛾022𝛽subscript𝛾0\frac{\gamma_{0}^{2}}{2}+\beta\gamma_{0}.

Man kann sich nun fragen, was wir in (24) im Vergleich zu (65) gewonnen haben, dort haben wir ebenfalls konforme Felder mit denselben Gewichten erhalten, ohne integrieren zu müssen. Der entscheidende Unterschied ist, da\3 (24) im Vergleich zu (65) zwischen anderen Fock–Moduln abbilden, es gilt

𝐕(𝜸,w):(α,β)(α+j=1rγj,β),:𝐕𝜸𝑤𝛼𝛽𝛼superscriptsubscript𝑗1𝑟subscript𝛾𝑗𝛽{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w)\,:\,{\cal H}(\alpha,\beta)\longrightarrow{\cal H}(\alpha+\sum_{j=1}^{r}\gamma_{j},\beta),

wogegen Tγzγ(αβ)V(γ,z):(α,β)(α+γ,β):subscript𝑇𝛾superscript𝑧𝛾𝛼𝛽𝑉𝛾𝑧𝛼𝛽𝛼𝛾𝛽T_{\gamma}z^{\gamma(\alpha-\beta)}V(\gamma,z)\,:\,{\cal H}(\alpha,\beta)\longrightarrow{\cal H}(\alpha+\gamma,\beta) gilt. 𝐕(𝜸,w)𝐕𝜸𝑤{\bf V}({\mbox{\boldmath$\gamma$}},w) ist ein weiterer Baustein zur Konstruktion der konformen Felder im physikalischen Hilbertraum. Zu diesen Fragen kommen wir im nächsten Kapitel.

Beweis.
Formal ist (23) klar, die Gleichung entsteht durch Integration von (68) und r𝑟r partiellen Integrationen analog zum Beweis von (7). Dabei entstehen keine Randterme, da wir entweder zwischen Nullstellen des Integranden oder auf einer geschlossenen Kontur integrieren. Es bleibt zu zeigen, da\3 für ΦΦ\Phi\in{\cal F} (in Kurzschreibweise) [Ln,V]Φ=[Ln,V]Φsubscript𝐿𝑛𝑉Φsubscript𝐿𝑛𝑉Φ\int[L_{n},V]\Phi=[L_{n},\int V]\Phi gilt. Es ist zunächst wegen Ln::subscript𝐿𝑛L_{n}\,:\,{\cal F}\longrightarrow{\cal F} klar, da\3 VLnΦ𝑉subscript𝐿𝑛Φ\int VL_{n}\Phi existiert. Da die Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} abgeschlossene Operatoren sind, folgt aus dem Satz von Hille, Thm. 6, Chapter II [DU] (die Me\3barkeit aller zu integrierenden Abbildungen ist dabei trivial), da\3 LnVΦ=LnVsubscript𝐿𝑛𝑉Φsubscript𝐿𝑛𝑉L_{n}\int V\Phi=\int L_{n}V gilt. Wir erhalten also

[Ln,V]Φ=LnVΦVLnΦ=(LnVVLn)Φ.subscript𝐿𝑛𝑉Φsubscript𝐿𝑛𝑉Φ𝑉subscript𝐿𝑛Φsubscript𝐿𝑛𝑉𝑉subscript𝐿𝑛Φ[L_{n},\int V]\Phi=L_{n}\int V\Phi-\int VL_{n}\Phi=\int(L_{n}V-VL_{n})\Phi.

\Box

3 Produkte abgeschirmter Vertex–Operatoren

Wir wollen nun untersuchen, unter welche Vorausetzungen wir Produkte abgeschirmter Vertex–Operatoren bilden können. Da wir 𝐕(𝜸,w)𝐕𝜸𝑤{\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w) nur auf \cal F definiert haben, ist klar, da\3 das Produkt dieser Operatoren i. allg. nicht existiert, denn man kann nicht erwarten, da\3 𝐕(𝜸,w)::𝐕𝜸𝑤{\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w):{\cal F}\longrightarrow{\cal F} gilt. Deshalb kann nur

𝐕B(𝜸1,w1)𝐕(𝜸2,w2)Φsuperscript𝐕𝐵subscript𝜸1subscript𝑤1𝐕subscript𝜸2subscript𝑤2Φ{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},w_{1}){\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},w_{2})\Phi (25)

Sinn machen. Wir machen zunächst eine einfache Beobachtung.

Lemma 3.1

Sei i=1|ωici|2<superscriptsubscript𝑖1superscriptsubscript𝜔𝑖superscript𝑐𝑖2\sum_{i=1}^{\infty}|\omega_{i}c^{-i}|^{2}<\infty. Dann gilt V(ω)()D(cN)𝑉𝜔𝐷superscript𝑐𝑁V(\omega)({\cal F})\subset D(c^{-N}).

Beweis. Eine einfache Variante vom Beweis von Satz 2.2. \Box
Falls nun c𝑐c gleichzeitig die Voraussetzungen von Lemma 3.1 und von Satz 5.1 erfüllt, ist (25) gut definiert, denn es ist leicht zu sehen, da\3 auch 𝐕(𝜸,w2)ΦD(cN)𝐕𝜸subscript𝑤2Φ𝐷superscript𝑐𝑁{\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$},w_{2})\Phi\in D(c^{-N}) gilt. Dazu müssen allerdings w1subscript𝑤1w_{1} und w2subscript𝑤2w_{2} “weit genug” auseinander sein, wir erhalten so also eine stärkere Bedingung an w1subscript𝑤1w_{1} und w2subscript𝑤2w_{2} als die radiale Ordnung |w1|>|w2|subscript𝑤1subscript𝑤2|w_{1}|>|w_{2}|, wie wir sie von den Produkten der freien Vertex–Operatoren kennen. Seien die Integranden von 𝐕B(𝜸1,w1)superscript𝐕𝐵subscript𝜸1subscript𝑤1{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},w_{1}) und 𝐕(𝜸2,w2)𝐕subscript𝜸2subscript𝑤2{\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},w_{2}) kurz mit V(𝜸1,𝐳1)𝑉subscript𝜸1subscript𝐳1V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1}) und V(𝜸2,𝐳2)𝑉subscript𝜸2subscript𝐳2V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2}) bezeichnet. Weiter sei V(𝜸1,𝐳1)=B(𝜸1,𝐳1)cN𝑉subscript𝜸1subscript𝐳1𝐵subscript𝜸1subscript𝐳1superscript𝑐𝑁V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})=B(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})c^{-N}. Es folgt dann weiter

(V(𝜸1,𝐳1)V(𝜸2,𝐳2)Φ\displaystyle(\int V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})\int V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2})\Phi =\displaystyle= B(𝜸1,𝐳1)cNV(𝜸2,𝐳2)𝐵subscript𝜸1subscript𝐳1superscript𝑐𝑁𝑉subscript𝜸2subscript𝐳2\displaystyle\int\int B(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})c^{-N}V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2})
=\displaystyle= V(𝜸1,𝐳1)V(𝜸2,𝐳2)Φ,𝑉subscript𝜸1subscript𝐳1𝑉subscript𝜸2subscript𝐳2Φ\displaystyle\int\int V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2})\Phi,

denn alle Integrale existieren nach Voraussetzung, und eine zweimalige Anwendung des Satzes von Hille liefert (3). Andererseits existiert die rechte Seite von (3) für beliebige |w1|<|w2|subscript𝑤1subscript𝑤2|w_{1}|<|w_{2}|, nur können wir ohne die Faktorisierung von 𝐕B(𝜸1,w1)superscript𝐕𝐵subscript𝜸1subscript𝑤1{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},w_{1}) (3) nicht beweisen, denn der Satz von Hille ist wegen der Nichtabschlie\3barkeit des Integranden nicht anwendbar. Würde aber Vermutung 5.3 gelten, so würde für alle |w2|<c<|w1|subscript𝑤2𝑐subscript𝑤1|w_{2}|<c<|w_{1}| die Faktorisierung

V(𝜸1,𝐳1)V(𝜸2,𝐳2)Φ=B(γ1,𝐳1)cNV(𝜸2,𝐳2)Φ𝑉subscript𝜸1subscript𝐳1𝑉subscript𝜸2subscript𝐳2Φ𝐵subscript𝛾1subscript𝐳1superscript𝑐𝑁𝑉subscript𝜸2subscript𝐳2ΦV(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1})V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2})\Phi=B(\gamma_{1},{\bf z}_{1})c^{-N}V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},{\bf z}_{2})\Phi (27)

gelten und könnten wir wieder (3) beweisen. Zusammenfassend haben wir:

Satz 3.2

Sei 0<|w2|<c<|w1|<10subscript𝑤2𝑐subscript𝑤110<|w_{2}|<c<|w_{1}|<1 so, da\3 V(𝛄1,𝐳1)𝑉subscript𝛄1subscript𝐳1V(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},{\bf z}_{1}) die Voraussetzungen von Satz 5.1 erfüllt. Dann existiert

𝐕B(𝜸1,w1)𝐕(𝜸2,w2)Φsuperscript𝐕𝐵subscript𝜸1subscript𝑤1𝐕subscript𝜸2subscript𝑤2Φ{\bf V}^{B}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{1},w_{1}){\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{2},w_{2})\Phi (28)

für alle ΦΦ\Phi\in{\cal F}. Gilt Vermutung 5.3, so existiert (28) für alle 0<|w2|<|w1|<10subscript𝑤2subscript𝑤110<|w_{2}|<|w_{1}|<1.

Au\3erhalb der Gültigkeit von Satz 3.2 definieren wir, falls das Produkt der Integranden existiert, das Produkt der abgeschirmten Vertex–Operatoren über die rechte Seite von (3).

Kapitel 5 Konforme Quantenfeldtheorie

1 Einleitung

In diesem nichtmathematischen Abschnitt wollen wir kurz die von uns benötigten Begriffe und Sprechweisen aus der konformen Quantenfeldtheorie in zwei Dimensionen einführen, um danach zu zeigen, wie die bisher eingeführten Operatoren bei der Konstruktion von konkreten Modellen nützlich sind. Eine ausführliche Einleitung findet man z. B. in [Gin, SA]. Ganz allgemein ist zu sagen, da\3 die im folgenden aufgestellten Behauptungen aus der axiomatischen Quantenfeldtheorie (d. h. entweder den Wightman–Axiomen und konformer Invarianz oder den Osterwalder–Schrader–Axiomen und konformer Invarianz) folgen, falls man Unitarität der Theorie verlangt, vgl. dazu [FFK] bzw. [Mack]. Diese Forderung wird aber meist nicht gestellt. Für masselose Theorien (wie es die konformen Theorien sind) ist es nützlich, Lichtkegelkoordinaten t+x𝑡𝑥t+x, tx𝑡𝑥t-x zu verwenden. Im Falle euklidischer Theorien können wir die Koordinaten w=t+ix𝑤𝑡𝑖𝑥w=t+ix und w¯=tix¯𝑤𝑡𝑖𝑥\bar{w}=t-ix verwenden. Es ist ein Charakteristikum der konformen Theorien und bei konkreten Rechnungen äu\3erst nützlich, die Variablen w𝑤w und w¯¯𝑤\bar{w} als unabhängige komplexe Variable zu interpretieren. Zur physikalischen Interpretation können w𝑤w und w¯¯𝑤\bar{w} wieder auf den entsprechenden Unterraum in 2superscript2\mathchar 1347\relax^{2} eingeschränkt werden.

Da masselose Theorien typischerweise infrarot divergent sind, wird der Raum kompaktifiziert, was wir durch die Periodizitätsbedingung w+2π=w𝑤2𝜋𝑤w+2\pi=w, w¯+2π=w¯¯𝑤2𝜋¯𝑤\bar{w}+2\pi=\bar{w} ausdrücken. w𝑤w ist also eine Koordinate von einem Zylinder, wobei die Kurven t𝑡t=const. einem Gro\3kreis auf dem Zylinder entsprechen. Mit Hilfe der konformen Abbildung z=ew𝑧superscript𝑒𝑤z=e^{w}, z¯=ew¯¯𝑧superscript𝑒¯𝑤\bar{z}=e^{\bar{w}} führen wir den Zylinder in die komplexe Ebene über, die Kurven t=𝑡absentt=const. sind nun konzentrische Kreise mit Radius etsuperscript𝑒𝑡e^{t}. Die Operation der Zeitumkehr tt𝑡𝑡t\to-t entspricht nun z1/z¯𝑧1¯𝑧z\to 1/\bar{z} und der Generator der Dilatationen zeaz𝑧superscript𝑒𝑎𝑧z\to e^{a}z (d. h. wa+w𝑤𝑎𝑤w\to a+w) entspricht dem Hamiltonoperator des Systems. Diese Beschreibung der Theorie wird radiale Quantisierung genannt.

Die wichtigste Observable ist der Noethersche Strom, der zur Invarianz unter der Poincaré-Gruppe assoziert ist, der Energie–Impuls Tensor T𝑇T mit vier Komponenten. Aus der konformen Invarianz und der Kontinuitätsgleichung für T𝑇T folgt, da\3 T𝑇T Spur Null und nur zwei unabhängige Komponenten T(z)𝑇𝑧T(z) und T¯(z¯)¯𝑇¯𝑧\overline{T}(\bar{z}) hat, wobei z¯T(z)=0¯𝑧𝑇𝑧0\frac{\partial}{\partial\bar{z}}T(z)=0 und zT¯(z¯)=0𝑧¯𝑇¯𝑧0\frac{\partial}{\partial z}\overline{T}(\bar{z})=0 gilt. T(z)𝑇𝑧T(z) ist also analytisch und T¯(z¯)¯𝑇¯𝑧\overline{T}(\bar{z}) antianalytisch. Das Theorem von Lüscher und Mack [Mack] sagt nun, da\3 die folgende “Operatorproduktentwicklung” für T(z)𝑇𝑧T(z) gilt. (delimited-⟨⟩\langle\cdot\rangle ist der Vakuumerwartungswert.)

T(z0)T(z1)delimited-⟨⟩𝑇subscript𝑧0𝑇subscript𝑧1\displaystyle\langle T(z_{0})T(z_{1})\rangle =\displaystyle= c/2(z0z1)4+(2(z0z1)2+z1)T(z1),𝑐2superscriptsubscript𝑧0subscript𝑧142superscriptsubscript𝑧0subscript𝑧12subscript𝑧1delimited-⟨⟩𝑇subscript𝑧1\displaystyle\frac{c/2}{(z_{0}-z_{1})^{4}}+\left(\frac{2}{(z_{0}-z_{1})^{2}}+\frac{\partial}{\partial z_{1}}\right)\langle T(z_{1})\rangle, (1)
T¯(z¯0)T¯(z¯1)delimited-⟨⟩¯𝑇subscript¯𝑧0¯𝑇subscript¯𝑧1\displaystyle\langle\overline{T}(\bar{z}_{0})\overline{T}(\bar{z}_{1})\rangle =\displaystyle= c¯/2(z¯0z¯1)4+(2(z¯0z¯1)2+z¯1)T¯(z¯1),¯𝑐2superscriptsubscript¯𝑧0subscript¯𝑧142superscriptsubscript¯𝑧0subscript¯𝑧12subscript¯𝑧1delimited-⟨⟩¯𝑇subscript¯𝑧1\displaystyle\frac{\bar{c}/2}{(\bar{z}_{0}-\bar{z}_{1})^{4}}+\left(\frac{2}{(\bar{z}_{0}-\bar{z}_{1})^{2}}+\frac{\partial}{\partial\bar{z}_{1}}\right)\langle\overline{T}(\bar{z}_{1})\rangle, (2)

wobei c𝑐c ein modellabhängiger Parameter ist. Wie man sieht, unterscheiden sich (1) und (2) nur dadurch, da\3 ein Querstrich über (fast) alles gezogen wird, oft werden wir deshalb nur eine der Gleichungen aufschreiben. Man führt nun eine operatorwertige Laurententwicklung

T(z)=nLnzn2,T¯(z¯)=nL¯nz¯n2formulae-sequence𝑇𝑧subscript𝑛subscript𝐿𝑛superscript𝑧𝑛2¯𝑇¯𝑧subscript𝑛subscript¯𝐿𝑛superscript¯𝑧𝑛2T(z)=\sum_{n\in\mathchar 1370\relax}L_{n}z^{-n-2},\qquad\overline{T}(\bar{z})=\sum_{n\in\mathchar 1370\relax}\overline{L}_{n}\bar{z}^{-n-2} (3)

ein, dann sind (1) und (2) äquivalent dazu, da\3 Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} und L¯nsubscript¯𝐿𝑛\overline{L}_{n} Darstellungen der Virasoro–Algebra sind, wobei der zentrale Term z𝑧z aus (1) durch c𝑐c bzw. c¯¯𝑐\bar{c} dargestellt wird. In einer unitären Theorie sollen die euklidischen Felder zur Zeit t=0𝑡0t=0 symmetrisch sein, hier würde diese Forderung bedeuten T(z)=T(z)𝑇superscript𝑧𝑇𝑧T(z)^{*}=T(z) für |z|=1𝑧1|z|=1 oder äquivalent Ln=Lnsuperscriptsubscript𝐿𝑛subscript𝐿𝑛L_{n}^{*}=L_{-n}. Die Operatoren Lnsubscript𝐿𝑛L_{n} müssen also eine unitären Darstellung von Vir sein. Diese Forderung werden wir nicht stellen. Die Klasse der minimalen Modelle, die wir untersuchen werden, enthält aber die unitären Modelle. L0+L¯0subscript𝐿0subscript¯𝐿0L_{0}+\overline{L}_{0} ist der konforme Hamiltonoperator.

Wenn wir annehmen, da\3 der Energie–Impuls–Tensor die einzige Observable ist, folgt, da\3 T𝑇T die Observablenalgebra erzeugt und diese als die universelle einhüllende Algebra von Vir gewählt werden kann. Der Raum der physikalischen Zustände zerfällt dann in “Superauswahlsektoren”, die eine irreduzible Darstellung von VirVir¯Virdirect-sum¯Vir\mathop{\rm Vir}\nolimits\mathop{\oplus}\limits\overline{\mathop{\rm Vir}\nolimits} tragen. Für die bereits erwähnten minimalen Modelle verlangt man, da\3 es nur endlich viele Superauswahlsektoren gibt. Der physikalische Hilbertraum ist dann

phys=j=1Nj¯j,subscriptphyssuperscriptsubscriptdirect-sum𝑗1𝑁tensor-productsubscript𝑗subscript¯𝑗\mathchar 1352\relax_{\mbox{\scriptsize phys}}=\mathop{\oplus}\limits_{j=1}^{N}\mathchar 1352\relax_{j}\otimes\overline{\mathchar 1352\relax}_{j}, (4)

wobei jsubscript𝑗\mathchar 1352\relax_{j} und ¯jsubscript¯𝑗\overline{\mathchar 1352\relax}_{j} irreduzible Vir–Moduln sind. Wir werden der Einfachheit halber nur Modelle mit Spin Null, d. h. c=c¯𝑐¯𝑐c=\bar{c} und damit j¯jsimilar-to-or-equalssubscript𝑗subscript¯𝑗\mathchar 1352\relax_{j}\simeq\overline{\mathchar 1352\relax}_{j} betrachten. Da H=L0+L¯0𝐻subscript𝐿0subscript¯𝐿0H=L_{0}+\overline{L}_{0} nach unten halbbeschränkt sein soll und jsubscript𝑗\mathchar 1352\relax_{j} einen zyklischen Vakkuumvektor besitzen soll, sind jsubscript𝑗\mathchar 1352\relax_{j} Höchstgewichtsmoduln, d. h. irreduzible Vir–Moduln von einem Typ (h,c)𝑐(h,c). c𝑐c ist ja bereits durch T(z)𝑇𝑧T(z) festgelegt und hh ist ein weiterer Parameter, der durch j𝑗j parametrisiert wird.

In [BPZ] wurde eine weitere Forderung aufgestellt: Es sollen Felder ΦαsubscriptΦ𝛼\Phi_{\alpha} existieren, die sich tensoriell unter konformen Transformationen zw(z)𝑧𝑤𝑧z\to w(z) und z¯w¯(z¯)¯𝑧¯𝑤¯𝑧\bar{z}\to\bar{w}(\bar{z}) nahe der Identität transformieren, d. h. es soll

U(w,w¯)Φα(z,z¯)U(w,w¯)1=(dwdz)hα(z)(dw¯dz¯)h¯α(z¯)Φα(w,w¯)𝑈𝑤¯𝑤subscriptΦ𝛼𝑧¯𝑧𝑈superscript𝑤¯𝑤1superscript𝑑𝑤𝑑𝑧subscript𝛼𝑧superscript𝑑¯𝑤𝑑¯𝑧subscript¯𝛼¯𝑧subscriptΦ𝛼𝑤¯𝑤U(w,\bar{w})\Phi_{\alpha}(z,\bar{z})U(w,\bar{w})^{-1}=\left(\frac{dw}{dz}\right)^{h_{\alpha}}(z)\left(\frac{d\bar{w}}{d\bar{z}}\right)^{\bar{h}_{\alpha}}(\bar{z})\Phi_{\alpha}(w,\bar{w}) (5)

für unitäres U(w,w¯)𝑈𝑤¯𝑤U(w,\bar{w}) gelten. Ein solches Feld wird primäres Feld vom Gewicht (hα,h¯α)subscript𝛼subscript¯𝛼(h_{\alpha},\bar{h}_{\alpha}) genannt. Für Felder von Spin 0 gilt hα=h¯αsubscript𝛼subscript¯𝛼h_{\alpha}=\bar{h}_{\alpha}. Die infinitesimale Variante von (5) ist

[Lk1,Φα(z,z¯)]=(zk+1z+(k+1)znhα)Φα(z,z¯)subscript𝐿𝑘direct-sum1subscriptΦ𝛼𝑧¯𝑧superscript𝑧𝑘1𝑧𝑘1superscript𝑧𝑛subscript𝛼subscriptΦ𝛼𝑧¯𝑧\left[L_{k}\mathop{\oplus}\limits 1,\Phi_{\alpha}(z,\bar{z})\right]=\left(z^{k+1}\frac{\partial}{\partial z}+(k+1)z^{n}h_{\alpha}\right)\Phi_{\alpha}(z,\bar{z}) (6)

und eine analoge Gleichung für den Kommutator mit L¯ksubscript¯𝐿𝑘\overline{L}_{k}. Aus (6) folgt, da\3 Φα(0,0)Ω:=limz,z¯0Φα(z,z¯)ΩassignsubscriptΦ𝛼0.0Ωsubscript𝑧¯𝑧0subscriptΦ𝛼𝑧¯𝑧Ω\Phi_{\alpha}(0,0)\Omega:=\lim_{z,\bar{z}\to 0}\Phi_{\alpha}(z,\bar{z})\Omega (ΩΩ\Omega sei der Vakuumvektor) ein Höchstgewichtsvektor für VirVirdirect-sumVirVir\mathop{\rm Vir}\nolimits\oplus\mathop{\rm Vir}\nolimits mit (L01)Φα(0,0)Ω=hαΦα(0,0)Ωsubscript𝐿0direct-sum1subscriptΦ𝛼0.0Ωsubscript𝛼subscriptΦ𝛼0.0Ω(L_{0}\mathop{\oplus}\limits 1)\Phi_{\alpha}(0,0)\Omega=h_{\alpha}\Phi_{\alpha}(0,0)\Omega und (1L¯0)Φα(0,0)Ω=h¯αΦα(0,0)Ω1direct-sumsubscript¯𝐿0subscriptΦ𝛼0.0Ωsubscript¯𝛼subscriptΦ𝛼0.0Ω(1\mathop{\oplus}\limits\overline{L}_{0})\Phi_{\alpha}(0,0)\Omega=\bar{h}_{\alpha}\Phi_{\alpha}(0,0)\Omega ist. Der von diesem Vektor erzeugte irreduzible Höchstgewichtsmodul bezeichnen wir mit αsubscript𝛼\mathchar 1352\relax_{\alpha}. Eine Theorie hei\3t nun minimal, wenn

  • (i)

    (4) erfüllt ist, und

  • (ii)

    zu jedem Summanden in (4) genau ein primäres Feld ΦαsubscriptΦ𝛼\Phi_{\alpha} mit j¯jαsimilar-to-or-equalstensor-productsubscript𝑗subscript¯𝑗subscript𝛼\mathchar 1352\relax_{j}\otimes\overline{\mathchar 1352\relax}_{j}\simeq\mathchar 1352\relax_{\alpha} existiert.

Die übrigen Felder werden aus den primären Feldern auf die folgende Weise erzeugt: Sei

Lk(z)=|ξz|=εT(z)(ξz)k+1𝑑ξsubscript𝐿𝑘𝑧subscript𝜉𝑧𝜀𝑇𝑧superscript𝜉𝑧𝑘1differential-d𝜉L_{-k}(z)=\int_{|\xi-z|=\varepsilon}\frac{T(z)}{(\xi-z)^{k+1}}\;d\xi (7)

und

Φα(k1,,kN)(z)=Lk1(z)LkN(z)Φα(z).superscriptsubscriptΦ𝛼subscript𝑘1subscript𝑘𝑁𝑧subscript𝐿subscript𝑘1𝑧subscript𝐿subscript𝑘𝑁𝑧subscriptΦ𝛼𝑧\Phi_{\alpha}^{(k_{1},\ldots,k_{N})}(z)=L_{-k_{1}}(z)\cdots L_{-k_{N}}(z)\Phi_{\alpha}(z). (8)

Die Felder in (8) werden sekundäre Felder genannt. Es reicht, die Korrelationsfunktionen der primären Felder zu kennen, die der sekundären Felder ergeben sich dann durch die Anwendung eines zu Lk1(z)LkN(z)subscript𝐿subscript𝑘1𝑧subscript𝐿subscript𝑘𝑁𝑧L_{-k_{1}}(z)\cdots L_{-k_{N}}(z) assozierten Differentialoperators auf die Korrelation der zugehörigen primären Felder.

Die Bestimmung der Korrelationen der primären Felder für die minimalen Modelle über die sogenannte Feigin–Fuks–Integraldarstellung geht auf Dotsenko und Fateev ([DF1, DF2]) und G. Felder [Fe1] zurück. Dazu ist es wesentlich, die Bausteine des physikalischen Hilbertraumes durch einen (Subquotienten eines) Fock–Raum(es) zu ersetzen. Die sogenannte Coulomb–Gas–Konstruktion erlaubt es dann die primären Felder zu konstruieren.

2 Die minimalen Modelle

Um die Notationen zu fixieren wiederholen wir kurz die für den nächsten Abschnitt relevanten Daten.
Die minimalen Modelle leben in Vir–Moduln vom Typ III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-}, deshalb sind sie fixiert durch die Wahl von p,p𝑝superscript𝑝p,p^{\prime}\in\mathchar 1358\relax mit p,p𝑝superscript𝑝p,p^{\prime} relativ prim. Dadurch ist c𝑐c durch

c=c(p,p)=16(pp)2pp𝑐𝑐superscript𝑝𝑝16superscriptsuperscript𝑝𝑝2superscript𝑝𝑝c=c(p^{\prime},p)=1-\frac{6(p^{\prime}-p)^{2}}{p^{\prime}p} (9)

festgelegt. Weiter ist

hnn=(npnp)2(pp)24ppsubscriptsuperscript𝑛𝑛superscript𝑛superscript𝑝superscript𝑛𝑝2superscriptsuperscript𝑝𝑝24𝑝superscript𝑝h_{n^{\prime}n}=\frac{(np^{\prime}-n^{\prime}p)^{2}-(p^{\prime}-p)^{2}}{4pp^{\prime}} (10)

und

phys=h,h¯hh¯=nnhnn¯hnn=:nnnn¯nn\displaystyle\mathchar 1352\relax_{{\mbox{\scriptsize phys}}}=\mathop{\oplus}\limits_{h,\overline{h}}\mathchar 1352\relax_{h}\otimes\mathchar 1352\relax_{\overline{h}}=\mathop{\oplus}\limits_{n^{\prime}n}\mathchar 1352\relax_{h_{n^{\prime}n}}\otimes\overline{\mathchar 1352\relax}_{h_{n^{\prime}n}}=:\mathop{\oplus}\limits_{n^{\prime}n}\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n}\otimes\overline{\mathchar 1352\relax}_{n^{\prime}n} (11)

mit nn=V(hnn,c)/M(hnn,c)subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑉subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐𝑀subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n}=V(h_{n^{\prime}n},c)/M(h_{n^{\prime}n},c) dem eindeutigen irreduziblen Vir–Modul vom Typ (hnn,c)subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐(h_{n^{\prime}n},c). M(hnn,c)𝑀subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐M(h_{n^{\prime}n},c) ist der maximale nichttriviale Untermodul von V(hnn,c)𝑉subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐V(h_{n^{\prime}n},c) und nach Satz 2.5 von zwei singulären Vektoren erzeugt. Die direkte Summe in (11) geht über 1np11superscript𝑛superscript𝑝11\leq n^{\prime}\leq p^{\prime}-1, 1np11𝑛superscript𝑝11\leq n\leq p^{\prime}-1 und npnpsuperscript𝑛𝑝𝑛superscript𝑝n^{\prime}p\leq np^{\prime}.
nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} sind nach Satz 4.2 nur im Fall |pp|=1𝑝superscript𝑝1|p-p^{\prime}|=1 unitäre Vir–Moduln, in den anderen Fällen ist die Shapovalov–Form auf nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} zwar nicht ausgeartet, aber nicht positiv definit. Leider ist nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} versehen mit der Shapovalov–Form i. allg. kein (Prä–)Krein–Raum, denn nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} zerfällt nicht in eine direkte Summe von Vektoren positiver bzw. negativer Länge. Siehe dazu Beispiel 4.3. Obwohl wir also vom “physikalischen Hilbertraum” gesprochen haben, ist zunächst nicht klar, wie wir nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} in einen Hilbertraum einbetten können. Da wir aber sehen werden, da\3 nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} als Vir–Modul zu einem Unterraum gewisser Fock–Moduln isomorph ist, können wir auf diese Weise eine Vervollständigung von nnsubscriptsuperscript𝑛𝑛\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n} angeben.
Zu jedem Summand in (11) gibt es ein primäres Feld Φnn(z,z¯)subscriptΦsuperscript𝑛𝑛𝑧¯𝑧\Phi_{n^{\prime}n}(z,\overline{z}) vom Gewicht (hnn,h¯nn)subscriptsuperscript𝑛𝑛subscript¯superscript𝑛𝑛(h_{n^{\prime}n},\bar{h}_{n^{\prime}n}), das die Gleichung (6) erfüllt. Wir haben die folgende Zerlegung von Φnn(z,z¯)subscriptΦsuperscript𝑛𝑛𝑧¯𝑧\Phi_{n^{\prime}n}(z,\overline{z}) gemä\3 (11).
Sei Prr:physrr:subscript𝑃superscript𝑟𝑟subscriptphyssubscriptsuperscript𝑟𝑟P_{r^{\prime}r}:\mathchar 1352\relax_{\mbox{\scriptsize phys}}\longrightarrow\mathchar 1352\relax_{r^{\prime}r} die kanonische Projektion. Wir können schreiben

Φnn(z,z¯)=r,r,s,sCnnssrrφnnssrr(z)φ¯nnssrr(z¯)subscriptΦsuperscript𝑛𝑛𝑧¯𝑧subscriptsuperscript𝑟𝑟superscript𝑠𝑠tensor-productsubscriptsuperscript𝐶superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠subscriptsuperscript𝜑superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠𝑧subscriptsuperscript¯𝜑superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠¯𝑧\Phi_{n^{\prime}n}(z,\overline{z})=\sum_{r^{\prime},r,s^{\prime},s}C^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}\varphi^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(z)\otimes\overline{\varphi}^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(\overline{z}) (12)

mit φnnssrr(z)=:PrrΦnn(z,z¯)Pss\varphi^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(z)=:P_{r^{\prime}r}\Phi_{n^{\prime}n}(z,\overline{z})P_{s^{\prime}s}. Wir können φnnssrr(z)subscriptsuperscript𝜑superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠𝑧\varphi^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(z) auch als Abbildung zwischen sssubscriptsuperscript𝑠𝑠\mathchar 1352\relax_{s^{\prime}s} und rrsubscriptsuperscript𝑟𝑟\mathchar 1352\relax_{r^{\prime}r} auffassen. Die Strukturkonstanten Cnnssrrsubscriptsuperscript𝐶superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠C^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s} sind eindeutig durch die Normierung vrr,φnnssrr(1)vss=1subscript𝑣superscript𝑟𝑟subscriptsuperscript𝜑superscript𝑟𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠1subscript𝑣superscript𝑠𝑠1\langle v_{r^{\prime}r},\varphi^{r^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(1)v_{s^{\prime}s}\rangle=1 festgelegt. φnnssnr(z)subscriptsuperscript𝜑superscript𝑛𝑟superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠𝑧\varphi^{n^{\prime}r}_{n^{\prime}ns^{\prime}s}(z) wird als konformes Feld bezeichnet und ist eine i. allg. vieldeutige operatorwertige Funktion.
φnnssrr(z)superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠superscript𝑟𝑟𝑧\varphi_{n^{\prime}ns^{\prime}s}^{r^{\prime}r}(z) erfüllt entsprechend zu (6)

[Lk,φnnssrr(z)]=(zk+1ddz+(k+1)hnnzk)φnnssrr(z).subscript𝐿𝑘superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠superscript𝑟𝑟𝑧superscript𝑧𝑘1𝑑𝑑𝑧𝑘1subscriptsuperscript𝑛𝑛superscript𝑧𝑘superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠superscript𝑟𝑟𝑧\left[L_{k},\varphi_{n^{\prime}ns^{\prime}s}^{r^{\prime}r}(z)\right]=\left(z^{k+1}\frac{d}{dz}+(k+1)h_{n^{\prime}n}z^{k}\right)\varphi_{n^{\prime}ns^{\prime}s}^{r^{\prime}r}(z). (13)

Mit Hilfe von (12) können wir natürlich auch Korrelationen von primären Feldern auf Korrelationen von konformen Feldern zurückführen. Dazu sei μ=(m1,m1,m2,,mk1,mk1)𝜇superscriptsubscript𝑚1superscriptsubscript𝑚1absentsuperscriptsubscript𝑚2superscriptsubscript𝑚𝑘1superscriptsubscript𝑚𝑘1absent\mu=(m_{1}^{{}^{\prime}},m_{1}^{\phantom{{}^{\prime}}},m_{2}^{{}^{\prime}},\ldots,m_{k-1}^{{}^{\prime}},m_{k-1}^{\phantom{{}^{\prime}}}). Es gilt

Φn1n1(z1,z¯1)Φnknk(zk,z¯k)=μλμFμ({zj})Fμ({z¯j})delimited-⟨⟩subscriptΦsuperscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝑛1absentsubscript𝑧1subscript¯𝑧1subscriptΦsubscriptsuperscript𝑛𝑘superscriptsubscript𝑛𝑘absentsubscript𝑧𝑘subscript¯𝑧𝑘subscript𝜇subscript𝜆𝜇subscript𝐹𝜇subscript𝑧𝑗subscript𝐹𝜇subscript¯𝑧𝑗\langle\Phi_{n_{1}^{{}^{\prime}}n_{1}^{\phantom{{}^{\prime}}}}(z_{1},\overline{z}_{1})\cdots\Phi_{n^{{}^{\prime}}_{k}n_{k}^{\phantom{{}^{\prime}}}}(z_{k},\overline{z}_{k})\rangle=\sum_{\mu}\lambda_{\mu}F_{\mu}(\{z_{j}\})F_{\mu}(\{\overline{z}_{j}\}) (14)

mit

Fμ({zj})=v1,1,φn1n1m1m111(z1)φn2n2m2m2m1m1(z2)φnknk11mk1mk1(zk)v11.subscript𝐹𝜇subscript𝑧𝑗subscript𝑣1.1superscriptsubscript𝜑superscriptsubscript𝑛1superscriptsubscript𝑛1absentsuperscriptsubscript𝑚1superscriptsubscript𝑚1absent11subscript𝑧1superscriptsubscript𝜑superscriptsubscript𝑛2superscriptsubscript𝑛2absentsuperscriptsubscript𝑚2superscriptsubscript𝑚2absentsuperscriptsubscript𝑚1superscriptsubscript𝑚1absentsubscript𝑧2superscriptsubscript𝜑superscriptsubscript𝑛𝑘superscriptsubscript𝑛𝑘absent11superscriptsubscript𝑚𝑘1superscriptsubscript𝑚𝑘1absentsubscript𝑧𝑘subscript𝑣11F_{\mu}(\{z_{j}\})=\langle v_{1,1},\varphi_{n_{1}^{{}^{\prime}}n_{1}^{\phantom{{}^{\prime}}}m_{1}^{{}^{\prime}}m_{1}^{\phantom{{}^{\prime}}}}^{11}(z_{1})\varphi_{n_{2}^{{}^{\prime}}n_{2}^{\phantom{{}^{\prime}}}m_{2}^{{}^{\prime}}m_{2}^{\phantom{{}^{\prime}}}}^{m_{1}^{{}^{\prime}}m_{1}^{\phantom{{}^{\prime}}}}(z_{2})\cdots\varphi_{n_{k}^{{}^{\prime}}n_{k}^{\phantom{{}^{\prime}}}11}^{m_{k-1}^{{}^{\prime}}m_{k-1}^{\phantom{{}^{\prime}}}}(z_{k})v_{11}\rangle. (15)

Fμsubscript𝐹𝜇F_{\mu} wird als konformer Block bezeichnet, λμsubscript𝜆𝜇\lambda_{\mu} entstehen als Produkte der Strukturkonstanten.

3 Die Konstruktion der primären Felder im Fock–Raum

Wir wollen nun die konformen Blöcke φnnssrr(z)superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑠𝑠superscript𝑟𝑟𝑧\varphi_{n^{\prime}ns^{\prime}s}^{r^{\prime}r}(z) mit Hilfe der Ergebnisse aus Kapitel 3 und 4 explizit konstruieren, d. h. wir definieren Operatoren, die (13) erfüllen. In einem zweiten Schritt zeigen wir dann, da\3 diese Operatoren auch auf den irreduziblen Höchstgewichtskomponenten der beteiligten Fock–Räume wohldefiniert sind.

Wir setzen γ+=2ppsubscript𝛾2superscript𝑝𝑝\gamma_{+}=\sqrt{\frac{2p^{\prime}}{p}} und γ=2ppsubscript𝛾2𝑝superscript𝑝\gamma_{-}=-\sqrt{\frac{2p}{p^{\prime}}}. Es gilt γ+γ=2subscript𝛾subscript𝛾2\gamma_{+}\gamma_{-}=-2. Weiter setzen wir αnn=npnp2ppsubscript𝛼superscript𝑛𝑛superscript𝑛𝑝𝑛superscript𝑝2superscript𝑝𝑝\alpha_{n^{\prime}n}=\frac{n^{\prime}p-np^{\prime}}{\sqrt{2p^{\prime}p}}, β=pp2pp𝛽𝑝superscript𝑝2superscript𝑝𝑝\beta=\frac{p-p^{\prime}}{\sqrt{2p^{\prime}p}} und γnn=αnnβ=12(1n)γ+12(1n)γ+subscript𝛾superscript𝑛𝑛subscript𝛼superscript𝑛𝑛𝛽121superscript𝑛subscript𝛾121𝑛subscript𝛾\gamma_{n^{\prime}n}=\alpha_{n^{\prime}n}-\beta=\frac{1}{2}(1-n^{\prime})\gamma_{-}+\frac{1}{2}(1-n)\gamma_{+} (vgl. dazu (8)). Dann sind nn:=(αnn,β)assignsubscriptsuperscript𝑛𝑛subscript𝛼superscript𝑛𝑛𝛽{\cal H}_{n^{\prime}n}:={\cal H}(\alpha_{n^{\prime}n},\beta) Fock–Moduln vom Typ (hnn,c)subscriptsuperscript𝑛𝑛𝑐(h_{n^{\prime}n},c) und vom Typ III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} der Feigin–Fuks Klassifikation Satz 3.4 und es gilt hnn=γnn22+βγnnsubscriptsuperscript𝑛𝑛superscriptsubscript𝛾superscript𝑛𝑛22𝛽subscript𝛾superscript𝑛𝑛h_{n^{\prime}n}=\frac{\gamma_{n^{\prime}n}^{2}}{2}+\beta\gamma_{n^{\prime}n} und γ±22+βγ±=1superscriptsubscript𝛾plus-or-minus22𝛽subscript𝛾plus-or-minus1\frac{\gamma_{\pm}^{2}}{2}+\beta\gamma_{\pm}=1.
Sei

0<n<p,0<n<p,0r<n,0r<n undformulae-sequence0𝑛𝑝0superscript𝑛superscript𝑝0𝑟𝑛0superscript𝑟superscript𝑛 und\displaystyle 0<n<p,\quad 0<n^{{}^{\prime}}<p^{{}^{\prime}},\quad 0\leq r<n,\quad 0\leq r^{{}^{\prime}}<n^{{}^{\prime}}\mbox{ und} (16)
𝜸nnrr=(γnn,γ,,γr viele,γ+,,γ+r viele).superscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟subscript𝛾superscript𝑛𝑛subscriptsubscript𝛾subscript𝛾superscript𝑟 vielesubscriptsubscript𝛾subscript𝛾𝑟 viele\displaystyle\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}=(\gamma_{n^{\prime}n},\underbrace{\gamma_{-},\ldots,\gamma_{-}}_{r^{\prime}-\mbox{ \scriptsize viele}},\underbrace{\gamma_{+},\ldots,\gamma_{+}}_{r-\mbox{ \scriptsize viele}}). (17)

Die Exponenten 𝜸nnrrsuperscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r} erfüllen die Voraussetzungen von Satz 2.1, folglich können wir für ΦΦ\Phi\in{\cal F} und |z|<1𝑧1|z|<1

D(Vnnrr(z)):=,Vnnrr(z)Φ:=𝐕(𝜸nnrr,z)Φformulae-sequenceassign𝐷superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧assignsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧Φ𝐕superscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧ΦD(V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)):={\cal F},\qquad V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)\Phi:={\bf V}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r},z)\Phi (18)

definieren. Die Bedingungen an die Anzahl der Integrale r𝑟r bzw. rsuperscript𝑟r^{\prime} in (16) entstehen aus den sogenannten Fusionsregeln für die minimalen Modelle, siehe dazu [Fe1, Mat]. Nach Satz 2.2 erfüllen Vnnrrsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}

[Lk,Vnnrr(z)]=(zk+1ddz+(k+1)hnnzk)Vnnrr(z),subscript𝐿𝑘superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧superscript𝑧𝑘1𝑑𝑑𝑧𝑘1subscriptsuperscript𝑛𝑛superscript𝑧𝑘superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧\left[L_{k},V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)\right]=\left(z^{k+1}\frac{d}{dz}+(k+1)h_{n^{\prime}n}z^{k}\right)V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z), (19)

und es gilt Vnnrr(z):mmm+n2r1,m+n2r1:superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscriptsuperscript𝑚𝑚subscriptsuperscript𝑚superscript𝑛2superscript𝑟1𝑚𝑛2𝑟1V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z):{\cal H}_{m^{\prime}m}\longrightarrow{\cal H}_{m^{\prime}+n^{\prime}-2r^{\prime}-1,m+n-2r-1}. Damit erfüllt Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) die richtigen Vertauschungsrelationen mit Vir zwischen Vir–Moduln vom richtigen Typ. Es bleibt zu zeigen, da\3 wir von den Fock–Räumen zu den irreduziblen Höchstgewichtsmoduln übergehen können. Dazu wird uns wieder der in Abschnitt 4.1 eingeführte Ladungsoperator nützlich sein. Sei dazu für ΦΦ\Phi\in{\cal F}

QmmΦ:=eπimγ+21m(eπiγ+21)Q(γ+;m,m)Φassignsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Φsuperscript𝑒𝜋𝑖𝑚superscriptsubscript𝛾21𝑚superscript𝑒𝜋𝑖superscriptsubscript𝛾21𝑄subscript𝛾𝑚superscript𝑚ΦQ_{m^{\prime}m}\Phi:=\frac{e^{\pi im\gamma_{+}^{2}}-1}{m(e^{\pi i\gamma_{+}^{2}}-1)}Q(\gamma_{+};m,-m^{\prime})\Phi (20)

(zur Schreibweise siehe Bemerkung 1.3). Nach Konstruktion ist Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} ein Intertwiner vom Grad mmsuperscript𝑚𝑚-m^{\prime}m zwischen Fock–Moduln; es gilt

Qmm:mmm,m.:subscript𝑄superscript𝑚𝑚subscriptsuperscript𝑚𝑚subscriptsuperscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m}:{\cal H}_{m^{\prime}m}\longrightarrow{\cal H}_{m^{\prime},-m}.

Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} ist ein abschlie\3barer Operator, den Abschlu\3 bezeichnen wir ebenfalls mit Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m}.

Wir betrachten nun die folgende Sequenz von Fock–Moduln

mp,pm––⟶Qmp,pmmp,mpmm––⟶Qmmm,m.superscript––⟶subscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚subscriptsuperscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚subscriptsuperscript𝑚superscript𝑝𝑚𝑝similar-to-or-equalssubscriptsuperscript𝑚𝑚superscript––⟶subscript𝑄superscript𝑚𝑚subscriptsuperscript𝑚𝑚{\cal H}_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}\stackrel{{\scriptstyle Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}{\cal H}_{m^{\prime}-p^{\prime},m-p}\simeq{\cal H}_{m^{\prime}m}\stackrel{{\scriptstyle Q_{m^{\prime}m}}}{{\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\relbar\joinrel\longrightarrow}}{\cal H}_{m^{\prime},-m}. (21)

Diese Sequenz kann in eine beidseitig unendliche Sequenz eigebettet werden, wir benötigen hier aber nur diesen Ausschnitt.
Wir beweisen:

Lemma 3.1
  • (i)

    QmmQmp,pm=0subscript𝑄superscript𝑚𝑚subscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚0Q_{m^{\prime}m}Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}=0

  • (ii)
    Bmm:=kerQmm/imQmp,pmmmassignsubscript𝐵superscript𝑚𝑚kerQmm/imQmp,pmsimilar-to-or-equalssubscriptsuperscript𝑚𝑚B_{m^{\prime}m}:=\mbox{${\raisebox{4.64719pt}{$\ker Q_{m^{\prime}m}\cap{\cal F}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.1389pt}{$\left/\rule{0.0pt}{13.8458pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.925pt}{$\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}\cap{\cal F}$}}$}\simeq\mathchar 1352\relax_{m^{\prime}m} (22)

    als Vir–Moduln. Es gilt (Bmm,,J)(mm,,)similar-to-or-equalssubscript𝐵superscript𝑚𝑚subscript𝐽subscriptsuperscript𝑚𝑚(B_{m^{\prime}m},\langle\cdot,\cdot\rangle_{J})\simeq(\mathchar 1352\relax_{m^{\prime}m},\langle\cdot,\cdot\rangle).

Beweis.
Aus Satz 3.4 kennen wir die Struktur der Fock–Moduln. Da die Kerne und Bilder von Q𝑄Q Untermoduln sind, müssen sie von einer Teilmenge der Vektoren der Diagramme aus Satz 3.4 erzeugt werden. Wir werden die folgenden Abbildungseigenschaften von Qmp,pmsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m} und Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} beweisen.

w¯7subscript¯𝑤7\bar{w}_{7}w¯5subscript¯𝑤5\bar{w}_{5}w¯3subscript¯𝑤3\bar{w}_{3}w¯1subscript¯𝑤1\bar{w}_{1}w¯8subscript¯𝑤8\bar{w}_{8}w¯6subscript¯𝑤6\bar{w}_{6}w¯4subscript¯𝑤4\bar{w}_{4}w¯2subscript¯𝑤2\bar{w}_{2}w¯0subscript¯𝑤0\bar{w}_{0}w9subscript𝑤9w_{9}w7subscript𝑤7w_{7}w5subscript𝑤5w_{5}w3subscript𝑤3w_{3}w1subscript𝑤1w_{1}w0subscript𝑤0w_{0}w10subscript𝑤10w_{10}w8subscript𝑤8w_{8}w6subscript𝑤6w_{6}w4subscript𝑤4w_{4}w2subscript𝑤2w_{2}w~7subscript~𝑤7\tilde{w}_{7}w~5subscript~𝑤5\tilde{w}_{5}w~3subscript~𝑤3\tilde{w}_{3}w~1subscript~𝑤1\tilde{w}_{1}w~0subscript~𝑤0\tilde{w}_{0}w~8subscript~𝑤8\tilde{w}_{8}w~6subscript~𝑤6\tilde{w}_{6}w~4subscript~𝑤4\tilde{w}_{4}w~2subscript~𝑤2\tilde{w}_{2}mp,pmsubscriptsuperscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚{\cal H}_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}mmsubscriptsuperscript𝑚𝑚{\cal H}_{m^{\prime}m}m,msubscriptsuperscript𝑚𝑚{\cal H}_{m^{\prime},-m}Qmp,pmsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} (23)

Wir bemerken zunächst, da\3 die Gewichte der Vektoren nach (2.6) zusammenpassen, es gilt wt(w¯2k)+(pm)(pm)=wt(w2k+1)wtsubscript¯𝑤2𝑘superscript𝑝superscript𝑚𝑝𝑚wtsubscript𝑤2𝑘1{\rm wt}(\bar{w}_{2k})+(p^{\prime}-m^{\prime})(p-m)={\rm wt}(w_{2k+1}) u.s.w. Die Behauptung aus Diagramm (23) ist mit anderen Worten:

  • (i)

    kerQmp,pmkernelsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚\ker Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m} wird von w¯2k+1(k0)subscript¯𝑤2𝑘1𝑘0\bar{w}_{2k+1}\;(k\geq 0) erzeugt.

  • (ii)

    imQmp,pmimsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m} wird von w2k+1(k1)subscript𝑤2𝑘1𝑘1w_{2k+1}\;(k\geq 1) erzeugt.

  • (iii)

    kerQmmkernelsubscript𝑄superscript𝑚𝑚\ker Q_{m^{\prime}m} wird von w0subscript𝑤0w_{0} und w2k+1(k0)subscript𝑤2𝑘1𝑘0w_{2k+1}\;(k\geq 0) erzeugt.

  • (iv)

    imQmmimsubscript𝑄superscript𝑚𝑚\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}m} wird von w~0subscript~𝑤0\tilde{w}_{0} und w~2k+1(k0)subscript~𝑤2𝑘1𝑘0\tilde{w}_{2k+1}\;(k\geq 0) erzeugt.

Damit folgt unmittelbar Behauptung (i) und weiter

kerQmm/imQmp,pm[w0]/[w1]mm.similar-to-or-equalskerQmm/imQmp,pm[w0]/[w1]similar-to-or-equalssubscriptsuperscript𝑚𝑚\mbox{${\raisebox{4.64719pt}{$\ker Q_{m^{\prime}m}$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.1389pt}{$\left/\rule{0.0pt}{13.8458pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-4.925pt}{$\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}$}}$}\simeq\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$[w_{0}]$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$[w_{1}]$}}$}\simeq\mathchar 1352\relax_{m^{\prime}m}. (24)

Die Aussage über die Formen ,Jsubscript𝐽\langle\cdot,\cdot\rangle_{J} und ,\langle\cdot,\cdot\rangle folgt unmittelbar aus der Vir–Invarianz beider Formen. Zu zeigen bleibt nur (23).
Wir untersuchen zunächst Qmp,pmw¯0subscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚subscript¯𝑤0Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}\bar{w}_{0} und Qmmw2subscript𝑄superscript𝑚𝑚subscript𝑤2Q_{m^{\prime}m}w_{2}. Analog zu Korollar 1.5 ist zu zeigen, da\3 diese Vektoren nicht Null sind. Korollar 1.5\3t sich aber nicht direkt anwenden, denn es ist γ+2=2ppsuperscriptsubscript𝛾22superscript𝑝𝑝\gamma_{+}^{2}=\frac{2p^{\prime}}{p}\in\mathchar 1361\relax. Wir müssen also in (13), (14) und (15) noch einmal etwas genauer hinschauen.

Korollar 3.2 (zu Lemma 1.4)

Sei ΦΦ\Phi wie im Beweis von Lemma 1.4 und m<0superscript𝑚0m^{\prime}<0. Dann gilt

Φ,Qm,mvmmΦsubscript𝑄superscript𝑚𝑚subscript𝑣superscript𝑚𝑚\displaystyle\langle\Phi,Q_{-m^{\prime},m}v_{m^{\prime}m}\rangle =\displaystyle= vm,m,QmmΦsubscript𝑣superscript𝑚𝑚subscript𝑄superscript𝑚𝑚Φ\displaystyle\langle v_{m^{\prime},-m},Q_{m^{\prime}m}\Phi\rangle (25)
=\displaystyle= (2πi)m1m!Γ(1+mγ+22)Γ(1+γ+22)mj=1msin(πjγ+22)sin(πγ+22.\displaystyle\frac{(2\pi i)^{m-1}}{m!}\frac{\Gamma(1+m\frac{\gamma_{+}^{2}}{2})}{\Gamma(1+\frac{\gamma_{+}^{2}}{2})^{m}}\prod_{j=1}^{m}\frac{\sin(\pi j\frac{\gamma_{+}^{2}}{2})}{\sin(\pi\frac{\gamma_{+}^{2}}{2}}.

Dieser Ausdruck ist insbesondere nicht Null, falls 1mp11𝑚𝑝11\leq m\leq p-1 gilt.

Damit folgt unmittelbar, da\3 Qmp,pmw¯0subscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚subscript¯𝑤0Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}\bar{w}_{0} ein singulärer Vektor in mmsubscriptsuperscript𝑚𝑚{\cal H}_{m^{\prime}m} ist und damit proportional zu w1subscript𝑤1w_{1} sein mu\3. Weiter mu\3 ein Vektor w2mmsubscript𝑤2subscriptsuperscript𝑚𝑚w_{2}\in{\cal H}_{m^{\prime}m} existieren mit Qmmw2=w~0subscript𝑄superscript𝑚𝑚subscript𝑤2subscript~𝑤0Q_{m^{\prime}m}w_{2}=\tilde{w}_{0}.

Nun können wir uns in (23) auf folgende einfache Weise weiterhangeln. Wir beschränken uns nun auf die Aussagen über Qmp,pm=:QQ_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}=:Q, die Aussagen über Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} folgen analog.

Da die Vektoren w¯4k+1subscript¯𝑤4𝑘1\bar{w}_{4k+1} für k0𝑘0k\geq 0 singulär sind, ist klar, da\3 Qw¯4k+1=0(k0)𝑄subscript¯𝑤4𝑘10𝑘0Q\bar{w}_{4k+1}=0\;(k\geq 0) gelten mu\3, denn im Bild gibt es keine singulären Vektoren mit den entsprechenden Graden.
Wir untersuchen nun Qw¯2𝑄subscript¯𝑤2Q\bar{w}_{2}. Aus Qw¯2=0𝑄subscript¯𝑤20Q\bar{w}_{2}=0 würde wegen w¯0[w¯2]subscript¯𝑤0delimited-[]subscript¯𝑤2\bar{w}_{0}\in[\bar{w}_{2}] Qw¯0=0𝑄subscript¯𝑤00Q\bar{w}_{0}=0 folgen, ein Widerspruch. Wir setzen w3=Qw¯2subscript𝑤3𝑄subscript¯𝑤2w_{3}=Q\bar{w}_{2}. (Erinnern wir uns dabei daran, da\3 die Vektoren in diesen Diagrammen nur bis auf Äquivalenzklassen eindeutig sind; Qw¯2𝑄subscript¯𝑤2Q\bar{w}_{2} ist in der selben Äquivalenzklasse wie w3subscript𝑤3w_{3}, da beide Vektoren singulär werden, wenn wir den Quotienten mit [w1]delimited-[]subscript𝑤1[w_{1}] bilden.)

Weiter gilt w5[w3]subscript𝑤5delimited-[]subscript𝑤3w_{5}\in[w_{3}], es gibt demnach ein LU(Vir)𝐿𝑈VirL\in\mathchar 1621\relax(\mathop{\rm Vir}\nolimits) mit w5=Lw3subscript𝑤5𝐿subscript𝑤3w_{5}=Lw_{3}. Da Q𝑄Q ein Intertwiner ist, folgt weiter

w5=Lw3=LQw¯2=QLw¯2.subscript𝑤5𝐿subscript𝑤3𝐿𝑄subscript¯𝑤2𝑄𝐿subscript¯𝑤2w_{5}=Lw_{3}=LQ\bar{w}_{2}=QL\bar{w}_{2}.

Wir setzen w¯4:=Lw¯2assignsubscript¯𝑤4𝐿subscript¯𝑤2\bar{w}_{4}:=L\bar{w}_{2}. Au\3erdem folgt Qw¯3=0𝑄subscript¯𝑤30Q\bar{w}_{3}=0, denn im Bild gibt es keinen Vektor mit entsprechenden Eigenschaften.
Diese Schritte induktiv fortgesetzt beweisen (23) und damit Lemma 3.1. \Box
Die Sequenz (21) liefert damit eine Auflösung der irreduziblen Höchstgewichtsmoduln durch bestimmte Fock–Moduln. Als nächsten Schritt möchten wir zeigen, da\3 die von uns konstruierten konformen Felder (18) auch auf Bmmsubscript𝐵superscript𝑚𝑚B_{m^{\prime}m} wohldefiniert sind. Zunächst vervollständigen wir Bmmsubscript𝐵superscript𝑚𝑚B_{m^{\prime}m}, diese Vervollständigung können wir identifizieren mit B¯mm:=kerQmmimQmp,pm¯assignsubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚symmetric-differencekernelsubscript𝑄superscript𝑚𝑚¯imsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m}:=\ker Q_{m^{\prime}m}\ominus\overline{\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}}. Da Bmmsubscript𝐵superscript𝑚𝑚B_{m^{\prime}m} aus dem Vakuumvektor in mmsubscriptsuperscript𝑚𝑚{\cal H}_{m^{\prime}m}\cap{\cal F} durch die Virasoro–Algebra erzeugt wird und Ln::subscript𝐿𝑛L_{n}:{\cal F}\longrightarrow{\cal F} gilt, ist Bmm=Bmmsubscript𝐵superscript𝑚𝑚subscript𝐵superscript𝑚𝑚{\cal F}\cap B_{m^{\prime}m}=B_{m^{\prime}m} dicht in B¯mmsubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m}. Wir werden zeigen, da\3 Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) Kettenabbildungen sind, d. h. da\3 sie mit Q𝑄Q vertauschen.

Lemma 3.3

Es gilt das folgende bis auf Phasen kommutative Diagramm. Sei l=m+n2r1𝑙𝑚𝑛2𝑟1l=m+n-2r-1 und l=m+n2r1superscript𝑙superscript𝑚superscript𝑛2superscript𝑟1l^{{}^{\prime}}=m^{{}^{\prime}}+n^{{}^{\prime}}-2r^{{}^{\prime}}-1.

\xext =3200\yext=1100 \setsqparms[1‘1‘1‘1;900‘900] \putsquare(700,100)[H_m’,-m+2p‘H_m’m‘H_l’,-l+2p‘H_l’l;Q_m’-p’,p-m“V_n’n^r’r(z)‘ Q_l’-p’,p-l] \putsquare(1600,100)[H_m’mH_m’,-m‘H_l’lH_l’l;Q_m’m“V_n’n^r’,n-r-1(z)‘Q_l’l] \setsqparms[1‘0‘0‘1;700‘900] \putsquare(2500,100)[H_m’,-mH_l’l; Q_m’m“‘Q_l’,-l] \putsquare(0,100)[H_m’,-m+2pH_l’,-l+2p;Q_m’,2p-m“V_n’n^r’n-r(z)‘Q_l’,2p-l] (26)

Genauer gilt für ΦΦ\Phi\in{\cal F}

Qm,m+n2r1Vnnrr(z)Φ=eπiγnnγ+(m+n2r1)Vnnr,nr1(z)QmmΦ.subscript𝑄superscript𝑚𝑚𝑛2𝑟1superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧Φsuperscript𝑒𝜋𝑖subscript𝛾superscript𝑛𝑛subscript𝛾𝑚𝑛2𝑟1superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑛𝑟1𝑧subscript𝑄superscript𝑚𝑚ΦQ_{m^{\prime},m+n-2r-1}V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)\Phi=e^{\pi i\gamma_{n^{\prime}n}\gamma_{+}(m+n-2r-1)}V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},n-r-1}(z)Q_{m^{\prime}m}\Phi. (27)

Die Phase in (27) können wir eliminieren, indem wir die Operatoren Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) mit der Phase exp(πiγnnγ+(rm/2))𝜋𝑖subscript𝛾superscript𝑛𝑛subscript𝛾𝑟𝑚2\exp(\pi i\gamma_{n^{\prime}n}\gamma_{+}(r-m/2)) multiplizieren.
Beweis.
Das Diagramm (26) beweisen wir in zwei Schritten, wir behaupten für ΦΦ\Phi\in{\cal F}

Vnnrr(z)QmmΦ=Vnnr,r+m(z)Φsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscript𝑄superscript𝑚𝑚Φsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝑧ΦV_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)Q_{m^{\prime}m}\Phi=V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m}(z)\Phi (28)

und

QmmVnnrr(z)Φ=eπimγnnγ+Vnnr,r+m(z)Φ.subscript𝑄superscript𝑚𝑚superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧Φsuperscript𝑒𝜋𝑖𝑚subscript𝛾superscript𝑛𝑛subscript𝛾superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝑧ΦQ_{m^{\prime}m}V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)\Phi=e^{\pi im\gamma_{n^{\prime}n}\gamma_{+}}V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m}(z)\Phi. (29)

Diese beiden Gleichungen implizieren (27) und damit (26). Wir nehmen an, da\3 die beteiligten Operatoren durch (18) bzw. durch (20) definiert sind, d. h. da\3 Reγiγj>0Resubscript𝛾𝑖subscript𝛾𝑗0\mathop{\rm Re}\nolimits\gamma_{i}\gamma_{j}>0 für alle Exponenten gilt. Aus der Gültigkeit von (28) und (29) in diesem Fall folgt, da\3 auch die analytisch in den Exponenten fortgesetzten Operatoren diese Gleichungen erfüllen.

Das Produkt der Operatoren ist im Sinne von Abschnitt 4.3 zu verstehen. Nach Lemma 1.1 können wir in (28) den Punkt 111 als Start– und Endpunkt der letzten Integration von Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} durch einen beliebigen Punkt in der komplexen Ebene ersetzen. Wir wählen z𝑧z als diesen Punkt; die Integrationskonturen von Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} sollen innerhalb denen von Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) liegen, um die radiale Ordnung zu gewährleisten. Genauso lassen wir die Konturen von Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} in (29) von au\3en gegen Czsubscript𝐶𝑧C_{z} schrumpfen.

Es reicht zu zeigen, da\3 (28) und (29) schwach auf ×\cal F\times F gelten. Nach Definition der Produkte der abgeschirmten Vertex–Operatoren ist klar, da\3 die Integranden von (28) und (29) bis auf die Normierungskonstante von Qmmsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Q_{m^{\prime}m} aus (20) übereinstimmen; diese Konstante wurde eingeführt, damit (28) und (29) in der behaupteten Form stimmen. Wir konzentrieren uns nun auf den Fall (28).

Sei 𝐰=(z,u1,,ur,,ur+r+m)𝐰𝑧subscript𝑢1subscript𝑢superscript𝑟subscript𝑢superscript𝑟𝑟𝑚{\bf w}=(z,u_{1},\ldots,u_{r^{\prime}},\ldots,u_{r^{\prime}+r+m}). Dann sind die Matrixelemente von Vnnrr(z)Qmmsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscript𝑄superscript𝑚𝑚V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)Q_{m^{\prime}m} und Vnnr,r+m(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m}(z) endliche Summen von Integralen über

Fγnn(𝜸nnr,r+m;𝐰)i=1r+r+muikizk0subscript𝐹subscript𝛾superscript𝑛𝑛superscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝐰superscriptsubscriptproduct𝑖1superscript𝑟𝑟𝑚superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝑘𝑖superscript𝑧subscript𝑘0F_{\gamma_{n^{\prime}n}}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m};{\bf w})\prod_{i=1}^{r^{\prime}+r+m}u_{i}^{k_{i}}z^{k_{0}} (30)

gegeben. Der einzige Unterschied besteht in den Integrationskonturen, die von Vnnrr(z)Qmmsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscript𝑄superscript𝑚𝑚V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)Q_{m^{\prime}m} sind in Abbildung 1 und die von Vnnr,r+m(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m}(z) sind in Abbildung 2 angedeutet.

00z𝑧z\vdots}}\bigg{\}}l𝑙l–viele
Abbildung 1: Die Konturen Il(z)subscript𝐼𝑙𝑧I_{l}(z)
00z𝑧z\scriptscriptstyle\vdots}}\bigg{\}}l𝑙l–viele}}\Big{\}}m𝑚m–viele\scriptscriptstyle\vdots
Abbildung 2: Die Konturen Il,m(z)subscript𝐼𝑙𝑚𝑧I_{l,m}(z) (Die durch die gestrichelte Linie verbundenen Punkte sind zu identifizieren.)

Wir haben damit zu zeigen

eπiγ+2m1m(eπiγ+21)Ir+r,m(z)Fγnn(𝜸nnr,r+m,𝐰)i=1r+r+muikiduisuperscript𝑒𝜋𝑖superscriptsubscript𝛾2𝑚1𝑚superscript𝑒𝜋𝑖superscriptsubscript𝛾21subscriptsubscript𝐼superscript𝑟𝑟𝑚𝑧subscript𝐹subscript𝛾superscript𝑛𝑛superscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝐰superscriptsubscriptproduct𝑖1superscript𝑟𝑟𝑚superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝑘𝑖𝑑subscript𝑢𝑖\displaystyle\frac{e^{\pi i\gamma_{+}^{2}m}-1}{m(e^{\pi i\gamma_{+}^{2}}-1)}\int\cdots\int_{I_{r^{\prime}+r,m}(z)}F_{\gamma_{n^{\prime}n}}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m},{\bf w})\prod_{i=1}^{r^{\prime}+r+m}u_{i}^{k_{i}}du_{i} (31)
=\displaystyle= Ir+r+m(z)Fγnn(𝜸nnr,r+m,𝐰)i=1r+r+muikidui.subscriptsubscript𝐼superscript𝑟𝑟𝑚𝑧subscript𝐹subscript𝛾superscript𝑛𝑛superscriptsubscript𝜸superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑚𝐰superscriptsubscriptproduct𝑖1superscript𝑟𝑟𝑚superscriptsubscript𝑢𝑖subscript𝑘𝑖𝑑subscript𝑢𝑖\displaystyle\int\cdots\int_{I_{r^{\prime}+r+m}(z)}F_{\gamma_{n^{\prime}n}}(\mbox{\boldmath$\gamma$}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},r+m},{\bf w})\prod_{i=1}^{r^{\prime}+r+m}u_{i}^{k_{i}}du_{i}.

Zum Beweis von (31) verwendet man dieselbe Technik, die wir schon im Beweis von Lemma 1.4 nur angedeutet haben. Auf beiden Seiten werden die Integrationskonturen auf die Gerade durch 00 und z𝑧z gedrückt und dann die Integrale zerlegt in Beiträge über geordnete Konfigurationen der Variablen uisubscript𝑢𝑖u_{i}. Diese Beiträge können bis auf eine Phase auf das Integral über das “Einheitssimplex” zurückgeführt werden. Die Phasen können aufsummiert werden und liefern so den Zusammenhang zwischen den Integralen, wie er in (31) behauptet wird.

Beim Beweis von (29) ist zusätzlich noch zu beachten, da\3 auf der linken Seite von (29) die Integrale nicht in der gleichen Ordnung wie auf der rechten Seite stehen. Die Umordnung der Integrale auf der linken Seite liefert genau den Phasenfaktor in (29). \Box
Mit Lemma 3.3 folgt insgesamt:

Satz 3.4
  • (i)

    B¯mm=kerQmmimQmp,pm¯subscript¯𝐵superscript𝑚𝑚symmetric-differencekernelsubscript𝑄superscript𝑚𝑚¯imsubscript𝑄superscript𝑚superscript𝑝𝑝𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m}=\ker Q_{m^{\prime}m}\ominus\overline{\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}-p^{\prime},p-m}} ist ein irreduzibler Höchstgewichtsmodul, es gilt B¯mmV(hmm,c)/M(hmm,c)=mmsuperscriptsimilar-to-or-equalssubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚V(hmm,c)/M(hmm,c)subscriptsuperscript𝑚𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m}\cap{\cal F}\stackrel{{\scriptstyle\simeq}}{{\longrightarrow}}\mbox{${\raisebox{4.30554pt}{$V(h_{m^{\prime}m},c)$}}\mkern-5.0mu\raisebox{-0.69446pt}{$\left/\rule{0.0pt}{15.0pt}\right.$}\mkern-5.0mu{\raisebox{-5.69446pt}{$M(h_{m^{\prime}m},c)$}}$}=\mathchar 1352\relax_{m^{\prime}m}.

  • (ii)

    Die Operatoren Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) induzieren dicht definierte Operatoren zwischen B¯mmsubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m} und B¯llsubscript¯𝐵superscript𝑙𝑙\overline{B}_{l^{\prime}l} mit l=m+n2r1,l=m+n+2r1formulae-sequencesuperscript𝑙superscript𝑚superscript𝑛2superscript𝑟1𝑙𝑚𝑛2𝑟1l^{\prime}=m^{\prime}+n^{\prime}-2r^{\prime}-1,l=m+n+2r-1, die wieder konforme Felder vom Gewicht hnnsubscriptsuperscript𝑛𝑛h_{n^{\prime}n} sind.

Beweis.
Aus Lemma 3.3 folgt, da\3

Vnnrr(z):kerQmmkerQl,l:superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧kernelsubscript𝑄superscript𝑚𝑚kernelsubscript𝑄superscript𝑙𝑙V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z):\ker Q_{m^{\prime}m}\cap{\cal F}\longrightarrow\ker Q_{l^{\prime},l}

gilt. Weiter folgt aus ΦimQmmΦimsubscript𝑄superscript𝑚𝑚\Phi\in\mathop{\rm im}\nolimits Q_{m^{\prime}m}\cap{\cal F}, da\3 ein ΨΨ\Psi\in\cal F mit Φ=QmmΨΦsubscript𝑄superscript𝑚𝑚Ψ\Phi=Q_{m^{\prime}m}\Psi existiert. Es folgt demnach

Vnnr,nr1(z)Φ=QllVnnrr(z)ΨimQll.superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑛𝑟1𝑧Φsubscript𝑄superscript𝑙𝑙superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧Ψimsubscript𝑄superscript𝑙𝑙V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime},n-r-1}(z)\Phi=Q_{l^{\prime}l}V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z)\Psi\in\mathop{\rm im}\nolimits Q_{l^{\prime}l}.

Damit induziert Vnnrrsuperscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r} einen Operator

V~nnrr(z):B¯mmB¯ll:superscriptsubscript~𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscript¯𝐵superscript𝑚𝑚subscript¯𝐵superscript𝑙𝑙\tilde{V}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z):\overline{B}_{m^{\prime}m}\longrightarrow\overline{B}_{l^{\prime}l}

mit D(V~nnrr(z))=B¯mm=Bmm𝐷superscriptsubscript~𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧subscript¯𝐵superscript𝑚𝑚subscript𝐵superscript𝑚𝑚D(\tilde{V}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z))=\overline{B}_{m^{\prime}m}\cap{\cal F}=B_{m^{\prime}m}, V~nnrr(z)superscriptsubscript~𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧\tilde{V}_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) sind also dicht definiert. Da B¯mmsubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚\overline{B}_{m^{\prime}m} ein Untermodul ist, erfüllen die Operatoren (19) stark auf Bmmsubscript𝐵superscript𝑚𝑚B_{m^{\prime}m}, sie sind damit konforme Felder vom Gewicht hnnsubscriptsuperscript𝑛𝑛h_{n^{\prime}n}. \Box
Also sind

φnnmmll(z)superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑚𝑚superscript𝑙𝑙𝑧\displaystyle\varphi_{n^{\prime}nm^{\prime}m}^{l^{\prime}l}(z) ::\displaystyle: mmll undsubscriptsuperscript𝑚𝑚subscriptsuperscript𝑙𝑙 und\displaystyle\mathchar 1352\relax_{m^{\prime}m}\longrightarrow\mathchar 1352\relax_{l^{\prime}l}\mbox{ und }
Vnnrr(z)superscriptsubscript𝑉superscript𝑛𝑛superscript𝑟𝑟𝑧\displaystyle V_{n^{\prime}n}^{r^{\prime}r}(z) ::\displaystyle: B¯mmB¯llsubscript¯𝐵superscript𝑚𝑚subscript¯𝐵superscript𝑙𝑙\displaystyle\overline{B}_{m^{\prime}m}\longrightarrow\overline{B}_{l^{\prime}l}

für m()+n()2r()1=l()m^{(^{\prime})}+n^{(^{\prime})}-2r^{(^{\prime})}-1=l^{(^{\prime})} proportional. Die Proportionalitätskonstanten wurden in [Fe1] angegeben. In [DF1] wurden die Strukturkonstanten berechnet, wir haben also unter Verwendung dieser Ergebnisse die primären Felder

Φnn(z,z¯)=mnllCnnmmllφnnmmll(z)φnnmmll(z¯)subscriptΦsuperscript𝑛𝑛𝑧¯𝑧subscriptsuperscript𝑚𝑛superscript𝑙𝑙tensor-productsuperscriptsubscript𝐶superscript𝑛𝑛superscript𝑚𝑚superscript𝑙𝑙superscriptsubscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑚𝑚superscript𝑙𝑙𝑧subscript𝜑superscript𝑛𝑛superscript𝑚𝑚superscript𝑙𝑙¯𝑧\Phi_{n^{\prime}n}(z,\bar{z})=\sum_{m^{\prime}nl^{\prime}l}C_{n^{\prime}nm^{\prime}m}^{l^{\prime}l}\varphi_{n^{\prime}nm^{\prime}m}^{l^{\prime}l}(z)\otimes\varphi_{n^{\prime}nm^{\prime}m}{l^{\prime}l}(\bar{z})

in

nnnn¯nnsubscriptdirect-sumsuperscript𝑛𝑛tensor-productsubscriptsuperscript𝑛𝑛subscript¯superscript𝑛𝑛\mathop{\oplus}\limits_{n^{\prime}n}\mathchar 1352\relax_{n^{\prime}n}\otimes\overline{\mathchar 1352\relax}_{n^{\prime}n}

explizit konstruiert. Bei der Bildung der konformen Blöcke (15) ist zu beachten, da\3 wir zur Berechnung der Korrelationen konformer Felder die Form ,Jsubscript𝐽\langle\cdot,\cdot\rangle_{J} verwenden müssen.

Ausblick

Ausgangspunkt dieser Arbeit waren die Arbeiten von V. Dotsenko und V. Fateev [DF1, DF2] und G. Felder [Fe1], in denen die sogenannten Feigin–Fuks–Integraldarstellungen für die Korrelationen primärer Felder für Vir–minimale Modelle gefunden wurden.

In diesen Arbeiten wird die “Coulomb–Gas–Darstellung” der primären Felder, d. h. die Fock–Raum–Realisierung der primären Felder über abgeschirmte Vertex–Operatoren, auf einer formalen Ebene verwendet. In [DF1] wird des weiteren der Unterschied zwischen irreduziblen Höchstgewichtsmoduln und den Fockmoduln der Virasoro–Algebra ignoriert. Felder korrigierte dies durch seine Einführung des BRST–Operators Q𝑄Q, die es erlaubt einen invarianten Unterraum in den Fock–Moduln zu finden, den wir mit den irreduziblen Vir–Moduln identifizieren können.

Der Beweis dieser Eigenschaften von Q𝑄Q verwendet tiefliegende Eigenschaften der Fock–Moduln, die wir wegen der Unzugänglichkeit der Originalliteratur [FF] in Kapitel 2 noch einmal aufbereitet haben.

Ein Ziel dieser Arbeit war es, zu zeigen, da\3 sich die Behandlung der beteiligten Operatoren auf mathematisch rigorose Weise durchführen lä\3t. Dazu war es notwendig, Vertex–Operatoren im Fock–Raum zu untersuchen. Mit Hilfe der Ergebnisse aus Kapitel 3 und 4 ist es uns gelungen, die primären Felder der minimalen Modelle der konformen Quantenfeldtheorie im Hilbertraum zu konstruieren.

Ein wesentliches Hilfsmittel, die Konstruktion der BRST–Symmetrie, also von Fock–Raum Auflösungen der irreduziblen Vir–Moduln, ist inzwischen in verschieden Arbeiten verallgemeinert worden. Hier sei insbesondere die Arbeit von P. Bouwknegt, J. McCarthy und J. Pilch [BMP1] erwähnt, in der Fock–Raum–Auflösungen für alle Moduln mit c1𝑐1c\leq 1 bewiesen wurden. Der Unterschied zu dem von uns betrachteten Fall III𝐼𝐼subscript𝐼III_{-} besteht im wesentlichen darin, da\3 man die Integrationswege geeignet variieren mu\3, um die Nichttrivialität der Intertwiner zu garantieren.
Die Autoren untersuchen allerdings nicht die Konstruktion der primären Felder, hier wird man i. allg. Satz 2.1 nicht anwenden können, da die Exponenten die Voraussetzungen nicht immer erfüllen werden.

Eine andere Verallgemeinerung beschäftigt sich mit den WZNW–Modellen, die konforme Quantenfeldtheorien sind, wobei dann die Symmetriealgebra ein semidirektes Produkt einer Kac–Moody–Algebra und der Virasoro–Algebra ist. Die Observablen–Algebra ist dann von T(z)𝑇𝑧T(z) und einem weiteren Strom Ja(z)subscript𝐽𝑎𝑧J_{a}(z) erzeugt.

In [BMP2] und [Kur] werden Fock–Raum–Darstellungen von Kac–Moody–Algebren, die Wakimoto–Moduln [Wak] eingeführt und Intertwiner zwischen diesen Moduln mit Hilfe von Vertex–Operatoren eingeführt. In den genannten Arbeiten werden die Vertex–Operatoren allerdings nur über formale Potenzreihen definiert. Die dort verwendeten Vertex–Operatoren haben gro\3e Ähnlichkeit mit den von uns untersuchten, insbesondere in Hinsicht auf die funktionalanalytischen Eigenschaften (siehe [Boe]), es sollte möglich sein die von uns bewiesenen Eigenschaften auf die dort verwendeten Vertex–Operatoren zu verallgemeinern.

Ein Punkt, der in dieser Arbeit überhaupt nicht auftaucht, ist die Störungstheorie von konformen Quantenfeldtheorien. Dies ist ein recht neues und noch wenig homogenes Forschungsgebiet. In einer Arbeit von V. Yurov und Al. Zamolodchikov [YZ] wurde ein Wechselwirkungs–Hamilton–Operator der Form

H=H0+|z|=const.Φnn(z,z¯)𝑑z𝐻subscript𝐻0subscript𝑧const.subscriptΦsuperscript𝑛𝑛𝑧¯𝑧differential-d𝑧H=H_{0}+\int_{|z|=\mbox{\scriptsize const.}}\Phi_{n^{\prime}n}(z,\bar{z})dz (1)

für das konforme Modell c=2/5𝑐25c=2/5 untersucht, wobei H0=L0+L¯0subscript𝐻0subscript𝐿0subscript¯𝐿0H_{0}=L_{0}+\bar{L}_{0} ist und ΦΦ\Phi ein primäres Feld ist. M. Lässig e.a. [LMC] haben diese Arbeit verallgemeinert und das Modell c=7/10𝑐710c=7/10 untersucht. Die Vermutung der Physiker ist, da\3 die konforme Invarianz zwar zerstört wird, aber da\3 unter diesen Störungen das gestörte System integrabel ist. Beide Autorengruppen legen die Vermutung nahe, (1) sei mit analytischer Störungstheorie zu behandeln. Wir haben zwar nicht die Nichtabschlie\3barkeit der Störung in (1) zeigen können, aber immerhin die Nichtabschlie\3barkeit des Integranden der Störung von (1). Dieses und auch die Aussagen über den Definitionsbereich von Vertex–Operatoren (wir können im wesentlichen die Störung auf D(eH0)𝐷superscript𝑒subscript𝐻0D(e^{H_{0}}) definieren) lassen zum jetzigen Zeitpunkt eine mathematische Behandlung von (1) im Hilbertraum nicht zu. Als positives Ergebnis sei hier die Arbeit von F. Constantinescu und R. Flume [CF] erwähnt, in der ein positiver Konvergenzradius der Gell–Mann–Low–Reihe für das Modell c=7/10𝑐710c=7/10 gestört durch Φ2,1subscriptΦ2.1\Phi_{2,1} bewiesen wird. Was diese Aussage allerdings für die entsprechende Störungstheorie für (1) bedeutet, ist nicht klar.

Literatur

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