Singulärstetiges Spektrum
kugelsymmetrischer Diracoperatoren
Dissertation an der Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik
der Ludwig-Maximilians-Universität München
vorgelegt von
Dipl. Phys. Barbara Janauschek
am 07.05.2014
1. Berichterstatter: Prof. Hubert Kalf
2. Berichterstatter: Prof. Martin Klaus
Tag der Disputation: 06.06.2014
Abstract
The physical picture of particle behaviour that arises from experimental data is that it belongs to one of the following: Either the particle always stays near the origin or the particle comes from infinity, is scattered and escapes to infinity. In the quantum mechanical description these two categories of behaviour are associated with point spectrum and absolutely continuous spectrum respectively. The corresponding spectral measures are point measures or absolutely continuous measures.
According to general results of the measure theory a measure can be decomposed in three parts: a pure point part, an absolutely continuous part and a singular continuous part.
In contrast to the well-known particle behaviour of the other two types of spectrum, the singular continuous spectrum is more difficult to interpret.
For the Schrödinger operator D.B. Pearson constructed an explicit class of potentials that give rise to purely singular continuous spectrum . This example allows the interpretation of the particle behaviour: The particle moves arbitrarily far away from the origin but it feels nevertheless the effect of the potential. Therefore it will recur infinitely often to the vicinity of the origin to run off infinitely often.
The result for the Schrödinger operator leads to the question whether there can be found similar results in relativistic quantum mechanics.
The aim of this paper is to construct for the first time an explicit potential for the Dirac operator that has purely singular continuous spectrum in . The characteristic trait of this potential is that it consists of bumps whose distance is growing rapidly. This allows the particle to depart from the origin arbitrarily far. But the overall effect of the bumps will always lead the particle back to the origin.
Zusammenfassung
In der Experimentalphysik beobachtet man einerseits gebundene Zustände und andererseits Streuzustände. Diesen Zuständen ordnet die klassische Quantenmechanik folgende Spektren zu: Punktspektrum und absolutstetiges Spektrum. Die zugehörigen Spektalmaße sind Punktmaße bzw. absolutstetige Maße.
In der Maßtheorie ist statuiert, dass jegliches Maß in drei Bestandteile zerlegt werden kann, nämlich ein Punktmaß, ein absolutstetiges Maß und ein singulärstetiges Maß.
Wie läßt sich dieses singulärstetige Spektrum in der Quantenmechanik interpretieren?
Für den Schrödingeroperator wurde durch D. B. Pearson eine explizite Potentialklasse konstruiert, die eine Interpretation des Teilchenverhaltens ermöglicht: Bei singulärstetigem Spektrum entfernt sich das Teilchen beliebig weit vom Ursprung, es kehrt aber auch beliebig oft zum Ursprung zurück.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Konstruktion einer Potentialklasse, die für Diracsysteme außerhalb der zentralen Lücke rein singulärstetiges Spektrum aufweist.
Kennzeichnend für diese Potentiale sind Buckel, deren Abstände immer größer werden. Aufgrund der großen Abstände zwischen den Buckeln kann sich das Teilchen beliebig weit vom Ursprung entfernen. Die Gesamtheit der Potentialbuckel führt jedoch auch dazu, dass das Teilchen unendlich oft in Ursprungsnähe zurückkehren muß.
Mit den in der vorliegenden Arbeit konstruierten Potentialen konnte erstmals ein solches Beispiel in der relativistischen Quantenmechanik nachgewiesen werden.
Deep in the human unconsciousness is a pervasive need for a logical universe that makes sense. But the real universe is always one step beyond logic. - Frank Herbert, Dune
1 Einleitung
Die Maßtheorie statuiert, dass jedes Maß in ein Punktmaß, ein absolutstetiges Maß und ein singulärstetiges Maß zerlegt werden kann. In der mathematischen Physik, und hier insbesondere in der Quantenmechanik, werden die Spektren selbstadjungierter Operatoren untersucht. Nun stellt sich die Frage, ob bei den zugehörigen Spektralmaßen ebenfalls alle drei Typen von Maßen auftreten, und, wenn ja, welche Bedeutung sie haben.
Zum Punktspektrum gibt es zahlreiche Untersuchungen. Das klassische Beispiel schlechthin ist hier der Schrödingeroperator mit Coulombpotential, der das Wasserstoffatom im nichtrelativistischen Modell beschreibt (siehe beispielsweise [Messiah I], Kapitel 11). Das Punktspektrum wird durch gebundene Zustände erzeugt. Im Beispiel des Wasserstoffatoms ist dies das Elektron, das sich stets in der Nähe des Kerns aufhält.
Auch beim absolutstetigen Spektrum besteht der deutliche Bezug zu den experimentellen Beobachtungen. Absolutstetiges Spektrum wird bekanntlich durch Streuzustände erzeugt. Man denke beispielsweise an Rutherfords Streuexperiment. Bei diesen Zuständen kommen die Teilchen aus dem Unendlichen, erfahren eine Wechselwirkung und entfernen sich wieder ins Unendliche ([Messiah II], Kapitel 19).
In der Experimentalphysik sind das alltäglich beobachtete Verhalten von Teilchen gebundene Zustände und Streuzustände. Deshalb wurde beim Entwickeln von Modellen, die diese Experimente beschreiben, das Augenmerk entsprechend auf zwei Spektraltypen gelegt, nämlich das Punktspektrum und das absolutstetige Spektrum. Die mathematische Forschung konzentrierte sich somit auf Potentialklassen, die singulärstetiges Spektrum ausschließen. Als stellvertretende Beispiele seien [Perry/Sigal/Simon] und [Reed/Simon 78] genannt. Damit wurde der als Normalfall erachteten Situation des Punktspektums und des absolutstetigen Spektrums Rechnung getragen, ohne das singulärstetige Spektrum näher zu untersuchen. [Kato] stellt in Bemerkung 1.8 des Kapitels X fest, dass bei Anwendungen der stetige Teil des Spektrums für die meisten selbstadjungierten Operatoren absolutstetig ist.
Nun weckt aber das oben zitierte maßtheoretische Ergebnis, wenn man sich näher damit befaßt, folgende Neugier: Wenn sich zwei Bestandteile eines Maßes physikalisch interpretieren lassen, ist das auch für den dritten möglich? Was hat es mit singulärstetigen Maßen auf sich? Gibt es Operatoren mit singulärstetigem Spektrum und kann man diesem ein wie auch immer exotisch geartetes Teilchenverhalten zuordnen? Gibt es Experimente, bei denen man dieses Verhalten beobachten kann?
Zunächst konnte zumindest die Existenz von singulärstetigem Spektrum mit Methoden der Inversen Streutheorie bewiesen werden ([Aronszajn]). Jedoch hat dieser Ansatz das Manko, nur die Existenz nachzuweisen, ohne nähere Aussagen zum zugehörigen Potential zu ermöglichen. In dieser Situation ohne nähere Kenntnis des Potentials bleibt offen, wie singulärstetiges Spektrum interpretiert werden kann.
Für den nächsten Schritt ist als Ziel gesteckt, ein geeignetes Potential explizit anzugeben, das Anlaß gibt für singulärstetiges Spektrum. Dies wirft die Frage auf, nach welchen Kriterien man passende Kandidaten für das Potential auswählen kann. Es gibt bereits eine ganze Anzahl von Sätzen, die singulärstetiges Spektrum ausschließen. Beispielsweise hat Lavine eine sogenannte No-Bump-Bedingung an das Potential formuliert, die sicherstellt, dass das singulärstetige Spektrum leer ist ([Lavine 72]). Wenn also eine derartige Buckelfreiheit ein absolutstetiges Spektrum garantiert, legt dies die Schlußfolgerung nahe, dass die Suche unter den Buckelpotentialen aussichtsreich ist.
D.B. Pearson untersuchte hierzu bereits eine Klassse von eindimensionalen Schrödingeroperatoren mit Buckelpotentialen und konnte zeigen, dass diese unter gewissen Bedingungen, die im Wesentlichen die Abstände zwischen den Buckeln, jedoch nicht die Form der Buckel betreffen, rein singulärstetiges Spektrum in aufweisen ([Pearson]).
Der erste Schwerpunkt von [Pearson] ist die Formulierung eines abstrakten und allgemein anwendbaren Satzes über die Erzeugung singulärstetiger Maße, der anschließend bei der Untersuchung der Eigenschaften von Spektralmaßen Anwendung findet. Ausgangspunkt für den maßtheoretischen Satz ist die Cantorfunktion aufgrund ihrer nachgewiesenen Singulärstetigkeit. Definiert ist sie als Grenze
mit
wobei die -periodische Funktion durch
gegeben ist. Die Cantorverteilung ist singulär bezüglich des Lebesguemaßes. Entsprechend zeigt Pearson für eine Folge von Maßen , die durch Produkte oszillierender Funktionen erzeugt werden, dass diese schwach gegen ein singulärstetiges Maß konvergiert.
Der zweite Teil von [Pearson] ist der Konstruktion eines Potentials, das zu singulärstetigem Spektrum führt, gewidmet. Hierzu wird eine Folge von Operatoren mit jeweils endlich vielen Buckeln bestimmt, deren Grenze die gewünschten Eigenschaften hat. Dabei ist das Vorgehen wie folgt: In jedem Schritt werden zum Vorgängerpotential weitere Buckel hinzugefügt. Hierbei ist dafür Sorge zu tragen, dass der Abstand zwischen den Buckeln in einer geeigneten Art und Weise immer größer wird. Interessant ist dabei, dass die Gestalt des einzelnen Buckels nicht relevant ist. Lediglich die Gesamtheit der Buckel muß wie eine gänzlich reflektierende Barriere wirken. Aufgrund der großen Abstände zwischen den Buckeln sind die Reflektionen des Teilchens an den einzelnen Buckeln so gut wie unabhängig voneinander, und die Vorgabe an das Gesamtpotential kann dahingehend interpretiert werden, dass die Gesamttransmissionswahrscheinlichkeit 0 ist. In [Kiselev/Last/Simon] werden zu dieser Idee entsprechend Zufallsvariablen eingeführt, die nicht unabhängig sein müssen, solange die Terme erster Ordnung klein sind im Vergleich zu den Termen zweiter Ordnung. Kiselev, Last und Simon erzielen dabei für den Schrödingeroperator auf der Halbachse ein allgemeineres Resultat: Bei vorgegebenem abgeschlossenem Intervall läßt sich rein singulärstetiges Spektrum in und rein absolutstetiges Spektrum in erzeugen.
Diese Überlegungen zu Zufallspfaden führen bereits zur physikalischen Interpretation der Zustände des singulärstetigen Spetrums. Hier verhalten sich die Teilchen weder wie gebundene Teilchen, noch wie gestreute Teilchen: Dass sich die Teilchen sowohl beliebig weit vom Ursprung entfernen, als auch beliebig oft zum Ursprung zurückkehren, macht den außergewöhnlich exotischen Charakter des Teilchenverhaltens aus.
Man hat zunächst den Eindruck, dass dieses merkwürdige Teilchenverhalten eine seltene Ausnahme darstellt. Es ist aber tatsächlich das völlige Gegenteil der Fall: Die Existenz einer ganzen Klasse von Operatoren mit singulärstetigem Spektrum zieht nämlich weitreichende Folgen nach sich. Nach [Simon II] folgt nämlich, dass Potentiale generisch zu singulärstetigem Spektrum führen. Sie bilden also bei Weitem die Mehrheit. Das Erstaunliche ist nun, dass wir in der experimentell untersuchten Welt zwar die bekannten gebundenen bzw. gestreuten Teilchen beobachten, dass sich aber die sich seltsam verhaltenden Exoten bislang einer Beobachtung verschließen. Und dies obwohl die zugehörigen Potentiale, die Anlaß geben für singulärstetiges Spektrum, bei weitem in der Überzahl gegenüber dem nicht generischen Fall sind.
Die geschilderten Ergebnisse von Pearson und Simon sind im Bereich der nichtrelativistischen Quantenmechanik angesiedelt. Deshalb stellt sich die Frage, ob auch in einem relativistischen Modell ähnliche Ergebnisse abgeleitet werden können. Statt eines gewöhnlichen Differentialausdruckes des zu den Sturm-Liouville-Operatoren zählenden Schrödingeroperators sind im relativistischen Szenario Differentialgleichungssysteme der Untersuchungsgegenstand. Da die relativistischen Effekte für kleine Geschwindigkeiten verschwinden - sonst wären drastische Unterschiede zu beobachten - , sind aus physikalischen Gründen ähnliche Aussagen zu erwarten, auch wenn sich die Eigenschaften des Schrödingeroperators nur mit Einschränkungen auf den Diracoperator übertragen.
Um Erkenntnisse zum singulärstetigen Spektrum im relativistischen Fall zu gewinnen, liegt in der hier vorgelegten Arbeit im ersten Abschnitt das Augenmerk auf eindimensionalen Diracoperatoren auf der Halbachse. Nach dieser Vorbereitung werden die gewonnenen Ergebnisse auf den dreidimensionalen Raum für Operatoren mit kugelsymmetrischen Potentialen übertragen.
Der erste Teil hat für den drehimpulsfreien Fall die Konstruktion einer Klasse eindimensionaler Diracoperatoren zum Gegenstand, welche ein rein singulärstetiges Spektrum außerhalb der zentralen Lücke aufweisen. Dieses Ergebnis ist die relativistische Entsprechung zu den Schrödingeroperatoren mit rein singulärstetigem Spektrum in bei [Pearson].
Die Konstruktion eines Potentials, das rein singulärstetiges Spektrum erzeugt, fußt auf einer Folge approximierender Operatoren mit endlich vielen Buckeln. Von diesen wird gezeigt, dass die zugehörigen Spektralmaße schwach gegen ein Grenzmaß konvergieren, und dass dieses Grenzmaß singulärstetig ist.
Das Vorgehen bei der Bestimmung der approximierenden Operatoren ist durch das geschickte Platzieren von Buckeln geprägt. Bestimmendes Charakteristikum der Folge von Buckelpotentialen ist der immer größer werdende Abstand zwischen den Buckeln, die mit einer gewissen Anwachsrate immer weiter weg vom Ursprung gesetzt werden. Die Gestalt der Buckel ist - ähnlich wie im nichtrelativistischen Fall - nachrangig.
Aussagen zur Art des Spektrums werden aus dem Verhalten der Lösungen abgeleitet. Um für große Abstände vom Ursprung besser abschätzen zu können, wie sich die Lösungen entwickeln, wird nicht die klassische Diracgleichung untersucht, sondern die klassische Gleichung wird in eine äquivalente Form transformiert, die den Vorteil besitzt, dass in dieser die Drehimpulsterme, statt mit abzuklingen, mit für abgeschätzt werden können. Da in diese Transformation die Teilchenmasse eingeht, sind die Ergebnisse nicht auf masselose Teilchen übertragbar.
Ein weiteres wesentliches Hilfsmittel bei der Untersuchung des Lösungsverhaltens stellt die Prüfer-Transformation dar. Hierbei werden die beiden Komponenten der Lösungen durch verallgemeinerte Polarkoordinaten ausgedrückt. Bei dieser Art der Darstellung können die Werte der Lösungen jeweils an den Enden der Buckel anhand ihres Radialanteiles direkt verglichen werden.
Diese Vergleiche der Lösungswerte an den Buckelenden liefern Produkte von stark oszillierenden Funktionen, die an die oben erwähnte Produktdarstellung der Cantorfunktion erinnern. Durch Hinzunahme und geeignete Positionierung weiterer Potentialbuckel kann das Verhalten der Lösungen so kontrolliert werden, dass das Spektralmaß des Grenzoperators singulärstetig ist.
Auf den Resultaten der Untersuchung des drehimpulsfreien Falles baut schließlich der zweite Teil der vorliegenden Arbeit auf, der der Situation auf der Halbachse, nunmehr aber unter Hinzunahme von Drehimpulstermen, gewidmet ist.
Indem der eindimensionale Operator als Radialanteil eines kugelsymmetrischen Operators verwendet wird, können die mit diesen Methoden gewonnenen Ergebnisse nun sogar auf den dreidimensionalen Raum übertragen werden.
Als Endergebnis ist festzuhalten, dass auch mit Drehimpulstermen die konkrete Konstruktion von Potentialen möglich ist, deren zugehörige Operatoren rein singulärstetiges Spektrum außerhalb der zentralen Lücke besitzen.
Ob wir in der uns umgebenden Welt solche Zustände des singulärstetigen Spektrums auch beobachten können, bleibt als Frage offen. Bei der Suche nach geeigneten Experimenten bietet sich der Bereich der Magnetohydrodynamik an. Bei den aufgewickelten magnetischen Feldlinien wirken nichtperiodische Potentiale innerhalb von Fusionsreaktoren ([Salat]).
Simplicity is the most difficult of all concepts. - Brian Herbert and Kevin Anderson, Dune: House Corrino
2 Untersuchung des radialen Anteils des Diracoperators ohne Drehimpulsterme
In der Einleitung wurde bereits darauf hingewiesen, dass in der vorliegenden Arbeit Operatoren mit Buckelpotentialen untersucht werden, da diese aussichtsreiche Kandidaten für Operatoren mit rein singulärstetigem Spektrum sind.
Das Vorgehen zur Separation des Diracoperators im für kugelsymmetrische Potentiale ist beispielsweise in Abschnitt 20.3 von [Weidmann 2003] aufgezeigt. Im Folgenden ist der Untersuchungsgegenstand der radiale Anteil.
Zunächst wird der Begriff Buckelpotential exakt definiert.
Als Ausgangslage wird hierbei die Situation ohne Drehimpulsterme zugrunde gelegt. Unter dieser Voraussetzung werden Aussagen über das Lösungsverhalten abgeleitet. Als Hilfsmittel hierfür wird die sogenannte Prüfer-Transformation eingeführt. Mittels dieser Transformation läßt sich das Verhalten der Lösungen auf den potentialfreien Strecken zwischen den Buckeln kompakt beschreiben. Dies ermöglicht den direkten Vergleich der entsprechenden Werte der Lösungen an den Enden verschiedener Buckel.
2.1 Allgemeine Bezeichnungen und Definitionen
Die bereits mehrfach genannten Buckelpotentiale sind wie folgt definiert:
Bezeichnungen 2.1.
Eine Funktion heiße Buckelpotential, wenn es eine Folge von Buckelabständen , Folgen von Buckelbreiten und Buckelhöhen , sowie eine Folge von Buckelprofilen mit , () gibt, so dass gilt
(1) |
Dabei ist für
(2) |
der Anfang, und
(3) |
das Ende des -ten Buckels. Mit ist die Höhe und mit die Breite des -ten Buckels bezeichnet. Die Form des Buckels ist durch gegeben. Der Abstand des ersten Buckels vom Ursprung ist . Für ist der Abstand zwischen dem -ten und dem -ten Buckel. Im Folgenden wird noch die Definition von Nutzen sein.
Eine Funktion wird Potential mit endlich vielen Buckeln genannt, wenn es gibt mit und . Ein solches -Buckelpotential wird dann mit bezeichnet, wobei das -Tupel der Buckelabstände ist, von denen das Potential abhängt.
Bei handelt es sich um ein Potential mit identischen Buckeln, falls es , und gibt, so dass , und für jedes ist.
Entsprechend weist ein Potential mit einer endlichen Anzahl von Buckeln identische Buckel auf, wenn gilt:
Es gibt , und derart, dass , und ist und für gilt.
Beispiele für solche Buckelpotentiale sind in Abbildung 1 gezeigt.
Für ein Potential mit vorgegebener Anzahl von Buckeln werden im Folgenden Aussagen über das Lösungsverhalten abgeleitet.
Sei gegeben.
Mit der obigen Definition eines -Buckel-Potentials ergibt sich somit die zentrale Gleichung als das Diracsystem
(4) |
auf mit Randbedingung bei wird
(5) |
mit gefordert.
Da nichttriviale Lösungen von (4) keine Nullstellen in besitzen, lassen sich für vermöge der folgenden verallgemeinerten Prüfer-Transformation neue abhängige Variablen einführen:
Definition und Bemerkung 2.2.
Verallgemeinerte Prüfer-Transformation
Durch
(6) |
seien der (verallgemeinerte) Prüfer-Radius und der (verallgemeinerte) Prüfer-Winkel definiert, wobei
(7) |
ist111[Hughes/Schmidt] verwenden eine ähnliche Definition, die auch in der zentralen Lücke fortgesetzt wird: .. (Dann ist umgekehrt .)
Der Prüfer-Radius ist eindeutig, der Prüfer-Winkel eindeutig bis auf eine additive Konstante aus bestimmt. Man beachte, dass wegen gilt: .
Im Vergleich zur klassischen Prüfer-Transformation
werden bei der hier verwendeten Verallgemeinerung Polarkoordinaten auf der durch die Halbmesser und bestimmten Ellipse definiert, was in Abbildung 2 dargestellt ist.
Es sei angemerkt, dass die Prüfer-Transformation auch bei der Untersuchung diskreter Dirac-Operatoren durch [Carvalho/de Oliveira/Prado] eine fundamentale Rolle spielt.
Der Zusammenhang zwischen Potential und dem Verhalten des Prüfer-Radius und des Prüfer-Winkels wird im folgenden Abschnitt hergestellt.
2.2 Eigenschaften des Prüfer-Radius und des Prüfer-Winkels
Hilfssatz 2.3.
Für den Prüfer-Radius gilt:
(8) |
bzw.
(9) |
Für die Ableitung des Prüfer-Winkels gilt:
(10) |
was unabhängig von ist.
Aus dem Hilfssatz folgt sofort folgende Feststellung:
Bemerkung 2.4.
Bei Kenntnis von erhält man nach Hilfssatz 2.3 den Prüfer-Radius durch einfache Integration.
Beweis des Hilfssatzes
Die Aussage über den Prüfer-Winkel wird direkt aus der Definition der verallgemeinerten Prüfer-Transformation abgeleitet. Aus (6) liest man für den Prüfer-Winkel
ab. Für seine Ableitung gilt
Damit ist der erste Teil der Behauptung des Hilfssatzes 2.3 gezeigt.
Die zu beweisenden Eigenschaften des Prüfer-Radius folgen aus der Tatsache, dass
(11) |
gilt, was direkt aus der Definition der Prüfer-Transformation folgt. Ableiten von (11) liefert
Wegen erhält man somit die zweite Behauptung des Hilfssatzes 2.3:
∎
Die Verwendung der verallgemeinerten Prüfervariablen vereinfacht dort, wo das Potential verschwindet, die Situation erheblich:
Auf den Intervallen und , auf denen das Potential den Wert hat, gilt nämlich . Der Prüfer-Winkel zeigt also auf den potentialfreien Strecken lineares Verhalten. Dadurch erhalten die Werte des Prüfer-Winkels an den jeweiligen Buckelenden eine besondere Bedeutung. Für diese wird folgende Bezeichnung eingeführt:
Bezeichnung 2.5.
Der Zusammenhang zwischen dem Wert des Prüfer-Winkels am Ende eines Buckels und dem Wert am Beginn des nächsten lautet:
(13) | |||||
Außerdem gilt
(14) |
Der Zusammenhang der Werte des Prüfer-Winkels auf den potentialfreien Bereichen mit den Werten an den jeweiligen Buckelenden ist in Abbildung 3 veranschaulicht.
Der Prüfer-Winkel hat an der Stelle aufgrund der Randbedingung (5) den Wert .
Auch der Prüfer-Radius verhält sich auf den potentialfreien Strecken linear. Wegen (8) ist er dort sogar konstant. Deshalb sind die Werte des Prüfer-Radius an den Buckelenden ebenfalls von besonderer Bedeutung. Auch für den Wert des Prüfer-Radius am Ende eines Buckels wird daher eine abkürzende Bezeichnung definiert:
Bezeichnung 2.6.
Mit
(15) |
sei der Wert des Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels bezeichnet. Für wird auch die Bezeichnung genutzt.
Mit dieser Definition läßt sich der Zusammenhang des Wertes des Prüfer-Radius am Ende eines Buckels und am Beginn des nächsten Buckels folgendermaßen formulieren:
(16) |
Das Verhalten von in Abhängigkeit von ist in Abbildung 4 beispielhaft dargestellt.
Man beachte, dass
gilt. Stimmen nämlich zwei endliche Buckelpotentiale mit bzw. Buckeln in ihren ersten Buckeln bezüglich deren Form und Lage überein, so sind entsprechend auch die zugehörigen Werte für die Prüfer-Winkel und Prüfer-Radien an den ersten Buckelenden identisch.
ist. Dies ist für die endlichen Buckelpotentiale aus Abbildung 5 schematisch in den Abbildungen 6 und 7 dargestellt.
Die Werte der Lösungen von (4) und (5) können wegen (9) und (10) auf den potentialfreien Intervallen aus ihren Werten, die sie am Ende eines vorangegangenen Buckels annehmen, ermittelt werden:
(17) |
Dabei kann der Ursprung ebenfalls als Buckelende aufgefaßt werden, was in der Bezeichnung zum Ausdruck gebracht wird.
Wegen (17) beschreibt der Vektor der Lösung auf den potentialfreien Strecken eine gleichförmige Bewegung auf einer Ellipse, deren Halbmesser im Verhältnis zueinander stehen.
Nun fehlt noch für die Lösungen der Zusammenhang der Werte am Buckelanfang und am Buckelende. Dieser wird durch Transfermatrizen hergestellt:
Bezeichnungen 2.7.
bezeichne die Transfermatrix des -ten Buckels.
kann folgendermaßen bestimmt werden:
Sei gegeben. Auf diesem Intervall wird die Gleichung
betrachtet. Das zugehörige Fundamentalsystem mit Anfangswert liefert an der Stelle die Transfermatrix .
Zum einen ist das Verhalten der Lösungen auf den potentialfreien Strecken zwischen den Buckeln gemäß Ergebnis (17) bekannt. Zum anderen ist das Verhalten der Lösungen bei den Buckeln durch Transfermatrizen gegeben. Faßt man diese beiden Informationen zusammen, erhält man folgenden Hilfssatz, der Auskunft über das Wachstumsverhalten der Lösungen insgesamt gibt:
Hilfssatz 2.8.
Für das Verhältnis der Quadrate der Prüfer-Radien am Ende des -ten und des -ten Buckels gilt:
(18) | |||||
wobei
(19) |
mit
(20) | |||||
(21) | |||||
(22) |
definiert ist.
Beweis
Mit Hilfe der Beziehung
leitet man unter Berücksichtigung des in (17) beschriebenen Verhaltens der Lösung auf den potentialfreien Strecken
(23) | |||||
und
(24) | |||||
ab.
Das Verhältnis der Prüfer-Radien am Ende des -ten bzw. -ten Buckels ist echt positiv. Andernfalls wäre mit (11) wegen der Eindeutigkeit der Lösung die Nulllösung.
Aufgrund des verallgemeinerten Satzes von Pythagoras (11) ergibt sich für das Prüfer-Radienverhältnis, wenn man die soeben gewonnenen Beziehungen (23) und (24) verwendet:
∎
Bemerkung 2.9.
Die Funktionen , und sind für reell analytisch, da die Komponenten der Transfermatrizen holomorph im Spektralparameter und dieser wiederum analytisch in ist.
2.3 Die Spektralfunktion
Satz 2.10.
Bemerkung 2.11.
Damit die Spektralfunktion eindeutig ist, ist noch wahlweise Linksstetigkeit oder Rechtsstetigkeit zu fordern ([Levitan/Sargsjan 91]). Hier wird ohne Beschränkung der Allgemeinheit der Linksstetigkeit der Vorzug gegeben. Die Spektralfunktion ist dann bis auf eine additive Konstante bestimmt. Diese sei so gewählt, dass die Spektralfuktion bei den Wert annimmt.
Um den Satz zu beweisen, wird das Problem (4) und (5) entsprechend dem Vorgehen in Abschnitt 8.1.1 von [Levitan/Sargsjan 91]222Die Gestalt von (36) stimmt mit dem dort untersuchten System bis auf das Vorzeichen von überein. [Levitan/Sargsjan 91] betrachten allgemeinere stetige Koeffizienten und für das System , durch
reguläre Probleme approximiert:
Statt auf wird die Gleichung (4) zunächst auf einem endlichen Intervall betrachtet (mit , damit alle Buckel im betrachteten Intervall enthalten sind). Hier wird die etwas allgemeinere Notation für das linke Ende des betrachteten Intervall verwendet, um die Vergleichbarkeit mit den Überlegungen aus Abschnitt 4.3 zu erhöhen. Bei wird eine zusätzliche Randbedingung gestellt:
(36) | |||||
Da das Spektrum von (36) und (36) nur aus Eigenwerten besteht, ist die zugehörige Spektralfunktion eine (bis auf eine additive Konstante eindeutig bestimmte) Stufenfunktion, welche jeweils bei den Eigenwerten einen Sprung aufweist. Die Höhe des Sprunges ist durch das Inverse der -Norm der zugehörigen Eigenlösung gegeben.
Seien die Eigenwerte dieses Problems mit , die zugehörigen Eigenfunktionen, die die Anfangsbedingung erfüllen, mit bezeichnet und
(37) |
defniert. (vgl. [Levitan/Sargsjan 91], S. 213)
Dann ist
(38) |
die Spektralfunktion des regulären Problems vgl. [Levitan/Sargsjan 75], S. 168333Dort wird das System mit stetigen und untersucht. Die Gestalt stimmt mit (36) bis auf das Vorzeichen von überein.).
Das typische Aussehen einer derartigen Spektralfunktion ist in Abbildung 8 dargestellt.
Ziel ist es, beim Übergang zur Grenze zum einen die Höhe der Sprünge der Spektralfunktion und zum anderen die Anzahl der Eigenwerte abzuschätzen. Dies ist Inhalt der folgenden beiden Hilfssätze. Diese bilden die Grundlage für die Bestimmung des im Satz 2.10 angegebenen Differentialquotienten.
Sei beliebig.
Hilfssatz 2.12.
Es gilt
Dabei wird durch die Notation zum Ausdruck gebracht, dass die Konvergenz in gleichmäßig ist.
Beweis
Die Koeffizienten in (36) werden in einen freien Anteil
(39) |
und den Potentialanteil
mit , aufgeteilt. Diese allgemein gehaltene Notation wird gewählt, da in Abschnitt 4.3 ähnliche Überlegungen angestellt werden.
(40) |
ist das Fundamentalsystem zu
das die Randbedingung erfüllt. Sei . Dann gilt für die Lösung von
die die Randbedingung erfüllt (vgl. [Eastham], S. 6):
(41) |
Schreibt man
(42) | |||||
und definiert444Ein ähnliches Vorgehen wird in [Coddington/Levinson], S. 255, für die Schrödingergleichung , mit angewandt, um die Spektralfunktion als Funktion von , mit herzuleiten als .
(44) |
so erhält man für (42) nach Ausmultiplizieren aller Matrizen:
(45) | |||||
(46) | |||||
Dass die Terme mit den Integralen für sind, beruht auf den Eigenschaften von und , da nämlich integrierbar ist, und der stetigen Abhängigkeit von . Dies liefert
(47) | |||||
Mit Hilfe des verallgemeinerten Satzes von Pythagoras (11) kann für ein Bezug zum Prüfer-Radius hergestellt werden: Es ist
(48) | |||||
Da nach Hilfsatz 2.3 der Prüfer-Winkel auf den potentialfreien Strecken konstant ist, ist mit der Bezeichnung aus Definition (15) für den Wert des Prüfer-Winkels am Ende des letzten Buckels , so dass folgt.
Somit ist
∎
Beweis
Dies folgt direkt mit [Weidmann 87], S. 245
wobei unabhängig von ist.
∎
Beweis von Satz 2.10
Um den gewünschten Differentialquotienten zu bestimmen, werden die Vorbereitungen aus Hilfssatz 2.12 zur -Norm der Eigenfunktionen und aus Hilfssatz 2.13 zur Zahl der Eigenwerte für den Differenzenquotienten zusammengeführt. Es ist damit
Somit erhält man
Im Limes liefert dies wegen :
(50) |
beziehungsweise wegen für die Ableitung der Spektralfunktion nach :
∎
2.4 Eigenschaften von und
Das Verhältnis der Prüfer-Radien an aufeinanderfolgenden Buckelenden weist oszillierende Bestandteile auf. Mittelt man , so erhält man den Wert , was der folgende Hilfssatz besagt:
Hilfssatz 2.15.
Sei . Dann gilt für :
(52) | |||||
(53) |
Beweis
Sei . Wegen Definitionen (20), (21) und (22) gilt
(54) | |||||
und es gilt . Mit [Gröbner/Hofreiter], S. 100, erhält man dann damit für das Integral
was unabhängig von ist.
Außerdem gilt für mit der Substitution und der Parametertransformation , und der Berücksichtigung der Periodizität und Symmetrie des Cosinus:
Für die beiden Integrale erhält man schließlich mit [Bronstein/Semendjajew], S. 69:
Hier wurde zuletzt (54) verwendet.
∎
kann als Wahrscheinlichkeitsdichte interpretiert werden, da es die Eigenschaften und aufweist555 Zur weiteren Interpretation sei auf Untersuchungen zum Schrödingeroperator durch [Avron/Simon] verwiesen. Dort wird statt der Hilfsfunktion in Anlehnung an [Kakutani] die Funktion eingeführt. Das Grenzmaß ist singulärstetig im Falle . Dann konvergiert nämlich fast überall gegen . [Perry] faßt das Bild mittels Transmissionswahrscheinlichkeit und Reflektionswahrscheinlichkeit zusammen: und liefern , wobei die Buckelhöhe bezeichnet. .
Bemerkung 2.16.
Sei . In geht zwar die Gestalt des -ten Buckels ein, d.h. hängt von der Buckelbreite und vom Buckelprofil ab. ist jedoch unabhängig von der Position des zugehörigen Buckels und hängt somit insbesondere nicht von den Buckelabständen ab.
Hilfssatz 2.17.
Im Fall eines -Buckelpotentials mit identischen Buckeln gilt:
Für den Beweis dieses Hilfssatzes wird folgende Aussage benötigt:
Hilfssatz 2.18.
Die Spektralfunktion bestimmt das Potential eindeutig.
Beweis von Hilfssatz 2.18
In [Gasymov/Levitan] wird das Problem
(55) | |||
(56) |
betrachtet. Dabei ist , und die Koeffizientenmatrix , .
Zunächst wird dort festgestellt, dass durch die Spektralfunktion des Problems die Gleichung (55) nicht eindeutig bestimmt ist, da auch die Gleichung
zur selben Spektralfunktion führt. Dabei ist
mit absolutstetig und .
Die Eindeutigkeit von (55) wird jedoch erreicht, wenn man für diese Gleichung eine mit den Worten von [Gasymov/Levitan] als kanonisch bezeichnete Form fordert. Diese ist gegeben durch die Bedingung
Dann ist nämlich
eindeutig.
Jede Gleichung der Form (55) kann also mittels einer orthogonalen Transformation auf die kanonische Form
(57) |
mit gebracht werden. Die Transformation der Randbedingung liefert .
Bringt man die Gleichung (4) mit Randbedingung (5) mit der oben definierten Transformation in die kanonische Form, so ist nach [Gasymov/Levitan] die zugehörige Spektralfunktion eindeutig.
∎
Beweis von Hilfssatz 2.17
Da im Fall identischer Buckel für die zu den einzelnen Buckeln gehörenden Transfermatrizen gilt, ist , und , was und zur Folge hat.
Der Beweis der Behauptung wird in zwei Schritten geführt. Zunächst wird im ersten Schritt die Annahme zu einem Widerspruch gebracht.
Da holomorph ist, muß dann im Anschluß im zweiten Beweisschritt lediglich noch ausgeschlossen werden, dass an isolierten Punkten verschwindet.
Hätte nämlich auf einem Intervall den Wert , so müßte nach [Knopp 76], § 21, schon die Nullfunktion sein (Denn es gibt dann eine offene zusammenhängende Menge in diesem Intervall, die Häufungspunkt von Nullstellen von ist).
Für den ersten Beweisschritt sei die Widerspruchsannahme . Dann ist wegen (53) , und aufgrund von folgt .
Wegen (58) und (25) gibt es gewisse mit
(60) |
Ziel ist es, für die Spektralfunktion auf ganz zu zeigen, woraus dann der gewünschte Widerspruch abgeleitet werden wird.
ist auf als holomorphe Funktion der Lösungskomponenten und holomorph. Außerdem stimmt für mit dem -fachen des Quadrats des in (6) definierten Prüfer-Radius überein, wie der Vergleich mit dem verallgemeinerten Satz von Pythagoras (11) zeigt.
Es ist also wegen (59)
Da holomorph ist, gilt dann auch auf ganz die Beziehung da die holomorphe Fortsetzung eindeutig ist (siehe [Knopp 76], S. 98 bzw. S.101).
Es ist also .
Wegen ist dann
(62) |
Dass kein Eigenwert sein kann, wird mit einer Fallunterscheidung , und mit Hilfe eines Widerspruchbeweises gezeigt:
Sei angenommen, dass ein Eigenwert von (4), (5) wäre. Dann lautete die zugehörige Eigenfunktion für
mit gewissen und .
Aus der Forderung nach quadratischer Integrierbarkeit würde folgen und man hätte für im Widerspruch zu (62):
ist kein Eigenwert des Problems (4), (5), da die allgemeine Lösung von (4) für die Gestalt mit hat. Eine solche Funktion ist aber nur für quadratisch integrierbar.
Analog zeigt man, dass kein Eigenwert ist.
Somit ist gezeigt, dass (4), (5) (wohlgemerkt unter der Widerspruchsannahme ) keine Eigenwerte in besitzt. Man erhält deswegen aus (60) für
Da nach Hilfssatz 2.18 die Spektralfunktion das Potential eindeutig bestimmt, ist dann aber im Widerspruch zu .
Also ist nicht die Nullfunktion.
Im zweiten Beweisschritt bleibt nun zu zeigen, dass nicht an isolierten Punkten verschwindet.
Falls für ein ausfällt, gehört nicht zum Punktspektrum, da die allgemeine Lösung von (4) für für die Form
mit besitzt. Diese Lösung ist jedoch nur für quadratisch integrierbar. Es gibt also keine Eigenlösung.
Es ist also .
∎
Im Fall kleiner werdender Buckel ist das asymptotische Verhalten von bzw. für gegen gehende Buckelhöhe von Interesse. Um dieses zu bestimmen, wird der folgende Hilfssatz verwendet, der Aussagen über das asymptotische Verhalten der Größen , und macht.
Hilfssatz 2.19.
Sei .
Es gilt für :
(63) | |||||
(64) | |||||
(65) |
Beweis
Sei ähnlich wie bei (39) mit
wieder der potentialfreie Operator und mit
die Störung, die als Kopplungsparameter die Buckelhöhe enthält, bezeichnet.
Das kanonische Fundamentalsystem für die gestörte Gleichung
(67) |
mit Anfangswert heiße . Es ist und .
(Dann ist , und für .)
Verwendet man hier die Integralgleichung (41) in der Form
(71) |
so kann man die Lösung iterativ einsetzen, um die Komponenten von in Anhängigkeit von Potenzen von zu ermitteln.
Es ist
(72) |
In 0. Ordnung in gilt dann:
Die erste Ordnung von in verschwindet, während man für die erste Ordnung in H von B bzw. C
erhält. Die zweite Ordnung von in lautet
(73) |
∎
Diese Vorbereitungen dienen dazu, das asymptotische Verhalten von und zu beschreiben:
Hilfssatz 2.20.
Sei . Für gilt:
und
(74) | |||||
Beweis
Die Asymptotik von erhält man durch Einsetzen der Ergebnisse von Hilfssatz 2.20 in (19). (63) in (53) eingesetzt liefert die Behauptung (74) für . Das Vorzeichen von liest man bei (74) direkt ab.
∎
2.5 Singulärstetiges Spektrum
Zielsetzung ist es, bei vorgegebenen Buckelprofilen die Abstände zwischen den Buckeln so zu bestimmen, dass das zugehörige Randwertproblem rein singulärstetiges Spektrum besitzt.
Die Folgen für die Buckelhöhen, Buckelbreiten und Buckelformen, die die Buckelprofile beschreiben, seien also vorgegeben. Ihre Eigenschaften werden bei der Formulierung des folgenden Satzes 2.21 genauer angegeben. Zu bestimmen ist die Folge der Abstände zwischen den Buckeln derartig, dass das im Folgenden formulierte Problem (75) und (76) für rein singulärstetiges Spektrum aufweist.
Seien dazu Folgen und gegeben. Sei mit .
Betrachtet wird
(75) |
mit der Randbedingung
(76) |
Hierbei ist
mit
Der Beweis von Satz 2.21 gliedert sich in zwei Teile: Zunächst wird gezeigt, dass bei geeigneter Wahl der zu den in (51) definierten Maßen ein singulärstetiges Grenzmaß existiert:
Im Anschluß wird im Abschnitt 2.6 gezeigt, dass dieses Grenzmaß das Maß des zu (75) gehörigen Grenzoperators ist.
2.5.1 Singulärstetiges Grenzmaß
Der zentrale Satz lautet:
Satz 2.21.
Seien Folgen und und zu letzteren Funktionen mit gegeben mit folgenden Eigenschaften:
Entweder sind die Buckel mit von Null verschiedener Höhe identisch oder es gilt nur für endlich viele Indizes , und
(77) |
mit gemäß Definition (73).
Dann gibt es eine Folge mit der Eigenschaft, dass für jedes kompakte Intervall
existiert und ein singulärstetiges Maß auf definiert.
Bemerkung 2.22.
Die in Abschnitt 2.4 für den Schrödingeroperator skizzierte Interpretation des Teilchenverhaltens ([Perry]) ist hier analog zu sehen: Wenn die Reflektion an den einzelnen Buckeln aufgrund der großen Buckelabstände als unabhängig von den vorangegangenen Reflektionen angesehen werden kann, ist das Verhältnis der Gesamtreflektionswahrscheinlichkeit zur Gesamttransmissionswahrscheinlichkeit die Summe der Quotienten aus Reflektionswahrscheinlichkeit und Transmissionswahrscheinlichkeit für die einzelnen Buckel. Die Bedingung (77) bedeutet eine Gesamttransmissionswahrscheinlichkeit von .
Beispiel 2.23.
Die Bedingung (77) wird beispielsweise von den Buckeln der Breite mit den Buckelprofilen und den Buckelhöhen erfüllt.
Für dieses Beispiel gilt nämlich
(78) | |||||
Vor dem eigentlichen Beweis von Satz 2.21 sei hier das Vorgehen kurz skizziert:
Ausgehend von einem endlichen Buckelpotential wird in jedem Schritt eine Reihe von zusätzlichen Buckeln hinzugenommen, wobei die Abstände zwischen neuen Buckeln gewisse Bedingungen erfüllen, damit Folgendes erreicht wird:
Zum einen sollen sich die Maße, die zu Potentialen gehören, die um zusätzliche Buckel erweitert wurden, von den Vorgängermaßen kaum unterscheiden (siehe (114) und (118)).
Zum anderen ist bei der Wahl der neuen Buckelabstände darauf zu achten, dass der Träger des zugehörigen neuen Maßes kleines Lebesguemaß hat (siehe (116), (115) und (120), (119)). Dies sichert beim Übergang zur Grenze die Singularität des Grenzmaßes.
Damit der Grenzoperator kein Punktspektrum in besitzt, werden nur solche Folgen für die Buckelabstände zugelassen, die eine gewisse Mindestanwachsrate aufweisen. Dadurch wird dafür gesorgt, dass der Prüferradius wegen weiter potentialfreier Strecken nicht schnell genug abfällt, um quadratintegrable Lösungen zu ermöglichen.
Abgesehen davon fußt der Beweis dieses Satzes auf folgenden Kernpunkten:
Es muß sichergestellt werden, dass das Grenzmaß existiert. Um dies zu gewährleisten, ist dafür Sorge zu tragen, dass die Reihe
für beliebiges Kompaktum absolut konvergent ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn durch geeignete Wahl der
(79) |
erreicht werden kann. (Man könnte aber auch jede andere summierbare Majorante für die Reihe wählen.)
Gemäß Konstruktion überträgt sich die Stetigkeit der Maße auf das Grenzmaß .
Die Singularität von wird dadurch erreicht, dass die approximierenden Maße so gewählt werden, dass sie auf Mengen konzentriert sind, deren Lebesguemaß für große beliebig klein wird.
Um diese Eigenschaften des (noch zu bestimmenden) Grenzmaßes zu erhalten, wird die Folge induktiv bestimmt. In jedem Schritt müssen die neuen Folgenglieder genügend groß im Vergleich zu den bereits festgelegten Folgengliedern gewählt werden. (Was „genügend groß“ bedeutet, wird beim Beweis des Satzes konkretisiert werden.)
Um die Aussagen für beliebige Intervalle zu erhalten, wird während des Induktionsbeweises dieser Bereich durch gedoppelte Intervalle ausgeschöpft.
Der Beweis des Satzes stützt sich auf die Aussage von mehreren Hilfssätzen, die im Folgenden bewiesen werden:
Satz 2.24 hat die Tatsache zum Gegenstand, dass sich das Integral über das Mittel einer periodischen Funktion nur wenig vom Integral über die Funktion selbst unterscheidet, wenn man diese nur stark genug staucht. Daran ändert sich nichts, wenn ein stetig differenzierbarer Faktor zu dieser Funktion hinzutritt.
Die Aussage von Satz 2.33 ermöglicht den Vergleich des zu einem -Buckelpotential gehörenden Maßes mit dem Maß, das entsteht, wenn man zu den Buckeln noch einen weiteren in genügend großem Abstand hinzusetzt.
Hilfssatz 2.34 schließlich stellt sicher, dass die Maße für wachsendes auf Mengen mit gegen gehendem Lebesguemaß konzentriert sind, wobei gleichzeitig die übrigen zuvor gestellten Forderungen an diese Maße erfüllt sein müssen.
Vorbereitungen für den Beweis von Satz 2.21
Im folgenden Satz stehen periodische Funktionen im Mittelpunkt. Staucht man eine derartige Funktion stark genug, so unterscheidet sich ihr Integral beliebig wenig von ihrem Mittelwert:
Hilfssatz 2.24.
sei stetig differenzierbar, sei stetig differenzierbar und -periodisch im zweiten Argument. Mit sei die Mittelung von über das zweite Argument bezeichnet. Dann gilt:
Für jedes gibt es so, dass für jedes gilt
Beweis
Da stetig differenzierbar und im zweiten Argument -periodisch ist, gilt
(80) |
Zunächst werden einige Vorüberlegungen für beliebiges angestellt.
Wegen ist mit partieller Integration:
(81) | |||||
Die so erhaltenen Terme werden im Folgenden einzeln untersucht.
Bezeichnet das kleinste ganzzahlige Vielfache von , das größer ist als , und das größte ganzzahlige Vielfache von , das kleiner als ist, so erhält man eine Zerlegung von in zwei Randstücke und und ein Mittelstück , welches Perioden der Länge enthält (siehe Abbildung 9).
Mit dieser Zerlegung läßt sich das Integral des ersten Terms von (81) entsprechend als Summe von drei Integralen darstellen:
Für erhält man, wenn man neben (80) noch verwendet und berücksichtigt, dass gemäß Definition ist, folgende Abschätzung:
(82) | |||||
Ganz analog schätzt man ab.
Das Integral wird weiter zerlegt in Integrale, die jeweils einen Integrationsbereich der Länge besitzen.
Stellvertretend für diese wird hier näher betrachtet:
Man beachte dabei, dass gemäß der Definition von die beiden Integrale den gleichen Wert aufweisen.
Faßt man alle Intervalle der Länge zusammen, so ergibt sich
wobei der Index sei, für den das Maximum der Summanden angenommen wird.
Wegen (82) und der Endlichkeit von und ist für die Abschätzung des zweiten Terms von (81) nur noch folgende Betrachtung, die wieder eine Zerlegung des Integrationsintervalls in () Intervalle der Länge und zwei Reststücke , mit Längen kleiner als berücksichtigt, nötig:
was unabhängig von ist. Damit erhält man
Insgesamt ergibt sich somit:
Die Behauptung des Hilfssatzes folgt wegen und der Tatsache, dass aufgrund der Stetigkeit von und
∎
Korollar 2.25.
Sei ein kompaktes Intervall. Seien stetig differenzierbar stetig differenzierbar und -periodisch im zweiten Argument und stetig differenzierbar. sei das Mittel von über das zweite Argument.
Dann gilt: Für jedes gibt es so, dass für jedes gilt
(83) |
Beweis
Die Behauptung folgt aus Satz 1 mit .
∎
Die Aussage von Hilfssatz 2.17, dass im Fall identischer Buckel ist, kann folgendermaßen für Buckelpotentiale mit unterschiedlichen Buckeln verallgemeinert werden:
Bemerkung 2.27.
Dies gilt unabhängig von der Wahl der Folge , da nach Bemerkung 2.16 nicht von dieser Folge abhängt.
Beweis des Hilfsatzes
Im Fall identischer Buckel divergiert gleichmäßig in , da die stetige Funktion nach Hilfssatz 2.17 echt negativ ist.
Im Fall kleiner werdender Buckel gilt nach Voraussetzung des Satzes 2.21
Dann gilt aber wegen (74): Zu jedem und jeder positiven Zahl gibt es ein so, dass für alle
ausfällt. Wegen der Stetigkeit der gibt es derart, dass für alle gilt
Die offene Überdeckung
des Kompaktums enthält eine endliche Teilüberdeckung
mit einem gewissen und . Definiert man , so gilt, dass es zu jedem ein natürliches gibt mit der Eigenschaft, dass für die Summe ausfällt, und zwar unabhängig von , so dass die Behauptung gezeigt ist.
∎
Eine Vorbereitung für den Beweis von Hilfssatz 2.29 ist die folgende Feststellung, dass die Funktionen nach unten beschränkt sind mit einer gemeinsamen Konstante :
Hilfssatz 2.28.
Sei . Dann gibt es ein mit
(84) |
Beweis
Im Fall identischer Buckel ist das trivial, denn
ist aufgrund der Tatsache, dass die positive Funktion stetig in ist, auf beschränkt.
Im Falle kleiner werdender Buckel findet man wegen der in Hilfssatz 2.19 angegebenen Asymptotik (63), (64) und (65) von , und für aufgrund von
ein , das nicht von abhängt, mit der Eigenschaft
∎
Diese Vorbereitung wird im folgenden Hilfssatz verwendet. Neben dem gemittelten Wert der Größe ist auch die ungemittelte Funktion von Interesse. Für diese gilt folgende Abschätzung:
Hilfssatz 2.29.
Es gibt mit
(85) |
wobei
(86) |
definiert ist.
Beweis
Aus folgt
Sei nun . Dann gibt es mit
(Dies wird beispielsweise von erfüllt.)
Mit hat man dann:
(87) |
∎
Korollar 2.30.
Nach diesen Vorbereitungen, die dem Zwecke dienten, sich eine Konstante zu verschaffen, für die die Abschätzung (88) (unabhängig von ) gilt, folgt nun die Formulierung von
Hilfssatz 2.31.
Sei und . Die natürliche Zahl sei so groß, dass
ausfällt. Sei , stetig differenzierbar. Dann gibt es so, dass für alle gilt:
Bemerkungen 2.32.
- 1.
- 2.
Beweis von Satz 2.31
Zur Abkürzung sei
definiert.
Dass ist, ist im Fall identischer Buckel wegen Hilfssatz 2.17 sofort ersichtlich.
Im Fall kleiner werdender Buckel folgt dies aus Hilfssatz 2.20.
Es ist also
(89) |
Nach Satz 2.24 (angewendet mit , ) gibt es mit
(90) |
Außerdem erhält man wegen (88) und da , wenn man die Voraussetzung ausnützt:
(91) | |||||
Aus (90) und (91) folgt die Behauptung, denn für gilt:
∎
Der folgende Hilfsatz gestattet den Vergleich zwischen dem Maß und dem -Buckelmaß . Folgende Situationen werden hierbei verglichen: Einerseits wird die Situation betrachtet, bei der das -Buckelpotential durch das Tupel von Buckelabständen gegeben ist. Diesem wird formal ein Potential gegenübergestellt, das in den ersten Buckeln mit übereinstimmt, aber einen zusätzlichen Buckel aufweist. Der -te Buckel wird dabei durch die zunächst noch allgemein gehaltenen Größen und beschrieben. Eine Konkretisierung erfolgt dann im Beweis von Hilfssatz 2.34.
Hilfssatz 2.33.
Beweis von Satz 2.33
Sei
(93) | |||||
(94) |
und sind endlich, da die Funktionen , und auf dem Kompaktum stetig sind.
Sei . Dann ist wegen (52) .
ist so groß zu wählen, dass
(95) |
ausfällt und für
(96) |
gilt. Letzteres ist möglich, da stetig und auf dem Kompaktum gleichmäßig stetig ist. (Wegen der Periodizität von im 2. Argument genügt es, nur auf zu betrachten.)
Sei . Zunächst werden nun im Folgenden Abschätzungen für ein beliebiges Intervall ermittelt, welche dann im Anschluß beim Beweis der eigentlichen Behauptung angewendet werden.
wird wie in Abbildung 10 skizziert in Teilintervalle mit und , sowie und zerlegt. Dabei seien die Längen gegeben durch:
wobei das Lebesguemaß bezeichnet.
Wegen (95) gilt
(97) |
Für und beliebiges erhält man, wenn man beachtet, dass für die Integrationsvariable wegen stets erfüllt ist, und somit (96) verwendet werden kann:
(98) | |||||
Außerdem erhält man mit der Substitution und unter Ausnützung der Periodizität von im zweiten Argument:
(99) | |||||
denn wegen gemäß (52) ist .
Faßt man die Ergebnisse (97), (98) und (99) für alle Teilintervalle zusammen, so erhält man, da ist:
(100) | |||||
Mit diesen Vorbereitungen wird nun die Behauptung des Satzes bewiesen.
Sei nun ein Intervall.
Wenn man verwendet und partiell integriert, erhält man
Wendet man hierauf (100) mit bzw. an, so ergibt dies schließlich
da ja wegen für das Lebesguemaß von gilt: .
∎
Ausgangslage für den folgenden Hilfssatz sind endliche Buckelpotentiale. Diese stimmen paarweise jeweils bis auf den letzten Buckel überein. Die Aussage des Satzes ist, dass sich die zugehörigen Spektralmaße nur geringfügig unterscheiden, wenn der jeweils zusätzliche Buckel weit draußen platziert wird. Außerdem kann die Position des jeweiligen zusätzlichen Buckels dabei so gewählt werden, dass das Spektralmaß auf einer Menge mit kleinem Lebesguemaß konzentriert ist.
Hilfssatz 2.34.
Sei , , , . Dann gibt es und mit:
Für jedes Intervall gilt:
(101) |
und
wobei das Lebesguemaß bezeichnet.
Bemerkungen 2.35.
Beweis
Sei
(102) |
ist endlich, da die Funktionen analytisch sind.
Gemäß Bemerkung 2.16 hängt nicht von den noch zu bestimmenden ab.
Die natürliche Zahl kann aufgrund von Hilfssatz 2.26 so groß gewählt werden, dass für alle
(103) |
gilt und
ausfällt.
Dass dies für genügend großes möglich ist, gewährleistet Satz 2.26 beziehungsweise ist trivial im Fall konstanter Buckelhöhen.
Es sei definiert.
Im Folgenden werden schrittweise die Abstände der Buckel bis bestimmt.
1. Schritt
Sei . Um die folgenden Bedingungen (104), (105) und (106) zu erfüllen, muß gegebenfalls noch vergrößert werden. Hilfssatz 2.33 (angewendet auf die Intervalle und ) gewährleistet, dass
(104) |
für beliebiges Intervall erreicht werden kann durch Wahl eines genügend großen . (Man beachte, dass (104) bestehen bleibt, wenn man gegebenfalls noch weiter vergrößert.) Bei der Anwendung von Hilfssatz 2.33 entsprechen sich jeweils und , und , sowie und .
Zusätzlich soll so groß sein, dass
(105) |
ist, was durch Anwendung von Hilfssatz 2.31 ( mit , und ) gesichert werden kann. Die gleiche Bedingung soll auch bei Integration über das Intervall erfüllt sein. (Gemäß Hilfssatz 2.31 werden diese Forderungen auch noch erfüllt, wenn bei Bedarf weiter vergrößert wird.)
Des weiteren werde unter Umständen nochmals vergrößert, um vermöge Hilfssatz 2.24
(106) |
und Analoges bei Integration über zu gewährleisten. ( entspricht hier und der Quotient ).
Damit ist nun bestimmt (und wird fortan nicht mehr verändert).
. Schritt (mit )
Sei . Um die folgenden Bedingungen (107), (108), (109) und (110) zu erfüllen, muß gegebenfalls noch vergrößert werden. Aufgrund von Hilfssatz 2.33 (angewendet auf die Intervalle und mit statt , an Stelle von und für ) kann durch eine genügend große Wahl von gewährleistet werden, dass
(107) |
gilt.
Außerdem sei so groß, dass sowohl
(108) |
als auch die analoge Abschätzung für das Integral über gilt, was aufgrund von Hilfssatz 2.31 (mit , und möglich ist.
Zusätzlich werde bei Bedarf noch vergrößert, um vermöge Hilfssatz 2.24 (mit und )
(109) |
(und entsprechend auch bei Integration über ) sicherzustellen.
Überdies möge so groß sein, dass die folgenden Bedingungen erfüllt sind: Für soll nämlich gelten:
(110) | |||||
und entsprechend bei Integration über . Hierbei wird Hilfssatz 2.24 mit und
-mal angewendet.
Als Vorbereitung zum Beweis des zweiten Teils werden folgende Abschätzungen durchgeführt:
Es sei . Aus
folgt gemäß Definition (102) von
woraus durch Logarithmieren
gefolgert werden kann. Dann gilt auch mit Definition (86), wenn man (103) verwendet, das Folgende:
Dies ist äquivalent zu (man subtrahiere ):
Wegen (103) ist die rechte Seite dieser Ungleichung positiv, so dass Division durch
liefert und man schließlich
hat. Es gilt also
(111) | |||||
Da ist, gilt somit
Wegen
ist dann für :
Diese Abschätzung für den in (LABEL:lemma4refH) auftretenden Zähler von ermöglicht die Anwendung von (105), (106), (108), (109) und (110), so dass man schließlich
erhält, woraus wegen (111) die Behauptung folgt.
∎
2.5.2 Beweis von Satz 2.21
Im folgenden Beweis des Satzes 2.21 wird gezeigt, dass zu vorgegebenen Buckelprofilen sowohl im Falle identischer Buckel als auch im Fall gegen gehender Buckelhöhe - letzteres, wenn Bedingung (77) erfüllt ist - die Abstände zwischen den Buckeln so bestimmt werden können, dass das zugehörige Maß (51) singulärstetig ist.
Auf Seite 2.23 wurde die Vorgehensweise des Induktionsbeweises von Satz 2.21 bereits skizziert, der im Folgenden detailliert geführt wird.
Beweis von Satz 2.21
Sei (vgl. Abbildung 11).
sei eine streng monotone Nullfolge mit .
Der Beweis wird durch vollständige Induktion nach , geführt.
1. Schritt:
Nach Hilfssatz 2.34 gibt es zu , , und , eine natürliche Zahl und positive Zahlen
(113) |
so, dass für jedes kompakte Intervall
(114) |
und
(115) |
gilt, wobei
(116) |
definiert ist.
besteht aus endlich vielen Intervallen666 Die Nullstellenmenge der Hilfsfunktion liegt diskret und abgeschlossen in . Besäße diese Menge der Nullstellen einen Häufungspunkt, so müßte die Hilfsfunktion nach dem Identitätssatz für analytische Funktionen (siehe [Knopp 76], §21) die Nullfunktion sein, was nicht der Fall ist. .
Die Anzahl der Intervalle, aus denen besteht, sei mit bezeichnet und definiert.
. Schritt:
Hilfssatz 2.34 gewährleistet, dass es zu , , und , eine natürliche Zahl und positive Zahlen
(117) |
so gibt, dass für jedes kompakte Intervall
(118) |
und
(119) |
ist, wobei
(120) |
definiert ist.
besteht wegen einer analogen Argumentation wie für aus einer endlichen Anzahl von Intervallen. Sei definiert.
Dass die auf diese Weise induktiv bestimmte Folge die gewünschten Eigenschaften besitzt, wird im Folgenden in vier Beweisschritten gezeigt.
Sei dazu ein kompaktes Intervall.
(Dann gibt es so, dass ist.)
1. Der Grenzwert der Folge der Maße existiert.
Es ist nämlich wegen , (114) und (118) für :
unabhängig von . Dann ist die Folge aufgrund der Konvergenz der obigen Reihe gleichmäßig konvergent. Das Grenzelement sei mit
(121) |
bezeichnet.
2. ist stetig
Sei .
sei so groß, dass für beliebiges kompaktes Intervall
gilt. Wegen der Stetigkeit von (vgl. Gleichung (25)) gibt es dann so, dass gilt:
Dann ist aber stetig, denn es ist
3. ist singulär
Zunächst werden einige vorbereitende Überlegungen angestellt.
Sei .
Es ist
(122) |
Da aus Intervallen besteht, wird zum Beweis dieser Behauptung zunächst die Differenz der Maße für ein einzelnes kompaktes Intervall abgeschätzt. Sei also ein kompaktes Intervall. Dann gibt es eine natürliche Zahl so, dass für alle gilt . Mit (118) (man beachte, dass (118) für Distanzen auch mit Faktoren statt gilt, da ist) erhält man
(123) | |||||
Für , das aus Intervallen besteht, liefert dies die Behauptung (122).
Außerdem gilt für , welches nach Definition eine Teilmenge von ist:
(124) | |||||
Dass
(125) |
gilt, liegt an folgender Betrachtung, die (122) und (124) verwendet:
(126) | |||||
wobei Letzteres wegen (123), angewendet auf die beiden Intervalle, aus denen besteht, gilt.
(126) einerseits und (115) und (119) andererseits bilden die Grundlage für den folgenden Nachweis der Singularität von . Sei dazu und
definert. Dann ist
Da nach (119) für gilt: , ist für
da nach Voraussetzung summierbar ist. Damit erhält man für jedes
Wegen gilt somit:
ist also eine Lebesguenullmenge.
4. ist auf konzentriert.
Es ist
Für die Summanden gilt dabei
Letzteres folgt aus der folgenden Betrachtung: Für ist, da ja ist und (125) gilt:
Somit folgt
was die Behauptung
liefert.
∎
2.6 Spektrale Eigenschaften des Grenzoperators
Im vorangegangenen Abschnitt wurde eine Folge von Maßen induktiv bestimmt derart, dass das Grenzmaß dieser Folge singulärstetig ist. Es bleibt zu zeigen, dass dieses Grenzmaß das Spektralmaß eines Differentialoperators ist.
Hierzu werde zunächst ein Differentialoperator definiert, von dem im Anschluß gezeigt wird, dass er die geforderten Eigenschaften aufweist.
Dazu wird das Potential
(127) |
mit
betrachtet. Hierbei ist die im vorigen Abschnitt 2.5.2 definierte Folge von Buckelabständen.
Mit diesem Potential sei der Differentialausdruck777 Dabei sind und die Pauli-Matrizen und .
(128) |
mit definiert.
Der zugehörige maximale Operator mit Definitionsbereich
sei mit bezeichnet (vgl. [Weidmann 71]). Es gelte die Randbedingung (76).
Der freie (maximale) Diracoperator (auf ) mit Definitionsbereich
(mit ) ist selbstadjungiert [Weidmann 71] und hat wesentliches Spektrum .
2.6.1 Das wesentliche Spektrum von
Hilfssatz 2.36.
Es gilt
Beweis
Sei . Dann gibt es nach [Weidmann 76], Satz 7.24, eine singuläre Folge, zu und .
Sei nun . Da ist, gibt es , mit . Da die Buckelabstände wegen (113) und (117) schneller als wachsen, gibt es einen Index mit .
Die Funktion läßt sich deshalb so verschieben, dass ihr Träger in einem potentialfreien Bereich zu liegen kommt:
Die Folge ist eine singuläre Folge zu und und somit
.
∎
Bemerkungen 2.37.
-
•
Beim Beweis von wurde lediglich die Eigenschaft des Potentials verwendet. Andere Eigenschaften wie die Buckelhöhen oder Buckelformen wurden für den Beweis nicht benötigt.
-
•
Im Fall gilt sogar
denn einerseits ist nach [Weidmann 71], Kor. 6.9.888 Es ist hier (mit den Bezeichnungen, die in [Weidmann 71] Verwendung finden) , hat die Eigenwerte .
und andererseits nach [Weidmann 71], Satz 6.10
2.6.2 Zum Punktspektrum von
Es gilt der folgende
Hilfssatz 2.38.
besitzt keine Eigenwerte in .
Bemerkung 2.39.
Die Aussage des Hilfssatzes ist bereits unter der alleinigen Voraussetzung unabhängig von der Buckelbeschaffenheit gültig.
Beweis
Wegen (9) ist nämlich für (unabhängig von der Randbedingung, die bei gestellt wurde):
und
Folglich gilt, da ist:
wobei ist, da aufgrund der Voraussetzungen von Satz 2.21 Nullfolge ist und ist.
Dann ist
Hiermit erhält man unter Verwendung der besonderen Gestalt des Potentials gemäß (127) und der Tatsache, dass nach Konstruktion gilt:
da ist.
Die zugehörige Lösung ist somit nicht quadratisch integrierbar, da wegen (6) für gilt:
Also gibt es kein Punktspektrum in .
∎
Wegen letzterem hat man also für das stetige Spektrum
(129) |
bzw. im Fall sogar:
After a while he says, «Do you believe in ghosts?» «No.» I say. «Why not?» «Because they are un-sci-enti-fic.» The way I say this makes John smile. «They contain no matter.» I continue, «and have no energy and therefore, according to the laws of science, do not exist except in people’s minds.» The whiskey, the fatigue and the wind in the trees start mixing in my mind. «Of course,» I add, «the laws of science contain no matter and have no energy either and therefore do not exist except in people’s minds. It’s best to be completely scientific about the whole thing and refuse to believe in either ghosts or the laws of science. That way you’re safe. That doesn’t leave you very much to believe in, but that’s scientific too.» - Robert M. Pirsig, Zen and the Art of Motorcycle Maintenance
3 Untersuchung des radialen Anteils des potentialfreien Diracoperators mit Drehimpulstermen
Bevor der Radialanteil des kugelsymmetrischen Operators mit einem Buckelpotential untersucht wird, werden in diesem Abschnitt als Vorbereitung Ergebnisse für den potentialfreien Fall zusammengestellt. Untersuchungsgegenstand ist also der eindimensionale freie Diracoperator mit Drehimpulstermen.
Zunächst wird in diesem Abschnitt der Differentialausdruck für eine feste Drehimpulsquantenzahl betrachtet999 Die vorliegende Arbeit zielt auf Ergebnisse im ab. Im hätte man für die Drehimpulsquantenzahl . .
Für diese Ausgangssituation ist eine alternative Darstellung der Differentialgleichung günstiger, um die Gestalt der Lösungen zu bestimmen. Daher gliedert sich der folgende Abschnitt in zwei Teile. Im ersten wird die Differentialgleichung für den potentialfreien Fall mit Drehimpuls gelöst. Im zweiten Teil wird diese Differentialgleichung transformiert, so dass sie der aus Abschnitt 2 bekannten Gestalt von (4) entspricht, bei der die Drehimpulsterme mit abfallen. Dieses Abklingverhalten wird bei Abschätzungen im Abschnitt 4 Verwendung finden.
3.1 Lösung der potentialfreien Differentialgleichung mit Drehimpulstermen
Sei .
Betrachtet wird auf die Gleichung
(130) |
mit den Paulimatrizen
und dem Impulsterm
Ausschreiben von (130) liefert
(131) |
Hieraus läßt sich folgende Differentialgleichung zweiter Ordnung ableiten:
Die allgemeine Lösung kann mittels Besselfunktionen bzw. Weberfunktionen wie folgt dargestellt werden:
(132) | |||||
(siehe [Kamke], Abschnitt 132).
und sind linear unabhängig.
Da für alle gilt , kann man für die Komponenten von (133) die Abschätzung verwenden (siehe [Koshlyakov/Smirnov/Gliner], S. 174).
Die Lösung ist somit in für beliebiges .
Andererseits ist die zweite Lösung nicht in in . Für kann man nämlich aufgrund der Tatsache, dass für ist, für (siehe [Watson], S. 64) die Darstellung
(siehe [Watson], S. 55) verwenden, um zu folgern, dass für gilt .
Bei liegt somit der Grenzpunktfall vor.
3.2 Transformation der Differentialgleichung
Die Drehimpulsterme in Gleichung (130) fallen mit ab. Für die weiteren Betrachtungen in Abschnitt 4 erweist sich die Transformation der Gleichung (130) als hilfreich, da ähnlich wie in Abschnitt 2 das Lösungsverhalten mit Hilfe der Prüfertransformation untersucht wird und Terme mit einem Abklingverhalten abgeschätzt werden.
Hilfssatz 3.1.
Der Differentialoperator
aus (130) ist äquivalent zu folgendem Differentialoperator:
(135) |
wobei
(136) | |||||
(137) |
definiert ist101010 Alternativ bestünde die Möglichkeit, den Term als Größe zu definieren..
In diesem Sinne entspricht damit die Differentialgleichung (131) der Gleichung
(138) |
Bemerkungen 3.2.
kann als ortsabhängige Masse aufgefaßt werden. ist der Drehimpuls (vgl. [Schmidt]).
Da in (136) die auf 1 normierte Masse des Teilchens eingeht, ist die Transformation nicht auf den Fall masseloser Teilchen übertragbar.
Beweis von Hilfssatz 3.1
Der Beweis folgt [Schmidt].
Seien Polarkoordinaten
definiert (vgl. Abbildung 12). Dabei ist bis auf eine additive Konstante aus eindeutig bestimmt.
Dann ist und sowie Für die Ableitung von gilt:
Dann ist
Im Fall liest man die Konstante bis auf Vielfache von leicht aus der Asymptotik von für als ab (vgl. Abbildung 13).
Es ist also
(139) |
Im Fall erhält man (vgl. Abbildung 14)
(140) |
Die Matrix
ist offensichtlich punktweise orthogonal und hat stetig differenzierbare Komponenten.
Es ist
Insbesondere kann man für (138) eine -Lösung explizit angeben:
(143) | |||||
(148) | |||||
(155) |
was den Beweis von Hilfssatz 3.1 abschließt.
∎
Die Abschätzung
ist eine Grundlage für die folgende
Bemerkung 3.3.
Der Vorteil der Darstellung (135) besteht im Abklingverhalten der Masse- und Drehimpulsterme für . Es gilt nämlich:
(157) |
und
(158) |
Es gibt zu viele schöne Sachen, als dass man sie alle bewundern könnte.
4 Der radiale Anteil des Diracoperators mit Buckelpotential und Drehimpulstermen auf
Nachdem in Abschnitt 2 die vereinfachte Situation des radialen Anteils des Diracoperators unter Vernachlässigung der Drehimpulsterme untersucht wurde, werden in diesem Abschnitt diese Ergebnisse als Grundlage für die Betrachtung des allgemeinen Falles mit Drehimpulstermen verwendet. Dabei wird die Situation auf das Intervall eingeschränkt. Im folgenden Abschnitt wird das Intervall untersucht, um schließlich die Ergebnisse beider Intervalle für die Halbachse zusammenzufassen.
4.1 Allgemeine Bezeichnungen und Definitionen
Sei eine vorgegebene Drehimpulsquantenzahl.
Die folgenden Betrachtungen werden für ein -Buckelpotential durchgeführt (Definition wie in Kapitel 2 in den Bezeichnungen 2.1). Sei also und gegeben.
Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sei .
Ausgangslage ist die auf betrachtete Gleichung
(165) |
mit der ortsabhängigen Masse wie in (136) und dem Drehimpuls wie in (137).
Bezeichnungen 4.1.
Der zu (LABEL:nocheinVerweis) gehörende Differentialausdruck sei bezeichnet mit
(167) |
Im Folgenden werden Überlegungen für das Intervall angestellt, die anschließend mit den Ergebnissen für das Intervall zusammengeführt werden. Gibt man bei eine Randbedingung vor, so können Lösungen durch die in Abschnitt 3 gewonnenen -Lösungen auf zu Lösungen auf fortgeschrieben werden.
Sei im Folgenden .
4.2 Eigenschaften des Prüfer-Radius und des Prüfer-Winkels
Es gilt der folgende
Hilfssatz 4.3.
Für den Prüfer-Radius gilt:
(169) |
wobei
(170) |
die Eigenschaft
(171) |
besitzt mit der Konstanten
(172) |
Für die Ableitung des Prüfer-Winkels gilt:
(173) |
Dabei gilt für
(174) |
die Abschätzung
(175) |
mit der Konstanten
(176) |
Bemerkung 4.4.
Der Vergleich von (10) in Hilfssatz 2.3 und (173) zeigt, dass für die Ableitungen des Prüfer-Winkels im Fall ohne Drehimpuls und die Ableitungen des Prüfer-Winkels im Fall mit Drehimpuls asymptotisch gleiche Struktur aufweisen, da der bei (173) neu hinzugekommene Term wegen (175) gegen 0 geht.
Stellt man (9) und (169) einander gegenüber, so zeigt sich, dass auch und für die gleiche Gestalt besitzen, da nach (171) der zusätzliche Term in (169) für große klein wird.
Der Prüfer-Winkel verhält sich also auf den potentialfreien Strecken fast linear. Der Prüfer-Radius ist dort fast konstant.
Beweis von Hilfssatz 4.3
Nach Definition (168) der Prüfervariablen erhält man analog wie im Beweis von Hilfssatz 2.3 mit entsprechenden Umformungen
(177) | |||||
wobei Definition (170) verwendet wurde.
Mit (157) und (158) kann mit Hilfe der in (172) definierten Konstanten
abgeschätzt werden, so dass der erste Teil der Behauptung gezeigt ist.
Für die Ableitung des Prüfer-Winkels erhält man mit Definition (174)
∎
Bezeichnungen 4.5.
Für bezeichne bei Vorliegen des -Buckelpotentials
(180) |
den Wert des Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels. Mit
(181) |
wird der Prüfer-Winkel am Ende des -ten Buckels bezeichnet. Im Fall wird die kürzere Bezeichnungs bzw. verwendet.
Mit diesen Bezeichnungen kann man die Lösung am Beginn des -ten Buckels durch den Wert am Ende des -ten Buckels somit folgendermaßen ausdrücken:
(182) | |||||
(183) | |||||
Definition und Bemerkung 4.6.
Für sei
(184) |
(185) |
definiert.
Die Stelle wird also wie ein Buckelende behandelt.
Im folgenden Hilfssatz wird das Verhältnis für angegeben, das es ermöglicht, den Wert der Lösung an der Stelle mit dem Wert der Lösung an der Stelle in Beziehung zu setzen.
Hilfssatz 4.7.
Für das Verhältnis der Quadrate der Prüfer-Radien am Ende des -ten und des -ten Buckels gilt für :
(186) |
wobei
(187) | |||||
mit
(188) | |||||
(189) | |||||
(190) |
definiert ist. Dabei ist die zum -ten Buckel gehörige Transfermatrix.
Bemerkung 4.8.
Weder der Zähler noch der Nenner von können verschwinden, da als Quotient von und definiert ist. Wäre einer der Werte des Prüfer-Radius , läge die Nulllösung vor.
Für den Beweis dieses Hilfssatzes wird noch die folgende Aussage benötigt:
Hilfssatz 4.9.
Sei , gegeben. Für das dritte Argument der Funktion in (186) gilt: Es gibt ein kompaktes Intervall mit:
Dies gilt unabhängig von . Insbesondere kann das Intervall unabhängig von den Werten und angegeben werden.
Beweis dieses Hilfssatzes
Da wegen Hilfssatz 4.3
ist, gilt
Setzt man
so ist
was unabhängig von gilt und insbesondere unabhängig davon ist, welche Werte und betrachtet werden.
∎
Beweis von Hilfssatz 4.7
Die Transfermatrix für den -ten Buckel ist gegeben durch den Wert, den das Fundamentalsystem der auf betrachteten Gleichung
welches den Anfangswert hat, an der Stelle annimmt. Wegen ist dann mit (182) und (183)
Dies liefert analog dem Beweis von Hilfssatz 2.8 nach Vereinfachen:
(191) |
∎
Vor der Untersuchung der Eigenschaften von wird zunächst die Spektralfunktion des Problems (LABEL:BzentraleGleichungmitPotential) und (193) bestimmt:
4.3 Die Spektralfunktion
Satz 4.10.
Es gilt für die Ableitung der Spektralfunktion zu
(192) |
mit Randbedingung
(193) |
wobei
(195) |
Beweis
Um den Satz zu beweisen, wird wie im Beweis von Satz 2.10 vorgegangen, indem das Problem (192) und (193) zunächst auf dem endliche Intervall mit zusätzlicher Randbedingung bei untersucht wird:
(205) | |||||
Auch hier ist die Spektralfunktion eine Stufenfunktion, die bei den Eigenwerten Sprünge der Höhe aufweist:
(vgl. [Levitan/Sargsjan 91], S. 214 Abschnitt 8.1.1111111Die Gestalt von (192) stimmt mit dem von [Levitan/Sargsjan 91] untersuchten System bis auf das Vorzeichen von überein. Dort gehen stetige Koeffizienten und in das System , ein. ).
Sei und beliebig. Dann gilt der folgende
Hilfssatz 4.11.
Es gilt
(206) |
Dabei wird durch die Notation zum Ausdruck gebracht, dass die Konvergenz in und in gleichmäßig ist.
Beweis
Der Beweis erfolgt völlig analog zum Beweis von Hilfssatz 2.12.
Hier ist jedoch das linke Intervallende , so dass beispielsweise das Fundamentalsystem (40) um verschoben werden muss (zur Vereinfachung wird verwendet):
Die Koeffizienten der Matrix lauten hier:
Diese sind auf (mit beliebig) integrierbar, denn mit (157) und (158) hat man
(207) |
unabhängig von . Das endliche Buckelpotential ist ohnehin integrierbar.
∎
Nach Abschätzen der -Normen der Eigenfunktionen für große steht für den Beweis des Satzes 4.10 noch eine Aussage zur Anzahl der Eigenwerte aus:
Beweis
Die Zahl der Eigenwerte, die man durch Abzählen der Nullstellen des Prüfer-Winkels in Abhängigkeit von erhält, beträgt nach [Weidmann 71], Satz 3.1
∎
Nun werden die Aussagen der Hilfssätze 4.11 und Hilfssatz 4.12 genau wie im Beweis von Satz 2.10 verwendet, um die Spektralfunktion zu bestimmen, so dass man ausgehend von
Folgendes
erhält.
∎
Hiermit kann man das zugehörige Maß angeben:
Bemerkung 4.13.
Das zu (LABEL:Bteil2drodkappa) gehörige Maß ist gegeben durch
(209) | |||||
für beliebige kompakte Teilmengen .
4.3.1 Eigenschaften von und
Bemerkung 4.14.
Der folgende Hilfssatz liefert ähnliche Aussagen wie Hilfsssatz 2.15, denn wenn man über das zweite Argument mittelt, zeigt sich, dass ungefähr ist. Der Mittelwert von ist ungefähr .
Hilfssatz 4.15.
Sei . Dann gilt für :
(210) | |||||
Bemerkung 4.16.
und hängen nicht vom jeweiligen zweiten Argument ab.121212 Im Fall ohne Drehimpulsterme war in Bemerkung 2.16 festgehalten worden, dass nicht von den Buckelabständen abhängt. Nach Hilfssatz 2.15 ist im drehimpulsfreien Fall sogar . Deshalb wird das zweite Argument im Folgenden bei der Notation unterdrückt werden.
Beweis von Hilfssatz 4.15
Sei , .
Aufgrund der Periodizität wirkt sich die Verschiebung um bei Integration von bis nicht aus. Nach [Gröbner/Hofreiter], S. 100, ist mit einer analogen Rechnung wie beim Beweis von Hilfssatz 2.15, da die Voraussetzung aufgrund von (212) erfüllt ist:
Dies ist unabhängig von .
∎
4.4 Asymptotisches Verhalten von , und für
Sei
und
Die Terme mit ortsabhängiger Masse und Drehimpuls werden im Folgenden als Störung des Operators aufgefaßt.
Das Fundamentalsystem mit Anfangswert von , betrachtet auf sei mit bezeichnet131313 NB: Die Gleichung ist mit (67) identisch.
Das Fundamentalsystem von , betrachtet auf , welches Anfangswert hat, sei mit bezeichnet.
Erinnert sei an die Definition .
Hilfssatz 4.17.
Es ist für
für unabhängig von .
Beweis
Ausgangslage ist erneut eine Integralgleichung nach Art von [Eastham], S. 6.:
Mit der Abschätzung (207) kann man mit dem bereits mehrfach angewandten Verfahren für folgendes ermitteln:
∎
Des Weiteren besitzen die Funktionen folgende Eigenschaft, welche analog zur Aussage des Hilfssatzes 84 des Kapitels 2 ist:
Hilfssatz 4.18.
Sei die Folge der Buckelhöhen gegeben. Sei eine beliebige Folge von Buckelpositionen mit der Eigenschaft, dass schneller gegen geht als .
Sei und ein kompaktes Intervall.
Dann gilt
Beweis
Es ist
Im Folgenden wird der Nenner abgeschätzt. Mit den Definitionen (188), (189) und (190) gilt für das Doppelte des Nenners von
(213) | |||||
Dabei wurde verwendet, dass mit und beispielsweise
(214) | |||||
Für (213) erhält man, da , für beschränkt sind, aufgrund der Eigenschaften der Folgen und
Damit ist der Nenner von größer oder gleich plus höhere Potenzen in .
Faßt man die Ergebnisse für Zähler und Nenner zusammen, folgt die Behauptung.
∎
Die Aussage von Hilfssatz 2.26 ist auch in der allgemeinen Situation mit Drehimpuls für kleiner werdende Buckel gültig:
Hilfssatz 4.19.
Sei und ein endliches Intervall.
Seien Folgen und und zu letzteren Funktionen mit gegeben mit folgenden Eigenschaften:
Sei eine beliebige Folge, für die schneller gegen geht als .
Dann gibt es zu jedem eine natürliche Zahl so, dass
Beweis
Auswertung des Fundamentalsystems an der Stelle liefert für die Komponenten der Tranfermatrix :
(215) |
Damit gilt für mit der Definition (188) von gemäß Definition (LABEL:Bteil1defmj) von , indem man für die einzelnen Terme von die analogen Überlegungen wie bei (214) anstellt:
(216) | |||||
da wegen (171)
(217) |
∎
Zur Vorbereitung des Beweises des zentralen Satzes 4.26 dient der folgende
Hilfssatz 4.20.
Sei eine beliebige Folge von Buckelpositionen. Sei , . Sei , und ein kompaktes Intervall.
Sei und stetig differenzierbar. Dann gibt es so, dass für alle gilt:
Dabei ist folgendermaßen definiert:
(220) |
Im drehimpulsfreien Fall ist die entsprechende Behauptung in Hilfssatz 2.31 formuliert.
Bemerkung 4.21.
Beweis
Wegen
gibt es eine von abhängende Konstante mit Es ist also
Somit gibt es wegen (89)
(221) |
Es gilt dann wegen des Korollars 83 zu Hilfsatz 2.24 (mit für und für eingesetzt) für , (mit aus Korollar 83):
(222) |
Wegen ist andererseits
wobei verwendet wurde. Nutzt man
so erhält man
(223) | |||||
als Abschätzung. Addieren von (222) und (223) liefert die Behauptung.
∎
Im folgenden Satz wird ein Vergleich der Maße angestellt, die zu den Potentialen und gehören, welche sich im letzten Buckel unterscheiden. Hierbei ist die Position der Buckel von fixiert, während der Mindestabstand des neuen -ten Buckels hingegen noch zu bestimmen ist. In dieser Hinsicht ist das Vorgehen vergleichbar mit der Strategie bei Hilfssatz 2.33 im drehimpulsfreien Fall des Abschnitts 2.5.
Satz 4.22.
Sei , , und .
Dann gibt es mit: Ist , so gilt für jedes Intervall
wobei
das Maß zum -Buckel-Potential bezeichnet.
ist das Maß zu dem Potential mit Buckeln, das in den ersten Buckeln einschließlich ihrer Position mit dem Potential, das zu gehört, übereinstimmt.
Beweis
Sei . Dann gilt
Da sowohl im ersten als auch im dritten Argument von abhängt, wird das dritte Argument im Folgenden in der Notation unterdrückt.
Schiebt man folgendermaßen Terme ein
so kann man (LABEL:massvergleich) termweise abschätzen:
Nach Hilfssatz 4.15 ist . Da nach Hilfssatz 4.3 abgeschätzt werden kann, ist
Somit ist
Mit genügend großem kann also erreicht werden, dass
Durch genügend große Wahl des Abstandes zum neuen -ten Buckel erhält man also
∎
Im folgenden Satz werden endliche Buckelpotentiale betrachtet. Diese stimmen paarweise jeweils bis auf den letzten Buckel überein. Die Aussage des Satzes ist, dass sich die zugehörigen Spektralmaße nur geringfügig unterscheiden, wenn der jeweils zusätzliche Buckel weit draußen platziert wird. Außerdem kann die Position des jeweiligen zusätzlichen Buckels dabei so gewählt werden, dass das Spektralmaß auf einer Menge mit kleinem Lebesguemaß konzentriert ist.
Bei der Formulierung des Satzes wird bei der Notation der Maße zusätzlich die hier zu berücksichtigende Abhängigkeit von der Drehimpulsquantenzahl angegeben.
Satz 4.23.
Sei , ein kompaktes Intervall, , , endlich, . Dann gibt es und
(225) |
mit:
Für jedes ist für jedes Intervall :
und für jedes gilt
Bemerkung 4.24.
Beweis
Sei
(226) |
ist endlich wegen der Stetigkeit der .
Sei
Die natürliche Zahl kann aufgrund von Hilfssatz 4.19 so groß gewählt werden, dass für alle
(227) |
für jede Wahl von mit gilt und
ausfällt (wende Hilfssatz 4.19 für jedes an und wähle maximales ). Außerdem soll mit
und entsprechendes bei Integration über gelten. Dass dies für genügend großes möglich ist, gewährleistet ebenfalls Hilfssatz 4.19.
Es sei definiert.
Im Folgenden werden schrittweise die Buckelabstände bestimmt.
1. Schritt
Sei beliebig.
Sei . Um die folgenden Bedingungen (228), (229) und (230) zu erfüllen, muß gegebenfalls noch vergrößert werden. Satz 4.22 (angewendet auf die Intervalle und ) gewährleistet, dass
(228) |
für beliebiges Intervall erreicht werden kann durch genügend großes (Abstand zum neuen Buckel). (Man beachte, dass (228) bestehen bleibt, wenn man gegebenfalls noch vergrößert.)
Zusätzlich soll so groß sein, dass
(229) |
was durch Anwendung von Hilfssatz 220 (mit , und ) gesichert werden kann. Dabei ist . Die gleiche Bedingung soll auch bei Integration über das Intervall erfüllt sein. (Gemäß Hilfssatz 220 werden diese Forderungen auch noch erfüllt, wenn bei Bedarf weiter vergrößert wird.)
Des weiteren werde unter Umständen noch vergrößert, um vermöge Hilfssatz 2.24
(230) | |||||
und analog bei Integration über zu gewährleisten. ( entspricht hier und der Quotient ). Damit ist nun bestimmt.
Setze ( ist jetzt fest gewählt und wird fortan nicht mehr verändert).
. Schritt (mit )
Zunächst wird wieder ein festes betrachtet.
Sei .
Um die folgenden Bedingungen (231), (232), (233) und (234) zu erfüllen, muß gegebenfalls noch vergrößert werden. Aufgrund von Satz 4.22 (angewendet auf die Intervalle und kann durch eine genügend große Wahl von gewährleistet werden, dass
(231) |
gilt.
Außerdem sei so groß, dass sowohl
(232) |
als auch die analoge Abschätzung für das Integral über gilt, die Hilfssatz 220 (mit , und ermöglicht.
Zusätzlich werde bei Bedarf noch vergrößert, um vermöge Hilfssatz 2.24 (mit und )
(233) |
(und entsprechend auch bei Integration über ) sicherzustellen.
Überdies möge so groß sein, dass die folgenden Bedingungen erfüllt sind. Für gelte nämlich:
(234) | |||||
und entsprechend bei Integration über . Hierbei wird Korollar 83 -mal angewendet mit und
Setze . Sei
Aufgrund von (228) und (231) ist der erste Teil der Behauptung des Satzes gezeigt.
Als Vorbereitung zum Beweis des zweiten Teils werden folgende Abschätzungen durchgeführt:
Es sei .
Hilfssatz 4.25.
Unter den Voraussetzungen des Satzes gilt für die oben bestimmten unabhängig von
Beweis
Aus
folgt gemäß Definition (226) von
woraus durch Logarithmieren
gefolgert werden kann. Dann gilt auch mit (220), wenn man (227) verwendet:
Daraus folgt (man subtrahiere ):
(235) |
Wegen (227)
ist die rechte Seite dieser Ungleichung positiv, so dass Division durch
liefert und man schließlich
hat. Es gilt also
Da ist, gilt somit
(236) |
Wegen
ist dann für :
Diese Abschätzung für den in (236) auftretenden Zähler ermöglicht die Anwendung von (229), (230), (232), (233) und (234), so dass man schließlich
erhält.
∎
Mit dem Beweis des Lemmas ist der Beweis des Satzes abgeschlossen.
∎
4.5 Singulärstetiges Grenzmaß
Dass auch in der Situation mit Drehimpulstermen eine geeignete Wahl der Buckelabstände zu einem singulärstetigen Grenzmaß führt, ist Inhalt des folgenden Satzes (seine drehimpulsfreie Entsprechung ist Satz 2.21):
Satz 4.26.
Seien Folgen und und zu letzteren Funktionen gegeben mit folgenden Eigenschaften:
Dann gibt es eine Folge mit der Eigenschaft, dass für jedes kompakte Intervall jedes
existiert und ein singulärstetiges Maß auf definiert.
Im folgenden Beweis des Satzes 4.26 wird gezeigt, dass zu vorgegebenen Buckelprofilen, für welche die Bedingung (237) erfüllt ist, die Abstände zwischen den Buckeln so bestimmt werden können, dass die zugehörigen Maße (209) in der Grenze ein singulärstetiges Maß definieren.
Vor dem eigentlichen Induktionsbeweis sei hier das Vorgehen skizziert:
In jedem Schritt wird ausgehend von einem endlichen Buckelpotential eine Reihe von zusätzlichen Buckeln hinzugenommen, wobei die Abstände zwischen den neuen Buckeln gewisse Bedingungen erfüllen müssen, um Folgendes zu erreichen:
Die neu gewonnenen Maße der Potentiale mit zusätzlichen Buckeln unterscheiden sich kaum von den Vorgängermaßen (siehe (239)). Dies wird durch einen genügend großen Abstand zum jeweiligen Vorgängerbuckel bewirkt.
Zusätzlich ist bei der Wahl der neuen Buckelabstände darauf zu achten, dass der Träger des zugehörigen neuen Maßes kleines Lebesguemaß hat (siehe (241), (240),(245), (244)), was die Singularität des Grenzmaßes gewährleistet.
Gemäß Konstruktion überträgt sich die Stetigkeit der Maße auf das Grenzmaß .
Eine Mindestanwachsrate der Buckelabstände sorgt dafür, dass der Grenzoperator kein Punktspektrum besitzt.
Beweis von Satz 4.26
Sei . Diese Intervallschachtelung schöpft aus (vgl. Abbildung 11).
sei eine streng monotone Nullfolge mit .
Der Beweis wird durch vollständige Induktion nach geführt.
1. Schritt:
Nach Satz 4.23 gibt es zu , , und , eine natürliche Zahl und positive Zahlen
(238) |
so, dass für jedes kompakte Intervall und alle
(239) |
und
(240) |
gilt, wobei die Menge wie folgt definiert ist:
(241) |
besteht aus endlich vielen Intervallen (vgl. die Argumentation im Beweis von Satz 2.21 auf S. 6). Die Anzahl der Intervalle, aus denen besteht, sei mit bezeichnet und definiert.
. Schritt:
Satz 4.23 gewährleistet, dass es zu , , und , eine natürliche Zahl und positive Zahlen
(242) |
so gibt, dass für jedes kompakte Intervall und jedes
(243) |
und
(244) |
ist, wobei folgendermaßen definiert ist:
(245) |
Ähnlich wie besteht ebenfalls aus einer endlichen Anzahl von Intervallen. Es sei .
Dass die auf diese Weise induktiv bestimmte Folge die gewünschten Eigenschaften besitzt, wird im Folgenden gezeigt.
Sei dazu ein kompaktes Intervall.
Dann gibt es so, dass ist.
1.Existenz des Grenzwertes
Der Nachweis erfolgt entsprechend dem Beweis von Satz 2.21 im Abschnitt 2.5.2. Der Grenzwert sei bezeichnet mit
(246) |
2.Stetigkeit von
Auch dieser Beweisschritt kann Eins zu Eins von der entsprechenden Passage beim Beweis von Satz 2.21 übernommen werden.
3. Singularität von
Die Singularität des Grenzmaßes ergibt sich aufgrund der Konstruktion analog wie im Beweis von Satz 2.21.
4. ist auf konzentriert
Ebenfalls wie im Beweis des Satzes 2.21 schließt man, dass ist auf konzentriert ist.
∎
4.6 Spektrale Eigenschaften des Grenzoperators
Dass das im vorangegangenem Abschnitt ermittelte singulärstetige Grenzmaß das Spektralmaß eines Differerentialoperators ist, ist Gegenstand dieses Abschnitts. Hierzu werde zunächst ein Differentialoperator definiert, von dem im Anschluß gezeigt wird, dass er die geforderten Eigenschaften aufweist.
Das Grenzmaß aus Abschnitt 4.5 ist gegeben durch die Folge von Buckelprofilen , die vorgegebenen Buckelhöhen und durch die gemäß Satz 4.26 bestimmte Folge der Buckelabstände .
Mit diesen Parametern wird folgendes Potential definiert
(247) |
mit
Zu diesem Potential sei der Differentialausdruck
(248) |
mit definiert. Der zu gehörige maximale Operator mit Definitionsbereich
sei mit bezeichnet (vgl. [Weidmann 71]).
sei der entsprechende minimale Operator mit Definitionsbereich
bezeichne eine selbstadjungierte Fortsetzung von .
Die spektralen Eigenschaften von werden mit denen des freien Diracoperators verglichen.
4.6.1 Das wesentliche Spektrum von
Hilfssatz 4.27.
Es ist
Beweis
Die Argumentation erfolgt ähnlich wie beim Beweis von Hilfssatz 2.36 mit Hilfe von [Weidmann 76], Satz 7.24 und liefert
Außerdem ist nach [Weidmann 71], Kor. 6.9.,
∎
Bemerkung 4.28.
Beim Beweis von wurde lediglich die Eigenschaft des Potentials verwendet. Andere Eigenschaften wie die Buckelhöhen oder Buckelformen wurden für den Beweis nicht benötigt.
4.6.2 Zum Punktspektrum von
Es gilt der folgende
Hilfssatz 4.29.
besitzt keine Eigenwerte in .
Bemerkung 4.30.
Die Aussage des Hilfssatzes ist bereits unter der alleinigen Voraussetzung unabhängig von der Buckelbeschaffenheit gültig.
Beweis
Wegen (169) und (170) gilt für (unabhängig von der Randbedingung, die bei gestellt wurde):
Mit (171) erhält man
wobei ist, da aufgrund der Voraussetzungen von Satz 2.21 eine Nullfolge ist und ist. Dann ist
Hiermit erhält man unter Verwendung der besonderen Gestalt des Potentials gemäß (247) und der Tatsache, dass nach Konstruktion gilt und da ist:
Die zugehörige Lösung ist folglich nicht quadratisch integrierbar, da aufgrund von (168) für gilt:
Somit gibt es kein Punktspektrum in .
∎
Faßt man die vorstehenden Ergebnisse zusammen, so erhält man
Satz 4.31.
besitzt außerhalb der zentralen Lücke rein singulärstetiges Spektrum:
∎
All you really need to know for the moment is that the universe is a lot more complicated than you might think, even if you start from a position of thinking it’s pretty complicated in the first place. - Douglas Adams, Mostly Harmless
5 Der radiale Anteil des Diracoperators mit Drehimpulstermen auf dem Intervall (0,1]
Nachdem im vorangegangen Abschnitt das Intervall untersucht wurde, wird in diesem Abschnitt das Intervall betrachtet. Ziel ist es, für die Situation auf diesem Intervall zu zeigen, dass rein diskretes Spektrum vorliegt.
Da der erste Buckel aufgrund von rechts von 1 liegt, können die im Abschnitt 3 für den potentialfreien Fall auf der Halbachse gewonnenen Ergebnisse analog erschlossen werden.
Analog wie in (130) sei hier für der Operator
(249) |
definiert, jedoch mit einer Randbedingung bei
(250) |
Bei liegt der Grenzpunktfall vor, denn die Lösung aus (133) ist auf quadratintegrierbar, während aus (134) bei nicht quadratintegrierbar ist.
Sei für ein mit die Lösung von bezeichnet, die die Randbedingung (250) erfüllt, und mit die Wronskideterminante von und , welche nicht von abhängt.
Für sei die Greensche Funktion definiert:
(251) |
Da nicht von abhängt, wird im Folgenden die Abschätzung für durchgeführt:
(252) | |||||
Dabei wurde die Reihenfolge der Integration über und in eine Integration nach und überführt (Satz von Fubini).
Sei o.E. , was die Notation vereinfacht.
Mit [Koshlyakov/Smirnov/Gliner], S. 174, kann man das Integral über aufgrund der Gestalt (133) mit Hilfe von abschätzen.
Es ist also
(253) |
Die Lösung (, geeignet, um die Randbedingung bei 1 zu erfüllen) wiederum kann aufgrund der Tatsache, dass sich für positive die Funktion für kleine wie verhält ([Watson], S. 41), abschätzen:
In der Nähe von erhält man somit
Damit ist gezeigt, dass das Integral aus (252) trotz des singulären Verhaltens von bei endlich ist.
Somit liegt ein Hilbert-Schmidt-Operator vor.
Aus dessen Kompaktheit ([Weidmann 2000], Kapitel 3.3) folgt, dass rein diskretes Spektrum vorliegt.
Insbesondere ist also
(254) |
Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse für die beiden Intervalle und zusammengeführt.
Everything happens to everybody sooner or later if there is time enough. - George Bernard Shaw, Back to Methuselah
6 Der radiale Anteil des Diracoperators mit Buckelpotential und Drehimpulstermen auf
Zielsetzung dieses Abschnittes ist es, Aussagen über das Spektrum des auf ganz definierten Operators
(255) |
zu machen
Da auf verschwindet, gilt für den Operator aus (249)
Definiert man
(256) |
auf mit der Randbedingung (250) bei , so stimmt
mit bis auf eine Störung vom Rang 1 überein141414Hier sei auf [Simon I] verwiesen. Dort wird die allgemeine Situation des gestörten Operators mit betrachtet, wobei zwar Rang hat, aber lediglich bezüglich der Sequilinearform des Raumes beschränkt ist. Der zugrundeliegende Vektor muss insbesondere nicht normierbar sein. .
Nach [Aronszajn] bleibt das absolutstetige Spektrum bei endlichdimensionalen Störungen erhalten.
Deshalb stimmen die absolutstetigen Spektren von und überein:
(257) |
Mit (254) erhält man
(258) |
Auf das Spektrum von wird mittels der Eigenschaften des ebenfalls auf und mit der gleichen Randbedingung (250) bei definierten Operators
(259) |
geschlossen.
Nach Satz 4.31 gilt
Da nach Abschnitt 3.2 und unitär äquivalent sind, umfaßt das singulärstetige Spektrum von ebenfalls mindestens die beiden Intervalle .
Ergänzend sei folgende Schlußkette dargestellt: Seien auf weitere Operatoren definiert mit jeweils der Randbedingung (250):
(260) |
und
(261) |
Die weitere Untersuchung vergleicht und .
Bezeichne zu die Lösung von , die die Randbedingung (250) erfüllt, und die Lösung, die bei quadratisch integrierbar ist. Ohne Einschränkung151515 Vgl. die Argumentation in [Hughes/Schmidt], die sich darauf stützt, daß vermöge einer Möbius-Transformation die Titchmarsh-Weylschen -Funktionen für verschiedene Randbedinungen miteinander in Beziehung gesetzt werden können. wird im Folgenden die Randbedingung betrachtet. Weiter sei .
Beide Lösungen können durch das Fundamentalsystem
dargestellt werden:
und
Für diese Lösungen gelten die Abschätzungen
(262) |
und
(263) |
Sei mit die zugehörige Wronskideterminante, welche nicht von abhängt, bezeichnet. Des weiteren sei die Greensche Funktion
(264) |
definiert.
Für ist
Dann ist für sowohl als auch ein Hilbert-Schmidt-Operator, denn es ist beispielsweise
Ziel ist es, zu zeigen, daß
Spurklasse ist161616Spurklasseeigenschaften werden in [Hughes/Schmidt] bei einer ähnlichen Argumentation herangezogen.. Dann ist nämlich mit [Kato], Kapitel X, Theorem 4.12:
Mit (129) aus Kapitel 2 erhält man171717Die Beweisschritte des Kapitels 2 sind völlig analog für den auf mit Randbedingung bei 1 definierten Operator durchführbar.
(265) |
Für den Spurklassenachweis berechnet man zunächst mit Hilfe der zweiten Resolventengleichung (z.B. [Weidmann 2000], S. 190)
(266) | |||||
und
(267) | |||||
sowie
(268) | |||||
Aus (268) leitet man
ab und aus (267)
Dies in (266) eingesetzt liefert
Hierbei sind der erste Faktor und der letzte Faktor beschränkt. Die mittleren Faktoren sind Spurklasse, denn es ist mit den Definitionen für die ortsabhängige Masse (136) und den Drehimpuls (137)
so dass man
erhält. Beide Summanden sind jeweils das Produkt zweier Hilbert-Schmidt-Operatoren.
-
7 Das Spektrum für den dreidimensionalen kugelsymmetrischen Fall
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der vorangehenden Abschnitte zur Untersuchung des radialen Anteils des Diracoperators verwendet, um eine Aussage für den kugelsymmetrischen Fall im zu gewinnen.
Betrachtet wird hier der Differentialoperator
(270) |
Dabei bezeichnet den mechanischen Impulsvektor des Teilchens und es ist
definiert, wobei der Vektor der Pauli-Matrizen ist. Das Potential ist gemäß Definition kugelsymmetrisch.
Aufgrund seiner Symmetrieeigenschaften kann der Operator auf eine Schar gewöhnlicher Differentialoperatoren reduziert werden (siehe [Weidmann 2003], Abschnitt 20.3).
Es gilt für :
(271) |
In der Nomenklatur des Operators wird die Abhängigkeit von der Drehimpulsquantenzahl zum Ausdruck gebracht. Diese Abhängigkeit war im vorbereitenden Abschnitt 4 bei der Bezeichnung des selbstadjungierten Operators unterdrückt worden, da die vorbereitenden Betrachtungen für ein festes angestellt wurden. Die Ergebnisse des Abschnittes 4.5 sind hingegen bereits für alle gültig.
Ebenso war im Abschnitt 6 auf die explizite Angabe der Abhängigkeit von verzichtet worden. Im Folgenden wird jedoch die -Abhängigkeit in der Bezeichnung für die Operatoren auf , die sowohl den Drehimpulsanteil als auch den Potentialanteil enthalten, angegeben.
Sei mit der durch den Differentialausdruck bestimmte selbstadjungierte dreidimensionale Operator bezeichnet.
Da das Spektrum der orthogonalen Summe von Operatoren der Abschluß der Vereinigung der Spektren der Summanden ist (siehe z.B. [Weidmann 2003], Satz 18.2), gilt mit dem zentralen Satz 4.31 und dem Ergebnis (269) der Überlegungen aus Abschnitt 6
Damit gilt
Satz 7.1.
besitzt also außerhalb der zentralen Lücke rein singulärstetiges Spektrum (sic!).
Das in Kapitel 4 konstruierte Potential führt also zu dem bereits in der Einleitung beschriebenen exotischen Teilchenverhalten, bei dem sich die Teilchen sowohl beliebig weit vom Ursprung entfernen, als auch beliebig oft zum Ursprung zurückkehren.
8 Symbolverzeichnis
Symbol | Bedeutung/Definition | ||
Buckelanfang | S. | 2.1 | |
S. | 37 | ||
S. | 4.10 | ||
S. | 20 | ||
S. | 188 | ||
Raum der lokal absolutstetigen Funktionen auf | S. | 2.6 | |
Buckelende | S. | 3 | |
S. | 21 | ||
S. | 189 | ||
S. | 22 | ||
S. | 190 | ||
Raum der auf stetigen Funktionen | S. | 2.1 | |
-Tupel von Buckelabständen | S. | 2.5 | |
S. | 26 | ||
S. | 195 | ||
S. | 19 | ||
S. | 187 | ||
S. | 52 | ||
S. | LABEL:Bteil1defmj | ||
S. | 170 | ||
S. | 2.33 | ||
Greensche Funktion auf | S. | 251 | |
S. | 174 | ||
Greensche Funktion auf | S. | 264 | |
S. | 130 | ||
S. | 86 | ||
S. | 167 | ||
S. | 220 | ||
Buckelhöhe bei identischen Buckeln | S. | 2.1 | |
Buckelhöhe | S. | 2.1 | |
Differentialausdruck im mit kugelsymmetrischem Potential | S. | 270 | |
Besselfunktion | S. | 3.1 | |
Drehimpulsquantenzahl | S. | 9 | |
Konstante | S. | 2.29 | |
Drehimpuls | S. | 137 | |
ortsabhängige Masse | S. | 136 | |
S. | 53 | ||
S. | LABEL:Bteil1defmj | ||
Transfermatrix des -ten Buckels | S. | 2.7 | |
Transfermatrix des -ten Buckels im Fall mit Drehimpuls | S. | 4.9 | |
S. | 2.5.1 | ||
Zahl der Eigenwerte zwischen und für das endliche Problem | S. | 49 | |
Zahl der Eigenwerte zwischen und für das endliche Problem mit Drehimpuls | S. | 208 | |
S. | 221 | ||
S. | 227 | ||
Impulsvektor | S. | 270 | |
Buckelpotential | S. | 2.1 | |
Buckelpotential mit endlich vielen Buckeln | S. | 2.1 | |
auf | S. | 260 | |
auf | S. | 259 | |
Prüfer-Radius | S. | 2.2 | |
Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels | S. | 2.6 | |
Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels eines Potentials, dessen Buckelpositionen durch das Distanztupel charakterisiert sind | S. | 15 | |
Prüfer-Radius im Fall mit Drehimpuls | S. | 4.3 | |
Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels im Fall mit Drehimpuls | S. | 4.5 | |
Wert des Prüfer-Radius am Ende des -ten Buckels des -Buckelpotentials im Fall mit Drehimpuls | S. | 180 | |
S. | 1 | ||
S. | 39 | ||
auf | S. | 39 | |
S. | 120 | ||
S. | 245 | ||
Grenzoperator | S. | 2.6 | |
auf | S. | 261 | |
auf | S. | 39 | |
selbstadjungierter Operator mit kugelsymmetrischen Buckelpotential | S. | 7 | |
maximaler Operator mit Potential | S. | 2.6 | |
freier Diracoperator auf | S. | 4.6 | |
auf | S. | 255 | |
freier Diracoperator im | S. | 2.6 | |
selbstadjungierte Fortsetzung von auf | S. | 4.6 | |
maximaler Operator mit Potential auf | S. | 4.6 | |
minimaler Operator mit Potential auf | S. | 4.6 | |
selbstadjungierter Operator mit Buckelpotential zur Drehĩmpulsquantenzahl auf | S. | 7 | |
Buckelprofil bei identischen Buckeln | S. | 2.1 | |
Wronskideterminante | S. | 5 | |
Form des -ten Buckels | S. | 2.1 | |
Wronskideterminante | S. | 6 | |
zweite Ordnung von in | S. | 74 | |
Weberfunktion | S. | 3.1 | |
auf | S. | 249 | |
auf | S. | 256 | |
Buckelbreite bei identischen Buckeln | S. | 2.1 | |
Buckelbreite | S. | 2.1 | |
Prüfer-Winkel | S. | 2.2 | |
Wert des Prüfer-Winkels am Ende des -ten Buckles eines Potentials, dessen Buckelpositionen durch das Distanztupel charakterisiert sind | S. | 2.5 | |
Prüfer-Winkel im Fall mit Drehimpuls | S. | 4.3 | |
Prüfer-Winkel am Ende des -ten Buckels im Fall mit Drehimpuls | S. | 2.5 | |
Prüfer-Winkel am Ende des -ten Buckels des -Buckelpotentials im Fall mit Drehimpuls | S. | 181 | |
Prüfer-Winkel am Ende des -ten Buckels im Fall mit Drehimpuls | S. | 4.5 | |
S. | 7 | ||
S. | 2.5 | ||
S. | 4.26 | ||
Lebesguemaß | S. | 2.5.1 | |
Spektralmaß des -Buckelproblems | S. | 51 | |
S. | 92 | ||
S. | 209 | ||
mit expliziter Angabe der -Abhängigkeit | S. | 4.23 | |
Indizes | S. | 2.31 | |
S. | 2.5.2 | ||
Spektralfunktion zum -Buckelproblem | S. | 25 | |
Spektralfunktion zum -Buckelproblem auf | S. | 38 | |
Spektralfunktion zum -Buckelproblem auf mit Drehimpuls | S. | LABEL:Bteil2drodkappa | |
Spektralfunktion zum -Buckelproblem auf mit Drehimpuls | S. | 4.10 | |
, , | Pauli-Matrizen | S. | 7 |
stetiges Spektrum | S. | 129 | |
wesentliches Spektrum | S. | 2.6 | |
singulärstetiges Spektrum | S. | 4.31 | |
auf | S. | 128 | |
auf | S. | 2.6 | |
auf | S. | 248 |
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- [Weidmann 2003] Weidmann, J. (2003): Lineare Operatoren in Hilberträumen, Teil II: Anwendungen, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden
Bei allen, die mich während meines Studiums unterstützt haben, möchte ich mich vielmals bedanken.
Besonders gilt mein Dank Herrn Prof. Kalf für seine inspirierende und geduldige Betreuung meiner Dissertation.
Es war mir eine Freude, mich mit Prof. Pearson anläßlich seines Besuches in München über Buckelpotentiale und singulärstetige Schrödingeroperatoren austauschen zu können.
Eidesstattliche Versicherung
(Siehe Promotionsordnung vom 12.07.11, §8, Abs. 2 Pkt. .5.)
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass die Dissertation von mir selbstständig, ohne unerlaubte Beihilfe angefertigt ist.
Barbara Janauschek
München, den 01.05.2014
Mathematisches Institut
Ludwig-Maximilians-Universität München
Theresienstraße 39, 80333 München, Germany
E-mail address: janauschekb@web.de