Die Maxwellgleichung
mit wechselnden Randbedingungen

Peter Kuhn222Dies ist ein preprint meiner Dissertation (Dr. rer. nat.), welche dem Fachbereich 6, Mathematik und Informatik, der Universität Essen, Deutschland, im August 1999 vorgelegt und bei Shaker (Aachen, Deutschland) im Januar 2000 publiziert wurde.
(August 1999)

1 Einleitung

1.1 Inhalt

Sei S𝑆S ein beschränktes Gebiet im R3superscriptR3{\rm R}^{3}, dessen Rand S𝑆\partial S in die beiden Komponenten Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} und Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} zerlegt ist. Seien ferner ϵitalic-ϵ\epsilon und μ𝜇\mu (Dielektrizität und Permeabilität) gleichmäßig positiv definite 3×3333\times 3 Matrizen und N𝑁\vec{N} die äußere Normale. Wir betrachten das Maxwellsche Randwertproblem zu gegebenen Feldern J𝐽\vec{J} und K𝐾\vec{K} Lösungen E𝐸\vec{E} und H𝐻\vec{H} der Gleichungen

rot E+iωμHrot 𝐸i𝜔𝜇𝐻\displaystyle\mbox{\rm rot }\vec{E}+{\rm i\,}\omega\mu\vec{H} =\displaystyle= J𝐽\displaystyle\vec{J}
rot HiωϵErot 𝐻i𝜔italic-ϵ𝐸\displaystyle\mbox{\rm rot }\vec{H}-{\rm i\,}\omega\epsilon\vec{E} =\displaystyle= K𝐾\displaystyle\vec{K}
NE𝑁𝐸\displaystyle\vec{N}\wedge\vec{E} =\displaystyle= 0 in Γ10 in subscriptΓ1\displaystyle 0\mbox{ in }\Gamma_{1}
NE𝑁𝐸\displaystyle\vec{N}\cdot\vec{E} =\displaystyle= 0 in Γ20 in subscriptΓ2\displaystyle 0\mbox{ in }\Gamma_{2}

zu finden. Um eine Lösungstheorie für die Maxwellschen Gleichungen aufzubauen, kann man diese in die Theorie alternierender Differentialformen beliebigen Ranges in beliebigen Raumdimensionen einbetten: Identifizieren wir die Felder E,K,N𝐸𝐾𝑁\vec{E},\vec{K},\vec{N} mit den 1–Formen E:=Edsassign𝐸𝐸dsE:=\vec{E}\cdot{\rm\vec{ds}}, K:=Kdsassign𝐾𝐾dsK:=-\vec{K}\cdot{\rm\vec{ds}}, N:=Ndsassign𝑁𝑁dsN:=\vec{N}\cdot{\rm\vec{ds}} und H,J𝐻𝐽\vec{H},\vec{J} mit den 222–Formen H:=HdFassign𝐻𝐻dFH:=\vec{H}\cdot{\rm\vec{dF}}, J:=JdFassign𝐽𝐽dFJ:=\vec{J}\cdot{\rm\vec{dF}}, wobei

ds:=[dx1dx2dx3],dF:=[dx2dx3dx3dx1dx1dx2],formulae-sequenceassigndsdelimited-[]superscriptdx1superscriptdx2superscriptdx3assigndFdelimited-[]superscriptdx2superscriptdx3superscriptdx3superscriptdx1superscriptdx1superscriptdx2\displaystyle{\rm\vec{ds}}:=\left[\begin{array}[]{c}{\rm dx}^{1}\\ {\rm dx}^{2}\\ {\rm dx}^{3}\end{array}\right]\ ,\ {\rm\vec{dF}}:=\left[\begin{array}[]{c}{\rm dx}^{2}\wedge{\rm dx}^{3}\\ {\rm dx}^{3}\wedge{\rm dx}^{1}\\ {\rm dx}^{1}\wedge{\rm dx}^{2}\end{array}\right]\ , (7)

so erfüllen diese

dE+iωμH=JδH+iωϵE=KNE=0 in Γ1NE=0 in Γ2}\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}{\rm d}E+{\rm i\,}\omega\mu H&=&J\\ \delta H+{\rm i\,}\omega\epsilon E&=&K\\ N\wedge E&=&0\mbox{ in }\Gamma_{1}\\ N\wedge*E&=&0\mbox{ in }\Gamma_{2}\end{array}\right\}\mbox{ } (12)

(positiv definite Matrizen σ𝜎\sigma werden durch die Vorschrift σ(Eds)=(σE)ds𝜎𝐸𝑑𝑠𝜎𝐸𝑑𝑠\sigma(\vec{E}\cdot\vec{ds})=(\sigma\vec{E})\cdot\vec{ds} zu positiv definiten Transformationen von Differentialformen). Die äußere Ableitung dd{\rm d} bezeichnen wir in Zukunft mit rot, die Koableitung δ𝛿\delta mit div. Durch eine geeignete schwache Formulierung lassen sich die Gleichungen in (12)12(\ref{main}) mit Hilbertraummethoden behandeln:    
Wir schreiben L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S) für die Menge der q𝑞q–Formen, deren Komponentenfunktionen quadratintegrabel sind, L2,σq(S):=σ1/2L2q(S)assignsuperscriptsubscript𝐿2𝜎𝑞𝑆superscript𝜎12superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2,\sigma}^{q}(S):=\sigma^{-1/2}L_{2}^{q}(S) und Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) bzw. Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S) für die Menge der Formen aus L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S), deren Rotation bzw. Divergenz Elemente aus L2q+1(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆L_{2}^{q+1}(S) bzw. L2q1(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆L_{2}^{q-1}(S) sind. Die Verallgemeinerung der Randbedingung NE=0𝑁𝐸0N\wedge E=0 in Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} bzw. NE=0N\wedge*E=0 in Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} kennzeichnen wir mit einem oberen Index: Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S) bzw. Dq,Γ2(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆D^{q,\Gamma_{2}}(S). Geringe Voraussetzungen an die Trennmenge Γ¯1Γ¯2subscript¯Γ1subscript¯Γ2\overline{\Gamma}_{1}\cap\overline{\Gamma}_{2} (vgl. Satz 2.20) liefern einen selbstadjungierten Maxwelloperator

D(M)𝐷𝑀\displaystyle D(M) :=assign\displaystyle:= Rq,Γ1(S)×Dq+1,Γ2(S)L2,ϵq(S)×L2,μq(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\times D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\subset L_{2,\epsilon}^{q}(S)\times L_{2,\mu}^{q}(S)
M𝑀\displaystyle M :=assign\displaystyle:= (0iϵ1div iμ1rot 0),0isuperscriptitalic-ϵ1div missing-subexpressionmissing-subexpressionisuperscript𝜇1rot 0missing-subexpressionmissing-subexpression\displaystyle\left(\begin{array}[]{cccc}0&{\rm i\,}\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\\ {\rm i\,}\mu^{-1}\mbox{\rm rot }&0\end{array}\right)\ , (15)

und die Gleichungen aus (12)12(\ref{main}) gehen über in

M(EH)ω(EH)=(iϵ1Kiμ1J).formulae-sequence𝑀𝐸missing-subexpression𝐻missing-subexpression𝜔𝐸missing-subexpression𝐻missing-subexpressionisuperscriptitalic-ϵ1𝐾missing-subexpressionisuperscript𝜇1𝐽missing-subexpression\displaystyle M\left(\begin{array}[]{cc}E\\ H\end{array}\right)-\omega\left(\begin{array}[]{cc}E\\ H\end{array}\right)=\left(\begin{array}[]{cc}{\rm i\,}\epsilon^{-1}K\\ {\rm i\,}\mu^{-1}J\end{array}\right)\ .\mbox{ } (22)

Der Maxwelloperator wird vom Raum

Rq,Γ1(S)ϵ1div Dq+1,Γ2(S)¯×Dq+1,Γ2(S)μ1rot Rq,Γ1(S)¯superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆¯superscriptitalic-ϵ1div superscript𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆superscript𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆¯superscript𝜇1rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap\overline{\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}\times D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\cap\overline{\mu^{-1}\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S)}\mbox{ } (23)

und dessen orthogonalem Komplement

R0q,Γ1(S)×D0q+1,Γ2(S)superscriptsubscript𝑅0𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷0𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle R_{0}^{q,\Gamma_{1}}(S)\times D_{0}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\mbox{ } (24)

reduziert (der untere Index 0 steht für Rotations– bzw. Divergenzfreiheit). Da die Behandlung der durch (24)24(\ref{reduziert2}) reduzierten Gleichung evident ist, ist vorwiegend der durch (23)23(\ref{reduziert}) reduzierte Maxwelloperator Gegenstand unserer Betrachtungen. Für einen glatten Rand S𝑆\partial S und eine glatte Trennmenge werden wir zeigen, daß die Einbettung

Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S)\mbox{ } (25)

kompakt ist. Dieses Ergebnis hat als Konsequenz, daß die Räume rot Rq,Γ1(S)rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S), div Dq,Γ2(S)div superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\mbox{\rm div }D^{q,\Gamma_{2}}(S) abgeschlossen und die Dirichlet–Neumann–Felder

R0q,Γ1(S)D0q,Γ2(S)superscriptsubscript𝑅0𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle R_{0}^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S)\mbox{ } (26)

endlich dimensional sind. Das Spektrum des Maxwelloperators besteht dann nur aus isolierten Punkten in RR{\rm R}. Darüber hinaus existiert ein kompakter Lösungsoperator, so daß für die Gleichung (22)22(\ref{main2}) die Fredholmsche Alternative gilt (vgl. [32]).
   
Wir werden die Tangentialspuren von Formen aus Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) untersuchen. Schon bekannt ist, daß im Falle eines glatten Gebietes S𝑆S ein linearer, stetiger und surjektiver Spuroperator von Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) nach R1/2q(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆R_{-1/2}^{q}(\partial S), die Menge der Funktionale auf H1/2q(S)superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆H_{1/2}^{q}(\partial S), deren Tangentialrotation Funktionale auf H1/2q+1(S)superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆H_{1/2}^{q+1}(\partial S) sind, existiert. Hierfür liefern wir einen weiteren Beweis. Wir werden für eine glatte Trennmenge die Existenz eines linearen stetigen Spuroperators Rq(S)R1/2q,Γ2(S)superscript𝑅𝑞𝑆superscriptsubscript𝑅12𝑞subscriptΓ2𝑆R^{q}(S)\rightarrow R_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) zeigen. Letzter Raum besteht aus den Einschränkungen der Funktionale aus R1/2q(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆R_{-1/2}^{q}(\partial S) auf H1/2q,Γ2(S)superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S), Elemente aus H1/2q(S)superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆H_{1/2}^{q}(\partial S), die fast überall in Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} verschwinden. Mit einer ähnlichen Technik lösen wir dann das statische Maxwellsche Problem

rot E=F,div E=G,NE=λ.formulae-sequencerot 𝐸𝐹formulae-sequencediv 𝐸𝐺𝑁𝐸𝜆\displaystyle\mbox{\rm rot }E=F,\mbox{\rm div }E=G,N\wedge E=\lambda\ .

Dualität liefert entsprechende Resultate für den Raum Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S).
Im Falle einer leeren Trennmenge lassen sich aus den obigen Aussagen ein linearer stetiger Fortsetzungsoperator R1/2q(Γ1)Rq(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞subscriptΓ1superscript𝑅𝑞𝑆R_{-1/2}^{q}(\Gamma_{1})\rightarrow R^{q}(S) sowie eine Lösungstheorie für das Problem

rot E=F,div E=G,NE=λ in Γ1,NE=θ in Γ2\displaystyle\mbox{\rm rot }E=F,\mbox{\rm div }E=G,N\wedge E=\lambda\mbox{ in }\Gamma_{1},N\wedge*E=\theta\mbox{ in }\Gamma_{2}\mbox{ } (27)

ableiten.    
Abschließend betrachten wir zwei weitere Probleme im Zusammenhang mit wechselnden Randbedingungen. Zum einen zeigen wir für ein glattes Gebiet im RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N}, dessen Randstück Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} in K𝐾K glatte Zusammenhangskomponenten zerfällt, daß die Dimension des Raumes (26)26(\ref{einldirineu}) für q=1𝑞1q=1 gerade K1𝐾1K-1 ist. Zum anderen wollen wir die Eigenformen des Maxwelloperators auf der halben Kreislinie und dem Halbkreis bestimmen und Aussagen über deren Regularitätseigenschaften machen.

1.2 Geschichte

Die Verallgemeinerung der Maxwellgleichungen auf Differentialformen geht auf Weyl [35] zurück, der mit Integralgleichungsmethoden eine Lösungstheorie für den homogenen isotropen Fall (ϵ=μ=1italic-ϵ𝜇1\epsilon=\mu=1) aufstellen konnte.    
In glatten Gebieten folgt die kompakte Einbettung

Rq,S(S)Dq(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞𝑆𝑆superscript𝐷𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\partial S}(S)\cap D^{q}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S)\mbox{ } (28)

mit dem Rellichschen Auswahlsatz aus der stetigen Einbettung

Rq,S(S)Dq(S)H1q(S).formulae-sequencesuperscript𝑅𝑞𝑆𝑆superscript𝐷𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\partial S}(S)\cap D^{q}(S)\hookrightarrow H_{1}^{q}(S)\ .\mbox{ } (29)

Einen solchen Regularitätsbeweis lieferte Leis in [14] für glatte Gebiete im R3superscriptR3{\rm R}^{3}.
Für die auf Differentialformen verallgemeinerten Maxwellgleichungen konnte Weck in [31], [32] eine große Klasse von nicht glatten Gebieten (verallgemeinerte Kegelgebiete) angeben, in denen die Einbettung (28)28(\ref{einlkomp}) kompakt ist. Er behandelte den inhomogenen anisotropen Fall (ϵitalic-ϵ\epsilon und μ𝜇\mu geeignete Transformationen von Differentialformen) mittels einer vollständigen Induktion über die Raumdimension. Dabei zeigte er auch die Unabhängigkeit der kompakten Einbettung von ϵitalic-ϵ\epsilon und μ𝜇\mu.
Ein Beweis für Gebiete im R3superscriptR3{\rm R}^{3} mit der eingeschränkten Kegeleigenschaft wurde von Weber in [29] geführt. Die Voraussetzungen an das Gebiet wurden lediglich für die Existenz eines Calderonschen Fortsetzungsoperators H2(S)subscript𝐻2𝑆H_{2}(S) nach H2(R3)subscript𝐻2superscriptR3H_{2}({\rm R}^{3}) benötigt, um dann (auf Felder aus H2subscript𝐻2\nabla H_{2} ) den Rellichschen Auswahlsatz anzuwenden.
Witsch ersetzte in [36] diese Kombination, Fortsetzungsoperator und kompakte Einbettung, durch einen kompakten Fortsetzungsoperator H2(S)subscript𝐻2𝑆H_{2}(S) nach H1(RN)subscript𝐻1superscriptR𝑁H_{1}({\rm R}^{N}), für dessen Existenz er die Voraussetzungen in [29] weiter zu p𝑝pcusp𝑐𝑢𝑠𝑝cusp Gebieten mit p<2𝑝2p<2 abschwächen konnte.
Einen elementaren Beweis brachte Picard in [20] im Fall der Weylschen Verallgemeinerung für Lipschitz–Gebiete, eine größere Menge, als die der Gebiete mit der eingeschränkten Kegeleigenschaft. Nachdem er die Unabhängigkeit der kompakten Einbettung von Lipschitz–Transformationen gezeigt hatte, lokalisierte er das Problem und konnte es dann auf die Einheitskugel übertragen. Dort führten schon bekannte Resultate zum Ziel.
Eine Vereinfachung des Beweises aus [32] wurde in [21] für SR3𝑆superscriptR3S\subset{\rm R}^{3} geführt. Darüber hinaus wurde durch einen anderen Induktionsanfang die Klasse der Gebiete mit kompakter Einbettung (28)28(\ref{einlkomp}) nochmals erweitert. Dies führte unter anderem zu Teilmengen aus R3superscriptR3{\rm R}^{3}, die lokal Lipschitz–homöomorph zu Gebieten sind, die aus endlich vielen Zusammenhangskomponenten von p𝑝pcusp𝑐𝑢𝑠𝑝cusp’s, p<2𝑝2p<2 oder Kegelspitzen bestehen.    
Spuroperatoren Rq(S)R1/2q(S)superscript𝑅𝑞𝑆subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆R^{q}(S)\rightarrow R^{q}_{-1/2}(\partial S), Fortsetzungssätze und Lösungstheorien für das statische Problem

rot E=F,div E=G in S,NE=f in Sformulae-sequencerot 𝐸𝐹formulae-sequencediv 𝐸𝐺 in 𝑆𝑁𝐸𝑓 in 𝑆\displaystyle\mbox{\rm rot }E=F\ ,\ \mbox{\rm div }E=G\mbox{ in }S\ ,\ N\wedge E=f\mbox{ in }\partial S

wurden von Georgescu in [8] und von Paquet in [16] für Differentialformen auf kompakten glattberandeten Mannigfaltigkeiten untersucht.
Alonso und Valli fanden in [2] einen Weg, den Fortsetzungsoperator für Gebiete im R3superscriptR3{\rm R}^{3} durch Lösen geeigneter Differentialgleichungen herzuleiten. Im Falle einer leeren Trennmenge charakterisierten sie die Tangentialspuren der Felder aus Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) auf einem Randstück Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} und brachten eine Lösungstheorie für das Problem (27)27(\ref{maxmisch}).   
Weitere Untersuchungen des statischen Problems findet man in [13] und [18]. Die hierbei auftretenden harmonischen Felder wurden in [6], [7] und [15] mit klassischen Methoden behandelt. Für nicht glatte Gebiete S𝑆S hat Picard in [17], [19] gezeigt, daß sich die Dimensionen der harmonischen Differentialformen oder Neumann–Felder (26)26(\ref{einldirineu}) im Falle Γ2=SsubscriptΓ2𝑆\Gamma_{2}=\partial S, Γ1=subscriptΓ1\Gamma_{1}=\emptyset und q𝑞q beliebig durch die Betti–Zahlen des Gebietes ausdrücken lassen; genauer

dim(R0q(S)D0q,S(S))=βq,dimensionsuperscriptsubscript𝑅0𝑞𝑆superscriptsubscript𝐷0𝑞𝑆𝑆subscript𝛽𝑞\displaystyle\dim(R_{0}^{q}(S)\cap D_{0}^{q,\partial S}(S))=\beta_{q}\ ,

wobei βqsubscript𝛽𝑞\beta_{q} gerade die q𝑞q–te Betti Zahl ist.
Den Fall gemischter Randbedingungen und leerer Trennmenge betrachtete Kress in [12] für Gebiete im R3superscriptR3{\rm R}^{3}.    
Saranen untersuchte in [24] die Güte der Lösungen der Maxwellgleichungen in Kegelspitzen, indem er nach den Eigenformen auf dem Kegeldeckel entwickelte und die Koeffizienten untersuchte. Hierbei benutzte er die Resultate aus [32].

1.3 Vorgehensweise

In Kapitel 2 werden wir zunächst grundlegende Bezeichnungen einführen und einige Werkzeuge für deren Anwendung bereitstellen. Eine besondere Bedeutung kommt hier den Approximationseigenschaften zu. Während im Falle homogener Randbedingungen die Segmenteigenschaft genügt, um die Räume Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) und Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S) durch glatte Formen anzunähern, müssen wir im Falle wechselnder Randbedingungen zusätzlich ähnliche Voraussetzungen an die Randstücke Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} oder Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} stellen (Satz 2.20). Dies ist notwendig, um später auf den Satz von Stokes in Lemma 2.22 zugreifen zu können. Dieses Lemma liefert ein zweites wichtiges Werkzeug: Mit Hilfe von [33] stellen wir hier Formeln zur Verfügung, die den Zusammenhang zwischen der Rotation auf dem Rand und der Rotation im Inneren spezieller Gebiete, den Kegelspitzen, darlegen.    
Nach diesen Vorbereitungen zeigen wir in Kapitel 3, Satz 3.2 für einen glatten Rand S𝑆\partial S und eine glatte Trennmenge die Kompaktheit der Einbettung in (25)25(\ref{einlkompakt}). Den Beweis, führen wir wie in [21] (vgl. auch [32] und [31]) per Induktion über die Raumdimension: Gilt die kompakte Einbettung, so können wir nach Eigenformen entwickeln. Aus diesem Entwicklungsresultat in (N1)𝑁1(N-1)–dimensionalen Mannigfaltigkeiten folgt schließlich die kompakte Einbettung in N𝑁N–dimensionalen Gebieten mit glattem Rand und glatter Trennmenge. Bei diesem Dimensionssprung kommen uns die oben erwähnten Hilfsmittel zugute.    
In Kapitel 4 werden wir einen Regularitätssatz für Formen herleiten. Hier halten wir uns im wesentlichen an den Beweis aus [30] und modifizieren diesen an den Stellen, an denen von der speziellen Situation im R3superscriptR3{\rm R}^{3} Gebrauch gemacht wird. Dazu benutzen wir eine Spiegelungstechnik wie in [34].    
Mit Hilfe dieses Regularitätsresultates werden wir in den folgenden beiden Kapiteln Sätze über Spuren, Fortsetzungen (Kapitel 5) und Lösungstheorie zum statischen Maxwellproblem mit homogenen Randbedingungen (Kapitel 6) beweisen. Die hier angewandte Technik basiert auf der Formulierung geeigneter koerzitiver Hilbertraumprobleme und geht auf [2] zurück.    
Um in Kapitel 7 für q=1𝑞1q=1 die Dimension, der im Falle wechselnder Randbedingungen auftretenden Dirichlet–Neumann–Felder (26)26(\ref{einldirineu}) zu bestimmen, verallgemeinern wir die Methode aus [18].    
In Kapitel 8 berechnen wir zunächst für die halbe Kreislinie die Eigenformen des Maxwelloperators. Mit Hilfe des Entwicklungsresultates aus Kapitel 3 können wir die Eigenformen für den Halbkreis nach diesen entwickeln. Die Koeffizienten dieser Entwicklung erfüllen dann die Besselsche Differentialgleichung, über deren Lösungen, die Besselfunktionen, viele Arbeiten verfaßt wurden. Im Falle homogener Randbedingungen wurde ein ähnliches Verfahren in [24] angewandt.

2 Vorbereitung

2.1 Bezeichnungen

Mit RR{\rm R} bzw. CC{\rm C} bezeichnen wir die Menge der reellen bzw. komplexen Zahlen, mit NN{\rm N} die Menge der natürlichen Zahlen ohne 00. Für komplexe Zahlen z𝑧z ist z¯¯𝑧\overline{z} die Konjugation. Die imaginäre Einheit nennen wir ii{\rm i\,}. Falls U𝑈U eine Menge und n𝑛n eine natürliche Zahl ist, definieren wir rekursiv U1:=Uassignsuperscript𝑈1𝑈U^{1}:=U, Un:=Un1×Uassignsuperscript𝑈𝑛superscript𝑈𝑛1𝑈U^{n}:=U^{n-1}\times U. Für die Normen in RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} und CNsuperscriptC𝑁{\rm C}^{N} schreiben wir |||\cdot|.    
Sind U,V𝑈𝑉U,V Teilmengen eines metrischen Raumes (X,d)𝑋𝑑(X,d), so ist U¯¯𝑈\overline{U} der Abschluß und U𝑈\partial U der Rand von U𝑈U. Ist nicht klar, bezüglich welcher Metrik der Abschluß zu bilden ist, versehen wir U¯¯𝑈\overline{U} mit einem oberen Index d𝑑d. Wir sagen UVU\subset\subset V, wenn U¯¯𝑈\overline{U} kompakt und U¯V¯𝑈𝑉\overline{U}\subset V gilt. Die Abstandsfunktion bezeichnen wir mit dist und setzen dist (U,):=assigndist 𝑈\mbox{\rm dist }(U,\emptyset):=\infty.    
Für zwei Mengen U,V𝑈𝑉U,V ist (U,V)𝑈𝑉{\cal F}(U,V) die Menge aller Abbildungen f𝑓f, deren Definitionsbereich D(f):=Uassign𝐷𝑓𝑈D(f):=U ist, und deren Wertebereich R(f)𝑅𝑓R(f) in V𝑉V liegt; N(f)𝑁𝑓N(f) ist der Nullraum. Gilt UUsuperscript𝑈𝑈U^{\prime}\subset U, so bezeichnen wir mit f|Uf_{|_{U^{\prime}}} die Einschränkung von f𝑓f auf Usuperscript𝑈U^{\prime}. Wir schreiben supp fsupp 𝑓\mbox{\rm supp }f für den Träger einer komplexwertigen Funktion f𝑓f. Für GRN𝐺superscriptR𝑁G\subset{\rm R}^{N}, G𝐺G offen definieren wir weiter
C(G)subscript𝐶𝐺C_{\infty}(G) Raum der unendlich oft differenzierbaren komplexwertigen Funktionen C(G)\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(G) := {φC(G)|supp φG}\{\varphi\in C_{\infty}(G)\ |\ \mbox{\rm supp }\varphi\subset\subset G\} C(G¯)subscript𝐶¯𝐺C_{\infty}(\overline{G}) := {φ|G mit φC(RN)}\{\varphi_{|_{G}}\mbox{ mit }\varphi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }({\rm R}^{N})\} Lp(G)subscript𝐿𝑝𝐺L_{p}(G) Raum der Äquivalenzklassen aller Lebesgue–meßbaren Funktionen f𝑓f mit fLp(G):=(G|f(x)|pdx)1/p<assignsubscriptnorm𝑓subscript𝐿𝑝𝐺superscriptsubscript𝐺superscript𝑓𝑥𝑝dx1𝑝||f||_{L_{p}(G)}:=(\int_{G}|f(x)|^{p}{\rm dx})^{1/p}<\infty, p=1,2𝑝1.2p=1,2 <f,g>L2(G)<f,g>_{L_{2}(G)} := Gf(x)g(x)¯dxsubscript𝐺𝑓𝑥¯𝑔𝑥dx\int_{G}f(x)\overline{g(x)}{\rm dx} Hm(G)subscript𝐻𝑚𝐺H_{m}(G) Sobolevräume (siehe [37, Definition 3.1]) mit Norm
||||Hm(G)||\cdot||_{H_{m}(G)}.
   
Wir schreiben H1H2direct-sumsubscript𝐻1subscript𝐻2H_{1}\oplus H_{2} für die orthogonale Summe zweier Unterräume H1,H2subscript𝐻1subscript𝐻2H_{1},H_{2} eines Hilbertraumes. Der zu einem linearen Operator A𝐴A adjungierte Operator ist Asuperscript𝐴A^{*}. Haben wir in einem Raum H𝐻H ein Skalarprodukt <,>H<\cdot,\cdot>_{H} erklärt, so setzen wir ||x||H:=(<x,x>H)1/2||x||_{H}:=(<x,x>_{H})^{1/2} für xH𝑥𝐻x\in H. Die Dimension eines Vektorraumes V𝑉V ist dimVdimension𝑉\dim V.    
Mit c𝑐c bezeichnen wir Konstanten, die sich im Laufe eines Beweises ändern können, deren Änderungen aber unabhängig von aus dem Kontext ersichtlichen Eigenschaften sind.    
Elemente (i1,,iq){1,,N}qsubscript𝑖1subscript𝑖𝑞superscript1𝑁𝑞(i_{1},\cdots,i_{q})\in\{1,\cdots,N\}^{q} mit ikilsubscript𝑖𝑘subscript𝑖𝑙i_{k}\not=i_{l} für kl𝑘𝑙k\not=l nennen wir Multiindizes der Länge |I|:=qassign𝐼𝑞|I|:=q. Gilt i1<<iqsubscript𝑖1subscript𝑖𝑞i_{1}<\cdots<i_{q} für einen Multiindex I=(i1,,iq)𝐼subscript𝑖1subscript𝑖𝑞I=(i_{1},\cdots,i_{q}), so ist dieser geordnet. Die Menge der geordneten Multiindizes bezeichnen wir mit 𝒮(q,N)𝒮𝑞𝑁{\cal S}(q,N) und sagen jI𝑗𝐼j\in I, falls j{i1,,iq}=:j\in\{i_{1},\cdots,i_{q}\}=:{\cal I}, jI𝑗𝐼j\not\in I entsprechend. Im ersten Fall ist Ij=:(i^1,i^q1)I-j=:(\hat{i}_{1},\cdots\hat{i}_{q-1}) der geordnete Multiindex der Länge q1𝑞1q-1 mit {i^1,i^q1,j}=subscript^𝑖1subscript^𝑖𝑞1𝑗\{\hat{i}_{1},\cdots\hat{i}_{q-1},j\}={\cal I}, im zweiten Fall schreiben wir I+j=:(i^1,i^q+1)I+j=:(\hat{i}_{1},\cdots\hat{i}_{q+1}) für den geordneten Multiindex der Länge q+1𝑞1q+1 mit {i^1,i^q+1}{j}=subscript^𝑖1subscript^𝑖𝑞1𝑗\{\hat{i}_{1},\cdots\hat{i}_{q+1}\}\setminus\{j\}={\cal I}. Für einen ungeordneten Multiindex I𝐼I schreiben wir σ(I)𝜎𝐼\sigma(I) für das Vorzeichen der Permutation, welche die Ordnung wiederherstellt. Somit gilt für Multiindizes I𝐼I der Länge p𝑝p und J𝐽J der Länge q𝑞q

σ(I,J)=(1)pqσ(J,I),𝜎𝐼𝐽superscript1𝑝𝑞𝜎𝐽𝐼\displaystyle\sigma(I,J)=(-1)^{pq}\sigma(J,I)\ ,

wobei

I,J𝐼𝐽\displaystyle I,J :=assign\displaystyle:= (I,J):=(i1,,ip,j1,,jq)assign𝐼𝐽subscript𝑖1subscript𝑖𝑝subscript𝑗1subscript𝑗𝑞\displaystyle(I,J):=(i_{1},\cdots,i_{p},j_{1},\cdots,j_{q})
für I=(i1,,ip),J=(j1,,jq)formulae-sequence𝐼subscript𝑖1subscript𝑖𝑝𝐽subscript𝑗1subscript𝑗𝑞\displaystyle I=(i_{1},\cdots,i_{p})\ ,\ J=(j_{1},\cdots,j_{q})

für die Konkatenation von I𝐼I und J𝐽J steht. Wir bezeichnen mit 𝒥𝒥{\cal J} die Abbildung, die einen ungeordneten Multiindex sortiert und mit Isuperscript𝐼I^{\prime} den Multiindex, der die Gleichung 𝒥(I,I)=(1,,N)𝒥𝐼superscript𝐼1𝑁{\cal J}(I,I^{\prime})=(1,\cdots,N) erfüllt. Natürliche Zahlen wollen wir mit Multiindizes der Länge 1 identifizieren.    
Führen wir die Vorzeichen der ”Divergenz” (siehe (100)100(\ref{dddiv}) und Seite 2.2) und von ”**” in den Raumdimensionen N𝑁N und N1𝑁1N-1 ein durch

σq:=(1)N(q1),σq:=(1)(N1)(q1),κq:=(1)q(Nq),κq:=(1)q(N1q),subscript𝜎𝑞assignsuperscript1𝑁𝑞1absentsubscriptsuperscript𝜎𝑞assignsuperscript1𝑁1𝑞1absentsubscript𝜅𝑞assignsuperscript1𝑞𝑁𝑞absentsubscriptsuperscript𝜅𝑞assignsuperscript1𝑞𝑁1𝑞absent\displaystyle\begin{array}[]{rclcrclc}\sigma_{q}&:=&(-1)^{N(q-1)}&,&\sigma^{\prime}_{q}&:=&(-1)^{(N-1)(q-1)}&,\\ \kappa_{q}&:=&(-1)^{q(N-q)}&,&\kappa^{\prime}_{q}&:=&(-1)^{q(N-1-q)}&,\end{array} (32)

so gelten

κq+2=κq,σq+2=σq,κq=κNq,σNq=σq+1,κqσq+1=(1)q,σqσq+1=(1)N,σqκq=(1)N+q,subscript𝜅𝑞2subscript𝜅𝑞absentsubscript𝜎𝑞2subscript𝜎𝑞absentsubscript𝜅𝑞subscript𝜅𝑁𝑞absentsubscript𝜎𝑁𝑞subscript𝜎𝑞1absentsubscript𝜅𝑞subscript𝜎𝑞1superscript1𝑞absentsubscript𝜎𝑞subscript𝜎𝑞1superscript1𝑁absentsubscript𝜎𝑞subscript𝜅𝑞superscript1𝑁𝑞absentmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpressionmissing-subexpression\displaystyle\begin{array}[]{rclcrclcrclc}\kappa_{q+2}&=&\kappa_{q}&,&\sigma_{q+2}&=&\sigma_{q}&,&\kappa_{q}&=&\kappa_{N-q}&,\\ \sigma_{N-q}&=&\sigma_{q+1}&,&\kappa_{q}\sigma_{q+1}&=&(-1)^{q}&,&\sigma_{q}\sigma_{q+1}&=&(-1)^{N}&,\\ \sigma_{q}\kappa_{q}&=&(-1)^{N+q}&,&&&&&&&&\end{array} (36)

κ,σsuperscript𝜅superscript𝜎\kappa^{\prime},\sigma^{\prime} entsprechend, und

κq1σq=1,σqκq=(1)N+1.formulae-sequencesubscriptsuperscript𝜅𝑞1subscript𝜎𝑞1subscriptsuperscript𝜎𝑞subscript𝜅𝑞superscript1𝑁1\displaystyle\kappa^{\prime}_{q-1}\sigma_{q}=1\ ,\ \sigma^{\prime}_{q}\kappa_{q}=(-1)^{N+1}\ .

Das Kronecker–Symbol bezeichnen wir mit δi,jsubscript𝛿𝑖𝑗\delta_{i,j}.

2.2 Differentialformen

Sei in dieser Arbeit stets M𝑀M eine vollständige N𝑁N–dimensionale reelle differenzierbare Mannigfaltigkeit, versehen mit einer Orientierung und Riemannscher Metrik, kurz Mannigfaltigkeit, und S𝑆S eine offene Teilmenge mit kompaktem Abschluß in M𝑀M. Die folgenden Aussagen entnehmen wir [3] oder [11].    
Aus den Voraussetzungen an M𝑀M folgt die Existenz einer Metrik dMsubscript𝑑𝑀d_{M} auf M𝑀M. Wir nennen Paare (V,h)𝑉(V,h) Karten um x𝑥x in M𝑀M oder Koordinatenumgebung um x𝑥x, wenn V𝑉V eine offene Umgebung von x𝑥x in M𝑀M ist, und die Abbildung hh diese Umgebung diffeomorph auf eine offene Teilmenge des RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} abbildet. Wir treffen folgende Konvention:

  1.  

    Diffeomorphismen VU𝑉𝑈V\rightarrow U sind Einschränkungen invertierbarer Abbildungen V0U0subscript𝑉0subscript𝑈0V_{0}\rightarrow U_{0} mit V0,U0subscript𝑉0subscript𝑈0V_{0},U_{0} offen, VV0V\subset\subset V_{0}, UU0U\subset\subset U_{0}, die in beiden Richtungen unendlich oft differenzierbar sind.

Die Tangenten in einem Punkt x𝑥x an M𝑀M, die wir als Derivationen auf C(m)subscript𝐶𝑚C_{\infty}(m) (das ist die Menge der reellwertigen Funktionen f𝑓f, die in einer Umgebung U:=U(f)Massign𝑈𝑈𝑓𝑀U:=U(f)\subset M von m𝑚m definiert und unendlich oft differenzierbar sind ) auffassen können, spannen einen N𝑁N–dimensionalen linearen Raum 𝒯xsubscript𝒯𝑥{\cal T}_{x} oder 𝒯Mx𝒯subscript𝑀𝑥{\cal T}M_{x} auf. Für xM𝑥𝑀x\in M bezeichnen wir den komplexen Raum der alternierenden kovarianten Tensoren vom Rang q𝑞q zum Tangentialraum von x𝑥x mit Aq(x)superscript𝐴𝑞𝑥A^{q}(x) und dessen Bündel mit Aq(M)superscript𝐴𝑞𝑀A^{q}(M). Elemente aus Aq(M)superscript𝐴𝑞𝑀A^{q}(M) nennen wir q𝑞q–Formen oder Formen. Ist q<0𝑞0q<0 oder q>N𝑞𝑁q>N, so identifizieren wir solche mit der Nullabbildung. Auf dem Raum Aq(M)superscript𝐴𝑞𝑀A^{q}(M) ist ein äußeres Produkt :Aq(M)×Ap(M)Aq+p(M)\wedge:A^{q}(M)\times A^{p}(M)\rightarrow A^{q+p}(M) (punktweise) erklärt mit der Eigenschaft

ΦAq(M)ΨAp(M)ΦΨ=(1)qpΨΦ.subscriptΦsuperscript𝐴𝑞𝑀subscriptΨsuperscript𝐴𝑝𝑀ΦΨsuperscript1𝑞𝑝ΨΦ\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in A^{q}(M)}\bigwedge\limits_{\Psi\in A^{p}(M)}\Phi\wedge\Psi=(-1)^{qp}\Psi\wedge\Phi\ .

In einer Koordinatenumgebung (V,h)𝑉(V,h) um x𝑥x bilden die Differentiale dhisuperscriptdh𝑖{\rm dh}^{i} der Koordinatenfunktionen hisubscript𝑖h_{i} eine Basis von A1(x)superscript𝐴1𝑥A^{1}(x), damit auch von A1(SV)superscript𝐴1𝑆𝑉A^{1}(S\cap V), und wir können in SV𝑆𝑉S\cap V eine Form ΦΦ\Phi eindeutig darstellen durch

Φ=I𝒮(q,N)ΦIdhIΦsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscriptΦ𝐼superscriptdh𝐼\displaystyle\Phi=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}{\rm dh}^{I}\mbox{ } (37)

mit ΦI:VC:subscriptΦ𝐼𝑉C\Phi_{I}:V\rightarrow{\rm C} und dhI:=dhi1dhiqassignsuperscriptdh𝐼superscriptdhsubscript𝑖1superscriptdhsubscript𝑖𝑞{\rm dh}^{I}:={\rm dh}^{i_{1}}\wedge\cdots\wedge{\rm dh}^{i_{q}} für I:=(i1,,iq)assign𝐼subscript𝑖1subscript𝑖𝑞I:=(i_{1},\cdots,i_{q}). Wegen der Anforderungen an M𝑀M ist A1(x)superscript𝐴1𝑥A^{1}(x) mit einer Orientierung und Bilinearform versehen. Für eine positiv orientierte Orthonormalbasis {dhi|i=1,,N}conditional-setsuperscriptdh𝑖𝑖1𝑁\{{\rm dh}^{i}\ |\ i=1,\cdots,N\} erklären wir punktweise den Sternoperator mittels

dhI=σ(I,I)dhI.\displaystyle*{\rm dh}^{I}=\sigma(I,I^{\prime}){\rm dh}^{I^{\prime}}\ .\mbox{ } (38)

Dieser ist unabhängig von der Wahl der Karten und liefert einen Isomorphismus :Aq(S)ANq(S)*:A^{q}(S)\rightarrow A^{N-q}(S) mit den Eigenschaften

Φ\displaystyle**\Phi =\displaystyle= κqΦsubscript𝜅𝑞Φ\displaystyle\kappa_{q}\Phi
ΦΨΦΨ\displaystyle\Phi\wedge\Psi =\displaystyle= ΦΨ\displaystyle*\Phi\wedge*\Psi
(φΦ)absent𝜑Φ\displaystyle\ *(\varphi\Phi) =\displaystyle= φΦ𝜑Φ\displaystyle\varphi*\Phi

für ΦAq(S)Φsuperscript𝐴𝑞𝑆\Phi\in A^{q}(S), ΨANq(S)Ψsuperscript𝐴𝑁𝑞𝑆\Psi\in A^{N-q}(S) und φA0(S)𝜑superscript𝐴0𝑆\varphi\in A^{0}(S).   
Wir sagen φCm(S)𝜑subscript𝐶𝑚𝑆\varphi\in C_{m}(S), mN{0}{}𝑚N0m\in{\rm N}\cup\{0\}\cup\{\infty\}, wenn für eine Karte, dann alle Karten (V,h)𝑉(V,h) die Funktionen φh1𝜑superscript1\varphi\circ h^{-1} in Cm(h(SV))subscript𝐶𝑚𝑆𝑉C_{m}(h(S\cap V)) liegen. Sind die Komponentenfunktionen einer Form ΦΦ\Phi in der Darstellung (37)37(\ref{philokal}) aus Cm(S)subscript𝐶𝑚𝑆C_{m}(S), so schreiben wir ΦCmq(S)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑚𝑞𝑆\Phi\in C_{m}^{q}(S) und definieren weiter

C(S)mq\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{m}^{q}(S) :=assign\displaystyle:= {ΦCmq(S)|supp ΦS}\displaystyle\{\Phi\in C_{m}^{q}(S)\ |\ \mbox{\rm supp }\Phi\subset\subset S\}
Cmq(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑚𝑞¯𝑆\displaystyle C_{m}^{q}(\overline{S}) :=assign\displaystyle:= {Φ|S|ΦC(M)mq}.\displaystyle\{\Phi_{|_{S}}\ |\ \Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{m}^{q}(M)\}\ .

Ist q=0𝑞0q=0, verzichten wir manchmal auf den oberen Index q𝑞q.   
Die äußere Ableitung dd{\rm d} hat die Eigenschaften

d(ΦΨ)dΦΨ\displaystyle{\rm d}(\Phi\wedge\Psi) =\displaystyle= dΦΨ+(1)qΦdΨdΦΨsuperscript1𝑞ΦdΨ\displaystyle{\rm d}\Phi\wedge\Psi+(-1)^{q}\Phi\wedge{\rm d}\Psi\mbox{ } (39)
ddΦddΦ\displaystyle{\rm d}{\rm d}\Phi =\displaystyle= 00\displaystyle 0\mbox{ } (40)

für alle ΦCq(S)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q}(S), ΨCp(S)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑝𝑆\Psi\in C_{\infty}^{p}(S) und ist lokal erklärt durch

dΦdΦ\displaystyle{\rm d}\Phi =\displaystyle= I𝒮(q,N)j=1NjΦIdhjdhIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscriptsubscript𝑗1𝑁subscript𝑗subscriptΦ𝐼superscriptdh𝑗superscriptdh𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\sum_{j=1}^{N}\partial_{j}\Phi_{I}{\rm dh}^{j}\wedge{\rm dh}^{I} (41)
=\displaystyle= I𝒮(q+1,N)jIσ(j,Ij)jΦIjdhIsubscript𝐼𝒮𝑞1𝑁subscript𝑗𝐼𝜎𝑗𝐼𝑗subscript𝑗subscriptΦ𝐼𝑗superscriptdh𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q+1,N)}\sum_{j\in I}\sigma(j,I-j)\partial_{j}\Phi_{I-j}{\rm dh}^{I}\mbox{ }

mit jΦI:=hjΦI:=dΦI(j)assignsubscript𝑗subscriptΦ𝐼subscript𝑗subscriptΦ𝐼assigndsubscriptΦ𝐼subscript𝑗\partial_{j}\Phi_{I}:=\frac{\partial}{\partial h_{j}}\Phi_{I}:={\rm d}\Phi_{I}(\partial_{j}) für das Differential dd{\rm d} und den Tangentialvektor jsubscript𝑗\partial_{j} mit dhi(j)=δi,jsubscriptdh𝑖subscript𝑗subscript𝛿𝑖𝑗{\rm dh}_{i}(\partial_{j})=\delta_{i,j}, ΦΦ\Phi wie in (37)37(\ref{philokal}). Auf Formen ΦC(S)Φsubscript𝐶𝑆\Phi\in C_{\infty}(S) wirkt dd{\rm d} wie das Differential. Die Koableitung δ:=σqd\delta:=\sigma_{q}*{\rm d}* hat im Falle einer positiv orientierten Orthonormalbasis {dhi,i=1,,N}formulae-sequencesuperscriptdh𝑖𝑖1𝑁\{{\rm dh}^{i},i=1,\cdots,N\} lokal die Darstellung

δΦ𝛿Φ\displaystyle\delta\Phi =\displaystyle= I𝒮(q1,N)jIσ(j,I)jΦI+jdhI.formulae-sequencesubscript𝐼𝒮𝑞1𝑁subscript𝑗𝐼𝜎𝑗𝐼subscript𝑗subscriptΦ𝐼𝑗superscriptdh𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q-1,N)}\sum_{j\not\in I}\sigma(j,I)\partial_{j}\Phi_{I+j}{\rm dh}^{I}\ .\mbox{ } (42)

Gilt für eine Karte (V,h)𝑉(V,h) und Zahlen ai,bisubscript𝑎𝑖subscript𝑏𝑖a_{i},b_{i}

Q:={xM|ai<hi(x)<bi,i=1,,N}V,assign𝑄conditional-set𝑥𝑀formulae-sequencesubscript𝑎𝑖subscript𝑖𝑥subscript𝑏𝑖𝑖1𝑁𝑉\displaystyle Q:=\{x\in M\ |\ a_{i}<h_{i}(x)<b_{i}\ ,\ i=1,\cdots,N\}\subset V\ ,

so definieren wir für Φ=ΦIdhIC(M)N\Phi=\Phi_{I}{\rm dh}^{I}\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{N}(M)

QΦ:=a1b1aNbNΦI(h1,,hN)dhNdh1.formulae-sequenceassignsubscript𝑄Φsuperscriptsubscriptsubscript𝑎1subscript𝑏1superscriptsubscriptsubscript𝑎𝑁subscript𝑏𝑁subscriptΦ𝐼subscript1subscript𝑁superscriptdh𝑁superscriptdh1\displaystyle\int_{Q}\Phi:=\int_{a_{1}}^{b_{1}}\cdots\int_{a_{N}}^{b_{N}}\Phi_{I}(h_{1},\cdots,h_{N}){\rm dh}^{N}\cdots{\rm dh}^{1}\ .\mbox{ } (43)

Ist ξαsubscript𝜉𝛼\xi_{\alpha} eine der Überdeckung Qαsubscript𝑄𝛼Q_{\alpha} untergeordnete Zerlegung der 1, so ist der Ausdruck

ME:=αQαξαΦassignsubscript𝑀𝐸subscript𝛼subscriptsubscript𝑄𝛼subscript𝜉𝛼Φ\displaystyle\int_{M}E:=\sum_{\alpha}\int_{Q_{\alpha}}\xi_{\alpha}\Phi

unabhängig von der Wahl der Karten. Integration über Teilmengen von M𝑀M realisieren wir wie üblich mit der charakteristischen Funktion. Für ΦC(M)N1\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{N-1}(M) gilt

MdΦ=0.formulae-sequencesubscript𝑀differential-dΦ0\displaystyle\int_{M}{\rm d}\Phi=0\ .\mbox{ } (44)

Eine unendlich oft differenzierbare Abbildung τ:SMS~M~:𝜏𝑆𝑀~𝑆~𝑀\tau:S\subset M\rightarrow\tilde{S}\subset\tilde{M} induziert eine Abbildung (xS𝑥𝑆x\in S)

τ:𝒯Mx𝒯M~τ(x)tτtsubscript𝜏:𝒯subscript𝑀𝑥𝒯subscript~𝑀𝜏𝑥missing-subexpressionmissing-subexpression𝑡subscript𝜏𝑡\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\tau_{*}&:&{\cal T}M_{x}&\longrightarrow&{\cal T}\tilde{M}_{\tau(x)}\\ {}\hfil&{}\hfil&t&\longmapsto&\tau_{*}t\end{array} (47)
mit (τt)(f):=t(fτ).assignmit subscript𝜏𝑡𝑓𝑡𝑓𝜏\displaystyle\mbox{ mit }(\tau_{*}t)(f):=t(f\circ\tau)\ .

Wir bezeichnen den Raum der q𝑞q–Tupel von Tangentialvektoren aus 𝒯xsubscript𝒯𝑥{\cal T}_{x} bzw. 𝒯Mx𝒯subscript𝑀𝑥{\cal T}M_{x} mit 𝒯xqsubscriptsuperscript𝒯𝑞𝑥{\cal T}^{q}_{x} bzw. 𝒯qMxsuperscript𝒯𝑞subscript𝑀𝑥{\cal T}^{q}M_{x} und erklären für ΦAq(S~)Φsuperscript𝐴𝑞~𝑆\Phi\in A^{q}(\tilde{S}) die Form τΦAq(S)superscript𝜏Φsuperscript𝐴𝑞𝑆\tau^{*}\Phi\in A^{q}(S) durch

(τΦ)x(v)=Φτ(x)(τv)subscriptsuperscript𝜏Φ𝑥𝑣subscriptΦ𝜏𝑥subscript𝜏𝑣\displaystyle(\tau^{*}\Phi)_{x}(v)=\Phi_{\tau(x)}(\tau_{*}v)\mbox{ } (48)

für alle Tangentialvektoren v𝒯xq𝑣subscriptsuperscript𝒯𝑞𝑥v\in{\cal T}^{q}_{x}. Hierbei verstehen wir den Ausdruck τvsubscript𝜏𝑣\tau_{*}v komponentenweise. Die Abbildung τ:Aq(S~)Aq(S):superscript𝜏superscript𝐴𝑞~𝑆superscript𝐴𝑞𝑆\tau^{*}:A^{q}(\tilde{S})\rightarrow A^{q}(S) hat die Eigenschaften

φA0(S~)τφsubscript𝜑superscript𝐴0~𝑆superscript𝜏𝜑\displaystyle\bigwedge\limits_{\varphi\in A^{0}(\tilde{S})}\tau^{*}\varphi =\displaystyle= φτ𝜑𝜏\displaystyle\varphi\circ\tau
ΦAq(S~)ΨAp(S~)τ(ΦΨ)subscriptΦsuperscript𝐴𝑞~𝑆subscriptΨsuperscript𝐴𝑝~𝑆superscript𝜏ΦΨ\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in A^{q}(\tilde{S})}\bigwedge\limits_{\Psi\in A^{p}(\tilde{S})}\tau^{*}(\Phi\wedge\Psi) =\displaystyle= τΦτΨsuperscript𝜏Φsuperscript𝜏Ψ\displaystyle\tau^{*}\Phi\wedge\tau^{*}\Psi
ΦCq(S~)dτΦsubscriptΦsuperscriptsubscript𝐶𝑞~𝑆dsuperscript𝜏Φ\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{q}(\tilde{S})}{\rm d}\tau^{*}\Phi =\displaystyle= τdΦsuperscript𝜏dΦ\displaystyle\tau^{*}{\rm d}\Phi\mbox{ } (49)
ΦCN(S~¯)SτΦsubscriptΦsuperscriptsubscript𝐶𝑁¯~𝑆subscript𝑆superscript𝜏Φ\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{N}(\overline{\tilde{S}})}\int_{S}\tau^{*}\Phi =\displaystyle= S~Φ,subscript~𝑆Φ\displaystyle\int_{\tilde{S}}\Phi\ ,

wobei die letzte Aussage nur für orientierungserhaltende Diffeomorphismen τ𝜏\tau gilt. Für solche erklären wir die linearen Transformationen ϵ,μ:Aq(S)Aq(S):italic-ϵ𝜇superscript𝐴𝑞𝑆superscript𝐴𝑞𝑆\epsilon,\mu:A^{q}({S})\rightarrow A^{q}(S) durch

ϵitalic-ϵ\displaystyle\epsilon :=assign\displaystyle:= ϵτ:=ϵτq:=κqτ(τ)1assignsubscriptitalic-ϵ𝜏subscriptsuperscriptitalic-ϵ𝑞𝜏assignsubscript𝜅𝑞superscript𝜏superscriptsuperscript𝜏1\displaystyle\epsilon_{\tau}:=\epsilon^{q}_{\tau}:=\kappa_{q}*\tau^{*}*(\tau^{*})^{-1}\mbox{ } (50)
μ𝜇\displaystyle\mu :=assign\displaystyle:= μτ:=μτq:=κqτ(τ1).\displaystyle\mu_{\tau}:=\mu^{q}_{\tau}:=\kappa_{q}\tau^{*}*(\tau^{-1})^{*}*\ .\mbox{ } (51)

Der Kettenregel entnehmen wir die Eigenschaften

ϵτabsentitalic-ϵsuperscript𝜏\displaystyle*\epsilon\tau^{*} =\displaystyle= τsuperscript𝜏\displaystyle\tau^{*}*\mbox{ } (52)
ϵμitalic-ϵ𝜇\displaystyle\epsilon\mu =\displaystyle= id.id\displaystyle{\rm id}\ .

Lokal wirkt τsuperscript𝜏\tau^{*} in folgender Weise: Bildet τ𝜏\tau die Koordinatenumgebung VM𝑉𝑀V\subset M diffeomorph auf WM~𝑊~𝑀W\subset\tilde{M} ab, und sind hi:VV1RN:subscript𝑖𝑉subscript𝑉1superscriptR𝑁h_{i}:V\rightarrow V_{1}\subset{\rm R}^{N} und gi:WW1RN:subscript𝑔𝑖𝑊subscript𝑊1superscriptR𝑁g_{i}:W\rightarrow W_{1}\subset{\rm R}^{N} die Koordinatenabbildungen, F:V1W1,xgτh1(x):𝐹formulae-sequencesubscript𝑉1subscript𝑊1maps-to𝑥𝑔𝜏superscript1𝑥F:V_{1}\rightarrow W_{1},x\mapsto g\circ\tau\circ h^{-1}(x) und

Φ(w):=I𝒮(q,N)ΦI(w)dgI,assignΦ𝑤subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscriptΦ𝐼𝑤superscriptdg𝐼\displaystyle\Phi(w):=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}(w){\rm dg}^{I}\ ,

wW𝑤𝑊w\in W, so gilt für vV𝑣𝑉v\in V nach [31]

τΦ(v)superscript𝜏Φ𝑣\displaystyle\tau^{*}\Phi(v) =\displaystyle= I𝒮(q,N)|J|=qσ(J)E𝒥(J)(τ(v))IFJ(h(v))dhIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript𝐽𝑞𝜎𝐽subscript𝐸𝒥𝐽𝜏𝑣subscript𝐼subscript𝐹𝐽𝑣superscriptdh𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\sum_{|J|=q}\sigma(J)E_{{\cal J}(J)}(\tau(v))\partial_{I}F_{J}(h(v)){\rm dh}^{I}\mbox{ } (53)
IFJ(x)subscript𝐼subscript𝐹𝐽𝑥\displaystyle\partial_{I}F_{J}(x) :=assign\displaystyle:= i1Fj1(x)iqFjq(x).subscriptsubscript𝑖1subscript𝐹subscript𝑗1𝑥subscriptsubscript𝑖𝑞subscript𝐹subscript𝑗𝑞𝑥\displaystyle\partial_{i_{1}}F_{j_{1}}(x)\cdots\partial_{i_{q}}F_{j_{q}}(x)\ .

Für Koordinaten xi=τi(y)subscript𝑥𝑖subscript𝜏𝑖𝑦x_{i}=\tau_{i}(y) im RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} folgt daraus

τdxi=dτi(y)=j=1Njτi(y)dyj.formulae-sequencesuperscript𝜏𝑑superscript𝑥𝑖𝑑subscript𝜏𝑖𝑦superscriptsubscript𝑗1𝑁subscript𝑗subscript𝜏𝑖𝑦𝑑superscript𝑦𝑗\displaystyle\tau^{*}dx^{i}=d\tau_{i}(y)=\sum_{j=1}^{N}\partial_{j}\tau_{i}(y)dy^{j}\ .\mbox{ } (54)

   
Wir betrachten noch den Spezialfall der Inklusion: Ist S𝑆\partial S eine differenzierbare Untermannigfaltigkeit von M𝑀M, so gilt für die Einbettung

ι:SMxx𝜄:𝑆𝑀missing-subexpressionmissing-subexpression𝑥𝑥\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\iota&:&\partial S&\longrightarrow&M\\ {}\hfil&{}\hfil&x&\longmapsto&x\end{array} (57)

der Satz von Stokes

SdΦ=SιΦ.formulae-sequencesubscript𝑆differential-dΦsubscript𝑆superscript𝜄Φ\displaystyle\int_{S}{\rm d}\Phi=\int_{\partial S}\iota^{*}\Phi\ .\mbox{ } (58)

Wir benutzen ohne weiteren Kommentar die folgenden Konventionen:

  1. i)

    Für eine offene Teilmenge T0subscript𝑇0T_{0} von T𝑇T sei ι:T0T:𝜄subscript𝑇0𝑇\iota:T_{0}\rightarrow T die Inklusion xxmaps-to𝑥𝑥x\mapsto x. Die Einschränkung ιsuperscript𝜄\iota^{*} einer Form ΦAq(T)Φsuperscript𝐴𝑞𝑇\Phi\in A^{q}(T) auf T0subscript𝑇0T_{0} bezeichnen wir wieder mit ΦΦ\Phi und bemerken, daß die Einschränkung nicht nur mit äußerem Produkt und äußerer Ableitung, sondern auch mit Sternoperator und Koableitung tauscht.

  2. ii)

    Ist ΦAq(T0)Φsuperscript𝐴𝑞subscript𝑇0\Phi\in A^{q}(T_{0}), T0Tsubscript𝑇0𝑇T_{0}\subset T, so bezeichnen wir die Fortsetzung von ΦΦ\Phi auf T𝑇T durch 0 auch wieder mit ΦΦ\Phi.

Gilt in ii) dist (supp Φ,TT0)>0dist supp Φ𝑇subscript𝑇00\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }\Phi,T\setminus T_{0})>0 und gehört ΦΦ\Phi zu irgendeinem der im folgenden eingeführten Räume von q𝑞q–Formen auf T0subscript𝑇0T_{0} (z.B. ΦC(T0)q\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(T_{0})), so gilt dies auch für die Nullfortsetzung (ΦC(T)q\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(T)).

2.3 Geometrische Voraussetzungen

Bezeichne UN(R)subscript𝑈𝑁𝑅U_{N}(R) die Kugel um den Nullpunkt des RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} mit Radius R𝑅R und

UN+(R)superscriptsubscript𝑈𝑁𝑅\displaystyle U_{N}^{+}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN(R)|xN>0}conditional-set𝑥subscript𝑈𝑁𝑅subscript𝑥𝑁0\displaystyle\{x\in U_{N}(R)\ |\ x_{N}>0\}
UN(R)superscriptsubscript𝑈𝑁𝑅\displaystyle U_{N}^{-}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN(R)|xN<0}conditional-set𝑥subscript𝑈𝑁𝑅subscript𝑥𝑁0\displaystyle\{x\in U_{N}(R)\ |\ x_{N}<0\}
UN0(R)superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅\displaystyle U_{N}^{0}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN(R)|xN=0}conditional-set𝑥subscript𝑈𝑁𝑅subscript𝑥𝑁0\displaystyle\{x\in U_{N}(R)\ |\ x_{N}=0\}
UN0,+(R)superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅\displaystyle U_{N}^{0,+}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN0(R)|x1>0}conditional-set𝑥superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅subscript𝑥10\displaystyle\{x\in U_{N}^{0}(R)\ |\ x_{1}>0\}
UN0,(R)superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅\displaystyle U_{N}^{0,-}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN0(R)|x1<0}conditional-set𝑥superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅subscript𝑥10\displaystyle\{x\in U_{N}^{0}(R)\ |\ x_{1}<0\}
UN0,0(R)superscriptsubscript𝑈𝑁0.0𝑅\displaystyle U_{N}^{0,0}(R) :=assign\displaystyle:= {xUN0(R)|x1=0}.conditional-set𝑥superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑅subscript𝑥10\displaystyle\{x\in U_{N}^{0}(R)\ |\ x_{1}=0\}\ .

Die Sphäre im RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} mit Radius R𝑅R nennen wir SN(R)subscript𝑆𝑁𝑅S_{N}(R). Im Falle R=1𝑅1R=1 verzichten wir auf die Angabe des Radius.    

Definition 2.1


  1. i)

    Ist S𝑆\partial S eine (N1)𝑁1(N-1)–dimensionale glatte Untermannigfaltigkeit von M𝑀M, und existiert um jedes xS𝑥𝑆x\in\partial S eine ”Randkarte”, das ist eine Karte (V,h)𝑉(V,h) für M𝑀M mit

    h(x)=0h(V¯)=UN¯h(SV)=UN0h(SV)=UN,}cases𝑥0¯𝑉¯subscript𝑈𝑁𝑆𝑉superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑆𝑉superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle\left.\begin{array}[]{lcl}h(x)&=&0\\ h(\overline{V})&=&\overline{U_{N}}\\ h(\partial S\cap V)&=&U_{N}^{0}\\ h(S\cap V)&=&U_{N}^{-}\ ,\end{array}\right\}\mbox{ } (63)

    so nennen wir S𝑆S glatt.

  2. ii)

    Wir sagen S𝑆S besitzt die Segmenteigenschaft, falls um jedes xS𝑥𝑆x\in\partial S eine Karte (V,h)𝑉(V,h) für M𝑀M, ein ρ(0,1)𝜌0.1\rho\in(0,1) und ein Vektor yRN𝑦superscriptR𝑁y\in{\rm R}^{N} existieren mit

    h(V¯)=UN¯(UN(ρ)h(SV)¯)+τyh(SV) für  alle τ(0,1).}cases¯𝑉¯subscript𝑈𝑁subscript𝑈𝑁𝜌¯𝑆𝑉𝜏𝑦𝑆𝑉 für  alle 𝜏0.1\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}h(\overline{V})&=&\overline{U_{N}}\\ (U_{N}(\rho)\cap\overline{h(S\cap V)})+\tau y&\subset&h(S\cap V)\mbox{ f\"{u}r }\mbox{ alle }\tau\in(0,1)\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (66)
Definition 2.2


Sei (S,Γ1,Γ2)M×M×M𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀𝑀𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\subset M\times M\times M. Wir sagen (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M), falls Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} und Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} relativ offene Teilmengen in S𝑆\partial S sind und die Eigenschaften

Γ1Γ2subscriptΓ1subscriptΓ2\displaystyle\Gamma_{1}\cap\Gamma_{2} =\displaystyle= \displaystyle\emptyset
Γ1=Γ2subscriptΓ1subscriptΓ2\displaystyle\partial\Gamma_{1}=\partial\Gamma_{2} =:absent:\displaystyle=: γ𝛾\displaystyle\gamma
Γ1Γ2γsubscriptΓ1subscriptΓ2𝛾\displaystyle\Gamma_{1}\cup\Gamma_{2}\cup\gamma =\displaystyle= S disjunkt𝑆 disjunkt\displaystyle\partial S\mbox{ disjunkt }

besitzen. Die Menge γ𝛾\gamma nennen wir Trennmenge.

Definition 2.3


Sei (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) und bezeichne γ𝛾\gamma die Trennmenge.

  1. i)

    Ist S𝑆S glatt, so heißt (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) Gebiet mit Übergangsrand.

  2. ii)

    Ist zusätzlich γ𝛾\gamma eine (N2)𝑁2(N-2)–dimensionale glatte Untermannigfaltigkeit von S𝑆\partial S, und existiert um jedes xγ𝑥𝛾x\in\gamma eine ”glatte Übergangsrandkarte” (V,h)𝑉(V,h) für M𝑀M mit (63)63(\ref{karte}) und

    h(Γ1V)=UN0,h(Γ2V)=UN0,+h(γV)=UN0,0,}casessubscriptΓ1𝑉superscriptsubscript𝑈𝑁0subscriptΓ2𝑉superscriptsubscript𝑈𝑁0𝛾𝑉superscriptsubscript𝑈𝑁0.0\displaystyle\left.\begin{array}[]{lcl}h(\Gamma_{1}\cap V)&=&U_{N}^{0,-}\\ h(\Gamma_{2}\cap V)&=&U_{N}^{0,+}\\ h(\gamma\cap V)&=&U_{N}^{0,0}\ ,\end{array}\right\}\mbox{ } (70)

    so heißt (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) glatt.

  3. iii)

    Ein Gebiet (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) mit Übergangsrand heißt S–Gebiet (Segment–Gebiet), wenn für ein j{1,2}𝑗1.2j\in\{1,2\} und um jedes x𝑥x aus der Trennmenge eine Übergangsrandkarte (V,h)𝑉(V,h) mit (63)63(\ref{karte}), ein Vektor yRN𝑦superscriptR𝑁y\in{\rm R}^{N} und ein ρ(0,1)𝜌0.1\rho\in(0,1) existieren mit

    (UN(ρ)h(ΓjV)¯)+τyh(ΓjV) für  alle τ(0,1).formulae-sequencesubscript𝑈𝑁𝜌¯subscriptΓ𝑗𝑉𝜏𝑦subscriptΓ𝑗𝑉 für  alle 𝜏0.1\displaystyle(U_{N}(\rho)\cap\overline{h(\Gamma_{j}\cap V)})+\tau y\subset h(\Gamma_{j}\cap V)\mbox{ f\"{u}r }\mbox{ alle }\tau\in(0,1)\ .\mbox{ } (71)
Bemerkung 2.4


Erfüllt (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) die Bedingungen in Definition 2.3, iii) mit j=1𝑗1j=1 und dem Vektor y𝑦y, so auch für j=2𝑗2j=2 mit dem Vektor y𝑦-y. Daher ist die Bezeichnung S–Gebiet unabhängig von j𝑗j in (71)71(\ref{segeig}).

Wir fassen die oben gemachten Definitionen zusammen und sammeln Eigenschaften der in dieser Arbeit betrachteten Mengen S𝑆S:
Um jeden Punkt xS𝑥𝑆x\in S bzw. yΓi𝑦subscriptΓ𝑖y\in\Gamma_{i} (i=1,2)𝑖1.2(i=1,2) bzw. zγ𝑧𝛾z\in\gamma existiert eine Karte (V,h)𝑉(V,h) mit x𝑥x bzw. y𝑦y bzw. zV𝑧𝑉z\in V. Wir können o.B.d.A. annehmen, daß SV=𝑆𝑉\partial S\cap V=\emptyset für Karten (V,h)𝑉(V,h) um xS𝑥𝑆x\in S und S¯VSΓi¯𝑆𝑉𝑆subscriptΓ𝑖\overline{S}\cap V\subset S\cup\Gamma_{i} für Karten um yΓi𝑦subscriptΓ𝑖y\in\Gamma_{i} gilt. Im ersten Fall nennen wir (V,h)𝑉(V,h) eine interne Karte, im zweiten Fall eine interne Randkarte und im dritten Fall (zγ)𝑧𝛾(z\in\gamma) eine Übergangsrandkarte. Letztere beiden nennen wir gemeinsam Randkarten. Da S𝑆S kompakt ist, genügt eine endliche Kollektion {(Vk,hk)|k=1,,K}conditional-setsubscript𝑉𝑘subscript𝑘𝑘1𝐾\{(V_{k},h_{k})\ |\ k=1,\cdots,K\} von Karten, um S¯¯𝑆\overline{S} mit {Vk|k=1,K}conditional-setsubscript𝑉𝑘𝑘1𝐾\{V_{k}\ |\ k=1,\cdots K\} zu überdecken. Hierzu sei {ξk|k=1,,K}conditional-setsubscript𝜉𝑘𝑘1𝐾\{\xi_{k}\ |\ k=1,\cdots,K\} eine untergeordnete Zerlegung der 1. Wir können o.B.d.A. weiter annehmen, daß stets

hk(Vk)=UN(0,1) und supp ξkhk1UN(0,13)hk(SVk)¯subscript𝑘subscript𝑉𝑘subscript𝑈𝑁0.1 und supp subscript𝜉𝑘superscriptsubscript𝑘1subscript𝑈𝑁013¯subscript𝑘𝑆subscript𝑉𝑘\displaystyle h_{k}(V_{k})=U_{N}(0,1)\ \mbox{ und }\ \mbox{\rm supp }\xi_{k}\circ h_{k}^{-1}\subset U_{N}(0,\frac{1}{3})\cap\overline{h_{k}(S\cap V_{k})}\mbox{ } (72)

für alle k𝑘k erfüllt sind. Je nach Regularität der Geometrie unterscheiden wir drei Typen von Daten:

  1. i)

    Glatte Gebiete mit glattem Übergangsrand: Hier haben die internen Randkarten die Eigenschaft (63)63(\ref{karte}) und die Übergangsrandkarten die Eigenschaft (70)70(\ref{karte2}).

  2. ii)

    S–Gebiete: Interne Randkarten haben die Eigenschaft (63)63(\ref{karte}), während Übergangsrandkarten die Eigenschaft (71)71(\ref{segeig}) haben.

  3. iii)

    Z–Gebiete (werden in Abschnitt 3 definiert)

  4. iv)

    Gebiete, an deren Rand wir keine Voraussetzungen stellen möchten: Von den Karten (V,h)𝑉(V,h) fordern wir lediglich h:V¯UN¯:¯𝑉¯subscript𝑈𝑁h:\overline{V}\rightarrow\overline{U_{N}}.

2.4 Die Sobolevräume Hmqsuperscriptsubscript𝐻𝑚𝑞H_{m}^{q}

Mit den oben erwähnten Karten (Vk,hk)subscript𝑉𝑘subscript𝑘(V_{k},h_{k}), k=1,,K𝑘1𝐾k=1,\cdots,K definieren wir für m[0,)𝑚0m\in[0,\infty) die Sobolevräume Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆H_{m}^{q}(S) als die Menge der Formen EAq(S)𝐸superscript𝐴𝑞𝑆E\in A^{q}(S) mit

EHmq(S):=(k=1KI𝒮(q,N)EIkHm(hk(SVk))2)1/2<,formulae-sequenceassignsubscriptnorm𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆superscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝐾subscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscriptsubscriptnormsuperscriptsubscript𝐸𝐼𝑘subscript𝐻𝑚subscript𝑘𝑆subscript𝑉𝑘212\displaystyle||E||_{H_{m}^{q}(S)}:=(\sum_{k=1}^{K}\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}||E_{I}^{k}||_{H_{m}(h_{k}(S\cap V_{k}))}^{2})^{1/2}<\infty\ ,\mbox{ } (73)

wobei EIksuperscriptsubscript𝐸𝐼𝑘E_{I}^{k} die Komponenten von (hk1)Esuperscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝐸(h_{k}^{-1})^{*}E bzgl. kartesischer Koordinaten sind (nach unserer Konvention identifizieren wir hier die Form E𝐸E mit ihrer Einschränkung auf SVk𝑆subscript𝑉𝑘S\cap V_{k}). Aus den Transformationssätzen, (53)53(\ref{tauweck}) für Formen und [37, Satz 4.1] im skalaren Fall, folgt, daß die Definition unabhängig von der gewählten Überdeckung ist und verschiedene Überdeckungen äquivalente Normen liefern. Ebenso entnehmen wir (53)53(\ref{tauweck}), daß für einen Diffeomorphismus τ:TS:𝜏𝑇𝑆\tau:T\rightarrow S und EHmq(S)𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆E\in H_{m}^{q}(S)

cEHmq(S)τEHmq(T)cEHmq(S)superscript𝑐subscriptnorm𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆subscriptnormsuperscript𝜏𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑇𝑐subscriptnorm𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle c^{\prime}||E||_{H_{m}^{q}(S)}\leq||\tau^{*}E||_{H_{m}^{q}(T)}\leq c||E||_{H_{m}^{q}(S)}\mbox{ } (74)

mit von E𝐸E unabhängigen Konstanten c,c>0𝑐superscript𝑐0c,c^{\prime}>0 erfüllt ist. Die Vollständigkeit wird ebenso auf Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆H_{m}^{q}(S) übertragen wie folgende Aussagen:

Cq(S)Hmq(S)superscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle C_{\infty}^{q}(S)\cap H_{m}^{q}(S) dicht in Hmq(S)dicht in superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle\mbox{ dicht in }H_{m}^{q}(S)\mbox{ } (75)
C(S)q\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(S) dicht in H0q(S)dicht in superscriptsubscript𝐻0𝑞𝑆\displaystyle\mbox{ dicht in }H_{0}^{q}(S)\mbox{ } (76)
ΦCp(S¯)c>0EHmq(S)subscriptΦsuperscriptsubscript𝐶𝑝¯𝑆subscript𝑐0subscript𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{p}(\overline{S})}\ \bigvee\limits_{c>0}\ \bigwedge\limits_{E\in H_{m}^{q}(S)} ΦEHmq+p(S)cEHmq(S)subscriptnormΦ𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑝𝑆𝑐subscriptnorm𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle||\Phi\wedge E||_{H_{m}^{q+p}(S)}\leq c||E||_{H_{m}^{q}(S)}\mbox{ } (77)
c>0EHmq(S)subscript𝑐0subscript𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle\bigvee\limits_{c>0}\ \bigwedge\limits_{E\in H_{m}^{q}(S)} ||E||HmNq(S)c||E||Hmq(S)\displaystyle||*E||_{H_{m}^{N-q}(S)}\leq c||E||_{H_{m}^{q}(S)}\mbox{ } (78)

Wir zeigen nur (75)75(\ref{hdicht3}). Zerlegen wir die Form EHmq(S)𝐸superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆E\in H_{m}^{q}(S) in k=1KξkEsuperscriptsubscript𝑘1𝐾subscript𝜉𝑘𝐸\sum_{k=1}^{K}\xi_{k}E, so genügt es, ξkEsubscript𝜉𝑘𝐸\xi_{k}E durch Elemente aus Cq(S)Hmq(S)superscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆C_{\infty}^{q}(S)\cap H_{m}^{q}(S) zu approximieren, wobei {ξkC(S¯)}subscript𝜉𝑘subscript𝐶¯𝑆\{\xi_{k}\subset C_{\infty}(\overline{S})\} die der Überdeckung {Vk}subscript𝑉𝑘\{V_{k}\} untergeordnete Zerlegung der 1 ist. Wir setzen U:=hk(SVk)assign𝑈subscript𝑘𝑆subscript𝑉𝑘U:=h_{k}(S\cap V_{k}). Aus (72)72(\ref{suppined}) und [37, Satz 3.5] folgt, daß wir die Komponenten EIkHm(U)superscriptsubscript𝐸𝐼𝑘subscript𝐻𝑚𝑈E_{I}^{k}\in H_{m}(U) von (hk1)ξkEsuperscriptsuperscriptsubscript𝑘1subscript𝜉𝑘𝐸(h_{k}^{-1})^{*}\xi_{k}E durch Funktionen ΦIlC(U)Hm(U)superscriptsubscriptΦ𝐼𝑙subscript𝐶𝑈subscript𝐻𝑚𝑈\Phi_{I}^{l}\in C_{\infty}(U)\cap H_{m}(U) approximieren können, deren Träger o.B.d.A. kompakt enthalten ist in UN(1/3)Usubscript𝑈𝑁13𝑈U_{N}(1/3)\cap U. Nach (74)74(\ref{pullnorm}) konvergiert die Folge hkΦlsuperscriptsubscript𝑘superscriptΦ𝑙h_{k}^{*}\Phi^{l} mit Φl:=I𝒮(q,N)ΦIldxIassignsuperscriptΦ𝑙subscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscriptsubscriptΦ𝐼𝑙superscriptdx𝐼\Phi^{l}:=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}^{l}{\rm dx}^{I} in Hmq(SVk)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆subscript𝑉𝑘H_{m}^{q}(S\cap V_{k}) gegen ξkEsubscript𝜉𝑘𝐸\xi_{k}E. Wegen der Bemerkung nach unserer Konvention liegen die Nullfortsetzungen der ΦlsuperscriptΦ𝑙\Phi^{l} im Raum Cq(S)Hmq(S)superscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆C_{\infty}^{q}(S)\cap H_{m}^{q}(S) und approximieren ξkEsubscript𝜉𝑘𝐸\xi_{k}E in Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆H_{m}^{q}(S). Mit der gleichen Technik folgt die zweite Behauptung aus den entsprechenden Aussagen über L2subscript𝐿2L_{2}. Mit

J𝒮(p,N)ΦJdxJI𝒮(q,N)EIdxIHmq+p(U)2superscriptsubscriptnormsubscript𝐽𝒮𝑝𝑁subscriptΦ𝐽superscriptdx𝐽subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript𝐸𝐼superscriptdx𝐼superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑝𝑈2\displaystyle||\sum_{J\in{\cal S}(p,N)}\Phi_{J}{\rm dx}^{J}\wedge\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}E_{I}{\rm dx}^{I}||_{H_{m}^{q+p}(U)}^{2} \displaystyle\leq J𝒮(p,N)I𝒮(q,N)ΦJEIHm(U)2subscript𝐽𝒮𝑝𝑁subscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscriptsubscriptnormsubscriptΦ𝐽subscript𝐸𝐼subscript𝐻𝑚𝑈2\displaystyle\sum_{J\in{\cal S}(p,N)}\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}||\Phi_{J}E_{I}||_{H_{m}(U)}^{2}
\displaystyle\leq cI𝒮(q,N)EIdxIHm(U)2𝑐superscriptsubscriptnormsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript𝐸𝐼superscriptdx𝐼subscript𝐻𝑚𝑈2\displaystyle c||\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}E_{I}{\rm dx}^{I}||_{H_{m}(U)}^{2}

für Teilmengen URN𝑈superscriptR𝑁U\subset{\rm R}^{N} und [37, Lemma 3.2] erhalten wir (77)77(\ref{multstetig}). Analog: (78)78(\ref{sternlein})    
Wir definieren (vgl. (76)76(\ref{ledicht}))

L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle L_{2}^{q}(S) :=assign\displaystyle:= H0q(S)superscriptsubscript𝐻0𝑞𝑆\displaystyle H_{0}^{q}(S)
<E,H>q,S\displaystyle<E,H>_{q,S} :=assign\displaystyle:= SEH¯ für E,HL2q(S).\displaystyle\int_{S}E\wedge*\overline{H}\mbox{ f\"{u}r }E,H\in L_{2}^{q}(S)\ .

Die Normen in L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S) und H0q(S)superscriptsubscript𝐻0𝑞𝑆H_{0}^{q}(S) sind äquivalent. Nach [32] ist L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S) ein Hilbertraum. In diesem sind die Transformationen ϵτ,μτsubscriptitalic-ϵ𝜏subscript𝜇𝜏\epsilon_{\tau},\mu_{\tau} aus (50)50(\ref{transeins}), (51)51(\ref{transzwei}) zu einem Diffeomorphismus τ:ST:𝜏𝑆𝑇\tau:S\rightarrow T zulässig:

Definition 2.5


Lineare symmetrische gleichmäßig positiv definite und beschränkte Transformationen auf Aq(x)superscript𝐴𝑞𝑥A^{q}(x) nennen wir zulässig, wenn für alle Karten (V,h)𝑉(V,h) um x𝑥x die Abbildungen ϵI,Jsubscriptitalic-ϵ𝐼𝐽\epsilon_{I,J} mit

ϵ(x)I𝒮(q,N)ΦI(x)dhI=I,J𝒮(q,N)ϵI,J(x)ΦJ(x)dhIitalic-ϵ𝑥subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscriptΦ𝐼𝑥superscriptdh𝐼subscript𝐼𝐽𝒮𝑞𝑁subscriptitalic-ϵ𝐼𝐽𝑥subscriptΦ𝐽𝑥superscriptdh𝐼\displaystyle\epsilon(x)\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}(x){\rm dh}^{I}=\sum_{I,J\in{\cal S}(q,N)}\epsilon_{I,J}(x)\Phi_{J}(x){\rm dh}^{I}\mbox{ } (79)

meßbar sind.

   
Weitere Eigenschaften übertragen sich, wenn wir an den Rand stärkere Voraussetzungen stellen. Besitzt S𝑆S Segmenteigenschaft, liefert die gleiche Argumentation wie beim Beweis von (75)75(\ref{hdicht3}) mit [37, Satz 3.6]

Cq(S¯) dicht in Hmq(S)superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆 dicht in superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle C_{\infty}^{q}(\overline{S})\mbox{ dicht in }H_{m}^{q}(S)\mbox{ } (80)

und mit [37, Satz 3.7]:

Lemma 2.6


Besitze S𝑆S die Segmenteigenschaft, und sei T𝑇T offen mit STMS\subset\subset T\subset\subset M. Ferner sei ΦHmq(T)Φsuperscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑇\Phi\in H_{m}^{q}(T) mit Φ=0Φ0\Phi=0 in TS𝑇𝑆T\setminus S. Dann gilt

ΦH(S)mq:=C(S)q¯Hmq(S).\displaystyle\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m}^{q}(S):=\overline{\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(S)}^{H_{m}^{q}(S)}\ .

   
Mit Hilfe der eingeschränkten ”Randkarten” können wir den Raum Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆H_{m}^{q}(\partial S) einführen. Um Spursätze auf Differentialformen zu übertragen, bringen wir die bekannten Spursätze auf eine geeignetere Form. Mit [37, Satz 8.7] und einem Approximationsargument zeigt man, daß für mN𝑚Nm\in{\rm N} ein linearer stetiger Spuroperator

t0subscript𝑡0\displaystyle t_{0} ::\displaystyle: {uHm(UN)|supp uUN(2/3)}\displaystyle\{u\in H_{m}(U_{N}^{-})\ |\ \mbox{\rm supp }u\subset\subset U_{N}(2/3)\}
{vHm1/2(UN0)|supp vUN(2/3)}\displaystyle\rightarrow\{v\in H_{m-1/2}(U_{N}^{0})\ |\ \mbox{\rm supp }v\subset\subset U_{N}(2/3)\}

existiert mit t0Φ(x)=Φ(x,0)subscript𝑡0Φsuperscript𝑥Φsuperscript𝑥.0t_{0}\Phi(x^{\prime})=\Phi(x^{\prime},0) für alle ΦCm(UN¯)Φsubscript𝐶𝑚¯superscriptsubscript𝑈𝑁\Phi\in C_{m}(\overline{U_{N}^{-}}) mit supp ΦUN(2/3)\mbox{\rm supp }\Phi\subset\subset U_{N}(2/3), xRN1superscript𝑥superscriptR𝑁1x^{\prime}\in{\rm R}^{N-1}. Nach Multiplikation mit ψC(UN(2/3))\psi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(U_{N}(2/3)), ψ=1𝜓1\psi=1 in UN(1/3)subscript𝑈𝑁13U_{N}(1/3) erhalten wir nach [37, Satz 8.8] einen linearen stetigen Fortsetzungsoperator

tˇ0subscriptˇ𝑡0\displaystyle\check{t}_{0} ::\displaystyle: {uHm1/2(UN0)|supp uUN(1/3)}\displaystyle\{u\in H_{m-1/2}(U_{N}^{0})\ |\ \mbox{\rm supp }u\subset\subset U_{N}(1/3)\}
{vHm(UN)|supp vUN(2/3)}.\displaystyle\rightarrow\{v\in H_{m}(U_{N}^{-})\ |\ \mbox{\rm supp }v\subset\subset U_{N}(2/3)\}\ .

Es gelten t0tˇ0=idsubscript𝑡0subscriptˇ𝑡0idt_{0}\check{t}_{0}={\rm id} und tˇ0ΦC(UN(2/3)¯)m\check{t}_{0}{\Phi}\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{m}^{\ }(\overline{U_{N}^{-}(2/3)}) für ΦC(UN0(1/3)¯)m\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{m}^{\ }(\overline{U_{N}^{0}(1/3)}). Die letzte Eigenschaft entnimmt man dem Beweis zu [37, Satz 8.8]. Die vorletzte Eigenschaft folgt aus

T~(ψΦ)~𝑇𝜓Φ\displaystyle\tilde{T}(\psi\Phi) =\displaystyle= T~(ψ)T~(Φ)~𝑇𝜓~𝑇Φ\displaystyle\tilde{T}(\psi)\tilde{T}(\Phi)
T~(ψZ~Φ)~𝑇𝜓~𝑍Φ\displaystyle\tilde{T}(\psi\tilde{Z}\Phi) =\displaystyle= ψ|UN0(2/3)T~Z~Φ=Φ\displaystyle\psi_{|_{U_{N}^{0}(2/3)}}\tilde{T}\tilde{Z}\Phi=\Phi

für ΦHm1/2(UN0)Φsubscript𝐻𝑚12superscriptsubscript𝑈𝑁0\Phi\in H_{m-1/2}(U_{N}^{0}) mit supp ΦUN0(1/3)\mbox{\rm supp }\Phi\subset\subset U_{N}^{0}(1/3), den Spuroperator T~~𝑇\tilde{T} und den Fortsetzungsoperator Z~~𝑍\tilde{Z} aus [37]. Wir können dann zeigen:

Lemma 2.7


Seien S𝑆S glatt, ι𝜄\iota die Inklusion SM𝑆𝑀\partial S\rightarrow M und mN𝑚Nm\in{\rm N}. Dann existiert ein linearer und stetiger Spuroperator T:Hmq(S)Hm1/2q(S):𝑇superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚12𝑞𝑆T:H_{m}^{q}(S)\rightarrow H_{m-1/2}^{q}(\partial S) mit

  1. i)

    TΦ=ιΦ𝑇Φsuperscript𝜄ΦT\Phi=\iota^{*}\Phi für alle ΦCmq(S¯)Φsubscriptsuperscript𝐶𝑞𝑚¯𝑆\Phi\in C^{q}_{m}(\overline{S})

  2. ii)

    dTΦ=TdΦd𝑇Φ𝑇dΦ{\rm d}T\Phi=T{\rm d}\Phi für alle ΦCq(S¯)Φsubscriptsuperscript𝐶𝑞¯𝑆\Phi\in C^{q}_{\infty}(\overline{S}).

Beweis: ii) folgt aus i), und wegen (80)80(\ref{hdicht}) genügt es, Linearität und Stetigkeit für Formen ΦΦ\Phi aus Cmq(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑚𝑞¯𝑆C_{m}^{q}(\overline{S}) zu zeigen. Ist (Vk,hk)subscript𝑉𝑘subscript𝑘(V_{k},h_{k}) eine ”Randkarte ” (siehe (72)72(\ref{suppined})) für S𝑆S, so ist (SVk,h~k)𝑆subscript𝑉𝑘subscript~𝑘(\partial S\cap V_{k},\tilde{h}_{k}) eine Karte für S𝑆\partial S, wobei

h~k:=ι^1hkιι=hk1ι^hk~assignsubscript~𝑘superscript^𝜄1subscript𝑘𝜄𝜄superscriptsubscript𝑘1^𝜄~subscript𝑘\displaystyle\tilde{h}_{k}:=\hat{\iota}^{-1}\circ h_{k}\circ\iota\ \Rightarrow\ \iota=h_{k}^{-1}\hat{\iota}\tilde{h_{k}}\mbox{ } (81)

mit ι^:RN1RN1×{0}:^𝜄superscriptR𝑁1superscriptR𝑁10\hat{\iota}:{\rm R}^{N-1}\rightarrow{\rm R}^{N-1}\times\{0\}, x(x,0)maps-tosuperscript𝑥superscript𝑥.0x^{\prime}\mapsto(x^{\prime},0). Wir setzen

TΦ𝑇Φ\displaystyle T\Phi :=assign\displaystyle:= ιΦ.formulae-sequencesuperscript𝜄Φ\displaystyle\iota^{*}\Phi\ .\mbox{ } (82)

Da T𝑇T linear ist, genügt es, die Stetigkeit der Abbildung

ΦιξkΦmaps-toΦsuperscript𝜄subscript𝜉𝑘Φ\displaystyle\Phi\mapsto\iota^{*}\xi_{k}\Phi\mbox{ } (83)

zu untersuchen (ξksubscript𝜉𝑘\xi_{k} wie in (72)72(\ref{suppined})). Gehört ξksubscript𝜉𝑘\xi_{k} zu einer internen Karte, brauchen wir nichts zu zeigen. Für Randkarten folgt aus

ι^dxIsuperscript^𝜄superscriptdx𝐼\displaystyle\hat{\iota}^{*}{\rm dx}^{I} =\displaystyle= {dxI falls NI0 falls NIcasessuperscriptdx𝐼 falls 𝑁𝐼0 falls 𝑁𝐼\displaystyle\left\{\begin{array}[]{rcl}{\rm dx}^{I}&\mbox{ falls }&N\not\in I\\ 0&\mbox{ falls }&N\in I\end{array}\right. (86)
ι^f^superscript𝜄𝑓\displaystyle\hat{\iota^{*}}f =\displaystyle= fι^=t0f für fCm(UN¯),supp fUN(2/3)\displaystyle f\circ\hat{\iota}=t_{0}f\mbox{ f\"{u}r }f\in C_{m}(\overline{U_{N}^{-}})\ ,\ \mbox{\rm supp }f\subset\subset U_{N}(2/3)

und dem skalaren Spursatz die Stetigkeit von ι^^𝜄\hat{\iota}, aus (81)81(\ref{ttauscht3}) und (74)74(\ref{pullnorm}) die Stetigkeit der Abbildung (83)83(\ref{abboben}). q.e.d.

Lemma 2.8


Für mN𝑚Nm\in{\rm N} existiert ein linearer stetiger Fortsetzungsoperator

Tˇ:Hm1/2q(S)Hmq(S):ˇ𝑇superscriptsubscript𝐻𝑚12𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle\check{T}:H_{m-1/2}^{q}(\partial S)\rightarrow H_{m}^{q}(S)

mit TTˇ=id𝑇ˇ𝑇idT\check{T}={\rm id}.

Beweis: Mit ~~absent\tilde{\ } bezeichnen wir wieder Einschränkungen auf S𝑆\partial S bzw. UN0superscriptsubscript𝑈𝑁0U_{N}^{0}. Wie oben folgt aus dem skalaren Fortsetzungssatz, daß die Abbildung

Tˇˇ𝑇\displaystyle\check{T} :=assign\displaystyle:= k=1KTˇksuperscriptsubscript𝑘1𝐾subscriptˇ𝑇𝑘\displaystyle\sum_{k=1}^{K}\check{T}_{k}
Tˇksubscriptˇ𝑇𝑘\displaystyle\check{T}_{k} :=assign\displaystyle:= hktˇ0(h~k1)ξk~superscriptsubscript𝑘subscriptˇ𝑡0superscriptsuperscriptsubscript~𝑘1~subscript𝜉𝑘\displaystyle h_{k}^{*}\check{t}_{0}(\tilde{h}_{k}^{-1})^{*}\tilde{\xi_{k}}
mit tˇ0I𝒮(q,N1)ΦIdxImit subscriptˇ𝑡0subscript𝐼𝒮𝑞𝑁1subscriptΦ𝐼superscriptdx𝐼\displaystyle\mbox{ mit }\ \ \check{t}_{0}\sum_{I\in{\cal S}(q,N-1)}\Phi_{I}{\rm dx}^{I} :=assign\displaystyle:= I𝒮(q,N1)(tˇ0ΦI)dxIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁1subscriptˇ𝑡0subscriptΦ𝐼superscriptdx𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N-1)}(\check{t}_{0}\Phi_{I}){\rm dx}^{I}

linear und stetig ist. Für ΦCmq(S)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑚𝑞𝑆\Phi\in C_{m}^{q}(\partial S) erhalten wir mit (81)81(\ref{ttauscht3}) und (t0tˇ0)=idsubscript𝑡0subscriptˇ𝑡0id(t_{0}\check{t}_{0})={\rm id}

TTˇkΦ𝑇subscriptˇ𝑇𝑘Φ\displaystyle T\check{T}_{k}\Phi =\displaystyle= ιhktˇ0(h~k1)ξk~Φsuperscript𝜄superscriptsubscript𝑘subscriptˇ𝑡0superscriptsuperscriptsubscript~𝑘1~subscript𝜉𝑘Φ\displaystyle\iota^{*}h_{k}^{*}\check{t}_{0}(\tilde{h}_{k}^{-1})^{*}\tilde{\xi_{k}}\Phi
=\displaystyle= h~kι^tˇ0(h~k1)ξk~Φ=ξk~Φ,superscriptsubscript~𝑘superscript^𝜄subscriptˇ𝑡0superscriptsuperscriptsubscript~𝑘1~subscript𝜉𝑘Φ~subscript𝜉𝑘Φ\displaystyle\tilde{h}_{k}^{*}\hat{\iota}^{*}\check{t}_{0}(\tilde{h}_{k}^{-1})^{*}\tilde{\xi_{k}}\Phi=\tilde{\xi_{k}}\Phi\ ,

also auch TTˇΦ=Φ𝑇ˇ𝑇ΦΦT\check{T}\Phi=\Phi. Aus (75)75(\ref{hdicht3}) folgt schließlich die Behauptung. q.e.d.

   
Wir können nun den stetigen und linearen Normalenspuroperator

N:=Nq:Hmq(S)Hm1/2q1(S)EσqTEassign𝑁superscript𝑁𝑞:superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚12𝑞1𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸subscript𝜎𝑞𝑇𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}N:=N^{q}&:&H_{m}^{q}(S)&\longrightarrow&H_{m-1/2}^{q-1}(\partial S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&\sigma_{q}*T*E\end{array}\mbox{ } (89)

mit der stetigen linearen Rechtsinversen

Nˇ:=Nˇq:Hm1/2q1(S)Hmq(S)EκqTˇEassignˇ𝑁superscriptˇ𝑁𝑞:superscriptsubscript𝐻𝑚12𝑞1𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸subscript𝜅𝑞ˇ𝑇𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\check{N}:=\check{N}^{q}&:&H_{m-1/2}^{q-1}(\partial S)&\longrightarrow&H_{m}^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&\kappa_{q}*\check{T}*E\end{array} (92)

definieren. Die damit gemachte Behauptung folgt aus

TTˇφ=κqTTˇφ=κqκq1φ für φHm1/2q1(S).\displaystyle*T**\check{T}*\varphi=\kappa_{q}*T\check{T}*\varphi=\kappa_{q}\kappa_{q-1}^{\prime}\varphi\mbox{ f\"{u}r }\varphi\in H_{m-1/2}^{q-1}(\partial S)\ .

Für ECq(S¯)𝐸superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆E\in C_{\infty}^{q}(\overline{S}) erfüllt der Normalenspuroperator div NE=Ndiv Ediv 𝑁𝐸𝑁div 𝐸\mbox{\rm div }NE=-N\mbox{\rm div }E:

div NEdiv 𝑁𝐸\displaystyle\mbox{\rm div }NE =\displaystyle= σq1σqdTE\displaystyle\sigma^{\prime}_{q-1}\sigma_{q}*{\rm d}**T*E (93)
=\displaystyle= σq1TdEsubscriptsuperscript𝜎𝑞1𝑇d𝐸\displaystyle\sigma^{\prime}_{q-1}*T{\rm d}*E
=\displaystyle= (1)NTdE\displaystyle-(-1)^{N}*T**{\rm d}*E
=\displaystyle= Ndiv E𝑁div 𝐸\displaystyle-N\mbox{\rm div }E\mbox{ }

Testen mit vTNqS𝑣superscript𝑇𝑁𝑞𝑆v\in T^{N-q}\partial S liefert TTˇ=0𝑇ˇ𝑇0T*\check{T}=0. Es folgt

TNˇ=0.formulae-sequence𝑇ˇ𝑁0\displaystyle T\check{N}=0\ .\mbox{ } (94)

2.5 Die Räume Rq,Γsuperscript𝑅𝑞ΓR^{q,\Gamma} und Dq,Γsuperscript𝐷𝑞ΓD^{q,\Gamma}

Wir betrachten die Abbildungen

rot :Cq(S)Cq+1(S)ΦdΦrot :superscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐶𝑞1𝑆missing-subexpressionmissing-subexpressionΦdΦ\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\mbox{\rm rot }&:&C_{\infty}^{q}(S)&\longrightarrow&C_{\infty}^{q+1}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&\Phi&\longmapsto&{\rm d}\Phi\end{array}\mbox{ } (97)
div :Cq(S)Cq1(S)ΦδΦ.div :superscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐶𝑞1𝑆missing-subexpressionmissing-subexpressionΦ𝛿Φ\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\mbox{\rm div }&:&C_{\infty}^{q}(S)&\longrightarrow&C_{\infty}^{q-1}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&\Phi&\longmapsto&\delta\Phi\ .\end{array}\mbox{ } (100)

Diese erfüllen für ΦCq(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q}(\overline{S}), ΨCq+1(S¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑞1¯𝑆\Psi\in C_{\infty}^{q+1}(\overline{S}) nach (39)39(\ref{dwedge})

<Φ,div Ψ>q,S\displaystyle<\Phi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S} +\displaystyle+ <rot Φ,Ψ>q+1,S\displaystyle<\mbox{\rm rot }\Phi,\Psi>_{q+1,S} (101)
=\displaystyle= SΦσq+1dΨ¯+SdΦΨ¯\displaystyle\int_{S}\Phi\wedge*\sigma_{q+1}*{\rm d}*\overline{\Psi}+\int_{S}{\rm d}\Phi\wedge*\overline{\Psi}
=\displaystyle= (1)qSΦdΨ¯+SdΦΨ¯\displaystyle(-1)^{q}\int_{S}\Phi\wedge{\rm d}*\overline{\Psi}+\int_{S}{\rm d}\Phi\wedge*\overline{\Psi}
=\displaystyle= Sd(ΦΨ¯).\displaystyle\int_{S}{\rm d}(\Phi\wedge*\overline{\Psi})\ .\mbox{ }

Für eine Teilmenge ΓSΓ𝑆\Gamma\subset\partial S sei Cq,Γ(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑞Γ¯𝑆C_{\infty}^{q,\Gamma}(\overline{S}) die Menge der Einschränkungen von Formen aus Cq(M)superscriptsubscript𝐶𝑞𝑀C_{\infty}^{q}(M) auf S𝑆S, deren Träger einen positiven Abstand zu ΓΓ\Gamma besitzt. Im Falle (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) gilt für ΦCq,Γ1(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S}), ΨCq+1,Γ2(S¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ2¯𝑆\Psi\in C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S}) nach (101)101(\ref{phipsi3}) und (44)44(\ref{ddint})

<Φ,div Ψ>q,S+<rot Φ,Ψ>q+1,S=0.\displaystyle<\Phi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S}+<\mbox{\rm rot }\Phi,\Psi>_{q+1,S}=0\ .\mbox{ } (102)

Wir definieren

Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S) :=assign\displaystyle:= {EL2q(S)|FL2q+1(S)ΦCq+1,Γ2(S¯)<E,div Φ>q,S=<F,Φ>q+1,S}\displaystyle\{E\in L_{2}^{q}(S)\ |\ \bigvee\limits_{F\in L_{2}^{q+1}(S)}\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S})}<E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S}=<F,\Phi>_{q+1,S}\}
Dq,Γ2(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle D^{q,\Gamma_{2}}(S) :=assign\displaystyle:= {EL2q(S)|GL2q1(S)ΦCq1,Γ1(S¯)<E,rot Φ>q,S=<G,Φ>q1,S}\displaystyle\{E\in L_{2}^{q}(S)\ |\ \bigvee\limits_{G\in L_{2}^{q-1}(S)}\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{q-1,\Gamma_{1}}(\overline{S})}<E,\mbox{\rm rot }\Phi>_{q,S}=<G,\Phi>_{q-1,S}\}

und setzen rot E:=Fassignrot 𝐸𝐹\mbox{\rm rot }E:=-F bzw. div E:=Gassigndiv 𝐸𝐺\mbox{\rm div }E:=-G. Als Adjungierte der dicht definierten Operatoren div |Cq+1,Γ2(S¯)-\mbox{\rm div }_{|_{C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S})}} bzw. rot |Cq1,Γ1(S¯)-\mbox{\rm rot }_{|_{C_{\infty}^{q-1,\Gamma_{1}}(\overline{S})}} sind rot |Rq,Γ1(S)\mbox{\rm rot }_{|_{R^{q,\Gamma_{1}}(S)}} bzw. div |Dq,Γ2(S)\mbox{\rm div }_{|_{D^{q,\Gamma_{2}}(S)}} wohldefiniert, und aus (102)102(\ref{phipsi}) folgt, daß diese zum einen selbst wieder dicht definiert sind und zum anderen kein Konflikt mit den Definitionen (97)97(\ref{rrrot}) bzw. (100)100(\ref{dddiv}) besteht. Das gleiche gilt dann auch für die Adjungierten, deren Definitionsbereiche wir mit

R^q,Γ1(S):=D((div |Dq+1,Γ2(S))),rot |R^q,Γ1(S):=(div |Dq+1,Γ2(S))D^q,Γ2(S):=D((rot |Rq1,Γ1(S))),div |D^q,Γ2(S):=(rot |Rq1,Γ1(S))\displaystyle\begin{array}[]{lcrclcr}\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)&:=&D((\mbox{\rm div }_{|_{D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}})^{*})&,&\mbox{\rm rot }_{|_{\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)}}&:=&(-\mbox{\rm div }_{|_{D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}})^{*}\\ \hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S)&:=&D((\mbox{\rm rot }_{|_{R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)}})^{*})&,&\mbox{\rm div }_{|_{\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S)}}&:=&(-\mbox{\rm rot }_{|_{R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)}})^{*}\end{array}

bezeichnen wollen. Die Spezialfälle

(S,Γ1,Γ2)=(S,,S) bzw. (S,Γ1,Γ2)=(S,S,)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑆𝑆 bzw. 𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑆𝑆\displaystyle(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})=(S,\emptyset,\partial S)\mbox{ bzw. }(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})=(S,\partial S,\emptyset)

liefern die üblichen Räume

Rq(S):=Rq,(S),Do(S)q:=D^q,S(S), bzw. Dq(S):=Dq,(S),Ro(S)q:=R^q,S(S),\displaystyle\begin{array}[]{rlcrclcrc}&R^{q}(S)&:=&R^{q,\emptyset}(S)&,&\stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}(S)&:=&\hat{D}^{q,\partial S}(S)&,\\ \mbox{ bzw. }&D^{q}(S)&:=&D^{q,\emptyset}(S)&,&\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S)&:=&\hat{R}^{q,\partial S}(S)&,\end{array} (106)

und auch hier gilt, daß rot |Rq(S)\mbox{\rm rot }_{|_{R^{q}(S)}} eine Fortsetzung von rot |Rq,Γ1(S)\mbox{\rm rot }_{|_{R^{q,\Gamma_{1}}(S)}} ist (div analog). Nach den obigen Betrachtungen werden die Räume Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S), Ro(S)q\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S), Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S) und R^q,Γ1(S)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) bzw. Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S), Do(S)q\stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}(S), Dq,Γ2(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆D^{q,\Gamma_{2}}(S) und D^q,Γ2(S)superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S), versehen mit dem Skalarprodukt

<E,H>Rq(S)\displaystyle<E,H>_{R^{q}(S)} :=assign\displaystyle:= <E,H>q,S+<rot E,rot H>q+1,S\displaystyle<E,H>_{q,S}+<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }H>_{q+1,S}
bzw. <E,H>Dq(S)\displaystyle\mbox{ bzw. }<E,H>_{D^{q}(S)} :=assign\displaystyle:= <E,H>q,S+<div E,div H>q1,S,\displaystyle<E,H>_{q,S}+<\mbox{\rm div }E,\mbox{\rm div }H>_{q-1,S}\ ,

zu Hilberträumen, und es gelten wegen rot |R^q,Γ1(S)=(rot |Cq,Γ1(S¯))\mbox{\rm rot }_{|_{\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)}}=(\mbox{\rm rot }_{|_{C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S})}})^{**} (div analog)

R^q,Γ1(S)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) =\displaystyle= Cq,Γ1(S¯)¯Rq(S)superscript¯superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle\overline{C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S})}^{R^{q}(S)}\mbox{ } (107)
D^q,Γ2(S)superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S) =\displaystyle= Cq,Γ2(S¯)¯Dq(S).formulae-sequencesuperscript¯superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ2¯𝑆superscript𝐷𝑞𝑆\displaystyle\overline{C_{\infty}^{q,\Gamma_{2}}(\overline{S})}^{D^{q}(S)}\ .\mbox{ } (108)

Aus (40)40(\ref{rotrotistnull}), der Definition von δ𝛿\delta, (97)97(\ref{rrrot}), (100)100(\ref{dddiv}), (107)107(\ref{rqdicht}) und (108)108(\ref{dqdicht}) folgt

Lemma 2.9


Es gelten die Inklusionen

rot Rq,Γ1(S)R0q+1,Γ1(S),rot R^q,Γ1(S)R^0q+1,Γ1(S)div Dq,Γ2(S)D0q1,Γ2(S),div D^q,Γ2(S)D^0q1,Γ2(S).rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝑅0𝑞1subscriptΓ1𝑆absentrot superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript^𝑅0𝑞1subscriptΓ1𝑆div superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐷0𝑞1subscriptΓ2𝑆absentdiv superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript^𝐷0𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle\begin{array}[]{rclcrcl}\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S)&\subset&R_{0}^{q+1,\Gamma_{1}}(S)&,&\mbox{\rm rot }\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)&\subset&\hat{R}_{0}^{q+1,\Gamma_{1}}(S)\\ \mbox{\rm div }D^{q,\Gamma_{2}}(S)&\subset&D_{0}^{q-1,\Gamma_{2}}(S)&,&\mbox{\rm div }\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S)&\subset&\hat{D}_{0}^{q-1,\Gamma_{2}}(S).\end{array} (111)

Das Skalarprodukt im Raum Rq(S)Dq(S)superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆R^{q}(S)\cap D^{q}(S) erklären wir durch

<E,H>Rq(S)Dq(S)\displaystyle<E,H>_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)} :=assign\displaystyle:=
<E,H>q,S\displaystyle<E,H>_{q,S} +\displaystyle+ <rot E,rot H>q+1,S+<div E,div H>q1,S.\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }H>_{q+1,S}+<\mbox{\rm div }E,\mbox{\rm div }H>_{q-1,S}\ .

Wir definieren noch

R0q(S):={ERq(S)|rot E=0},Ro(S)0q:=Ro(S)qR0q(S)R0q,Γ1(S):=Rq,Γ1(S)R0q(S),R^0q,Γ1(S):=R^q,Γ1(S)R0q(S)D0q(S):={EDq(S)|div E=0},Do(S)0q:=Do(S)qD0q(S)D0q,Γ2(S):=Dq,Γ2(S)D0q(S),D^0q,Γ2(S):=D^q,Γ1(S)D0q(S)\displaystyle\begin{array}[]{lclclcl}R^{q}_{0}(S)&:=&\{E\in R^{q}(S)\ |\ \mbox{\rm rot }E=0\}&,&\ \stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}_{0}(S)&:=&\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S)\cap R^{q}_{0}(S)\\ R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)&:=&R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap R^{q}_{0}(S)&,&\ \hat{R}^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)&:=&\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap R^{q}_{0}(S)\\ D^{q}_{0}(S)&:=&\{E\in D^{q}(S)\ |\ \mbox{\rm div }E=0\}&,&\ \stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}_{0}(S)&:=&\stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}(S)\cap D^{q}_{0}(S)\\ D^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S)&:=&D^{q,\Gamma_{2}}(S)\cap D^{q}_{0}(S)&,&\ \hat{D}^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S)&:=&\hat{D}^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q}_{0}(S)\end{array} (116)

und sammeln weitere Eigenschaften: Für (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M), EDq,Γ1(S)𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S) und ΦCΓ2,Nq+1(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶subscriptΓ2𝑁𝑞1¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{\Gamma_{2},N-q+1}(\overline{S}) gelten

<E,div Φ>Nq,S\displaystyle<*E,\mbox{\rm div }\Phi>_{N-q,S} =\displaystyle= SEdiv Φ¯=σNq+1SErot (Φ¯)\displaystyle\int_{S}E\wedge\mbox{\rm div }\overline{\Phi}=\sigma_{N-q+1}\int_{S}E\wedge*\mbox{\rm rot }(*\overline{\Phi})
=\displaystyle= σN(q1)Sdiv EΦ¯=Srot EΦ¯.\displaystyle-\sigma_{N-(q-1)}\int_{S}\mbox{\rm div }E\wedge**\overline{\Phi}=-\int_{S}\mbox{\rm rot }*E\wedge*\overline{\Phi}\ .

Es folgt

EDq,Γ1(S)ERNq,Γ1(S)ERq,Γ1(S)EDNq,Γ1(S),\displaystyle\begin{array}[]{rcl}E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S)&\Leftrightarrow&*E\in R^{N-q,\Gamma_{1}}(S)\\ E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)&\Leftrightarrow&*E\in D^{N-q,\Gamma_{1}}(S)\ ,\end{array}\mbox{ } (119)

wobei sich die anderen Behauptungen analog oder durch Anwenden des Sternoperators ergeben.    
Für ΦCq(S)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q}(S) und φC(S)𝜑subscript𝐶𝑆\varphi\in C_{\infty}(S) können wir den Ausdruck rot (φΦ)rot 𝜑Φ\mbox{\rm rot }(\varphi\Phi) bilden und erhalten mit (39)39(\ref{dwedge})

rot (φΦ)rot 𝜑Φ\displaystyle\mbox{\rm rot }(\varphi\Phi) =\displaystyle= rot φΦ+φrot Φ.formulae-sequencerot 𝜑Φ𝜑rot Φ\displaystyle\mbox{\rm rot }\varphi\wedge\Phi+\varphi\mbox{\rm rot }\Phi\ .\mbox{ } (120)

Erfüllt φ(Φ)\varphi(*\Phi) mit genügend glattem ΦAq(S)Φsuperscript𝐴𝑞𝑆\Phi\in A^{q}(S) und φC(S)𝜑subscript𝐶𝑆\varphi\in C_{\infty}(S) die Formel (120)120(\ref{rotformel}), so gilt

div (φΦ)div 𝜑Φ\displaystyle\mbox{\rm div }(\varphi\Phi) =\displaystyle= σq(rot φΦ)+φdiv Φ.\displaystyle\sigma_{q}*(\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*\Phi)+\varphi\mbox{\rm div }\Phi\ .\mbox{ } (121)

Dies impliziert:

Lemma 2.10


Seien (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) und φC0,Γ2(S¯)𝜑superscriptsubscript𝐶0subscriptΓ2¯𝑆\varphi\in C_{\infty}^{0,\Gamma_{2}}(\overline{S}). Dann gelten

i)ERq,Γ1(S)φERq,S(S)rot (φE)=rot φE+φrot Ec>0φERq(S)cERq(S)ii)EDq,Γ1(S)φEDq,S(S)div (φE)=σq(rot φE)+φdiv Ec>0φEDq(S)cEDq(S),\displaystyle\begin{array}[]{crcl}i)&E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)&\Rightarrow&\varphi E\in R^{q,\partial S}(S)\\ &\mbox{\rm rot }(\varphi E)&=&\mbox{\rm rot }\varphi\wedge E+\varphi\mbox{\rm rot }E\\ &\bigvee\limits_{c>0}||\varphi E||_{R^{q}(S)}&\leq&c||E||_{R^{q}(S)}\\ ii)&E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S)&\Rightarrow&\varphi E\in D^{q,\partial S}(S)\\ &\mbox{\rm div }(\varphi E)&=&\sigma_{q}*(\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*E)+\varphi\mbox{\rm div }E\\ &\bigvee\limits_{c>0}||\varphi E||_{D^{q}(S)}&\leq&c||E||_{D^{q}(S)}\ ,\end{array} (128)

wobei die Konstante c𝑐c nur von den Schranken für φ𝜑\varphi und den ersten Ableitungen von φ𝜑\varphi abhängt.

Beweis: Um i) zu zeigen, wählen wir q{1,,N}𝑞1𝑁q\in\{1,\cdots,N\}, ΦCq+1(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞1¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q+1}(\overline{S}) und erhalten mit φΦCq,Γ2(S¯)𝜑Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ2¯𝑆\varphi\Phi\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{2}}(\overline{S}) nach (121)121(\ref{divformel})

<φE,div Φ>q,S\displaystyle<\varphi E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= <E,φdiv Φ>q,S\displaystyle<E,\varphi\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S}
=\displaystyle= <E,div (φΦ)>q,Sσq+1<E,(rot φΦ)>q,S\displaystyle<E,\mbox{\rm div }(\varphi\Phi)>_{q,S}-\sigma_{q+1}<E,*(\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*\Phi)>_{q,S}
=\displaystyle= <rot E,φΦ>q+1,Sσq+1SE(rot φΦ¯).\displaystyle-<\mbox{\rm rot }E,\varphi\Phi>_{q+1,S}-\sigma_{q+1}\int_{S}E\wedge**(\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*\overline{\Phi})\ .

Das Integral formen wir weiter um:

SE(rot φΦ¯)\displaystyle\int_{S}E\wedge**(\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*\overline{\Phi}) =\displaystyle= κqSErot φΦ¯\displaystyle\kappa_{q}\int_{S}E\wedge\mbox{\rm rot }\varphi\wedge*\overline{\Phi}
=\displaystyle= σq+1<rot φE,Φ>q+1,S\displaystyle\sigma_{q+1}<\mbox{\rm rot }\varphi\wedge E,\Phi>_{q+1,S}

Da die Abschätzungen aus (77)77(\ref{multstetig}) und (78)78(\ref{sternlein}) folgen, erhalten wir somit i) für alle q𝑞q. Im zweiten Fall liegt Eabsent𝐸*E nach (119)119(\ref{sternr}) in RNq,Γ1(S)superscript𝑅𝑁𝑞subscriptΓ1𝑆R^{N-q,\Gamma_{1}}(S). Nach i) erfüllt φE=φE*\varphi E=\varphi*E die Formel (120)120(\ref{rotformel}), und die Behauptung ii) folgt aus (121)121(\ref{divformel}) und (119)119(\ref{sternr}). q.e.d.

   
Besitzt der Träger von ERq,Γ1(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S) bzw. EDq,Γ1(S)𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S) zusätzlich positiven Abstand zu Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2}, so können wir ein χC0,Γ2(S¯)𝜒superscriptsubscript𝐶0subscriptΓ2¯𝑆\chi\in C_{\infty}^{0,\Gamma_{2}}(\overline{S}) finden, mit χ(x)=1𝜒𝑥1\chi(x)=1 für xsupp E𝑥supp 𝐸x\in\mbox{\rm supp }E. Wegen E=χE𝐸𝜒𝐸E=\chi E in S𝑆S folgt aus Lemma 2.10:

Lemma 2.11


Sei (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M). Ferner besitze der Träger der Form ERq,Γ1(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S) bzw. EDq,Γ1(S)𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S) einen positiven Abstand zum Randstück Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2}. Dann gilt ERq,S(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆𝑆E\in R^{q,\partial S}(S) bzw. EDq,S(S)𝐸superscript𝐷𝑞𝑆𝑆E\in D^{q,\partial S}(S).

   
Auf Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆H_{m}^{q}(S) läßt sich wegen (75)75(\ref{hdicht3}) und

ΦCq(S)Hmq(S)rot ΦHm1q+1(S)cΦHmq(S)subscriptΦsuperscriptsubscript𝐶𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆subscriptnormrot Φsuperscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞1𝑆𝑐subscriptnormΦsuperscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{q}(S)\cap H_{m}^{q}(S)}||\mbox{\rm rot }\Phi||_{H_{m-1}^{q+1}(S)}\leq c||\Phi||_{H_{m}^{q}(S)}

(nach (41)41(\ref{rotlokal}), (49)49(\ref{dtausch}) und (74)74(\ref{pullnorm})) die Rotation als stetige Fortsetzung von rot |Cq(S)Hmq(S)\mbox{\rm rot }_{|_{C_{\infty}^{q}(S)\cap H_{m}^{q}(S)}} erklären, damit auch die Divergenz

div E:=σqrot E.assigndiv 𝐸subscript𝜎𝑞rot 𝐸\displaystyle\mbox{\rm div }E:=\sigma_{q}*\mbox{\rm rot }*E\ .

Mit (78)78(\ref{sternlein}) erhalten wir

Lemma 2.12


Die Abbildungen

rot ::\displaystyle: Hmq(S)Hm1q+1(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞1𝑆\displaystyle H_{m}^{q}(S)\rightarrow H_{m-1}^{q+1}(S)
div ::\displaystyle: Hmq(S)Hm1q1(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞1𝑆\displaystyle H_{m}^{q}(S)\rightarrow H_{m-1}^{q-1}(S)

sind linear und stetig.

Lemma 2.13


Sei (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M). Für einen orientierungserhaltenden Diffeomorphismus τ:ST:𝜏𝑆𝑇\tau:S\rightarrow T, ϵ:=ϵτassignitalic-ϵsubscriptitalic-ϵ𝜏\epsilon:=\epsilon_{\tau} (vgl. (50)50(\ref{transeins})) und Γ^i:=τ(Γi)assignsubscript^Γ𝑖𝜏subscriptΓ𝑖\hat{\Gamma}_{i}:=\tau(\Gamma_{i}) gelten für q=1,,N𝑞1𝑁q=1,\cdots,N

i)ERq,Γ^1(T)τERq,Γ1(S)rot τE=τrot Ec>0τERq(S)cERq(T)ii)EDq,Γ^1(T)τEϵ1Dq,Γ1(S)div ϵτE=ϵτdiv Ec>0τEq,S2+div ϵτEq1,S2cEDq(T)2.\displaystyle\begin{array}[]{rrcl}i)&E\in R^{q,\hat{\Gamma}_{1}}(T)&\Rightarrow&\tau^{*}E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)\\ &\mbox{\rm rot }\tau^{*}E&=&\tau^{*}\mbox{\rm rot }E\\ &\bigvee\limits_{c>0}||\tau^{*}E||_{R^{q}(S)}&\leq&c||E||_{R^{q}(T)}\\ ii)&E\in D^{q,\hat{\Gamma}_{1}}(T)&\Rightarrow&\tau^{*}E\in\epsilon^{-1}D^{q,\Gamma_{1}}(S)\\ &\mbox{\rm div }\epsilon\tau^{*}E&=&\epsilon\tau^{*}\mbox{\rm div }E\\ &\bigvee\limits_{c>0}||\tau^{*}E||_{q,S}^{2}+||\mbox{\rm div }\epsilon\tau^{*}E||_{q-1,S}^{2}&\leq&c||E||_{D^{q}(T)}^{2}\ .\end{array} (135)

Beweis: Gilt für ausreichend glattes ΦAq(T)Φsuperscript𝐴𝑞𝑇\Phi\in A^{q}(T)

rot τΦ=τrot Φ,rot superscript𝜏Φsuperscript𝜏rot Φ\displaystyle\mbox{\rm rot }\tau^{*}*\Phi=\tau^{*}\mbox{\rm rot }*\Phi\ ,\mbox{ } (136)

so auch

div ϵτΦdiv italic-ϵsuperscript𝜏Φ\displaystyle\mbox{\rm div }\epsilon\tau^{*}\Phi =\displaystyle= σqκqrot τΦ=σqτrot Φ\displaystyle\sigma_{q}\kappa_{q}*\mbox{\rm rot }**\tau^{*}*\Phi=\sigma_{q}*\tau^{*}\mbox{\rm rot }*\Phi (137)
=\displaystyle= σqκq1τrot Φ\displaystyle\sigma_{q}\kappa_{q-1}*\tau^{*}**\mbox{\rm rot }*\Phi
=\displaystyle= ϵτdiv Φ.formulae-sequenceitalic-ϵsuperscript𝜏div Φ\displaystyle\epsilon\tau^{*}\mbox{\rm div }\Phi\ .\mbox{ }

Aus (49)49(\ref{dtausch}) und (52)52(\ref{taustern}) folgen für ΦCq+1,Γ2(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ2¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S}), ERqΓ^1(T)𝐸superscript𝑅𝑞subscript^Γ1𝑇E\in R^{q\hat{\Gamma}_{1}}(T) und q=1,,N𝑞1𝑁q=1,\cdots,N

ϵτ1(τ1)Φsubscriptitalic-ϵsuperscript𝜏1superscriptsuperscript𝜏1Φ\displaystyle\epsilon_{\tau^{-1}}(\tau^{-1})^{*}\Phi \displaystyle\in Cq+1,Γ^2(T¯)superscriptsubscript𝐶𝑞1subscript^Γ2¯𝑇\displaystyle C_{\infty}^{q+1,\hat{\Gamma}_{2}}(\overline{T})
<τE,div Φ>q,S\displaystyle<\tau^{*}E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= SτEdiv Φ¯=TE(τ1)div Φ¯\displaystyle\int_{S}\tau^{*}E\wedge*\mbox{\rm div }\overline{\Phi}=\int_{T}E\wedge(\tau^{-1})^{*}*\mbox{\rm div }\overline{\Phi}
=\displaystyle= TEϵτ1(τ1)div Φ¯=TEdiv ϵτ1(τ1)Φ¯\displaystyle\int_{T}E\wedge*\epsilon_{\tau^{-1}}(\tau^{-1})^{*}\mbox{\rm div }\overline{\Phi}=\int_{T}E\wedge*\mbox{\rm div }\epsilon_{\tau^{-1}}(\tau^{-1})^{*}\overline{\Phi}
=\displaystyle= Trot Eϵτ1(τ1)Φ¯=Trot E(τ1)Φ¯\displaystyle-\int_{T}\mbox{\rm rot }E\wedge*\epsilon_{\tau^{-1}}(\tau^{-1})^{*}\overline{\Phi}=-\int_{T}\mbox{\rm rot }E\wedge(\tau^{-1})^{*}*\overline{\Phi}
=\displaystyle= Sτrot EΦ¯=<τrot E,Φ>q+1,S.\displaystyle-\int_{S}\tau^{*}\mbox{\rm rot }E\wedge*\overline{\Phi}=-<\tau^{*}\mbox{\rm rot }E,\Phi>_{q+1,S}\ .

Da die Abschätzung aus (74)74(\ref{pullnorm}) folgt, ist i) für alle q𝑞q bewiesen. Hiermit und mit (119)119(\ref{sternr}) erhalten wir

EDq,Γ^1(T)𝐸superscript𝐷𝑞subscript^Γ1𝑇\displaystyle E\in D^{q,\hat{\Gamma}_{1}}(T) \displaystyle\Leftrightarrow ERNq,Γ^1(T)\displaystyle*E\in R^{N-q,\hat{\Gamma}_{1}}(T)
\displaystyle\Leftrightarrow τERNq,Γ1(S) und rot τE=τrot Esuperscript𝜏𝐸superscript𝑅𝑁𝑞subscriptΓ1𝑆 und rot superscript𝜏𝐸superscript𝜏rot 𝐸\displaystyle\tau^{*}*E\in R^{N-q,\Gamma_{1}}(S)\mbox{ und }\mbox{\rm rot }\tau^{*}*E=\tau^{*}\mbox{\rm rot }*E
\displaystyle\Leftrightarrow ϵτE=κqτEDq,Γ1(S) und div ϵτE=ϵτdiv E,italic-ϵsuperscript𝜏𝐸subscript𝜅𝑞superscript𝜏𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆 und div italic-ϵsuperscript𝜏𝐸italic-ϵsuperscript𝜏div 𝐸\displaystyle\epsilon\tau^{*}E=\kappa_{q}*\tau^{*}*E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S)\mbox{ und }\mbox{\rm div }\epsilon\tau^{*}E=\epsilon\tau^{*}\mbox{\rm div }E\ ,

wobei die letzte Behauptung aus (137)137(\ref{epsdiv}) folgt und die Abschätzung in ii) impliziert. q.e.d.

   
Eine besondere Bedeutung haben die Räume R0superscript𝑅0R^{0}: Für Teilmengen URN𝑈superscriptR𝑁U\subset{\rm R}^{N} seien E=e(x)R0(U)𝐸𝑒𝑥superscript𝑅0𝑈E=e(x)\in R^{0}(U) und rot E=F=i=1NFidxirot 𝐸𝐹superscriptsubscript𝑖1𝑁subscript𝐹𝑖superscriptdx𝑖\mbox{\rm rot }E=F=\sum_{i=1}^{N}F_{i}{\rm dx}^{i} sowie Φ=i=1NΦidxiC(U)1\Phi=\sum_{i=1}^{N}\Phi_{i}{\rm dx}^{i}\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{1}(U). Nach (42)42(\ref{divlokal}) gilt

00\displaystyle 0 =\displaystyle= <E,div Φ>0,U+<F,Φ>1,U\displaystyle<E,\mbox{\rm div }\Phi>_{0,U}+<F,\Phi>_{1,U}
=\displaystyle= Ue(x)div Φ¯(x)dx+UF(x)Φ¯(x)dx,subscript𝑈𝑒𝑥div ¯Φ𝑥dxsubscript𝑈𝐹𝑥¯Φ𝑥dx\displaystyle\int_{U}e(x)\mbox{\rm div }\overline{\vec{\Phi}}(x){\rm dx}+\int_{U}\vec{F}(x)\cdot\overline{\vec{{\Phi}}}(x){\rm dx}\ ,

wobei F𝐹\vec{F} für das aus den Komponenten von F𝐹F erstellte Feld und \cdot für das innere Produkt in CNsuperscriptC𝑁{\rm C}^{N} steht, ΦΦ\vec{\Phi} analog. Der Operator div ist hier im üblichen Sinne zu verstehen. Wir erhalten

DN(U)=R0(U)=H1(U).\displaystyle*D^{N}(U)=R^{0}(U)=H_{1}(U)\ .\mbox{ } (138)

2.6 Die Räume R1/2qsuperscriptsubscript𝑅12𝑞{R}_{-1/2}^{q} und D1/2qsuperscriptsubscript𝐷12𝑞{D}_{-1/2}^{q}

Für m(0,)𝑚0m\in(0,\infty) bezeichne Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆{H}_{-m}^{q}(S) den Dualraum von H(S)mq\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m}^{q}(S) und <Λ,Φ>Hmq(S)<\Lambda,\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}, ΛHmq(S)Λsuperscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\Lambda\in{H}_{-m}^{q}(S), ΦH(S)mq\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m}^{q}(S) die Dualität. Für diese und alle weiteren auftretenden Dualitäten fordern wir stets Antilinearität in der zweiten Komponente. Erklären wir Rotation, Divergenz und Sternoperator durch

<rot Λ,Φ>H(m+1)q+1(S)\displaystyle<\mbox{\rm rot }\Lambda,\Phi>_{{H}_{-(m+1)}^{q+1}(S)} :=assign\displaystyle:= <Λ,div Φ>Hmq(S) für ΦH(S)m+1q+1\displaystyle-<\Lambda,\mbox{\rm div }\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}\mbox{ f\"{u}r }\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m+1}^{q+1}(S)\mbox{ } (139)
<div Λ,Φ>H(m+1)q1(S)\displaystyle<\mbox{\rm div }\Lambda,\Phi>_{{H}_{-(m+1)}^{q-1}(S)} :=assign\displaystyle:= <Λ,rot Φ>Hmq(S) für ΦH(S)m+1q1\displaystyle-<\Lambda,\mbox{\rm rot }\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}\mbox{ f\"{u}r }\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m+1}^{q-1}(S)
<Λ,Φ>HmNq(S)\displaystyle<*\Lambda,\Phi>_{{H}_{-m}^{N-q}(S)} :=assign\displaystyle:= κq<Λ,Φ>Hmq(S) für ΦH(S)mNq,\displaystyle\kappa_{q}<\Lambda,*\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}\mbox{ f\"{u}r }\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m}^{N-q}(S)\ ,\mbox{ } (140)

so gelten

<Λ,Φ>HmNq(S)\displaystyle<*\Lambda,*\Phi>_{{H}_{-m}^{N-q}(S)} =\displaystyle= κq<Λ,Φ>Hmq(S)=<Λ,Φ>Hmq(S)\displaystyle\kappa_{q}<\Lambda,**\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}=<\Lambda,\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}
<Λ,Φ>Hmq(S)\displaystyle<**\Lambda,\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)} =\displaystyle= κq<Λ,Φ>HmNq(S)=κq<Λ,Φ>Hmq(S)\displaystyle\kappa_{q}<*\Lambda,*\Phi>_{{H}_{-m}^{N-q}(S)}=\kappa_{q}<\Lambda,\Phi>_{{H}_{-m}^{q}(S)}
div Λdiv Λ\displaystyle\mbox{\rm div }\Lambda =\displaystyle= σqrot Λ.formulae-sequencesubscript𝜎𝑞rot Λ\displaystyle\sigma_{q}*\mbox{\rm rot }*\Lambda\ .\mbox{ } (141)

Wir definieren

R1/2q(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\displaystyle{R}_{-1/2}^{q}(S) :=assign\displaystyle:= {ΛH1/2q(S)|rot ΛH1/2q+1(S)}conditional-setΛsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆rot Λsuperscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle\{\Lambda\in{H}_{-1/2}^{q}(S)\ |\ \mbox{\rm rot }\Lambda\in{H}_{-1/2}^{q+1}(S)\}
D1/2q(S)superscriptsubscript𝐷12𝑞𝑆\displaystyle{D}_{-1/2}^{q}(S) :=assign\displaystyle:= {ΛH1/2q(S)|div ΛH1/2q1(S)},conditional-setΛsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆div Λsuperscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle\{\Lambda\in{H}_{-1/2}^{q}(S)\ |\ \mbox{\rm div }\Lambda\in{H}_{-1/2}^{q-1}(S)\}\ ,

wobei rot ΛH1/2q+1(S)rot Λsuperscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\mbox{\rm rot }\Lambda\in{H}_{-1/2}^{q+1}(S) bedeutet, daß wir rot Λrot Λ\mbox{\rm rot }\Lambda stetig auf H1/2q+1(S)superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆{H}_{-1/2}^{q+1}(S) fortsetzen können. Aus (141)141(\ref{divlambda}) folgt

R1/2q(S)=D1/2Nq(S).\displaystyle{R}_{-1/2}^{q}(S)=*{D}_{-1/2}^{N-q}(S)\ .\mbox{ } (142)

Führen wir in den Räumen R1/2qsuperscriptsubscript𝑅12𝑞{R}_{-1/2}^{q} und D1/2qsuperscriptsubscript𝐷12𝑞{D}_{-1/2}^{q} die Normen

ΛR1/2q(S)subscriptnormΛsuperscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\displaystyle||\Lambda||_{{R}_{-1/2}^{q}(S)} =\displaystyle= ΛH1/2q(S)+rot ΛH1/2q+1(S)subscriptnormΛsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆subscriptnormrot Λsuperscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle||\Lambda||_{{H}_{-1/2}^{q}(S)}+||\mbox{\rm rot }\Lambda||_{{H}_{-1/2}^{q+1}(S)}
ΛD1/2q(S)subscriptnormΛsuperscriptsubscript𝐷12𝑞𝑆\displaystyle||\Lambda||_{{D}_{-1/2}^{q}(S)} =\displaystyle= ΛH1/2q(S)+div ΛH1/2q1(S)subscriptnormΛsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆subscriptnormdiv Λsuperscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle||\Lambda||_{{H}_{-1/2}^{q}(S)}+||\mbox{\rm div }\Lambda||_{{H}_{-1/2}^{q-1}(S)}

ein, so ist die durch (142)142(\ref{sterndv}) induzierte Abbildung isometrisch.

2.7 Approximationseigenschaften

Dem Abschnitt 2.5 können wir entnehmen, daß stets R^q,Γ1(S)Rq,Γ1(S)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)\subset R^{q,\Gamma_{1}}(S) erfüllt ist. In diesem Abschnitt wollen wir Kriterien für die Gleichheit finden. Dies ist nach (107)107(\ref{rqdicht}) gleichbedeutend mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen wir Formen aus Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S) durch Folgen von Formen aus Cq,Γ1(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S}) approximieren können.    
Für Formen ERq(U)𝐸superscript𝑅𝑞𝑈E\in R^{q}(U) mit supp EU\mbox{\rm supp }E\subset\subset U können wir durch Anwendung von Mollifiern (vgl. [1, Theorem 2.1]) die Existenz von Folgen (Φn)C(U)q(\Phi_{n})\subset\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}^{q}_{\infty}(U) zeigen mit

ΦnE in Rq(U).formulae-sequencesubscriptΦ𝑛𝐸 in superscript𝑅𝑞𝑈\displaystyle\Phi_{n}\rightarrow E\mbox{ in }R^{q}(U)\ .\mbox{ } (143)

Daraus folgen Approximationseigenschaften weiterer Räume, wenn wir an U𝑈U strengere Voraussetzungen stellen:

Lemma 2.14


Besitzt S𝑆S die Segmenteigenschaft, so gilt

Rq(S)=Cq(S¯)¯Rq(S).superscript𝑅𝑞𝑆superscript¯superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle R^{q}(S)=\overline{C_{\infty}^{q}(\overline{S})}^{R^{q}(S)}\ .

Beweis: Diese Aussage können wir mit der gleichen Technik beweisen wie die entsprechende Aussage in den skalaren Sobolevräumen (siehe [1, Theorem 2.1]). q.e.d.

   
Hat S𝑆S Segmenteigenschaft, so folgt daraus

Rq,S(S)=R^q,S(S)=Ro(S)q.\displaystyle R^{q,\partial S}(S)=\hat{R}^{q,\partial S}(S)=\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S)\ .\mbox{ } (144)

Wir erhalten weiter:

Lemma 2.15


Besitze S𝑆S die Segmenteigenschaft. Seien ferner Γ1SsubscriptΓ1𝑆\Gamma_{1}\subset\partial S offen und ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) mit dist (supp E,Γ1)>0dist supp 𝐸subscriptΓ10\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }E,\Gamma_{1})>0. Dann gilt

ER^q,Γ1(S).𝐸superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle E\in\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S)\ .

Beweis: Wir wählen χC0,Γ1(S¯)𝜒superscriptsubscript𝐶0subscriptΓ1¯𝑆\chi\in C_{\infty}^{0,\Gamma_{1}}(\overline{S}) mit χ=1𝜒1\chi=1 in supp Esupp 𝐸\mbox{\rm supp }E und gemäß Lemma 2.14 eine Folge (Φn)Cq(S¯)subscriptΦ𝑛superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆(\Phi_{n})\subset C_{\infty}^{q}(\overline{S}) mit ΦnEsubscriptΦ𝑛𝐸\Phi_{n}\rightarrow E in Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S). Aus (120)120(\ref{rotformel}) folgt

χΦnχE=E in Rq(S)𝜒subscriptΦ𝑛𝜒𝐸𝐸 in superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle\chi\Phi_{n}\rightarrow\chi E=E\mbox{ in }R^{q}(S)

und damit die Behauptung. q.e.d.

Lemma 2.16


Sei (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M). Ferner existiere ein i{1,2}𝑖1.2i\in\{1,2\}, so daß

qZRq,Γi(S)=R^q,Γi(S) oder qZDq,Γi(S)=D^q,Γi(S)subscript𝑞Zsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆 oder subscript𝑞Zsuperscript𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆\displaystyle\bigwedge\limits_{q\in{\rm Z}}R^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{i}}(S)\mbox{ oder }\bigwedge\limits_{q\in{\rm Z}}D^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{D}^{q,\Gamma_{i}}(S)

erfüllt ist. Dann gelten für alle i𝑖i und alle q𝑞q

  1. i)

    Rq,Γi(S)=R^q,Γi(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆R^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{i}}(S)

  2. ii)

    Dq,Γi(S)=D^q,Γi(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆D^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{D}^{q,\Gamma_{i}}(S) .

Beweis: Gelte Rq,Γ1(S)=R^q,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) für alle q𝑞q. Aus EDq,Γ1(S)𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆E\in D^{q,\Gamma_{1}}(S) und (119)119(\ref{sternr}) folgt ERNq,Γ1(S)*E\in R^{N-q,\Gamma_{1}}(S), und wir finden eine Folge (Φn)CNq,Γ1(S¯)subscriptΦ𝑛superscriptsubscript𝐶𝑁𝑞subscriptΓ1¯𝑆(\Phi_{n})\subset C_{\infty}^{N-q,\Gamma_{1}}(\overline{S}), die Eabsent𝐸*E in RNq(S)superscript𝑅𝑁𝑞𝑆R^{N-q}(S) approximiert. Wir erhalten κqΦnCq,Γ1(S¯)subscript𝜅𝑞subscriptΦ𝑛superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆\kappa_{q}*\Phi_{n}\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S}) und mit (78)78(\ref{sternlein})

div Ediv (κqΦn)q1,Ssubscriptnormdiv 𝐸div subscript𝜅𝑞subscriptΦ𝑛𝑞1𝑆\displaystyle||\mbox{\rm div }E-\mbox{\rm div }(\kappa_{q}*\Phi_{n})||_{q-1,S} =\displaystyle= rot Erot ΦnNq+1,S0subscriptnormrot 𝐸rot subscriptΦ𝑛𝑁𝑞1𝑆0\displaystyle||\mbox{\rm rot }*E-\mbox{\rm rot }\Phi_{n}||_{N-q+1,S}\longrightarrow 0
EκqΦnq,Ssubscriptnorm𝐸subscript𝜅𝑞subscriptΦ𝑛𝑞𝑆\displaystyle||E-\kappa_{q}*\Phi_{n}||_{q,S} =\displaystyle= ||EΦn||Nq,S0\displaystyle||*E-\Phi_{n}||_{N-q,S}\longrightarrow 0

für n𝑛n\rightarrow\infty, also Dq,Γ1(S)=D^q,Γ1(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆superscript^𝐷𝑞subscriptΓ1𝑆D^{q,\Gamma_{1}}(S)=\hat{D}^{q,\Gamma_{1}}(S) für alle q𝑞q.    
Somit gibt es zu jedem HDq+1,Γ1(S)𝐻superscript𝐷𝑞1subscriptΓ1𝑆H\in D^{q+1,\Gamma_{1}}(S) eine Folge (Hk)Cq+1,Γ1(S¯)subscript𝐻𝑘superscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ1¯𝑆(H_{k})\subset C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{1}}(\overline{S}), die in Dq+1(S)superscript𝐷𝑞1𝑆D^{q+1}(S) gegen H𝐻H konvergiert. Für ERq,Γ2(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ2𝑆E\in R^{q,\Gamma_{2}}(S) folgt

<E,div H>q,S\displaystyle<E,\mbox{\rm div }H>_{q,S} \displaystyle\leftarrow <E,div Hk>q,S\displaystyle<E,\mbox{\rm div }H_{k}>_{q,S}
=\displaystyle= <rot E,Hk>q+1,S\displaystyle-<\mbox{\rm rot }E,H_{k}>_{q+1,S}
\displaystyle\rightarrow <rot E,H>q+1,S,\displaystyle-<\mbox{\rm rot }E,H>_{q+1,S}\ ,

also auch

R^q,Γ2(S)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle\hat{R}^{q,\Gamma_{2}}(S) =\displaystyle= Rq,Γ2(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{2}}(S)
D^q,Γ2(S)superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S) =\displaystyle= Dq,Γ2(S).superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle D^{q,\Gamma_{2}}(S)\ .

Analog kann man die Behauptungen unter den anderen Voraussetzungen zeigen. q.e.d.

Definition 2.17


Gebiete (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}), welche die Voraussetzung von Lemma 2.16 erfüllen, nennen wir D–Gebiete und schreiben (S,Γ1,Γ2)D(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(M).

Bemerkung 2.18


Aus Lemma 2.13 folgt, daß D–Gebiete durch Diffeomorphismen wieder auf D–Gebiete abgebildet werden.

Lemma 2.19


Seien URN𝑈superscriptR𝑁U\subset{\rm R}^{N}, yRN𝑦superscriptR𝑁y\in{\rm R}^{N} und

ηs:=ηs,y:RNRNxx+sy.assignsubscript𝜂𝑠subscript𝜂𝑠𝑦:superscriptR𝑁superscriptR𝑁missing-subexpressionmissing-subexpression𝑥𝑥𝑠𝑦\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\eta_{s}:=\eta_{s,y}&:&{\rm R}^{N}&\longrightarrow&{\rm R}^{N}\\ {}\hfil&{}\hfil&x&\longmapsto&x+sy\end{array}\ . (147)

Ferner sei s0>0subscript𝑠00s_{0}>0 und ERq(U)𝐸superscript𝑅𝑞𝑈E\in R^{q}(U) mit ηsERq(U)superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸superscript𝑅𝑞𝑈\eta_{s}^{*}E\in R^{q}(U) für alle s[0,s0)𝑠0subscript𝑠0s\in[0,s_{0}). Dann ist die Abbildung

[0,s0)Rq(U),sηsEformulae-sequence0subscript𝑠0superscript𝑅𝑞𝑈maps-to𝑠superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸\displaystyle{[0,s_{0})}\rightarrow{R^{q}(U)}\ ,\ {s}\mapsto{\eta_{s}^{*}E}

stetig in 00.

Beweis: Wegen rot ηsE=ηsrot Erot superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸superscriptsubscript𝜂𝑠rot 𝐸\mbox{\rm rot }\eta_{s}^{*}E=\eta_{s}^{*}\mbox{\rm rot }E genügt es, EηsEq,U<ϵsubscriptnorm𝐸superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸𝑞𝑈italic-ϵ||E-\eta_{s}^{*}E||_{q,U}<\epsilon für s𝑠s klein zu zeigen. Da aber für Koordinaten zi:=(x+sy)iassignsubscript𝑧𝑖subscript𝑥𝑠𝑦𝑖z_{i}:=(x+sy)_{i} nach dem Transformationssatz ηsdzi=dxisuperscriptsubscript𝜂𝑠dsuperscript𝑧𝑖dsuperscript𝑥𝑖\eta_{s}^{*}{\rm d}z^{i}={\rm d}x^{i} gilt, folgt die Behauptung aus (73)73(\ref{hnorm}) und der Stetigkeit der Verschiebung in L2(RN)subscript𝐿2superscriptR𝑁L_{2}({\rm R}^{N}) . q.e.d.

Satz 2.20


Sei (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) ein S–Gebiet. Dann gelten für i=1𝑖1i=1, i=2𝑖2i=2 und alle q𝑞q

  1. i)

    Rq,Γi(S)=R^q,Γi(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ𝑖𝑆R^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{i}}(S)

  2. ii)

    Dq,Γi(S)=D^q,Γi(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆superscript^𝐷𝑞subscriptΓ𝑖𝑆D^{q,\Gamma_{i}}(S)=\hat{D}^{q,\Gamma_{i}}(S) .

Beweis: Nach Lemma 2.16 brauchen wir nur i) mit i=1𝑖1i=1 zu zeigen. Wir benutzen (71)71(\ref{segeig}) für j=2𝑗2j=2 (vgl. Bemerkung 2.4). Es genügt eine Form ERq,h(Γ1V)(h(SV))𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑉𝑆𝑉E\in R^{q,h(\Gamma_{1}\cap V)}(h(S\cap V)) für Karten (V,h)𝑉(V,h) mit supp EUN(1/3)\mbox{\rm supp }E\subset\subset U_{N}(1/3) durch Formen ΦΦ\Phi aus Cq,h(Γ1V)(h(SV)¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1𝑉¯𝑆𝑉C_{\infty}^{q,h(\Gamma_{1}\cap V)}(\overline{h(S\cap V)}) mit supp ΦUN\mbox{\rm supp }\Phi\subset\subset U_{N} zu approximieren. Nach Multiplikation mit ζC(UN)\zeta\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(U_{N}), ζ=1𝜁1\zeta=1 in UN(1/3)subscript𝑈𝑁13U_{N}(1/3) folgt dies für innere Karten aus (143)143(\ref{suppdicht}) und für interne Randkarten mit SVΓ2𝑆𝑉subscriptΓ2\partial S\cap V\subset\Gamma_{2} aus Lemma 2.15, mit SVΓ1𝑆𝑉subscriptΓ1\partial S\cap V\subset\Gamma_{1} aus Lemma 2.11 und (144)144(\ref{lemm2}). Seien nun ρ𝜌\rho, y𝑦y wie in (71)71(\ref{segeig}), γi:=h(ΓiV)assignsubscript𝛾𝑖subscriptΓ𝑖𝑉\gamma_{i}:=h(\Gamma_{i}\cap V) und ηs:=ηs,yassignsubscript𝜂𝑠subscript𝜂𝑠𝑦\eta_{s}:=\eta_{s,-y}. Nach den Lemmata 2.19 und 2.13 gilt für vorgegebenes ϵitalic-ϵ\epsilon und s𝑠s klein

ηsEERq(UN)subscriptnormsuperscriptsubscript𝜂𝑠𝐸𝐸superscript𝑅𝑞superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle||\eta_{s}^{*}E-E||_{R^{q}(U_{N}^{-})} \displaystyle\leq ϵ2italic-ϵ2\displaystyle\frac{\epsilon}{2}
supp ηsEsupp superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸\displaystyle\mbox{\rm supp }\eta_{s}^{*}E absent\displaystyle\subset\subset UN(2/3)h(SV)¯subscript𝑈𝑁23¯𝑆𝑉\displaystyle U_{N}(2/3)\cap\overline{h(S\cap V)}\mbox{ } (148)
ηsEsuperscriptsubscript𝜂𝑠𝐸\displaystyle\eta_{s}^{*}E \displaystyle\in Rq,γ1,s(UN),superscript𝑅𝑞subscript𝛾1𝑠superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle R^{q,\gamma_{1,s}}(U_{N}^{-})\ ,

wobei γi,s:=(γi+sy)UN0assignsubscript𝛾𝑖𝑠subscript𝛾𝑖𝑠𝑦superscriptsubscript𝑈𝑁0\gamma_{i,s}:=(\gamma_{i}+sy)\cap U_{N}^{0}. Wegen dist (γ1,γ2,s)>0dist subscript𝛾1subscript𝛾2𝑠0\mbox{\rm dist }(\gamma_{1},\gamma_{2,s})>0 existiert χCγ2,s(UN¯)𝜒superscriptsubscript𝐶subscript𝛾2𝑠¯superscriptsubscript𝑈𝑁\chi\in C_{\infty}^{\gamma_{2,s}}(\overline{U_{N}^{-}}) mit 1χCγ1(UN¯)1𝜒superscriptsubscript𝐶subscript𝛾1¯superscriptsubscript𝑈𝑁1-\chi\in C_{\infty}^{\gamma_{1}}(\overline{U_{N}^{-}}). Wir erhalten mit Lemma 2.15

(1χ)ηsER^q,γ1(UN)1𝜒superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸superscript^𝑅𝑞subscript𝛾1superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle(1-\chi)\eta_{s}^{*}E\in\hat{R}^{q,\gamma_{1}}(U_{N}^{-})

und mit (148)148(\ref{suppe}), Lemma 2.11, und (144)144(\ref{lemm2})

χηsERo(UN)q.\displaystyle\chi\eta_{s}^{*}E\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(U_{N}^{-})\ .

Wir können also bis auf eine Genauigkeit von ϵ/4italic-ϵ4\epsilon/4 die Summanden (1χ)ηsE1𝜒superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸(1-\chi)\eta_{s}^{*}E durch Formen aus Cq,γ1(UN¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscript𝛾1¯superscriptsubscript𝑈𝑁C_{\infty}^{q,\gamma_{1}}(\overline{U_{N}^{-}}) und χηsE𝜒superscriptsubscript𝜂𝑠𝐸\chi\eta_{s}^{*}E durch Formen aus C(UN¯)q\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}^{q}_{\infty}(\overline{U_{N}^{-}}) approximieren. Die Multiplikation mit ζ𝜁\zeta (siehe oben) liefert die Behauptung. q.e.d.

2.8 Kegelspitzen

Für Elemente (B,γ1,γ2)(SN)𝐵subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝑆𝑁(B,\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}(S_{N}) sei

CR(B)subscript𝐶𝑅𝐵\displaystyle C_{R}(B) :=assign\displaystyle:= {rm|r(0,R),mB}conditional-set𝑟𝑚formulae-sequence𝑟0𝑅𝑚𝐵\displaystyle\{rm\ |\ r\in(0,R)\ ,\ m\in B\}
CR(B,γ1,γ2)subscript𝐶𝑅𝐵subscript𝛾1subscript𝛾2\displaystyle C_{R}(B,\gamma_{1},\gamma_{2}) :=assign\displaystyle:= (CR(B),CR(γ1),CR(γ2)).subscript𝐶𝑅𝐵subscript𝐶𝑅subscript𝛾1subscript𝐶𝑅subscript𝛾2\displaystyle(C_{R}(B),C_{R}(\gamma_{1}),C_{R}(\gamma_{2}))\ .

Im Falle R=1𝑅1R=1 verzichten wir auf den Index R𝑅R.    
Wir wollen die Wirkung von Rotation und Divergenz auf den Tangential– bzw. Normalenanteil von Formen auf Mengen CR(B)subscript𝐶𝑅𝐵C_{R}(B) untersuchen. Dazu zitieren wir zunächst einige Resultate aus [33]:
Aus einer Koordinatenabbildung φ:VSNURN1:𝜑𝑉subscript𝑆𝑁𝑈superscriptR𝑁1\varphi:V\subset S_{N}\rightarrow U\subset{\rm R}^{N-1} erhalten wir durch die Vorschrift

φ~:V~R+×URNrt(r,u(t))~𝜑:~𝑉superscriptR𝑈superscriptR𝑁missing-subexpressionmissing-subexpression𝑟𝑡𝑟𝑢𝑡\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\tilde{\varphi}&:&\tilde{V}&\longrightarrow&{\rm R}^{+}\times U\subset{\rm R}^{N}\\ {}\hfil&{}\hfil&rt&\longmapsto&(r,u(t))\end{array} (151)

eine Koordinatenabbildung für V~:={rt|rR+,tV}R:=NRN{0}\tilde{V}:=\{rt\,|\,r\in{\rm R}^{+},t\in V\}\subset\stackrel{{\scriptstyle\bullet}}{{{\rm R}}}{}^{N}:={\rm R}^{N}\setminus\{0\}. Ist {Ψ1(t)du1,,ΨN1(t)duN1}subscriptΨ1𝑡dsuperscript𝑢1subscriptΨ𝑁1𝑡dsuperscript𝑢𝑁1\{\Psi_{1}(t){\rm d}u^{1},\cdots,\Psi_{N-1}(t){\rm d}u^{N-1}\} eine Orthonormalbasis für A1(t)superscript𝐴1𝑡A^{1}(t), so ist

{dr,rΨ1(t)du1,,rΨN1(t)duN1}d𝑟𝑟subscriptΨ1𝑡dsuperscript𝑢1𝑟subscriptΨ𝑁1𝑡dsuperscript𝑢𝑁1\displaystyle\{{\rm d}r,r\Psi_{1}(t){\rm d}u^{1},\cdots,r\Psi_{N-1}(t){\rm d}u^{N-1}\}

eine Orthonormalbasis für A1(rt)superscript𝐴1𝑟𝑡A^{1}(rt), rtV~𝑟𝑡~𝑉rt\in\tilde{V}. Mit den kartesischen Koordinaten xisubscript𝑥𝑖x_{i} definieren wir

X𝑋\displaystyle X :=assign\displaystyle:= n=1Nxndxnsuperscriptsubscript𝑛1𝑁subscript𝑥𝑛superscriptdx𝑛\displaystyle\sum_{n=1}^{N}x_{n}{\rm dx}^{n}
R^:Aq(RN):^𝑅superscript𝐴𝑞superscriptR𝑁\displaystyle\hat{R}:A^{q}({\rm R}^{N}) \displaystyle\longrightarrow Aq+1(RN)superscript𝐴𝑞1superscriptR𝑁\displaystyle A^{q+1}({\rm R}^{N})
E𝐸\displaystyle E \displaystyle\longmapsto XE𝑋𝐸\displaystyle X\wedge E
T^:Aq(RN):^𝑇superscript𝐴𝑞superscriptR𝑁\displaystyle\hat{T}:A^{q}({\rm R}^{N}) \displaystyle\longrightarrow Aq1(RN)superscript𝐴𝑞1superscriptR𝑁\displaystyle A^{q-1}({\rm R}^{N})
E𝐸\displaystyle E \displaystyle\longmapsto σq(XE)\displaystyle\sigma_{q}*(X\wedge*E)
m:Aq(RN):𝑚superscript𝐴𝑞superscriptR𝑁\displaystyle m:A^{q}({\rm R}^{N}) \displaystyle\longrightarrow Aq(RN)superscript𝐴𝑞superscriptR𝑁\displaystyle A^{q}({\rm R}^{N})
E𝐸\displaystyle E \displaystyle\longmapsto |x|E.formulae-sequence𝑥𝐸\displaystyle|x|\cdot E\ .\mbox{ }

Für Formen EAq(RN)𝐸superscript𝐴𝑞superscriptR𝑁E\in A^{q}({\rm R}^{N}) und HAq1(RN)𝐻superscript𝐴𝑞1superscriptR𝑁H\in A^{q-1}({\rm R}^{N}) gelten dann

ER^H\displaystyle E\wedge*\hat{R}H =\displaystyle= κq(E)(XH)\displaystyle\kappa_{q}(*E)\wedge(X\wedge H) (152)
=\displaystyle= σqX(E)H\displaystyle\sigma_{q}X\wedge(*E)\wedge H
=\displaystyle= T^EH\displaystyle\hat{T}E\wedge*H\mbox{ }
(R^T^+T^R^)E^𝑅^𝑇^𝑇^𝑅𝐸\displaystyle(\hat{R}\hat{T}+\hat{T}\hat{R})E =\displaystyle= m2E.formulae-sequencesuperscript𝑚2𝐸\displaystyle m^{2}E\ .\mbox{ } (153)
drdr\displaystyle{\rm dr} =\displaystyle= m1X für r(x):=|x|assignsuperscript𝑚1𝑋 für 𝑟𝑥𝑥\displaystyle m^{-1}X\mbox{ f\"{u}r }r(x):=|x|

Eine Form EAq(R)NE\in A^{q}(\stackrel{{\scriptstyle\bullet}}{{{\rm R}}}{}^{N}) zerlegen wir eindeutig gemäß

E=drEρ+Eτ,Eρ:=m1T^E,Eτ:=m2T^R^Eformulae-sequence𝐸drsuperscript𝐸𝜌superscript𝐸𝜏formulae-sequenceassignsuperscript𝐸𝜌superscript𝑚1^𝑇𝐸assignsuperscript𝐸𝜏superscript𝑚2^𝑇^𝑅𝐸\displaystyle E={\rm dr}\wedge E^{\rho}+E^{\tau}\ ,E^{\rho}:=m^{-1}\hat{T}E\ ,E^{\tau}:=m^{-2}\hat{T}\hat{R}E\mbox{ } (154)

in ihren Tangential– und Normalenanteil. Dies induziert die surjektiven Abbildungen

ρ:=ρq:Aq(R)N\displaystyle\rho:=\rho^{q}:A^{q}(\stackrel{{\scriptstyle\bullet}}{{{\rm R}}}{}^{N}) \displaystyle\rightarrow (R+,Aq1(SN))superscriptRsuperscript𝐴𝑞1subscript𝑆𝑁\displaystyle{\cal F}({\rm R}^{+},A^{q-1}(S_{N}))
τ:=τq:Aq(R)N\displaystyle\tau:=\tau^{q}:A^{q}(\stackrel{{\scriptstyle\bullet}}{{{\rm R}}}{}^{N}) \displaystyle\rightarrow (R+,Aq(SN)),superscriptRsuperscript𝐴𝑞subscript𝑆𝑁\displaystyle{\cal F}({\rm R}^{+},A^{q}(S_{N}))\ ,

die lokal durch (vgl. (154)154(\ref{wwmtr}))

[ρE(r)](t)delimited-[]𝜌𝐸𝑟𝑡\displaystyle\left[\rho E(r)\right](t) :=assign\displaystyle:= r(q1)I𝒮(q1,N1)cIρ(r,t)ΨI(t)duIsuperscript𝑟𝑞1subscript𝐼𝒮𝑞1𝑁1superscriptsubscript𝑐𝐼𝜌𝑟𝑡subscriptΨ𝐼𝑡dsuperscript𝑢𝐼\displaystyle r^{-(q-1)}\sum_{I\in{\cal S}(q-1,N-1)}c_{I}^{\rho}(r,t)\Psi_{I}(t){\rm d}u^{I}
für Eρfür superscript𝐸𝜌\displaystyle\mbox{ f\"{u}r }E^{\rho} =\displaystyle= I𝒮(q1,N1)cIρ(r,t)ΨI(t)duIsubscript𝐼𝒮𝑞1𝑁1superscriptsubscript𝑐𝐼𝜌𝑟𝑡subscriptΨ𝐼𝑡dsuperscript𝑢𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q-1,N-1)}c_{I}^{\rho}(r,t)\Psi_{I}(t){\rm d}u^{I}
[τE(r)](t)delimited-[]𝜏𝐸𝑟𝑡\displaystyle\left[\tau E(r)\right](t) :=assign\displaystyle:= rqI𝒮(q,N1)cIτ(r,t)ΨI(t)duIsuperscript𝑟𝑞subscript𝐼𝒮𝑞𝑁1superscriptsubscript𝑐𝐼𝜏𝑟𝑡subscriptΨ𝐼𝑡dsuperscript𝑢𝐼\displaystyle r^{-q}\sum_{I\in{\cal S}(q,N-1)}c_{I}^{\tau}(r,t)\Psi_{I}(t){\rm d}u^{I}
für Eτfür superscript𝐸𝜏\displaystyle\mbox{ f\"{u}r }E^{\tau} =\displaystyle= I𝒮(q,N1)cIτ(r,t)ΨI(t)duIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁1superscriptsubscript𝑐𝐼𝜏𝑟𝑡subscriptΨ𝐼𝑡dsuperscript𝑢𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N-1)}c_{I}^{\tau}(r,t)\Psi_{I}(t){\rm d}u^{I}

definiert sind und Rechtsinverse ρˇ:=ρˇqassignˇ𝜌superscriptˇ𝜌𝑞\check{\rho}:=\check{\rho}^{q}, τˇ:=τˇqassignˇ𝜏superscriptˇ𝜏𝑞\check{\tau}:=\check{\tau}^{q} besitzen mit

ρρˇ𝜌ˇ𝜌\displaystyle\rho\check{\rho} =\displaystyle= id in (R+,Aq1(SN))id in superscriptRsuperscript𝐴𝑞1subscript𝑆𝑁\displaystyle{\rm id}\mbox{ in }{\cal F}({\rm R}^{+},A^{q-1}(S_{N}))
ττˇ𝜏ˇ𝜏\displaystyle\tau\check{\tau} =\displaystyle= id in (R+,Aq(SN))id in superscriptRsuperscript𝐴𝑞subscript𝑆𝑁\displaystyle{\rm id}\mbox{ in }{\cal F}({\rm R}^{+},A^{q}(S_{N}))
ρˇρ+τˇτˇ𝜌𝜌ˇ𝜏𝜏\displaystyle\check{\rho}\rho+\check{\tau}\tau =\displaystyle= id in Aq(R)N\displaystyle{\rm id}\mbox{ in }A^{q}(\stackrel{{\scriptstyle\bullet}}{{{\rm R}}}{}^{N})
ρτˇ𝜌ˇ𝜏\displaystyle\rho\check{\tau} =\displaystyle= 0,τρˇ=0,ρˇq+1=drτˇq.formulae-sequence0𝜏ˇ𝜌0subscriptˇ𝜌𝑞1d𝑟subscriptˇ𝜏𝑞\displaystyle 0\ ,\ \tau\check{\rho}=0\ ,\ \check{\rho}_{q+1}={\rm d}r\wedge\check{\tau}_{q}\ .

Weitere Resultate aus [33] können wir, teils aufgrund ihrer lokalen Eigenschaften, teils durch Multiplikation mit charakteristischen Funktionen, auf unsere Situation übertragen: Für offene Teilmengen BSN𝐵subscript𝑆𝑁B\subset S_{N} und I:=(0,R)assign𝐼0𝑅I:=(0,R) sei q:=Rqassignsuperscript𝑞subscriptsuperscript𝑞𝑅{\cal L}^{q}:={\cal L}^{q}_{R} die Menge der Bochner–meßbaren Funktionen f(I,L2q(B))𝑓𝐼superscriptsubscript𝐿2𝑞𝐵f\in{\cal F}(I,L_{2}^{q}(B)) mit <f,f>q<<f,f>_{{\cal L}^{q}}<\infty, wobei

<u,v>q\displaystyle<u,v>_{{\cal L}^{q}} :=assign\displaystyle:= 0RrN1<u(r),v(r)>q,Bdr.formulae-sequencesuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1𝑢𝑟subscript𝑞𝐵𝑣𝑟dr\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}<u(r),v(r)>_{q,B}{\rm dr}\ .

Die Abbildungen

ρ:L2q(CR(B))q1τ:L2q(CR(B))qρˇ:q1L2q(CR(B))τˇ:qL2q(CR(B))𝜌:superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵superscript𝑞1𝜏:superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵superscript𝑞ˇ𝜌:superscript𝑞1superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵ˇ𝜏:superscript𝑞superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵\displaystyle\begin{array}[]{rcccc}\rho&:&L_{2}^{q}(C_{R}(B))&\longrightarrow&{\cal L}^{q-1}\\ \tau&:&L_{2}^{q}(C_{R}(B))&\longrightarrow&{\cal L}^{q}\\ \check{\rho}&:&{\cal L}^{q-1}&\longrightarrow&L_{2}^{q}(C_{R}(B))\\ \check{\tau}&:&{\cal L}^{q}&\longrightarrow&L_{2}^{q}(C_{R}(B))\end{array}\mbox{ } (159)

sind stetig, die letzten beiden sogar isometrisch. Die Zerlegung

L2q(CR(B))=ρˇρL2q(CR(B))τˇτL2q(CR(B))superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵direct-sumˇ𝜌𝜌superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵ˇ𝜏𝜏superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝐶𝑅𝐵\displaystyle L_{2}^{q}(C_{R}(B))=\check{\rho}\rho L_{2}^{q}(C_{R}(B))\oplus\check{\tau}\tau L_{2}^{q}(C_{R}(B))\mbox{ } (160)

ist orthogonal. Wir definieren

L2,N(I):={u meßbar |uL2,N(I):=IrN1|u(r)|2dr<}assignsubscript𝐿2𝑁𝐼conditional-set𝑢 meßbar assignsubscriptnorm𝑢subscript𝐿2𝑁𝐼subscript𝐼superscript𝑟𝑁1superscript𝑢𝑟2dr\displaystyle L_{2,N}(I):=\{u\mbox{ me{\ss}bar }\ |\ ||u||_{L_{2,N}(I)}:=\int_{I}r^{N-1}|u(r)|^{2}{\rm dr}<\infty\}

und folgern aus dem Satz von Fubini:

Lemma 2.21


Konvergiert im Raum L2q(B)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝐵L_{2}^{q}(B) eine Folge Eksubscript𝐸𝑘E_{k} gegen E𝐸E, so konvergiert für alle φ𝜑\varphi aus L2,N(I)subscript𝐿2𝑁𝐼L_{2,N}(I) die Folge φEk𝜑subscript𝐸𝑘\varphi E_{k} in qsuperscript𝑞{\cal L}^{q} gegen φE𝜑𝐸\varphi E.

Seien RotRot{\rm Rot} bzw. DivDiv{\rm Div} die Rotation bzw. Divergenz auf der Einheitssphäre und

M^Ψ(r):=rΨ(r),DΨ(r):=rΨ(r)formulae-sequenceassign^𝑀Ψ𝑟𝑟Ψ𝑟assign𝐷Ψ𝑟subscript𝑟Ψ𝑟\displaystyle\hat{M}\Psi(r):=r\Psi(r)\ ,\ D\Psi(r):=\partial_{r}\Psi(r)

für genügend glattes ΨqΨsuperscript𝑞\Psi\in{\cal L}^{q}. Dann gelten für ΦCq(Z)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞𝑍\Phi\in C_{\infty}^{q}(Z)

ρdiv Φ=M^1DivρΦτdiv Φ=M^(Nq)DM^NqρΦ+M^1DivτΦρrot Φ=M^1RotρΦ+M^qDM^qτΦτrot Φ=M^1RotτΦ.}cases𝜌div Φsuperscript^𝑀1Div𝜌Φ𝜏div Φsuperscript^𝑀𝑁𝑞𝐷superscript^𝑀𝑁𝑞𝜌Φsuperscript^𝑀1Div𝜏Φ𝜌rot Φsuperscript^𝑀1Rot𝜌Φsuperscript^𝑀𝑞𝐷superscript^𝑀𝑞𝜏Φ𝜏rot Φsuperscript^𝑀1Rot𝜏Φ\displaystyle\left.\begin{array}[]{ccc}\rho\mbox{\rm div }\Phi&=&-\hat{M}^{-1}{\rm Div}\rho\Phi\\ \tau\mbox{\rm div }\Phi&=&\hat{M}^{-(N-q)}D\hat{M}^{N-q}\rho\Phi+\hat{M}^{-1}{\rm Div}\tau\Phi\\ \rho\mbox{\rm rot }\Phi&=&-\hat{M}^{-1}{\rm Rot}\rho\Phi+\hat{M}^{-q}D\hat{M}^{q}\tau\Phi\\ \tau\mbox{\rm rot }\Phi&=&\hat{M}^{-1}{\rm Rot}\tau\Phi\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (165)

Wir erhalten:

Lemma 2.22


Seien R(0,)𝑅0R\in(0,\infty), I:=(0,R)assign𝐼0𝑅I:=(0,R), (B,γ1,γ2)(SN)𝐵subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝑆𝑁(B,\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}(S_{N}), (Z,Γ1,Γ2):=C(B,γ1,γ2)assign𝑍subscriptΓ1subscriptΓ2𝐶𝐵subscript𝛾1subscript𝛾2(Z,\Gamma_{1},\Gamma_{2}):=C(B,\gamma_{1},\gamma_{2}) und φC(I)\varphi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(I). Ferner besitze B𝐵B die Segmenteigenschaft. Dann gelten

  1. i)

    für HD^q,Γ2(Z)𝐻superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍H\in\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z) und eRq1,γ1(B)𝑒superscript𝑅𝑞1subscript𝛾1𝐵e\in R^{q-1,\gamma_{1}}(B)

    <τH,M^1φRote>q\displaystyle<\tau H,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Rot}\ e>_{{\cal L}^{q}} +\displaystyle+ <ρH,M^(q1)DM^q1φe>q1\displaystyle<\rho H,\hat{M}^{-(q-1)}D\hat{M}^{q-1}\varphi e>_{{\cal L}^{q-1}} (166)
    +\displaystyle+ <τdiv H,φe>q1=0,\displaystyle<\tau\mbox{\rm div }H,\varphi e>_{{\cal L}^{q-1}}=0\ ,\mbox{ }
  2. ii)

    für HD^q,Γ2(Z)𝐻superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍H\in\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z) und eRq2,γ1(B)𝑒superscript𝑅𝑞2subscript𝛾1𝐵e\in R^{q-2,\gamma_{1}}(B)

    <ρH,M^1φRote>q1+<ρdiv H,φe>q2=0,\displaystyle-<\rho H,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Rot}\ e>_{{\cal L}^{q-1}}+<\rho\mbox{\rm div }H,\varphi e>_{{\cal L}^{q-2}}=0\ ,\mbox{ } (167)
  3. iii)

    für ER^q,Γ1(Z)𝐸superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍E\in\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z) und hDq+1,γ2(B)superscript𝐷𝑞1subscript𝛾2𝐵h\in D^{q+1,\gamma_{2}}(B)

    <τE,M^1φDivh>q+<τrot E,φh>q+1=0,\displaystyle<\tau E,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Div}\ h>_{{\cal L}^{q}}+<\tau\mbox{\rm rot }E,\varphi h>_{{\cal L}^{q+1}}=0\ ,\mbox{ } (168)
  4. iv)

    für ER^q,Γ1(Z)𝐸superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍E\in\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z) und hDq,γ2(B)superscript𝐷𝑞subscript𝛾2𝐵h\in D^{q,\gamma_{2}}(B)

    <τE,M^(Nq1)DM^Nq1φh>q\displaystyle<\tau E,\hat{M}^{-(N-q-1)}D\hat{M}^{N-q-1}\varphi h>_{{\cal L}^{q}} \displaystyle- <ρE,M^1φDivh>q1\displaystyle<\rho E,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Div}\ h>_{{\cal L}^{q-1}} (169)
    +\displaystyle+ <ρrot E,φh>q=0.\displaystyle<\rho\mbox{\rm rot }E,\varphi h>_{{\cal L}^{q}}=0\ .\mbox{ }

Beweis: Wegen der Stetigkeit der Abbildungen τ𝜏\tau und ρ𝜌\rho genügt es, die Aussagen für HCq,Γ2(Z¯)𝐻superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ2¯𝑍H\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{2}}(\overline{Z}) und ECq,Γ1(Z¯)𝐸superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑍E\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{Z}) zu zeigen. Seien e1Cq1,γ1(B¯)subscript𝑒1superscriptsubscript𝐶𝑞1subscript𝛾1¯𝐵e_{1}\in C_{\infty}^{q-1,\gamma_{1}}(\overline{B}), e2Cq2,γ1(B¯)subscript𝑒2superscriptsubscript𝐶𝑞2subscript𝛾1¯𝐵e_{2}\in C_{\infty}^{q-2,\gamma_{1}}(\overline{B}) und E~=ρˇφe2+τˇφe1~𝐸ˇ𝜌𝜑subscript𝑒2ˇ𝜏𝜑subscript𝑒1\tilde{E}=\check{\rho}\varphi e_{2}+\check{\tau}\varphi e_{1}. Wegen

dist (supp (HE~),Z)>0\displaystyle\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }(*H\wedge\tilde{E}),\partial Z)>0

können wir unter Erhaltung der Differenzierbarkeit HE~absent𝐻~𝐸*H\wedge\tilde{E} in UN(R)¯¯subscript𝑈𝑁𝑅\overline{U_{N}(R)} zu Null fortsetzen, und es gilt dann ι(HE~)=0\iota^{*}(*H\wedge\tilde{E})=0 für die Inklusion ι:SN(R)UN(R)¯:𝜄subscript𝑆𝑁𝑅¯subscript𝑈𝑁𝑅\iota:S_{N}(R)\rightarrow\overline{U_{N}(R)}. Aus (58)58(\ref{dint}) und (39)39(\ref{dwedge}) folgt dann

00\displaystyle 0 =\displaystyle= UN(R)σqd(HE~)\displaystyle\int_{U_{N}(R)}\sigma_{q}{\rm d}(*H\wedge\tilde{E})
=\displaystyle= <H,rot E~>q,Z+<div H,E~>q1,Z\displaystyle<H,\mbox{\rm rot }\tilde{E}>_{q,Z}+<\mbox{\rm div }H,\tilde{E}>_{q-1,Z}
=\displaystyle= <τH,τrot E~>q+<ρH,ρrot E~>q1\displaystyle<\tau H,\tau\mbox{\rm rot }\tilde{E}>_{{\cal L}^{q}}+<\rho H,\rho\mbox{\rm rot }\tilde{E}>_{{\cal L}^{q-1}}
+<τdiv H,τE~>q1+<ρdiv H,ρE~>q2.\displaystyle+<\tau\mbox{\rm div }H,\tau\tilde{E}>_{{\cal L}^{q-1}}+<\rho\mbox{\rm div }H,\rho\tilde{E}>_{{\cal L}^{q-2}}\ .

Aus (165)165(\ref{rrotddiv}) folgen mit e2=0subscript𝑒20e_{2}=0 bzw. e1=0subscript𝑒10e_{1}=0 die Behauptungen i) bzw. ii) im Falle glatter Formen e1subscript𝑒1e_{1} und e2subscript𝑒2e_{2}.
Andernfalls betrachten wir zunächst den ersten Term in (166)166(\ref{walzee}). Der lokalen Darstellung der Abbildung τ𝜏\tau entnehmen wir

c>0r(0,R)dist (supp τH(r),γ2)c>0.subscript𝑐0subscript𝑟0𝑅dist supp 𝜏𝐻𝑟subscript𝛾2𝑐0\displaystyle\bigvee\limits_{c>0}\bigwedge\limits_{r\in(0,R)}\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }\tau H(r),\gamma_{2})\geq c>0\ .

Somit existiert eine Abbildung χC(B¯)𝜒subscript𝐶¯𝐵\chi\in C_{\infty}(\overline{B}) mit

r(0,R)χ=1 in supp τH(r),dist (supp χ,γ2)>0.formulae-sequencesubscript𝑟0𝑅𝜒1 in supp 𝜏𝐻𝑟dist supp 𝜒subscript𝛾20\displaystyle\bigwedge\limits_{r\in(0,R)}\chi=1\mbox{ in }\mbox{\rm supp }\tau H(r)\ ,\ \mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }\chi,\gamma_{2})>0\ .

Wir erhalten

<τH,M^1φRote>q=<τH,M^1φRotχe>q.\displaystyle<\tau H,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Rot}\ e>_{{\cal L}^{q}}=<\tau H,\hat{M}^{-1}\varphi{\rm Rot}\ \chi e>_{{\cal L}^{q}}\ .

Aus Lemma 2.11 und (144)144(\ref{lemm2}) folgt, daß wir χe𝜒𝑒\chi e in Rq1(B)superscript𝑅𝑞1𝐵R^{q-1}(B) durch eine Folge aus C(B)q1Cq1,γ1(B¯)\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q-1}(B)\subset C_{\infty}^{q-1,\gamma_{1}}(\overline{B}) approximieren können. Lemma 2.21 liefert schließlich die Konvergenz im Raum qsuperscript𝑞{\cal L}^{q}. Die anderen Terme in (166)166(\ref{walzee}) sowie die Terme in (167)167(\ref{walzez}) können wir genauso behandeln.    
Im Fall iii) und iv) gehen wir analog vor: Für h1Cq+1,γ2(B¯)subscript1superscriptsubscript𝐶𝑞1subscript𝛾2¯𝐵h_{1}\in C_{\infty}^{q+1,\gamma_{2}}(\overline{B}), h2Cq,γ2(B¯)subscript2superscriptsubscript𝐶𝑞subscript𝛾2¯𝐵h_{2}\in C_{\infty}^{q,\gamma_{2}}(\overline{B}) und H~:=τˇφh1+ρˇφh2assign~𝐻ˇ𝜏𝜑subscript1ˇ𝜌𝜑subscript2\tilde{H}:=\check{\tau}\varphi h_{1}+\check{\rho}\varphi h_{2} erhalten wir

00\displaystyle 0 =\displaystyle= <τE,τdiv H~>q+<ρE,ρdiv H~>q1\displaystyle<\tau E,\tau\mbox{\rm div }\tilde{H}>_{{\cal L}^{q}}+<\rho E,\rho\mbox{\rm div }\tilde{H}>_{{\cal L}^{q-1}}
+<τrot E,τH~>q+1+<ρrot E,ρH~>q.\displaystyle+<\tau\mbox{\rm rot }E,\tau\tilde{H}>_{{\cal L}^{q+1}}+<\rho\mbox{\rm rot }E,\rho\tilde{H}>_{{\cal L}^{q}}\ .

Setzen wir h2=0subscript20h_{2}=0 bzw. h1=0subscript10h_{1}=0, so folgen iii) bzw. iv) im Fall glatter Formen h1subscript1h_{1} und h2subscript2h_{2}. Das gleiche Argument wie oben liefert dann die Behauptung.
q.e.d.

3 Die kompakte Einbettung

Wir definieren rekursiv die Gebiete, für welche wir die kompakte Einbettung zeigen wollen:

Definition 3.1


Ein S–Gebiet (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) heißt Z–Gebiet in M𝑀M (zulässig), falls um jedes z𝑧z aus der Trennmenge γ𝛾\gamma eine Übergangsrandkarte mit (63)63(\ref{karte}) existiert, so daß das Gebiet (S~,γ1,γ2)~𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2(\tilde{S},\gamma_{1},\gamma_{2}) mit

S~~𝑆\displaystyle\tilde{S} :=assign\displaystyle:= {xSN|xN<0}conditional-set𝑥subscript𝑆𝑁subscript𝑥𝑁0\displaystyle\{x\in S_{N}\ |\ x_{N}<0\}
γisubscript𝛾𝑖\displaystyle\gamma_{i} =\displaystyle= SNh(ΓiV¯)subscript𝑆𝑁subscriptΓ𝑖¯𝑉\displaystyle S_{N}\cap h(\Gamma_{i}\cap\overline{V})
h(ΓiV)subscriptΓ𝑖𝑉\displaystyle h(\Gamma_{i}\cap{V}) =\displaystyle= {ts|t(0,1),sγi}conditional-set𝑡𝑠formulae-sequence𝑡0.1𝑠subscript𝛾𝑖\displaystyle\{ts\ |\ t\in(0,1),s\in\gamma_{i}\}

ein Z𝑍Z–Gebiet in SNsubscript𝑆𝑁S_{N} ist.
Ein Z–Gebiet (S,Γ1,Γ2)(S2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝑆2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(S_{2}) ist der untere Halbkreis S:={xS2|x2<0}assign𝑆conditional-set𝑥subscript𝑆2subscript𝑥20S:=\{x\in S_{2}\ |\ x_{2}<0\} und Γ1Γ2={(1,0),(1,0)}subscriptΓ1subscriptΓ21.01.0\Gamma_{1}\cup\Gamma_{2}=\{(1,0),(-1,0)\}. Hier ist die Trennmenge γ𝛾\gamma leer.

Aus Satz 2.20 folgt, daß Z–Gebiete (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) stets die Approximationseigenschaft Rq,Γ1(S)=R^q,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) erfüllen.

Satz 3.2


In Z–Gebieten ist für jede zulässige Transformation ϵitalic-ϵ\epsilon die Einbettung

Rq,Γ1(S)ϵ1Dq,Γ2(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptitalic-ϵ1superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap\epsilon^{-1}D^{q,\Gamma_{2}}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S)

kompakt.

Um diese Aussage zu beweisen, gehen wir wie in [21] vor und führen eine vollständige Induktion über die Raumdimension durch. Wir werden sehen (Lemma 3.9), daß wir nach den Eigenformen des Maxwelloperators entwickeln können, sofern die Einbettung in Satz 3.2 kompakt ist. Gilt dieses Entwicklungsresultat in (N1)𝑁1(N-1)–dimensionalen Z–Gebieten (S,γ1,γ2)𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2(S,\gamma_{1},\gamma_{2}) mit S:={xSN|xN<0}assign𝑆conditional-set𝑥subscript𝑆𝑁subscript𝑥𝑁0S:=\{x\in S_{N}\ |\ x_{N}<0\}, so zeigt Lemma 3.11, daß beschränkte Familien aus R^q,Γ1(Z)D^q,Γ2(Z)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z)\cap\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z) für alle R<1𝑅1R<1 in L2q(ZR)superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝑍𝑅L_{2}^{q}(Z_{R}) relativ kompakt sind, wobei (Z,Γ1,Γ2)=C(S,γ1,γ2)𝑍subscriptΓ1subscriptΓ2𝐶𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2(Z,\Gamma_{1},\Gamma_{2})=C(S,\gamma_{1},\gamma_{2}), ZR:=CR(S)assignsubscript𝑍𝑅subscript𝐶𝑅𝑆Z_{R}:=C_{R}(S). Nachdem wir in Lemma 3.13 die kompakte Einbettung in eindimensionalen Z–Gebieten gezeigt haben, erhalten wir schließlich durch Lokalisieren die Aussage für N𝑁N–dimensionale Z–Gebiete (Beweis von Satz 3.2). Zunächst zitieren wir einige Hilfsmittel aus [21]:

Definition 3.3


Seien H±subscript𝐻plus-or-minusH_{\pm} zwei Hilberträume mit Normen ||±|\cdot|_{\pm} und Skalarprodukten <,>±<\cdot,\cdot>_{{}_{\pm}}.

  1. i)

    Für zwei dicht definierte Operatoren

    A±:D(A±)H±H:subscript𝐴plus-or-minus𝐷subscript𝐴plus-or-minussubscript𝐻plus-or-minussubscript𝐻minus-or-plus\displaystyle{A_{\pm}}:{D(A_{\pm})\subset H_{\pm}}\longrightarrow{H_{\mp}}

    nennen wir (A+,A)subscript𝐴subscript𝐴(A_{+},A_{-}) ein duales Paar in (H+,H)subscript𝐻subscript𝐻(H_{+},H_{-}), falls A±=Asuperscriptsubscript𝐴plus-or-minussubscript𝐴minus-or-plusA_{\pm}^{*}=A_{\mp}.

  2. ii)

    Ein duales Paar (A+,A)subscript𝐴subscript𝐴(A_{+},A_{-}) hat die Kompaktheitseigenschaft, wenn die Einbettungen D(A±)R(A)¯𝐷subscript𝐴plus-or-minus¯𝑅subscript𝐴minus-or-plusD(A_{\pm})\cap\overline{R(A_{\mp})} mit den Graphennormen nach R(A)¯¯𝑅subscript𝐴minus-or-plus\overline{R(A_{\mp})} mit ||±|\cdot|_{\pm} kompakt sind. Ist nur eine Einbettung kompakt, so hat (A+,A)subscript𝐴subscript𝐴(A_{+},A_{-}) die partielle Kompaktheitseigenschaft.

Lemma 3.4


Für ein duales Paar (A+,A)subscript𝐴subscript𝐴(A_{+},A_{-}) in (H+,H)subscript𝐻subscript𝐻(H_{+},H_{-}) und topologische Isomorphismen

T±:H~±H±:subscript𝑇plus-or-minussubscript~𝐻plus-or-minussubscript𝐻plus-or-minus\displaystyle T_{\pm}:\tilde{H}_{\pm}\rightarrow H_{\pm}

ist (T1A+T+,T+A(T1))superscriptsubscript𝑇1subscript𝐴subscript𝑇superscriptsubscript𝑇subscript𝐴superscriptsuperscriptsubscript𝑇1(T_{-}^{-1}A_{+}T_{+},T_{+}^{*}A_{-}(T_{-}^{-1})^{*}) ein duales Paar in (H~+,H~)subscript~𝐻subscript~𝐻(\tilde{H}_{+},\tilde{H}_{-}).

Lemma 3.5


Hat das duale Paar (A+,A)subscript𝐴subscript𝐴(A_{+},A_{-}) in (H+,H)subscript𝐻subscript𝐻(H_{+},H_{-}) die partielle Kompaktheitseigenschaft, so hat es auch die Kompaktheitseigenschaft, und es gelten:

  1. i)

    R(A±)=R(A±)¯𝑅subscript𝐴plus-or-minus¯𝑅subscript𝐴plus-or-minusR(A_{\pm})=\overline{R(A_{\pm})} und H±=N(A±)R(A)subscript𝐻plus-or-minusdirect-sum𝑁subscript𝐴plus-or-minus𝑅subscript𝐴minus-or-plusH_{\pm}=N(A_{\pm})\oplus R(A_{\mp}).

  2. ii)

    Es existieren Zahlen c±>0subscript𝑐plus-or-minus0c_{\pm}>0 mit

    xD(A±)R(A)|x|±c±|A±x±|.subscript𝑥𝐷subscript𝐴plus-or-minus𝑅subscript𝐴minus-or-plussubscript𝑥plus-or-minussubscript𝑐plus-or-minussubscriptsubscript𝐴plus-or-minussubscript𝑥plus-or-minusminus-or-plus\displaystyle\bigwedge\limits_{x\in D(A_{\pm})\cap R(A_{\mp})}|x|_{\pm}\leq c_{\pm}|A_{\pm}x_{\pm}|_{\mp}\ .
  3. iii)

    Es existieren Folgen (evtl. auch endliche oder leere Folgen) (λk)subscript𝜆𝑘(\lambda_{k}) in (0,)0(0,\infty) und (φk±)D(A±)superscriptsubscript𝜑𝑘plus-or-minus𝐷subscript𝐴plus-or-minus(\varphi_{k}^{\pm})\subset D(A_{\pm}) mit

    1. a)

      λksubscript𝜆𝑘\lambda_{k}\rightarrow\infty (im Falle einer unendlichen Folge)

    2. b)

      {φk±|kN}conditional-setsuperscriptsubscript𝜑𝑘plus-or-minus𝑘N\{\varphi_{k}^{\pm}\ |\ k\in{\rm N}\} ist ein vollständiges Orthonormalsystem in R(A)𝑅subscript𝐴minus-or-plusR(A_{\mp})

    3. c)

      <A±φk±,A±u>=λk<φk±,u>±<A_{\pm}\varphi_{k}^{\pm},A_{\pm}u>_{\mp}=\lambda_{k}<\varphi_{k}^{\pm},u>_{\pm} für kN𝑘Nk\in{\rm N} und uD(A±)𝑢𝐷subscript𝐴plus-or-minusu\in D(A_{\pm})

    4. d)

      φk=λk1/2A±φk±superscriptsubscript𝜑𝑘minus-or-plussuperscriptsubscript𝜆𝑘12subscript𝐴plus-or-minussuperscriptsubscript𝜑𝑘plus-or-minus\varphi_{k}^{\mp}=\lambda_{k}^{-1/2}A_{\pm}\varphi_{k}^{\pm}.

Der einfacheren Lesbarkeit wegen führen wir den auf funktionalanalytischen Grundlagen beruhenden Beweis.    
Beweis: Wir setzen

D±:=D(A±),R±:=R(A±),N±:=N(A±),X±:=D±R¯formulae-sequenceassignsubscript𝐷plus-or-minus𝐷subscript𝐴plus-or-minusformulae-sequenceassignsubscript𝑅plus-or-minus𝑅subscript𝐴plus-or-minusformulae-sequenceassignsubscript𝑁plus-or-minus𝑁subscript𝐴plus-or-minusassignsubscript𝑋plus-or-minussubscript𝐷plus-or-minus¯subscript𝑅minus-or-plus\displaystyle D_{\pm}:=D(A_{\pm})\ ,\ R_{\pm}:=R(A_{\pm})\ ,\ N_{\pm}:=N(A_{\pm})\ ,\ X_{\pm}:=D_{\pm}\cap\overline{R_{\mp}}
<x,y>X±:=<A±x,A±y>+<x,y>±.\displaystyle<x,y>_{X_{\pm}}:=<A_{\pm}x,A_{\pm}y>_{\mp}+<x,y>_{\pm}\ .

Aus A±=Asuperscriptsubscript𝐴plus-or-minussubscript𝐴minus-or-plusA_{\pm}^{*}=A_{\mp} folgen die Zerlegungen

H±=N±R¯.formulae-sequencesubscript𝐻plus-or-minusdirect-sumsubscript𝑁plus-or-minus¯subscript𝑅minus-or-plus\displaystyle H_{\pm}=N_{\pm}\oplus\overline{R_{\mp}}\ .\mbox{ } (170)

Sei die Einbettung

X+R¯subscript𝑋¯subscript𝑅\displaystyle X_{+}\hookrightarrow\overline{R_{-}}\mbox{ } (171)

kompakt. Finden wir keine Konstante c+subscript𝑐c_{+}, so daß die Abschätzung

x+X+|x+|c+|A+x+|subscriptsubscript𝑥subscript𝑋subscript𝑥subscript𝑐subscriptsubscript𝐴subscript𝑥\displaystyle\bigwedge\limits_{x_{+}\in X_{+}}|x_{+}|\leq c_{+}|A_{+}x_{+}|_{-} (172)

erfüllt ist, gibt es eine Folge (xk+)X+subscriptsuperscript𝑥𝑘subscript𝑋(x^{+}_{k})\subset X_{+} mit |xk+|=1subscriptsuperscript𝑥𝑘1|x^{+}_{k}|=1 und A+xk+0subscript𝐴subscriptsuperscript𝑥𝑘0A_{+}x^{+}_{k}\rightarrow 0. Diese enthält wegen der kompakten Einbettung (171)171(\ref{wwpkomp}) eine konvergente Teilfolge mit Grenzwert x+R¯subscript𝑥¯subscript𝑅x_{+}\in\overline{R_{-}}. Aus der Abgeschlossenheit von A+subscript𝐴A_{+} folgt x+N+subscript𝑥subscript𝑁x_{+}\in N_{+}. Wegen (170)170(\ref{wwpzerl}) verschwindet der Grenzwert, im Widerspruch zur Stetigkeit der Norm.    
Dies liefert aber auch die Abgeschlossenheit von R+subscript𝑅R_{+}: Ist (yk)R+subscriptsuperscript𝑦𝑘subscript𝑅(y^{-}_{k})\subset R_{+} eine Folge mit Grenzwert ysubscript𝑦y_{-} in Hsubscript𝐻H_{-}, so existiert o.B.d.A. eine Folge (xk+)X+subscriptsuperscript𝑥𝑘subscript𝑋(x^{+}_{k})\subset X_{+} mit A+xk+=yksubscript𝐴subscriptsuperscript𝑥𝑘subscriptsuperscript𝑦𝑘A_{+}x^{+}_{k}=y^{-}_{k}. Wegen der Abschätzung (172)172(\ref{peterab}) und der kompakten Einbettung (171)171(\ref{wwpkomp}) besitzt (xk+)subscriptsuperscript𝑥𝑘(x^{+}_{k}) eine konvergente Teilfolge mit Grenzwert x+subscript𝑥x_{+} in R¯¯subscript𝑅\overline{R_{-}}. Die Abgeschlossenheit von A+subscript𝐴A_{+} impliziert x+X+subscript𝑥subscript𝑋x_{+}\in X_{+} und A+x+=ysubscript𝐴subscript𝑥subscript𝑦A_{+}x_{+}=y_{-}. Damit haben wir bis auf R=R¯subscript𝑅¯subscript𝑅R_{-}=\overline{R_{-}} die Aussagen i) und ii) im Fall ”++” gezeigt.    
Nun zu iii): Nach ii) liefert der Satz von Lax–Milgram zu allen y+R¯subscript𝑦¯subscript𝑅y_{+}\in\overline{R_{-}} eine eindeutige Lösung x+X+subscript𝑥subscript𝑋x_{+}\in X_{+} von

z+X+<A+x+,A+z+>\displaystyle\bigwedge\limits_{z_{+}\in X_{+}}<A_{+}x_{+},A_{+}z_{+}>_{-} =\displaystyle= <y+,z+>+formulae-sequenceabsentsubscript𝑦subscriptsubscript𝑧\displaystyle<y_{+},z_{+}>_{+}\mbox{ } (173)
|x+|X+subscriptsubscript𝑥subscript𝑋\displaystyle|x_{+}|_{X_{+}} \displaystyle\leq c|y+|+.formulae-sequence𝑐subscriptsubscript𝑦\displaystyle c|y_{+}|_{+}\ .\mbox{ } (174)

Wegen D+=N+X+subscript𝐷direct-sumsubscript𝑁subscript𝑋D_{+}=N_{+}\oplus X_{+} gilt (173)173(\ref{wwpgl3}) für alle z+D+subscript𝑧subscript𝐷{z_{+}\in D_{+}}, und wir erhalten A+x+Xsubscript𝐴subscript𝑥subscript𝑋A_{+}x_{+}\in X_{-} und AA+x+=y+subscript𝐴subscript𝐴subscript𝑥subscript𝑦A_{-}A_{+}x_{+}=y_{+}. Der Lösungsoperator

L:R¯H+R¯H+y+x+,𝐿:¯subscript𝑅subscript𝐻¯subscript𝑅subscript𝐻missing-subexpressionmissing-subexpressionsubscript𝑦subscript𝑥\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}L&:&\overline{R_{-}}\subset H_{+}&\longrightarrow&\overline{R_{-}}\subset H_{+}\\ {}\hfil&{}\hfil&y_{+}&\longmapsto&x_{+}\end{array}\ , (177)

der y+subscript𝑦y_{+} die Lösung x+subscript𝑥x_{+} von (173)173(\ref{wwpgl3}) zuordnet, ist nach (174)174(\ref{wwpab3}) und Voraussetzung kompakt und erfüllt N(L)=0𝑁𝐿0N(L)=0. Wegen

<y+,Ly+>+=<AA+x+,x+>+=|A+x+|+2[0,)\displaystyle<y_{+},Ly_{+}>_{+}=<A_{-}A_{+}x_{+},x_{+}>_{+}=|A_{+}x_{+}|_{+}^{2}\in[0,\infty)

für y+R¯subscript𝑦¯subscript𝑅y_{+}\in\overline{R_{-}} und x+=Ly+subscript𝑥𝐿subscript𝑦x_{+}=Ly_{+} ist L𝐿L selbstadjungiert und positiv. Der Spektralsatz liefert eine monoton wachsende (evtl. auch endliche oder leere) Folge (λk)(0,)subscript𝜆𝑘0(\lambda_{k})\subset(0,\infty) und ein vollständiges Orthonormalsystem {φk+}superscriptsubscript𝜑𝑘\{\varphi_{k}^{+}\} in R¯¯subscript𝑅\overline{R_{-}} mit λksubscript𝜆𝑘\lambda_{k}\rightarrow\infty für k𝑘k\rightarrow\infty (im Falle einer unendlichen Folge) und Lφk+=λk1φk+𝐿superscriptsubscript𝜑𝑘superscriptsubscript𝜆𝑘1superscriptsubscript𝜑𝑘L\varphi_{k}^{+}=\lambda_{k}^{-1}\varphi_{k}^{+}. Für alle u+D+subscript𝑢subscript𝐷u_{+}\in D_{+} gilt

<A+φk+,A+u+>=<λkA+Lφk+,A+u+>=λk<φk+,u+>+.\displaystyle<A_{+}\varphi^{+}_{k},A_{+}u_{+}>_{-}=<\lambda_{k}A_{+}L\varphi^{+}_{k},A_{+}u_{+}>_{-}=\lambda_{k}<\varphi^{+}_{k},u_{+}>_{+}\ .

Wir definieren φk:=λk1/2A+φk+Xassignsubscriptsuperscript𝜑𝑘superscriptsubscript𝜆𝑘12subscript𝐴subscriptsuperscript𝜑𝑘subscript𝑋\varphi^{-}_{k}:=\lambda_{k}^{-1/2}A_{+}\varphi^{+}_{k}\in X_{-}, und erhalten mit uDsubscript𝑢subscript𝐷u_{-}\in D_{-}

Aφksubscript𝐴subscriptsuperscript𝜑𝑘\displaystyle A_{-}\varphi^{-}_{k} =\displaystyle= λk1/2AA+Lφk+=λk1/2φk+superscriptsubscript𝜆𝑘12subscript𝐴subscript𝐴𝐿subscriptsuperscript𝜑𝑘superscriptsubscript𝜆𝑘12subscriptsuperscript𝜑𝑘\displaystyle\lambda_{k}^{1/2}A_{-}A_{+}L\varphi^{+}_{k}=\lambda_{k}^{1/2}\varphi^{+}_{k}
<Aφk,Au>+\displaystyle<A_{-}\varphi^{-}_{k},A_{-}u_{-}>_{+} =\displaystyle= λk1/2<φk+,Au>+=λk<φk,u>.\displaystyle\lambda_{k}^{1/2}<\varphi^{+}_{k},A_{-}u_{-}>_{+}=\lambda_{k}<\varphi^{-}_{k},u_{-}>_{-}\ .

Für xR+subscript𝑥subscript𝑅x_{-}\in R_{+}, x=A+x+subscript𝑥subscript𝐴subscript𝑥x_{-}=A_{+}x_{+} mit o.B.d.A. x+X+subscript𝑥subscript𝑋x_{+}\in X_{+} gilt

<x,φk>=<A+x+,φk>=λk1/2<x+,φk+>+.\displaystyle<x_{-},\varphi^{-}_{k}>_{-}=<A_{+}x_{+},\varphi^{-}_{k}>_{-}=\lambda_{k}^{1/2}<x_{+},\varphi^{+}_{k}>_{+}\ .\mbox{ } (178)

Setzen wir x:=φl,x+:=λl1/2φl+formulae-sequenceassignsubscript𝑥subscriptsuperscript𝜑𝑙assignsubscript𝑥superscriptsubscript𝜆𝑙12subscriptsuperscript𝜑𝑙x_{-}:=\varphi^{-}_{l},x_{+}:=\lambda_{l}^{-1/2}\varphi^{+}_{l}, so folgt hieraus, daß {φk}subscriptsuperscript𝜑𝑘\{\varphi^{-}_{k}\} ein Orthonormalsystem ist. Andererseits impliziert (178)178(\ref{peter5}) aber auch die Vollständigkeit (wegen der Vollständigkeit von {φk+}subscriptsuperscript𝜑𝑘\{\varphi^{+}_{k}\} in R¯¯subscript𝑅\overline{R_{-}}). Damit ist iii) gezeigt.    
Ist (yk)subscriptsuperscript𝑦𝑘(y^{-}_{k}) eine beschränkte Folge in Xsubscript𝑋X_{-}, so besitzt die Folge (xk+)subscriptsuperscript𝑥𝑘(x^{+}_{k}) mit A+xk+=yksubscript𝐴subscriptsuperscript𝑥𝑘subscriptsuperscript𝑦𝑘A_{+}x^{+}_{k}=y^{-}_{k} wegen ii) und der Voraussetzung eine konvergente Teilfolge, die wir wieder mit (xk+)subscriptsuperscript𝑥𝑘(x^{+}_{k}) bezeichnen. Wir setzen x=xk+xl+𝑥subscriptsuperscript𝑥𝑘subscriptsuperscript𝑥𝑙x=x^{+}_{k}-x^{+}_{l}, y𝑦y analog und erhalten mit iii) und der Schwarzschen Ungleichung

<y,y>\displaystyle<y,y>_{-} =\displaystyle= <y,A+x>\displaystyle<y,A_{+}x>_{-}
=\displaystyle= n=1<y,φn><φn,A+x>\displaystyle\sum_{n=1}^{\infty}<y,\varphi^{-}_{n}>_{-}\cdot<\varphi^{-}_{n},A_{+}x>_{-}
=\displaystyle= n=1<y,A+φn+><φn+,x>+\displaystyle\sum_{n=1}^{\infty}<y,A_{+}\varphi^{+}_{n}>_{-}\cdot<\varphi^{+}_{n},x>_{+}
\displaystyle\leq |x|+|Ay|+subscript𝑥subscriptsubscript𝐴𝑦\displaystyle|x|_{+}\cdot|A_{-}y|_{+}
\displaystyle\leq |xk+xl+|+(|Ayk|++|Ayl|+)0.subscriptsubscriptsuperscript𝑥𝑘subscriptsuperscript𝑥𝑙subscriptsubscript𝐴subscriptsuperscript𝑦𝑘subscriptsubscript𝐴subscriptsuperscript𝑦𝑙0\displaystyle|x^{+}_{k}-x^{+}_{l}|_{+}\cdot(|A_{-}y^{-}_{k}|_{+}+|A_{-}y^{-}_{l}|_{+})\rightarrow 0\ .

Dies liefert die Kompaktheit der Einbettung XR+subscript𝑋subscript𝑅X_{-}\hookrightarrow R_{+}, und analog zum Fall ”++” folgen i) und ii) für den Fall ”-”. q.e.d.

   
Weitere Resultate aus [21] können wir fast direkt übertragen: In einem Gebiet (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) bilden die Operatoren

rot q:Rq,Γ1(S)L2q+1(S)Erot Esuperscriptrot 𝑞:superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸rot 𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\mbox{\rm rot }^{q}&:&R^{q,\Gamma_{1}}(S)&\longrightarrow&L_{2}^{q+1}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&\mbox{\rm rot }E\end{array} (181)
div q+1:D^q+1,Γ2(S)L2q(S)Ediv Esuperscriptdiv 𝑞1:superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸div 𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\mbox{\rm div }^{q+1}&:&\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)&\longrightarrow&L_{2}^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&\mbox{\rm div }E\end{array} (184)

ein duales Paar in (L2q(S),L2q+1(S))superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆(L_{2}^{q}(S),L_{2}^{q+1}(S)). Seien σ,μ,ϵ𝜎𝜇italic-ϵ\sigma,\mu,\epsilon zulässige Transformationen. Bezeichnen wir mit L2,μq(S)superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞𝑆L_{2,\mu}^{q}(S) den Raum L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S), versehen mit <,>μ,q,S:=<μ,>q,S<\cdot,\cdot>_{\mu,q,S}:=<\mu\cdot,\cdot>_{q,S}, so sind die Abbildungen

ϵ:L2q(S)L2q(S)EϵEitalic-ϵ:superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸italic-ϵ𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\epsilon&:&L_{2}^{q}(S)&\longrightarrow&L_{2}^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&\epsilon E\end{array} (187)
jσ,μ:L2,σq(S)L2,μq(S)EEsubscript𝑗𝜎𝜇:superscriptsubscript𝐿2𝜎𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}j_{\sigma,\mu}&:&L_{2,\sigma}^{q}(S)&\longrightarrow&L_{2,\mu}^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&E\end{array} (190)

topologische Isomorphismen und besitzen die Adjungierten

ϵ=ϵ,(jσ,μ)=jid,σσ1μjμ,id.formulae-sequencesuperscriptitalic-ϵitalic-ϵsuperscriptsubscript𝑗𝜎𝜇subscript𝑗id𝜎superscript𝜎1𝜇subscript𝑗𝜇id\displaystyle\epsilon^{*}=\epsilon\ ,\ (j_{\sigma,\mu})^{*}=j_{{\rm id},\sigma}\sigma^{-1}\mu j_{\mu,{\rm id}}\ .

Nach Lemma 3.4 bilden

(idiv qϵjϵ,id,ijid,ϵrot q1)(ijid,μμ1rot qjϵ,id,ijid,ϵϵ1div q+1jμ,id)(irot q+1μjμ,id,ijid,μdiv q+2)}\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}({\rm i\,}\mbox{\rm div }^{q}\epsilon j_{\epsilon,{\rm id}}&,&{\rm i\,}j_{{\rm id},\epsilon}\mbox{\rm rot }^{q-1})\\ ({\rm i\,}j_{{\rm id},\mu}\mu^{-1}\mbox{\rm rot }^{q}j_{\epsilon,{\rm id}}&,&{\rm i\,}j_{{\rm id},\epsilon}\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }^{q+1}j_{\mu,{\rm id}})\\ ({\rm i\,}\mbox{\rm rot }^{q+1}\mu j_{\mu,{\rm id}}&,&{\rm i\,}j_{{\rm id},\mu}\mbox{\rm div }^{q+2})\end{array}\right\}\mbox{ } (194)

duale Paare in (L2,ϵq(S),L2q1(S))superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆(L_{2,\epsilon}^{q}(S),L_{2}^{q-1}(S)), (L2,ϵq(S),L2,μq+1(S))superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞1𝑆(L_{2,\epsilon}^{q}(S),L_{2,\mu}^{q+1}(S)) bzw. (L2,μq+1(S),L2q+2(S))superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞1𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞2𝑆(L_{2,\mu}^{q+1}(S),L_{2}^{q+2}(S)). Aus H=N(A)R(A)¯𝐻direct-sum𝑁𝐴¯𝑅superscript𝐴H=N(A)\oplus\overline{R(A^{*})} (orthogonal) für einen dicht definierten Operator A:HH~:𝐴𝐻~𝐻A:H\rightarrow\tilde{H} und aus ϵ1div D^q+1,Γ2¯(S)ϵ1D^0q,Γ2(S)¯superscriptitalic-ϵ1div superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆superscriptitalic-ϵ1superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆\overline{\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}}(S)\subset\epsilon^{-1}\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S) (nach (40)40(\ref{rotrotistnull})) folgt

Lemma 3.6


Es gelten die orthogonalen Zerlegungen

L2,ϵq(S)superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆\displaystyle L_{2,\epsilon}^{q}(S) =\displaystyle= ϵ1D^0q,Γ2(S)rot Rq1,Γ1(S)¯=R0q,Γ1(S)ϵ1div D^q+1,Γ2(S)¯direct-sumsuperscriptitalic-ϵ1superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆¯rot superscript𝑅𝑞1subscriptΓ1𝑆direct-sumsuperscriptsubscript𝑅0𝑞subscriptΓ1𝑆¯superscriptitalic-ϵ1div superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle\epsilon^{-1}\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S)\oplus\overline{\mbox{\rm rot }R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)}=R_{0}^{q,\Gamma_{1}}(S)\oplus\overline{\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}
L2,ϵq(S)superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆\displaystyle L_{2,\epsilon}^{q}(S) =\displaystyle= rot Rq1,Γ1(S)¯(ϵ1D^0q,Γ2(S)R0q,Γ1(S))ϵ1div D^q+1,Γ2(S)¯direct-sum¯rot superscript𝑅𝑞1subscriptΓ1𝑆superscriptitalic-ϵ1superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝑅0𝑞subscriptΓ1𝑆¯superscriptitalic-ϵ1div superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle\overline{\mbox{\rm rot }R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)}\oplus(\epsilon^{-1}\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S)\cap R_{0}^{q,\Gamma_{1}}(S))\oplus\overline{\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}
L2,μq+1(S)superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞1𝑆\displaystyle L_{2,\mu}^{q+1}(S) =\displaystyle= D^0q+1,Γ2(S)μ1rot Rq,Γ1(S)¯=div D^q+2,Γ2(S)¯μ1R0q+1,Γ1(S)direct-sumsuperscriptsubscript^𝐷0𝑞1subscriptΓ2𝑆¯superscript𝜇1rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆direct-sum¯div superscript^𝐷𝑞2subscriptΓ2𝑆superscript𝜇1superscriptsubscript𝑅0𝑞1subscriptΓ1𝑆\displaystyle\hat{D}_{0}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\oplus\overline{\mu^{-1}\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S)}=\overline{\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+2,\Gamma_{2}}(S)}\oplus\mu^{-1}R_{0}^{q+1,\Gamma_{1}}(S)
L2,μq+1(S)superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞1𝑆\displaystyle L_{2,\mu}^{q+1}(S) =\displaystyle= μ1rot Rq,Γ1(S)¯(D^0q+1,Γ2(S)μ1R0q+1,Γ1(S))div D^q+2,Γ2(S)¯.direct-sum¯superscript𝜇1rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript^𝐷0𝑞1subscriptΓ2𝑆superscript𝜇1superscriptsubscript𝑅0𝑞1subscriptΓ1𝑆¯div superscript^𝐷𝑞2subscriptΓ2𝑆\displaystyle\overline{\mu^{-1}\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S)}\oplus(\hat{D}_{0}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\cap\mu^{-1}R_{0}^{q+1,\Gamma_{1}}(S))\oplus\overline{\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+2,\Gamma_{2}}(S)}\ .
Lemma 3.7


Die Kompaktheitseigenschaft der dualen Paare in (194)194(\ref{dualpaar}) hängt nicht von ϵitalic-ϵ\epsilon und μ𝜇\mu ab.

Beweis: Sei q𝑞q beliebig. Wir betrachten die Abbildungen

A+:jid,ϵϵ1D^q,Γ2(S)L2,ϵq(S)L2q1(S)Eidiv ϵjϵ,idEsubscript𝐴:subscript𝑗iditalic-ϵsuperscriptitalic-ϵ1superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸idiv italic-ϵsubscript𝑗italic-ϵid𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}A_{+}&:&j_{{\rm id},\epsilon}\epsilon^{-1}\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S)\subset L_{2,\epsilon}^{q}(S)&\longrightarrow&L_{2}^{q-1}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&{\rm i\,}\mbox{\rm div }\epsilon j_{\epsilon,{\rm id}}E\end{array} (197)
A:Rq1,Γ1(S)L2q1(S)L2,ϵq(S)Eijid,ϵrot E,subscript𝐴:superscript𝑅𝑞1subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆superscriptsubscript𝐿2italic-ϵ𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝐸isubscript𝑗iditalic-ϵrot 𝐸\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}A_{-}&:&R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)\subset L_{2}^{q-1}(S)&\longrightarrow&L_{2,\epsilon}^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&E&\longmapsto&{\rm i\,}j_{{\rm id},\epsilon}\mbox{\rm rot }E\end{array}\ , (200)

wobei wir sowohl hier als auch im folgenden den Index q𝑞q bzw. q1𝑞1q-1 bei div bzw. rot wieder fortlassen wollen. Eine in der Graphennorm des Operators Asubscript𝐴A_{-} beschränkte Folge (Ek)D(A)R(A+)¯subscript𝐸𝑘𝐷subscript𝐴¯𝑅subscript𝐴(E_{k})\subset D(A_{-})\cap\overline{R(A_{+})} ist eine Folge in Rq1,Γ1(S)div D^q,Γ2¯(S)superscript𝑅𝑞1subscriptΓ1𝑆¯div superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)\cap\overline{\mbox{\rm div }\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}}(S), für die der Ausdruck

||Ek||q1,S+(<ϵjid,ϵrot Ek,jid,ϵrot Ek>ϵ,q,S)1/2\displaystyle||E_{k}||_{q-1,S}+(<\epsilon j_{{\rm id},\epsilon}\mbox{\rm rot }E_{k},j_{{\rm id},\epsilon}\mbox{\rm rot }E_{k}>_{\epsilon,q,S})^{1/2}\mbox{ } (201)

beschränkt ist. Dies ist genau dann der Fall, wenn für den Ausdruck (201)201(\ref{qwer}) für ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id} eine Schranke existiert. Damit ist die Frage, ob (Ek)subscript𝐸𝑘(E_{k}) eine in R(A+)¯=div D^q,Γ2¯(S)¯𝑅subscript𝐴¯div superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\overline{R(A_{+})}=\overline{\mbox{\rm div }\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}}(S) konvergente Teilfolge besitzt, unabhängig von ϵitalic-ϵ\epsilon. Lemma 3.5 liefert dann die Kompaktheitseigenschaft für das duale Paar. Analog können wir die anderen dualen Paare behandeln. q.e.d.

Lemma 3.8


Seien ϵ,μitalic-ϵ𝜇\epsilon,\mu zulässig und

X𝑋\displaystyle X :=assign\displaystyle:= Rq,Γ1(S)ϵ1D^q,Γ2(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptitalic-ϵ1superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap\epsilon^{-1}\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S)
EX,qsubscriptnorm𝐸𝑋𝑞\displaystyle||E||_{X,q} :=assign\displaystyle:= Eq,S+div ϵEq1,S+rot Eq+1,S.subscriptnorm𝐸𝑞𝑆subscriptnormdiv italic-ϵ𝐸𝑞1𝑆subscriptnormrot 𝐸𝑞1𝑆\displaystyle||E||_{q,S}+||\mbox{\rm div }\epsilon E||_{q-1,S}+||\mbox{\rm rot }E||_{q+1,S}\ .

Dann sind äquivalent:

  1. i)

    Die Einbettung XL2q(S)𝑋superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆X\hookrightarrow L_{2}^{q}(S) ist kompakt.

  2. ii)

    Die Einbettungen rot Rq1,Γ1(S)¯ϵ1D^q,Γ2(S)¯rot superscript𝑅𝑞1subscriptΓ1𝑆superscriptitalic-ϵ1superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\overline{\mbox{\rm rot }R^{q-1,\Gamma_{1}}(S)}\cap\epsilon^{-1}\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S) und ϵ1div D^q+1,Γ2(S)¯Rq,Γ1(S)¯superscriptitalic-ϵ1div superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\overline{\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}(S)}\cap R^{q,\Gamma_{1}}(S) mit ||||X,q||\cdot||_{X,q} nach L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S) sind kompakt und die Dirichlet–Neumann–Felder q:=R0q,Γ1(S)D^0q,Γ2(S)assignsuperscript𝑞subscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆{\cal H}^{q}:=R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)\cap\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S) endlich dimensional.

Beweis: Analog zu [21]. Ebenso:

Lemma 3.9


Gelten die Voraussetzungen von Lemma 3.8 und sei die Einbettung XL2q(S)𝑋superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆X\hookrightarrow L_{2}^{q}(S) kompakt. Dann gibt es ein NqN{0}superscript𝑁𝑞N0N^{q}\in{\rm N}\cup\{0\}, ein bzgl. <ϵ,>q,S<\epsilon\cdot,\cdot>_{q,S} bzw. <μ,>q+1,S<\mu\cdot,\cdot>_{q+1,S} vollständiges Orthonormalsystem {Enq,nN}superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞𝑛N\{E_{n}^{q},n\in{\rm N}\} von ϵ1D^0q,Γ2(S)superscriptitalic-ϵ1superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆\epsilon^{-1}\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S) bzw. {Hnq,n>Nq}superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞𝑛superscript𝑁𝑞\{H_{n}^{q},n>N^{q}\} von μ1rot Rq,Γ1(S)¯¯superscript𝜇1rot superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\overline{\mu^{-1}\mbox{\rm rot }R^{q,\Gamma_{1}}(S)} sowie eine Folge {ωnq,n>Nq}(0,)superscriptsubscript𝜔𝑛𝑞𝑛superscript𝑁𝑞0\{\omega_{n}^{q},n>N^{q}\}\subset(0,\infty), ωnqnsuperscript𝑛superscriptsubscript𝜔𝑛𝑞\omega_{n}^{q}\stackrel{{\scriptstyle n\rightarrow\infty}}{{\rightarrow}}\infty mit

für nNqfür 𝑛superscript𝑁𝑞\displaystyle\mbox{ f\"{u}r }n\leq N^{q} EnqR0q,Γ1(S)ϵ1D^0q,Γ2(S)superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞subscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆superscriptitalic-ϵ1superscriptsubscript^𝐷0𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle E_{n}^{q}\in R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)\cap\epsilon^{-1}\hat{D}_{0}^{q,\Gamma_{2}}(S)
für n>Nqfür 𝑛superscript𝑁𝑞\displaystyle\mbox{ f\"{u}r }n>N^{q} (Enq,Hnq)Rq,Γ1(S)×D^q+1,Γ2(S)superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript^𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle(E_{n}^{q},H_{n}^{q})\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)\times\hat{D}^{q+1,\Gamma_{2}}(S) (202)
rot Enq+iωnqμHnq=0rot superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞isuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑞𝜇superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞0\displaystyle\mbox{\rm rot }E_{n}^{q}+{\rm i\,}\omega_{n}^{q}\mu H_{n}^{q}=0
div Hnq+iωnqϵEnq=0.\displaystyle\mbox{\rm div }H_{n}^{q}+{\rm i\,}\omega_{n}^{q}\epsilon E_{n}^{q}=0\ \ .\mbox{ }

Im Falle endlicher oder leerer Orthonormalsysteme sind die Bezeichnungen entsprechend zu ändern.

Letzteres wollen wir so auch ohne weiteren Kommentar in Zukunft handhaben. Treten z.B. Reihen über leere bzw. endliche Orthonormalsysteme auf, so sind diese durch 0 bzw. Summen zu ersetzen.    
Wir bereiten das folgende Lemma vor und erinnern an die in Abschnitt 2.8 eingeführten Bezeichnungen. Seien 𝒮:=(S~,γ1,γ2)D(SN)assign𝒮~𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝐷subscript𝑆𝑁{\cal S}:=(\tilde{S},\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(S_{N}) und Z:=CR(𝒮)assign𝑍subscript𝐶𝑅𝒮Z:=C_{R}({\cal S}) für ein R(0,)𝑅0R\in(0,\infty). Gelte ferner für 𝒮𝒮{\cal S}, ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id}, μ=id𝜇id\mu={\rm id} und alle q𝑞q die Aussage von Lemma 3.9. Wir zerlegen ER^q,Γ1(Z)D^q,Γ2(Z)𝐸superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍E\in\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z)\cap\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z) nach (160)160(\ref{wwsph}) orthogonal in E=ρˇρE+τˇτE𝐸ˇ𝜌𝜌𝐸ˇ𝜏𝜏𝐸E=\check{\rho}\rho E+\check{\tau}\tau E. Nach Lemma 3.6 und Voraussetzung (beachte 𝒮D(SN)𝒮subscript𝐷subscript𝑆𝑁{\cal S}\in{\cal M}_{D}(S_{N})) können wir ρE(r)𝜌𝐸𝑟\rho E(r) und τE(r)𝜏𝐸𝑟\tau E(r) in Fourierreihen entwickeln, so daß

E𝐸\displaystyle E =\displaystyle= ρˇn1an(r)Enq1+ρˇn>Nq2bn(r)Hnq2ˇ𝜌subscript𝑛1subscript𝑎𝑛𝑟superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞1ˇ𝜌subscript𝑛superscript𝑁𝑞2subscript𝑏𝑛𝑟superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞2\displaystyle\check{\rho}\sum_{n\geq 1}a_{n}(r)E_{n}^{q-1}+\check{\rho}\sum_{n>N^{q-2}}b_{n}(r)H_{n}^{q-2} (203)
+τˇn1cn(r)Enq+τˇn>Nq1dn(r)Hnq1ˇ𝜏subscript𝑛1subscript𝑐𝑛𝑟superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞ˇ𝜏subscript𝑛superscript𝑁𝑞1subscript𝑑𝑛𝑟superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞1\displaystyle+\check{\tau}\sum_{n\geq 1}c_{n}(r)E_{n}^{q}+\check{\tau}\sum_{n>N^{q-1}}d_{n}(r)H_{n}^{q-1}\mbox{ }

mit

an(r):=<ρE(r),Enq1>q1,S~bn(r):=<ρE(r),Hnq2>q1,S~cn(r):=<τE(r),Enq>q,S~dn(r):=<τE(r),Hnq1>q,S~.\displaystyle\begin{array}[]{cclccl}a_{n}(r)&:=&<\rho E(r),E_{n}^{q-1}>_{q-1,\tilde{S}}&b_{n}(r)&:=&<\rho E(r),H_{n}^{q-2}>_{q-1,\tilde{S}}\\ c_{n}(r)&:=&<\tau E(r),E_{n}^{q}>_{q,\tilde{S}}&d_{n}(r)&:=&<\tau E(r),H_{n}^{q-1}>_{q,\tilde{S}}\,.\end{array} (206)
(207)

(Diese Definitionen gelten nur für solche n𝑛n, für die die zweite Komponente im Skalarprodukt erklärt ist; vgl. Lemma 3.9). Analog:

anD(r):=<ρdiv E(r),Enq2>q2,S~bnD(r):=<ρdiv E(r),Hnq3>q2,S~cnD(r):=<τdiv E(r),Enq1>q1,S~dnD(r):=<τdiv E(r),Hnq2>q1,S~anR(r):=<ρrot E(r),Enq>q,S~bnR(r):=<ρrot E(r),Hnq1>q,S~cnR(r):=<τrot E(r),Enq+1>q+1,S~dnR(r):=<τrot E(r),Hnq>q+1,S~\displaystyle\begin{array}[]{cclccl}a_{n}^{D}(r)&:=&<\rho\mbox{\rm div }E(r),E_{n}^{q-2}>_{q-2,\tilde{S}}&b_{n}^{D}(r)&:=&<\rho\mbox{\rm div }E(r),H_{n}^{q-3}>_{q-2,\tilde{S}}\\ c_{n}^{D}(r)&:=&<\tau\mbox{\rm div }E(r),E_{n}^{q-1}>_{q-1,\tilde{S}}&d_{n}^{D}(r)&:=&<\tau\mbox{\rm div }E(r),H_{n}^{q-2}>_{q-1,\tilde{S}}\\ a_{n}^{R}(r)&:=&<\rho\mbox{\rm rot }E(r),E_{n}^{q}>_{q,\tilde{S}}&b_{n}^{R}(r)&:=&<\rho\mbox{\rm rot }E(r),H_{n}^{q-1}>_{q,\tilde{S}}\\ c_{n}^{R}(r)&:=&<\tau\mbox{\rm rot }E(r),E_{n}^{q+1}>_{q+1,\tilde{S}}&d_{n}^{R}(r)&:=&<\tau\mbox{\rm rot }E(r),H_{n}^{q}>_{q+1,\tilde{S}}\end{array} (212)
(213)

Wir definieren l2(ρ,R)subscriptl2𝜌𝑅{\rm l}_{2}(\rho,R) als den Raum der Folgen (un)subscript𝑢𝑛(u_{n}) meßbarer Funktionen mit

rρ|un|2superscript𝑟𝜌superscriptsubscript𝑢𝑛2\displaystyle r^{\rho}|u_{n}|^{2} \displaystyle\in L1(0,R)subscript𝐿10𝑅\displaystyle L_{1}(0,R)
(un)l2(ρ,R)subscriptnormsubscript𝑢𝑛subscriptl2𝜌𝑅\displaystyle||(u_{n})||_{{{\rm l}}_{2}(\rho,R)} :=assign\displaystyle:= (n0Rrρ|un(r)|2dr)1/2<.superscriptsubscript𝑛superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝜌superscriptsubscript𝑢𝑛𝑟2dr12\displaystyle(\sum_{n}\int_{0}^{R}r^{\rho}|u_{n}(r)|^{2}{\rm dr})^{1/2}<\infty\ .

Versehen mit

<(un),(vn)>l2(ρ,R)\displaystyle<(u_{n}),(v_{n})>_{{{\rm l}}_{2}(\rho,R)} :=assign\displaystyle:= n0Rrρun(r)vn(r)¯dr,subscript𝑛superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝜌subscript𝑢𝑛𝑟¯subscript𝑣𝑛𝑟dr\displaystyle\sum_{n}\int_{0}^{R}r^{\rho}u_{n}(r)\overline{v_{n}(r)}{\rm dr}\ ,

wird dieser zu einem Hilbertraum. Treffen wir zusätzlich die Konvention, daß die Folgen aus l2subscriptl2{\rm l}_{2} je nach Kontext bei 1 oder Nq+1superscript𝑁𝑞1N^{q}+1 usw. starten (vgl. wieder Lemma 3.9), so sind die Abbildungen

A:l2(N1,R)q1,(an)n1an(r)Enq1B:l2(N1,R)q1,(bn)n>Nq2bn(r)Hnq2C:l2(N1,R)q,(cn)n1cn(r)EnqD:l2(N1,R)q,(dn)n>Nq1dn(r)Hnq1}cases𝐴:subscriptl2𝑁1𝑅superscript𝑞1absentsubscript𝑎𝑛subscript𝑛1subscript𝑎𝑛𝑟superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞1𝐵:subscriptl2𝑁1𝑅superscript𝑞1absentsubscript𝑏𝑛subscript𝑛superscript𝑁𝑞2subscript𝑏𝑛𝑟superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞2𝐶:subscriptl2𝑁1𝑅superscript𝑞absentsubscript𝑐𝑛subscript𝑛1subscript𝑐𝑛𝑟superscriptsubscript𝐸𝑛𝑞𝐷:subscriptl2𝑁1𝑅superscript𝑞absentsubscript𝑑𝑛subscript𝑛superscript𝑁𝑞1subscript𝑑𝑛𝑟superscriptsubscript𝐻𝑛𝑞1\displaystyle\left.\begin{array}[]{ccccccccc}A&:&{{\rm l}}_{2}({N-1},R)&\rightarrow&{\cal L}^{q-1}&,&(a_{n})&\rightarrow&\sum_{n\geq 1}a_{n}(r)E_{n}^{q-1}\\ B&:&{{\rm l}}_{2}({N-1},R)&\rightarrow&{\cal L}^{q-1}&,&(b_{n})&\rightarrow&\sum_{n>N^{q-2}}b_{n}(r)H_{n}^{q-2}\\ C&:&{{\rm l}}_{2}({N-1},R)&\rightarrow&{\cal L}^{q}&,&(c_{n})&\rightarrow&\sum_{n\geq 1}c_{n}(r)E_{n}^{q}\\ D&:&{{\rm l}}_{2}({N-1},R)&\rightarrow&{\cal L}^{q}&,&(d_{n})&\rightarrow&\sum_{n>N^{q-1}}d_{n}(r)H_{n}^{q-1}\end{array}\right\}\mbox{ } (218)

wohldefiniert und isometrisch. Letzteres folgt z.B. für die Abbildung A𝐴A aus

A(an)q12superscriptsubscriptnorm𝐴subscript𝑎𝑛superscript𝑞12\displaystyle||A(a_{n})||_{{\cal L}^{q-1}}^{2} =\displaystyle= 0RrN1n1|an|2drsuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑛1superscriptsubscript𝑎𝑛2𝑑𝑟\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}\sum_{n\geq 1}|a_{n}|^{2}dr (219)
=\displaystyle= n10RrN1|an|2𝑑rsubscript𝑛1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑎𝑛2differential-d𝑟\displaystyle\sum_{n\geq 1}\int_{0}^{R}r^{N-1}|a_{n}|^{2}dr
=\displaystyle= (an)l2(N1,R)2.formulae-sequencesuperscriptsubscriptnormsubscript𝑎𝑛subscriptl2𝑁1𝑅2\displaystyle||(a_{n})||_{{\rm l}_{2}({N-1},R)}^{2}\ .\mbox{ }
Lemma 3.10


Für das Gebiet 𝒮:=(S~,γ1,γ2)D(SN)assign𝒮~𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝐷subscript𝑆𝑁{\cal S}:=(\tilde{S},\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(S_{N}), ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id}, μ=id𝜇id\mu={\rm id} und alle q𝑞q gelte die Aussage von Lemma 3.9. Sei ferner (Z,Γ1,Γ2):=CR(𝒮)assign𝑍subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐶𝑅𝒮(Z,\Gamma_{1},\Gamma_{2}):=C_{R}({\cal S}) für ein R(0,)𝑅0R\in(0,\infty). Dann erfüllen die Koeffizienten von ER^q,Γ1(Z)D^q,Γ2(Z)𝐸superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍E\in\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z)\cap\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z) aus (207)207(\ref{koeffizienten0}) und (213)213(\ref{koeffizienten}) (sofern definiert)

bm(r)subscript𝑏𝑚𝑟\displaystyle b_{m}(r) =\displaystyle= i(ωmq2)1ramD(r)isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞21𝑟superscriptsubscript𝑎𝑚𝐷𝑟\displaystyle-{\rm i\,}(\omega_{m}^{q-2})^{-1}ra_{m}^{D}(r)
(rNqbm(r))superscriptsuperscript𝑟𝑁𝑞subscript𝑏𝑚𝑟\displaystyle(r^{N-q}b_{m}(r))^{\prime} =\displaystyle= rNqdmD(r)superscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑑𝑚𝐷𝑟\displaystyle r^{N-q}d_{m}^{D}(r)
cm(r)subscript𝑐𝑚𝑟\displaystyle c_{m}(r) =\displaystyle= i(ωmq)1rdmR(r)isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1𝑟superscriptsubscript𝑑𝑚𝑅𝑟\displaystyle{\rm i\,}(\omega_{m}^{q})^{-1}rd_{m}^{R}(r)
(rqcm(r))superscriptsuperscript𝑟𝑞subscript𝑐𝑚𝑟\displaystyle(r^{q}c_{m}(r))^{\prime} =\displaystyle= rqamR(r)superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑎𝑚𝑅𝑟\displaystyle r^{q}a_{m}^{R}(r)
(rqdm(r))superscriptsuperscript𝑟𝑞subscript𝑑𝑚𝑟\displaystyle(r^{q}d_{m}(r))^{\prime} =\displaystyle= iωmq1rq1am(r)+rqbmR(r)isuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscript𝑟𝑞1subscript𝑎𝑚𝑟superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝑟\displaystyle-{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}r^{q-1}a_{m}(r)+r^{q}b_{m}^{R}(r)
(rNqam(r))superscriptsuperscript𝑟𝑁𝑞subscript𝑎𝑚𝑟\displaystyle(r^{N-q}a_{m}(r))^{\prime} =\displaystyle= rNqcmD(r)+{iωmq1rNq1dm(r) für m>Nq10 für mNq1superscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝑟casesisuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscript𝑟𝑁𝑞1subscript𝑑𝑚𝑟 für 𝑚superscript𝑁𝑞10 für 𝑚superscript𝑁𝑞1\displaystyle r^{N-q}c_{m}^{D}(r)+\left\{\begin{array}[]{ccl}{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}r^{N-q-1}d_{m}(r)&\mbox{ f\"{u}r }&m>N^{q-1}\\ 0&\mbox{ f\"{u}r }&m\leq N^{q-1}\end{array}\right. (222)

Beweis: Für ψC(I)\psi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(I) gilt nach (202)202(\ref{eigenloesung}) und (167)167(\ref{walzez})

0RrN1bm(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑏𝑚𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}b_{m}(r){\psi}(r)dr =\displaystyle= <(bm),(ψ¯δnm)>l2(N1,R)\displaystyle<(b_{m}),(\overline{\psi}\delta_{nm})>_{{\rm l}_{2}({N-1},R)}
=\displaystyle= <ρE,ψ¯Hmq2>q1\displaystyle<\rho E,\overline{\psi}H_{m}^{q-2}>_{{\cal L}^{q-1}}
=\displaystyle= i(ωmq2)1<ρE,Rotψ¯Emq2>q1\displaystyle-{\rm i\,}(\omega_{m}^{q-2})^{-1}<\rho E,{\rm Rot}\overline{\psi}E_{m}^{q-2}>_{{\cal L}^{q-1}}
=\displaystyle= i(ωmq2)1<ρdiv E,M^ψ¯Emq2>q2\displaystyle-{\rm i\,}(\omega_{m}^{q-2})^{-1}<\rho\mbox{\rm div }E,\hat{M}\overline{\psi}E_{m}^{q-2}>_{{\cal L}^{q-2}}
=\displaystyle= i(ωmq2)10RrN1ramD(r)ψ(r)𝑑r.isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞21superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1𝑟superscriptsubscript𝑎𝑚𝐷𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle-{\rm i\,}(\omega_{m}^{q-2})^{-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}ra_{m}^{D}(r){\psi}(r)dr\ .

Analog erhalten wir mit (166)166(\ref{walzee}) bis (169)169(\ref{walzed})

0RrN1bm(r)r(q1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑏𝑚𝑟superscript𝑟𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}b_{m}(r)r^{-(q-1)} (rq1ψ(r))dr=0RrN1dmD(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsuperscript𝑟𝑞1𝜓𝑟𝑑𝑟superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑑𝑚𝐷𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle(r^{q-1}{\psi}(r))^{\prime}dr=-\int_{0}^{R}r^{N-1}d_{m}^{D}(r){\psi}(r)dr
0RrN1cm(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑐𝑚𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}c_{m}(r){\psi}(r)dr =\displaystyle= i(ωmq)10RrN1rdmR(r)ψ(r)𝑑risuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1𝑟superscriptsubscript𝑑𝑚𝑅𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle{\rm i\,}(\omega_{m}^{q})^{-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}rd_{m}^{R}(r){\psi}(r)dr
0RrN1cm(r)r(Nq1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑐𝑚𝑟superscript𝑟𝑁𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}c_{m}(r)r^{-(N-q-1)} (rNq1ψ(r))dr=0RrN1amR(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsuperscript𝑟𝑁𝑞1𝜓𝑟𝑑𝑟superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑎𝑚𝑅𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle(r^{N-q-1}{\psi}(r))^{\prime}dr=-\int_{0}^{R}r^{N-1}a_{m}^{R}(r){\psi}(r)dr
0RrN1dm(r)r(Nq1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑑𝑚𝑟superscript𝑟𝑁𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}d_{m}(r)r^{-(N-q-1)} (rNq1ψ(r))drsuperscriptsuperscript𝑟𝑁𝑞1𝜓𝑟𝑑𝑟\displaystyle(r^{N-q-1}{\psi}(r))^{\prime}dr
=\displaystyle= iωmq10RrN1r1am(r)ψ(r)𝑑risuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscript𝑟1subscript𝑎𝑚𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}r^{-1}a_{m}(r){\psi}(r)dr
0RrN1bmR(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle-\int_{0}^{R}r^{N-1}b_{m}^{R}(r){\psi}(r)dr
0RrN1am(r)r(q1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑎𝑚𝑟superscript𝑟𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}a_{m}(r)r^{-(q-1)} (rq1ψ(r))drsuperscriptsuperscript𝑟𝑞1𝜓𝑟𝑑𝑟\displaystyle(r^{q-1}{\psi}(r))^{\prime}dr (225)
=\displaystyle= 0RrN1cmD(r)ψ(r)𝑑rsuperscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟\displaystyle-\int_{0}^{R}r^{N-1}c_{m}^{D}(r){\psi}(r)dr
+{0 für mNq1iωmq10RrN1r1dm(r)ψ(r)𝑑r für m>Nq1.cases0 für 𝑚superscript𝑁𝑞1isuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscript𝑟1subscript𝑑𝑚𝑟𝜓𝑟differential-d𝑟 für 𝑚superscript𝑁𝑞1\displaystyle+\left\{\begin{array}[]{cl}0&\mbox{ f\"{u}r }m\leq N^{q-1}\\ -{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}r^{-1}d_{m}(r){\psi}(r)dr&\mbox{ f\"{u}r }m>N^{q-1}\ .\end{array}\right.

q.e.d.

Lemma 3.11


Für das Gebiet 𝒮:=(S~,γ1,γ2)D(SN)assign𝒮~𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝐷subscript𝑆𝑁{\cal S}:=(\tilde{S},\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(S_{N}) und alle q𝑞q gelte die Aussage von Lemma 3.9 im Falle ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id}, μ=id𝜇id\mu={\rm id}. Seien ferner (Z,Γ1,Γ2):=C(𝒮)assign𝑍subscriptΓ1subscriptΓ2𝐶𝒮(Z,\Gamma_{1},\Gamma_{2}):=C({\cal S}) und {Eα}superscript𝐸𝛼\{E^{\alpha}\} eine beschränkte Familie in R^q,Γ1(Z)D^q,Γ2(Z)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑍superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑍\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(Z)\cap\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(Z). Dann ist für alle R<1𝑅1R<1 die Familie {Eα}superscript𝐸𝛼\{E^{\alpha}\} in L2q(ZR)superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝑍𝑅L_{2}^{q}(Z_{R}) relativ kompakt, wobei ZR:=CR(S~)assignsubscript𝑍𝑅subscript𝐶𝑅~𝑆Z_{R}:=C_{R}(\tilde{S}).

Beweis: Wegen der Isometrie der Abbildungen A,B,C,D𝐴𝐵𝐶𝐷A,B,C,D in (218)218(\ref{abcd}) und τˇˇ𝜏\check{\tau}, ρˇˇ𝜌\check{\rho} in (159)159(\ref{wwsphiso}) sind die Bildmengen von ρˇA,,τˇDˇ𝜌𝐴ˇ𝜏𝐷\check{\rho}A,\cdots,\check{\tau}D abgeschlossen. Wenn wir zeigen, daß für alle R<1𝑅1R<1 die Familien {amα},,{dmα}superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼superscriptsubscript𝑑𝑚𝛼\{a_{m}^{\alpha}\},\cdots,\{d_{m}^{\alpha}\} der Koeffizienten von Eαsuperscript𝐸𝛼E^{\alpha} aus (207)207(\ref{koeffizienten0}) in l2(N1,R)subscriptl2𝑁1𝑅{{\rm l}}_{2}({N-1},R) relativ kompakt sind, so gilt dies auch für deren Bilder {ρˇA(amα)},,{τˇD(dmα)}ˇ𝜌𝐴superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼ˇ𝜏𝐷superscriptsubscript𝑑𝑚𝛼\{\check{\rho}A(a_{m}^{\alpha})\},\cdots,\{\check{\tau}D(d_{m}^{\alpha})\} in L2q(ZR)superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝑍𝑅L_{2}^{q}(Z_{R}). Aus (203)203(\ref{ezerlegung}) folgt dann die Behauptung.    
i) Wir betrachten zunächst die Koeffizienten bmαsuperscriptsubscript𝑏𝑚𝛼b_{m}^{\alpha} und definieren

γ𝛾\displaystyle{\gamma} :=assign\displaystyle:= N+2q1,μm:=ωmq2,assign𝑁2𝑞1subscript𝜇𝑚superscriptsubscript𝜔𝑚𝑞2\displaystyle-N+2q-1\ ,\ \mu_{m}:=\omega_{m}^{q-2}\ ,
umα(r)superscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟\displaystyle u_{m}^{\alpha}(r) :=assign\displaystyle:= rNqbmα(r)superscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑏𝑚𝛼𝑟\displaystyle r^{N-q}b_{m}^{\alpha}(r)
fmα(r)superscriptsubscript𝑓𝑚𝛼𝑟\displaystyle f_{m}^{\alpha}(r) :=assign\displaystyle:= rNqdmD,α(r).superscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑑𝑚𝐷𝛼𝑟\displaystyle r^{N-q}d_{m}^{D,\alpha}(r)\ .

Dann gelten

(umα)l2(γ,1)subscriptnormsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼subscriptl2𝛾.1\displaystyle||(u_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({{\gamma}},1)} =\displaystyle= (bmα)l2(N1,1)Eαq,Zcsubscriptnormsuperscriptsubscript𝑏𝑚𝛼subscriptl2𝑁1.1subscriptnormsuperscript𝐸𝛼𝑞𝑍𝑐\displaystyle||(b_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}\leq||E^{\alpha}||_{q,Z}\leq c
(fmα)l2(γ,1)subscriptnormsuperscriptsubscript𝑓𝑚𝛼subscriptl2𝛾.1\displaystyle||(f_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({{\gamma}},1)} =\displaystyle= (dmD,α)l2(N1,1)div Eαq1,Zc.subscriptnormsuperscriptsubscript𝑑𝑚𝐷𝛼subscriptl2𝑁1.1subscriptnormdiv superscript𝐸𝛼𝑞1𝑍𝑐\displaystyle||(d_{m}^{D,\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}\leq||\mbox{\rm div }E^{\alpha}||_{q-1,Z}\leq c\ .
m>Nq201μmrγ|umα(r)|2𝑑rsubscript𝑚superscript𝑁𝑞2superscriptsubscript01subscript𝜇𝑚superscript𝑟𝛾superscriptsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟2differential-d𝑟\displaystyle\sum_{m>N^{q-2}}\int_{0}^{1}\mu_{m}r^{{\gamma}}|u_{m}^{\alpha}(r)|^{2}dr =\displaystyle= m>Nq201(ωmq2)1rN+1|amD(r)|2𝑑rsubscript𝑚superscript𝑁𝑞2superscriptsubscript01superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞21superscript𝑟𝑁1superscriptsuperscriptsubscript𝑎𝑚𝐷𝑟2differential-d𝑟\displaystyle\sum_{m>N^{q-2}}\int_{0}^{1}(\omega_{m}^{q-2})^{-1}r^{N+1}|a_{m}^{D}(r)|^{2}dr
\displaystyle\leq supm>Nq2{(ωmq2)1}m>Nq201rN1|amD(r)|2𝑑rsubscriptsupremum𝑚superscript𝑁𝑞2superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞21subscript𝑚superscript𝑁𝑞2superscriptsubscript01superscript𝑟𝑁1superscriptsuperscriptsubscript𝑎𝑚𝐷𝑟2differential-d𝑟\displaystyle\sup_{m>N^{q-2}}\{(\omega_{m}^{q-2})^{-1}\}\sum_{m>N^{q-2}}\int_{0}^{1}r^{N-1}|a_{m}^{D}(r)|^{2}dr
\displaystyle\leq c,𝑐\displaystyle c\ ,

wobei wir Lemma 3.10 und

(bmα)l2(N1,1)ρEαq1Eαq,Zsubscriptnormsuperscriptsubscript𝑏𝑚𝛼subscriptl2𝑁1.1subscriptnorm𝜌superscript𝐸𝛼superscript𝑞1subscriptnormsuperscript𝐸𝛼𝑞𝑍\displaystyle||(b_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}\leq||\rho E^{\alpha}||_{{\cal L}^{q-1}}\leq||E^{\alpha}||_{q,Z}

(nach (219)219(\ref{labelneu}) und (159)159(\ref{wwsphiso})) investiert haben. Die Abschätzung für fmαsuperscriptsubscript𝑓𝑚𝛼f_{m}^{\alpha} folgt analog. Nach Lemma 3.10 und [32, Lemma 8] besitzt (umα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝛼(u_{m}^{\alpha})_{\alpha} eine in l2(γ,1)subscriptl2𝛾.1{\rm l}_{2}({{\gamma}},1) und damit auch (bmα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑏𝑚𝛼𝛼(b_{m}^{\alpha})_{\alpha} eine in l2(N1,1)subscriptl2𝑁1.1{\rm l}_{2}({N-1},1) konvergente Teilfolge.    
ii) Die Koeffizienten cmαsuperscriptsubscript𝑐𝑚𝛼c_{m}^{\alpha} können wir mit γ:=N2q1assign𝛾𝑁2𝑞1{\gamma}:=N-2q-1, umα(r):=rqcmα(r)assignsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑐𝑚𝛼𝑟u_{m}^{\alpha}(r):=r^{q}c_{m}^{\alpha}(r), fmα(r):=rqamR,α(r)assignsuperscriptsubscript𝑓𝑚𝛼𝑟superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑎𝑚𝑅𝛼𝑟f_{m}^{\alpha}(r):=r^{q}a_{m}^{R,\alpha}(r) und

μm:={0 für mNqωmq für m>Nqassignsubscript𝜇𝑚cases0 für 𝑚superscript𝑁𝑞superscriptsubscript𝜔𝑚𝑞 für 𝑚superscript𝑁𝑞\displaystyle\mu_{m}:=\Big{\{}\begin{array}[]{ccc}0&\mbox{ f\"{u}r }&m\leq N^{q}\\ \omega_{m}^{q}&\mbox{ f\"{u}r }&m>N^{q}\end{array} (228)

analog behandeln und gewinnen somit eine in l2(N1,1)subscriptl2𝑁1.1{\rm l}_{2}({N-1},1) konvergente Teilfolge von (cmα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑐𝑚𝛼𝛼(c_{m}^{\alpha})_{\alpha}.    
iii) Für m>Nq1𝑚superscript𝑁𝑞1m>N^{q-1} definieren wir γ:=N2q1assign𝛾𝑁2𝑞1\gamma:=N-2q-1, βm:=ωmq1assignsubscript𝛽𝑚superscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1\beta_{m}:=\omega_{m}^{q-1} und

umα(r):=rqdmα(r),vmα(r):=irq1amα(r)fmα(r):=rqbmR,α(r),gmα(r):=irq+1cmD,α(r).superscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟assignsuperscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑑𝑚𝛼𝑟absentsuperscriptsubscript𝑣𝑚𝛼𝑟assignisuperscript𝑟𝑞1superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝑟superscriptsubscript𝑓𝑚𝛼𝑟assignsuperscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝛼𝑟absentsuperscriptsubscript𝑔𝑚𝛼𝑟assignisuperscript𝑟𝑞1superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝛼𝑟\displaystyle\begin{array}[]{rclcrcl}u_{m}^{\alpha}(r)&:=&r^{q}d_{m}^{\alpha}(r)&,&v_{m}^{\alpha}(r)&:=&{\rm i\,}r^{q-1}a_{m}^{\alpha}(r)\\ f_{m}^{\alpha}(r)&:=&r^{q}b_{m}^{R,\alpha}(r)&,&g_{m}^{\alpha}(r)&:=&{\rm i\,}r^{q+1}c_{m}^{D,\alpha}(r)\ .\end{array} (231)

Diese erfüllen

(umα)l2(γ,1)=(dmα)l2(N1,1)c,(vmα)l2(γ+2,1)=(amα)l2(N1,1)c,(fmα)l2(γ,1)=(bmR,α)l2(N1,1)c,(gmα)l2(γ2,1)=(cmD,α)l2(N1,1)c.subscriptnormsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼subscriptl2𝛾.1subscriptnormsuperscriptsubscript𝑑𝑚𝛼subscriptl2𝑁1.1𝑐absentsubscriptnormsuperscriptsubscript𝑣𝑚𝛼subscriptl2𝛾2.1subscriptnormsuperscriptsubscript𝑎𝑚𝛼subscriptl2𝑁1.1𝑐absentsubscriptnormsuperscriptsubscript𝑓𝑚𝛼subscriptl2𝛾.1subscriptnormsuperscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝛼subscriptl2𝑁1.1𝑐absentsubscriptnormsuperscriptsubscript𝑔𝑚𝛼subscriptl2𝛾2.1subscriptnormsuperscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝛼subscriptl2𝑁1.1𝑐absent\displaystyle\begin{array}[]{lclclc}||(u_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({\gamma},1)}&=&||(d_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}&\leq&c&,\\ ||(v_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({\gamma+2},1)}&=&||(a_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}&\leq&c&,\\ ||(f_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({\gamma},1)}&=&||(b_{m}^{R,\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}&\leq&c&,\\ ||(g_{m}^{\alpha})||_{{\rm l}_{2}({\gamma-2},1)}&=&||(c_{m}^{D,\alpha})||_{{\rm l}_{2}({N-1},1)}&\leq&c&.\end{array} (236)

Nach Lemma 3.10 gelten die Differentialgleichungen

(umα)(r)superscriptsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟\displaystyle(u_{m}^{\alpha})^{\prime}(r) =\displaystyle= (rqdmα(r))=iωmq1rq1amα(r)+rqbmR,α(r)superscriptsuperscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑑𝑚𝛼𝑟isuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscript𝑟𝑞1superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝑟superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝛼𝑟\displaystyle(r^{q}d_{m}^{\alpha}(r))^{\prime}=-{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}r^{q-1}a_{m}^{\alpha}(r)+r^{q}b_{m}^{R,\alpha}(r)
=\displaystyle= βmvmα(r)+fmα(r)subscript𝛽𝑚superscriptsubscript𝑣𝑚𝛼𝑟superscriptsubscript𝑓𝑚𝛼𝑟\displaystyle-\beta_{m}v_{m}^{\alpha}(r)+f_{m}^{\alpha}(r)
rγ(rγ+2vmα)(r)superscript𝑟𝛾superscriptsuperscript𝑟𝛾2superscriptsubscript𝑣𝑚𝛼𝑟\displaystyle r^{-\gamma}(r^{{\gamma+2}}v_{m}^{\alpha})^{\prime}(r) =\displaystyle= r(N2q1)(irNqamα(r))superscript𝑟𝑁2𝑞1superscriptisuperscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝑟\displaystyle r^{-(N-2q-1)}({\rm i\,}r^{N-q}a_{m}^{\alpha}(r))^{\prime}
=\displaystyle= ωmq1rqdmα(r)+irq+1cmD,α(r)superscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscript𝑟𝑞superscriptsubscript𝑑𝑚𝛼𝑟isuperscript𝑟𝑞1superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝛼𝑟\displaystyle-\omega_{m}^{q-1}r^{q}d_{m}^{\alpha}(r)+{\rm i\,}r^{q+1}c_{m}^{D,\alpha}(r)
=\displaystyle= βmumα(r)+gmα(r).subscript𝛽𝑚superscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟superscriptsubscript𝑔𝑚𝛼𝑟\displaystyle-\beta_{m}u_{m}^{\alpha}(r)+g_{m}^{\alpha}(r)\ .

Nach [32, Lemma 9] enthält (umα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝛼(u_{m}^{\alpha})_{\alpha} bzw. (vmα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑣𝑚𝛼𝛼(v_{m}^{\alpha})_{\alpha} für alle R<1𝑅1R<1 eine in l2(γ,R)subscriptl2𝛾𝑅{\rm l}_{2}(\gamma,R) bzw. l2(γ+2,R)subscriptl2𝛾2𝑅{\rm l}_{2}({\gamma+2},R) konvergente Teilfolge. Das gleiche gilt dann auch für ((idΠNq1)(amα))αsubscriptidsubscriptΠsuperscript𝑁𝑞1superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝛼(({\rm id}-\Pi_{N^{q-1}})(a_{m}^{\alpha}))_{\alpha} bzw. (dmα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑑𝑚𝛼𝛼(d_{m}^{\alpha})_{\alpha} in l2(N1,R)subscriptl2𝑁1𝑅{\rm l}_{2}({N-1},R), wobei

ΠK:l2(γ,R)l2(γ,R)(wn)(w^n), mit w^n:={wn für nK0 sonst .assignsubscriptΠ𝐾:subscriptl2𝛾𝑅subscriptl2𝛾𝑅missing-subexpressionmissing-subexpressionsubscript𝑤𝑛subscript^𝑤𝑛 mit subscript^𝑤𝑛casessubscript𝑤𝑛 für 𝑛𝐾0 sonst \displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\Pi_{K}&:&{\rm l}_{2}({\gamma},R)&\longrightarrow&{\rm l}_{2}({{\gamma}},R)\\ {}\hfil&{}\hfil&(w_{n})&\longmapsto&(\hat{w}_{n})\end{array}\ ,\ \mbox{ mit }\hat{w}_{n}:=\Big{\{}\begin{array}[]{cl}w_{n}&\mbox{ f\"{u}r }n\leq K\\ 0&\mbox{ sonst }\ .\end{array} (241)

Für mNq1𝑚superscript𝑁𝑞1m\leq N^{q-1} definieren wir ( vgl. i)) γ:=N+2q1assign𝛾𝑁2𝑞1{\gamma}:=-N+2q-1 und

umα(r)superscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝑟\displaystyle u_{m}^{\alpha}(r) :=assign\displaystyle:= {rNqamα(r) für nNq10 sonstcasessuperscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝑟 für 𝑛superscript𝑁𝑞10 sonst\displaystyle\Big{\{}\begin{array}[]{cl}r^{N-q}a_{m}^{\alpha}(r)&\mbox{ f\"{u}r }n\leq N^{q-1}\\ 0&\mbox{ sonst }\end{array} (244)
fmα(r)superscriptsubscript𝑓𝑚𝛼𝑟\displaystyle f_{m}^{\alpha}(r) :=assign\displaystyle:= {rNqcmD,α(r) für nNq10 sonstcasessuperscript𝑟𝑁𝑞superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝛼𝑟 für 𝑛superscript𝑁𝑞10 sonst\displaystyle\Big{\{}\begin{array}[]{cl}r^{N-q}c_{m}^{D,\alpha}(r)&\mbox{ f\"{u}r }n\leq N^{q-1}\\ 0&\mbox{ sonst }\end{array} (247)
μmsubscript𝜇𝑚\displaystyle\mu_{m} :=assign\displaystyle:= {0 für nNq1m sonst .cases0 für 𝑛superscript𝑁𝑞1𝑚 sonst \displaystyle\Big{\{}\begin{array}[]{cl}0&\mbox{ f\"{u}r }n\leq N^{q-1}\\ m&\mbox{ sonst }\ .\end{array} (250)

Nach [32, Lemma 8] enthält (umα)αsubscriptsuperscriptsubscript𝑢𝑚𝛼𝛼(u_{m}^{\alpha})_{\alpha}, somit auch (ΠNq1amα)αsubscriptsubscriptΠsuperscript𝑁𝑞1superscriptsubscript𝑎𝑚𝛼𝛼(\Pi_{N^{q-1}}a_{m}^{\alpha})_{\alpha} eine konvergente Teilfolge. q.e.d.

Lemma 3.12


Die Kompaktheit der Einbettung in Satz 3.2 ist unabhängig von ϵitalic-ϵ\epsilon, μ𝜇\mu und invariant unter Diffeomorphismen.

Beweis: Die erste Aussage folgt wie in [21] aus Lemma 3.8, Lemma 3.7 und einer Überlegung, analog zu [20, Remark 2]. Die zweite Aussage ist dann eine Konsequenz aus der ersten und Lemma 2.13. q.e.d.

Lemma 3.13


In eindimensionalen Z–Gebieten (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) gelten Rq,Γ1(S)=R^q,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)=\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) und die Aussage von Satz 3.2.

Beweis: Nach Lemma 3.12 und der Bemerkung 2.18 genügt es, statt eindimensionaler Z–Gebiete Intervalle zu betrachten und ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id} anzunehmen. Die erste Behauptung folgt dann mit einer geeigneten Abschneidefunktion aus den entsprechenden Aussagen für H(S)1\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{1}^{\ }(S) und H1(S)subscript𝐻1𝑆H_{1}(S). Für die zweite Behauptung definieren wir den Raum Yq:=Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)assignsuperscript𝑌𝑞superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆Y^{q}:=R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S). Aus (138)138(\ref{risth}) folgt Y0,Y1H1(S)Y^{0},*Y^{1}\subset H_{1}(S), und der Rellichsche Auswahlsatz liefert das Gewünschte. q.e.d.

   
Beweis von Satz 3.2. Es genügt wieder ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id} anzunehmen. Wir führen eine Induktion über die Raumdimension durch. Den Induktionsanfang entnehmen wir Lemma 3.13. Gelte der Satz für (N1)𝑁1(N-1)–dimensionale Z–Gebiete. Für eine Karte (V,h)𝑉(V,h) und eine in Rq,h(Γ1V)(h(SV))Dq,h(Γ2V)(h(SV))superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑉𝑆𝑉superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑉𝑆𝑉R^{q,h(\Gamma_{1}\cap V)}(h(S\cap V))\cap D^{q,h(\Gamma_{2}\cap V)}(h(S\cap V)) beschränkte Familie {Eα}superscript𝐸𝛼\{E^{\alpha}\} mit kompaktem Träger in UN(1/3)h(SV)¯subscript𝑈𝑁13¯𝑆𝑉U_{N}(1/3)\cap\overline{h(S\cap V)} genügt es nach Lemma 3.12 und (72)72(\ref{suppined}) zu zeigen, daß für ein R(1/3,1)𝑅13.1R\in(1/3,1) die Familie {Eα}superscript𝐸𝛼\{E^{\alpha}\} in L2q(UN(R)h(SV)¯)superscriptsubscript𝐿2𝑞subscript𝑈𝑁𝑅¯𝑆𝑉L_{2}^{q}(U_{N}(R)\cap\overline{h(S\cap V)}) relativ kompakt ist.
Für innere Karten folgt dies direkt aus [32]. Für eine Randkarte existiert nach Definition 3.1 ein Z–Gebiet 𝒮=(S~,γ1,γ2)𝒮~𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2{\cal S}=(\tilde{S},\gamma_{1},\gamma_{2}) mit (UN,h(Γ1V),h(Γ2V))=C(𝒮)superscriptsubscript𝑈𝑁subscriptΓ1𝑉subscriptΓ2𝑉𝐶𝒮(U_{N}^{-},h(\Gamma_{1}\cap V),h(\Gamma_{2}\cap V))=C({\cal S}). Nach Induktionsannahme hat dieses die Eigenschaft aus Lemma 3.9. Wegen Bemerkung 2.18 und (S,Γ1,Γ2)D(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(M) finden wir Folgen (Φki,α)Cq,C(γi)(UN¯)subscriptsuperscriptΦ𝑖𝛼𝑘superscriptsubscript𝐶𝑞𝐶subscript𝛾𝑖¯superscriptsubscript𝑈𝑁(\Phi^{i,\alpha}_{k})\subset C_{\infty}^{q,C(\gamma_{i})}(\overline{U_{N}^{-}}) mit

Φk1,αsubscriptsuperscriptΦ1𝛼𝑘\displaystyle\Phi^{1,\alpha}_{k} \displaystyle\rightarrow Eα in Rq(UN)superscript𝐸𝛼 in superscript𝑅𝑞superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle E^{\alpha}\mbox{ in }R^{q}(U_{N}^{-})
Φk2,αsubscriptsuperscriptΦ2𝛼𝑘\displaystyle\Phi^{2,\alpha}_{k} \displaystyle\rightarrow Eα in Dq(UN)superscript𝐸𝛼 in superscript𝐷𝑞superscriptsubscript𝑈𝑁\displaystyle E^{\alpha}\mbox{ in }D^{q}(U_{N}^{-})

für k𝑘k\rightarrow\infty. Damit sind die Voraussetzungen von Lemma 3.11 erfüllt. Dies liefert schließlich die Behauptung. q.e.d.

   
Als Folgerung notieren wir

Korollar 3.14


Sei (S,Γ1,Γ2)D(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(M). Ist die Einbettung Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S) kompakt (dies ist insbesondere in Z–Gebieten erfüllt), so gelten:

  1. i)

    c>0Φ(R0q,Γ1(S)Dq,Γ2(S))(R0q,Γ1(S)D0q,Γ2(S))Φq,Scdiv Φq1,Ssubscript𝑐0subscriptΦsubscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆subscriptsuperscript𝐷𝑞subscriptΓ20𝑆perpendicular-tosubscriptnormΦ𝑞𝑆𝑐subscriptnormdiv Φ𝑞1𝑆\bigvee\limits_{c>0}\bigwedge\limits_{\Phi\in(R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S))\cap(R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S))^{\perp}}||\Phi||_{q,S}\leq c||\mbox{\rm div }\Phi||_{q-1,S}

  2. ii)

    c>0Φ(Rq,Γ1(S)D0q,Γ2(S))(R0q,Γ1(S)D0q,Γ2(S))Φq,Scrot Φq+1,Ssubscript𝑐0subscriptΦsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆subscriptsuperscript𝐷𝑞subscriptΓ20𝑆superscriptsubscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆subscriptsuperscript𝐷𝑞subscriptΓ20𝑆perpendicular-tosubscriptnormΦ𝑞𝑆𝑐subscriptnormrot Φ𝑞1𝑆\bigvee\limits_{c>0}\bigwedge\limits_{\Phi\in(R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S))\cap(R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S))^{\perp}}||\Phi||_{q,S}\leq c||\mbox{\rm rot }\Phi||_{q+1,S}

  3. iii)

    Die Räume rot Rq(S)rot superscript𝑅𝑞𝑆\mbox{\rm rot }R^{q}(S) und div Dq(S)div superscript𝐷𝑞𝑆\mbox{\rm div }D^{q}(S) sind abgeschlossen in L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S).

Beweis: Lemma 3.5.

4 Ein Regularitätssatz

Satz 4.1


Seien S𝑆S glatt, mN{0}𝑚N0m\in{\rm N}\cup\{0\}, und ϵitalic-ϵ\epsilon eine zulässige Cm+1(S¯)subscript𝐶𝑚1¯𝑆C_{m+1}(\overline{S})–Transformation (d.h. ϵitalic-ϵ\epsilon ist zulässig und für alle Karten (V,h)𝑉(V,h) um x𝑥x sind in der Matrixdarstellung (79)79(\ref{matrixdar}) die Einträge ϵI,J(x)subscriptitalic-ϵ𝐼𝐽𝑥\epsilon_{I,J}(x) aus Cm+1(S¯V)subscript𝐶𝑚1¯𝑆𝑉C_{m+1}({\overline{S}}\cap V)). Ferner erfülle HRo(S)qϵ1Dq(S)H\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S)\cap\epsilon^{-1}D^{q}(S)

rot Hrot 𝐻\displaystyle\mbox{\rm rot }H \displaystyle\in Hmq+1(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑆\displaystyle H_{m}^{q+1}(S)
div ϵHdiv italic-ϵ𝐻\displaystyle\mbox{\rm div }\epsilon H \displaystyle\in Hmq1(S).superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑆\displaystyle H_{m}^{q-1}(S)\ .

Dann gelten HHm+1q(S)𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞𝑆H\in H_{m+1}^{q}(S) und

c>0HHm+1q(S)c(Hq,S+rot HHmq+1(S)+div ϵHHmq1(S)).subscript𝑐0subscriptnorm𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞𝑆𝑐subscriptnorm𝐻𝑞𝑆subscriptnormrot 𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑆subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑆\displaystyle\bigvee\limits_{c>0}||H||_{H_{m+1}^{q}(S)}\leq c(||H||_{q,S}+||\mbox{\rm rot }H||_{H_{m}^{q+1}(S)}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{H_{m}^{q-1}(S)})\ .

Im Falle q=1𝑞1q=1, N=3𝑁3N=3 wurde dies in [30] bewiesen. Wir gehen einen ähnlichen Weg, können jedoch nicht (138)138(\ref{risth}) für (q1)𝑞1(q-1)– bzw. (q+2)𝑞2(q+2)–Formen benutzen. Wir benötigen einige Vorbereitungen:

Lemma 4.2


Seien r>0𝑟0r>0, x:=(x1,,xN1)assignsuperscript𝑥subscript𝑥1subscript𝑥𝑁1x^{\prime}:=(x_{1},\cdots,x_{N-1}) und

τ:UN+(r)UN(r)x(x,xN).𝜏:superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟missing-subexpressionmissing-subexpression𝑥superscript𝑥subscript𝑥𝑁\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\tau&:&U_{N}^{+}(r)&\longrightarrow&U_{N}^{-}(r)\\ {}\hfil&{}\hfil&x&\longmapsto&(x^{\prime},-x_{N})\ .\end{array} (253)

Der Spiegelungsoperator

Srot:Rq(UN(r))Rq(UN(r))H{H in UN(r)τH in UN+(r)subscript𝑆rot:superscript𝑅𝑞superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟superscript𝑅𝑞subscript𝑈𝑁𝑟missing-subexpressionmissing-subexpression𝐻cases𝐻 in superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟superscript𝜏𝐻 in superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}S_{\mbox{{\tiny rot}}}&:&R^{q}(U_{N}^{-}(r))&\longrightarrow&R^{q}(U_{N}(r))\\ {}\hfil&{}\hfil&H&\longmapsto&\left\{\begin{array}[]{ccc}H&\mbox{ in }&U_{N}^{-}(r)\\ \tau^{*}H&\mbox{ in }&U_{N}^{+}(r)\end{array}\right.\end{array} (258)

ist wohldefiniert, linear, stetig und hat die Eigenschaften

supp HUN(r)¯supp 𝐻¯superscriptsubscript𝑈𝑁superscript𝑟\displaystyle\mbox{\rm supp }H\subset\overline{U_{N}^{-}(r^{\prime})} \displaystyle\Rightarrow supp SrotHUN(r)¯ für r<rsupp subscript𝑆rot𝐻¯subscript𝑈𝑁superscript𝑟 für superscript𝑟𝑟\displaystyle\mbox{\rm supp }S_{\mbox{{\tiny rot}}}H\subset\overline{U_{N}(r^{\prime})}\mbox{ f\"{u}r }r^{\prime}<r
c>0rot SrotHq+1,UN(r)subscript𝑐0subscriptnormrot subscript𝑆rot𝐻𝑞1subscript𝑈𝑁𝑟\displaystyle\bigvee\limits_{c>0}||\mbox{\rm rot }S_{\mbox{{\tiny rot}}}H||_{q+1,U_{N}(r)} \displaystyle\leq crot Hq+1,UN(r)𝑐subscriptnormrot 𝐻𝑞1superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟\displaystyle c||\mbox{\rm rot }H||_{q+1,U_{N}^{-}(r)}
rot SrotHrot subscript𝑆rot𝐻\displaystyle\mbox{\rm rot }S_{\mbox{{\tiny rot}}}H =\displaystyle= {rot H in UN(r)τrot H in UN+(r).formulae-sequencecasesrot 𝐻 in superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟superscript𝜏rot 𝐻 in superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟\displaystyle\left\{\begin{array}[]{ccc}\mbox{\rm rot }H&\mbox{ in }&U_{N}^{-}(r)\\ \tau^{*}\mbox{\rm rot }H&\mbox{ in }&U_{N}^{+}(r)\end{array}\right.\ .\mbox{ } (261)

Beweis: Wegen Lemma 2.14 genügt es, SrotHRq(UN(r))subscript𝑆rot𝐻superscript𝑅𝑞subscript𝑈𝑁𝑟S_{\mbox{{\tiny rot}}}H\in R^{q}(U_{N}(r)) sowie (261)261(\ref{srotsrot}) für Formen HCq(UN¯)𝐻superscriptsubscript𝐶𝑞¯superscriptsubscript𝑈𝑁H\in C_{\infty}^{q}(\overline{U_{N}^{-}}) zu zeigen. Die Aussagen über den Träger und die Stetigkeit folgen dann direkt. Seien U±:=UN±(r)assignsubscript𝑈plus-or-minussuperscriptsubscript𝑈𝑁plus-or-minus𝑟U_{\pm}:=U_{N}^{\pm}(r), U0:=UN0(r)assignsubscript𝑈0superscriptsubscript𝑈𝑁0𝑟U_{0}:=U_{N}^{0}(r), U:=UN(r)assign𝑈subscript𝑈𝑁𝑟U:=U_{N}(r) und ι±,ι0subscript𝜄plus-or-minussubscript𝜄0\iota_{\pm},\iota_{0} die Einbettungen U±,U0Usubscript𝑈plus-or-minussubscript𝑈0𝑈U_{\pm},U_{0}\rightarrow U. Wir beachten, daß τ𝜏\tau die Orientierung verändert und berechnen für ΦC(U)q+1\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q+1}(U)

(1)q<SrotH,div Φ>q,U\displaystyle(-1)^{q}<S_{\mbox{{\tiny rot}}}H,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,U} =\displaystyle= UHιdΦ¯+U+τHι+dΦ¯subscriptsubscript𝑈𝐻superscriptsubscript𝜄d¯Φsubscriptsubscript𝑈superscript𝜏𝐻superscriptsubscript𝜄d¯Φ\displaystyle\int_{U_{-}}H\wedge\iota_{-}^{*}{\rm d}*\overline{\Phi}+\int_{U_{+}}\tau^{*}H\wedge\iota_{+}^{*}{\rm d}*\overline{\Phi}
=\displaystyle= UH(ιdΦ¯(τ1)ι+dΦ¯)subscriptsubscript𝑈𝐻superscriptsubscript𝜄d¯Φsuperscriptsuperscript𝜏1superscriptsubscript𝜄d¯Φ\displaystyle\int_{U_{-}}H\wedge\left(\iota_{-}^{*}{\rm d}*\overline{\Phi}-(\tau^{-1})^{*}\iota_{+}^{*}{\rm d}*\overline{\Phi}\right)
=\displaystyle= UHd(ιΦ¯(τ1)ι+Φ¯).subscriptsubscript𝑈𝐻dsuperscriptsubscript𝜄¯Φsuperscriptsuperscript𝜏1superscriptsubscript𝜄¯Φ\displaystyle\int_{U_{-}}H\wedge{\rm d}\left(\iota_{-}^{*}*\overline{\Phi}-(\tau^{-1})^{*}\iota_{+}^{*}*\overline{\Phi}\right)\ .

Aus dem Satz von Stokes folgt

<SrotH,div Φ>q,U\displaystyle<S_{\mbox{{\tiny rot}}}H,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,U} =\displaystyle= UdH(ιΦ¯(τ1)ι+Φ¯)subscriptsubscript𝑈differential-d𝐻superscriptsubscript𝜄¯Φsuperscriptsuperscript𝜏1superscriptsubscript𝜄¯Φ\displaystyle-\int_{U_{-}}{\rm d}H\wedge\left(\iota_{-}^{*}*\overline{\Phi}-(\tau^{-1})^{*}\iota_{+}^{*}*\overline{\Phi}\right)
+U0ι0Hι0(ι(τ1)ι+)Φ¯.subscriptsubscript𝑈0superscriptsubscript𝜄0𝐻superscriptsubscript𝜄0superscriptsubscript𝜄superscriptsuperscript𝜏1superscriptsubscript𝜄¯Φ\displaystyle+\int_{U_{0}}\iota_{0}^{*}H\wedge\iota_{0}^{*}(\iota_{-}^{*}-(\tau^{-1})^{*}\iota_{+}^{*})*\overline{\Phi}\ .

Wegen ιι0ι+τ1ι0=0subscript𝜄subscript𝜄0subscript𝜄superscript𝜏1subscript𝜄00\iota_{-}\circ\iota_{0}-\iota_{+}\circ\tau^{-1}\circ\iota_{0}=0 verschwindet das zweite Integral, und wir erhalten

<SrotH,div Φ>q,U\displaystyle<S_{\mbox{{\tiny rot}}}H,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,U} =\displaystyle= (UdHιΦ¯+U+τdHι+Φ¯)subscriptsubscript𝑈differential-d𝐻superscriptsubscript𝜄¯Φsubscriptsubscript𝑈superscript𝜏differential-d𝐻superscriptsubscript𝜄¯Φ\displaystyle-\left(\int_{U_{-}}{\rm d}H\wedge\iota_{-}^{*}*\overline{\Phi}+\int_{U_{+}}\tau^{*}{\rm d}H\wedge\iota_{+}^{*}*\overline{\Phi}\right) (264)
=\displaystyle= <F,Φ>q+1,U\displaystyle-<F,\Phi>_{q+1,U}
mit F:={rot Hin Uτrot Hin U+.assignmit 𝐹casesrot 𝐻in subscript𝑈superscript𝜏rot 𝐻in subscript𝑈\displaystyle\mbox{ mit }F:=\left\{\begin{array}[]{cc}\mbox{\rm rot }H&\mbox{in }U_{-}\\ \tau^{*}\mbox{\rm rot }H&\mbox{in }U_{+}\ .\end{array}\right.

q.e.d.

   
Auf Dq(UN(r))superscript𝐷𝑞superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟D^{q}(U_{N}^{-}(r)) können wir den Spiegelungsoperator mittels

SdivH=κqSrotHsubscript𝑆div𝐻subscript𝜅𝑞subscript𝑆rot𝐻\displaystyle S_{\mbox{{\tiny div}}}H=\kappa_{q}*S_{\mbox{{\tiny rot}}}*H

erklären. Dieser hat dann die entsprechenden Eigenschaften.

Lemma 4.3


Seien N3𝑁3N\geq 3 und r>0𝑟0r>0. Es gibt eine Konstante c>0𝑐0c>0 und zu jedem HD0q(RN)𝐻subscriptsuperscript𝐷𝑞0superscriptR𝑁H\in D^{q}_{0}({\rm R}^{N}) mit supp HUN(r)supp 𝐻subscript𝑈𝑁𝑟\mbox{\rm supp }H\subset U_{N}(r) ein AH1q+1(RN)𝐴superscriptsubscript𝐻1𝑞1superscriptR𝑁A\in H_{1}^{q+1}({\rm R}^{N}) mit

div A=H,AH1q+1(RN)cHq,RN.formulae-sequencediv 𝐴𝐻subscriptnorm𝐴superscriptsubscript𝐻1𝑞1superscriptR𝑁𝑐subscriptnorm𝐻𝑞superscriptR𝑁\displaystyle\mbox{\rm div }A=H\ ,\ ||A||_{H_{1}^{q+1}({\rm R}^{N})}\leq c||H||_{q,{\rm R}^{N}}\ .

Beweis: Seien xisubscript𝑥𝑖x_{i} und yisubscript𝑦𝑖y_{i}, i=1,,N𝑖1𝑁i=1,\cdots,N kartesische Koordinaten. Wir setzen für Φ=I𝒮(q,N)ΦIdxIC(RN)q\Phi=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}{\rm dx}^{I}\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}({\rm R}^{N})

FΦ(x)𝐹Φ𝑥\displaystyle F\Phi(x) :=assign\displaystyle:= I𝒮(q,N)0ΦI(x)dxIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript0subscriptΦ𝐼𝑥superscriptdx𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}{\cal F}_{0}\Phi_{I}(x){\rm dx}^{I}
F1Φ(y)superscript𝐹1Φ𝑦\displaystyle F^{-1}\Phi(y) :=assign\displaystyle:= I𝒮(q,N)01ΦI(y)dyI,subscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscriptsubscript01subscriptΦ𝐼𝑦superscriptdy𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}{\cal F}_{0}^{-1}\Phi_{I}(y){\rm dy}^{I}\ ,

wobei

0ΦI(x):=1(2π)N/2RNeiy,xΦI(y)dyassignsubscript0subscriptΦ𝐼𝑥1superscript2𝜋𝑁2subscriptsubscriptR𝑁superscript𝑒i𝑦𝑥subscriptΦ𝐼𝑦dy\displaystyle{\cal F}_{0}\Phi_{I}(x):=\frac{1}{(2\pi)^{N/2}}\int_{{\rm R}_{N}}e^{-{\rm i\,}\langle\,y\,,\,x\,\rangle}\Phi_{I}(y){\rm dy}

die Fouriertransformierte von ΦIsubscriptΦ𝐼\Phi_{I} ist. Wir erinnern an die Operatoren R^^𝑅\hat{R}, T^^𝑇\hat{T} und m𝑚m aus (2.8)2.8(\ref{wwoperator}). Nach (41)41(\ref{rotlokal}) und ([27, Satz 10.5]) gilt

F(rot Φ)𝐹rot Φ\displaystyle F(\mbox{\rm rot }\Phi) =\displaystyle= iR^FΦ.i^𝑅𝐹Φ\displaystyle{\rm i\,}\hat{R}F\Phi\ .

Sei nun HD0q(RN)𝐻subscriptsuperscript𝐷𝑞0superscriptR𝑁H\in D^{q}_{0}({\rm R}^{N}) mit supp HUN(r)supp 𝐻subscript𝑈𝑁𝑟\mbox{\rm supp }H\subset U_{N}(r). Wegen

|0HI(x)|UN(r)|HI(y)|dycHq,RNsubscript0subscript𝐻𝐼𝑥subscriptsubscript𝑈𝑁𝑟subscript𝐻𝐼𝑦dy𝑐subscriptnorm𝐻𝑞superscriptR𝑁\displaystyle|{\cal F}_{0}H_{I}(x)|\leq\int_{U_{N}(r)}|H_{I}(y)|{\rm dy}\leq c||H||_{q,{\rm R}^{N}}

(vgl. [27, Satz 10.6]) sind die Komponenten von FH𝐹𝐻FH beschränkt. Wir definieren A^:=im2R^FHassign^𝐴isuperscript𝑚2^𝑅𝐹𝐻\hat{A}:=-{\rm i\,}m^{-2}\hat{R}FH (im Nullpunkt sei A^=0^𝐴0\hat{A}=0). Aus

|A^J(x)|subscript^𝐴𝐽𝑥\displaystyle|\hat{A}_{J}(x)| =\displaystyle= |(|x|2n=1NxndxnI𝒮(q,N)0HI(x)dxI)J|subscriptsuperscript𝑥2superscriptsubscript𝑛1𝑁subscript𝑥𝑛superscriptdx𝑛subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript0subscript𝐻𝐼𝑥superscriptdx𝐼𝐽\displaystyle|(|x|^{-2}\sum_{n=1}^{N}x_{n}{\rm dx}^{n}\wedge\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}{\cal F}_{0}H_{I}(x){\rm dx}^{I})_{J}| (265)
\displaystyle\leq cI𝒮(q,N)|x|1|0HI(x)|𝑐subscript𝐼𝒮𝑞𝑁superscript𝑥1subscript0subscript𝐻𝐼𝑥\displaystyle c\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}|x|^{-1}|{\cal F}_{0}H_{I}(x)|\mbox{ }

folgt, daß A^^𝐴\hat{A} und die Transformierte F1A^superscript𝐹1^𝐴F^{-1}\hat{A} in L2q(RN)superscriptsubscript𝐿2𝑞superscriptR𝑁L_{2}^{q}({\rm R}^{N}) liegen (in einer Nullumgebung schätzen wir den Term |0HI(x)|subscript0subscript𝐻𝐼𝑥|{\cal F}_{0}H_{I}(x)|, im Komplement den Term |x|1superscript𝑥1|x|^{-1} durch eine Konstante ab). Mit (152)152(\ref{wwrt}) und [27, 10.25] erhalten wir für ΦC(RN)q1\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q-1}({\rm R}^{N})

<T^FH,Φ>q1,RN\displaystyle<\hat{T}FH,\Phi>_{q-1,{\rm R}^{N}} =\displaystyle= RNT^FHΦ¯\displaystyle\int_{{\rm R}^{N}}\hat{T}FH\wedge*\overline{\Phi}
=\displaystyle= RNFHR^Φ¯\displaystyle\int_{{\rm R}^{N}}FH\wedge*\hat{R}\overline{\Phi}
=\displaystyle= i<H,rot F1Φ>q+1,RN\displaystyle{\rm i\,}<H,\mbox{\rm rot }F^{-1}\Phi>_{q+1,{\rm R}^{N}}
=\displaystyle= 00\displaystyle 0

und für ΦC(RN)q\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}({\rm R}^{N})

<F1A^,rot Φ>q+1,RN\displaystyle<F^{-1}\hat{A},\mbox{\rm rot }\Phi>_{q+1,{\rm R}^{N}} =\displaystyle= RNm2R^FHR^FΦ¯\displaystyle-\int_{{\rm R}^{N}}m^{-2}\hat{R}FH\wedge*\hat{R}\overline{F\Phi}
=\displaystyle= RNm2T^R^FHFΦ¯\displaystyle-\int_{{\rm R}^{N}}m^{-2}\hat{T}\hat{R}FH\wedge*\overline{F\Phi}
=\displaystyle= <FH,FΦ>q,RN\displaystyle-<FH,F\Phi>_{q,{\rm R}^{N}}
=\displaystyle= <H,Φ>q,RN,\displaystyle-<H,\Phi>_{q,{\rm R}^{N}}\ ,

wobei wir im vorletzten Schritt (153)153(\ref{wwmz}) benutzt haben. Es folgt div F1A^=Hdiv superscript𝐹1^𝐴𝐻\mbox{\rm div }F^{-1}\hat{A}=H. Mit

xkA^q+1,RNsubscriptnormsubscript𝑥𝑘^𝐴𝑞1superscriptR𝑁\displaystyle||{x_{k}}\hat{A}||_{q+1,{\rm R}^{N}} \displaystyle\leq cHq,RN𝑐subscriptnorm𝐻𝑞superscriptR𝑁\displaystyle c||H||_{q,{\rm R}^{N}}

(vgl. (265)265(\ref{didadu})) erhalten wir A:=F1A^H1q+1(RN)assign𝐴superscript𝐹1^𝐴superscriptsubscript𝐻1𝑞1superscriptR𝑁A:=F^{-1}\hat{A}\in H_{1}^{q+1}({\rm R}^{N}) und die Abschätzung. q.e.d.

Zur Vorbereitung des nachfolgenden Lemmas betrachten wir eine Teilmenge U𝑈U des RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N}. Für eine Form

Φ=I𝒮(q,N)ΦIdxIL2q(U)Φsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscriptΦ𝐼superscriptdx𝐼superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\displaystyle\Phi=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}{\rm dx}^{I}\in L_{2}^{q}(U)

ist Φ=Φτ+ΦρΦsuperscriptΦ𝜏superscriptΦ𝜌\Phi=\Phi^{\tau}+\Phi^{\rho} mit

ΦτsuperscriptΦ𝜏\displaystyle\Phi^{\tau} :=assign\displaystyle:= I𝒮(q,N1)ΦIdxIsubscript𝐼𝒮𝑞𝑁1subscriptΦ𝐼superscriptdx𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N-1)}\Phi_{I}{\rm dx}^{I}
ΦρsuperscriptΦ𝜌\displaystyle\Phi^{\rho} :=assign\displaystyle:= I𝒮(q,N),NIΦIdxIsubscriptformulae-sequence𝐼𝒮𝑞𝑁𝑁𝐼subscriptΦ𝐼superscriptdx𝐼\displaystyle\sum_{I\in{\cal S}(q,N),N\in I}\Phi_{I}{\rm dx}^{I}

eine orthogonale Zerlegung in L2q(U)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈L_{2}^{q}(U).

Lemma 4.4


Seien URN𝑈superscriptR𝑁U\subset{\rm R}^{N}, ϵitalic-ϵ\epsilon eine zulässige C1(U¯)subscript𝐶1¯𝑈C_{1}(\overline{U})–Transformation und HL2q(U)𝐻superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈H\in L_{2}^{q}(U). Liegen die Ausdrücke iHsubscript𝑖𝐻\partial_{i}H und i(ϵH)subscript𝑖italic-ϵ𝐻\partial_{i}(\epsilon H) für i=1,,N1𝑖1𝑁1i=1,\cdots,N-1 sowie NHτsubscript𝑁superscript𝐻𝜏\partial_{N}H^{\tau} und N(ϵH)ρsubscript𝑁superscriptitalic-ϵ𝐻𝜌\partial_{N}(\epsilon H)^{\rho} in L2q(U)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈L_{2}^{q}(U), so gilt HH1q(U)𝐻superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈H\in H_{1}^{q}(U).
Hierbei wollen wir die Ableitungen komponentenweise verstehen.

Beweis: Aus den Vorausetzungen folgt HτH1q(U)superscript𝐻𝜏superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈H^{\tau}\in H_{1}^{q}(U) und somit auch

N(ϵHρ)ρ=N(ϵH)ρN(ϵHτ)ρL2q(U).subscript𝑁superscriptitalic-ϵsuperscript𝐻𝜌𝜌subscript𝑁superscriptitalic-ϵ𝐻𝜌subscript𝑁superscriptitalic-ϵsuperscript𝐻𝜏𝜌superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\displaystyle\partial_{N}(\epsilon H^{\rho})^{\rho}=\partial_{N}(\epsilon H)^{\rho}-\partial_{N}(\epsilon H^{\tau})^{\rho}\in L_{2}^{q}(U)\ .

Wir erhalten (ϵHρ)ρH1q(U)superscriptitalic-ϵsuperscript𝐻𝜌𝜌superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈(\epsilon H^{\rho})^{\rho}\in H_{1}^{q}(U). Da die auf dem ”Normalenteil” agierende Einschränkung ϵρ,ρsuperscriptitalic-ϵ𝜌𝜌\epsilon^{\rho,\rho} von ϵitalic-ϵ\epsilon punktweise invertierbar mit C1(U¯)subscript𝐶1¯𝑈C_{1}(\overline{U}) Einträgen ist, haben wir das Lemma bewiesen. q.e.d.

   
Nun zum Beweis von Satz 4.1. Wir wollen wieder lokalisieren und beschränken uns auf den schwierigeren Fall der Randkarten. Wir definieren U:=UNassign𝑈superscriptsubscript𝑈𝑁U:=U_{N}^{-} sowie U(r):=UN(r)assign𝑈𝑟superscriptsubscript𝑈𝑁𝑟U(r):=U_{N}^{-}(r). Für Zahlen r(0,)𝑟0r\in(0,\infty) sind nach [32] und Lemma 3.5 die Räume rot Rq(U(r))rot superscript𝑅𝑞𝑈𝑟\mbox{\rm rot }R^{q}(U(r)), rot Ro(U(r))q\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(U(r)) usw. abgeschlossen. Darüber hinaus gelten die Poincaré Abschätzungen in Lemma 3.14 mit (Γ1,Γ2){(,U),(U,)}subscriptΓ1subscriptΓ2𝑈𝑈(\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in\{(\emptyset,\partial U),(\partial U,\emptyset)\}. Aus der Segmenteigenschaft folgt dann Rq,U(U)=R^q,U(U)=Ro(U)qR^{q,\partial U}(U)=\hat{R}^{q,\partial U}(U)=\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(U).    
Für eine zulässige Cm+1(U¯)subscript𝐶𝑚1¯𝑈C_{m+1}(\overline{U})–Transformation ϵitalic-ϵ\epsilon genügt es zu zeigen

H𝐻\displaystyle H \displaystyle\in Hm+1q(U)superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞𝑈\displaystyle H_{m+1}^{q}(U)\mbox{ } (266)
HHm+1q(U)subscriptnorm𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞𝑈\displaystyle||H||_{H_{m+1}^{q}(U)} \displaystyle\leq c(Hq,U+rot HHmq+1(U)+div ϵHHmq1(U))𝑐subscriptnorm𝐻𝑞𝑈subscriptnormrot 𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈\displaystyle c(||H||_{q,U}+||\mbox{\rm rot }H||_{H_{m}^{q+1}(U)}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{H_{m}^{q-1}(U)})

für

H𝐻\displaystyle H \displaystyle\in Ro(U)qϵ1Dq(U)\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(U)\cap\epsilon^{-1}D^{q}(U)
rot Hrot 𝐻\displaystyle\mbox{\rm rot }H \displaystyle\in Hmq+1(U)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈\displaystyle H_{m}^{q+1}(U)
div ϵHdiv italic-ϵ𝐻\displaystyle\mbox{\rm div }\epsilon H =\displaystyle= Hmq1(U)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈\displaystyle H_{m}^{q-1}(U)
supp Hsupp 𝐻\displaystyle\mbox{\rm supp }H absent\displaystyle\subset\subset U(r)¯ für ein r(0,1).¯𝑈𝑟 für ein 𝑟0.1\displaystyle\overline{U(r)}\mbox{ f\"{u}r ein }r\in(0,1)\ .

Die Transformation ϵitalic-ϵ\epsilon ist im allgemeinen nicht identisch mit ϵitalic-ϵ\epsilon aus Satz 4.1, sondern das Produkt ϵh1ϵh1subscriptitalic-ϵsuperscript1italic-ϵsuperscript1\epsilon_{h^{-1}}\cdot\epsilon\circ h^{-1} für die Karte (V,h)𝑉(V,h). Auf die Felder (HI)Isubscriptsubscript𝐻𝐼𝐼(H_{I})_{I} der Komponentenfunktionen wirkt ϵitalic-ϵ\epsilon wie eine symmetrische gleichmäßig positiv definite Matrix mit Einträgen aus Cm+1(U¯)subscript𝐶𝑚1¯𝑈C_{m+1}(\overline{U}).    
Sei zunächst N3𝑁3N\geq 3. Wir zeigen (266)266(\ref{hmqziel}) per Induktion über q𝑞q und m𝑚m. Da der Fall q=0𝑞0q=0 nach (138)138(\ref{risth}) schon bewiesen ist, nehmen wir an, die Aussage gelte für q1𝑞1q-1. Sei also m=0𝑚0m=0. Wir wollen zeigen

i(ϵH)subscript𝑖italic-ϵ𝐻\displaystyle\partial_{i}(\epsilon H) \displaystyle\in L2q(U)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\displaystyle L_{2}^{q}(U)\mbox{ } (267)
iϵHq,Usubscriptnormsubscript𝑖italic-ϵ𝐻𝑞𝑈\displaystyle||\partial_{i}\epsilon H||_{q,U} \displaystyle\leq c(Hq,U+div ϵHq1,U+rot Hq+1,U)𝑐subscriptnorm𝐻𝑞𝑈subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻𝑞1𝑈subscriptnormrot 𝐻𝑞1𝑈\displaystyle c(||H||_{q,U}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{q-1,U}+||\mbox{\rm rot }H||_{q+1,U})\mbox{ } (268)

für i=1,,N1𝑖1𝑁1i=1,\cdots,N-1, wobei wir die Ableitung komponentenweise verstehen. Aus Symmetriegründen genügt es, den Fall i=1𝑖1i=1 zu betrachten. Wir wählen Δ(0,1)Δ0.1\Delta\in(0,1) mit r+4Δ<1𝑟4Δ1r+4\Delta<1 und setzen Wj:=U(r+jΔ)assignsubscript𝑊𝑗𝑈𝑟𝑗ΔW_{j}:=U(r+j\Delta) sowie

τh:RNRNx(x1+h,x2,,xN) ,0<|h|<Δ.subscript𝜏:subscriptsuperscriptR𝑁subscriptsuperscriptR𝑁missing-subexpressionmissing-subexpression𝑥subscript𝑥1subscript𝑥2subscript𝑥𝑁.0Δ\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\tau_{h}&:&{\rm R}^{N}_{-}&\longrightarrow&{\rm R}^{N}_{-}\\ {}\hfil&{}\hfil&x&\longmapsto&(x_{1}+h,x_{2},\cdots,x_{N})\end{array}\ ,0<|h|<\Delta\ . (271)

Wegen dyi=dxisuperscriptdy𝑖superscriptdx𝑖{\rm dy}^{i}={\rm dx}^{i} für yi:=τh,i(x)assignsuperscript𝑦𝑖subscript𝜏𝑖𝑥y^{i}:=\tau_{h,i}(x) können wir die Koordinaten im Urbild und Zielbereich identifizieren. Somit ist der Ausdruck

δhH:=1h(τhid)Hassignsubscript𝛿𝐻1superscriptsubscript𝜏superscriptid𝐻\displaystyle\delta_{h}H:=\frac{1}{h}(\tau_{h}^{*}-{\rm id}^{*})H

wohldefiniert, wirkt auf die Komponenten wie der Differenzenquotient und tauscht mit Rotation, Sternoperator und Divergenz. Weiter gilt für alle F,GL2q(U)𝐹𝐺superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈F,G\in L_{2}^{q}(U) mit Träger in W3¯¯subscript𝑊3\overline{W_{3}}

|<δhF,G>q,U|\displaystyle|<\delta_{h}F,G>_{q,U}| =\displaystyle= |<F,δhG>q,U|\displaystyle|<F,\delta_{-h}G>_{q,U}|
δhϵFsubscript𝛿italic-ϵ𝐹\displaystyle\delta_{h}\epsilon F =\displaystyle= ϵδhF+(δhϵ)τhFitalic-ϵsubscript𝛿𝐹subscript𝛿italic-ϵsuperscriptsubscript𝜏𝐹\displaystyle\epsilon\delta_{h}F+(\delta_{h}\epsilon)\tau_{h}^{*}F
(δhϵ)τhFq,Usubscriptnormsubscript𝛿italic-ϵsuperscriptsubscript𝜏𝐹𝑞𝑈\displaystyle||(\delta_{h}\epsilon)\tau_{h}^{*}F||_{q,U} \displaystyle\leq cFq,U.formulae-sequence𝑐subscriptnorm𝐹𝑞𝑈\displaystyle c||F||_{q,U}\ .\mbox{ } (272)

Hierbei sei

(δhϵ)Φ(x):=I𝒮(q,N)J𝒮(q,N)(δhϵ~I,J(x))ΦJ(x)dxIassignsubscript𝛿italic-ϵΦ𝑥subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscript𝐽𝒮𝑞𝑁subscript𝛿subscript~italic-ϵ𝐼𝐽𝑥subscriptΦ𝐽𝑥dsuperscript𝑥𝐼\displaystyle(\delta_{h}\epsilon)\Phi(x):=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\sum_{J\in{\cal S}(q,N)}(\delta_{h}\tilde{\epsilon}_{I,J}(x))\Phi_{J}(x){\rm d}x^{I}

für Φ(x)=I𝒮(q,N)ΦI(x)dxIΦ𝑥subscript𝐼𝒮𝑞𝑁subscriptΦ𝐼𝑥superscriptdx𝐼\Phi(x)=\sum_{I\in{\cal S}(q,N)}\Phi_{I}(x){\rm dx}^{I} und die oben erwähnten Matrixdarstellung ϵ~~italic-ϵ\tilde{\epsilon} von ϵitalic-ϵ\epsilon. Wie in [1, Theorem 3.13] zeigt man für mN𝑚Nm\in{\rm N}

FHmq(U), suppFW3¯δhFHm1q(U)subscriptformulae-sequence𝐹superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈 supp𝐹¯subscript𝑊3subscriptnormsubscript𝛿𝐹superscriptsubscript𝐻𝑚1𝑞𝑈\displaystyle\bigwedge\limits_{F\in H_{m}^{q}(U),\mbox{ {\footnotesize supp}}F\subset\overline{W_{3}}}||\delta_{h}F||_{H_{m-1}^{q}(U)} \displaystyle\leq FHmq(U).formulae-sequencesubscriptnorm𝐹superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈\displaystyle||F||_{H_{m}^{q}(U)}\ .\mbox{ } (273)

Die Form H𝐻H erfüllt

supp δhHW1¯,\displaystyle\mbox{\rm supp }\delta_{h}H\subset\subset\overline{W_{1}}\ ,

und nach [1, Theorem 3.15] und (272)272(\ref{deltaepsab}) genügt es, die Abschätzung

|<δhϵH,Φ>q,W1|\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon H,\Phi>_{q,W_{1}}| \displaystyle\leq c(Hq,U+div ϵHq1,U+rot Hq+1,U)Φq,W1𝑐subscriptnorm𝐻𝑞𝑈subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻𝑞1𝑈subscriptnormrot 𝐻𝑞1𝑈subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c(||H||_{q,U}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{q-1,U}+||\mbox{\rm rot }H||_{q+1,U})||\Phi||_{q,W_{1}}

für alle ΦC(W1)q\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(W_{1}) zu zeigen. In U𝑈U zerlegen wir gemäß Lemma 3.6

ΦΦ\displaystyle\Phi =\displaystyle= Φ^1+ϵ1Φ^2subscript^Φ1superscriptitalic-ϵ1subscript^Φ2\displaystyle\hat{\Phi}_{1}+\epsilon^{-1}\hat{\Phi}_{2}
Φ^1subscript^Φ1\displaystyle\hat{\Phi}_{1} \displaystyle\in Ro(U)0q\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(U)
Φ^2subscript^Φ2\displaystyle\hat{\Phi}_{2} =\displaystyle= div Φ2,Φ2Dq+1(U)rot Ro(U)q\displaystyle\mbox{\rm div }\Phi_{2}\ ,\ \Phi_{2}\in D^{q+1}(U)\cap\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(U)\mbox{ }
Φ2Dq+1(U)cΦq,W1.subscriptnormsubscriptΦ2superscript𝐷𝑞1𝑈𝑐subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle||\Phi_{2}||_{D^{q+1}(U)}\leq c||\Phi||_{q,W_{1}}\ .

Da alle Betti–Zahlen von U𝑈U verschwinden, folgt aus [17, Satz 1, Satz 2] und Lemma 3.6

Ro(U)0q=rot (Ro(U)q1div Dq(U)).\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(U)=\mbox{\rm rot }(\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q-1}(U)\cap\mbox{\rm div }D^{q}(U))\ .

Nach Induktionsvoraussetzung erhalten wir (vgl. Lemma 2.10)

Φ^1subscript^Φ1\displaystyle\hat{\Phi}_{1} =\displaystyle= rot Φ1,Φ1Ro(U)q1div Dq(U)\displaystyle\mbox{\rm rot }\Phi_{1}\ ,\ \Phi_{1}\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q-1}(U)\cap\mbox{\rm div }D^{q}(U)
mit χΦ1mit 𝜒subscriptΦ1\displaystyle\mbox{ mit }\chi\Phi_{1} \displaystyle\in H1q1(U)superscriptsubscript𝐻1𝑞1𝑈\displaystyle H_{1}^{q-1}(U)
χΦ1H1q1(U)subscriptnorm𝜒subscriptΦ1superscriptsubscript𝐻1𝑞1𝑈\displaystyle||\chi\Phi_{1}||_{H_{1}^{q-1}(U)} \displaystyle\leq cΦq,W1𝑐subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c||\Phi||_{q,W_{1}}\mbox{ } (275)

für χC(UN(r+2Δ))\chi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(U_{N}(r+2\Delta)) mit χ=1𝜒1\chi=1 in W1subscript𝑊1W_{1}.
Die Form χΦ2𝜒subscriptΦ2\chi\Phi_{2} hat kompakten Träger in UUN0𝑈superscriptsubscript𝑈𝑁0U\cup U_{N}^{0}. Die Nullfortsetzung von SdivχΦ2subscript𝑆div𝜒subscriptΦ2S_{\mbox{{\tiny div}}}\chi\Phi_{2} auf RNsuperscriptR𝑁{\rm R}^{N} liegt in Dq+1(RN)superscript𝐷𝑞1superscriptR𝑁D^{q+1}({\rm R}^{N}), und Φ~2:=div SdivχΦ2assignsubscript~Φ2div subscript𝑆div𝜒subscriptΦ2\tilde{\Phi}_{2}:=\mbox{\rm div }S_{\mbox{{\tiny div}}}\chi\Phi_{2} erfüllt

Φ~2subscript~Φ2\displaystyle\tilde{\Phi}_{2} =\displaystyle= Φ^2 in W1subscript^Φ2 in subscript𝑊1\displaystyle\hat{\Phi}_{2}\mbox{ in }W_{1}
div Φ~2div subscript~Φ2\displaystyle\mbox{\rm div }\tilde{\Phi}_{2} =\displaystyle= 0,supp Φ~2RN.\displaystyle 0\ ,\ \mbox{\rm supp }\tilde{\Phi}_{2}\subset\subset{\rm R}^{N}\ .

Nach Lemma 4.3 existiert AH1q+1(RN)𝐴superscriptsubscript𝐻1𝑞1superscriptR𝑁A\in H_{1}^{q+1}({\rm R}^{N}) mit

div Adiv 𝐴\displaystyle\mbox{\rm div }A =\displaystyle= Φ~2subscript~Φ2\displaystyle\tilde{\Phi}_{2}
AH1q+1(RN)subscriptnorm𝐴superscriptsubscript𝐻1𝑞1superscriptR𝑁\displaystyle||A||_{H_{1}^{q+1}({\rm R}^{N})} \displaystyle\leq cΦ~2q,UN𝑐subscriptnormsubscript~Φ2𝑞subscript𝑈𝑁\displaystyle c||\tilde{\Phi}_{2}||_{q,U_{N}} (276)
=\displaystyle= cdiv SdivχΦ2q,UN𝑐subscriptnormdiv subscript𝑆div𝜒subscriptΦ2𝑞subscript𝑈𝑁\displaystyle c||\mbox{\rm div }S_{\mbox{{\tiny div}}}\chi\Phi_{2}||_{q,U_{N}}
\displaystyle\leq cΦ2Dq+1(U)𝑐subscriptnormsubscriptΦ2superscript𝐷𝑞1𝑈\displaystyle c||\Phi_{2}||_{D^{q+1}(U)}
\displaystyle\leq cΦq,W1.formulae-sequence𝑐subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c||\Phi||_{q,W_{1}}\ .\mbox{ }

Es folgt

|<δhϵH,Φ>q,W1|\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon H,\Phi>_{q,W_{1}}| =\displaystyle= |<δhϵH,rot Φ1+ϵ1div A>q,U|\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon H,\mbox{\rm rot }\Phi_{1}+\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }A>_{q,U}|
=\displaystyle= |<δhϵH,rot χΦ1+ϵ1div χA>q,U|\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon H,\mbox{\rm rot }\chi\Phi_{1}+\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\chi A>_{q,U}|
=\displaystyle= |<ϵH,δh(rot χΦ1+ϵ1div χA)>q,U|\displaystyle|<\epsilon H,\delta_{-h}(\mbox{\rm rot }\chi\Phi_{1}+\epsilon^{-1}\mbox{\rm div }\chi A)>_{q,U}|
\displaystyle\leq |<ϵH,rot δhχΦ1>q,U|+|<H,div δhχA>q,U|\displaystyle|<\epsilon H,\mbox{\rm rot }\delta_{-h}\chi\Phi_{1}>_{q,U}|+|<H,\mbox{\rm div }\delta_{-h}\chi A>_{q,U}|
+|<ϵH,(δhϵ1)τhdiv χA>q,U|\displaystyle+|<\epsilon H,(\delta_{-h}\epsilon^{-1})\tau_{-h}^{*}\mbox{\rm div }\chi A>_{q,U}|
=:absent:\displaystyle=: I1+I2+I3.subscript𝐼1subscript𝐼2subscript𝐼3\displaystyle I_{1}+I_{2}+I_{3}\ .

Den Term I3subscript𝐼3I_{3} schätzen wir mit (272)272(\ref{deltaepsab}) und (276)276(\ref{aabsch}) durch cHq,W1Φq,W1𝑐subscriptnorm𝐻𝑞subscript𝑊1subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1c||H||_{q,W_{1}}||\Phi||_{q,W_{1}} ab. Mit Φ1subscriptΦ1\Phi_{1} liegt auch δhχΦ1subscript𝛿𝜒subscriptΦ1\delta_{-h}\chi\Phi_{1} in Ro(U)q1\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q-1}(U). Aus (273)273(\ref{deltahnorm}) und (275)275(\ref{phieab}) folgern wir

I1cdiv ϵHq1,W1Φq,W1,subscript𝐼1𝑐subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻𝑞1subscript𝑊1subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle I_{1}\leq c||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{q-1,W_{1}}||\Phi||_{q,W_{1}}\ ,\mbox{ } (277)

mit δhχADq+1(U)subscript𝛿𝜒𝐴superscript𝐷𝑞1𝑈\delta_{-h}\chi A\in D^{q+1}(U) und HRo(U)qH\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(U) aus (273)273(\ref{deltahnorm}) und (276)276(\ref{aabsch})

I2crot Hq+1,W1Φq,W1.subscript𝐼2𝑐subscriptnormrot 𝐻𝑞1subscript𝑊1subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle I_{2}\leq c||\mbox{\rm rot }H||_{q+1,W_{1}}||\Phi||_{q,W_{1}}\ .

Damit sind (267)267(\ref{tanabl}) und (268)268(\ref{tanabsch}) für i=1,,N1𝑖1𝑁1i=1,\cdots,N-1 gezeigt. Die Normalenableitungen erhalten wir wie folgt: Wir wissen für i=1,,N1𝑖1𝑁1i=1,\cdots,N-1

iϵHsubscript𝑖italic-ϵ𝐻\displaystyle\partial_{i}\epsilon H =\displaystyle= ϵiH+(iϵ)HL2q(U)italic-ϵsubscript𝑖𝐻subscript𝑖italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\displaystyle\epsilon\partial_{i}H+(\partial_{i}\epsilon)H\in L_{2}^{q}(U)\mbox{ } (278)
iHabsentsubscript𝑖𝐻\displaystyle\Rightarrow\partial_{i}H =\displaystyle= ϵ1(iϵH(iϵ)H)L2q(U),i=1,,N1.formulae-sequenceformulae-sequencesuperscriptitalic-ϵ1subscript𝑖italic-ϵ𝐻subscript𝑖italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈𝑖1𝑁1\displaystyle\epsilon^{-1}(\partial_{i}\epsilon H-(\partial_{i}\epsilon)H)\in L_{2}^{q}(U)\ ,i=1,\cdots,N-1\ .\mbox{ } (279)

Nach (41)41(\ref{rotlokal}), (42)42(\ref{divlokal}) gelten dann

NHIsubscript𝑁subscript𝐻𝐼\displaystyle\partial_{N}H_{I} =\displaystyle= σ(N,I)((rot H)I+NjIσ(j,I+Nj)jHI+Nj)𝜎𝑁𝐼subscriptrot 𝐻𝐼𝑁subscript𝑗𝐼𝜎𝑗𝐼𝑁𝑗subscript𝑗subscript𝐻𝐼𝑁𝑗\displaystyle\sigma(N,I)((\mbox{\rm rot }H)_{I+N}-\sum_{j\in I}\sigma(j,I+N-j)\partial_{j}H_{I+N-j}) (280)
L2(U) für NIabsentsubscript𝐿2𝑈 für 𝑁𝐼\displaystyle\in L_{2}(U)\mbox{ f\"{u}r }N\not\in I\mbox{ }
(NϵH)Isubscriptsubscript𝑁italic-ϵ𝐻𝐼\displaystyle(\partial_{N}\epsilon H)_{I} =\displaystyle= σ(N,IN)((div ϵH)INjIσ(j,I)(jϵH)IN+j)𝜎𝑁𝐼𝑁subscriptdiv italic-ϵ𝐻𝐼𝑁subscript𝑗𝐼𝜎𝑗𝐼subscriptsubscript𝑗italic-ϵ𝐻𝐼𝑁𝑗\displaystyle\sigma(N,I-N)((\mbox{\rm div }\epsilon H)_{I-N}-\sum_{j\not\in I}\sigma(j,I)(\partial_{j}\epsilon H)_{I-N+j}) (281)
L2(U) für NI.formulae-sequenceabsentsubscript𝐿2𝑈 für 𝑁𝐼\displaystyle\in L_{2}(U)\mbox{ f\"{u}r }N\in I\ .\mbox{ }

Aus Lemma 4.4 folgt HH1q(U)𝐻superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈H\in H_{1}^{q}(U). Damit haben wir den Fall m=0𝑚0m=0 bewiesen. Gelte der Satz für m1𝑚1m-1. Aus den Voraussetzungen im Falle m𝑚m folgt

H,ϵH𝐻italic-ϵ𝐻\displaystyle H,\epsilon H \displaystyle\in Hmq(U)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈\displaystyle H_{m}^{q}(U)\mbox{ } (282)
HHmq(U)subscriptnorm𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈\displaystyle||H||_{H_{m}^{q}(U)} \displaystyle\leq c(Hq,U+rot HHmq+1(U)+div ϵHHmq1(U))𝑐subscriptnorm𝐻𝑞𝑈subscriptnormrot 𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈subscriptnormdiv italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈\displaystyle c(||H||_{q,U}+||\mbox{\rm rot }H||_{H_{m}^{q+1}(U)}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{H_{m}^{q-1}(U)}) (283)
=:absent:\displaystyle=: Cm(H).formulae-sequencesubscript𝐶𝑚𝐻\displaystyle C_{m}(H)\ .\mbox{ }

Für einen Differentialoperator Dm:=1m1N1mN1assignsubscript𝐷𝑚superscriptsubscript1subscript𝑚1superscriptsubscript𝑁1subscript𝑚𝑁1D_{m}:=\partial_{1}^{m_{1}}\cdots\partial_{N-1}^{m_{N-1}} mit m=j=1N1mj𝑚superscriptsubscript𝑗1𝑁1subscript𝑚𝑗m=\sum_{j=1}^{N-1}m_{j} wollen wir wie oben zeigen

|<δhϵDmH,Φ>q,W1|c(||H||q,U+||div ϵH||Hmq1(U)+||rot H||Hmq+1(U))||Φ||q,W1\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon D_{m}H,\Phi>_{q,W_{1}}|\leq c(||H||_{q,U}+||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{H_{m}^{q-1}(U)}+||\mbox{\rm rot }H||_{H_{m}^{q+1}(U)})||\Phi||_{q,W_{1}}

für alle ΦC(W1)q\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q}(W_{1}). Mit der gleichen Zerlegung wie zuvor erhalten wir

|<δhϵDmH,Φ>q,W1|\displaystyle|<\delta_{h}\epsilon D_{m}H,\Phi>_{q,W_{1}}| \displaystyle\leq |<ϵDmH,rot δhχΦ1>q,U|\displaystyle|<\epsilon D_{m}H,\mbox{\rm rot }\delta_{-h}\chi\Phi_{1}>_{q,U}|
+|<DmH,div δhχA>q,U|\displaystyle+|<D_{m}H,\mbox{\rm div }\delta_{-h}\chi A>_{q,U}|
+|<ϵDmH,(δhϵ1)τhdiv χA>q,U|\displaystyle+|<\epsilon D_{m}H,(\delta_{-h}\epsilon^{-1})\tau_{-h}^{*}\mbox{\rm div }\chi A>_{q,U}|
=:absent:\displaystyle=: I1+I2+I3.subscript𝐼1subscript𝐼2subscript𝐼3\displaystyle I_{1}+I_{2}+I_{3}\ .

Wegen

Dm(ϵH)=ϵDmH+r(ϵ,H)subscript𝐷𝑚italic-ϵ𝐻italic-ϵsubscript𝐷𝑚𝐻𝑟italic-ϵ𝐻\displaystyle D_{m}(\epsilon H)=\epsilon D_{m}H+r(\epsilon,H)\mbox{ } (284)

mit einem Ausdruck r(ϵ,H)H1q(U)𝑟italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈r(\epsilon,H)\in H_{1}^{q}(U), dessen Träger in W0¯¯subscript𝑊0\overline{W_{0}} liegt, und der nur Ableitungen von ϵitalic-ϵ\epsilon bis zur Ordnung m𝑚m und von H𝐻H bis zur Ordnung m1𝑚1m-1 enthält, erhalten wir

I1subscript𝐼1\displaystyle I_{1} \displaystyle\leq |<Dm(ϵH),rot δhχΦ1>q,U|+|<δhr(ϵ,H),rot χΦ1>q,U|\displaystyle|<D_{m}(\epsilon H),\mbox{\rm rot }\delta_{-h}\chi\Phi_{1}>_{q,U}|+|<\delta_{h}r(\epsilon,H),\mbox{\rm rot }\chi\Phi_{1}>_{q,U}|
=:absent:\displaystyle=: I1,1+I1,2.subscript𝐼1.1subscript𝐼1.2\displaystyle I_{1,1}+I_{1,2}\ .

Den zweiten Term schätzen wir nach (273)273(\ref{deltahnorm}), (275)275(\ref{phieab}) und (283)283(\ref{indvorzwei}) ab durch

I1,2subscript𝐼1.2\displaystyle I_{1,2} \displaystyle\leq cr(ϵ,H)H1q(U)Φq,W1𝑐subscriptnorm𝑟italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c||r(\epsilon,H)||_{H_{1}^{q}(U)}||\Phi||_{q,W_{1}}
\displaystyle\leq cHHmq(U)Φq,W1𝑐subscriptnorm𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c||H||_{H_{m}^{q}(U)}||\Phi||_{q,W_{1}}
\displaystyle\leq cCm(H)Φq,W1.𝑐subscript𝐶𝑚𝐻subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle c\,C_{m}(H)||\Phi||_{q,W_{1}}\ .

Aus div ϵHHmq(U)div italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑈\mbox{\rm div }\epsilon H\in H_{m}^{q}(U) folgt für ΨC(U)q1\Psi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q-1}(U)

<Dm(ϵH),rot Ψ>q,U\displaystyle<D_{m}(\epsilon H),\mbox{\rm rot }\Psi>_{q,U} =\displaystyle= (1)m<ϵH,Dmrot Ψ>q,U\displaystyle(-1)^{m}<\epsilon H,D_{m}\mbox{\rm rot }\Psi>_{q,U}
=\displaystyle= (1)m<ϵH,rot DmΨ>q,U\displaystyle(-1)^{m}<\epsilon H,\mbox{\rm rot }D_{m}\Psi>_{q,U}
=\displaystyle= (1)m+1<div ϵH,DmΨ>q,U\displaystyle(-1)^{m+1}<\mbox{\rm div }\epsilon H,D_{m}\Psi>_{q,U}
=\displaystyle= <Dmdiv ϵH,Ψ>q,U,\displaystyle-<D_{m}\mbox{\rm div }\epsilon H,\Psi>_{q,U}\ ,

also div DmϵH=Dmdiv ϵHL2q(U)div subscript𝐷𝑚italic-ϵ𝐻subscript𝐷𝑚div italic-ϵ𝐻superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\mbox{\rm div }D_{m}\epsilon H=D_{m}\mbox{\rm div }\epsilon H\in L_{2}^{q}(U). Wir erhalten wie in (277)277(\ref{i1kleiner})

I1,1subscript𝐼1.1\displaystyle I_{1,1} \displaystyle\leq |<Dmdiv (ϵH),δhχΦ1>q,U|c||div ϵH||Hmq1(U)||Φ||q,W1.\displaystyle|<D_{m}\mbox{\rm div }(\epsilon H),\delta_{-h}\chi\Phi_{1}>_{q,U}|\leq c||\mbox{\rm div }\epsilon H||_{H_{m}^{q-1}(U)}||\Phi||_{q,W_{1}}\ .

Genauso verfahren wir mit I2subscript𝐼2I_{2}:

I2crot HHmq+1(U)Φq,W1.subscript𝐼2𝑐subscriptnormrot 𝐻superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞1𝑈subscriptnormΦ𝑞subscript𝑊1\displaystyle I_{2}\leq c||\mbox{\rm rot }H||_{H_{m}^{q+1}(U)}||\Phi||_{q,W_{1}}\ .

Den letzten Term I3subscript𝐼3I_{3} können wir wie im Fall m=0𝑚0m=0 behandeln und erhalten nach entsprechenden Überlegungen für die anderen tangentialen Ableitungen mit (284)284(\ref{restlein})

iDmϵHsubscript𝑖subscript𝐷𝑚italic-ϵ𝐻\displaystyle\partial_{i}D_{m}\epsilon H \displaystyle\in L2q(U)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑈\displaystyle L_{2}^{q}(U)
iDmϵHq,Usubscriptnormsubscript𝑖subscript𝐷𝑚italic-ϵ𝐻𝑞𝑈\displaystyle||\partial_{i}D_{m}\epsilon H||_{q,U} \displaystyle\leq cCm(H)𝑐subscript𝐶𝑚𝐻\displaystyle c\,C_{m}(H)

für i=1,,N1𝑖1𝑁1i=1,\cdots,N-1.    
Um die Normalenableitungen zu untersuchen, setzen wir für 1km1𝑘𝑚1\leq k\leq m

H~k:=NkαmkH,|αj|=j,formulae-sequenceassignsuperscript~𝐻𝑘superscriptsubscript𝑁𝑘superscriptsubscript𝛼𝑚𝑘𝐻subscript𝛼𝑗𝑗\displaystyle\tilde{H}^{k}:=\partial_{N}^{k}\partial^{\alpha_{m-k}}H\ ,\ |\alpha_{j}|=j\ ,

wobei αjsubscript𝛼𝑗\alpha_{j} nur Tangentialkomponenten enthält. Unter Verwendung von (282)282(\ref{indvor}) und den Formeln (278)278(\ref{regform1}) bis (281)281(\ref{regform4}) können wir induktiv für k=1,,m𝑘1𝑚k=1,\cdots,m die Voraussetzungen von Lemma 4.4 (mit H~ksuperscript~𝐻𝑘\tilde{H}^{k} statt H𝐻H) und damit H~kH1q(U)subscript~𝐻𝑘superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑈\tilde{H}_{k}\in H_{1}^{q}(U) zeigen.    
Damit ist der Fall N3𝑁3N\geq 3 bewiesen. In den Fällen N=1𝑁1N=1, q𝑞q beliebig und N=2𝑁2N=2, q=0𝑞0q=0 oder q=2𝑞2q=2 ist nichts zu zeigen. Im Fall N=2𝑁2N=2, q=1𝑞1q=1 liegt die Form Φ2subscriptΦ2{\Phi}_{2} aus (4)4(\ref{weberzerl1}) wegen (138)138(\ref{risth}) in H12(U)superscriptsubscript𝐻12𝑈H_{1}^{2}(U), so daß wir den Beweis ohne Lemma 4.3 durchführen können. q.e.d.

   
Im Falle wechselnder Randbedingungen würde der Beweis scheitern, da die Anwendung von δhsubscript𝛿\delta_{h} die Randbedingungen nicht respektiert.

5 Spursätze

In diesem Kapitel betrachten wir Spuren und Teilspuren der Formen aus Rqsuperscript𝑅𝑞R^{q} und Dqsuperscript𝐷𝑞D^{q}, wobei wir die folgenden Sätze nur für den ersten Raum beweisen werden. Die Behauptungen für den Raum Dqsuperscript𝐷𝑞D^{q} sind die dualen Resultate, die man mit Hilfe des Sternoperators unter Verwendung von (119)119(\ref{sternr}), (142)142(\ref{sterndv}) und den in diesem Zusammenhang bewiesenen Aussagen gewinnen kann.

5.1 Die Spursätze in Rqsuperscript𝑅𝑞R^{q} und Dqsuperscript𝐷𝑞D^{q}


Sei in diesem Abschnitt S𝑆S glatt. Aus Satz 4.1 folgt, daß Formen aus Ro(S)qDq(S)\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(S)\cap D^{q}(S) in H1q(S)superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆H_{1}^{q}(S) liegen, und wir können auf solche die Spuroperatoren T𝑇T aus Lemma 2.7 und N𝑁N aus (89)89(\ref{definspur}) anwenden.    
Nach (101)101(\ref{phipsi3}) und dem Satz von Stokes gilt für ΦCq(S¯)Φsubscriptsuperscript𝐶𝑞¯𝑆\Phi\in C^{q}_{\infty}(\overline{S}), ΨCq+1(S¯)Ψsubscriptsuperscript𝐶𝑞1¯𝑆\Psi\in C^{q+1}_{\infty}(\overline{S}) und 0q<N0𝑞𝑁0\leq q<N

<rot Φ,Ψ>q+1,S+<Φ,div Ψ>q,S\displaystyle<\mbox{\rm rot }\Phi,\Psi>_{q+1,S}+<\Phi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S} =\displaystyle= Sd(ΦΨ¯)\displaystyle\int_{S}{\rm d}(\Phi\wedge*\overline{\Psi})
=\displaystyle= ST(ΦΨ¯)\displaystyle\int_{\partial S}T(\Phi\wedge*\overline{\Psi})
=\displaystyle= STΦκqTΨ¯\displaystyle\int_{\partial S}T\Phi\wedge\kappa^{\prime}_{q}**T*\overline{\Psi}
=\displaystyle= <TΦ,NΨ>q,S.\displaystyle<T\Phi,N\Psi>_{q,\partial S}\ .

Mit (80)80(\ref{hdicht}) erhalten wir

ΦH1q(S)ΨH1q+1(S)<rot Φ,Ψ>q+1,S\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in H_{1}^{q}(S)}\bigwedge\limits_{\Psi\in H_{1}^{q+1}(S)}<\mbox{\rm rot }\Phi,\Psi>_{q+1,S} +\displaystyle+ <Φ,div Ψ>q,S\displaystyle<\Phi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S} (285)
=<TΦ,NΨ>q,S.\displaystyle=<T\Phi,N\Psi>_{q,\partial S}\ .\mbox{ }

Dies motiviert, die Tangentialspur γTEH1/2q(S)subscript𝛾𝑇𝐸superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\gamma_{T}E\in H_{-1/2}^{q}(\partial S) einer Form ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) wie folgt zu definieren

φH1/2q(S)<γTE,φ>H1/2q(S):=<rot E,Nˇφ>q+1,S+<E,div Nˇφ>q,S.\displaystyle\bigwedge\limits_{\varphi\in H_{1/2}^{q}(\partial S)}<\gamma_{T}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}:=<\mbox{\rm rot }E,\check{N}\varphi>_{q+1,S}+<E,\mbox{\rm div }\check{N}\varphi>_{q,S}\ .\mbox{ } (286)

Angewandt auf Formen EH1q(S)𝐸superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆E\in H_{1}^{q}(S) erfüllt diese

φH1/2q(S)<γTE,φ>H1/2q(S)=<TE,φ>q,S.\displaystyle\bigwedge\limits_{\varphi\in H_{1/2}^{q}(\partial S)}<\gamma_{T}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}=<TE,\varphi>_{q,\partial S}\ .

Wir zeigen:

Satz 5.1


Für jedes ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) liegt die Tangentialspur γTEsubscript𝛾𝑇𝐸\gamma_{T}E in R1/2q(S)subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆{R}^{q}_{-1/2}(\partial S) und es gelten:

  1. i)

    ERq(S)ΨH1q+1(S)<γTE,NΨ>H1/2q(S)=<rot E,Ψ>q+1,S+<E,div Ψ>q,S\bigwedge\limits_{E\in R^{q}(S)}\bigwedge\limits_{\Psi\in H_{1}^{q+1}(S)}<\gamma_{T}E,N\Psi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}=<\mbox{\rm rot }E,\Psi>_{q+1,S}+<E,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S}

  2. ii)

    ERq(S)rot γTE=γTrot Esubscript𝐸superscript𝑅𝑞𝑆rot subscript𝛾𝑇𝐸subscript𝛾𝑇rot 𝐸\bigwedge\limits_{E\in R^{q}(S)}\mbox{\rm rot }\gamma_{T}E=\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E

  3. iii)

    Die Abbildung γT:Rq(S)R1/2q(S):subscript𝛾𝑇superscript𝑅𝑞𝑆subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆\gamma_{T}:R^{q}(S)\rightarrow{R}^{q}_{-1/2}(\partial S) ist stetig.

Beweis: i) Wegen (285)285(\ref{TN}) erfüllen ΦCq(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q}(\overline{S}) und ΨH1q+1(S)Ψsuperscriptsubscript𝐻1𝑞1𝑆\Psi\in H_{1}^{q+1}(S)

<rot Φ,NˇNΨ>q+1,S\displaystyle<\mbox{\rm rot }\Phi,\check{N}N\Psi>_{q+1,S} +\displaystyle+ <Φ,div NˇNΨ>q,S\displaystyle<\Phi,\mbox{\rm div }\check{N}N\Psi>_{q,S}
=\displaystyle= <TΦ,NΨ>q,S\displaystyle<T\Phi,N\Psi>_{q,\partial S}
=\displaystyle= <rot Φ,Ψ>q+1,S+<Φ,div Ψ>q,S.\displaystyle<\mbox{\rm rot }\Phi,\Psi>_{q+1,S}+<\Phi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S}\ .

Da Cq(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆C_{\infty}^{q}(\overline{S}) dicht in Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S) liegt, folgt die Behauptung aus (286)286(\ref{tanspur}) .
   
ii),iii) Für ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) erhalten wir mit (286)286(\ref{tanspur}), der Schwarzschen Ungleichung und der Stetigkeit von Nˇˇ𝑁\check{N}

|<γTE,φ>H1/2q(S)|\displaystyle|<\gamma_{T}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}| \displaystyle\leq cERq(S)φH1/2q(S)𝑐subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆subscriptnorm𝜑superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\displaystyle c||E||_{R^{q}(S)}||\varphi||_{H_{1/2}^{q}(\partial S)}
γTEH1/2q(S)subscriptnormsubscript𝛾𝑇𝐸superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\displaystyle||\gamma_{T}E||_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)} \displaystyle\leq cERq(S).formulae-sequence𝑐subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle c||E||_{R^{q}(S)}\ .\mbox{ } (287)

Daraus folgt für φH3/2q+1(S)𝜑superscriptsubscript𝐻32𝑞1𝑆\varphi\in H_{3/2}^{q+1}(\partial S) und eine Folge (Ek)Cq(S¯)subscript𝐸𝑘superscriptsubscript𝐶𝑞¯𝑆(E_{k})\subset C_{\infty}^{q}(\overline{S}) mit EkEsubscript𝐸𝑘𝐸E_{k}\rightarrow E in Rq(S)superscript𝑅𝑞𝑆R^{q}(S)

<γTE,div φ>H1/2q(S)\displaystyle<\gamma_{T}E,\mbox{\rm div }\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)} \displaystyle\leftarrow <γTEk,div φ>H1/2q(S)\displaystyle<\gamma_{T}E_{k},\mbox{\rm div }\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= <TEk,div φ>q,S\displaystyle<TE_{k},\mbox{\rm div }\varphi>_{q,\partial S}
=\displaystyle= <rot TEk,φ>q+1,S\displaystyle-<\mbox{\rm rot }TE_{k},\varphi>_{q+1,\partial S}
=\displaystyle= <Trot Ek,φ>q+1,S\displaystyle-<T\mbox{\rm rot }E_{k},\varphi>_{q+1,\partial S}
=\displaystyle= <γTrot Ek,φ>H1/2q+1(S)\displaystyle-<\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E_{k},\varphi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}
\displaystyle\rightarrow <γTrot E,φ>H1/2q+1(S),\displaystyle-<\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}\ ,

da rot :Rq(S)Rq+1(S):rot superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝑅𝑞1𝑆\mbox{\rm rot }:R^{q}(S)\rightarrow R^{q+1}(S) stetig ist. Nach (139) und (287)287(\ref{gtenorm}) gelten

rot γTErot subscript𝛾𝑇𝐸\displaystyle\mbox{\rm rot }\gamma_{T}E =\displaystyle= γTrot EH1/2q+1(S)subscript𝛾𝑇rot 𝐸superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E\in H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)
rot γTEH1/2q+1(S)subscriptnormrot subscript𝛾𝑇𝐸superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle||\mbox{\rm rot }\gamma_{T}E||_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)} =\displaystyle= γTrot EH1/2q+1(S)cERq(S),subscriptnormsubscript𝛾𝑇rot 𝐸superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆𝑐subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle||\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E||_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}\leq c||E||_{R^{q}(S)}\ ,\mbox{ } (288)

und wir erhalten Wohldefiniertheit und Stetigkeit der Abbildung γTsubscript𝛾𝑇\gamma_{T}. q.e.d.

   
Wir untersuchen noch die ”natürlichen” Eigenschaften des Spuroperators: Für ERo(S)qE\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S) gilt

ψH1/2q(S)<γTE,ψ>H1/2q(S)=<E,div Nˇψ>q,S+<rot E,Nˇψ>q+1,S=0.\displaystyle\bigwedge\limits_{\psi\in H_{1/2}^{q}(\partial S)}<\gamma_{T}E,\psi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}=<E,\mbox{\rm div }\check{N}\psi>_{q,S}+<\mbox{\rm rot }E,\check{N}\psi>_{q+1,S}=0\ .

Andererseits zieht γTE=0subscript𝛾𝑇𝐸0\gamma_{T}E=0 nach sich

ΦCq+1(S¯)<E,div Φ>q,S+<rot E,Φ>q+1,S=<γTE,NΦ>H1/2q(S)=0,\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in C_{\infty}^{q+1}(\overline{S})}<E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S}+<\mbox{\rm rot }E,\Phi>_{q+1,S}=<\gamma_{T}E,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}=0\ ,

also

γTE=0ERo(S)q.\displaystyle\gamma_{T}E=0\Leftrightarrow E\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(S)\ .\mbox{ } (289)

   
Mit Hilfe des Sternoperators können wir auf Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S) einen Normalenspuroperator erklären:

γNE:=σqγTE.assignsubscript𝛾𝑁𝐸subscript𝜎𝑞subscript𝛾𝑇𝐸\displaystyle\gamma_{N}E:=\sigma_{q}*\gamma_{T}*E\ .

Die Resultate aus Satz 5.1 werden durch den Sternoperator wie folgt übertragen:

Satz 5.2


Für jedes EDq(S)𝐸superscript𝐷𝑞𝑆E\in D^{q}(S) liegt die Normalenspur γNEsubscript𝛾𝑁𝐸\gamma_{N}E in D1/2q1(S)subscriptsuperscript𝐷𝑞112𝑆{D}^{q-1}_{-1/2}(\partial S) und es gelten:

  1. i)

    EDq(S)ΦH1q1(S)<div E,Φ>q1,S+<E,rot Φ>q,S=<γNE,TΦ>H1/2q1(S)\bigwedge\limits_{E\in D^{q}(S)}\bigwedge\limits_{\Phi\in H_{1}^{q-1}(S)}<\mbox{\rm div }E,\Phi>_{q-1,S}+<E,\mbox{\rm rot }\Phi>_{q,S}=<\gamma_{N}E,T\Phi>_{H_{-1/2}^{q-1}(\partial S)}

  2. ii)

    EDq(S)div γNE=γNdiv Esubscript𝐸superscript𝐷𝑞𝑆div subscript𝛾𝑁𝐸subscript𝛾𝑁div 𝐸\bigwedge\limits_{E\in D^{q}(S)}\mbox{\rm div }\gamma_{N}E=-\gamma_{N}\mbox{\rm div }E

  3. iii)

    Die Abbildung γN:Dq(S)D1/2q1(S):subscript𝛾𝑁superscript𝐷𝑞𝑆subscriptsuperscript𝐷𝑞112𝑆\gamma_{N}:D^{q}(S)\rightarrow{D}^{q-1}_{-1/2}(\partial S) ist stetig.

   
Wir wollen einen Fortsetzungsoperator R1/2q(S)Rq(S)subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆superscript𝑅𝑞𝑆{R}^{q}_{-1/2}(\partial S)\rightarrow R^{q}(S) konstruieren und zeigen zunächst:

Lemma 5.3


Für φH1/2q(S)𝜑superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\varphi\in H_{1/2}^{q}(\partial S) gelten NˇφRo(S)q+1\check{N}\varphi\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q+1}(S) sowie TˇφD(S)q\check{T}\varphi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{D}}{}_{\ }^{q}(S).

Beweis: Für ΨCq+2(S¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑞2¯𝑆\Psi\in C_{\infty}^{q+2}(\overline{S}) erhalten wir mit (94)94(\ref{tnisnull}) und (285)285(\ref{TN})

<Nˇφ,div Ψ>q+1,S+<rot Nˇφ,Ψ>q+2,S=<TNˇφ,NΨ>q+1,S=0.\displaystyle<\check{N}\varphi,\mbox{\rm div }\Psi>_{q+1,S}+<\mbox{\rm rot }\check{N}\varphi,\Psi>_{q+2,S}=<T\check{N}\varphi,N\Psi>_{q+1,\partial S}=0\ .

und damit die erste Behauptung. Die zweite Behauptung ist das duale Resultat. q.e.d.

Satz 5.4


  1. i)

    Es existiert ein linearer stetiger Fortsetzungsoperator

    γˇT:R1/2q(S)Rq(S):subscriptˇ𝛾𝑇subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆superscript𝑅𝑞𝑆\displaystyle\check{\gamma}_{T}:{R}^{q}_{-1/2}(\partial S)\rightarrow R^{q}(S)

    mit γTγˇT=idsubscript𝛾𝑇subscriptˇ𝛾𝑇id\gamma_{T}\check{\gamma}_{T}={\rm id}.

  2. ii)

    Es existiert ein linearer stetiger Fortsetzungsoperator

    γˇN:D1/2q1(S)Dq(S):subscriptˇ𝛾𝑁subscriptsuperscript𝐷𝑞112𝑆superscript𝐷𝑞𝑆\displaystyle\check{\gamma}_{N}:{D}^{q-1}_{-1/2}(\partial S)\rightarrow D^{q}(S)

    mit γNγˇN=idsubscript𝛾𝑁subscriptˇ𝛾𝑁id\gamma_{N}\check{\gamma}_{N}={\rm id}.

Beweis: i): Seien λR1/2q(S)𝜆subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆\lambda\in{R}^{q}_{-1/2}(\partial S) und (vgl.Korollar 3.14)

Yqsuperscript𝑌𝑞\displaystyle Y^{q} :=assign\displaystyle:= Roq(S)Dq(S)superscriptsuperscript𝑅𝑜𝑞absent𝑆superscript𝐷𝑞𝑆\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}^{q}(S)\cap D^{q}(S)
Y1qsubscriptsuperscript𝑌𝑞1\displaystyle Y^{q}_{1} :=assign\displaystyle:= Yqrot Roq1(S)=rot Roq1(S)Dq(S)superscriptsuperscript𝑅𝑜𝑞1superscript𝑌𝑞rot 𝑆rot superscriptsuperscript𝑅𝑜𝑞1𝑆superscript𝐷𝑞𝑆\displaystyle Y^{q}\cap\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}^{q-1}(S)=\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}^{q-1}(S)\cap D^{q}(S)
Y2qsubscriptsuperscript𝑌𝑞2\displaystyle Y^{q}_{2} :=assign\displaystyle:= Yqdiv Dq+1(S)=Roq(S)div Dq+1(S)\displaystyle Y^{q}\cap\mbox{\rm div }D^{q+1}(S)=\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}^{q}(S)\cap\mbox{\rm div }D^{q+1}(S)
Y3qsubscriptsuperscript𝑌𝑞3\displaystyle Y^{q}_{3} :=assign\displaystyle:= YqRo(S)0qD0q(S)=Ro(S)0qD0q(S),\displaystyle Y^{q}\cap\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(S)\cap D_{0}^{q}(S)=\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(S)\cap D_{0}^{q}(S)\ ,

versehen mit <,>Rq(S)Dq(S)<\cdot,\cdot>_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)}. Nach Lemma 3.6 mit Γ1=SsubscriptΓ1𝑆\Gamma_{1}=\partial S, Γ2=subscriptΓ2\Gamma_{2}=\emptyset und Korollar 3.14 gilt

Yq=Y1qY2qY3qsuperscript𝑌𝑞direct-sumsubscriptsuperscript𝑌𝑞1superscriptsubscript𝑌2𝑞superscriptsubscript𝑌3𝑞\displaystyle Y^{q}=Y^{q}_{1}\oplus Y_{2}^{q}\oplus Y_{3}^{q}

orthogonal in L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆L_{2}^{q}(S), und nach Satz 4.1 liegen alle Räume in H1q(S)superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆H_{1}^{q}(S). Wir betrachten das Problem (P1): Gesucht WY1q+2𝑊superscriptsubscript𝑌1𝑞2W\in Y_{1}^{q+2} mit

<div W,div Φ>q+1,S=<rot λ,NΦ>H1/2q+1(S) für  alle ΦY1q+2.\displaystyle<\mbox{\rm div }W,\mbox{\rm div }\Phi>_{q+1,S}=<\mbox{\rm rot }\lambda,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}\mbox{ f\"{u}r }\mbox{ alle }\Phi\in Y_{1}^{q+2}\ .\mbox{ } (290)

Nach Korollar 3.14 ist die stetige Bilinearform auf der linken Seite streng koerzitiv in Y1q+2superscriptsubscript𝑌1𝑞2Y_{1}^{q+2}. Die rechte Seite ist ein antilineares stetiges Funktional (Satz 4.1). Nach dem Satz von Lax–Milgram können wir (P1) lösen, und die Lösung W𝑊W erfüllt

WDq+2(S)crot λH1/2q+1(S).formulae-sequencesubscriptnorm𝑊superscript𝐷𝑞2𝑆𝑐subscriptnormrot 𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞1𝑆\displaystyle||W||_{D^{q+2}(S)}\leq c||\mbox{\rm rot }\lambda||_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}\ .\mbox{ } (291)

Ebenso lösen wir (P2): Gesucht QY1q+1𝑄superscriptsubscript𝑌1𝑞1Q\in Y_{1}^{q+1} mit

<div Q,div Φ>q,S\displaystyle<\mbox{\rm div }Q,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= <div W,Φ>q+1,S+<η(λ),Φ>q+1,S\displaystyle<\mbox{\rm div }W,\Phi>_{q+1,S}+<\eta(\lambda),\Phi>_{q+1,S} (292)
<λ,NΦ>H1/2q(S) für  alle ΦY1q+1\displaystyle-<\lambda,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\mbox{ f\"{u}r }\mbox{ alle }\Phi\in Y_{1}^{q+1}\mbox{ }
QDq+1(S)subscriptnorm𝑄superscript𝐷𝑞1𝑆\displaystyle||Q||_{D^{q+1}(S)} \displaystyle\leq c(div Wq+1,S+λH1/2q(S)),𝑐subscriptnormdiv 𝑊𝑞1𝑆subscriptnorm𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\displaystyle c(||\mbox{\rm div }W||_{q+1,S}+||\lambda||_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)})\ ,\mbox{ } (293)

wobei

η(λ):=ηq+1(λ):=j=1Jq+1yjq+1<λ,Nyjq+1>H1/2q(S)formulae-sequenceassign𝜂𝜆superscript𝜂𝑞1𝜆assignsuperscriptsubscript𝑗1superscript𝐽𝑞1superscriptsubscript𝑦𝑗𝑞1𝜆subscriptsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆𝑁superscriptsubscript𝑦𝑗𝑞1absent\displaystyle\eta(\lambda):=\eta^{q+1}(\lambda):=\sum_{j=1}^{J^{q+1}}y_{j}^{q+1}<\lambda,Ny_{j}^{q+1}>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}

für eine L2q+1(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞1𝑆L_{2}^{q+1}(S)–Orthonormalbasis {yjq+1|j=1,,Jq+1}conditional-setsuperscriptsubscript𝑦𝑗𝑞1𝑗1superscript𝐽𝑞1\{y_{j}^{q+1}\ |\ j=1,\cdots,J^{q+1}\} von Y3q+1superscriptsubscript𝑌3𝑞1Y_{3}^{q+1}. Testen der rechten Seite von (292)292(\ref{p2}) mit yjq+1superscriptsubscript𝑦𝑗𝑞1y_{j}^{q+1} liefert

<div W,yjq+1>q+1,S\displaystyle<\mbox{\rm div }W,y_{j}^{q+1}>_{q+1,S} +\displaystyle+ <η(λ),yjq+1>q+1,S<λ,Nyjq+1>H1/2q(S)\displaystyle<\eta(\lambda),y_{j}^{q+1}>_{q+1,S}-<\lambda,Ny_{j}^{q+1}>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= <λ,Nyjq+1>H1/2q(S)<λ,Nyjq+1>H1/2q(S)\displaystyle<\lambda,Ny_{j}^{q+1}>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}-<\lambda,Ny_{j}^{q+1}>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= 00\displaystyle 0

und damit (292)292(\ref{p2}) für alle ΦY1q+1Y3q+1Φdirect-sumsuperscriptsubscript𝑌1𝑞1superscriptsubscript𝑌3𝑞1\Phi\in Y_{1}^{q+1}\oplus Y_{3}^{q+1}. Um zu zeigen, daß die Formel für alle Formen ΦNˇH1/2q(S)Yq+1Φˇ𝑁superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆superscript𝑌𝑞1\Phi\in\check{N}H_{1/2}^{q}(\partial S)\subset Y^{q+1} (nach Lemma 5.3) richtig ist, verbleibt es diese mit

ΦY2q+1,Φ=div Ψ mit o.B.d.A. ΨY1q+2formulae-sequenceΦsuperscriptsubscript𝑌2𝑞1Φdiv Ψ mit o.B.d.A. Ψsuperscriptsubscript𝑌1𝑞2\displaystyle\Phi\in Y_{2}^{q+1}\ ,\ \Phi=\mbox{\rm div }\Psi\mbox{ mit o.B.d.A. }\Psi\in Y_{1}^{q+2}

zu testen. Aus rot Ψ=0rot Ψ0\mbox{\rm rot }\Psi=0, div Ψ=ΦH1q+1(S)div ΨΦsuperscriptsubscript𝐻1𝑞1𝑆\mbox{\rm div }\Psi=\Phi\in H_{1}^{q+1}(S) und der Randbedingung folgt ΨH2q+2(S)Ψsuperscriptsubscript𝐻2𝑞2𝑆\Psi\in H_{2}^{q+2(S)}, und die Formel (290) impliziert

<div W,Φ>q+1,S\displaystyle<\mbox{\rm div }W,\Phi>_{q+1,S} +\displaystyle+ <η(λ),Φ>q+1,S<λ,NΦ>H1/2q(S)\displaystyle<\eta(\lambda),\Phi>_{q+1,S}-<\lambda,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)} (294)
=\displaystyle= <div W,div Ψ>q+1,S<λ,Ndiv Ψ>H1/2q(S)\displaystyle<\mbox{\rm div }W,\mbox{\rm div }\Psi>_{q+1,S}-<\lambda,N\mbox{\rm div }\Psi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= <rot λ,NΨ>H1/2q+1(S)+<λ,div NΨ>H1/2q(S)\displaystyle<\mbox{\rm rot }\lambda,N\Psi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}+<\lambda,\mbox{\rm div }N\Psi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= 0,0\displaystyle 0\ ,\mbox{ }

also auch (292)292(\ref{p2}) für alle ΦNˇH1/2q(S)Φˇ𝑁superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\Phi\in\check{N}H_{1/2}^{q}(\partial S). Wir setzen E:=div Qassign𝐸div 𝑄E:=-\mbox{\rm div }Q und erhalten rot E=div W+η(λ)rot 𝐸div 𝑊𝜂𝜆\mbox{\rm rot }E=\mbox{\rm div }W+\eta(\lambda) und γTE=λsubscript𝛾𝑇𝐸𝜆\gamma_{T}E=\lambda. Die Stetigkeit des Fortsetzungsoperators folgt aus (291)291(\ref{normw}) und (293)293(\ref{normq}).    
ii) Mit

γˇN:D1/2q1(S)Dq(S)λκqγˇTλsubscriptˇ𝛾𝑁:superscriptsubscript𝐷12𝑞1𝑆superscript𝐷𝑞𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝜆subscript𝜅𝑞subscriptˇ𝛾𝑇𝜆\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\check{\gamma}_{N}&:&{D}_{-1/2}^{q-1}(\partial S)&\longrightarrow&D^{q}(S)\\ {}\hfil&{}\hfil&\lambda&\longmapsto&\kappa_{q}*\check{\gamma}_{T}*\lambda\end{array} (297)

gilt

γNγˇNλ=σqγTγˇTλ=λ.subscript𝛾𝑁subscriptˇ𝛾𝑁𝜆subscript𝜎𝑞subscript𝛾𝑇subscriptˇ𝛾𝑇𝜆𝜆\displaystyle\gamma_{N}\check{\gamma}_{N}\lambda=\sigma_{q}*\gamma_{T}\check{\gamma}_{T}*\lambda=\lambda\ .

Die Stetigkeit folgt aus i). q.e.d.

5.2 Wechselnde Randbedingungen

Sei in diesem Abschnitt 𝒮:=(S,Γ1,Γ2)D(M)assign𝒮𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑀{\cal S}:=(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(M) glatt. Wir wollen die Tangentialspur auf einem Randstück Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} wie im homogenen Fall durch Volumenintegrale beschreiben. Dazu definieren wir

Hsq,Γ2(S)={φHsq(S)|φ=0 fast überall in Γ2},s(0,).formulae-sequencesuperscriptsubscript𝐻𝑠𝑞subscriptΓ2𝑆conditional-set𝜑superscriptsubscript𝐻𝑠𝑞𝑆𝜑0 fast überall in subscriptΓ2𝑠0\displaystyle H_{s}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)=\{\varphi\in H_{s}^{q}(\partial S)\ |\ \varphi=0\mbox{ fast \"{u}berall in }\Gamma_{2}\}\ ,\ s\in(0,\infty)\ .

Versehen mit der Norm ||||Hsq(S)||\cdot||_{H_{s}^{q}(\partial S)} ist dieser ein abgeschlossener Unterraum von Hsq(S)superscriptsubscript𝐻𝑠𝑞𝑆H_{s}^{q}(\partial S). Den Dualraum bezeichnen wir mit Hsq,Γ2(S)superscriptsubscript𝐻𝑠𝑞subscriptΓ2𝑆H_{-s}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) und erklären die Rotation für λH1/2q,Γ2(S)𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\lambda\in H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) durch

φH3/2q+1,Γ2(S)<rot λ,φ>H3/2q+1,Γ2(S):=<λ,div φ>H1/2q,Γ2(S).\displaystyle\bigwedge\limits_{\varphi\in H_{3/2}^{q+1,\Gamma_{2}}(\partial S)}<\mbox{\rm rot }\lambda,\varphi>_{H_{-3/2}^{q+1,\Gamma_{2}}(\partial S)}:=-<\lambda,\mbox{\rm div }\varphi>_{H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)}\ .

Ferner definieren wir

R1/2q,Γ2(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle R_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) :=assign\displaystyle:= {λH1/2q,Γ2(S)|rot λH1/2q+1,Γ2(S)}conditional-set𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆rot 𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞1subscriptΓ2𝑆\displaystyle\{\lambda\in H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)\ |\ \mbox{\rm rot }\lambda\in H_{-1/2}^{q+1,\Gamma_{2}}(\partial S)\}
λR1/2q,Γ2(S)subscriptnorm𝜆superscriptsubscript𝑅12𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle||\lambda||_{R_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)} :=assign\displaystyle:= rot λH1/2q+1,Γ2(S)+λH1/2q,Γ2(S)subscriptnormrot 𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞1subscriptΓ2𝑆subscriptnorm𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle||\mbox{\rm rot }\lambda||_{H_{-1/2}^{q+1,\Gamma_{2}}(\partial S)}+||\lambda||_{H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)}

und zeigen zunächst:

Lemma 5.5


Für φH1/2q,Γ2(S)𝜑superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\varphi\in H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) gelten NˇφDq+1,Γ2(S)Ro(S)q+1\check{N}\varphi\in D^{q+1,\Gamma_{2}}(S)\cap\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q+1}(S) und TˇφRq,Γ2(S)D(S)q\check{T}\varphi\in R^{q,\Gamma_{2}}(S)\cap\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{D}}{}_{\ }^{q}(S).

Beweis: Sei φH1/2q,Γ2(S)𝜑superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\varphi\in H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S). Aus (285)285(\ref{TN}) folgt für ΨCq,Γ1(S¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆\Psi\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S})

<Nˇφ,rot Ψ>q+1,S+<div Nˇφ,Ψ>q,S\displaystyle<\check{N}\varphi,\mbox{\rm rot }\Psi>_{q+1,S}+<\mbox{\rm div }\check{N}\varphi,\Psi>_{q,S} =\displaystyle= <NNˇφ,TΨ>q,S\displaystyle<N\check{N}\varphi,T\Psi>_{q,\partial S}
=\displaystyle= <φ,TΨ>q,S=0,\displaystyle<\varphi,T\Psi>_{q,\partial S}=0\ ,

also NˇφDq+1,Γ2(S)ˇ𝑁𝜑superscript𝐷𝑞1subscriptΓ2𝑆\check{N}\varphi\in D^{q+1,\Gamma_{2}}(S). Lemma 5.3 und der Sternoperator liefern die übrigen Aussagen. q.e.d.

   
Für ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) definieren wir die Tangentialspur γTΓ1Esuperscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1𝐸\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E in Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} durch

φH1/2q,Γ2(S)<γTΓ1E,φ>H1/2q,Γ2(S):=<γTE,φ>H1/2q(S).\displaystyle\bigwedge\limits_{\varphi\in H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)}<\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)}:=<\gamma_{T}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\ .

Diese hat folgende Eigenschaften:

Satz 5.6


Für jedes ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) liegt die Tangentialspur γTΓ1Esuperscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1𝐸\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E in R1/2q,Γ2(S)subscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ212𝑆{R}^{q,\Gamma_{2}}_{-1/2}(\partial S) und es gelten:

  1. i)

    ERq(S)rot γTΓ1E=γTΓ1rot Esubscript𝐸superscript𝑅𝑞𝑆rot superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1𝐸superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1rot 𝐸\bigwedge\limits_{E\in R^{q}(S)}\mbox{\rm rot }\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E=\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}\mbox{\rm rot }E

  2. ii)

    Die Abbildung γTΓ1:Rq(S)R1/2q,Γ2(S):superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1superscript𝑅𝑞𝑆subscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ212𝑆\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}:R^{q}(S)\rightarrow R^{q,\Gamma_{2}}_{-1/2}(\partial S) ist stetig.

  3. iii)

    ERq,Γ1(S)γTΓ1E=0𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1𝐸0E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)\Leftrightarrow\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E=0.

Beweis: Da γTΓ1superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1\gamma_{T}^{\Gamma_{1}} eine Einschränkung des Funktionals γTsubscript𝛾𝑇\gamma_{T} ist folgen i) und ii) aus Satz 5.1.    
iii) Für ECq,Γ1(S¯)𝐸superscriptsubscript𝐶𝑞subscriptΓ1¯𝑆E\in C_{\infty}^{q,\Gamma_{1}}(\overline{S}) und φH1/2q,Γ2(S)𝜑superscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\varphi\in H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) gilt nach Lemma 5.5

<γTΓ1E,φ>H1/2q+1,Γ2(S)=<rot E,Nˇφ>q+1,S+<E,div Nˇφ>q,S=0.\displaystyle<\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E,\varphi>_{H_{-1/2}^{q+1,\Gamma_{2}}(\partial S)}=<\mbox{\rm rot }E,\check{N}\varphi>_{q+1,S}+<E,\mbox{\rm div }\check{N}\varphi>_{q,S}=0\ .

Andererseits impliziert γTΓ1E=0superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1𝐸0\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E=0 für ΦCq+1,Γ2(S¯)Φsuperscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ2¯𝑆\Phi\in C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S}) (NΦH1/2q,Γ2(S)absent𝑁Φsuperscriptsubscript𝐻12𝑞subscriptΓ2𝑆\Rightarrow N\Phi\in H_{1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S))

<rot E,Φ>q+1,S+<E,div Φ>q,S\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\Phi>_{q+1,S}+<E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= <γTE,NΦ>H1/2q(S)\displaystyle<\gamma_{T}E,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= <γTΓ1E,NΦ>H1/2q,Γ2(S)\displaystyle<\gamma_{T}^{\Gamma_{1}}E,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S)}
=\displaystyle= 0.0\displaystyle 0\ .

q.e.d.

   
Entsprechende Aussagen erhalten wir für die Teilspur von Formen E𝐸E aus Dq(S)superscript𝐷𝑞𝑆D^{q}(S). Erklären wir den Sternoperator analog zu (140)140(\ref{sternrot}) und

γNΓ2Esuperscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2𝐸\displaystyle\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}E :=assign\displaystyle:= σqγTΓ2Esubscript𝜎𝑞superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ2𝐸\displaystyle\sigma_{q}*\gamma_{T}^{\Gamma_{2}}*E
D1/2q,Γ1(S)superscriptsubscript𝐷12𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle D_{-1/2}^{q,\Gamma_{1}}(\partial S) :=assign\displaystyle:= R1/2N1q,Γ1(S)absentsuperscriptsubscript𝑅12𝑁1𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle*R_{-1/2}^{N-1-q,\Gamma_{1}}(\partial S)

so folgen die dualen Resultate:

Satz 5.7


Für jedes EDq(S)𝐸superscript𝐷𝑞𝑆E\in D^{q}(S) liegt die Normalenspur γNΓ2Esuperscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2𝐸\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}E in D1/2q1,Γ1(S)subscriptsuperscript𝐷𝑞1subscriptΓ112𝑆{D}^{q-1,\Gamma_{1}}_{-1/2}(\partial S) und es gelten:

  1. i)

    EDq(S)div γNΓ2E=γNΓ2div Esubscript𝐸superscript𝐷𝑞𝑆div superscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2𝐸superscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2div 𝐸\bigwedge\limits_{E\in D^{q}(S)}\mbox{\rm div }\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}E=-\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}\mbox{\rm div }E

  2. ii)

    Die Abbildung γNΓ2:Dq(S)D1/2q1,Γ1(S):superscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2superscript𝐷𝑞𝑆subscriptsuperscript𝐷𝑞1subscriptΓ112𝑆\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}:D^{q}(S)\rightarrow{D}^{q-1,\Gamma_{1}}_{-1/2}(\partial S) ist stetig.

  3. iii)

    EDq,Γ2(S)γNΓ2E=0𝐸superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2𝐸0E\in D^{q,\Gamma_{2}}(S)\Leftrightarrow\gamma_{N}^{\Gamma_{2}}E=0.

   

Bemerkung 5.8


Eine Konstruktion des Fortsetzungsoperators wie in Abschnitt 5.1 scheitert im Falle wechselnder Randbedingungen daran, daß Formen aus Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S) im allgemeinen nicht in H1q(S)superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆H_{1}^{q}(S) liegen. Diese Eigenschaft kann man erwarten, wenn die Randstücke Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} und Γ2subscriptΓ2\Gamma_{2} senkrecht aufeinander treffen.

6 Lösungstheorie

Seien die Bezeichnungen wie in Abschnitt 5.1 und S𝑆S glatt. Nach Satz 4.1 liegen Formen aus Rq(S)Dq(S)superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆R^{q}(S)\cap D^{q}(S), welche die elektrische oder magnetische homogene Randbedingung erfüllen, in H1q(S)superscriptsubscript𝐻1𝑞𝑆H_{1}^{q}(S). Wir betrachten folgendes Problem:
Gesucht ist eine Form ERq(S)Dq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆E\in R^{q}(S)\cap D^{q}(S) mit

rot E=Fdiv E=GγTE=λ<E,yjq>q,S=αj für j=1Jq.}\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}\mbox{\rm rot }E&=&F\\ \mbox{\rm div }E&=&G\\ \gamma_{T}E&=&\lambda\\ <E,y_{j}^{q}>_{q,S}&=&\alpha_{j}\mbox{ f\"{u}r }j=1\cdots J^{q}\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (302)
Lemma 6.1


Seien FR0q+1(S)𝐹superscriptsubscript𝑅0𝑞1𝑆F\in R_{0}^{q+1}(S) und λR1/2q(S)𝜆superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\lambda\in{R}_{-1/2}^{q}(\partial S) mit

rot λrot 𝜆\displaystyle\mbox{\rm rot }\lambda =\displaystyle= γTFsubscript𝛾𝑇𝐹\displaystyle\gamma_{T}F\mbox{ } (303)
<F,y>q+1,S\displaystyle<F,y>_{q+1,S} =\displaystyle= <λ,Ny>H1/2q(S) für  alle yY3q+1.formulae-sequenceabsent𝜆subscriptsuperscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆𝑁𝑦 für  alle 𝑦superscriptsubscript𝑌3𝑞1\displaystyle<\lambda,Ny>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\mbox{ f\"{u}r }\mbox{ alle }y\in Y_{3}^{q+1}\ .

Dann existiert eine Lösung ERq(S)Dq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆E\in R^{q}(S)\cap D^{q}(S) von

rot E=Fdiv E=0γTE=λ.}casesrot 𝐸𝐹div 𝐸0subscript𝛾𝑇𝐸𝜆\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}\mbox{\rm rot }E&=&F\\ \mbox{\rm div }E&=&0\\ \gamma_{T}E&=&\lambda\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (307)

Diese erfüllt

ERq(S)Dq(S)c(λR1/2q(S)+Fq+1,S).subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆𝑐subscriptnorm𝜆superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆subscriptnorm𝐹𝑞1𝑆\displaystyle||E||_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)}\leq c(||\lambda||_{R_{-1/2}^{q}(\partial S)}+||F||_{q+1,S})\ .

Beweis: Wir suchen zunächst eine Form QY1q+1𝑄superscriptsubscript𝑌1𝑞1Q\in Y_{1}^{q+1} mit

ΦY1q+1<div Q,div Φ>q,S=<λ,NΦ>H1/2q(S)<F,Φ>q+1,S.\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in Y_{1}^{q+1}}<\mbox{\rm div }Q,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S}=<\lambda,N\Phi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}-<F,\Phi>_{q+1,S}\ .\mbox{ } (308)

Nach Korollar 3.14 ist die linke Seite eine stetige streng koerzitive Bilinearform über Y1q+1superscriptsubscript𝑌1𝑞1Y_{1}^{q+1}. Die rechte Seite ist ein antilineares stetiges Funktional. Die nach dem Satz von Lax–Milgram existierende Lösung Q𝑄Q erfüllt

QDq+1(S)c(λH1/2q(S)+Fq+1,S),subscriptnorm𝑄superscript𝐷𝑞1𝑆𝑐subscriptnorm𝜆superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆subscriptnorm𝐹𝑞1𝑆\displaystyle||Q||_{D^{q+1}(S)}\leq c(||\lambda||_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}+||F||_{q+1,S})\ ,

und nach Voraussetzung gilt (308)308(\ref{problem4}) sogar für alle ΦY1q+1Y3q+1Φdirect-sumsuperscriptsubscript𝑌1𝑞1superscriptsubscript𝑌3𝑞1\Phi\in Y_{1}^{q+1}\oplus Y_{3}^{q+1}. Für ΦY2q+1Φsuperscriptsubscript𝑌2𝑞1\Phi\in Y_{2}^{q+1} mit Φ=div ΨΦdiv Ψ\Phi=\mbox{\rm div }\Psi und ΨY1q+2H2q+2(S)Ψsuperscriptsubscript𝑌1𝑞2superscriptsubscript𝐻2𝑞2𝑆\Psi\in Y_{1}^{q+2}\cap H_{2}^{q+2}(S) (vgl. Abschnitt 5.1) folgt aus Satz 5.1 und (303)303(\ref{vorein})

<F,div Ψ>q+1,S\displaystyle<F,\mbox{\rm div }\Psi>_{q+1,S} =\displaystyle= <γTF,NΨ>H1/2q+1(S)\displaystyle<\gamma_{T}F,N\Psi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}
=\displaystyle= <rot λ,NΨ>H1/2q+1(S)\displaystyle<\mbox{\rm rot }\lambda,N\Psi>_{H_{-1/2}^{q+1}(\partial S)}
=\displaystyle= <λ,Ndiv Ψ>H1/2q(S),\displaystyle<\lambda,N\mbox{\rm div }\Psi>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\ ,

also auch (308)308(\ref{problem4}) für alle ΦYq+1NˇH1/2q(S)Φsuperscript𝑌𝑞1superset-ofˇ𝑁superscriptsubscript𝐻12𝑞𝑆\Phi\in Y^{q+1}\supset\check{N}H_{1/2}^{q}(\partial S). Somit ist E=div Q𝐸div 𝑄E=\mbox{\rm div }Q Lösung zu (307)307(\ref{problem2}). q.e.d.

Lemma 6.2


Sei Gdiv Dq(S)𝐺div superscript𝐷𝑞𝑆G\in\mbox{\rm div }D^{q}(S). Dann existiert eine Lösung ERq(S)Dq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆E\in R^{q}(S)\cap D^{q}(S) von

rot E=0div E=GγTE=0.}casesrot 𝐸0div 𝐸𝐺subscript𝛾𝑇𝐸0\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}\mbox{\rm rot }E&=&0\\ \mbox{\rm div }E&=&G\\ \gamma_{T}E&=&0\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (312)

Diese erfüllt

EDq(S)subscriptnorm𝐸superscript𝐷𝑞𝑆\displaystyle||E||_{D^{q}(S)} \displaystyle\leq cGq1,S.𝑐subscriptnorm𝐺𝑞1𝑆\displaystyle c||G||_{q-1,S}\ .

Beweis: Nach Korollar 3.14 können wir ein ZY2q1𝑍superscriptsubscript𝑌2𝑞1Z\in Y_{2}^{q-1} finden mit

ΦY2q1<rot Z,rot Φ>q,S\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in Y_{2}^{q-1}}<\mbox{\rm rot }Z,\mbox{\rm rot }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= <G,Φ>q1,S\displaystyle-<G,\Phi>_{q-1,S}\mbox{ } (313)
ZRq1(S)subscriptnorm𝑍superscript𝑅𝑞1𝑆\displaystyle||Z||_{R^{q-1}(S)} \displaystyle\leq cGq1,S.formulae-sequence𝑐subscriptnorm𝐺𝑞1𝑆\displaystyle c||G||_{q-1,S}\ .\mbox{ } (314)

Wegen G(Y3q1)𝐺superscriptsuperscriptsubscript𝑌3𝑞1perpendicular-toG\in(Y_{3}^{q-1})^{\perp} ist (313)313(\ref{problem5}) auch für alle ΦY3q1Φsuperscriptsubscript𝑌3𝑞1\Phi\in Y_{3}^{q-1} erfüllt. Für ΦY1q1Φsuperscriptsubscript𝑌1𝑞1\Phi\in Y_{1}^{q-1} gilt die Gleichung (313)313(\ref{problem5}) wegen der Voraussetzung an G𝐺G. Wir folgern

ΦYq1<rot Z,rot Φ>q,S\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in Y^{q-1}}<\mbox{\rm rot }Z,\mbox{\rm rot }\Phi>_{q,S} =\displaystyle= <G,Φ>q1,S.\displaystyle-<G,\Phi>_{q-1,S}\ .

Setzen wir

E:=rot Zrot Ro(S)q1Ro(S)0q,\displaystyle E:=\mbox{\rm rot }Z\in\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q-1}(S)\subset\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(S)\ ,\mbox{ } (315)

so folgt aus C(S)qYq1\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}^{q}_{\infty}(S)\subset Y^{q-1}, (314)314(\ref{zstetig}) und (289)289(\ref{spurnull}) die Behauptung. q.e.d.

Satz 6.3


Notwendige und hinreichende Bedingungen für die Lösbarkeit von (302)302(\ref{problem1}) sind

Frot Rq(S),Gdiv Dq(S),λR1/2q(S)formulae-sequence𝐹rot superscript𝑅𝑞𝑆formulae-sequence𝐺div superscript𝐷𝑞𝑆𝜆superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\displaystyle F\in\mbox{\rm rot }R^{q}(S)\ ,\ G\in\mbox{\rm div }D^{q}(S)\ ,\ \lambda\in{R}_{-1/2}^{q}(\partial S)

und

rot λrot 𝜆\displaystyle\mbox{\rm rot }\lambda =\displaystyle= γTFsubscript𝛾𝑇𝐹\displaystyle\gamma_{T}F
yY3q+1<F,y>q+1,S\displaystyle\bigwedge\limits_{y\in Y_{3}^{q+1}}<F,y>_{q+1,S} =\displaystyle= <λ,Ny>H1/2q(S).\displaystyle<\lambda,Ny>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\ .

Das Problem ist dann eindeutig lösbar, und die Lösung erfüllt

ERq(S)Dq(S)c(Fq+1,S+Gq1,S+λR1/2q(S)+j=1Jq|αj|).subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆𝑐subscriptnorm𝐹𝑞1𝑆subscriptnorm𝐺𝑞1𝑆subscriptnorm𝜆subscriptsuperscript𝑅𝑞12𝑆superscriptsubscript𝑗1superscript𝐽𝑞subscript𝛼𝑗\displaystyle||E||_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)}\leq c(||F||_{q+1,S}+||G||_{q-1,S}+||\lambda||_{R^{q}_{-1/2}(\partial S)}+\sum_{j=1}^{J^{q}}|\alpha_{j}|)\ .

Beweis: Nach (289)289(\ref{spurnull}) liegt die Lösung des homogenen Problems in Ro(S)0qD0q(S)\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q}(S)\cap D_{0}^{q}(S). Aus <E,yjq>q,S=0<E,y_{j}^{q}>_{q,S}=0, j=1,,Jq𝑗1superscript𝐽𝑞j=1,\cdots,J^{q} folgt E=0𝐸0E=0 und damit die Eindeutigkeit.
Seien E1subscript𝐸1E_{1} und E2subscript𝐸2E_{2} Lösungen der Probleme (307)307(\ref{problem2}) und (312)312(\ref{problem3}). Setzen wir

E:=E1+E2+k=1Jq(αk<E1,ykq>q,S)yjq,\displaystyle E:=E_{1}+E_{2}+\sum_{k=1}^{J^{q}}(\alpha_{k}-<E_{1},y_{k}^{q}>_{q,S})y_{j}^{q}\ ,

so gelten rot E=Frot 𝐸𝐹\mbox{\rm rot }E=F, div E=Gdiv 𝐸𝐺\mbox{\rm div }E=G, und wegen (315)315(\ref{randbe}) und (289)289(\ref{spurnull}) ist die Randbedingung erfüllt. Aus

<E,yjq>q,S\displaystyle<E,y_{j}^{q}>_{q,S} =\displaystyle= <E1,yjq>q,S+(αj<E1,yjq>q,S)=αj\displaystyle<E_{1},y_{j}^{q}>_{q,S}+(\alpha_{j}-<E_{1},y_{j}^{q}>_{q,S})=\alpha_{j}

folgt, daß E𝐸E das Problem löst (hier haben wir E2rot Ro(S)q1E_{2}\in\mbox{\rm rot }\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q-1}(S) nach (315)315(\ref{randbe}) benutzt).
Es verbleibt, die Notwendigkeit der Voraussetzungen zu zeigen. Daß im Falle der Lösbarkeit Frot Rq(S)𝐹rot superscript𝑅𝑞𝑆F\in\mbox{\rm rot }R^{q}(S) und Gdiv Dq(S)𝐺div superscript𝐷𝑞𝑆G\in\mbox{\rm div }D^{q}(S) gelten müssen, ist klar. Aus Satz 5.1 folgt λR1/2q(S)𝜆superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\lambda\in{R}_{-1/2}^{q}(\partial S).    
Nach Satz 5.1 ii) gilt

rot λ=rot γTE=γTrot E=γTFrot 𝜆rot subscript𝛾𝑇𝐸subscript𝛾𝑇rot 𝐸subscript𝛾𝑇𝐹\displaystyle\mbox{\rm rot }\lambda=\mbox{\rm rot }\gamma_{T}E=\gamma_{T}\mbox{\rm rot }E=\gamma_{T}F

und für yRo(S)0q+1D0q+1(S)y\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{0}^{q+1}(S)\cap D_{0}^{q+1}(S)

<F,y>q+1,S\displaystyle<F,y>_{q+1,S} =\displaystyle= <rot E,y>q+1,S+<E,div y>q,S\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,y>_{q+1,S}+<E,\mbox{\rm div }y>_{q,S}
=\displaystyle= <γTE,Ny>H1/2q(S)\displaystyle<\gamma_{T}E,Ny>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}
=\displaystyle= <λ,Ny>H1/2q(S).\displaystyle<\lambda,Ny>_{H_{-1/2}^{q}(\partial S)}\ .

q.e.d.

   
Wir formulieren noch das duale Problem: Gesucht ERq(S)Dq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆E\in R^{q}(S)\cap D^{q}(S) mit

rot E=Fdiv E=GγNE=λ<E,yjNq>q,S=αj für j=1JNq.}\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}\mbox{\rm rot }E&=&F\\ \mbox{\rm div }E&=&G\\ \gamma_{N}E&=&\lambda\\ <E,*y_{j}^{N-q}>_{q,S}&=&\alpha_{j}\mbox{ f\"{u}r }j=1\cdots J^{N-q}\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (320)

Das duale Resultat lautet dann:

Satz 6.4


Notwendige und hinreichende Bedingungen für die Lösbarkeit von (320)320(\ref{problemd1}) sind

Frot Rq(S),Gdiv Dq(S),λD1/2q1(S)formulae-sequence𝐹rot superscript𝑅𝑞𝑆formulae-sequence𝐺div superscript𝐷𝑞𝑆𝜆superscriptsubscript𝐷12𝑞1𝑆\displaystyle F\in\mbox{\rm rot }R^{q}(S)\ ,\ G\in\mbox{\rm div }D^{q}(S)\ ,\ \lambda\in{D}_{-1/2}^{q-1}(\partial S)

und

div λdiv 𝜆\displaystyle\mbox{\rm div }\lambda =\displaystyle= γNGsubscript𝛾𝑁𝐺\displaystyle-\gamma_{N}G
yY3N(q1)<G,y>q1,S\displaystyle\bigwedge\limits_{y\in*Y_{3}^{N-(q-1)}}<G,y>_{q-1,S} =\displaystyle= <λ,Ty>H1/2q1(S).\displaystyle<\lambda,Ty>_{H_{-1/2}^{q-1}(\partial S)}\ .

Das Problem ist dann eindeutig lösbar, und die Lösung erfüllt

ERq(S)Dq(S)c(Fq+1,S+Gq1,S+λD1/2q1(S)+j=1JNq|αj|).subscriptnorm𝐸superscript𝑅𝑞𝑆superscript𝐷𝑞𝑆𝑐subscriptnorm𝐹𝑞1𝑆subscriptnorm𝐺𝑞1𝑆subscriptnorm𝜆subscriptsuperscript𝐷𝑞112𝑆superscriptsubscript𝑗1superscript𝐽𝑁𝑞subscript𝛼𝑗\displaystyle||E||_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)}\leq c(||F||_{q+1,S}+||G||_{q-1,S}+||\lambda||_{D^{q-1}_{-1/2}(\partial S)}+\sum_{j=1}^{J^{N-q}}|\alpha_{j}|)\ .

7 Die Dirichlet–Neumann Felder

Satz 7.1

Sei (S,Γ1,Γ2)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2}) glatt und Γ1=k=1KΓ1,ksubscriptΓ1superscriptsubscript𝑘1𝐾subscriptΓ1𝑘\Gamma_{1}={\bigcup}_{k=1}^{K}\Gamma_{1,k}, mit dist (Γ1,k,Γ1,l)>0dist subscriptΓ1𝑘subscriptΓ1𝑙0\mbox{\rm dist }(\Gamma_{1,k},\Gamma_{1,l})>0 für lk𝑙𝑘l\not=k und Γ1,ksubscriptΓ1𝑘\Gamma_{1,k} offen, nicht leer und zusammenhängend. Ferner möge die erste Betti–Zahl von S𝑆S verschwinden. Dann gilt

dim(R01,Γ1(S)D01,Γ2(S))=K1.dimensionsuperscriptsubscript𝑅01subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷01subscriptΓ2𝑆𝐾1\displaystyle\dim(R_{0}^{1,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{1,\Gamma_{2}}(S))=K-1\ .

   
Um den Satz zu beweisen, benötigen wir zunächst einige Vorbereitungen:

Lemma 7.2


Aus den Voraussetzungen von Satz 7.1 folgt die Existenz offener Mengen SkMS¯subscript𝑆𝑘𝑀¯𝑆S_{k}\subset M\setminus\overline{S} mit Sk¯S¯=Γ¯1,k¯subscript𝑆𝑘¯𝑆subscript¯Γ1𝑘\overline{S_{k}}\cap\overline{S}=\overline{\Gamma}_{1,k}, k=1,,K𝑘1𝐾k=1,\cdots,K und dist (Sk,Sl)>0dist subscript𝑆𝑘subscript𝑆𝑙0\mbox{\rm dist }(S_{k},S_{l})>0, kl𝑘𝑙k\not=l. Wir können die Mengen Sksubscript𝑆𝑘S_{k} so wählen, daß die Glattheitseigenschaft für

S^:=SΓ1k=1KSkassign^𝑆𝑆subscriptΓ1superscriptsubscript𝑘1𝐾subscript𝑆𝑘\displaystyle\hat{S}:=S\cup\Gamma_{1}\cup\bigcup_{k=1}^{K}S_{k}

erhalten bleibt und die erste Betti–Zahl von S^^𝑆\hat{S} verschwindet.

Beweis: Nach [25, Theorem 1.1.7] oder auch [9] existiert ein Homöomorphismus n𝑛n von S×(1,1)𝑆1.1\partial S\times(-1,1) auf eine in M𝑀M offene Umgebung von S𝑆\partial S mit

xSn(x,0)=xsubscript𝑥𝑆𝑛𝑥.0𝑥\displaystyle\bigwedge\limits_{x\in\partial S}n(x,0)=x

und der Eigenschaft, daß n|S×(1,0]n_{|_{\partial S\times(-1,0]}} bzw. n|S×[0,1)n_{|_{\partial S\times[0,1)}} Diffeomorphismen auf in S¯¯𝑆\overline{S} bzw. MS𝑀𝑆M\setminus S offene Umgebungen von S𝑆\partial S sind. Für eine Funktion hC(S)subscript𝐶𝑆h\in C_{\infty}(\partial S) mit Werten in [0,1/2]delimited-[]0.12[0,1/2] und h|Γ1>0h_{|_{\Gamma_{1}}}>0, h|Γ2=0h_{|_{\Gamma_{2}}}=0 setzen wir

Sksubscript𝑆𝑘\displaystyle S_{k} :=assign\displaystyle:= {n(x,th(x))| 0<t<1,xΓ1,k}conditional-set𝑛𝑥𝑡𝑥formulae-sequence 0𝑡1𝑥subscriptΓ1𝑘\displaystyle\{n(x,th(x))\ |\ 0<t<1,x\in\Gamma_{1,k}\}
S~~𝑆\displaystyle\tilde{S} :=assign\displaystyle:= k=1KSksuperscriptsubscript𝑘1𝐾subscript𝑆𝑘\displaystyle\bigcup_{k=1}^{K}S_{k}
S^^𝑆\displaystyle\hat{S} :=assign\displaystyle:= SΓ1S~.𝑆subscriptΓ1~𝑆\displaystyle S\cup\Gamma_{1}\cup\tilde{S}.

Gilt dist (Sk,Sl)=0dist subscript𝑆𝑘subscript𝑆𝑙0\mbox{\rm dist }(S_{k},S_{l})=0, so existieren Folgen (tn),(sn)[0,1]subscript𝑡𝑛subscript𝑠𝑛delimited-[]0.1(t_{n}),(s_{n})\subset[0,1], (xn)Γ1,ksubscript𝑥𝑛subscriptΓ1𝑘(x_{n})\subset\Gamma_{1,k} und (yn)Γ1,lsubscript𝑦𝑛subscriptΓ1𝑙(y_{n})\subset\Gamma_{1,l} mit

dM(n(xn,tnh(xn)),n(yn,snh(yn)))0.subscript𝑑𝑀𝑛subscript𝑥𝑛subscript𝑡𝑛subscript𝑥𝑛𝑛subscript𝑦𝑛subscript𝑠𝑛subscript𝑦𝑛0\displaystyle d_{M}(n(x_{n},t_{n}h(x_{n})),n(y_{n},s_{n}h(y_{n})))\rightarrow 0\ .

Dies impliziert dM(xn,yn)0subscript𝑑𝑀subscript𝑥𝑛subscript𝑦𝑛0d_{M}(x_{n},y_{n})\rightarrow 0. Wegen dist (Γ1,k,Γ1,l)>0dist subscriptΓ1𝑘subscriptΓ1𝑙0\mbox{\rm dist }(\Gamma_{1,k},\Gamma_{1,l})>0 für kl𝑘𝑙k\not=l müssen k𝑘k und l𝑙l übereinstimmen. Ähnlich zeigt man Sk¯S¯=Γ¯1,k¯subscript𝑆𝑘¯𝑆subscript¯Γ1𝑘\overline{S_{k}}\cap\overline{S}=\overline{\Gamma}_{1,k}. Da alle Punkte aus Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} innere Punkte der Menge S^^𝑆\hat{S} sind, ist S^^𝑆\hat{S} offen, und es gilt wegen SS~¯=S¯S~=𝑆¯~𝑆¯𝑆~𝑆S\cap\overline{\tilde{S}}=\overline{S}\cap\tilde{S}=\emptyset

S^^𝑆\displaystyle\partial\hat{S} =\displaystyle= S^¯S^¯^𝑆^𝑆\displaystyle\overline{\hat{S}}\setminus\hat{S}
=\displaystyle= (S¯S~¯)(SΓ1S~)¯𝑆¯~𝑆𝑆subscriptΓ1~𝑆\displaystyle(\overline{S}\cup\overline{\tilde{S}})\setminus(S\cup\Gamma_{1}\cup\tilde{S})
=\displaystyle= (SΓ1)(S~Γ1).𝑆subscriptΓ1~𝑆subscriptΓ1\displaystyle(\partial{S}\setminus\Gamma_{1})\cup(\partial\tilde{S}\setminus\Gamma_{1})\ .

Da S~~𝑆\tilde{S} das Bild der Menge

W:={(x,t)Γ1×R| 0<t<h(x)}assign𝑊conditional-set𝑥𝑡subscriptΓ1R 0𝑡𝑥\displaystyle W:=\{(x,t)\in\Gamma_{1}\times{\rm R}\ |\ 0<t<h(x)\}

unter dem Diffeomorphismus n𝑛n ist, erhalten wir mit γ:=Γ1=Γ2assign𝛾subscriptΓ1subscriptΓ2\gamma:=\partial\Gamma_{1}=\partial\Gamma_{2}

S~~𝑆\displaystyle\partial\tilde{S} =\displaystyle= n(W)𝑛𝑊\displaystyle n(\partial W)
=\displaystyle= n(Γ1×{0}){n(x,h(x))|xΓ1}n(γ×{0})𝑛subscriptΓ10conditional-set𝑛𝑥𝑥𝑥subscriptΓ1𝑛𝛾0\displaystyle n(\Gamma_{1}\times\{0\})\cup\{n(x,h(x))\ |\ x\in\Gamma_{1}\}\cup n(\gamma\times\{0\})
=\displaystyle= Γ1{n(x,h(x))|xΓ1}γ.subscriptΓ1conditional-set𝑛𝑥𝑥𝑥subscriptΓ1𝛾\displaystyle\Gamma_{1}\cup\{n(x,h(x))\ |\ x\in\Gamma_{1}\}\cup\gamma\ .

Es folgt

S^^𝑆\displaystyle\partial\hat{S} =\displaystyle= Γ2γ{n(x,h(x))|xΓ1}subscriptΓ2𝛾conditional-set𝑛𝑥𝑥𝑥subscriptΓ1\displaystyle\Gamma_{2}\cup\gamma\cup\{n(x,h(x))\ |\ x\in\Gamma_{1}\}
=\displaystyle= {n(x,h(x))|xS}conditional-set𝑛𝑥𝑥𝑥𝑆\displaystyle\{n(x,h(x))\ |\ x\in\partial S\}

und damit die Glattheit des Randes S^^𝑆\partial\hat{S}. Setzen wir

Sksuperscriptsubscript𝑆𝑘\displaystyle S_{k}^{-} :=assign\displaystyle:= {n(x,th(x))|1<t<0,xΓ1,k},conditional-set𝑛𝑥𝑡𝑥formulae-sequence1𝑡0𝑥subscriptΓ1𝑘\displaystyle\{n(x,th(x))\ |\ -1<t<0,x\in\Gamma_{1,k}\}\ ,

so stellt die Abbildung

x{x für xk=1KSkn(y,(1+2t)h(y)) für x=n(y,th(y)),t(1,0)maps-to𝑥cases𝑥 für 𝑥superscriptsubscript𝑘1𝐾superscriptsubscript𝑆𝑘𝑛𝑦12𝑡𝑦 für formulae-sequence𝑥𝑛𝑦𝑡𝑦𝑡1.0\displaystyle x\mapsto\left\{\begin{array}[]{lcl}x&\mbox{ f\"{u}r }&x\not\in\bigcup_{k=1}^{K}S_{k}^{-}\\ n(y,(1+2t)h(y))&\mbox{ f\"{u}r }&x=n(y,th(y)),t\in(-1,0)\end{array}\right. (323)

einen Homöomorphismus zwischen den Mengen S𝑆S und S^^𝑆\hat{S} dar. Somit verschwindet auch die erste Betti–Zahl von S^^𝑆\hat{S} ([4, Seite 160] oder auch [10, Seite 18] in Verbindung mit [23, Seite 42]). q.e.d.

Lemma 7.3


Die Nullfortsetzung E^^𝐸\hat{E} einer Form E𝐸E aus Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S) liegt in Rq(S^)superscript𝑅𝑞^𝑆R^{q}(\hat{S}).

Beweis: Wegen Γ2MS^subscriptΓ2𝑀^𝑆\Gamma_{2}\subset M\setminus\hat{S} liegen Elemente aus C(S^)q+1\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q+1}(\hat{S}) auch in Cq+1,Γ2(S)superscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ2𝑆C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(S). Somit gilt für ERq,Γ1(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S), ΦC(S^)q+1\Phi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q+1}(\hat{S}) und die Nullfortsetzung F𝐹F von rot Erot 𝐸\mbox{\rm rot }E

<E^,div Φ>q,S^\displaystyle<\hat{E},\mbox{\rm div }\Phi>_{q,\hat{S}} =\displaystyle= <E,div Φ>q,S\displaystyle<E,\mbox{\rm div }\Phi>_{q,S}
=\displaystyle= <rot E,Φ>q+1,S\displaystyle-<\mbox{\rm rot }E,\Phi>_{q+1,S}
=\displaystyle= <F,Φ>q+1,S^,\displaystyle-<F,\Phi>_{q+1,\hat{S}}\ ,

also auch E^Rq(S^)^𝐸superscript𝑅𝑞^𝑆\hat{E}\in R^{q}(\hat{S}). q.e.d.

Lemma 7.4


Verschwindet E^Rq(S^)^𝐸superscript𝑅𝑞^𝑆\hat{E}\in R^{q}(\hat{S}) in S^S^𝑆𝑆\hat{S}\setminus S, so liegt E:=E^|SE:=\hat{E}_{|_{S}} in Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S).

Beweis: Wegen S=Γ1Γ¯2𝑆subscriptΓ1subscript¯Γ2\partial S=\Gamma_{1}\cup\overline{\Gamma}_{2} und SkMS¯subscript𝑆𝑘𝑀¯𝑆S_{k}\subset M\setminus\overline{S} gilt

S¯(MS^)¯𝑆𝑀^𝑆\displaystyle\overline{S}\cap(M\setminus\hat{S}) =\displaystyle= S¯(SΓ1k=1KSk)¯𝑆𝑆subscriptΓ1superscriptsubscript𝑘1𝐾subscript𝑆𝑘\displaystyle\overline{S}\setminus(S\cup\Gamma_{1}\cup\bigcup_{k=1}^{K}S_{k})
=\displaystyle= SΓ¯2S¯=Γ¯2.𝑆subscript¯Γ2¯𝑆subscript¯Γ2\displaystyle\partial S\cap\overline{\Gamma}_{2}\cap\overline{S}=\overline{\Gamma}_{2}\ .

Für eine Form ΨCq+1,Γ2(S¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶𝑞1subscriptΓ2¯𝑆\Psi\in C_{\infty}^{q+1,\Gamma_{2}}(\overline{S}) folgen

supp ΨS¯(MS^)supp Ψ¯𝑆𝑀^𝑆\displaystyle\mbox{\rm supp }\Psi\cap\overline{S}\cap(M\setminus\hat{S}) =\displaystyle= \displaystyle\emptyset
dist (supp ΨS¯,MS^)dist supp Ψ¯𝑆𝑀^𝑆\displaystyle\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }\Psi\cap\overline{S},M\setminus\hat{S}) >\displaystyle> 00\displaystyle 0\

(supp ΨS¯supp Ψ¯𝑆\mbox{\rm supp }\Psi\cap\overline{S} ist kompakt, MS^𝑀^𝑆M\setminus\hat{S} abgeschlossen). Mit einer Funktion χC(S^)\chi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(\hat{S}), χ=1𝜒1\chi=1 in supp ΨS¯supp Ψ¯𝑆\mbox{\rm supp }\Psi\cap\overline{S} gelten χΨC(S^)q+1\chi\Psi\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{q+1}(\hat{S}) (nach Definition ist ΨΨ\Psi auf ganz M𝑀M erklärt) und

<E,div Ψ>q,S\displaystyle<E,\mbox{\rm div }\Psi>_{q,S} =\displaystyle= <E^,div χΨ>q,S^\displaystyle<\hat{E},\mbox{\rm div }\chi\Psi>_{q,\hat{S}}
=\displaystyle= <rot E^,χΨ>q+1,S^\displaystyle-<\mbox{\rm rot }\hat{E},\chi\Psi>_{q+1,\hat{S}}
=\displaystyle= <rot E,Ψ>q+1,S.\displaystyle-<\mbox{\rm rot }E,\Psi>_{q+1,S}\ .

Wir erhalten ERq,Γ1(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S). q.e.d.

   
Beweis von Satz 7.1:
Wir verwenden die Bezeichnungen aus Lemma 7.2. Für Funktionen ΨkC(M)\Psi_{k}\in\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{\infty}^{\ }(M) mit Ψk=δk,lsubscriptΨ𝑘subscript𝛿𝑘𝑙\Psi_{k}=\delta_{k,l} in Slsubscript𝑆𝑙S_{l} und

dist (supp rot Ψk,Sl)>0dist supp rot subscriptΨ𝑘subscript𝑆𝑙0\displaystyle\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }\mbox{\rm rot }\Psi_{k},S_{l})>0\mbox{ } (324)

für alle k,l=1,,Kformulae-sequence𝑘𝑙1𝐾k,l=1,\cdots,K existieren nach Korollar 3.14 und dem Satz von Lax–Milgram Funktionen ηksubscript𝜂𝑘\eta_{k} mit ηkΨkR0,Γ1(S)subscript𝜂𝑘subscriptΨ𝑘superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆\eta_{k}-\Psi_{k}\in R^{0,\Gamma_{1}}(S) und

ΦR0,Γ1(S)<rot (ηkΨk),rot Φ>1,S=<rot Ψk,rot Φ>1,S\displaystyle\bigwedge\limits_{\Phi\in R^{0,\Gamma_{1}}(S)}<\mbox{\rm rot }(\eta_{k}-\Psi_{k}),\mbox{\rm rot }\Phi>_{1,S}=-<\mbox{\rm rot }\Psi_{k},\mbox{\rm rot }\Phi>_{1,S}\mbox{ } (325)

(Beachte R0,Γ1(S)=R0,Γ1(S)D00,Γ2(S)superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷00subscriptΓ2𝑆R^{0,\Gamma_{1}}(S)=R^{0,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{0,\Gamma_{2}}(S)). Wir behaupten

{rot ηk|k=1,,K1}conditional-setrot subscript𝜂𝑘𝑘1𝐾1\displaystyle\{\mbox{\rm rot }\eta_{k}\ |\ k=1,\cdots,K-1\}\mbox{ } (326)

ist eine Basis von R01,Γ1(S)D01,Γ2(S)superscriptsubscript𝑅01subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷01subscriptΓ2𝑆R_{0}^{1,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{1,\Gamma_{2}}(S). Aus (325)325(\ref{etakphi}) folgt sofort rot ηkD01,Γ2(S)rot subscript𝜂𝑘superscriptsubscript𝐷01subscriptΓ2𝑆\mbox{\rm rot }\eta_{k}\in D_{0}^{1,\Gamma_{2}}(S). Wegen

rot ηk=rot (ηkΨk)+rot Ψkrot subscript𝜂𝑘rot subscript𝜂𝑘subscriptΨ𝑘rot subscriptΨ𝑘\displaystyle\mbox{\rm rot }\eta_{k}=\mbox{\rm rot }(\eta_{k}-\Psi_{k})+\mbox{\rm rot }\Psi_{k}

und (324)324(\ref{distsupppsi}) gilt rot ηkR01,Γ1(S)rot subscript𝜂𝑘superscriptsubscript𝑅01subscriptΓ1𝑆\mbox{\rm rot }\eta_{k}\in R_{0}^{1,\Gamma_{1}}(S) (wie in Lemma 2.11 zeigt man ERq,Γ1(S)𝐸superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆E\in R^{q,\Gamma_{1}}(S) für Formen ERq(S)𝐸superscript𝑅𝑞𝑆E\in R^{q}(S) mit dist (supp E,Γ1)>0dist supp 𝐸subscriptΓ10\mbox{\rm dist }(\mbox{\rm supp }E,\Gamma_{1})>0). Um zu zeigen, daß (326)326(\ref{basis}) ein Erzeugendensystem ist, wählen wir FR01,Γ1(S)D01,Γ2(S)𝐹superscriptsubscript𝑅01subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷01subscriptΓ2𝑆F\in R_{0}^{1,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{1,\Gamma_{2}}(S). Die Nullfortsetzung F^^𝐹\hat{F} liegt nach Lemma 7.3 in R01(S^)superscriptsubscript𝑅01^𝑆R_{0}^{1}(\hat{S}). Da die erste Betti–Zahl von S^^𝑆\hat{S} verschwindet, existiert nach [17, Satz 1, Satz 2] und Korollar 3.14 eine Form GR0(S^)𝐺superscript𝑅0^𝑆G\in R^{0}(\hat{S}) mit rot G=F^rot 𝐺^𝐹\mbox{\rm rot }G=\hat{F}. Aus rot G=0rot 𝐺0\mbox{\rm rot }G=0 in Sksubscript𝑆𝑘S_{k} und (138)138(\ref{risth}) folgt

G(x)=ck für xSk.formulae-sequence𝐺𝑥subscript𝑐𝑘 für 𝑥subscript𝑆𝑘\displaystyle G(x)=c_{k}\mbox{ f\"{u}r }x\in S_{k}\ .\mbox{ } (327)

Sei o.B.d.A. cK=0subscript𝑐𝐾0c_{K}=0. Wir definieren

μ𝜇\displaystyle\mu :=assign\displaystyle:= Fk=1K1ckrot ηkR01,Γ1(S)D01,Γ2(S)𝐹superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝑐𝑘rot subscript𝜂𝑘superscriptsubscript𝑅01subscriptΓ1𝑆superscriptsubscript𝐷01subscriptΓ2𝑆\displaystyle F-\sum_{k=1}^{K-1}c_{k}\mbox{\rm rot }\eta_{k}\in R_{0}^{1,\Gamma_{1}}(S)\cap D_{0}^{1,\Gamma_{2}}(S)\mbox{ } (328)
H𝐻\displaystyle H :=assign\displaystyle:= Gk=1K1ckΨk.𝐺superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝑐𝑘subscriptΨ𝑘\displaystyle G-\sum_{k=1}^{K-1}c_{k}\Psi_{k}\ .

Wegen (327)327(\ref{hatgisnull}) verschwindet H𝐻H in S^S^𝑆𝑆\hat{S}\setminus S, und wir erhalten nach Lemma 7.4

HR0,Γ1(S).𝐻superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆\displaystyle H\in R^{0,\Gamma_{1}}(S)\ .

In S𝑆S gilt

rot H=Fk=1K1ckrot Ψk=μk=1K1ckrot (Ψkηk),rot 𝐻𝐹superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝑐𝑘rot subscriptΨ𝑘𝜇superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝑐𝑘rot subscriptΨ𝑘subscript𝜂𝑘\displaystyle\mbox{\rm rot }H=F-\sum_{k=1}^{K-1}c_{k}\mbox{\rm rot }\Psi_{k}=\mu-\sum_{k=1}^{K-1}c_{k}\mbox{\rm rot }(\Psi_{k}-\eta_{k})\ ,

und es folgt

μ=rot H+k=1K1ckrot (Ψkηk)rot R0,Γ1(S),𝜇rot 𝐻superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝑐𝑘rot subscriptΨ𝑘subscript𝜂𝑘rot superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆\displaystyle\mu=\mbox{\rm rot }H+\sum_{k=1}^{K-1}c_{k}\mbox{\rm rot }(\Psi_{k}-\eta_{k})\in\mbox{\rm rot }R^{0,\Gamma_{1}}(S)\ ,

also μ=0𝜇0\mu=0 (Lemma 3.6 und (328)328(\ref{muinrnull})). Es verbleibt, die lineare Unabhängigkeit zu zeigen. Gelte daher

k=1K1αkrot ηk=0.superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝛼𝑘rot subscript𝜂𝑘0\displaystyle\sum_{k=1}^{K-1}\alpha_{k}\mbox{\rm rot }\eta_{k}=0\ .

Wir setzen

ηk^:={δk,l in SlΓ1,l für l=1,,Kηk in Sassign^subscript𝜂𝑘casessubscript𝛿𝑘𝑙 in subscript𝑆𝑙subscriptΓ1𝑙 für 𝑙1𝐾subscript𝜂𝑘 in 𝑆\displaystyle\hat{\eta_{k}}:=\left\{\begin{array}[]{ccl}\delta_{k,l}&\mbox{ in }&S_{l}\cup\Gamma_{1,l}\ \mbox{ f\"{u}r }\ l=1,\cdots,K\\ \eta_{k}&\mbox{ in }&S\end{array}\right. (331)

für k=1,,K1𝑘1𝐾1k=1,\cdots,K-1. In SlΓ1,lsubscript𝑆𝑙subscriptΓ1𝑙S_{l}\cup\Gamma_{1,l} gilt 0=Ψkη^k0subscriptΨ𝑘subscript^𝜂𝑘0=\Psi_{k}-\hat{\eta}_{k}, und aus ΨkηkR0,Γ1(S)subscriptΨ𝑘subscript𝜂𝑘superscript𝑅0subscriptΓ1𝑆\Psi_{k}-\eta_{k}\in R^{0,\Gamma_{1}}(S) folgt Ψkη^kR0(S^)subscriptΨ𝑘subscript^𝜂𝑘superscript𝑅0^𝑆\Psi_{k}-\hat{\eta}_{k}\in R^{0}(\hat{S}), also auch η^kR0(S^)subscript^𝜂𝑘superscript𝑅0^𝑆\hat{\eta}_{k}\in R^{0}(\hat{S}) und

k=1K1αkrot η^k=0.superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝛼𝑘rot subscript^𝜂𝑘0\displaystyle\sum_{k=1}^{K-1}\alpha_{k}\mbox{\rm rot }\hat{\eta}_{k}=0\ .

Dies impliziert

k=1K1αkη^k=csuperscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝛼𝑘subscript^𝜂𝑘𝑐\displaystyle\sum_{k=1}^{K-1}\alpha_{k}\hat{\eta}_{k}=c

in S^^𝑆\hat{S}. Wegen η^k=0subscript^𝜂𝑘0\hat{\eta}_{k}=0 in SKsubscript𝑆𝐾S_{K} muß die Konstante c𝑐c verschwinden, und wir erhalten für l=1,,K1𝑙1𝐾1l=1,\cdots,K-1

0=k=1K1αkη^k=αl in Sl.0superscriptsubscript𝑘1𝐾1subscript𝛼𝑘subscript^𝜂𝑘subscript𝛼𝑙 in subscript𝑆𝑙\displaystyle 0=\sum_{k=1}^{K-1}\alpha_{k}\hat{\eta}_{k}=\alpha_{l}\mbox{ in }S_{l}\ .

q.e.d.

8 Eigenformen

Um Aussagen über die Güte von Lösungen der Maxwellgleichung machen zu können, kann man sich der Methode von Saranen [24] bedienen (in Kegelgebieten im R3superscriptR3{\rm R}^{3}). Hierzu ist es notwendig, Eigenformen niederer Dimensionen zu kennen. Wir wollen für spezielle Kegelgebiete (S,Γ1,Γ2)(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}(M) die Orthonormalsysteme aus Lemma 3.9, die wir hier unter Berücksichtigung der Raumdimension mit {EnN,q}superscriptsubscript𝐸𝑛𝑁𝑞\{E_{n}^{N,q}\} bzw. {HnN,q}superscriptsubscript𝐻𝑛𝑁𝑞\{H_{n}^{N,q}\} bezeichnen, und die Eigenwerte – hier ωnN,qsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑁𝑞\omega_{n}^{N,q} – für ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id} und μ=id𝜇id\mu={\rm id} berechnen. Darüber hinaus untersuchen wir deren Regularität. Daß wir nach den Eigenformen entwickeln können, folgt aus Lemma 3.9, wenn wir die kompakte Einbettung

Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S)\mbox{ } (332)

und die Approximationseigenschaft (S,Γ1,Γ2)D(M)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑀(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(M) zeigen können.

8.1 Die halbe Kreislinie

Wir beginnen mit dem halben Kreisrand

K𝐾\displaystyle K :=assign\displaystyle:= {τ(φ)|φ(0,π)},γ1:=τ(π),γ2:=τ(0)formulae-sequenceassignconditional-set𝜏𝜑𝜑0𝜋subscript𝛾1𝜏𝜋assignsubscript𝛾2𝜏0\displaystyle\{\tau(\varphi)\ |\ \varphi\in(0,\pi)\}\ ,\ \gamma_{1}:=\tau(\pi)\ ,\ \gamma_{2}:=\tau(0)
mit τ(φ)mit 𝜏𝜑\displaystyle\mbox{ mit }\tau(\varphi) :=assign\displaystyle:= (cosφsinφ).𝜑missing-subexpression𝜑missing-subexpression\displaystyle\left(\begin{array}[]{cc}\cos\varphi\\ \sin\varphi\end{array}\right)\ . (335)

Aus Lemma 3.13 folgen (K,γ1,γ2)D(S2)𝐾subscript𝛾1subscript𝛾2subscript𝐷subscript𝑆2(K,\gamma_{1},\gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(S_{2}) und die Kompaktheit der Einbettung in (332)332(\ref{hook}). Sei zunächst q=0𝑞0q=0. Aus (138)138(\ref{risth}) folgt, daß die Dirichlet–Neumann–Felder verschwinden, d.h. N0=0superscript𝑁00N^{0}=0 in der Terminologie von Lemma 3.9. Die Eigenformen (E,H)𝐸𝐻(E,H) erfüllen

rot E+iωHrot 𝐸i𝜔𝐻\displaystyle\mbox{\rm rot }E+{\rm i\,}\omega H =\displaystyle= 00\displaystyle 0
div H+iωEdiv 𝐻i𝜔𝐸\displaystyle\mbox{\rm div }H+{\rm i\,}\omega E =\displaystyle= 0.0\displaystyle 0\ .

Mit der Koordinate φ:=φ(x):=arc cos (x/|x|)assign𝜑𝜑𝑥assignarc cos 𝑥𝑥\varphi:=\varphi(x):=\mbox{\rm arc cos }(x/|x|), E=e(φ)𝐸𝑒𝜑E=e(\varphi) folgt für ΨC0,γ1(K¯)Ψsuperscriptsubscript𝐶0subscript𝛾1¯𝐾\Psi\in C_{\infty}^{0,\gamma_{1}}(\overline{K}), Ψ=ψ(φ)Ψ𝜓𝜑\Psi=\psi(\varphi) mit (43)43(\ref{intphi}) und (41)41(\ref{rotlokal})

00\displaystyle 0 =\displaystyle= <rot E,rot Ψ>1,K+iω<H,rot Ψ>1,Kformulae-sequenceformulae-sequenceabsentrot 𝐸subscript1𝐾rot Ψi𝜔𝐻subscript1𝐾rot Ψabsent\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }\Psi>_{1,K}+{\rm i\,}\omega<H,\mbox{\rm rot }\Psi>_{1,K}
=\displaystyle= <rot E,rot Ψ>1,Kiω<div H,Ψ>0,Kformulae-sequenceformulae-sequenceabsentrot 𝐸subscript1𝐾rot Ψi𝜔div 𝐻subscript0𝐾Ψabsent\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }\Psi>_{1,K}-{\rm i\,}\omega<\mbox{\rm div }H,\Psi>_{0,K}
=\displaystyle= <rot E,rot Ψ>1,Kω2<E,Ψ>0,Kformulae-sequenceformulae-sequenceabsentrot 𝐸subscript1𝐾rot Ψsuperscript𝜔2𝐸subscript0𝐾Ψabsent\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }\Psi>_{1,K}-\omega^{2}<E,\Psi>_{0,K}
=\displaystyle= 0πe(φ)ψ(φ)𝑑φω20πe(φ)ψ(φ)dφ.superscriptsubscript0𝜋superscript𝑒𝜑superscript𝜓𝜑differential-d𝜑superscript𝜔2superscriptsubscript0𝜋𝑒𝜑𝜓𝜑differential-d𝜑\displaystyle\int_{0}^{\pi}e^{\prime}(\varphi)\psi^{\prime}(\varphi)d\varphi-\omega^{2}\int_{0}^{\pi}e(\varphi)\psi(\varphi){\rm d\varphi}\ .

Die Regularitätstheorie z.B. [1, Theorem 6.2] liefert

eC(0,π),e′′(φ)+ω2e(φ)=0.formulae-sequence𝑒subscript𝐶0𝜋superscript𝑒′′𝜑superscript𝜔2𝑒𝜑0\displaystyle e\in C_{\infty}(0,\pi)\ ,\ e^{\prime\prime}(\varphi)+\omega^{2}e(\varphi)=0\ .

Alle Lösungen dieser Differentialgleichung haben die Form

e(φ)=acos(ωφ)+bsin(ωφ).formulae-sequence𝑒𝜑𝑎𝜔𝜑𝑏𝜔𝜑\displaystyle e(\varphi)=a\cos(\omega\varphi)+b\sin(\omega\varphi)\ .\mbox{ } (336)

Testen wir mit Ψ=ψ(φ)dφC1,γ2(K¯)Ψ𝜓𝜑d𝜑superscriptsubscript𝐶1subscript𝛾2¯𝐾\Psi=\psi(\varphi){\rm d\varphi}\in C_{\infty}^{1,\gamma_{2}}(\overline{K}), ψ(π)=1𝜓𝜋1\psi(\pi)=1, so impliziert ER0,γ1(K)𝐸superscript𝑅0subscript𝛾1𝐾E\in R^{0,\gamma_{1}}(K)

00\displaystyle 0 =\displaystyle= <E,div Ψ>0,K+<rot E,Ψ>1,K\displaystyle<E,\mbox{\rm div }\Psi>_{0,K}+<\mbox{\rm rot }E,\Psi>_{1,K} (337)
=\displaystyle= 0πe(φ)ψ(φ)dφ+0πe(φ)ψ(φ)dφ=e(π).formulae-sequencesuperscriptsubscript0𝜋𝑒𝜑superscript𝜓𝜑differential-d𝜑superscriptsubscript0𝜋superscript𝑒𝜑𝜓𝜑differential-d𝜑𝑒𝜋\displaystyle\int_{0}^{\pi}e(\varphi)\psi^{\prime}(\varphi){\rm d\varphi}+\int_{0}^{\pi}e^{\prime}(\varphi)\psi(\varphi){\rm d\varphi}=e(\pi)\ .\mbox{ }

Wegen rot E=iωHD1,γ2(K)rot 𝐸i𝜔𝐻superscript𝐷1subscript𝛾2𝐾\mbox{\rm rot }E=-{\rm i\,}\omega H\in D^{1,\gamma_{2}}(K) gilt für Ψ=ψ(φ)C0,γ1(K¯)Ψ𝜓𝜑superscriptsubscript𝐶0subscript𝛾1¯𝐾\Psi=\psi(\varphi)\in C_{\infty}^{0,\gamma_{1}}(\overline{K}), ψ(0)=1𝜓01\psi(0)=1

00\displaystyle 0 =\displaystyle= <rot E,rot Φ>1,K+<div rot E,Φ>0,K\displaystyle<\mbox{\rm rot }E,\mbox{\rm rot }\Phi>_{1,K}+<\mbox{\rm div }\mbox{\rm rot }E,\Phi>_{0,K} (338)
=\displaystyle= 0πe(φ)ψ(φ)dφ+0πe′′(φ)ψ(φ)dφ=e(0).formulae-sequencesuperscriptsubscript0𝜋superscript𝑒𝜑superscript𝜓𝜑differential-d𝜑superscriptsubscript0𝜋superscript𝑒′′𝜑𝜓𝜑differential-d𝜑superscript𝑒0\displaystyle\int_{0}^{\pi}e^{\prime}(\varphi)\psi^{\prime}(\varphi){\rm d\varphi}+\int_{0}^{\pi}e^{\prime\prime}(\varphi)\psi(\varphi){\rm d\varphi}=-e^{\prime}(0)\ .\mbox{ }

Mit (336)336(\ref{edgl5}), (337)337(\ref{randpi}), (338)338(\ref{randpi2}) und der Maxwellgleichung erhalten wir Teil i) des folgenden Satzes

Satz 8.1


  1. i)

    Bis auf normierende Konstanten gelten

    En1,0superscriptsubscript𝐸𝑛1.0\displaystyle E_{n}^{1,0} =\displaystyle= cos((n12)φ)𝑛12𝜑\displaystyle\cos((n-\frac{1}{2})\varphi)
    Hn1,0superscriptsubscript𝐻𝑛1.0\displaystyle H_{n}^{1,0} =\displaystyle= isin((n12)φ)dφi𝑛12𝜑d𝜑\displaystyle-{\rm i\,}\sin((n-\frac{1}{2})\varphi){\rm d\varphi}
    ωn1,0superscriptsubscript𝜔𝑛1.0\displaystyle\omega_{n}^{1,0} =\displaystyle= n12 für nN.𝑛12 für 𝑛N\displaystyle n-\frac{1}{2}\ \ \mbox{ f\"{u}r }n\in{\rm N}\ .
  2. ii)

    Für q=1𝑞1q=1 sind die Orthonormalsysteme leer.

Beweis: ii) Aus (138)138(\ref{risth}) folgt, daß der Raum D01,γ2(K)superscriptsubscript𝐷01subscript𝛾2𝐾D_{0}^{1,\gamma_{2}}(K) nur aus der Nullabbildung besteht. q.e.d.

8.2 Der Halbkreis

Mit den Bezeichnungen aus Abschnitt 8.1 sei

(S,Γ1,Γ2)=(C(K),C(γ1)K{(1,0)},C(γ2)),𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2𝐶𝐾𝐶subscript𝛾1𝐾1.0𝐶subscript𝛾2\displaystyle(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})=(C(K),C(\gamma_{1})\cup K\cup\{(-1,0)\},C(\gamma_{2}))\ ,

der obere Halbkreis mit Radius 1 um den Ursprung. Wir zeigen zunächst

Lemma 8.2

  1. i)

    Es gilt die Approximationsaussage (S,Γ1,Γ2)D𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}.

  2. ii)

    Die Einbettung Rq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)L2q(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S)\hookrightarrow L_{2}^{q}(S) ist kompakt.

Beweis: i) Für eine Karte (V,h)𝑉(V,h) um xS¯𝑥¯𝑆x\in\overline{S} seien

G:=h(SV)Γ^i:=h(ΓiV)W:=U2(1/3)G¯.}cases𝐺assign𝑆𝑉subscript^Γ𝑖assignsubscriptΓ𝑖𝑉𝑊assignsubscript𝑈213¯𝐺\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}G&:=&h(S\cap V)\\ {\hat{\Gamma}}_{i}&:=&h(\Gamma_{i}\cap V)\\ W&:=&U_{2}(1/3)\cap\overline{G}\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (342)

Es genügt wieder, eine Form ERq,Γ^1(G)𝐸superscript𝑅𝑞subscript^Γ1𝐺E\in R^{q,{\hat{\Gamma}}_{1}}(G) mit kompaktem Träger in W𝑊W durch Formen aus Cq,Γ^1(G¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscript^Γ1¯𝐺C_{\infty}^{q,\hat{\Gamma}_{1}}(\overline{G}) mit kompaktem Träger in W𝑊W zu approximieren. Für alle xγ2𝑥subscript𝛾2x\not=\gamma_{2} folgt dies aus (144)144(\ref{lemm2}) und Satz 2.20. Zu γ2subscript𝛾2\gamma_{2} können wir eine Karte (V,h)𝑉(V,h) finden mit

G={xU2|x1<0,x2<0}Γ^1={xU2|x1=0,x2<0}Γ^2={xU2|x1<0,x2=0}.}cases𝐺conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20subscript^Γ1conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20subscript^Γ2conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20\displaystyle\left.\begin{array}[]{rcl}G&=&\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}<0,x_{2}<0\}\\ {\hat{\Gamma}}_{1}&=&\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}=0,x_{2}<0\}\\ \hat{\Gamma}_{2}&=&\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}<0,x_{2}=0\}\ .\end{array}\right\}\mbox{ } (346)

In {xU2|x1>0,x2<0}conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}>0,x_{2}<0\} setzen wir wie in Lemma 7.3 E𝐸E zu Null fort, verschieben den Träger in Richtung (1,0)1.0(-1,0) und approximieren dort nach Lemma 2.15 durch Formen aus Cq,Γ^1(G¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscript^Γ1¯𝐺C_{\infty}^{q,{\hat{\Gamma}}_{1}}(\overline{G}). Nach Multiplikation mit einer geeigneten Abschneidefunktion erhalten wir (S,Γ1,Γ2)D(S)𝑆subscriptΓ1subscriptΓ2subscript𝐷𝑆(S,\Gamma_{1},\Gamma_{2})\in{\cal M}_{D}(S).    
ii) Mit den Bezeichnungen aus (342)342(\ref{bezoben}) zeigen wir für eine Karte (V,h)𝑉(V,h) um x𝑥x und eine in Rq,Γ^1(G)Dq,Γ^2(G)superscript𝑅𝑞subscript^Γ1𝐺superscript𝐷𝑞subscript^Γ2𝐺R^{q,{\hat{\Gamma}}_{1}}(G)\cap D^{q,{\hat{\Gamma}}_{2}}(G) beschränkte Folge (En)superscript𝐸𝑛(E^{n}) mit supp EnW\mbox{\rm supp }E^{n}\subset\subset W, daß diese eine in L2q(G)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝐺L_{2}^{q}(G) konvergente Teilfolge besitzt. Für alle xγ2𝑥subscript𝛾2x\not=\gamma_{2} folgt dies aus [32] bzw. Satz 3.2. Im Falle x=γ2𝑥subscript𝛾2x=\gamma_{2} wählen wir die Umgebung V𝑉V mit (346)346(\ref{umgeb}). Mit der Abbildung τ𝜏\tau aus Lemma 4.2 gilt μτ=ϵτ=idsubscript𝜇𝜏subscriptitalic-ϵ𝜏id\mu_{\tau}=\epsilon_{\tau}={\rm id} (siehe (50)50(\ref{transeins}),(54)54(\ref{taudx})). Wir setzen

G^^𝐺\displaystyle\hat{G} :=assign\displaystyle:= G{xU2|x1<0,x20}𝐺conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20\displaystyle G\cup\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}<0,x_{2}\geq 0\}

und zeigen für den (eingeschränkten) Spiegelungsoperator Srotsubscript𝑆rotS_{\mbox{{\tiny rot}}} aus Lemma 4.2

SrotEnRo(G^)qDq(G^)\displaystyle S_{\mbox{{\tiny rot}}}E^{n}\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(\hat{G})\cap D^{q}(\hat{G})
SrotEnRq(G^)Dq(G^)c.subscriptnormsubscript𝑆rotsuperscript𝐸𝑛superscript𝑅𝑞^𝐺superscript𝐷𝑞^𝐺𝑐\displaystyle||S_{\mbox{{\tiny rot}}}E^{n}||_{R^{q}(\hat{G})\cap D^{q}(\hat{G})}\leq c\ .

Die Beschränktheit folgt aus Lemma 2.13, die Aussage SrotEnDq(G^)subscript𝑆rotsuperscript𝐸𝑛superscript𝐷𝑞^𝐺S_{\mbox{{\tiny rot}}}E^{n}\in D^{q}(\hat{G}) durch Approximation in Dq(G)superscript𝐷𝑞𝐺D^{q}(G) mit Formen aus Cq,Γ^2(G¯)superscriptsubscript𝐶𝑞subscript^Γ2¯𝐺C_{\infty}^{q,{\hat{\Gamma}}_{2}}(\overline{G}) (beachte ϵ=iditalic-ϵid\epsilon={\rm id}). Ebenfalls durch Approximation erhalten wir SrotEnRq,Γ^(G^)subscript𝑆rotsuperscript𝐸𝑛superscript𝑅𝑞^Γ^𝐺S_{\mbox{{\tiny rot}}}E^{n}\in R^{q,\hat{\Gamma}}(\hat{G}) mit

Γ^:=Γ^1{xU2|x1=0,x20}.assign^Γsubscript^Γ1conditional-set𝑥subscript𝑈2formulae-sequencesubscript𝑥10subscript𝑥20\displaystyle\hat{\Gamma}:=\hat{\Gamma}_{1}\cup\{x\in U_{2}\ |\ x_{1}=0,x_{2}\geq 0\}\ .

Die Lemmata 2.13 und 2.11 liefern SrotEnRo(G^)qS_{\mbox{{\tiny rot}}}E^{n}\in\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}_{\ }^{q}(\hat{G}). Nach [32] besitzt Ensuperscript𝐸𝑛E^{n} eine in L2q(G^)superscriptsubscript𝐿2𝑞^𝐺L_{2}^{q}(\hat{G}), damit auch in L2q(G)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝐺L_{2}^{q}(G) konvergente Teilfolge. q.e.d.

   
Wir definieren für I:=(0,1)assign𝐼0.1I:=(0,1)

C1,qsubscript𝐶1𝑞\displaystyle C_{1,q} :=assign\displaystyle:= {φC((0,1])|φ(1)=0,M^1φ,M^(q1)DM^q1φL2,2(I)}\displaystyle\{\varphi\in C_{\infty}((0,1])\ |\ \varphi(1)=0,\hat{M}^{-1}\varphi,\hat{M}^{-(q-1)}D\hat{M}^{q-1}\varphi\in L_{2,2}(I)\}
C2,qsubscript𝐶2𝑞\displaystyle C_{2,q} :=assign\displaystyle:= {φC((0,1))|M^(1q)DM^1qφ,M^1φL2,2(I)}conditional-set𝜑subscript𝐶0.1superscript^𝑀1𝑞𝐷superscript^𝑀1𝑞𝜑superscript^𝑀1𝜑subscript𝐿2.2𝐼\displaystyle\{\varphi\in C_{\infty}((0,1))\ |\ \hat{M}^{-(1-q)}D\hat{M}^{1-q}\varphi,\hat{M}^{-1}\varphi\in L_{2,2}(I)\}

Diese erfüllen

Lemma 8.3


Für die Koeffizienten aus (207)207(\ref{koeffizienten0}), (213)213(\ref{koeffizienten}) zu einer Form FRq,Γ1(S)Dq,Γ2(S)𝐹superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆F\in R^{q,\Gamma_{1}}(S)\cap D^{q,\Gamma_{2}}(S) gelten

  1. i)

    für alle φC1,q𝜑subscript𝐶1𝑞\varphi\in C_{1,q}

    0RrN1am(r)r(q1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑎𝑚𝑟superscript𝑟𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}a_{m}(r)r^{-(q-1)} (rq1φ(r))drsuperscriptsuperscript𝑟𝑞1𝜑𝑟𝑑𝑟\displaystyle(r^{q-1}\varphi(r))^{\prime}dr
    =\displaystyle= iωmq10RrN1r1dm(r)φ(r)𝑑risuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscript𝑟1subscript𝑑𝑚𝑟𝜑𝑟differential-d𝑟\displaystyle-{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}r^{-1}d_{m}(r)\varphi(r)dr
    0RrN1cmD(r)φ(r)𝑑r für m>Nq1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑐𝑚𝐷𝑟𝜑𝑟differential-d𝑟 für 𝑚superscript𝑁𝑞1\displaystyle-\int_{0}^{R}r^{N-1}c_{m}^{D}(r)\varphi(r)dr\mbox{ f\"{u}r }m>N^{q-1}
  2. ii)

    für alle φC2,q𝜑subscript𝐶2𝑞\varphi\in C_{2,q}

    0RrN1dm(r)r(Nq1)superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1subscript𝑑𝑚𝑟superscript𝑟𝑁𝑞1\displaystyle\int_{0}^{R}r^{N-1}d_{m}(r)r^{-(N-q-1)} (rNq1φ(r))drsuperscriptsuperscript𝑟𝑁𝑞1𝜑𝑟𝑑𝑟\displaystyle(r^{N-q-1}\varphi(r))^{\prime}dr
    =\displaystyle= iωmq10RrN1r1am(r)φ(r)𝑑risuperscriptsubscript𝜔𝑚𝑞1superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscript𝑟1subscript𝑎𝑚𝑟𝜑𝑟differential-d𝑟\displaystyle{\rm i\,}\omega_{m}^{q-1}\int_{0}^{R}r^{N-1}r^{-1}a_{m}(r)\varphi(r)dr
    0RrN1bmR(r)φ(r)𝑑r für m>Nq1.superscriptsubscript0𝑅superscript𝑟𝑁1superscriptsubscript𝑏𝑚𝑅𝑟𝜑𝑟differential-d𝑟 für 𝑚superscript𝑁𝑞1\displaystyle-\int_{0}^{R}r^{N-1}b_{m}^{R}(r)\varphi(r)dr\mbox{ f\"{u}r }m>N^{q-1}\ .

Beweis: Die beiden Aussagen können wir ganz analog zu Lemma 3.10 beweisen, wenn wir zeigen, daß die Formeln (166)166(\ref{walzee}) (für i)) und (169)169(\ref{walzed}) (für ii)) auch hier Gültigkeit haben. Dazu vergleichen wir die Randbedingungen an φ𝜑\varphi. Beim Beweis von Lemma 2.22 ist nicht benutzt worden, daß φ𝜑\varphi einen positiven Abstand zur Null besitzt. Wir müssen lediglich garantieren, daß die von r𝑟r abhängigen Ausdrücke auf den rechten Seiten der Skalarprodukte so beschaffen sind, daß wir Lemma 2.21 anwenden können. Dies folgt aber aus den Voraussetzungen an φ𝜑\varphi.
Ebenfalls entnehmen wir dem Beweis, daß die Randbedingung φ(1)=0𝜑10\varphi(1)=0 ausreichend ist. Dies liefert i). Im Fall ii) übernimmt FRq,Γ1(S)𝐹superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆F\in{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) die fehlende Randbedingung; der Deckel der Kegelspitze ist hier in Γ1subscriptΓ1\Gamma_{1} enthalten. q.e.d.

   
Wir untersuchen zunächst den Fall q=0𝑞0q=0. Wie im Abschnitt 8.1 liefert (138)138(\ref{risth}), daß die Dirichlet–Neumann–Felder verschwinden. Seien (E,H)𝐸𝐻(E,H) Lösungen von (202)202(\ref{eigenloesung}). Mit den Resultaten aus Abschnitt 8.1 zerlegen wir gemäß (203)203(\ref{ezerlegung})

E𝐸\displaystyle E =\displaystyle= τˇn1cnEn1,0ˇ𝜏subscript𝑛1subscript𝑐𝑛superscriptsubscript𝐸𝑛1.0\displaystyle\check{\tau}\sum_{n\geq 1}c_{n}E_{n}^{1,0}\mbox{ } (347)
H𝐻\displaystyle H =\displaystyle= ρˇn1a~nEn1,0+τˇn1d~nHn1,0,ˇ𝜌subscript𝑛1subscript~𝑎𝑛superscriptsubscript𝐸𝑛1.0ˇ𝜏subscript𝑛1subscript~𝑑𝑛superscriptsubscript𝐻𝑛1.0\displaystyle\check{\rho}\sum_{n\geq 1}\tilde{a}_{n}E_{n}^{1,0}+\check{\tau}\sum_{n\geq 1}\tilde{d}_{n}H_{n}^{1,0}\ ,\mbox{ } (348)

wobei nach den Maxwellgleichungen die Beziehungen

anR=iωa~n,dnR=iωd~n,c~nD=iωcnformulae-sequencesuperscriptsubscript𝑎𝑛𝑅i𝜔subscript~𝑎𝑛formulae-sequencesuperscriptsubscript𝑑𝑛𝑅i𝜔subscript~𝑑𝑛superscriptsubscript~𝑐𝑛𝐷i𝜔subscript𝑐𝑛\displaystyle a_{n}^{R}=-{\rm i\,}\omega\tilde{a}_{n}\ ,\ d_{n}^{R}=-{\rm i\,}\omega\tilde{d}_{n}\ ,\ \tilde{c}_{n}^{D}=-{\rm i\,}\omega c_{n}\mbox{ } (349)

gelten. Wir werden zeigen, daß die Koeffizienten cnL2,2(0,1)subscript𝑐𝑛subscript𝐿2.20.1c_{n}\in L_{2,2}(0,1) im Definitionsbereich des Abschlusses des Besseloperators

D(Bν)𝐷superscript𝐵𝜈\displaystyle D(B^{\nu}) :=assign\displaystyle:= {vL2,2(0,1)|v(r)=rνu(r),uC([0,1]),u(0)=u(1)=0}conditional-set𝑣subscript𝐿2.20.1formulae-sequence𝑣𝑟superscript𝑟𝜈𝑢𝑟formulae-sequence𝑢subscript𝐶delimited-[]0.1superscript𝑢0𝑢10\displaystyle\{v\in L_{2,2}(0,1)\ |\ v(r)=r^{\nu}u(r)\ ,\ u\in C_{\infty}([0,1])\ ,\ u^{\prime}(0)=u(1)=0\}
(Bνv)(r)superscript𝐵𝜈𝑣𝑟\displaystyle(B^{\nu}v)(r) :=assign\displaystyle:= v′′(r)v(r)r+ν2r2v(r) mit ν=ωn1,0=n12,nNformulae-sequencesuperscript𝑣′′𝑟superscript𝑣𝑟𝑟superscript𝜈2superscript𝑟2𝑣𝑟 mit 𝜈superscriptsubscript𝜔𝑛1.0𝑛12𝑛N\displaystyle-v^{\prime\prime}(r)-\frac{v^{\prime}(r)}{r}+\frac{\nu^{2}}{r^{2}}v(r)\mbox{ mit }\nu=\omega_{n}^{1,0}=n-\frac{1}{2}\ ,\ n\in{\rm N}

liegen. Dieser ist nach [27, Satz 27.2] im Raum L2,2(0,1)subscript𝐿2.20.1L_{2,2}(0,1) wesentlich selbstadjungiert. Funktionen vD(Bν)𝑣𝐷superscript𝐵𝜈v\in D(B^{\nu}) erfüllen rvC2,1𝑟superscript𝑣subscript𝐶2.1rv^{\prime}\in C_{2,1} und vC1,1𝑣subscript𝐶1.1v\in C_{1,1}. Wir erhalten mit den Lemmata 3.10 und 8.3, (349)349(\ref{gleichu1}) und b~nR=0superscriptsubscript~𝑏𝑛𝑅0\tilde{b}_{n}^{R}=0

01r(Bνv)(r)cn(r)drsuperscriptsubscript01𝑟superscript𝐵𝜈𝑣𝑟subscript𝑐𝑛𝑟dr\displaystyle\int_{0}^{1}r(B^{\nu}v)(r)c_{n}(r){\rm dr} =\displaystyle= iν101r(Bνv)(r)rdnR(r)drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝐵𝜈𝑣𝑟𝑟superscriptsubscript𝑑𝑛𝑅𝑟dr\displaystyle{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}r(B^{\nu}v)(r)rd_{n}^{R}(r){\rm dr}
=\displaystyle= iν101r(rv(r))dnR(r)dr+iν101ν2rv(r)rdnR(r)drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝑟superscript𝑣𝑟superscriptsubscript𝑑𝑛𝑅𝑟drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01superscript𝜈2𝑟𝑣𝑟𝑟superscriptsubscript𝑑𝑛𝑅𝑟dr\displaystyle-{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}r(rv^{\prime}(r))^{\prime}d_{n}^{R}(r){\rm dr}+{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}\frac{\nu^{2}}{r}v(r)rd_{n}^{R}(r){\rm dr}
=\displaystyle= ων101r(rv(r))d~n(r)dr+iν01v(r)dnR(r)dr𝜔superscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝑟superscript𝑣𝑟subscript~𝑑𝑛𝑟dri𝜈superscriptsubscript01𝑣𝑟superscriptsubscript𝑑𝑛𝑅𝑟dr\displaystyle-\omega\nu^{-1}\int_{0}^{1}r(rv^{\prime}(r))^{\prime}\tilde{d}_{n}(r){\rm dr}+{\rm i\,}\nu\int_{0}^{1}v(r)d_{n}^{R}(r){\rm dr}
=:absent:\displaystyle=: I1+I2subscript𝐼1subscript𝐼2\displaystyle I_{1}+I_{2}
I1subscript𝐼1\displaystyle I_{1} =\displaystyle= iω01a~n(r)rv(r)dri𝜔superscriptsubscript01subscript~𝑎𝑛𝑟𝑟superscript𝑣𝑟dr\displaystyle-{\rm i\,}\omega\int_{0}^{1}\tilde{a}_{n}(r)rv^{\prime}(r){\rm dr}
=\displaystyle= νω01d~n(r)v(r)dr+iω01rc~nD(r)v(r)dr𝜈𝜔superscriptsubscript01subscript~𝑑𝑛𝑟𝑣𝑟dri𝜔superscriptsubscript01𝑟superscriptsubscript~𝑐𝑛𝐷𝑟𝑣𝑟dr\displaystyle-\nu\omega\int_{0}^{1}\tilde{d}_{n}(r)v(r){\rm dr}+{\rm i\,}\omega\int_{0}^{1}r\tilde{c}_{n}^{D}(r)v(r){\rm dr}
=\displaystyle= I2+ω201rv(r)cn(r)dr.subscript𝐼2superscript𝜔2superscriptsubscript01𝑟𝑣𝑟subscript𝑐𝑛𝑟dr\displaystyle-I_{2}+\omega^{2}\int_{0}^{1}rv(r)c_{n}(r){\rm dr}\ .

Bezeichnen wir mit Jνsubscript𝐽𝜈J_{\nu} die Besselfunktion der Ordnung ν𝜈\nu und mit ωn,m2,0superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0\omega_{n,m}^{2,0} die positiven Nullstellen der Besselfunktion Jn1/2subscript𝐽𝑛12J_{n-1/2}, so folgt aus [27, Satz 27.3] bis auf normierende Konstanten für ein mN𝑚Nm\in{\rm N} entweder

ω2superscript𝜔2\displaystyle\omega^{2} =\displaystyle= (ωn,m2,0)2superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.02\displaystyle(\omega_{n,m}^{2,0})^{2}
cn(r)subscript𝑐𝑛𝑟\displaystyle c_{n}(r) =\displaystyle= cn,m(r)=Jn12(ωn,m2,0r)subscript𝑐𝑛𝑚𝑟subscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0𝑟\displaystyle c_{n,m}(r)=J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,0}r)
dn~(r)~subscript𝑑𝑛𝑟\displaystyle\tilde{d_{n}}(r) =\displaystyle= d~n,m(r)=i(ωn,m2,0)1dn,mR(r)subscript~𝑑𝑛𝑚𝑟isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscriptsubscript𝑑𝑛𝑚𝑅𝑟\displaystyle\tilde{d}_{n,m}(r)={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}d_{n,m}^{R}(r)
=ωn1,0(ωn,m2,0)1r1cn,m(r)absentsuperscriptsubscript𝜔𝑛1.0superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscript𝑟1subscript𝑐𝑛𝑚𝑟\displaystyle=\omega_{n}^{1,0}(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}r^{-1}c_{n,m}(r)
a~n(r)subscript~𝑎𝑛𝑟\displaystyle\tilde{a}_{n}(r) =\displaystyle= a~n,m(r)=i(ωn,m2,0)1an,mR(r)subscript~𝑎𝑛𝑚𝑟isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscriptsubscript𝑎𝑛𝑚𝑅𝑟\displaystyle\tilde{a}_{n,m}(r)={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}a_{n,m}^{R}(r)
=i(ωn,m2,0)1cn,m(r),absentisuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscriptsubscript𝑐𝑛𝑚𝑟\displaystyle={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}c_{n,m}^{\prime}(r)\ ,

wobei die letzten Identitäten aus (349)349(\ref{gleichu1}) und Lemma 3.10 folgen, oder ω>0𝜔0\omega>0 beliebig und

cn=a~n=dn~=0.subscript𝑐𝑛subscript~𝑎𝑛~subscript𝑑𝑛0\displaystyle c_{n}=\tilde{a}_{n}=\tilde{d_{n}}=0\ .

Da nach [22, Seite 203] oder [28, Seite 485] die Besselfunktionen Jn1/2subscript𝐽𝑛12J_{n-1/2} für natürliche Zahlen n𝑛n keine gemeinsamen positiven Nullstellen haben, zerfallen die Reihen in (347)347(\ref{erstereihe}) und (348)348(\ref{zweitreihe}) in eine Komponente.    
Im Falle q=1𝑞1q=1 können wegen der unsymmetrischen Randbedingungen nicht die dualen Resultate benutzt werden. Daß die Dirichlet–Neumann–Felder verschwinden, zeigt man analog zu Satz 7.1. Wie oben zerlegen wir

E𝐸\displaystyle E =\displaystyle= ρˇn1a~nEn1,0+τˇn1d~nHn1,0ˇ𝜌subscript𝑛1subscript~𝑎𝑛superscriptsubscript𝐸𝑛1.0ˇ𝜏subscript𝑛1subscript~𝑑𝑛superscriptsubscript𝐻𝑛1.0\displaystyle\check{\rho}\sum_{n\geq 1}\tilde{a}_{n}E_{n}^{1,0}+\check{\tau}\sum_{n\geq 1}\tilde{d}_{n}H_{n}^{1,0}\mbox{ } (350)
H𝐻\displaystyle H =\displaystyle= ρˇn1bnHn1,0,ˇ𝜌subscript𝑛1subscript𝑏𝑛superscriptsubscript𝐻𝑛1.0\displaystyle\check{\rho}\sum_{n\geq 1}b_{n}H_{n}^{1,0}\ ,\mbox{ } (351)

erhalten die Gleichungen

anD=iωa~n,dnD=iωd~n,b~nR=iωbnformulae-sequencesuperscriptsubscript𝑎𝑛𝐷i𝜔subscript~𝑎𝑛formulae-sequencesuperscriptsubscript𝑑𝑛𝐷i𝜔subscript~𝑑𝑛superscriptsubscript~𝑏𝑛𝑅i𝜔subscript𝑏𝑛\displaystyle a_{n}^{D}=-{\rm i\,}\omega\tilde{a}_{n}\ ,\ d_{n}^{D}=-{\rm i\,}\omega\tilde{d}_{n}\ ,\ \tilde{b}_{n}^{R}=-{\rm i\,}\omega b_{n}\mbox{ } (352)

und betrachten den nach [27, Satz 27.4] wesentlich selbstadjungierten Besselschen Differentialoperator

D(ν)𝐷superscript𝜈\displaystyle D({\cal B}^{\nu}) :=assign\displaystyle:= {vL2,2(0,1)|v(r)=rνu(r),uC([0,1]),u(0)=v(1)=0}conditional-set𝑣subscript𝐿2.20.1formulae-sequence𝑣𝑟superscript𝑟𝜈𝑢𝑟formulae-sequence𝑢subscript𝐶delimited-[]0.1superscript𝑢0superscript𝑣10\displaystyle\{v\in L_{2,2}(0,1)\ |\ v(r)=r^{\nu}u(r)\ ,\ u\in C_{\infty}([0,1])\ ,\ u^{\prime}(0)=v^{\prime}(1)=0\}
(νv)(r)superscript𝜈𝑣𝑟\displaystyle({\cal B}^{\nu}v)(r) :=assign\displaystyle:= v′′(r)v(r)r+ν2r2v(r) mit ν=ωn1,0=n12,nN.formulae-sequencesuperscript𝑣′′𝑟superscript𝑣𝑟𝑟superscript𝜈2superscript𝑟2𝑣𝑟 mit 𝜈superscriptsubscript𝜔𝑛1.0𝑛12𝑛N\displaystyle-v^{\prime\prime}(r)-\frac{v^{\prime}(r)}{r}+\frac{\nu^{2}}{r^{2}}v(r)\mbox{ mit }\nu=\omega_{n}^{1,0}=n-\frac{1}{2}\ ,\ n\in{\rm N}\ .

Elemente vD(ν)𝑣𝐷superscript𝜈v\in D({\cal B}^{\nu}) erfüllen rvC1,1𝑟superscript𝑣subscript𝐶1.1rv^{\prime}\in C_{1,1} und vC2,1𝑣subscript𝐶2.1v\in C_{2,1}. Daher erhalten wir wie oben (hier mit (352)352(\ref{gleichu2}) und c~nD=0superscriptsubscript~𝑐𝑛𝐷0\tilde{c}_{n}^{D}=0)

01r(νv)(r)bn(r)drsuperscriptsubscript01𝑟superscript𝜈𝑣𝑟subscript𝑏𝑛𝑟dr\displaystyle\int_{0}^{1}r({\cal B}^{\nu}v)(r)b_{n}(r){\rm dr} =\displaystyle= iν101r(νv)(r)ranD(r)drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝜈𝑣𝑟𝑟superscriptsubscript𝑎𝑛𝐷𝑟dr\displaystyle-{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}r({\cal B}^{\nu}v)(r)ra_{n}^{D}(r){\rm dr}
=\displaystyle= iν101r(rv(r))anD(r)driν101ν2rv(r)ranD(r)drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝑟superscript𝑣𝑟superscriptsubscript𝑎𝑛𝐷𝑟drisuperscript𝜈1superscriptsubscript01superscript𝜈2𝑟𝑣𝑟𝑟superscriptsubscript𝑎𝑛𝐷𝑟dr\displaystyle{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}r(rv^{\prime}(r))^{\prime}a_{n}^{D}(r){\rm dr}-{\rm i\,}\nu^{-1}\int_{0}^{1}\frac{\nu^{2}}{r}v(r)ra_{n}^{D}(r){\rm dr}
=\displaystyle= ων101r(rv(r))a~n(r)driν01v(r)anD(r)dr𝜔superscript𝜈1superscriptsubscript01𝑟superscript𝑟superscript𝑣𝑟subscript~𝑎𝑛𝑟dri𝜈superscriptsubscript01𝑣𝑟superscriptsubscript𝑎𝑛𝐷𝑟dr\displaystyle\omega\nu^{-1}\int_{0}^{1}r(rv^{\prime}(r))^{\prime}\tilde{a}_{n}(r){\rm dr}-{\rm i\,}\nu\int_{0}^{1}v(r)a_{n}^{D}(r){\rm dr}
=:absent:\displaystyle=: I1+I2subscript𝐼1subscript𝐼2\displaystyle I_{1}+I_{2}
I1subscript𝐼1\displaystyle I_{1} =\displaystyle= iω01d~n(r)rv(r)dri𝜔superscriptsubscript01subscript~𝑑𝑛𝑟𝑟superscript𝑣𝑟dr\displaystyle-{\rm i\,}\omega\int_{0}^{1}\tilde{d}_{n}(r)rv^{\prime}(r){\rm dr}
=\displaystyle= νω01a~n(r)v(r)dr+iω01rb~nR(r)v(r)dr𝜈𝜔superscriptsubscript01subscript~𝑎𝑛𝑟𝑣𝑟dri𝜔superscriptsubscript01𝑟superscriptsubscript~𝑏𝑛𝑅𝑟𝑣𝑟dr\displaystyle\nu\omega\int_{0}^{1}\tilde{a}_{n}(r)v(r){\rm dr}+{\rm i\,}\omega\int_{0}^{1}r\tilde{b}_{n}^{R}(r)v(r){\rm dr}
=\displaystyle= I2+ω201rv(r)bn(r)dr,subscript𝐼2superscript𝜔2superscriptsubscript01𝑟𝑣𝑟subscript𝑏𝑛𝑟dr\displaystyle-I_{2}+\omega^{2}\int_{0}^{1}rv(r)b_{n}(r){\rm dr}\ ,

also bnD(ν¯)subscript𝑏𝑛𝐷¯superscript𝜈b_{n}\in D(\overline{{\cal B}^{\nu}}). Bezeichnen wir mit ωn,m2,1superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1\omega_{n,m}^{2,1} die positiven und für m𝑚m\rightarrow\infty wachsenden Nullstellen von Jn1/2superscriptsubscript𝐽𝑛12J_{n-1/2}^{\prime}, so folgt aus [27, Satz 27.4], (352)352(\ref{gleichu2}) und Lemma 3.10 entweder

ω2superscript𝜔2\displaystyle\omega^{2} =\displaystyle= (ωn,m2,1)2superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.12\displaystyle(\omega_{n,m}^{2,1})^{2}
bn(r)subscript𝑏𝑛𝑟\displaystyle b_{n}(r) =\displaystyle= bn,m(r)=Jn12(ωn,m2,1r)subscript𝑏𝑛𝑚𝑟subscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1𝑟\displaystyle b_{n,m}(r)=J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,1}r)
an~(r)~subscript𝑎𝑛𝑟\displaystyle\tilde{a_{n}}(r) =\displaystyle= a~n,m(r)=i(ωn,m2,1)1an,mD(r)subscript~𝑎𝑛𝑚𝑟isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscriptsubscript𝑎𝑛𝑚𝐷𝑟\displaystyle\tilde{a}_{n,m}(r)={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}a_{n,m}^{D}(r)
=ωn1,0(ωn,m2,1)1r1bn,m(r)absentsuperscriptsubscript𝜔𝑛1.0superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscript𝑟1subscript𝑏𝑛𝑚𝑟\displaystyle=-\omega_{n}^{1,0}(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}r^{-1}b_{n,m}(r)
d~n(r)subscript~𝑑𝑛𝑟\displaystyle\tilde{d}_{n}(r) =\displaystyle= d~n,m(r)=i(ωn,m2,1)1dn,mD(r)subscript~𝑑𝑛𝑚𝑟isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscriptsubscript𝑑𝑛𝑚𝐷𝑟\displaystyle\tilde{d}_{n,m}(r)={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}d_{n,m}^{D}(r)
=i(ωn,m2,1)1bn,m(r)absentisuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscriptsubscript𝑏𝑛𝑚𝑟\displaystyle={\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}b_{n,m}^{\prime}(r)

oder ω>0𝜔0\omega>0 beliebig und

bn=a~n=d~n=0.subscript𝑏𝑛subscript~𝑎𝑛subscript~𝑑𝑛0\displaystyle b_{n}=\tilde{a}_{n}=\tilde{d}_{n}=0\ .

Herr Professor Dr. Hans Volkmer, University of Wisconsin, Milwaukee/USA konnte während seines Gastaufenthaltes in Essen zeigen, daß auch die Funktionen Jn1/2superscriptsubscript𝐽𝑛12J_{n-1/2}^{\prime}, nN𝑛Nn\in{\rm N} keine gemeinsamen Nullstellen haben: Er ging den Weg von [22, Seite 203], wobei er investieren mußte, daß auch die Nullstellen der Jn1/2superscriptsubscript𝐽𝑛12J_{n-1/2}^{\prime} transzendente Zahlen sind ([26, Seite 217]). Damit zerfallen auch die Reihen aus (350)350(\ref{drittreihe}) und (351)351(\ref{viertreihe}) in eine Komponente.   
Im Fall q=2𝑞2q=2 folgt aus (138)138(\ref{risth}), daß der Raum D02,Γ2(S)superscriptsubscript𝐷02subscriptΓ2𝑆D_{0}^{2,\Gamma_{2}}(S) und damit auch die Orthonormalsysteme verschwinden. Wir erhalten:

Satz 8.4


  1. i)

    Bis auf normierende Konstanten gelten

    En,m2,0(r,φ)superscriptsubscript𝐸𝑛𝑚2.0𝑟𝜑\displaystyle E_{n,m}^{2,0}(r,\varphi) =\displaystyle= τˇJn12(ωn,m2,0r)cos((n12)φ)ˇ𝜏subscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0𝑟𝑛12𝜑\displaystyle\check{\tau}J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,0}r)\cos((n-\frac{1}{2})\varphi)\mbox{ } (353)
    Hn,m2,0(r,φ)superscriptsubscript𝐻𝑛𝑚2.0𝑟𝜑\displaystyle H_{n,m}^{2,0}(r,\varphi) =\displaystyle= ρˇi(ωn,m2,0)1(Jn12(ωn,m2,0r))cos((n12)φ)ˇ𝜌isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscriptsubscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0𝑟𝑛12𝜑\displaystyle\check{\rho}{\rm i\,}(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}(J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,0}r))^{\prime}\cos((n-\frac{1}{2})\varphi) (354)
    \displaystyle- τˇi(n12)(ωn,m2,0)1r1Jn12(ωn,m2,0r)sin((n12)φ)dφˇ𝜏i𝑛12superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.01superscript𝑟1subscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0𝑟𝑛12𝜑d𝜑\displaystyle\check{\tau}{\rm i\,}(n-\frac{1}{2})(\omega_{n,m}^{2,0})^{-1}r^{-1}J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,0}r)\sin((n-\frac{1}{2})\varphi){\rm d\varphi}\mbox{ }
    En,m2,1(r,φ)superscriptsubscript𝐸𝑛𝑚2.1𝑟𝜑\displaystyle E_{n,m}^{2,1}(r,\varphi) =\displaystyle= ρˇ(n12)(ωn,m2,1)1r1Jn12(ωn,m2,1r)cos((n12)φ)ˇ𝜌𝑛12superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscript𝑟1subscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1𝑟𝑛12𝜑\displaystyle-\check{\rho}(n-\frac{1}{2})(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}r^{-1}J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,1}r)\cos((n-\frac{1}{2})\varphi) (355)
    +\displaystyle+ τˇ(ωn,m2,1)1(Jn12(ωn,m2,1r))sin((n12)φ)dφˇ𝜏superscriptsuperscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.11superscriptsubscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1𝑟𝑛12𝜑d𝜑\displaystyle\check{\tau}(\omega_{n,m}^{2,1})^{-1}(J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,1}r))^{\prime}\sin((n-\frac{1}{2})\varphi){\rm d\varphi}\mbox{ }
    Hn,m2,1(r,φ)superscriptsubscript𝐻𝑛𝑚2.1𝑟𝜑\displaystyle H_{n,m}^{2,1}(r,\varphi) =\displaystyle= ρˇiJn12(ωn,m2,1r)sin((n12)φ)dφ.formulae-sequenceˇ𝜌isubscript𝐽𝑛12superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1𝑟𝑛12𝜑d𝜑\displaystyle-\check{\rho}{\rm i\,}J_{n-\frac{1}{2}}(\omega_{n,m}^{2,1}r)\sin((n-\frac{1}{2})\varphi){\rm d\varphi}\ .\mbox{ } (356)
  2. ii)

    Für q=2𝑞2q=2 sind die Orthonormalsysteme leer.

  3. iii)

    Die Eigenwerte ωn,m2,0superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.0\omega_{n,m}^{2,0} bzw. ωn,m2,1superscriptsubscript𝜔𝑛𝑚2.1\omega_{n,m}^{2,1} sind die positiven Nullstellen der Besselfunktion Jn1/2subscript𝐽𝑛12J_{n-1/2} bzw. Jn1/2superscriptsubscript𝐽𝑛12J_{n-1/2}^{\prime}.

Um die Güte der Lösungen zu untersuchen, betrachten wir zuerst mit der Polarkoordinatenabbildung

θ:(0,1)×(0,π)S(r,φ)(rcos(φ),rsin(φ))𝜃:0.10𝜋𝑆missing-subexpressionmissing-subexpression𝑟𝜑𝑟𝜑𝑟𝜑\displaystyle\begin{array}[]{ccccc}\theta&:&(0,1)\times(0,\pi)&\longrightarrow&S\\ {}\hfil&{}\hfil&(r,\varphi)&\longmapsto&{(r\cos(\varphi),r\sin(\varphi)})\end{array} (359)

und fC1(S)𝑓superscript𝐶1𝑆f\in C^{1}(S), θf(r,φ)=a(r)b(φ)superscript𝜃𝑓𝑟𝜑𝑎𝑟𝑏𝜑\theta^{*}f(r,\varphi)=a(r)b(\varphi) mit bC1([0,π])𝑏superscript𝐶10𝜋b\in C^{1}([0,\pi])

θ1f(r,φ)superscript𝜃subscript1𝑓𝑟𝜑\displaystyle\theta^{*}\partial_{1}f(r,\varphi) =\displaystyle= cos(φ)a(r)b(φ)r1sin(φ)a(r)b(φ)𝜑superscript𝑎𝑟𝑏𝜑superscript𝑟1𝜑𝑎𝑟superscript𝑏𝜑\displaystyle\cos(\varphi)a^{\prime}(r)b(\varphi)-r^{-1}\sin(\varphi)a(r)b^{\prime}(\varphi)\mbox{ } (360)
θ2f(r,φ)superscript𝜃subscript2𝑓𝑟𝜑\displaystyle\theta^{*}\partial_{2}f(r,\varphi) =\displaystyle= sin(φ)a(r)b(φ)+r1cos(φ)a(r)b(φ).𝜑superscript𝑎𝑟𝑏𝜑superscript𝑟1𝜑𝑎𝑟superscript𝑏𝜑\displaystyle\sin(\varphi)a^{\prime}(r)b(\varphi)+r^{-1}\cos(\varphi)a(r)b^{\prime}(\varphi)\ .

Bekannt ist, daß f𝑓f genau dann in H1(S)subscript𝐻1𝑆H_{1}(S) liegt, wenn

0π01r|θf(r,φ)|2drdφ,0π01r|θif(r,φ)|2drdφ<,i=1,2formulae-sequencesuperscriptsubscript0𝜋superscriptsubscript01𝑟superscriptsuperscript𝜃𝑓𝑟𝜑2drdifferential-d𝜑superscriptsubscript0𝜋superscriptsubscript01𝑟superscriptsuperscript𝜃subscript𝑖𝑓𝑟𝜑2drdifferential-d𝜑𝑖1.2\displaystyle\int_{0}^{\pi}\int_{0}^{1}r|\theta^{*}f(r,\varphi)|^{2}{\rm dr}\,{\rm d\varphi}\ ,\ \int_{0}^{\pi}\int_{0}^{1}r|\theta^{*}\partial_{i}f(r,\varphi)|^{2}{\rm dr}\,{\rm d\varphi}<\infty\ ,\ i=1,2\mbox{ } (361)

gilt. Insbesondere folgt (361)361(\ref{intkrit}) aus a(r)crν𝑎𝑟𝑐superscript𝑟𝜈a(r)\leq cr^{\nu}, a(r)crν1superscript𝑎𝑟𝑐superscript𝑟𝜈1a^{\prime}(r)\leq cr^{\nu-1} im Falle ν>0𝜈0\nu>0. Um die Komponentenfunktionen bezüglich kartesischer Koordinaten zu bestimmen, berechnen wir nach (54)54(\ref{taudx})

(r,φ)𝑟𝜑\displaystyle(r,\varphi) =\displaystyle= θ1(x)=(|x|,arc cos (x1|x|))superscript𝜃1𝑥𝑥arc cos subscript𝑥1𝑥\displaystyle\theta^{-1}(x)=(|x|,\mbox{\rm arc cos }(\frac{x_{1}}{|x|}))
(θ1)drsuperscriptsuperscript𝜃1dr\displaystyle(\theta^{-1})^{*}{\rm dr} =\displaystyle= x1|x|dx1+x2|x|dx2subscript𝑥1𝑥superscriptdx1subscript𝑥2𝑥superscriptdx2\displaystyle\frac{x_{1}}{|x|}{\rm dx}^{1}+\frac{x_{2}}{|x|}{\rm dx}^{2}
(θ1)dφsuperscriptsuperscript𝜃1d𝜑\displaystyle(\theta^{-1})^{*}{\rm d\varphi} =\displaystyle= x2|x|2dx1+x1|x|2dx2subscript𝑥2superscript𝑥2superscriptdx1subscript𝑥1superscript𝑥2superscriptdx2\displaystyle-\frac{x_{2}}{|x|^{2}}{\rm dx}^{1}+\frac{x_{1}}{|x|^{2}}{\rm dx}^{2}
(θ1)drdφsuperscriptsuperscript𝜃1drd𝜑\displaystyle(\theta^{-1})^{*}{\rm dr}\wedge{\rm d\varphi} =\displaystyle= 1|x|dx1dx2.1𝑥superscriptdx1superscriptdx2\displaystyle\frac{1}{|x|}{\rm dx}^{1}\wedge{\rm dx}^{2}\ .

Im Falle q=1𝑞1q=1 erhalten wir für F=ρˇfr+τˇfφdφ𝐹ˇ𝜌subscript𝑓𝑟ˇ𝜏subscript𝑓𝜑d𝜑F=\check{\rho}f_{r}+\check{\tau}f_{\varphi}{\rm d\varphi}

(θ1)F(x)superscriptsuperscript𝜃1𝐹𝑥\displaystyle(\theta^{-1})^{*}F(x) =\displaystyle= f1(x)dx1+f2(x)dx2subscript𝑓1𝑥superscriptdx1subscript𝑓2𝑥superscriptdx2\displaystyle f_{1}(x){\rm dx}^{1}+f_{2}(x){\rm dx}^{2}
mit f1(x)mit subscript𝑓1𝑥\displaystyle\mbox{ mit }f_{1}(x) :=assign\displaystyle:= (frθ1)(x)x1|x|(fφθ1)(x)x2|x|subscript𝑓𝑟superscript𝜃1𝑥subscript𝑥1𝑥subscript𝑓𝜑superscript𝜃1𝑥subscript𝑥2𝑥\displaystyle(f_{r}\circ\theta^{-1})(x)\frac{x_{1}}{|x|}-(f_{\varphi}\circ\theta^{-1})(x)\frac{x_{2}}{|x|}
f2(x)subscript𝑓2𝑥\displaystyle f_{2}(x) :=assign\displaystyle:= (frθ1)(x)x2|x|+(fφθ1)(x)x1|x|subscript𝑓𝑟superscript𝜃1𝑥subscript𝑥2𝑥subscript𝑓𝜑superscript𝜃1𝑥subscript𝑥1𝑥\displaystyle(f_{r}\circ\theta^{-1})(x)\frac{x_{2}}{|x|}+(f_{\varphi}\circ\theta^{-1})(x)\frac{x_{1}}{|x|}
(θf1)(r,φ)superscript𝜃subscript𝑓1𝑟𝜑\displaystyle(\theta^{*}f_{1})(r,\varphi) =\displaystyle= fr(r,φ)cos(φ)fφ(r,φ)sin(φ)subscript𝑓𝑟𝑟𝜑𝜑subscript𝑓𝜑𝑟𝜑𝜑\displaystyle f_{r}(r,\varphi)\cos(\varphi)-f_{\varphi}(r,\varphi)\sin(\varphi)\mbox{ } (362)
(θf2)(r,φ)superscript𝜃subscript𝑓2𝑟𝜑\displaystyle(\theta^{*}f_{2})(r,\varphi) =\displaystyle= fr(r,φ)sin(φ)+fφ(r,φ)cos(φ).subscript𝑓𝑟𝑟𝜑𝜑subscript𝑓𝜑𝑟𝜑𝜑\displaystyle f_{r}(r,\varphi)\sin(\varphi)+f_{\varphi}(r,\varphi)\cos(\varphi)\ .

Im Fall q=2𝑞2q=2 gilt für F=ρˇfr,φdφ𝐹ˇ𝜌subscript𝑓𝑟𝜑d𝜑F=\check{\rho}f_{r,\varphi}{\rm d\varphi}

(θ1)Fsuperscriptsuperscript𝜃1𝐹\displaystyle(\theta^{-1})^{*}F =\displaystyle= f1,2(x)dx1dx2subscript𝑓1.2𝑥superscriptdx1superscriptdx2\displaystyle f_{1,2}(x){\rm dx}^{1}\wedge{\rm dx}^{2}
mit f1,2(x)mit subscript𝑓1.2𝑥\displaystyle\mbox{ mit }f_{1,2}(x) :=assign\displaystyle:= (fr,φθ1)(x)subscript𝑓𝑟𝜑superscript𝜃1𝑥\displaystyle(f_{r,\varphi}\circ\theta^{-1})(x)
(θf1,2)(r,φ)superscript𝜃subscript𝑓1.2𝑟𝜑\displaystyle(\theta^{*}f_{1,2})(r,\varphi) =\displaystyle= fr,φ(r,φ).subscript𝑓𝑟𝜑𝑟𝜑\displaystyle f_{r,\varphi}(r,\varphi)\ .

Da im Fall q=0𝑞0q=0 die Komponentenfunktion nicht verändert wird, können wir uns nun den Ausdrücken (353)353(\ref{eh1}) bis (356)356(\ref{eh4}) zuwenden. Aus

(Jν(ωr))superscriptsubscript𝐽𝜈𝜔𝑟\displaystyle(J_{\nu}(\omega r))^{\prime} =\displaystyle= νrJν(ωr)Jν+1(ωr)ω,ω>0𝜈𝑟subscript𝐽𝜈𝜔𝑟subscript𝐽𝜈1𝜔𝑟𝜔𝜔0\displaystyle\frac{\nu}{r}J_{\nu}(\omega r)-J_{\nu+1}(\omega r)\omega\ ,\ \omega>0\mbox{ } (363)
|Jν(r)|subscript𝐽𝜈𝑟\displaystyle|J_{\nu}(r)| \displaystyle\leq rνu(r) mit uC([0,1]),u(r)>0formulae-sequencesuperscript𝑟𝜈𝑢𝑟 mit 𝑢subscript𝐶delimited-[]0.1𝑢𝑟0\displaystyle r^{\nu}u(r)\mbox{ mit }u\in C_{\infty}([0,1]),u(r)>0

([5, VII.2.(24)] bzw. [27, Seite 346]) und den Bemerkungen oben können wir schließen, daß die die Komponentenfunktionen der Transformationen aller Ausdrücke aus (353)353(\ref{eh1}) und (356)356(\ref{eh4}) in H1(S)subscript𝐻1𝑆H_{1}(S) liegen. Das gleiche gilt im Falle n2𝑛2n\geq 2 für die Ausdrücke in (354)354(\ref{eh2}) und (355)355(\ref{eh3}). Um eine Auslöschung irregulärer Anteile zu auszuschließen, betrachten wir den Fall n=1𝑛1n=1 in (354)354(\ref{eh2}). Bezeichnen wir mit frsubscript𝑓𝑟f_{r} den in der Zerlegung (363)363(\ref{jstrich}) irregulären Anteil des Normalenteils und mit fφsubscript𝑓𝜑f_{\varphi} den Tangentialteil, f1,f2subscript𝑓1subscript𝑓2f_{1},f_{2} die Koeffizienten bezüglich kartesischer Koordinaten (wie oben), so gilt mit c^:=1/2i(ω1,m2,0)1assign^𝑐12isuperscriptsuperscriptsubscript𝜔1𝑚2.01\hat{c}:=1/2\cdot{\rm i\,}(\omega_{1,m}^{2,0})^{-1}

fr(r,φ)subscript𝑓𝑟𝑟𝜑\displaystyle f_{r}(r,\varphi) =\displaystyle= c^1rJ1/2(ω1,m2,0r)cos(12φ)^𝑐1𝑟subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟12𝜑\displaystyle\hat{c}\frac{1}{r}J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)\cos(\frac{1}{2}\varphi)
fφ(r,φ)subscript𝑓𝜑𝑟𝜑\displaystyle f_{\varphi}(r,\varphi) =\displaystyle= c^1rJ1/2(ω1,m2,0r)sin(12φ).^𝑐1𝑟subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟12𝜑\displaystyle-\hat{c}\frac{1}{r}J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)\sin(\frac{1}{2}\varphi)\ .

Aus (362)362(\ref{thetaf1}) und den Additionstheoremen folgt

(θf1)(r,φ)superscript𝜃subscript𝑓1𝑟𝜑\displaystyle(\theta^{*}f_{1})(r,\varphi) =\displaystyle= c^1rJ1/2(ω1,m2,0r)cos(12φ)^𝑐1𝑟subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟12𝜑\displaystyle\hat{c}\frac{1}{r}J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)\cos(-\frac{1}{2}\varphi)

und aus (360)360(\ref{thetad1f}) (bis auf reguläre Terme)

θ1f1(r,φ)superscript𝜃subscript1subscript𝑓1𝑟𝜑\displaystyle\theta^{*}\partial_{1}f_{1}(r,\varphi) \displaystyle\cong c^(J1/2(ω1,m2,0r)r2+12J1/2(ω1,m2,0r)r2)cos(φ)cos(12φ)^𝑐subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟superscript𝑟212subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟superscript𝑟2𝜑12𝜑\displaystyle\hat{c}(-\frac{J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)}{r^{2}}+\frac{1}{2}\frac{J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)}{r^{2}})\cos(\varphi)\cos(-\frac{1}{2}\varphi)
+12c^J1/2(ω1,m2,0r)r2sin(φ)sin(12φ))\displaystyle+\frac{1}{2}\hat{c}\frac{J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)}{r^{2}}\sin(\varphi)\sin(-\frac{1}{2}\varphi))
=\displaystyle= 12c^J1/2(ω1,m2,0r)r2cos(12φ)12^𝑐subscript𝐽12superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟superscript𝑟212𝜑\displaystyle-\frac{1}{2}\hat{c}\frac{J_{1/2}(\omega_{1,m}^{2,0}r)}{r^{2}}\cos(\frac{1}{2}\varphi)
=\displaystyle= cr3/2sin(ω1,m2,0r)rcos(12φ),𝑐superscript𝑟32superscriptsubscript𝜔1𝑚2.0𝑟𝑟12𝜑\displaystyle cr^{-3/2}\frac{\sin(\omega_{1,m}^{2,0}r)}{r}\cos(\frac{1}{2}\varphi)\ ,

wobei wir

J1/2(r)=cr1/2sin(r)rsubscript𝐽12𝑟𝑐superscript𝑟12𝑟𝑟\displaystyle J_{1/2}(r)=cr^{1/2}\frac{\sin(r)}{r}

nach [5, VII,(25)] benutzt haben. Da hiermit die Bedingung (361)361(\ref{intkrit}) verletzt ist, liegen die Transformationen der H1,m2,0superscriptsubscript𝐻1𝑚2.0H_{1,m}^{2,0} nicht in H11(S)superscriptsubscript𝐻11𝑆H_{1}^{1}(S). Analog verfahren wir mit (355)355(\ref{eh3}) und erhalten:

Satz 8.5


Bis auf H1,m2,0superscriptsubscript𝐻1𝑚2.0H_{1,m}^{2,0} und E1,m2,1superscriptsubscript𝐸1𝑚2.1E_{1,m}^{2,1}, mN𝑚Nm\in{\rm N} liegen die Komponentenfunktionen der Transformationen aller Ausdrücke aus (353)353(\ref{eh1}) bis (356)356(\ref{eh4}) in H1(S)subscript𝐻1𝑆H_{1}(S).

Danksagung

Ich bedanke mich bei Herrn Professor Dr. Norbert Weck und Herrn Professor Dr. Karl-Josef Witsch für zahlreiche Diskussionen und die Betreuung meiner Dissertation.

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Symbole

\displaystyle\vspace{-1.0cm}* 38
\displaystyle\wedge 2.2
direct-sum\displaystyle\oplus 2.1
||\displaystyle|\cdot| 2.1
absent\displaystyle\subset\subset 2.1
||||Hm(S)\displaystyle||\cdot||_{H_{m}(S)} 2.1
||||Hmq(S)\displaystyle||\cdot||_{H_{m}^{q}(S)} 73
||||R1/2q(S),||||D1/2q(S)\displaystyle||\cdot||_{{R}_{-1/2}^{q}(S)},||\cdot||_{{D}_{-1/2}^{q}(S)} 2.6
||||Lp(S)\displaystyle||\cdot||_{L_{p}(S)} 2.1
||±\displaystyle|\cdot|_{\pm} 3.3
<,>L2(S)\displaystyle<\cdot,\cdot>_{L_{2}(S)} 2.1
<,>q,S\displaystyle<\cdot,\cdot>_{q,S} 2.4
<,>Rq(S),<,>Dq(S)\displaystyle<\cdot,\cdot>_{R^{q}(S)},<\cdot,\cdot>_{D^{q}(S)} 2.5
<,>Rq(S)Dq(S)\displaystyle<\cdot,\cdot>_{R^{q}(S)\cap D^{q}(S)} 2.9
<,>Hmq(S)\displaystyle<\cdot,\cdot>_{{H}_{-m}^{q}(S)} 2.6
<,>q\displaystyle<\cdot,\cdot>_{{\cal L}^{q}} 2.8
<,>±\displaystyle<\cdot,\cdot>_{{}_{\pm}} 3.3
<,>μ,q,S\displaystyle<\cdot,\cdot>_{\mu,q,S} 3
<,>l2(ρ,R)\displaystyle<\cdot,\cdot>_{{{\rm l}}_{2}(\rho,R)} 3
γNsubscript𝛾𝑁\displaystyle\gamma_{N} 5.1
γNΓ2superscriptsubscript𝛾𝑁subscriptΓ2\displaystyle\gamma_{N}^{\Gamma_{2}} 5.6
γˇNsubscriptˇ𝛾𝑁\displaystyle\check{\gamma}_{N} ii)
γTsubscript𝛾𝑇\displaystyle\gamma_{T} 5.1
γTΓ1superscriptsubscript𝛾𝑇subscriptΓ1\displaystyle\gamma_{T}^{\Gamma_{1}} 5.5
γˇTsubscriptˇ𝛾𝑇\displaystyle\check{\gamma}_{T} i)
δ𝛿\displaystyle\delta 2.2
δi,jsubscript𝛿𝑖𝑗\displaystyle\delta_{i,j} 2.1
ϵ,ϵτ,ϵτqitalic-ϵsubscriptitalic-ϵ𝜏subscriptsuperscriptitalic-ϵ𝑞𝜏\displaystyle\epsilon,\epsilon_{\tau},\epsilon^{q}_{\tau} 2.2
ηssubscript𝜂𝑠\displaystyle\eta_{s} 2.19
κq,κqsubscript𝜅𝑞subscriptsuperscript𝜅𝑞\displaystyle\kappa_{q},\kappa^{\prime}_{q} 2.1
μ,μτ,μτq𝜇subscript𝜇𝜏subscriptsuperscript𝜇𝑞𝜏\displaystyle\mu,\mu_{\tau},\mu^{q}_{\tau} 2.2
ρ𝜌\displaystyle\rho 2.8
ρˇˇ𝜌\displaystyle\check{\rho} 2.8
σ(I)𝜎𝐼\displaystyle\sigma(I) 2.1
σq,σqsubscript𝜎𝑞subscriptsuperscript𝜎𝑞\displaystyle\sigma_{q},\sigma^{\prime}_{q} 2.1
τ𝜏\displaystyle\tau 2.8
τˇˇ𝜏\displaystyle\check{\tau} 2.8
τsubscript𝜏\displaystyle\tau_{*} 2.2
τsuperscript𝜏\displaystyle\tau^{*} 48
ansubscript𝑎𝑛\displaystyle a_{n} 207
anR,anDsuperscriptsubscript𝑎𝑛𝑅superscriptsubscript𝑎𝑛𝐷\displaystyle a_{n}^{R},a_{n}^{D} 213
Asuperscript𝐴\displaystyle A^{*} 2.1
Aqsuperscript𝐴𝑞\displaystyle A^{q} 2.2
bnsubscript𝑏𝑛\displaystyle b_{n} 207
bnR,bnDsuperscriptsubscript𝑏𝑛𝑅superscriptsubscript𝑏𝑛𝐷\displaystyle b_{n}^{R},b_{n}^{D} 213
cnsubscript𝑐𝑛\displaystyle c_{n} 207
cnR,cnDsuperscriptsubscript𝑐𝑛𝑅superscriptsubscript𝑐𝑛𝐷\displaystyle c_{n}^{R},c_{n}^{D} 213
Cm(S)subscript𝐶𝑚𝑆\displaystyle C_{m}(S) 2.2
Cmq(S)superscriptsubscript𝐶𝑚𝑞𝑆\displaystyle C_{m}^{q}(S) 2.2
C(S)mq\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{C}}{}_{m}^{q}(S) 2.2
Cmq(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑚𝑞¯𝑆\displaystyle C_{m}^{q}(\overline{S}) 2.2
Cq,Γ(S¯)superscriptsubscript𝐶𝑞Γ¯𝑆\displaystyle C_{\infty}^{q,\Gamma}(\overline{S}) 2.5
CR(S),CR(S,γ1,γ2)subscript𝐶𝑅𝑆subscript𝐶𝑅𝑆subscript𝛾1subscript𝛾2\displaystyle C_{R}(S),C_{R}(S,\gamma_{1},\gamma_{2}) 2.8
dd\displaystyle{\rm d} 41
D𝐷\displaystyle D 2.21
dMsubscript𝑑𝑀\displaystyle d_{M} 2.2
dnsubscript𝑑𝑛\displaystyle d_{n} 207
dnR,dnDsuperscriptsubscript𝑑𝑛𝑅superscriptsubscript𝑑𝑛𝐷\displaystyle d_{n}^{R},d_{n}^{D} 213
DivDiv\displaystyle{\rm Div} 2.8
Dq,Γ2(S)superscript𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle D^{q,\Gamma_{2}}(S) 2.5
D^q,Γ2(S)superscript^𝐷𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}(S) 2.5
Dq(S),Do(S)q\displaystyle D^{q}(S),\stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}(S) 2.5
D0q(S),Do(S)0q\displaystyle D^{q}_{0}(S),\stackrel{{\scriptstyle o}}{{D}}{}^{q}_{0}(S) 2.5
D0q,Γ2(S),D^0q,Γ2(S)subscriptsuperscript𝐷𝑞subscriptΓ20𝑆subscriptsuperscript^𝐷𝑞subscriptΓ20𝑆\displaystyle D^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S),\hat{D}^{q,\Gamma_{2}}_{0}(S) 2.5
D1/2q(S)superscriptsubscript𝐷12𝑞𝑆\displaystyle{D}_{-1/2}^{q}(S) 2.6
D1/2q,Γ1(S)superscriptsubscript𝐷12𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle D_{-1/2}^{q,\Gamma_{1}}(\partial S) 5.6
D(f)𝐷𝑓\displaystyle D(f) 2.1
D–Gebiet 2.17
div 100ff,2.5,2.6100𝑓𝑓2.52.6\displaystyle\ref{dddiv}ff,\ref{pxdivzw},\ref{pxdefhminus}
DivDiv\displaystyle{\rm Div} 2.8
dxisuperscriptdx𝑖\displaystyle{\rm dx}^{i} 2.2
dxIsuperscriptdx𝐼\displaystyle{\rm dx}^{I} 37
Enqsuperscriptsubscript𝐸𝑛𝑞\displaystyle E_{n}^{q} 3.9
\displaystyle{\cal F} 2.1
q,Rqsuperscript𝑞subscriptsuperscript𝑞𝑅\displaystyle{\cal L}^{q},{\cal L}^{q}_{R} 2.8
Hm(S)subscript𝐻𝑚𝑆\displaystyle H_{m}(S) 2.1
Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle H_{m}^{q}(S) 2.4
H(S)mq\displaystyle\stackrel{{\scriptstyle\circ}}{{H}}{}_{m}^{q}(S) 2.6
Hsq,Γ2(S)superscriptsubscript𝐻𝑠𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle H_{s}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) 5.2
Hmq(S)superscriptsubscript𝐻𝑚𝑞𝑆\displaystyle{H}_{-m}^{q}(S) 2.6
Hsq,Γ2(S)superscriptsubscript𝐻𝑠𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle H_{-s}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) 5.2
Hnqsuperscriptsubscript𝐻𝑛𝑞\displaystyle H_{n}^{q} 3.9
Isuperscript𝐼\displaystyle I^{\prime} 2.1
(I,J)𝐼𝐽\displaystyle(I,J) 2.1
|I|,Ij,I+j𝐼𝐼𝑗𝐼𝑗\displaystyle|I|,I-j,I+j 2.1
𝒥𝒥\displaystyle{\cal J} 2.1
Jqsuperscript𝐽𝑞\displaystyle J^{q} 5.1
l2(ρ,R)subscriptl2𝜌𝑅\displaystyle{{\rm l}}_{2}(\rho,R) 3
Lp(S)subscript𝐿𝑝𝑆\displaystyle L_{p}(S) 2.1
L2,N(I)subscript𝐿2𝑁𝐼\displaystyle L_{2,N}(I) 2.8
L2q(S)superscriptsubscript𝐿2𝑞𝑆\displaystyle L_{2}^{q}(S) 2.4
L2,μq(S)superscriptsubscript𝐿2𝜇𝑞𝑆\displaystyle L_{2,\mu}^{q}(S) 3
m𝑚\displaystyle m 2.8
M^^𝑀\displaystyle\hat{M} 2.21
\displaystyle{\cal M} 2.2
Dsubscript𝐷\displaystyle{\cal M}_{D} 2.17
N𝑁\displaystyle N 89
Nqsuperscript𝑁𝑞\displaystyle N^{q} 3.9
Nˇˇ𝑁\displaystyle\check{N} 2.4
R^^𝑅\displaystyle\hat{R} 2.8
R(f)𝑅𝑓\displaystyle R(f) 2.1
Rq,Γ1(S)superscript𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}(S) 2.5
R^q,Γ1(S)superscript^𝑅𝑞subscriptΓ1𝑆\displaystyle\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}(S) 2.5
Rq(S),Ro(S)q\displaystyle R^{q}(S),\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}(S) 2.5
R0q(S),Ro(S)0q\displaystyle R^{q}_{0}(S),\stackrel{{\scriptstyle o}}{{R}}{}^{q}_{0}(S) 2.5
R0q,Γ1(S),R^0q,Γ1(S)subscriptsuperscript𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆subscriptsuperscript^𝑅𝑞subscriptΓ10𝑆\displaystyle R^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S),\hat{R}^{q,\Gamma_{1}}_{0}(S) 2.5
R1/2q(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞𝑆\displaystyle{R}_{-1/2}^{q}(S) 2.6
R1/2q,Γ2(S)superscriptsubscript𝑅12𝑞subscriptΓ2𝑆\displaystyle R_{-1/2}^{q,\Gamma_{2}}(\partial S) 5.2
rot 97ff,2.5,2.697𝑓𝑓2.52.6\displaystyle\ref{rrrot}ff,\ref{pxrotzw},\ref{pxdefhminus}
RotRot\displaystyle{\rm Rot} 2.8
𝒮(q,N)𝒮𝑞𝑁\displaystyle{\cal S}(q,N) 2.1
Srotsubscript𝑆rot\displaystyle S_{\mbox{{\tiny rot}}} 4.2
Sdivsubscript𝑆div\displaystyle S_{\mbox{{\tiny div}}} 4.2
S–Gebiet iii)
T𝑇\displaystyle T i)
Tˇˇ𝑇\displaystyle\check{T} 2.8
T^^𝑇\displaystyle\hat{T} 2.8
𝒯Mx𝒯subscript𝑀𝑥\displaystyle{\cal T}M_{x} 2.2
𝒯xsubscript𝒯𝑥\displaystyle{\cal T}_{x} 2.2
UN+,,0(R)superscriptsubscript𝑈𝑁.0𝑅\displaystyle U_{N}^{+,-,0}(R) 2.3
(V,h)𝑉\displaystyle(V,h) 2.2
ξksubscript𝜉𝑘\displaystyle\xi_{k} 2.3
X𝑋\displaystyle X 2.8
yjqsuperscriptsubscript𝑦𝑗𝑞\displaystyle y_{j}^{q} 5.1
Yq,Yiqsuperscript𝑌𝑞superscriptsubscript𝑌𝑖𝑞\displaystyle Y^{q},Y_{i}^{q} 5.4
Z–Gebiet 3.1