\newindex

BbdxbndStichwortverzeichnis\newindexSsdxsndSymbolverzeichnis

Mathematik
Unbeschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen

Inaugural-Dissertation

zur Erlangung des Doktorgrades

der Naturwissenschaften im Fachbereich

Mathematik und Informatik

der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

vorgelegt von

Hendrik Schlieter
aus Kiel

– 2009 –

Dekan: Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Cuntz
Erster Gutachter: apl. Prof. Dr. Wend Werner
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Siegfried Echterhoff
Tag der mündlichen Prüfung: 8. Juli 2009
Tag der Promotion: 8. Juli 2009

Einleitung

Unbeschränkte Multiplikatoren spielen eine wichtige Rolle in der Mathematik, beispielsweise im Spektralsatz für unbeschränkte, selbstadjungierte Operatoren oder in Verbindung mit Differentialoperatoren. Auch bei Berechnungen in der Quantenphysik treten oft unbeschränkte Größen auf, die durch unbeschränkte Operatoren dargestellt werden.

Unter unbeschränkten Multiplikatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln versteht man üblicherweise die sogenannten regulären Operatoren. Die Definition eines solchen Operators geht auf A. Connes zurück, der in [Con81] selbstadjungierte reguläre Operatoren auf Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren einführt und diese Operatoren selbstadjungierte unbeschränkte Multiplikatoren nennt.

S. L. Woronowicz definiert in [Wor91] allgemeine reguläre Operatoren auf Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren. Diese Operatoren kann man auch auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln betrachten, wie beispielsweise von E. C. Lance ([Lan95]) oder J. Kustermans ([Kus97]) durchgeführt.

Die regulären Operatoren sind wichtig in der Theorie der nicht-kompakten Quantengruppen (siehe zum Beispiel [Wor91], [WN92] und [Wor95]). So werden verschiedene nicht-kompakte Quantengruppen von regulären Operatoren der zugrundeliegenden Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra erzeugt, und auch die Komultiplikation lässt sich mit Hilfe dieser Erzeuger beschreiben. Außerdem kann man in Kasparovs bivarianter KK𝐾𝐾KK-Theorie KK(A,B)𝐾𝐾𝐴𝐵KK(A,B) mit Hilfe unbeschränkter Kasparov-Moduln definieren und benutzt dafür reguläre Operatoren (siehe [BJ83]).

Einen weiteren Zugang zu unbeschränkten Multiplikatoren auf Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren studieren A. J. Lazar und D. C. Taylor in [LT76]. Sie betrachten die Multiplikatoralgebra (Algebra der Bizentralisatoren) des Pedersen-Ideals. Wie C. Webster in [Web04] feststellt, umfassen die regulären Operatoren die Multiplikatoren des Pedersen-Ideals.

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Theorie der unbeschränkten Multiplikatoren von Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln auf die wesentlich größere Klasse der Operatorräume fortzusetzen. Bekanntlich trägt jeder Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul eine kanonische Operatorraumstruktur. Da ein Operatorraum weniger Struktur als ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul besitzt, ist nicht ohne weiteres ersichtlich, wie man die Definition eines regulären Operators auf Operatorräume übertragen kann.

Es gelingt uns, unbeschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen so zu definieren, dass diese Multiplikatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln, versehen mit der kanonischen Operatorraumstruktur, mit den regulären Operatoren übereinstimmen, also eine Verallgemeinerung der regulären Operatoren auf Operatorräume sind. Außerdem enthalten die unbeschränkten Multiplikatoren auf einem Operatorraum die beschränkten, von links adjungierbaren Multiplikatoren. Des weiteren werden verschiedene Eigenschaften unbeschränkter Multiplikatoren untersucht und intrinsische Charakterisierungen sowie Anwendungen angegeben.

Im folgenden schildern wir die Struktur der Arbeit und den Inhalt der einzelnen Kapitel.

Im ersten Abschnitt von Kapitel 1 werden Grundlagen der Theorie der regulären Operatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln wiederholt. Neu ist hier eine Variante des Satzes von Stone für Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln, die im zweiten Abschnitt bewiesen wird. Es stellt sich heraus, dass man die schiefadjungierten regulären Operatoren als Erzeuger bestimmter C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen charakterisieren kann. Zusammenhänge zwischen regulären Operatoren auf E𝐸E und auf EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E werden im darauffolgenden Abschnitt untersucht. Zusammen mit dem hier bewiesenen Satz von Stone wird dies im dritten Kapitel verwendet, um zu zeigen, dass die unbeschränkten Multiplikatoren auf einem Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul mit den regulären Operatoren übereinstimmen. Im letzten Abschnitt werden die Multiplikatoren des Pedersen-Ideals behandelt.

In Kapitel 2 wird zunächst an Grundlagen der Theorie der Operatorräume erinnert. So werden mehrere Beispiele für Operatorräume vorgestellt und unitale Operatorsysteme behandelt. Ferner werden wichtige Eigenschaften zu injektiven Operatorräumen und ternären Ringen von Operatoren zusammengetragen. Im vorletzten Abschnitt wird auf selbstadjungierte Operatorräume eingegangen. Neu ist hier das Studium der injektiven Hülle solcher Operatorräume im letzten Abschnitt.

Das dritte Kapitel ist der zentrale Teil dieser Arbeit. Hier werden verschiedene Begriffe von unbeschränkten Multiplikatoren auf einem Operatorraum jeweils mit Hilfe von C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen) definiert. Es werden verschiedene Eigenschaften dieser Multiplikatoren untersucht und intrinsische Charakterisierungen bewiesen. Beispielsweise ist A𝐴A genau dann ein unbeschränkter Multiplikator, wenn eine unbeschränkter Operator B𝐵B in X𝑋X derart existiert, dass (0iA00iB00000000000)0i𝐴00i𝐵00000000000\left(\begin{smallmatrix}0&\mathrm{i}A&0&0\\ \mathrm{i}B&0&0&0\\ 0&0&0&0\\ 0&0&0&0\end{smallmatrix}\right) eine vollständig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf dem Spaltenoperatorraum C4(X)subscript𝐶4𝑋C_{4}(X) erzeugt.

Somit ist von Interesse, wann ein Operator Erzeuger einer vollständig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe ist. Eine Charakterisierung hierfür wird im vierten Abschnitt gegeben, in dem die Sätze von Hille-Yosida und von Lumer-Phillips auf Operatorräume übertragen werden. Ferner werden unbeschränkte Multiplikatoren von einem Operatorraum X𝑋X auf die ternäre Hülle von X𝑋X und auf einen Hilbertraum übertragen. Des weiteren wird eine Reihe von Anwendungen angegeben. Zum Beispiel wird ein Resultat aus der Störungstheorie regulärer Operatoren von S. Damaville ([Dam04]) auf Operatorräume verallgemeinert.

In Anhang A wird an beschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen erinnert, genauer an Linksmultiplikatoren und von links adjungierbare Multiplikatoren.

Grundlagen der Theorie der C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen werden in Anhang B behandelt.

Danksagung

Ich danke allen, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Mein ganz besonderer Dank gilt apl. Prof. Dr. Wend Werner für die Betreuung meiner Promotion. Sein stetes Interesse und viele anregende Diskussionen haben mich angespornt.

Außerdem möchte ich mich bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Funktionalanalysis, Operatoralgebren und Nichtkommutative Geometrie bedanken, insbesondere bei Prof. Dr. Dr. h. c. Joachim Cuntz und Prof. Dr. Siegfried Echterhoff. Des weiteren danke ich Prof. Dr. Reimar Wulkenhaar. Ferner gilt mein Dank allen Kollegen aus dem SFB Geometrische Strukturen in der Mathematik. Insbesondere möchte ich Ralf Kasprowitz, Erik Müller und Dr. Walther Paravicini hervorheben, des weiteren Klaus Loerke, Katharina Neumann, Dr. Thomas Timmermann und Moritz Weber. Weiter danke ich Kyung-huy Moon, Alexander Ullmann und den Kollegen aus dem Blauen Pavillon, insbesondere Dr. Steve Brüske, Dr. Daniel Epping, Christian Kappen und Dr. Christian Wahle. Bei Dennis Bohle möchte ich mich für viele anregende Diskussionen bedanken. Für fachliche und finanzielle Unterstützung danke ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ferner gilt mein Dank meinen Eltern für ihre vielfältige Unterstützung und allen anderen, die mir im Verlauf der Promotion besonderen Rückhalt gegeben haben.

Notation

Es sei \mathbb{N} die Menge der natürlichen Zahlen ohne 00 und 0:={0}assignsubscript00\mathbb{N}_{0}:=\mathbb{N}\cup\{0\}. Für alle n𝑛n\in\mathbb{N} sei n    :={1,,n}assign n    1𝑛\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=2.58334pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}:=\{1,\dots,n\}. Mit 𝟙1\mathbbm{1} wird die Funktion auf \mathbb{R}, die konstant 111 ist, bezeichnet.

Sei V𝑉V ein \mathbb{C}-Vektorraum und WV𝑊𝑉W\subseteq V. Der komplexe Vektorraumaufspann von W𝑊W in V𝑉V wird mit linWlin𝑊\operatorname{lin}W notiert. Ist V𝑉V ein normierter Raum, so setze lin¯W:=linW¯assign¯lin𝑊¯lin𝑊\overline{\operatorname{lin}}\,W:=\overline{\operatorname{lin}W}.

Sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine Algebra und G𝔄𝐺𝔄G\subseteq\mathfrak{A} eine Teilmenge. Als alg(G)alg𝐺\operatorname{alg}(G) schreiben wir die von G𝐺G in 𝔄𝔄\mathfrak{A} erzeugte Algebra. Das Einselement einer unitalen Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} wird mit e𝔄subscript𝑒𝔄e_{\mathfrak{A}} bezeichnet.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y, Z𝑍Z normierte Räume, und es sei eine Paarung X×YZ𝑋𝑌𝑍X\times Y\to Z gegeben, die wir als Abbildung (x,y)xymaps-to𝑥𝑦𝑥𝑦(x,y)\mapsto xy notieren. Seien MX𝑀𝑋M\subseteq X und NY𝑁𝑌N\subseteq Y. Es sei definiert

[MN]:=lin{xy;xM,yN}undMN:=[MN]¯.formulae-sequenceassigndelimited-[]𝑀𝑁lin𝑥𝑦𝑥𝑦𝑥𝑦undassigndelimited-[]𝑀𝑁lin𝑥𝑦𝑥𝑦𝑥𝑦und[MN]:=\operatorname{lin}\{xy\,;\;x\in M,y\in N\}\quad\text{und}\quad MN:=\overline{[MN]}.

Für alle xX𝑥𝑋x\in X und r0𝑟subscriptabsent0r\in\mathbb{R}_{\geq 0} sei mit BX(x,r)subscript𝐵𝑋𝑥𝑟B_{X}(x,r) (bzw. B¯X(x,r)subscript¯𝐵𝑋𝑥𝑟\overline{B}_{X}(x,r)) die offene (bzw. abgeschlossene) Kugel in X𝑋X um x𝑥x mit Radius r𝑟r bezeichnet. Die Menge der stetigen, linearen Abbildungen von X𝑋X nach Y𝑌Y wird mit L(X,Y)𝐿𝑋𝑌L(X,Y) abgekürzt, die Menge der kompakten Operatoren von X𝑋X nach Y𝑌Y mit 𝒦(X,Y)𝒦𝑋𝑌\mathcal{K}(X,Y). Setze L(X):=L(X,X)assign𝐿𝑋𝐿𝑋𝑋L(X):=L(X,X) und 𝒦(X):=𝒦(X,X)assign𝒦𝑋𝒦𝑋𝑋\mathcal{K}(X):=\mathcal{K}(X,X).

Für eine Abbildung A𝐴A wird mit D(A)𝐷𝐴D(A) der Definitionsbereich von A𝐴A notiert.

Sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Mit l(𝔄)subscript𝑙𝔄\mathcal{M}_{l}(\mathfrak{A}) wird die Menge der Linksmultiplikatoren auf 𝔄𝔄\mathfrak{A} bezeichnet und mit 𝔄0subscript𝔄absent0{\mathfrak{A}}_{\geq 0} die Menge der positiven Elemente von 𝔄𝔄\mathfrak{A}.

Unter einem Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul verstehen wir ein Rechts-Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul, dessen Skalarprodukt linear in der zweiten Variablen ist. Ebenso sei das Skalarprodukt eines Hilbertraumes linear in der zweiten Variablen.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Die Menge der adjungierbaren Abbildungen von E𝐸E nach F𝐹F wird als 𝔹(E,F)𝔹𝐸𝐹\mathbb{B}(E,F) notiert. Setze 𝔹(E):=𝔹(E,E)assign𝔹𝐸𝔹𝐸𝐸\mathbb{B}(E):=\mathbb{B}(E,E). Für alle xF𝑥𝐹x\in F und yE𝑦𝐸y\in E wird durch

θx,y:EF,zxy,zE,:subscript𝜃𝑥𝑦formulae-sequence𝐸𝐹𝐸𝐹\theta_{x,y}:E\to F,z\mapsto x{\langle y,z\rangle}_{E},

eine Abbildung in 𝔹(E,F)𝔹𝐸𝐹\mathbb{B}(E,F) definiert. Den abgeschlossenen, linearen Aufspann von {θx,y;xF,yE}formulae-sequencesubscript𝜃𝑥𝑦𝑥𝐹subscript𝜃𝑥𝑦𝑥𝐹\{\theta_{x,y}\,;\;x\in F,y\in E\} in 𝔹(E,F)𝔹𝐸𝐹\mathbb{B}(E,F) schreiben wir als 𝕂(E,F)𝕂𝐸𝐹\mathbb{K}(E,F). Setze 𝕂(E):=𝕂(E,E)assign𝕂𝐸𝕂𝐸𝐸\mathbb{K}(E):=\mathbb{K}(E,E).

Sei ΩΩ\Omega ein topologischer Raum. Mit C(Ω)𝐶ΩC(\Omega) wird die Menge der stetigen Funktionen von ΩΩ\Omega nach \mathbb{C} bezeichnet, mit Cb(Ω)subscript𝐶𝑏ΩC_{b}(\Omega) die Teilmenge der beschränkten, stetigen Funktionen von C(Ω)𝐶ΩC(\Omega) und mit Cc(Ω)subscript𝐶𝑐ΩC_{c}(\Omega) die Teilmenge der stetigen Funktionen mit kompaktem Träger von C(Ω)𝐶ΩC(\Omega). Ist ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum, so wird die Menge der im Unendlichen verschwindenden, stetigen Funktionen von ΩΩ\Omega nach \mathbb{C} als C0(Ω)subscript𝐶0ΩC_{0}(\Omega) notiert.

Kapitel 1 Unbeschränkte Multiplikatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln

In diesem Kapitel werden zunächst Grundlagen der Theorie der regulären Operatoren auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln behandelt. Anschließend wird eine Variante des Satzes von Stone für Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln bewiesen. Außerdem wird untersucht, wie reguläre Operatoren auf einem beliebigen Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul E𝐸E und auf EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E zusammenhängen. Zusammen mit der hier gezeigten Variante des Satzes von Stone wird in Kapitel 3 bewiesen, dass die unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren auf E𝐸E gleich den schiefadjungierten regulären Operatoren auf E𝐸E sind. Des weiteren wird an unbeschränkte Multiplikatoren des Pedersen-Ideals erinnert.

Generalvoraussetzung 1.1.

Sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra.

1.1 Reguläre Operatoren

Wir führen in diesem Abschnitt den Begriff des regulären Operators auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln ein. Reguläre Operatoren sind eine Verallgemeinerung dicht definierter, abgeschlossener Operatoren auf Hilberträumen. Es ist eine wesentliche Eigenschaft eines auf einem Hilbertraum H𝐻H dicht definierten, abgeschlossenen Operators T𝑇T, dass die Adjungierte Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert ist und dass 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T das Inverse eines beschränkten Operators auf H𝐻H ist, wobei mit 111 die Identitätsabbildung auf H𝐻H bezeichnet wird. Diese Eigenschaft besitzen dicht definierte, abgeschlossene Operatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln i. a. nicht, da nicht einmal jeder beschränkte Operator adjungierbar ist ([Lan95], S. 8). Daher verlangt man hier zusätzlich, dass Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert ist und dass 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T dichtes Bild hat, um eine reichhaltige Theorie zu erhalten.

Definitions-Proposition 1.2 ([Lan95], S. 95).

Seien E,F𝐸𝐹E,F Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}, sei T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\to F dicht definiert und 𝔄𝔄\mathfrak{A}-linear. Durch

D(T):={yF;zyExD(T):Tx,y=x,zy}assign𝐷superscript𝑇conditional-setformulae-sequence𝑦𝐹𝑦𝐹formulae-sequence𝑦𝐹𝑦𝐹D(T^{*}):=\bigl{\{}y\in F\,;\;\exists z_{y}\in E\,\,\forall x\in D(T):\langle Tx,y\rangle=\langle x,z_{y}\rangle\bigr{\}}

wird ein Untermodul von F𝐹F definiert. Für alle yD(T)𝑦𝐷superscript𝑇y\in D(T^{*}) ist das Element zysubscript𝑧𝑦z_{y} in der obigen Formel eindeutig bestimmt und wird mit Tysuperscript𝑇𝑦T^{*}y bezeichnet. Somit wird eine 𝔄𝔄\mathfrak{A}-lineare, abgeschlossene Abbildung T:D(T)FE:superscript𝑇𝐷superscript𝑇𝐹𝐸T^{*}:D(T^{*})\subseteq F\to E, genannt die Adjungierte von T𝑇T, definiert, die folgendes erfüllt:

x,Ty=Tx,y𝑥superscript𝑇𝑦𝑇𝑥𝑦\langle x,T^{*}y\rangle=\langle Tx,y\rangle

für alle xD(T)𝑥𝐷𝑇x\in D(T) und yD(T)𝑦𝐷superscript𝑇y\in D(T^{*}).

Definition 1.3.

Seien E,F𝐸𝐹E,F Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}.

  1. (i)

    Ein regulärer Operator von E𝐸E nach F𝐹F ist eine dicht definierte, abgeschlossene, 𝔄𝔄\mathfrak{A}-lineare Abbildung T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\rightarrow F so, dass Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert ist und 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T dichtes Bild hat.

  2. (ii)

    Die Menge der regulären Operatoren von E𝐸E nach F𝐹F wird mit (E,F)𝐸𝐹\mathcal{R}(E,F) bezeichnet. Setze (E):=(E,E)assign𝐸𝐸𝐸\mathcal{R}(E):=\mathcal{R}(E,E).

Für jeden regulären Operator T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\to F gilt: Bild(1+TT)=EBild1superscript𝑇𝑇𝐸\operatorname{Bild}(1+T^{*}T)=E ([Lan95], siehe den Beweis von Theorem 9.3).

Im Hilbertraum-Fall hat jeder dicht definierte, abgeschlossene Operator T𝑇T eine dicht definierte Adjungierte Tsuperscript𝑇T^{*}. In einem Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul E𝐸E muss man dies hingegen als Voraussetzung an den Operator stellen. Außerdem gilt für einen dicht definierten, abgeschlossenen Operator T𝑇T auf E𝐸E, dessen Adjungierte dicht definiert ist, i. a. nicht, dass 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T dichtes Bild hat (siehe beispielsweise [Lan95], S. 102–104). Daher wird auch dies in die Definition eines regulären Operators aufgenommen.

Da im Hilbertraum für alle dicht definierten, abgeschlossenen Operatoren T𝑇T stets 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T dichtes Bild hat, sind reguläre Operatoren eine Verallgemeinerung solcher Operatoren auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln. Beispielsweise sind gewisse Differentialoperatoren dicht definierte, abgeschlossene Operatoren auf einem Hilbertraum (siehe zum Beispiel [DS63]).

Die regulären Operatoren treten in der Theorie der nicht-kompakten Quantengruppen auf (siehe zum Beispiel [Wor91], [WN92] und [Wor95]). Eine Verallgemeinerung von regulären Operatoren, sogenannte semireguläre Operatoren, werden in [Pal99] untersucht.

Die Definition eines regulären Operators geht auf A. Connes zurück, der diese Operatoren selbstadjungierte unbeschränkte Multiplikatoren nennt und wie folgt auf Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren definiert:

Definition 1.4 (Vgl. [Con81], Definition 7).

Ein selbstadjungierter unbeschränkter Multiplikator auf 𝔄𝔄\mathfrak{A} ist ein dicht definierter, abgeschlossener Operator T:D(T)𝔄𝔄:𝑇𝐷𝑇𝔄𝔄T:D(T)\subseteq\mathfrak{A}\to\mathfrak{A} mit den Eigenschaften:

  1. (i)

    λ>0:λi,λiρ(T):𝜆subscriptabsent0𝜆i𝜆i𝜌𝑇\exists\lambda\in\mathbb{R}_{>0}:-\lambda\mathrm{i},\lambda\mathrm{i}\in\rho(T),

  2. (ii)

    yT(x)=T(y)xsuperscript𝑦𝑇𝑥𝑇superscript𝑦𝑥y^{*}T(x)=T(y)^{*}x für alle x,yD(T)𝑥𝑦𝐷𝑇x,y\in D(T).

Wie im Hilbertraum definiert man:

Definition 1.5.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Eine dicht definierte, 𝔄𝔄\mathfrak{A}-lineare Abbildung T:D(T)EE:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐸T:D(T)\subseteq E\to E heißt

  1. (i)

    symmetrisch, falls TT𝑇superscript𝑇T^{*}\supseteq T gilt,

  2. (ii)

    selbstadjungiert, falls T=Tsuperscript𝑇𝑇T^{*}=T ist, und

  3. (iii)

    schiefadjungiert, falls T=Tsuperscript𝑇𝑇T^{*}=-T gilt.

Auf jeder Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔅𝔅\mathfrak{B} wird durch

x,y𝔅:=xyassignsubscript𝑥𝑦𝔅superscript𝑥𝑦{\langle x,y\rangle}_{\mathfrak{B}}:=x^{*}y

für alle x,y𝔅𝑥𝑦𝔅x,y\in\mathfrak{B} ein inneres Produkt derart definiert, dass 𝔅𝔅\mathfrak{B} zugleich die Struktur eines Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduls trägt.

Die selbstadjungierten unbeschränkten Multiplikatoren von Connes fallen für λ=1𝜆1\lambda=1 in Definition 1.4.(i) unter den Begriff des regulären Operators:

Proposition 1.6 ([Baa80], S. 1).

Sei T:D(T)𝔄𝔄:𝑇𝐷𝑇𝔄𝔄T:D(T)\subseteq\mathfrak{A}\to\mathfrak{A} linear, dicht definiert und abgeschlossen. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    T𝑇T erfüllt (i) und (ii) aus Definition 1.4 mit λ=1𝜆1\lambda=1.

  2. (b)
    1. (i)

      Bild(1+T2)Bild1superscript𝑇2\operatorname{Bild}(1+T^{2}) ist dicht in 𝔄𝔄\mathfrak{A},

    2. (ii)

      T=T𝑇superscript𝑇T=T^{*}.

Da bei S. Baaj kein Beweis für die obige Proposition aufgeführt ist, geben wir einen Beweis an. Dieser verwendet die folgende Proposition, die man analog zum Hilbertraum-Fall beweist:

Proposition 1.7.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul und T:D(T)EE:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐸T:D(T)\subseteq E\to E linear, dicht definiert und symmetrisch. Ist Bild(Ti)=E=Bild(T+i)Bild𝑇i𝐸Bild𝑇i\operatorname{Bild}(T-\mathrm{i})=E=\operatorname{Bild}(T+\mathrm{i}), so ist T𝑇T selbstadjungiert.

Beweis von Proposition 1.6.

„(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Dann gilt: y,Tx𝔄=yT(x)=T(y)x=Ty,x𝔄subscript𝑦𝑇𝑥𝔄superscript𝑦𝑇𝑥𝑇superscript𝑦𝑥subscript𝑇𝑦𝑥𝔄{\langle y,Tx\rangle}_{\mathfrak{A}}=y^{*}T(x)=T(y)^{*}x={\langle Ty,x\rangle}_{\mathfrak{A}} für alle x,yD(T)𝑥𝑦𝐷𝑇x,y\in D(T). Somit folgt TT𝑇superscript𝑇T\subseteq T^{*}, und nach Proposition 1.7 ist T𝑇T selbstadjungiert.

Da i+Ti𝑇-\mathrm{i}+T und i+Ti𝑇\mathrm{i}+T surjektiv auf 𝔄𝔄\mathfrak{A} sind, ist auch 1+T2=(i+T)(i+T)1superscript𝑇2i𝑇i𝑇1+T^{2}=(-\mathrm{i}+T)(\mathrm{i}+T) surjektiv und hat insbesondere dichtes Bild.

„(b)\Rightarrow(a)“: Es gelte (b). Da T𝑇T wegen T=T𝑇superscript𝑇T=T^{*} regulär ist, sind T+i𝑇iT+\mathrm{i} und Ti𝑇iT-\mathrm{i} nach [Lan95], Lemma 9.7, injektiv und nach [Lan95], Lemma 9.8, surjektiv auf 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Da T+i𝑇iT+\mathrm{i} und Ti𝑇iT-\mathrm{i} abgeschlossen sind, folgt mit [Wer07], Satz IV.4.4: i,iρ(T)ii𝜌𝑇-\mathrm{i},\mathrm{i}\in\rho(T). Weiter gilt: yT(x)=y,Tx𝔄=Ty,x𝔄=T(y)xsuperscript𝑦𝑇𝑥subscript𝑦𝑇𝑥𝔄subscript𝑇𝑦𝑥𝔄𝑇superscript𝑦𝑥y^{*}T(x)={\langle y,Tx\rangle}_{\mathfrak{A}}={\langle Ty,x\rangle}_{\mathfrak{A}}=T(y)^{*}x für alle x,yD(T)𝑥𝑦𝐷𝑇x,y\in D(T). ∎

Man kann reguläre Operatoren wie folgt charakterisieren:

Satz 1.8 ([Kus97], Theorem 1.5).

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Sei T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\to F dicht definiert. Dann ist T𝑇T genau dann regulär, wenn ein z𝔹(E,F)𝑧𝔹𝐸𝐹z\in\mathbb{B}(E,F) mit z1delimited-∥∥𝑧1\lVert z\rVert\leq 1 so existiert, dass D(T)=(1zz)1/2E𝐷𝑇superscript1superscript𝑧𝑧12𝐸D(T)=(1-z^{*}z)^{1/2}E und T((1zz)1/2x)=zx𝑇superscript1superscript𝑧𝑧12𝑥𝑧𝑥T((1-z^{*}z)^{1/2}x)=zx für alle xE𝑥𝐸x\in E gilt.

Definition 1.9.

Die Abbildung z𝑧z im obigen Satz ist eindeutig definiert, wird mit zTsubscript𝑧𝑇z_{T} bezeichnet und z𝑧z-Transformierte von T𝑇T genannt.

Im folgenden notieren wir einige Beispiele regulärer Operatoren:

Beispiel 1.10.
  1. (i)

    Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Dann gilt:

    𝔹(E,F)={T(E,F);D(T)=E}.𝔹𝐸𝐹formulae-sequence𝑇𝐸𝐹𝑇𝐸𝐹\mathbb{B}(E,F)=\{T\in\mathcal{R}(E,F)\,;\;D(T)=E\}.
  2. (ii)

    Ist 𝔄𝔄\mathfrak{A} unital, so gilt: (𝔄)𝔄𝔄𝔄\mathcal{R}(\mathfrak{A})\cong\mathfrak{A}.

  3. (iii)

    Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum. Es gilt: (C0(Ω))C(Ω)subscript𝐶0Ω𝐶Ω\mathcal{R}(C_{0}(\Omega))\cong C(\Omega). Genauer hat man: Sei

    Mf:D(Mf)C0(Ω)C0(Ω),gfg,M_{f}:D(M_{f})\subseteq C_{0}(\Omega)\to C_{0}(\Omega),g\mapsto fg,

    für alle fC(Ω)𝑓𝐶Ωf\in C(\Omega). Dann ist die Abbildung

    Φ:C(Ω)(C0(Ω)),fMf,\Phi:C(\Omega)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow\mathcal{R}(C_{0}(\Omega)),f\mapsto M_{f},

    bijektiv auf (C0(Ω))subscript𝐶0Ω\mathcal{R}(C_{0}(\Omega)) mit Φ(f)=Φ(f¯)Φsuperscript𝑓Φ¯𝑓\Phi(f)^{*}=\Phi\left(\overline{f}\right) für alle fC(Ω)𝑓𝐶Ωf\in C(\Omega).

  4. (iv)

    Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann gibt es eine bijektive Abbildung ΨΨ\Psi von (𝒦(H))𝒦𝐻\mathcal{R}(\mathcal{K}(H)) auf die Menge der dicht definierten, abgeschlossenen Operatoren auf H𝐻H mit der Eigenschaft: Ψ(T)=Ψ(T)Ψsuperscript𝑇Ψsuperscript𝑇\Psi(T^{*})=\Psi(T)^{*} für alle T(𝒦(H))𝑇𝒦𝐻T\in\mathcal{R}(\mathcal{K}(H)).

Beweis.

(i): [Kus97], Result 1.7.

(ii): [Lan95], S. 117.

(iii): [Wor91], Example 2.

(iv): [Wor91], Example 3. ∎

Wir erinnern an die folgende

Definition 1.11.

Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine Algebra.

  1. (i)

    Unter einem Multiplikator (bzw. Bizentralisator) auf 𝔅𝔅\mathfrak{B} versteht man ein Paar (S,T)𝑆𝑇(S,T), wobei S𝑆S und T𝑇T Funktionen von 𝔅𝔅\mathfrak{B} nach 𝔅𝔅\mathfrak{B} sind, derart, dass aS(b)=T(a)b𝑎𝑆𝑏𝑇𝑎𝑏aS(b)=T(a)b für alle a,b𝔅𝑎𝑏𝔅a,b\in\mathfrak{B} gilt.

  2. (ii)

    Die Menge aller Multiplikatoren auf 𝔅𝔅\mathfrak{B} wird mit (𝔅)𝔅\mathcal{M}(\mathfrak{B}) bezeichnet.

Proposition 1.12 ([LT76], S. 5).

Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine Algebra. Dann ist (𝔅)𝔅\mathcal{M}(\mathfrak{B}), versehen mit der Multiplikation (S,T)(U,V)=(SU,VT)𝑆𝑇𝑈𝑉𝑆𝑈𝑆𝑈(S,T)\cdot(U,V)=(S\circ U,V\circ T), eine Algebra. Falls 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine \,\!{}^{*}" Algebra ist, so wird durch (S,T)(T,S)maps-to𝑆𝑇superscript𝑇superscript𝑇(S,T)\mapsto(T^{*},S^{*}), wobei S(a):=S(a)assignsuperscript𝑆𝑎𝑆superscriptsuperscript𝑎S^{*}(a):=S(a^{*})^{*} für alle a𝔅𝑎𝔅a\in\mathfrak{B} ist, eine Involution auf (𝔅)𝔅\mathcal{M}(\mathfrak{B}) definiert.

Nach Beispiel 1.10.(i) gilt (𝔄)𝔹(𝔄)(𝔄)𝔄𝔹𝔄𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A})\cong\mathbb{B}(\mathfrak{A})\subseteq\mathcal{R}(\mathfrak{A}), also kann man einen regulären Operator als einen unbeschränkten Multiplikator auffassen.

Die Abbildungen T𝑇T und zTsubscript𝑧𝑇z_{T} hängen wie folgt zusammen:

Proposition 1.13 (Vgl. [Kus97], Proposition 7.21 und Proposition 7.22).

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Sei T(E,F)𝑇𝐸𝐹T\in\mathcal{R}(E,F). Dann gilt:

  1. (i)

    1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T ist invertierbar mit Inversem S𝔹(E)𝑆𝔹𝐸S\in\mathbb{B}(E) und S0𝑆0S\geq 0.

  2. (ii)

    (1+TT)1=1zTzTsuperscript1superscript𝑇𝑇11superscriptsubscript𝑧𝑇subscript𝑧𝑇(1+T^{*}T)^{-1}=1-z_{T}^{*}z_{T}.

  3. (iii)

    zT=T((1+TT)1)1/2subscript𝑧𝑇𝑇superscriptsuperscript1superscript𝑇𝑇112z_{T}=T\left(\left(1+T^{*}T\right)^{-1}\right)^{1/2} und T=zT((1zTzT)1/2)1𝑇subscript𝑧𝑇superscriptsuperscript1superscriptsubscript𝑧𝑇subscript𝑧𝑇121T=z_{T}\left((1-z_{T}^{*}z_{T})^{1/2}\right)^{-1}.

Für die Abbildung Tsuperscript𝑇absentT^{**} gilt:

Proposition 1.14 ([Lan95], Corollary 9.4).

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Sei T(E,F)𝑇𝐸𝐹T\in\mathcal{R}(E,F). Dann gilt: T=Tsuperscript𝑇absent𝑇T^{**}=T.

Da nicht-ausgeartete \,\!{}^{*}" Homomorphismen eine wichtige Rolle im nächsten Abschnitt spielen werden, erinnern wir an diesen Begriff:

Definition 1.15.

Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra und E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Ein \,\!{}^{*}" Homomorphismus α:𝔅𝔹(E):𝛼𝔅𝔹𝐸\alpha:\mathfrak{B}\to\mathbb{B}(E) wird nicht-ausgeartet genannt, falls [α(𝔅)E]delimited-[]𝛼𝔅𝐸[\alpha(\mathfrak{B})E] dicht in E𝐸E liegt.

Für einen beliebigen nicht-ausgearteten \,\!{}^{*}" Homomorphismus α:𝔅𝔹(E):𝛼𝔅𝔹𝐸\alpha:\mathfrak{B}\to\mathbb{B}(E) ergibt sich mit einer Verallgemeinerung des Faktorisierungssatzes von Cohen ([HR90], Theorem 32.22): E={α(b)x;b𝔅,xE}E=\{\alpha(b)x\,;\;b\in\mathfrak{B},x\in E\}.

Bei der Untersuchung von Operatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln ist die folgende Topologie wichtig:

Definition 1.16.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Die strikte Topologie auf 𝔹(E,F)𝔹𝐸𝐹\mathbb{B}(E,F) ist die Topologie, die durch die Halbnormen

px:𝔹(E,F),TTx,undqy:𝔹(E,F),TTy,:subscript𝑝𝑥formulae-sequence𝔹𝐸𝐹𝔹𝐸𝐹:formulae-sequence𝔹𝐸𝐹𝔹𝐸𝐹p_{x}:\mathbb{B}(E,F)\to\mathbb{R},T\mapsto\lVert Tx\rVert,\quad\text{und}\quad q_{y}:\mathbb{B}(E,F)\to\mathbb{R},T\mapsto\lVert T^{*}y\rVert,

für alle xE𝑥𝐸x\in E und yF𝑦𝐹y\in F definiert wird.

Identifiziert man (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) mit 𝔹(𝔄)𝔹𝔄\mathbb{B}(\mathfrak{A}), so erhält man, dass die strikte Topologie auf (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) durch die Halbnormen

pa:(𝔄),xax,undqb:(𝔄),xbx,:subscript𝑝𝑎formulae-sequence𝔄𝔄:formulae-sequence𝔄𝔄p_{a}:\mathcal{M}(\mathfrak{A})\to\mathbb{R},x\mapsto\lVert ax\rVert,\quad\text{und}\quad q_{b}:\mathcal{M}(\mathfrak{A})\to\mathbb{R},x\mapsto\lVert bx\rVert,

für alle a,b𝔄𝑎𝑏𝔄a,b\in\mathfrak{A} gegeben ist.

Man kann nicht-ausgeartete \,\!{}^{*}" Homomorphismen wie folgt charakterisieren:

Proposition 1.17 (Vgl. [Lan95], Proposition 2.5, und [RW98], Proposition 2.50).

Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra und E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Für jeden \,\!{}^{*}" Homomorphismus α:𝔅𝔹(E):𝛼𝔅𝔹𝐸\alpha:\mathfrak{B}\to\mathbb{B}(E) sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    α𝛼\alpha ist nicht-ausgeartet.

  2. (b)

    Es existiert ein eindeutiger unitaler \,\!{}^{*}" Homomorphismus α¯:(𝔅)𝔹(E):¯𝛼𝔅𝔹𝐸\overline{\alpha}:\mathcal{M}(\mathfrak{B})\to\mathbb{B}(E), der α𝛼\alpha fortsetzt und strikt stetig auf der abgeschlossenen Einheitskugel B¯(𝔅)(0,1)subscript¯𝐵𝔅0.1\overline{B}_{\mathcal{M}(\mathfrak{B})}(0,1) ist.

  3. (c)

    Für jede approximative Eins (eλ)λsubscriptsubscript𝑒𝜆𝜆(e_{\lambda})_{\lambda} von 𝔅𝔅\mathfrak{B} gilt: α(eλ)𝜆idE𝛼subscript𝑒𝜆𝜆subscriptid𝐸\alpha(e_{\lambda})\overset{\lambda}{\longrightarrow}\operatorname{id}_{E} strikt.

  4. (d)

    Es existiert eine approximative Eins (eλ)λsubscriptsubscript𝑒𝜆𝜆(e_{\lambda})_{\lambda} von 𝔅𝔅\mathfrak{B} so, dass gilt: α(eλ)𝜆idE𝛼subscript𝑒𝜆𝜆subscriptid𝐸\alpha(e_{\lambda})\overset{\lambda}{\longrightarrow}\operatorname{id}_{E} strikt.

Die Fortsetzung α¯¯𝛼\overline{\alpha} aus (b) wird häufig mit α𝛼\alpha bezeichnet.

Mit Hilfe von nicht-ausgearteten \,\!{}^{*}" Homomorphismen erhält man reguläre Operatoren:

Proposition 1.18 ([Lan95], Proposition 10.7).

Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra, E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A} und α:𝔅𝔹(E):𝛼𝔅𝔹𝐸\alpha:\mathfrak{B}\to\mathbb{B}(E) ein nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismus. Sei T(𝔅)𝑇𝔅T\in\mathcal{R}(\mathfrak{B}). Dann findet man einen regulären Operator α(T)𝛼𝑇\alpha(T) auf E𝐸E mit den folgenden Eigenschaften:

  1. (i)

    Bild(α(a))D(α(T))Bild𝛼𝑎𝐷𝛼𝑇\operatorname{Bild}(\alpha(a))\subseteq D(\alpha(T)) für alle aD(T)𝑎𝐷𝑇a\in D(T),

  2. (ii)

    α(T)α(a)=α(Ta)𝛼𝑇𝛼𝑎𝛼𝑇𝑎\alpha(T)\alpha(a)=\alpha(Ta) für alle aD(T)𝑎𝐷𝑇a\in D(T),

  3. (iii)

    α(zT)=zα(T)𝛼subscript𝑧𝑇subscript𝑧𝛼𝑇\alpha(z_{T})=z_{\alpha(T)} und

  4. (iv)

    α(T)=α(T)𝛼superscript𝑇𝛼superscript𝑇\alpha(T^{*})=\alpha(T)^{*}.

Für selbstadjungierte reguläre Operatoren hat man den folgenden Funktionalkalkül ([Lan95], Theorem 10.9):

Satz 1.19 (Funktionalkalkül).

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A} und T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Sei ι:,λλ:𝜄formulae-sequence\iota:\mathbb{R}\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\lambda, und f:,λλ(1+λ2)1/2:𝑓formulae-sequencef:\mathbb{R}\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\lambda\left(1+\lambda^{2}\right)^{-1/2}. Dann existiert ein \,\!{}^{*}" Homomorphismus φT:C()(E):subscript𝜑𝑇𝐶𝐸\varphi_{T}:C(\mathbb{R})\to\mathcal{R}(E) derart, dass φT(ι)=Tsubscript𝜑𝑇𝜄𝑇\varphi_{T}(\iota)=T und φT(f)=zTsubscript𝜑𝑇𝑓subscript𝑧𝑇\varphi_{T}(f)=z_{T} gilt.

In [Kus97], Abschnitt 3, (siehe auch [Wor91], Abschnitt 1) wird ein Funktionalkalkül für normale reguläre Operatoren eingeführt, wobei ein Operator T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) normal heißt, falls zTsubscript𝑧𝑇z_{T} ein normales Element von 𝔹(E)𝔹𝐸\mathbb{B}(E) ist.

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Es gilt:

φT(𝟙)|φT(C0())E=idφT(C0())E.\varphi_{T}(\mathbbm{1})\rvert_{\varphi_{T}(C_{0}(\mathbb{R}))E}=\operatorname{id}_{\varphi_{T}(C_{0}(\mathbb{R}))E}.

Somit hat man:

φT(𝟙)=idE.subscript𝜑𝑇1subscriptid𝐸\varphi_{T}(\mathbbm{1})=\operatorname{id}_{E}. (1.1.1)

Wie man dem Beweis von [Lan95], Theorem 10.9, entnimmt, ist φT|C0():C0()𝔹(E)\varphi_{T}\rvert_{C_{0}(\mathbb{R})}:C_{0}(\mathbb{R})\to\mathbb{B}(E) ein nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismus. Mit [Lan95], Proposition 2.1, folgt:

φT(Cb())𝔹(E).subscript𝜑𝑇subscript𝐶𝑏𝔹𝐸\varphi_{T}(C_{b}(\mathbb{R}))\subseteq\mathbb{B}(E). (1.1.2)

Ist T𝔹(E)𝑇𝔹𝐸T\in\mathbb{B}(E) selbstadjungiert, so kann man das Spektrum σ(T)𝜎𝑇\sigma(T) von T𝑇T wie folgt beschreiben:

Lemma 1.20 (Vgl. [Kus97], Lemma 3.2).

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und T𝔹(E)𝑇𝔹𝐸T\in\mathbb{B}(E) selbstadjungiert. Dann gilt:

σ(T)={λ;fKern(φT):f(λ)=0}.𝜎𝑇conditional-setformulae-sequence𝜆𝜆formulae-sequence𝜆𝜆\sigma(T)=\{\lambda\in\mathbb{R}\,;\;\forall f\in\operatorname{Kern}(\varphi_{T}):f(\lambda)=0\}.

Für das Spektrum eines selbstadjungierten regulären Operators wird die folgende Definition eingeführt, die nach dem vorherigen Lemma konsistent zur Definition des Spektrums für selbstadjungierte Operatoren aus 𝔹(E)𝔹𝐸\mathbb{B}(E) ist:

Definition 1.21.

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Dann ist das Spektrum von T𝑇T definiert als die Menge

σ(T):={λ;fKern(φT):f(λ)=0}.assign𝜎𝑇conditional-setformulae-sequence𝜆𝜆formulae-sequence𝜆𝜆\sigma(T):=\{\lambda\in\mathbb{R}\,;\;\forall f\in\operatorname{Kern}(\varphi_{T}):f(\lambda)=0\}.

Offensichtlich ist σ(T)𝜎𝑇\sigma(T) eine abgeschlossene Teilmenge von \mathbb{R}. Außerdem gilt: σ(T)𝜎𝑇\sigma(T)\neq\emptyset ([Kus97], S. 10).

Satz 1.22 (Vgl. [Kus97], Theorem 3.4).

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Dann existiert ein eindeutig bestimmter nicht-ausgearteter, injektiver \,\!{}^{*}" Homomorphismus ψT:C0(σ(T))𝔹(E):subscript𝜓𝑇subscript𝐶0𝜎𝑇𝔹𝐸\psi_{T}:C_{0}(\sigma(T))\to\mathbb{B}(E) derart, dass ψT(ι)=Tsubscript𝜓𝑇𝜄𝑇\psi_{T}(\iota)=T gilt, wobei ι:σ(T),λλ:𝜄formulae-sequence𝜎𝑇𝜎𝑇\iota:\sigma(T)\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\lambda, sei und ψT(ι)subscript𝜓𝑇𝜄\psi_{T}(\iota) wie in Proposition 1.18 definiert.

Ist f:D(f):𝑓𝐷𝑓f:D(f)\subseteq\mathbb{C}\to\mathbb{C} beschränkt auf σ(T)𝜎𝑇\sigma(T) mit σ(T)D(f)𝜎𝑇𝐷𝑓\sigma(T)\subseteq D(f), so gilt:

ψT¯(f|σ(T))𝔹(E)\overline{\psi_{T}}(f\rvert_{\sigma(T)})\in\mathbb{B}(E) (1.1.3)

([Kus97], S. 10).

Proposition 1.23 (Vgl. [Kus97], Lemma 3.6).

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Dann gilt: φT(f)=ψT(f|σ(T))\varphi_{T}(f)=\psi_{T}(f\rvert_{\sigma(T)}) für alle fC()𝑓𝐶f\in C(\mathbb{R}).

Man beachte, dass in der obigen Proposition ψT(f|σ(T))\psi_{T}(f\rvert_{\sigma(T)}) mittels Proposition 1.18 definiert wird, da nach Beispiel 1.10 gilt: f|σ(T)C(σ(T))(C0(σ(T)))f\rvert_{\sigma(T)}\in C(\sigma(T))\cong\mathcal{R}(C_{0}(\sigma(T))).

1.2 Der Satz von Stone für Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln

In diesem Abschnitt übertragen wir Aussagen über C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen aus unitären Elementen aus dem Artikel [HQVK92], die dort für Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren formuliert sind, auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln. Insbesondere beweisen wir eine Variante des Satzes von Stone für Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln.

Erinnerung 1.24.

Operatorgruppen werden in Definition B.1 definiert. Eine Operatorgruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf einem Banachraum X𝑋X heißt stark stetig oder C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe, falls gilt: limt0Ttx=xsubscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥\lim_{t\to 0}T_{t}x=x für alle xX𝑥𝑋x\in X.

Definition 1.25.

Es sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und ΩΩ\Omega ein topologischer Raum. Eine Abbildung f:Ω𝔹(E):𝑓Ω𝔹𝐸f:\Omega\to\mathbb{B}(E) heißt strikt stetig, falls die Abbildungen Ωωf(ω)xcontainsΩ𝜔maps-to𝑓𝜔𝑥\Omega\ni\omega\mapsto f(\omega)x und Ωωf(ω)xcontainsΩ𝜔maps-to𝑓superscript𝜔𝑥\Omega\ni\omega\mapsto f(\omega)^{*}x für alle xE𝑥𝐸x\in E stetig sind.

Proposition 1.26.

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine Operatorgruppe auf E𝐸E mit Ut𝔹(E)subscript𝑈𝑡𝔹𝐸U_{t}\in\mathbb{B}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} ist stark stetig.

  2. (b)

    (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} ist strikt stetig.

Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“ folgt mit der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) wegen Ut=Utsuperscriptsubscript𝑈𝑡subscript𝑈𝑡U_{t}^{*}=U_{-t} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

„(b)\Rightarrow(a)“ ist offensichtlich. ∎

In dem Artikel [HQVK92] werden stets strikt stetige Gruppen mit unitären Elementen aus (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) betrachtet, die wegen der obigen Proposition das gleiche sind wie C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen mit unitären Elementen aus (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}).

Die folgende Proposition stellt eine Verallgemeinerung einer Aussage aus [HQVK92], S. 229, von Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln dar:

Proposition 1.27.

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und h(E)𝐸h\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert. Definiere et:,λexp(iλt):subscript𝑒𝑡formulae-sequencee_{t}:\mathbb{R}\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\exp(\mathrm{i}\lambda t), und Ut:=φh(et)=exp(ith)assignsubscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡i𝑡U_{t}:=\varphi_{h}(e_{t})=\exp(\mathrm{i}th) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann ist (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf E𝐸E mit Ut𝔹(E)subscript𝑈𝑡𝔹𝐸U_{t}\in\mathbb{B}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

Zum Beweis formulieren wir das folgende

Lemma 1.28.

Es gilt für alle fC0()𝑓subscript𝐶0f\in C_{0}(\mathbb{R}): etff0subscriptdelimited-∥∥subscript𝑒𝑡𝑓𝑓0\lVert e_{t}f-f\rVert_{\infty}\to 0 für t0𝑡0t\to 0.

Beweis.

Sei fC0()𝑓subscript𝐶0f\in C_{0}(\mathbb{R}) und ε>0𝜀subscriptabsent0\varepsilon\in\mathbb{R}_{>0}. Dann findet man ein a>0𝑎subscriptabsent0a\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass gilt: f|[a,a]<ε2\lVert f\rvert_{\mathbb{R}\setminus[-a,a]}\rVert<\frac{\varepsilon}{2}. Setze M:=f+1assign𝑀subscriptdelimited-∥∥𝑓1M:=\lVert f\rVert_{\infty}+1. Man hat: eita1superscriptei𝑡𝑎1\mathrm{e}^{\mathrm{i}ta}\to 1 für t0𝑡0t\to 0. Somit findet man ein t0>0subscript𝑡0subscriptabsent0t_{0}\in\mathbb{R}_{>0} so, dass gilt:

t]0,t0[:|eita1|<εM.\forall t\in\,]0,t_{0}[\,:\lvert\mathrm{e}^{\mathrm{i}ta}-1\rvert<\frac{\varepsilon}{M}.

Sei im folgenden t]0,t0[t\in\,]0,t_{0}[. Man hat:

etff=supλ|eitλ1||f(λ)|.subscriptdelimited-∥∥subscript𝑒𝑡𝑓𝑓subscriptsupremum𝜆superscriptei𝑡𝜆1𝑓𝜆\lVert e_{t}f-f\rVert_{\infty}=\sup_{\lambda\in\mathbb{R}}\left\lvert\mathrm{e}^{\mathrm{i}t\lambda}-1\right\rvert\,\lvert f(\lambda)\rvert.

Sei λ𝜆\lambda\in\mathbb{R}.

1. Fall: λ[a,a]𝜆𝑎𝑎\lambda\in[-a,a]. Dann gilt:

|eitλ1||f(λ)|εMM=ε.superscriptei𝑡𝜆1𝑓𝜆𝜀𝑀𝑀𝜀\left\lvert\mathrm{e}^{\mathrm{i}t\lambda}-1\right\rvert\,\lvert f(\lambda)\rvert\leq\frac{\varepsilon}{M}M=\varepsilon.

2. Fall: λ[a,a]𝜆𝑎𝑎\lambda\notin[-a,a]. Man hat:

|eitλ1||f(λ)|ε.superscriptei𝑡𝜆1𝑓𝜆𝜀\left\lvert\mathrm{e}^{\mathrm{i}t\lambda}-1\right\rvert\,\lvert f(\lambda)\rvert\leq\varepsilon.

Somit ergibt sich: etffεsubscriptdelimited-∥∥subscript𝑒𝑡𝑓𝑓𝜀\lVert e_{t}f-f\rVert_{\infty}\leq\varepsilon. ∎

Beweis von Proposition 1.27.

Mit (1.1.2) erhält man: Ut=φh(et)𝔹(E)subscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡𝔹𝐸U_{t}=\varphi_{h}(e_{t})\in\mathbb{B}(E) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Da φhsubscript𝜑\varphi_{h} nach dem Funktionalkalkül für reguläre Operatoren (Satz 1.19) ein \,\!{}^{*}" Homomorphismus ist, folgt: UsUt=Us+tsubscript𝑈𝑠subscript𝑈𝑡subscript𝑈𝑠𝑡U_{s}U_{t}=U_{s+t} für alle s,t𝑠𝑡s,{t\in\mathbb{R}}. Nach (1.1.1) gilt φh(𝟙)=idEsubscript𝜑1subscriptid𝐸\varphi_{h}(\mathbbm{1})=\operatorname{id}_{E}. Somit folgt

UtUt=idE=UtUtsuperscriptsubscript𝑈𝑡subscript𝑈𝑡absentsubscriptid𝐸subscript𝑈𝑡superscriptsubscript𝑈𝑡U_{t}^{*}U_{t}\overset{}{=}\operatorname{id}_{E}=U_{t}U_{t}^{*}

für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}, also ist Utsubscript𝑈𝑡U_{t} unitär.

Es bleibt zu zeigen: (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} ist stark stetig.

Man hat: etCb()(C0())subscript𝑒𝑡subscript𝐶𝑏subscript𝐶0e_{t}\in C_{b}(\mathbb{R})\cong\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R})) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Nach Lemma 1.28 gilt: et𝟙subscript𝑒𝑡1e_{t}\to\mathbbm{1} strikt für t0𝑡0t\to 0. Da φhsubscript𝜑\varphi_{h} nach Proposition 1.17 (Charakterisierung nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismen) auf der abgeschlossenen Einheitskugel B¯Cb()(0,1)subscript¯𝐵subscript𝐶𝑏0.1\overline{B}_{C_{b}(\mathbb{R})}(0,1) strikt stetig ist, folgt:

Ut=φh(et)φh(𝟙)=idE=U0strikt für t0.formulae-sequencesubscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡subscript𝜑1absentsubscriptid𝐸subscript𝑈0subscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡subscript𝜑1absentsubscriptid𝐸subscript𝑈0U_{t}=\varphi_{h}(e_{t})\to\varphi_{h}(\mathbbm{1})\overset{}{=}\operatorname{id}_{E}=U_{0}\quad\text{strikt f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Damit ist (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} strikt stetig in 00. Mit der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) folgt, dass (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} stark stetig ist. ∎

Die beiden folgenden Sätze sind Verallgemeinerungen von [HQVK92], Theorem 2.1 und Proposition 2.2, von Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln und ergeben zusammen eine Variante des Satzes von Stone. Beide Beweise enthalten Anpassungen an die Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul-Situation und werden ausführlicher als in [HQVK92] dargestellt.

Satz 1.29 (Satz von Stone).

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul und (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf E𝐸E mit Ut𝔹(E)subscript𝑈𝑡𝔹𝐸U_{t}\in\mathbb{B}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann gilt:

  1. (i)

    Es existiert ein selbstadjungiertes h(E)𝐸h\in\mathcal{R}(E) derart, dass Ut=φh(et)=exp(ith)subscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡i𝑡U_{t}=\varphi_{h}(e_{t})=\exp(\mathrm{i}th) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} gilt.

  2. (ii)

    Ist (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} normstetig, so ist h𝔹(E)𝔹𝐸h\in\mathbb{B}(E).

Beweis.

(i): Mit C()superscript𝐶C^{*}(\mathbb{R}) sei die Gruppen-Csuperscript𝐶C^{*}-Algebra der lokalkompakten Gruppe \mathbb{R} bezeichnet, also die Vervollständigung von Cc()subscript𝐶𝑐C_{c}(\mathbb{R}) bezüglich der sogenannten universellen Csuperscript𝐶C^{*}-Norm. Die duale Gruppe der lokalkompakten Gruppe \mathbb{R} wird als ^^\hat{\mathbb{R}} notiert. Es gilt nach [Fol95], Theorem 4.5: ^^\hat{\mathbb{R}}\cong\mathbb{R}. Die Fouriertransformation :L1()C0(^)C0():superscript𝐿1subscript𝐶0^subscript𝐶0\mathscr{F}:L^{1}(\mathbb{R})\to C_{0}(\hat{\mathbb{R}})\cong C_{0}(\mathbb{R}) lässt sich nach [RW98], Example C.20, zu einem \,\!{}^{*}" Isomorphismus ^:C()C0()\hat{\mathscr{F}}:C^{*}(\mathbb{R})\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow C_{0}(\mathbb{R}) auf C0()subscript𝐶0C_{0}(\mathbb{R}) fortsetzen.

Nach [RW98], Proposition C.17, wird für alle fCc()𝑓subscript𝐶𝑐f\in C_{c}(\mathbb{R}) durch

α(f)=f(t)Ut𝑑t𝛼𝑓subscript𝑓𝑡subscript𝑈𝑡differential-d𝑡\alpha(f)=\int_{\mathbb{R}}f(t)U_{t}\,dt

ein wohldefinierter Operator in 𝔹(E)𝔹𝐸\mathbb{B}(E) definiert, und α𝛼\alpha lässt sich zu einem nicht-ausgearteten \,\!{}^{*}" Homomorphismus α^:C()𝔹(E):^𝛼superscript𝐶𝔹𝐸\hat{\alpha}:C^{*}(\mathbb{R})\to\mathbb{B}(E) fortsetzen. Nach Proposition 1.17 (Charakterisierung nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismen) lässt sich α^^𝛼\hat{\alpha} zu einem \,\!{}^{*}" Homomorphismus αˇ:(C())𝔹(E):ˇ𝛼superscript𝐶𝔹𝐸\check{\alpha}:\mathcal{M}(C^{*}(\mathbb{R}))\to\mathbb{B}(E) fortsetzen.

Sei t𝑡t\in\mathbb{R}. Definiere

λt:L1()L1(),f(sf(st)).:subscript𝜆𝑡formulae-sequencesuperscript𝐿1superscript𝐿1superscript𝐿1superscript𝐿1\lambda_{t}:L^{1}(\mathbb{R})\to L^{1}(\mathbb{R}),f\mapsto(s\mapsto f(s-t)).

Für alle f,gL1()𝑓𝑔superscript𝐿1f,g\in L^{1}(\mathbb{R}) und s𝑠s\in\mathbb{R} erhält man wegen der Translationsinvarianz des Lebesgue-Maßes:

((λtf)g)(s)subscript𝜆𝑡𝑓𝑔𝑠\displaystyle\bigl{(}(\lambda_{t}f)*g\bigr{)}(s) =(λtf)(y)g(sy)𝑑y=f(yt)g(sy)𝑑yabsentsubscriptsubscript𝜆𝑡𝑓𝑦𝑔𝑠𝑦differential-d𝑦subscript𝑓𝑦𝑡𝑔𝑠𝑦differential-d𝑦\displaystyle=\int_{\mathbb{R}}(\lambda_{t}f)(y)g(s-y)\,dy=\int_{\mathbb{R}}f(y-t)g(s-y)\,dy
=f(sx)(λtg)(x)𝑑x=(f(λtg))(s).absentsubscript𝑓𝑠𝑥subscript𝜆𝑡𝑔𝑥differential-d𝑥𝑓subscript𝜆𝑡𝑔𝑠\displaystyle=\int_{\mathbb{R}}f(s-x)(\lambda_{t}g)(x)\,dx=\bigl{(}f*(\lambda_{t}g)\bigr{)}(s).

Daraus folgt: λt(L1())subscript𝜆𝑡superscript𝐿1\lambda_{t}\in\mathcal{M}(L^{1}(\mathbb{R})). Außerdem gilt: λt=1delimited-∥∥subscript𝜆𝑡1\lVert\lambda_{t}\rVert=1.

Weiterhin gibt es eine norm-verkleinernde, lineare Injektion von (L1())superscript𝐿1\mathcal{M}(L^{1}(\mathbb{R})) nach (C())superscript𝐶\mathcal{M}(C^{*}(\mathbb{R})) (vgl. [Fol95], Proposition 4.17). Indem man ein beliebiges fC()𝑓superscript𝐶f\in C^{*}(\mathbb{R}) durch Elemente aus L1()superscript𝐿1L^{1}(\mathbb{R}) approximiert, definiert man λ^t(C())subscript^𝜆𝑡superscript𝐶\hat{\lambda}_{t}\in\mathcal{M}(C^{*}(\mathbb{R})) mit Hilfe von λtsubscript𝜆𝑡\lambda_{t}.

Für alle fCc()𝑓subscript𝐶𝑐f\in C_{c}(\mathbb{R}) und xE𝑥𝐸x\in E erhält man mit der Translationsinvarianz des Lebesgue-Maßes:

αˇ(λ^t)α(f)xˇ𝛼subscript^𝜆𝑡𝛼𝑓𝑥\displaystyle\check{\alpha}(\hat{\lambda}_{t})\alpha(f)x =α(λtf)x=f(st)Usx𝑑sabsent𝛼subscript𝜆𝑡𝑓𝑥subscript𝑓𝑠𝑡subscript𝑈𝑠𝑥differential-d𝑠\displaystyle\overset{}{=}\alpha(\lambda_{t}f)x=\int_{\mathbb{R}}f(s-t)U_{s}x\,ds
=f(r)Ur+tx𝑑r=Utα(f)x.absentsubscript𝑓𝑟subscript𝑈𝑟𝑡𝑥differential-d𝑟subscript𝑈𝑡𝛼𝑓𝑥\displaystyle\overset{}{=}\int_{\mathbb{R}}f(r)U_{r+t}x\,dr=U_{t}\alpha(f)x.

Da Cc()subscript𝐶𝑐C_{c}(\mathbb{R}) dicht in C()superscript𝐶C^{*}(\mathbb{R}) liegt, folgt:

αˇ(λ^t)=Ut.ˇ𝛼subscript^𝜆𝑡subscript𝑈𝑡\check{\alpha}(\hat{\lambda}_{t})=U_{t}. (1.2.1)

Da es eine Einbettung von C0()subscript𝐶0C_{0}(\mathbb{R}) in (C0())Cb()subscript𝐶0subscript𝐶𝑏\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R}))\cong C_{b}(\mathbb{R}) gibt, kann man ~:C()(C0()):~superscript𝐶subscript𝐶0\tilde{\mathscr{F}}:C^{*}(\mathbb{R})\to\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R})) betrachten. Nach Proposition 1.17 (Charakterisierung nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismen) ist ~~\tilde{\mathscr{F}} nicht-ausgeartet, kann also zu einem \,\!{}^{*}" Homomorphismus ˇ:(C())(C0()):ˇsuperscript𝐶subscript𝐶0\check{\mathscr{F}}:\mathcal{M}(C^{*}(\mathbb{R}))\to\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R})) fortgesetzt werden.

𝔹(E)𝔹𝐸\textstyle{\mathbb{B}(E)}(C())superscript𝐶\textstyle{\mathcal{M}(C^{*}(\mathbb{R}))\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}αˇˇ𝛼\scriptstyle{\check{\alpha}}ˇˇ\scriptstyle{\check{\mathscr{F}}}C()superscript𝐶\textstyle{\,C^{*}(\mathbb{R})\,\,\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}α^^𝛼\scriptstyle{\hat{\alpha}}^^\scriptstyle{\hat{\mathscr{F}}}C0()subscript𝐶0\textstyle{C_{0}(\mathbb{R})\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}β𝛽\scriptstyle{\beta}(C0())subscript𝐶0\textstyle{\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R}))\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}βˇ=φh|Cb()\scriptstyle{\check{\beta}=\varphi_{h}\rvert_{C_{b}(\mathbb{R})}}

Es gilt:

ˇ(λ^t)=et.ˇsubscript^𝜆𝑡subscript𝑒𝑡\check{\mathscr{F}}(\hat{\lambda}_{t})=e_{t}. (1.2.2)

Da α^^𝛼\hat{\alpha} nicht-ausgeartet und ^1superscript^1\hat{\mathscr{F}}^{-1} bijektiv ist, ist β:=α^^1:C0()𝔹(E):assign𝛽^𝛼superscript^1subscript𝐶0𝔹𝐸\beta:=\hat{\alpha}\circ\hat{\mathscr{F}}^{-1}:C_{0}(\mathbb{R})\to\mathbb{B}(E) ein nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismus, den man nach Proposition 1.17 zu einem \,\!{}^{*}" Homomorphismus βˇ:(C0())𝔹(E):ˇ𝛽subscript𝐶0𝔹𝐸\check{\beta}:\mathcal{M}(C_{0}(\mathbb{R}))\to\mathbb{B}(E) fortsetzen kann. Sei ι:,λλ:𝜄formulae-sequence\iota:\mathbb{R}\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\lambda. Nach [Wor91], Example 2, oder Beispiel 1.10 gilt (C0())C()subscript𝐶0𝐶\mathcal{R}(C_{0}(\mathbb{R}))\cong C(\mathbb{R}), also ι(C0())C()𝜄subscript𝐶0𝐶\iota\in\mathcal{R}(C_{0}(\mathbb{R}))\cong C(\mathbb{R}). Somit wird nach [Lan95], Proposition 10.7, oder Proposition 1.18 durch h:=β(ι)assign𝛽𝜄h:=\beta(\iota) ein regulärer Operator auf E𝐸E definiert, und es gilt β(ι)=β(ι)𝛽superscript𝜄𝛽superscript𝜄\beta(\iota^{*})=\beta(\iota)^{*}, also ist hh selbstadjungiert. Weil φh|C0():C0()𝔹(E)\varphi_{h}\rvert_{C_{0}(\mathbb{R})}:C_{0}(\mathbb{R})\to\mathbb{B}(E) und β𝛽\beta nicht-ausgeartete \,\!{}^{*}" Homomorphismen sind mit φh(ι)=h=β(ι)subscript𝜑𝜄𝛽𝜄\varphi_{h}(\iota)=h=\beta(\iota), folgt mit [Kus97], Result 6.3: φh|C0()=β\varphi_{h}\rvert_{C_{0}(\mathbb{R})}=\beta. Da ein nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismus eine eindeutige Fortsetzung auf die Multiplikatoralgebra besitzt ([Lan95], Proposition 2.1, oder Proposition 1.17), gilt φh|Cb()=βˇ\varphi_{h}\rvert_{C_{b}(\mathbb{R})}=\check{\beta} und βˇˇ=αˇˇ𝛽ˇˇ𝛼\check{\beta}\circ\check{\mathscr{F}}=\check{\alpha}. Zusammen mit (1.2.2) und (1.2.1) ergibt sich:

exp(ith)=φh(et)=βˇ(et)=βˇ(ˇ(λ^t))=αˇ(λ^t)=Ut.i𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡ˇ𝛽subscript𝑒𝑡absentˇ𝛽ˇsubscript^𝜆𝑡ˇ𝛼subscript^𝜆𝑡absentsubscript𝑈𝑡\exp(\mathrm{i}th)=\varphi_{h}(e_{t})=\check{\beta}(e_{t})\overset{}{=}\check{\beta}\left(\check{\mathscr{F}}(\hat{\lambda}_{t})\right)=\check{\alpha}(\hat{\lambda}_{t})\overset{}{=}U_{t}.

(ii): Mit [RW98], Proposition 2.50, folgt, dass ψh¯:Cb(σ(h))𝔹(E):¯subscript𝜓subscript𝐶𝑏𝜎𝔹𝐸\overline{\psi_{h}}:C_{b}(\sigma(h))\to\mathbb{B}(E) ein injektiver \,\!{}^{*}" Homomorphismus ist, also eine Isometrie. Zusammen mit Proposition 1.23 erhält man:

UtidEdelimited-∥∥subscript𝑈𝑡subscriptid𝐸\displaystyle\left\lVert U_{t}-\operatorname{id}_{E}\right\rVert =φh(et𝟙)=ψh¯((et𝟙)|σ(h))=(et𝟙)|σ(h).\displaystyle\overset{}{=}\left\lVert\varphi_{h}(e_{t}-\mathbbm{1})\right\rVert=\left\lVert\overline{\psi_{h}}\left((e_{t}-\mathbbm{1})\rvert_{\sigma(h)}\right)\right\rVert=\left\lVert(e_{t}-\mathbbm{1})\rvert_{\sigma(h)}\right\rVert_{\infty}.

Da (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} normstetig ist, findet man ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass gilt:

t]δ,δ[λσ(h):|exp(itλ)1|<12.\forall t\in\,\,]-\delta,\delta[\,\,\forall\lambda\in\sigma(h):\lvert\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1\rvert<\frac{1}{2}.

Somit ist σ(h)𝜎\sigma(h) beschränkt. Daher ist ι:σ(h),λλ:𝜄formulae-sequence𝜎𝜎\iota:\sigma(h)\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\lambda, beschränkt, also folgt mit (1.1.3): h=ψh(ι)𝔹(E)subscript𝜓𝜄𝔹𝐸h=\psi_{h}(\iota)\in\mathbb{B}(E). ∎

Wie im klassischen Satz von Stone für Hilberträume ist im obigen Satz ihi\mathrm{i}h der Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}}, die aus unitären Elementen besteht:

Satz 1.30.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul und (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf E𝐸E mit Ut𝔹(E)subscript𝑈𝑡𝔹𝐸U_{t}\in\mathbb{B}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Sei h(E)𝐸h\in\mathcal{R}(E) selbstadjungiert so, dass Ut=φh(et)=exp(ith)subscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡i𝑡U_{t}=\varphi_{h}(e_{t})=\exp(\mathrm{i}th) für alle t𝑡t\in\mathbb{R} gilt. Dann ist ihi\mathrm{i}h der Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}}, dass heißt, ih=Hi𝐻\mathrm{i}h=H, wobei der Operator H𝐻H auf der Menge

D(H)={xE;limt0Utxxt existiert}durchHx=limt0Utxxtformulae-sequence𝐷𝐻𝑥𝐸subscript𝑡0subscript𝑈𝑡𝑥𝑥𝑡 existiertdurch𝐷𝐻𝑥𝐸subscript𝑡0subscript𝑈𝑡𝑥𝑥𝑡 existiertdurchD(H)=\left\{x\in E\,;\;\lim_{t\to 0}\frac{U_{t}x-x}{t}\text{ existiert}\right\}\quad\text{durch}\quad Hx=\lim_{t\to 0}\frac{U_{t}x-x}{t}

für alle xE𝑥𝐸x\in E definiert wird.

Im Beweis verwenden wir das folgende

Lemma 1.31.

Sei t{0}𝑡0t\in\mathbb{R}\setminus\{0\}. Definiere

dt:,λ{exp(itλ)1itλ,falls λ01sonst.:subscript𝑑𝑡formulae-sequenced_{t}:\mathbb{R}\to\mathbb{C},\lambda\mapsto\begin{cases}\frac{\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1}{\mathrm{i}t\lambda},&\text{falls }\lambda\neq 0\\ 1&\text{sonst}\end{cases}.

Dann gilt:

  1. (i)

    dtC0()subscript𝑑𝑡subscript𝐶0d_{t}\in C_{0}(\mathbb{R}).

  2. (ii)

    Für alle fC0()𝑓subscript𝐶0f\in C_{0}(\mathbb{R}) hat man:

    dsff0für s0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥subscript𝑑𝑠𝑓𝑓0subscriptdelimited-∥∥subscript𝑑𝑠𝑓𝑓0\lVert d_{s}f-f\rVert_{\infty}\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }s\to 0.
Beweis.

(i): Es gilt

dt(λ)=n=11n!(itλ)nitλ=n=11n!(itλ)n1subscript𝑑𝑡𝜆superscriptsubscript𝑛11𝑛superscripti𝑡𝜆𝑛i𝑡𝜆superscriptsubscript𝑛11𝑛superscripti𝑡𝜆𝑛1d_{t}(\lambda)=\frac{\sum_{n=1}^{\infty}\frac{1}{n!}(\mathrm{i}t\lambda)^{n}}{\mathrm{i}t\lambda}=\sum_{n=1}^{\infty}\frac{1}{n!}(\mathrm{i}t\lambda)^{n-1}

für alle λ{0}𝜆0\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}, also folgt: limλ0dt(λ)=1subscript𝜆0subscript𝑑𝑡𝜆1\lim_{\lambda\to 0}d_{t}(\lambda)=1. Somit ist dtsubscript𝑑𝑡d_{t} stetig. Da exp(itid)𝟙i𝑡subscriptid1\exp(\mathrm{i}t\operatorname{id}_{\mathbb{R}})-\mathbbm{1} beschränkt ist, erhält man: dtC0()subscript𝑑𝑡subscript𝐶0d_{t}\in C_{0}(\mathbb{R}).

(ii): Sei fC0(){0}𝑓subscript𝐶00f\in C_{0}(\mathbb{R})\setminus\{0\} und g:=d1𝟙Cb()assign𝑔subscript𝑑11subscript𝐶𝑏g:=d_{1}-\mathbbm{1}\in C_{b}(\mathbb{R}). Es gilt

dtff=supλ|((dt𝟙)f)(λ)|=supμ|g(μ)f(μt)|,subscriptdelimited-∥∥subscript𝑑𝑡𝑓𝑓subscriptsupremum𝜆subscript𝑑𝑡1𝑓𝜆subscriptsupremum𝜇𝑔𝜇𝑓𝜇𝑡\lVert d_{t}f-f\rVert_{\infty}=\sup_{\lambda\in\mathbb{R}}\lvert((d_{t}-\mathbbm{1})f)(\lambda)\rvert=\sup_{\mu\in\mathbb{R}}\Bigl{\lvert}g(\mu)f\left(\frac{\mu}{t}\right)\Bigr{\rvert},

daher wird im folgenden der letzte Ausdruck untersucht.

Sei ε>0𝜀subscriptabsent0\varepsilon\in\mathbb{R}_{>0}. Dann findet man ein a>0𝑎subscriptabsent0a\in\mathbb{R}_{>0} mit f|[a,a]<εg\lVert f\rvert_{\mathbb{R}\setminus[-a,a]}\rVert<\frac{\varepsilon}{\lVert g\rVert}. Da g𝑔g stetig ist mit limμ0g(μ)=0subscript𝜇0𝑔𝜇0\lim_{\mu\to 0}g(\mu)=0, findet man ein b>0𝑏subscriptabsent0b\in\mathbb{R}_{>0} mit g|[b,b]εf\lVert g\rvert_{[-b,b]}\rVert\leq\frac{\varepsilon}{\lVert f\rVert}. Setze t0:=baassignsubscript𝑡0𝑏𝑎t_{0}:=\frac{b}{a}. Sei μ𝜇\mu\in\mathbb{R} und t]0,t0[t\in\,]0,t_{0}[.

1. Fall: μ[b,b]𝜇𝑏𝑏\mu\in[-b,b]. Man erhält: |g(μ)f(μt)|ε𝑔𝜇𝑓𝜇𝑡𝜀\lvert g(\mu)f(\frac{\mu}{t})\rvert\leq\varepsilon.

2. Fall: μ[b,b]𝜇𝑏𝑏\mu\notin[-b,b]. Wegen |μt||μt0|=a|μ|ba𝜇𝑡𝜇subscript𝑡0𝑎𝜇𝑏𝑎\lvert\frac{\mu}{t}\rvert\geq\lvert\frac{\mu}{t_{0}}\rvert=a\frac{\lvert\mu\rvert}{b}\geq a gilt: |g(μ)f(μt)|ε𝑔𝜇𝑓𝜇𝑡𝜀\lvert g(\mu)f(\frac{\mu}{t})\rvert\leq\varepsilon. ∎

Beweis von Satz 1.30.

ihHi𝐻\mathrm{i}h\subseteq H“: Sei xD(h)𝑥𝐷x\in D(h). Definiere

g:,λ(1+λ2)1/2,:𝑔formulae-sequenceg:\mathbb{R}\to\mathbb{R},\lambda\mapsto(1+\lambda^{2})^{-1/2},

also gC0()𝑔subscript𝐶0g\in C_{0}(\mathbb{R}). Nach [Lan95], S. 107, gilt φh(g)=(1+hh)1/2𝔹(E)subscript𝜑𝑔superscript1superscript12𝔹𝐸\varphi_{h}(g)=(1+h^{*}h)^{-1/2}\in\mathbb{B}(E) und Bild(φh(g))=D(h)Bildsubscript𝜑𝑔𝐷\operatorname{Bild}(\varphi_{h}(g))=D(h). Somit findet man ein yE𝑦𝐸y\in E mit x=φh(g)y𝑥subscript𝜑𝑔𝑦x=\varphi_{h}(g)y. Es gilt:

Utxxit=φh(et)φh(g)yφh(g)yit=φh((et𝟙)git)ysubscript𝑈𝑡𝑥𝑥i𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡subscript𝜑𝑔𝑦subscript𝜑𝑔𝑦i𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡1𝑔i𝑡𝑦\begin{split}\frac{U_{t}x-x}{\mathrm{i}t}&=\frac{\varphi_{h}(e_{t})\varphi_{h}(g)y-\varphi_{h}(g)y}{\mathrm{i}t}=\varphi_{h}\left(\frac{(e_{t}-\mathbbm{1})g}{\mathrm{i}t}\right)y\end{split} (1.2.3)

für alle t𝑡t\in\mathbb{R}. Mit Lemma 1.31 erhält man

supλ|(exp(itλ)1itλ)f(λ)1+λ2|subscriptsupremum𝜆i𝑡𝜆1i𝑡𝜆𝑓𝜆1superscript𝜆2\displaystyle\phantom{=}\,\,\,\sup_{\lambda\in\mathbb{R}}\left\lvert\left(\frac{\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1}{\mathrm{i}t}-\lambda\right)\frac{f(\lambda)}{\sqrt{1+\lambda^{2}}}\right\rvert
=supλ{0}|(exp(itλ)1itλ1)f(λ)||λ|1+λ2absentsubscriptsupremum𝜆0i𝑡𝜆1i𝑡𝜆1𝑓𝜆𝜆1superscript𝜆2\displaystyle=\sup_{\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}}\left\lvert\left(\frac{\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1}{\mathrm{i}t\lambda}-1\right)f(\lambda)\right\rvert\frac{\lvert\lambda\rvert}{\sqrt{1+\lambda^{2}}}
supλ{0}|(dtff)(λ)|t00absentsubscriptsupremum𝜆0subscript𝑑𝑡𝑓𝑓𝜆𝑡00\displaystyle\leq\sup_{\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}}\left\lvert(d_{t}f-f)(\lambda)\right\rvert\overset{t\to 0}{\longrightarrow}0

für alle fC0()𝑓subscript𝐶0f\in C_{0}(\mathbb{R}), also gilt:

(et𝟙)gitt0idgstrikt.subscript𝑒𝑡1𝑔i𝑡𝑡0subscriptid𝑔strikt\frac{(e_{t}-\mathbbm{1})g}{\mathrm{i}t}\overset{t\to 0}{\longrightarrow}\operatorname{id}_{\mathbb{R}}\cdot g\qquad\text{strikt}. (1.2.4)

Nach dem Funktionalkalkül für reguläre Operatoren (Satz 1.19) ist φh:C()(E):subscript𝜑𝐶𝐸\varphi_{h}:C(\mathbb{R})\to\mathcal{R}(E) ein \,\!{}^{*}" Homomorphismus. Ferner ist φh|C0()\varphi_{h}\rvert_{C_{0}(\mathbb{R})} nicht-ausgeartet (siehe den Beweis von [Lan95], Theorem 10.9). Außerdem ist φhsubscript𝜑\varphi_{h} nach Proposition 1.17 (Charakterisierung nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismen) strikt stetig auf B¯Cb()(0,1)subscript¯𝐵subscript𝐶𝑏0.1\overline{B}_{C_{b}(\mathbb{R})}(0,1). Weiter gilt für alle t{0}𝑡0t\in\mathbb{R}\setminus\{0\}:

supλ|((et𝟙)git)(λ)|subscriptsupremum𝜆subscript𝑒𝑡1𝑔i𝑡𝜆\displaystyle\sup_{\lambda\in\mathbb{R}}\left\lvert\left(\frac{(e_{t}-\mathbbm{1})g}{\mathrm{i}t}\right)(\lambda)\right\rvert =supλ|exp(itλ)1it1+λ2|absentsubscriptsupremum𝜆i𝑡𝜆1i𝑡1superscript𝜆2\displaystyle=\sup_{\lambda\in\mathbb{R}}\left\lvert\frac{\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1}{\mathrm{i}t\sqrt{1+\lambda^{2}}}\right\rvert
supλ{0}|exp(itλ)1tλ|absentsubscriptsupremum𝜆0i𝑡𝜆1𝑡𝜆\displaystyle\leq\sup_{\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}}\left\lvert\frac{\exp(\mathrm{i}t\lambda)-1}{t\lambda}\right\rvert
=supr{0}|exp(ir)1||r|1.absentsubscriptsupremum𝑟0i𝑟1𝑟1\displaystyle=\sup_{r\in\mathbb{R}\setminus\{0\}}\frac{\lvert\exp(\mathrm{i}r)-1\rvert}{\lvert r\rvert}\leq 1.

Also folgt: (et𝟙)gitB¯Cb(0,1)(0,1)subscript𝑒𝑡1𝑔i𝑡subscript¯𝐵subscript𝐶𝑏0.10.1\frac{(e_{t}-\mathbbm{1})g}{\mathrm{i}t}\in\overline{B}_{C_{b}(0,1)}(0,1). Man erhält mit (1.2.3) und (1.2.4):

iHxi𝐻𝑥\displaystyle-\mathrm{i}Hx =limt0Utxxit=φh(limt0(et𝟙)git)yabsentsubscript𝑡0subscript𝑈𝑡𝑥𝑥i𝑡absentsubscript𝜑subscript𝑡0subscript𝑒𝑡1𝑔i𝑡𝑦\displaystyle=\lim_{t\to 0}\frac{U_{t}x-x}{\mathrm{i}t}\overset{}{=}\varphi_{h}\left(\lim_{t\to 0}\frac{(e_{t}-\mathbbm{1})g}{\mathrm{i}t}\right)y
=φh(idg)y=φh(id)φh(g)y=hx.absentsubscript𝜑subscriptid𝑔𝑦subscript𝜑subscriptidsubscript𝜑𝑔𝑦𝑥\displaystyle\overset{}{=}\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}}\cdot g)y=\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}})\varphi_{h}(g)y=hx.

ihH𝐻i\mathrm{i}h\supseteq H“: Sei xD(H)𝑥𝐷𝐻x\in D(H). Sei (fm)msubscriptsubscript𝑓𝑚𝑚(f_{m})_{m\in\mathbb{N}} eine approximative Eins in C0()subscript𝐶0C_{0}(\mathbb{R}) so, dass fmCc()subscript𝑓𝑚subscript𝐶𝑐f_{m}\in C_{c}(\mathbb{R}) für jedes m𝑚m\in\mathbb{N} ist. Nach Proposition 1.17 gilt:

φh(fm)midEstrikt.subscript𝜑subscript𝑓𝑚𝑚subscriptid𝐸strikt\varphi_{h}(f_{m})\overset{m\to\infty}{\longrightarrow}\operatorname{id}_{E}\qquad\text{strikt}. (1.2.5)

Für alle n𝑛n\in\mathbb{N} definiere cn:=d1/nC0()assignsubscript𝑐𝑛subscript𝑑1𝑛subscript𝐶0c_{n}:=d_{1/n}\in C_{0}(\mathbb{R}), wobei d1/nsubscript𝑑1𝑛d_{1/n} in Lemma 1.31 definiert wird. Somit folgt für alle n,m𝑛𝑚n,m\in\mathbb{N}:

xn,m:=φh(cnfm)x=φh(cn)φh(fm)xmφh(cn)x=:xn.x_{n,m}:=\varphi_{h}(c_{n}f_{m})x=\varphi_{h}(c_{n})\varphi_{h}(f_{m})x\overset{m\to\infty}{\longrightarrow}\varphi_{h}(c_{n})x=:x_{n}. (1.2.6)

Es gilt nach Satz 1.19: φh(id)=hsubscript𝜑subscriptid\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}})=h. Nach Beispiel 1.10 ist C()(C0())𝐶subscript𝐶0C(\mathbb{R})\cong\mathcal{R}(C_{0}(\mathbb{R})) unter der Abbildung fMf:D(Mf)C0()C0(),gfgf\mapsto M_{f}:D(M_{f})\subseteq C_{0}(\mathbb{R})\to C_{0}(\mathbb{R}),g\mapsto fg, also entspricht idsubscriptid\operatorname{id}_{\mathbb{R}} gerade Midsubscript𝑀subscriptidM_{\operatorname{id}_{\mathbb{R}}}.

Mit [Lan95], Proposition 10.7, oder Proposition 1.18 folgt:

αCc()D(Mid):Bild(φh(α))D(φh(id))=D(h).:for-all𝛼subscript𝐶𝑐𝐷subscript𝑀subscriptidBildsubscript𝜑𝛼𝐷subscript𝜑subscriptid𝐷\forall\alpha\in C_{c}(\mathbb{R})\subseteq D(M_{\operatorname{id}_{\mathbb{R}}}):\operatorname{Bild}(\varphi_{h}(\alpha))\subseteq D(\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}}))=D(h).

Wegen cnfmCc()subscript𝑐𝑛subscript𝑓𝑚subscript𝐶𝑐c_{n}f_{m}\in C_{c}(\mathbb{R}) ergibt sich somit: xn,m=φh(cnfm)xD(h)subscript𝑥𝑛𝑚subscript𝜑subscript𝑐𝑛subscript𝑓𝑚𝑥𝐷x_{n,m}=\varphi_{h}(c_{n}f_{m})x\in D(h) für alle n,m𝑛𝑚n,m\in\mathbb{N}.

Mit (1.2.5) erhält man:

hxn,msubscript𝑥𝑛𝑚\displaystyle hx_{n,m} =φh(id)φh(cnfm)xabsentsubscript𝜑subscriptidsubscript𝜑subscript𝑐𝑛subscript𝑓𝑚𝑥\displaystyle=\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}})\varphi_{h}(c_{n}f_{m})x
=φh(idcn)φh(fm)xφh(cnid)xfür m.formulae-sequenceabsentsubscript𝜑subscriptidsubscript𝑐𝑛subscript𝜑subscript𝑓𝑚𝑥absentsubscript𝜑subscript𝑐𝑛subscriptid𝑥absentsubscript𝜑subscriptidsubscript𝑐𝑛subscript𝜑subscript𝑓𝑚𝑥absentsubscript𝜑subscript𝑐𝑛subscriptid𝑥\displaystyle=\varphi_{h}(\operatorname{id}_{\mathbb{R}}\cdot c_{n})\varphi_{h}(f_{m})x\overset{}{\longrightarrow}\varphi_{h}(c_{n}\cdot\operatorname{id}_{\mathbb{R}})x\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }m\to\infty.

Weil hh abgeschlossen ist, folgt mit (1.2.6): xnD(h)subscript𝑥𝑛𝐷x_{n}\in D(h) und hxn=φh(cnid)xsubscript𝑥𝑛subscript𝜑subscript𝑐𝑛subscriptid𝑥hx_{n}=\varphi_{h}(c_{n}\cdot\operatorname{id}_{\mathbb{R}})x.

Da nach Lemma 1.31 gilt cnn𝟙subscript𝑐𝑛𝑛1c_{n}\overset{n\to\infty}{\longrightarrow}\mathbbm{1} strikt und da φhsubscript𝜑\varphi_{h} nach Proposition 1.17 (Charakterisierung nicht-ausgearteter \,\!{}^{*}" Homomorphismen) strikt stetig auf B¯Cb()(0,1)subscript¯𝐵subscript𝐶𝑏0.1\overline{B}_{C_{b}(\mathbb{R})}(0,1) ist, erhält man mit (1.1.1):

xn=φh(cn)xnφh(𝟙)x=x.subscript𝑥𝑛subscript𝜑subscript𝑐𝑛𝑥𝑛subscript𝜑1𝑥absent𝑥x_{n}=\varphi_{h}(c_{n})x\overset{n\to\infty}{\longrightarrow}\varphi_{h}(\mathbbm{1})x\overset{}{=}x.

Es ergibt sich

hxnsubscript𝑥𝑛\displaystyle hx_{n} =φh(cnid)x=φh(e1/n𝟙i/n)xabsentsubscript𝜑subscript𝑐𝑛subscriptid𝑥absentsubscript𝜑subscript𝑒1𝑛1i𝑛𝑥\displaystyle=\varphi_{h}(c_{n}\cdot\operatorname{id}_{\mathbb{R}})x\overset{}{=}\varphi_{h}\left(\frac{e_{1/n}-\mathbbm{1}}{\mathrm{i}/n}\right)x
=(φh(e1/n)φh(𝟙)φh(𝟙))xi/n=U1/nxxi/n.absentsubscript𝜑subscript𝑒1𝑛subscript𝜑1subscript𝜑1𝑥i𝑛subscript𝑈1𝑛𝑥𝑥i𝑛\displaystyle=\frac{\left(\varphi_{h}(e_{1/n})\varphi_{h}(\mathbbm{1})-\varphi_{h}(\mathbbm{1})\right)x}{\mathrm{i}/n}=\frac{U_{1/n}x-x}{\mathrm{i}/n}.

Wegen xD(H)𝑥𝐷𝐻x\in D(H) gilt:

limnhxn=limnU1/nxxi/n=iHx.subscript𝑛subscript𝑥𝑛subscript𝑛subscript𝑈1𝑛𝑥𝑥i𝑛i𝐻𝑥\lim_{n\to\infty}hx_{n}=\lim_{n\to\infty}\frac{U_{1/n}x-x}{\mathrm{i}/n}=-\mathrm{i}Hx.

Da hh abgeschlossen ist, folgt: xD(h)𝑥𝐷x\in D(h) und ihx=Hxi𝑥𝐻𝑥\mathrm{i}hx=Hx. ∎

1.3 Zusammenhang zwischen regulären Operatoren auf E𝐸E und auf EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E

Analog zur direkten Summe von Hilberträumen wird eine direkte Summe von Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln definiert:

Definitions-Proposition 1.32 (Vgl. [RW98], Example 2.14).

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}.

  1. (i)

    Auf dem Vektorraum EFdirect-sum𝐸𝐹E\oplus F wird durch

    (x1,y1),(x2,y2)EF:=x1,x2E+y1,y2Fassignsubscriptsubscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1direct-sum𝐸𝐹subscriptsubscript𝑥1subscript𝑥1𝐸subscriptsubscript𝑦1subscript𝑦1𝐹{\langle(x_{1},y_{1}),(x_{2},y_{2})\rangle}_{E\oplus F}:={\langle x_{1},x_{2}\rangle}_{E}+{\langle y_{1},y_{2}\rangle}_{F}

    für alle (x1,y1),(x2,y2)EFsubscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1direct-sum𝐸𝐹(x_{1},y_{1}),(x_{2},y_{2})\in E\oplus F ein 𝔄𝔄\mathfrak{A}-wertiges inneres Produkt derart definiert, dass EFdirect-sum𝐸𝐹E\oplus F zu einem Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A} wird, welchen wir ebenfalls mit EFdirect-sum𝐸𝐹E\oplus F bezeichnen.

  2. (ii)

    Es gilt für alle xE𝑥𝐸x\in E und yF𝑦𝐹y\in F:

    max{xE,yF}(x,y)EFxE2+yF2.subscriptdelimited-∥∥𝑥𝐸subscriptdelimited-∥∥𝑥𝐸subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑦direct-sum𝐸𝐹superscriptsubscriptdelimited-∥∥𝑥𝐸2superscriptsubscriptdelimited-∥∥𝑦𝐹2\max\{{\lVert x\rVert}_{E},{\lVert y\rVert}_{F}\}\leq{\lVert(x,y)\rVert}_{E\oplus F}\leq\sqrt{{\lVert x\rVert}_{E}^{2}+{\lVert y\rVert}_{F}^{2}}. (1.3.1)
Notation 1.33.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Seien A1:D(A1)EE:subscript𝐴1𝐷subscript𝐴1𝐸𝐸A_{1}:D(A_{1})\subseteq E\to E, A2:D(A2)FE:subscript𝐴2𝐷subscript𝐴2𝐹𝐸A_{2}:D(A_{2})\subseteq F\to E, A3:D(A3)EF:subscript𝐴3𝐷subscript𝐴3𝐸𝐹A_{3}:D(A_{3})\subseteq E\to F und A4:D(A4)FF:subscript𝐴4𝐷subscript𝐴4𝐹𝐹A_{4}:D(A_{4})\subseteq F\to F Operatoren. Definiere

(A1A2A3A4)::matrixsubscript𝐴1subscript𝐴2subscript𝐴3subscript𝐴4absent\displaystyle\begin{pmatrix}A_{1}&A_{2}\\ A_{3}&A_{4}\end{pmatrix}: (D(A1)D(A3))×(D(A2)D(A4))EFEF,𝐷subscript𝐴1𝐷subscript𝐴3𝐷subscript𝐴2𝐷subscript𝐴4direct-sum𝐸𝐹direct-sum𝐸𝐹\displaystyle\,\,(D(A_{1})\cap D(A_{3}))\times(D(A_{2})\cap D(A_{4}))\subseteq E\oplus F\to E\oplus F,
(x,y)(A1x+A2y,A3x+A4y).maps-to𝑥𝑦subscript𝐴1𝑥subscript𝐴2𝑦subscript𝐴1𝑥subscript𝐴2𝑦\displaystyle\,\,(x,y)\mapsto(A_{1}x+A_{2}y,A_{3}x+A_{4}y).

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Wir zeigen in diesem Abschnitt, dass man zu jedem regulären Operator T(E,F)𝑇𝐸𝐹T\in\mathcal{R}(E,F) einen selbstadjungierten regulären Operator angeben kann, nämlich T^:=(0TT   0)assign^𝑇binomial0𝑇superscript𝑇   0\hat{T}:=\binom{0\,\,\,T}{T^{*}\,\,\,0}. Umgekehrt ist, falls T^^𝑇\hat{T} regulär ist, auch T𝑇T regulär.

Für den Beweis der folgenden beiden Propositionen formulieren wir das folgende

Lemma 1.34.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Seien T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\to F und S:D(S)FE:𝑆𝐷𝑆𝐹𝐸S:D(S)\subseteq F\to E dicht definiert und 𝔄𝔄\mathfrak{A}-linear. Dann gilt:

(0TS0)=(0ST0).superscriptmatrix0𝑇𝑆0matrix0superscript𝑆superscript𝑇0\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}^{*}=\begin{pmatrix}0&S^{*}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}.
Beweis.

Offensichtlich ist T^:=(0TS0)assign^𝑇matrix0𝑇𝑆0\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix} dicht definiert und 𝔄𝔄\mathfrak{A}-linear.

Mit dem Index 111 (bzw. 222) bezeichnen wir die erste (bzw. zweite) Komponente eines Tupels. Für ein beliebiges xFE𝑥direct-sum𝐹𝐸x\in F\oplus E gilt beispielsweise: x=(x1,x2)𝑥subscript𝑥1subscript𝑥1x=(x_{1},x_{2}).

\subseteq“: Es gilt für alle xD(T^)𝑥𝐷^𝑇x\in D(\hat{T}) und yD(T^)𝑦𝐷superscript^𝑇y\in D(\hat{T}^{*})

Tx2,y1F+Sx1,y2Esubscript𝑇subscript𝑥2𝑇subscript𝑥2𝐹subscript𝑆subscript𝑥1𝑆subscript𝑥1𝐸\displaystyle{\langle Tx_{2},y_{1}\rangle}_{F}+{\langle Sx_{1},y_{2}\rangle}_{E} =T^x,yFE=x,T^yFEabsentsubscript^𝑇𝑥𝑦direct-sum𝐹𝐸subscript𝑥superscript^𝑇𝑦direct-sum𝐹𝐸\displaystyle={\langle\hat{T}x,y\rangle}_{F\oplus E}={\langle x,\hat{T}^{*}y\rangle}_{F\oplus E}
=x1,(T^y)1F+x2,(T^y)2E,absentsubscriptsubscript𝑥1subscript𝑥1𝐹subscriptsubscript𝑥2subscript𝑥2𝐸\displaystyle={\langle x_{1},(\hat{T}^{*}y)_{1}\rangle}_{F}+{\langle x_{2},(\hat{T}^{*}y)_{2}\rangle}_{E},

also Sx1,y2=x1,(T^y)1𝑆subscript𝑥1𝑆subscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1\langle Sx_{1},y_{2}\rangle=\langle x_{1},(\hat{T}^{*}y)_{1}\rangle. Somit ist x1,(T^y)1subscript𝑥1subscript𝑥1\langle x_{1},(\hat{T}^{*}y)_{1}\rangle unabhängig von y1subscript𝑦1y_{1} für alle xD(T^),yD(T^)formulae-sequence𝑥𝐷^𝑇𝑥𝐷^𝑇x\in D(\hat{T}),y\in D(\hat{T}^{*}), also gilt x1,(T^y)1=x1,Ay2subscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥1\langle x_{1},(\hat{T}^{*}y)_{1}\rangle=\langle x_{1},Ay_{2}\rangle, wobei A:D(A)EF:𝐴𝐷𝐴𝐸𝐹A:D(A)\subseteq E\to F sei. Da ,E{\langle\cdot,\cdot\cdot\rangle}_{E} nicht-ausgeartet ist, folgt: (T^y)1=Ay2subscriptsuperscript^𝑇𝑦1𝐴subscript𝑦2(\hat{T}^{*}y)_{1}=Ay_{2} für alle yD(T^)𝑦𝐷superscript^𝑇y\in D(\hat{T}^{*}). Analog erhält man: (T^y)2=By1subscriptsuperscript^𝑇𝑦2𝐵subscript𝑦1(\hat{T}^{*}y)_{2}=By_{1} für alle yD(T^)𝑦𝐷superscript^𝑇y\in D(\hat{T}^{*}), wobei B:D(B)FE:𝐵𝐷𝐵𝐹𝐸B:D(B)\subseteq F\to E sei. Somit hat man AS𝐴superscript𝑆A\subseteq S^{*} und BT𝐵superscript𝑇B\subseteq T^{*}, also T^(0ST0)superscript^𝑇matrix0superscript𝑆superscript𝑇0\hat{T}^{*}\subseteq\begin{pmatrix}0&S^{*}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}.

superset-of-or-equals\supseteq“: Es gilt für alle xD(T^)𝑥𝐷^𝑇x\in D(\hat{T}) und yD(T)×D(S)𝑦𝐷superscript𝑇𝐷superscript𝑆y\in D(T^{*})\times D(S^{*})

T^x,y^𝑇𝑥𝑦\displaystyle\langle\hat{T}x,y\rangle =Tx2,y1+Sx1,y2absent𝑇subscript𝑥2𝑇subscript𝑥2𝑆subscript𝑥1𝑆subscript𝑥1\displaystyle=\langle Tx_{2},y_{1}\rangle+\langle Sx_{1},y_{2}\rangle
=x2,Ty1+x1,Sy2=x,(0ST0)y,absentsubscript𝑥2subscript𝑥2subscript𝑥1subscript𝑥1𝑥matrix0superscript𝑆superscript𝑇0𝑦\displaystyle=\langle x_{2},T^{*}y_{1}\rangle+\langle x_{1},S^{*}y_{2}\rangle=\langle x,\begin{pmatrix}0&S^{*}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}y\rangle,

also (0ST0)T^matrix0superscript𝑆superscript𝑇0superscript^𝑇\begin{pmatrix}0&S^{*}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}\subseteq\hat{T}^{*}. ∎

Proposition 1.35.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Dann ist für alle T(E,F)𝑇𝐸𝐹T\in\mathcal{R}(E,F) der Operator (0TT0)matrix0𝑇superscript𝑇0\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix} regulär und selbstadjungiert.

Beweis.

Setze T^:=(0TT0)assign^𝑇matrix0𝑇superscript𝑇0\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix}. Da T𝑇T und Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert sind, ist wegen D(T^)=D(T)×D(T)𝐷^𝑇𝐷superscript𝑇𝐷𝑇D(\hat{T})=D(T^{*})\times D(T) auch T^^𝑇\hat{T} dicht definiert.

Es gilt T=Tsuperscript𝑇absent𝑇T^{**}=T ([Lan95], Corollary 9.4, oder Proposition 1.14). Damit und mit Lemma 1.34 folgt:

T^=(0TT0)=T^.superscript^𝑇absentmatrix0superscript𝑇absentsuperscript𝑇0^𝑇\hat{T}^{*}\overset{}{=}\begin{pmatrix}0&T^{**}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}=\hat{T}.

Da Tsuperscript𝑇T^{*} abgeschlossen ist, ist auch T^^𝑇\hat{T} abgeschlossen.

Es bleibt zu zeigen: 1+T^T^1superscript^𝑇^𝑇1+\hat{T}^{*}\hat{T} hat dichtes Bild. Es gilt:

(1+T^T^)(x,y)=((1+TT)x,(1+TT)y)1superscript^𝑇^𝑇𝑥𝑦1𝑇superscript𝑇𝑥1𝑇superscript𝑇𝑥\displaystyle(1+\hat{T}^{*}\hat{T})(x,y)=\bigl{(}(1+TT^{*})x,(1+T^{*}T)y\bigr{)}

für alle (x,y)D(1+T^T^)𝑥𝑦𝐷1superscript^𝑇^𝑇(x,y)\in D(1+\hat{T}^{*}\hat{T}). Nach [Lan95], Corollary 9.6, ist Tsuperscript𝑇T^{*} regulär. Somit folgt, dass

Bild(1+T^T^)=Bild(1+(T)T)×Bild(1+TT)Bild1superscript^𝑇^𝑇Bild1superscriptsuperscript𝑇superscript𝑇Bild1superscript𝑇𝑇\operatorname{Bild}(1+\hat{T}^{*}\hat{T})=\operatorname{Bild}\bigl{(}1+(T^{*})^{*}T^{*}\bigr{)}\times\operatorname{Bild}(1+T^{*}T)

dicht in FEdirect-sum𝐹𝐸F\oplus E liegt.∎

Proposition 1.36.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Sei T:D(T)EF:𝑇𝐷𝑇𝐸𝐹T:D(T)\subseteq E\to F dicht definiert und 𝔄𝔄\mathfrak{A}-linear. Ist (0TT0)matrix0𝑇superscript𝑇0\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix} regulär, so ist T𝑇T regulär.

Beweis.

Offensichtlich ist Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert, und T𝑇T ist abgeschlossen. Nach Lemma 1.34 gilt T^:=(0TT0)=(0TT0)assign^𝑇matrix0𝑇superscript𝑇0matrix0superscript𝑇absentsuperscript𝑇0\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}0&T^{**}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}, somit erhält man:

(1+T^T^)(x,y)1superscript^𝑇^𝑇𝑥𝑦\displaystyle(1+\hat{T}^{*}\hat{T})(x,y) =(x,y)+T^(Ty,Tx)absent𝑥𝑦superscript^𝑇𝑇𝑦𝑇𝑦\displaystyle=(x,y)+\hat{T}^{*}(Ty,T^{*}x)
=(x,y)+(TTx,TTy)=((1+TT)x,(1+TT)y)absent𝑥𝑦superscript𝑇absentsuperscript𝑇𝑥superscript𝑇absentsuperscript𝑇𝑥1superscript𝑇absentsuperscript𝑇𝑥1superscript𝑇absentsuperscript𝑇𝑥\displaystyle\overset{}{=}(x,y)+(T^{**}T^{*}x,T^{*}Ty)=\bigl{(}(1+T^{**}T^{*})x,(1+T^{*}T)y\bigr{)}

für alle (x,y)D(1+T^T^)𝑥𝑦𝐷1superscript^𝑇^𝑇(x,y)\in D(1+\hat{T}^{*}\hat{T}). Wegen y(x,y)delimited-∥∥𝑦delimited-∥∥𝑥𝑦\lVert y\rVert\leq\lVert(x,y)\rVert für alle (x,y)FE𝑥𝑦direct-sum𝐹𝐸(x,y)\in F\oplus E folgt aus der Dichtheit von Bild(1+T^T^)Bild1superscript^𝑇^𝑇\operatorname{Bild}(1+\hat{T}^{*}\hat{T}) in FEdirect-sum𝐹𝐸F\oplus E die Dichtheit von Bild(1+TT)Bild1superscript𝑇𝑇\operatorname{Bild}(1+T^{*}T) in E𝐸E. ∎

1.4 Multiplikatoren des Pedersen-Ideals

Im vorherigen Abschnitt haben wir mit den regulären Operatoren eine Möglichkeit kennengelernt, auf einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra unbeschränkte Multiplikatoren zu definieren. In diesem Abschnitt erinnern wir an einen anderen Zugang, nämlich an Multiplikatoren des Pedersen-Ideals. Es wird sich herausstellen, dass die regulären Operatoren die Multiplikatoren des Pedersen-Ideals umfassen.

Eine grundlegende Philosophie beim Studium von Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren ist, dass diese nicht-kommutative Analoga von C0(Ω)subscript𝐶0ΩC_{0}(\Omega) sind, wobei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum ΩΩ\Omega sei. Die Multiplikatoralgebra (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} entspricht bei dieser Sichtweise der Algebra Cb(Ω)subscript𝐶𝑏ΩC_{b}(\Omega) der stetigen, beschränkten Funktionen auf ΩΩ\Omega. Eine natürliche Frage ist dann: Was ist das nicht-kommutative Analogon zu der Algebra C(Ω)𝐶ΩC(\Omega) der stetigen Funktionen auf ΩΩ\Omega?

Falls 𝔄𝔄\mathfrak{A} unital ist, dann entspricht dieses der Situation, dass ΩΩ\Omega kompakt ist, und daher erwartet man, dass das Analogon von C(Ω)𝐶ΩC(\Omega) die Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} selbst ist. Daher liegt das eigentliche Interesse in nicht-unitalen Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren.

Im nicht-unitalen Fall betrachtet man die zugehörige Algebra von Multiplikatoren. Die Multiplikatoralgebra von Cc(Ω)subscript𝐶𝑐ΩC_{c}(\Omega), den stetigen Funktionen auf ΩΩ\Omega mit kompaktem Träger, ist in der klassischen Situation C(Ω)𝐶ΩC(\Omega). Ferner ist Cc(Ω)subscript𝐶𝑐ΩC_{c}(\Omega) ein minimales dichtes Ideal von C(Ω)𝐶ΩC(\Omega), und in der Situation von Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren existiert dieses minimale dichte beidseitige Ideal und heißt Pedersen-Ideal von 𝔄𝔄\mathfrak{A} ([Ped66], [Ped79]).

A. J. Lazar und D. C. Taylor studieren in [LT76] die Multiplikatoralgebra (Algebra der Bizentralisatoren) dieses Ideals, also unbeschränkte Multiplikatoren. N. C. Phillips ([Phi88]) vereinfacht ihre Arbeit, indem er feststellt, dass die Multiplikatoralgebra des Pedersen-Ideals eine Pro-Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist, also ein inverser Limes von Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren.

Definition 1.37.
  1. (i)

    Ein Ordnungsideal von 𝔄𝔄\mathfrak{A} ist ein Unterkegel J𝐽J von 𝔄0subscript𝔄absent0{\mathfrak{A}}_{\geq 0} derart, dass gilt: x𝔄0yJ:xyxJ:for-all𝑥subscript𝔄absent0for-all𝑦𝐽𝑥𝑦𝑥𝐽\forall x\in{\mathfrak{A}}_{\geq 0}\,\forall y\in J:x\leq y\Rightarrow x\in J.

  2. (ii)

    Ein Ordnungsideal J𝐽J von 𝔄𝔄\mathfrak{A} heißt invariant, falls aJaJsuperscript𝑎𝐽𝑎𝐽a^{*}Ja\subseteq J für alle a𝔄𝑎𝔄a\in\mathfrak{A} gilt.

  3. (iii)

    Eine \,\!{}^{*}" Unteralgebra 𝔅𝔅\mathfrak{B} von 𝔄𝔄\mathfrak{A} heißt hereditär, falls 𝔅+:=𝔅𝔄0assignsuperscript𝔅𝔅subscript𝔄absent0\mathfrak{B}^{+}:=\mathfrak{B}\cap{\mathfrak{A}}_{\geq 0} ein Ordnungsideal und 𝔅𝔅\mathfrak{B} der Vektorraumaufspann von 𝔅+superscript𝔅\mathfrak{B}^{+} ist.

Satz/Definition 1.38 ([LT76], Theorem 2.2).

Sei 𝔍𝔍\mathfrak{J} die Menge aller dichten, invarianten Ordnungsideale von 𝔄0subscript𝔄absent0{\mathfrak{A}}_{\geq 0} und K𝔄+:=𝔍assignsuperscriptsubscript𝐾𝔄𝔍K_{\mathfrak{A}}^{+}:=\bigcap\mathfrak{J}.

  1. (i)

    K𝔄+superscriptsubscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}}^{+} ist ein dichtes, invariantes Ordnungsideal von 𝔄0subscript𝔄absent0{\mathfrak{A}}_{\geq 0}.

  2. (ii)

    Der Vektorraumaufspann K𝔄subscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}} von K𝔄+superscriptsubscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}}^{+} ist ein dichtes, hereditäres beidseitiges Ideal von 𝔄𝔄\mathfrak{A}, welches minimal unter allen dichten beidseitigen Idealen von 𝔄𝔄\mathfrak{A} ist und das Pedersen-Ideal von 𝔄𝔄\mathfrak{A} genannt wird.

In [Ara01], Definition 1.2, wird eine Verallgemeinerung des Pedersen-Ideals auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln E𝐸E über 𝔄𝔄\mathfrak{A} definiert. Genauer wird PE=EKJsubscript𝑃𝐸𝐸subscript𝐾𝐽P_{E}=EK_{J} Pedersen-Untermodul von E𝐸E genannt, wobei J:=E,E¯assign𝐽¯𝐸𝐸J:=\overline{\langle E,E\rangle} ein Ideal in 𝔄𝔄\mathfrak{A} ist. Es ist aber nicht offensichtlich, wie man diese Definition auf Operatorräume verallgemeinern kann, da man beispielsweise in Operatorräumen den Begriff des Ideals nicht zur Verfügung hat.

Im folgenden werden einige Beispiele für das Pedersen-Ideal angegeben:

Beispiel 1.39.
  1. (i)

    Ist 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra, so gilt: K𝔄=𝔄subscript𝐾𝔄𝔄K_{\mathfrak{A}}=\mathfrak{A}.

  2. (ii)

    Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum. Dann gilt: KC0(Ω)=Cc(Ω)subscript𝐾subscript𝐶0Ωsubscript𝐶𝑐ΩK_{C_{0}(\Omega)}=C_{c}(\Omega).

  3. (iii)

    Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann ist K𝒦(H)subscript𝐾𝒦𝐻K_{\mathcal{K}(H)} gleich der Menge der Operatoren auf H𝐻H mit endlich-dimensionalem Bild.

Beweis.

(i): Sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Da K𝔄subscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}} ein dichtes beidseitiges Ideal von 𝔄𝔄\mathfrak{A} ist, hat K𝔄subscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}} nicht-leeren Schnitt mit den invertierbaren Elementen von 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Somit folgt (i).

(ii): [LT76], Example 2.4.

(iii): [LT76], Example 2.5. ∎

Die Elemente der Multiplikatoralgebra (K𝔄)subscript𝐾𝔄\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) des Pedersen-Ideals bezeichnet man auch als unbeschränkte Multiplikatoren. Beispiele hierfür sind:

Beispiel 1.40 ([LT76], 4.1 und 4.2).
  1. (i)

    Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum. Dann gilt: (KC0(Ω))C(Ω)subscript𝐾subscript𝐶0Ω𝐶Ω\mathcal{M}(K_{C_{0}(\Omega)})\cong C(\Omega).

  2. (ii)

    Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann kann man (K𝒦(H))subscript𝐾𝒦𝐻\mathcal{M}(K_{\mathcal{K}(H)}) mit L(H)𝐿𝐻L(H) identifizieren.

Proposition 1.41 (Vgl. [LT76], S. 8).

Man kann K𝔄subscript𝐾𝔄K_{\mathfrak{A}}, 𝔄𝔄\mathfrak{A} und (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) als Unteralgebren von (K𝔄)subscript𝐾𝔄\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) auffassen.

Wie man in Beispiel 1.10.(iv) und 1.40.(ii) sieht, stimmen (𝔄)𝔄\mathcal{R}(\mathfrak{A}) und (K𝔄)subscript𝐾𝔄\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) i. a. nicht überein. Vielmehr sind die Multiplikatoren des Pedersen-Ideals in den regulären Operatoren enthalten:

Satz 1.42 ([Web04], Theorem 3.1).
  1. (i)

    Für jedes a(K𝔄)𝑎subscript𝐾𝔄a\in\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) existiert ein T(𝔄)𝑇𝔄T\in\mathcal{R}(\mathfrak{A}) mit K𝔄D(T)subscript𝐾𝔄𝐷𝑇K_{\mathfrak{A}}\subseteq D(T) und Tx=ax𝑇𝑥𝑎𝑥Tx=ax für alle xD(T)𝑥𝐷𝑇x\in D(T).

  2. (ii)

    Für jedes T(𝔄)𝑇𝔄T\in\mathcal{R}(\mathfrak{A}) mit K𝔄D(T)subscript𝐾𝔄𝐷𝑇K_{\mathfrak{A}}\subseteq D(T) findet man ein a(K𝔄)𝑎subscript𝐾𝔄a\in\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) so, dass gilt: Tx=ax𝑇𝑥𝑎𝑥Tx=ax für alle xD(T)𝑥𝐷𝑇x\in D(T).

Auch wenn die Multiplikatoralgebra (K𝔄)subscript𝐾𝔄\mathcal{M}(K_{\mathfrak{A}}) des Pedersen-Ideals i. a. nicht alle regulären Operatoren enthält, hat sie gegenüber (𝔄)𝔄\mathcal{R}(\mathfrak{A}) den Vorteil, eine \,\!{}^{*}" Algebra zu sein.

Kapitel 2 Operatorräume

In diesem Kapitel wird an verschiedene Definitionen und Aussagen erinnert, die wir in dieser Arbeit verwenden. Im ersten Abschnitt werden elementare Begriffe in Operatorräumen wiederholt. Im Anschluss werden Beispiele für Operatorraumstrukturen auf verschiedenen Räumen aufgeführt. Unitale Operatorsysteme werden im dritten Abschnitt behandelt. Im vierten Abschnitt wird auf den Begriff der Injektivität für Operatorräume eingegangen. Außerdem wird an Eigenschaften der injektiven Hülle eines Operatorraumes erinnert. Ternäre Ringe von Operatoren und Tripelsysteme werden im darauffolgenden Abschnitt eingeführt, ebenso der Begriff der ternären Hülle eines Operatorraumes. Im sechsten Abschnitt werden Grundlagen der Theorie der selbstadjungierten Operatorräume notiert. Anschließend beweisen wir für solche Räume die Existenz und Eindeutigkeit einer injektiven Hülle.

2.1 Grundlagen

In diesem Abschnitt wird an Grundlagen der Theorie der Operatorräume erinnert, also insbesondere an elementare Definitionen.

Sei X𝑋X ein normierter Raum. Nach dem Satz von Hahn-Banach kann man X𝑋X isometrisch in C(Ω)𝐶ΩC(\Omega) einbetten, wobei Ω=B¯X(0,1)Ωsubscript¯𝐵superscript𝑋0.1\Omega=\overline{B}_{X^{*}}(0,1) ist. Also wird X𝑋X als Funktionenraum, d. h. als Untervektorraum der stetigen Funktionen auf ΩΩ\Omega, realisiert. Analog wird ein (konkreter) Operatorraum als abgeschlossener Untervektorraum von Operatoren auf einem Hilbertraum definiert.

Definition 2.1.
  1. (i)

    Als einen (konkreten) matrixnormierten Raum bezeichnet man einen Untervektorraum X𝑋X von L(H)𝐿𝐻L(H), wobei H𝐻H ein Hilbertraum sei.

  2. (ii)

    Ist X𝑋X abgeschlossen, so spricht man von einem (konkreten) Operatorraum.

Definition 2.2.

Seien m,n𝑚𝑛m,n\in\mathbb{N}, sei V𝑉V ein Vektorraum. Mit Mm,n(V)subscript𝑀𝑚𝑛𝑉M_{m,n}(V) wird der Raum der m×n𝑚𝑛m\times n-Matrizen über V𝑉V notiert. Setze Mn(V):=Mn,n(V)assignsubscript𝑀𝑛𝑉subscript𝑀𝑛𝑛𝑉M_{n}(V):=M_{n,n}(V), Mm,n:=Mm,n()assignsubscript𝑀𝑚𝑛subscript𝑀𝑚𝑛M_{m,n}:=M_{m,n}(\mathbb{C}) und Mn:=Mn,nassignsubscript𝑀𝑛subscript𝑀𝑛𝑛M_{n}:=M_{n,n}.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Seien m,n𝑚𝑛m,n\in\mathbb{N}. Durch

Mn(X)Mn(L(H))L(Hn)subscript𝑀𝑛𝑋subscript𝑀𝑛𝐿𝐻𝐿superscript𝐻𝑛M_{n}(X)\subseteq M_{n}(L(H))\cong L(H^{n})

wird Mn(X)subscript𝑀𝑛𝑋M_{n}(X) mit einer Norm nsubscriptdelimited-∥∥𝑛\lVert\cdot\rVert_{n} versehen. Mit Hilfe solcher Normen wird ein abstrakter Operatorraum definiert.

Setze p:=max{m,n}assign𝑝𝑚𝑛p:=\max\{m,n\}. Wir fassen den Raum Mm,nsubscript𝑀𝑚𝑛M_{m,n} als Untervektorraum von Mpsubscript𝑀𝑝M_{p} auf und erhalten so eine Norm auf Mm,nsubscript𝑀𝑚𝑛M_{m,n}, die als Mm,nsubscriptdelimited-∥∥subscript𝑀𝑚𝑛\lVert\cdot\rVert_{M_{m,n}} oder kurz als delimited-∥∥\lVert\cdot\rVert notiert wird.

Definition 2.3.
  1. (i)

    Unter einer Matrixnorm delimited-∥∥\lVert\cdot\rVert auf einem \mathbb{C}-Vektorraum X𝑋X versteht man eine Folge (n)nsubscriptsubscriptdelimited-∥∥𝑛𝑛(\lVert\cdot\rVert_{n})_{n\in\mathbb{N}} von Normen derart, dass nsubscriptdelimited-∥∥𝑛\lVert\cdot\rVert_{n} eine Norm auf Mn(X)subscript𝑀𝑛𝑋M_{n}(X) für jedes n𝑛n\in\mathbb{N} ist.

  2. (ii)

    Ein (abstrakter) matrixnormierter Raum ist ein \mathbb{C}-Vektorraum X𝑋X, der so mit einer Matrixnorm delimited-∥∥\lVert\cdot\rVert versehen ist, dass gilt:

    1. (N1subscript𝑁1N_{1})

      xym+n=max{xm,yn}subscriptdelimited-∥∥direct-sum𝑥𝑦𝑚𝑛subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑚subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑚\lVert x\oplus y\rVert_{m+n}=\max\bigl{\{}\lVert x\rVert_{m},\lVert y\rVert_{n}\bigr{\}}, wobei mit xydirect-sum𝑥𝑦x\oplus y die (m+n)×(m+n)𝑚𝑛𝑚𝑛(m+n)\times(m+n)-Matrix (x00y)𝑥00𝑦\left(\begin{smallmatrix}x&0\\ 0&y\end{smallmatrix}\right) bezeichnet wird,

    2. (N2subscript𝑁2N_{2})

      αxβnαMn,mxmβMm,nsubscriptdelimited-∥∥𝛼𝑥𝛽𝑛subscriptdelimited-∥∥𝛼subscript𝑀𝑛𝑚subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑚subscriptdelimited-∥∥𝛽subscript𝑀𝑚𝑛\lVert\alpha x\beta\rVert_{n}\leq\lVert\alpha\rVert_{M_{n,m}}\cdot\lVert x\rVert_{m}\cdot\lVert\beta\rVert_{M_{m,n}}

    für alle m,n𝑚𝑛m,n\in\mathbb{N}, xMm(X),yMn(X)formulae-sequence𝑥subscript𝑀𝑚𝑋𝑥subscript𝑀𝑚𝑋x\in M_{m}(X),y\in M_{n}(X), αMn,m𝛼subscript𝑀𝑛𝑚\alpha\in M_{n,m} und βMm,n𝛽subscript𝑀𝑚𝑛\beta\in M_{m,n}.

  3. (iii)

    Sei X𝑋X ein matrixnormierter Raum. Ist für ein n𝑛n\in\mathbb{N} (und damit für alle) (Mn(X),n)subscript𝑀𝑛𝑋subscript𝑀𝑛𝑋\left(M_{n}(X),\lVert\cdot\rVert_{n}\right) vollständig, so heißt X𝑋X ein (abstrakter) Operatorraum.

Offensichtlich ist jede Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ein Operatorraum. Wir werden in Abschnitt 2.2 sehen, dass man beispielsweise Banachräume, Hilberträume und Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln mit Operatorraumstrukturen versehen kann.

Definition 2.4.

Seien V𝑉V, W𝑊W Vektorräume. Sei α:VW:𝛼𝑉𝑊\alpha:V\rightarrow W und n𝑛n\in\mathbb{N}. Definiere

αn:Mn(V)Mn(W),v(α(vij))i,j n    ,:subscript𝛼𝑛formulae-sequencesubscript𝑀𝑛𝑉subscript𝑀𝑛𝑊subscript𝑀𝑛𝑉subscript𝑀𝑛𝑊\alpha_{n}:M_{n}(V)\rightarrow M_{n}(W),v\mapsto(\alpha(v_{ij}))_{i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 0.70004pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=1.80835pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.35002pt}\vskip 0.90417pt\hrule}\vrule height=1.50694pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.17496pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.06996pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}},

genannt n𝑛n-te Amplifikation von α𝛼\alpha. Anstelle von αnsubscript𝛼𝑛\alpha_{n} schreiben wir auch α(n)superscript𝛼𝑛\alpha^{(n)}.

Definition 2.5.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y matrixnormierte Räume, sei α:XY:𝛼𝑋𝑌\alpha:X\rightarrow Y linear.

  1. (i)

    α𝛼\alpha heißt vollständig kontraktiv, wenn αnsubscript𝛼𝑛\alpha_{n} für alle n𝑛n\in\mathbb{N} kontraktiv ist, d. h. αn1delimited-∥∥subscript𝛼𝑛1\lVert\alpha_{n}\rVert\leq 1.

  2. (ii)

    α𝛼\alpha bezeichnet man als vollständig isometrisch, falls αnsubscript𝛼𝑛\alpha_{n} für alle n𝑛n\in\mathbb{N} isometrisch ist.

  3. (iii)

    Man nennt α𝛼\alpha vollständig beschränkt, falls gilt:

    αcb:=sup{αn;n}<assignsubscriptdelimited-∥∥𝛼cbsupremumdelimited-∥∥subscript𝛼𝑛𝑛\lVert\alpha\rVert_{\text{cb}}:=\sup\bigl{\{}\lVert\alpha_{n}\rVert\,;\;n\in\mathbb{N}\bigr{\}}<\infty

    („cb“ steht für „completely bounded“).

  4. (iv)

    Die Menge der vollständig beschränkten Abbildungen von X𝑋X nach Y𝑌Y wird mit CB(X,Y)CB𝑋𝑌\operatorname{CB}(X,Y) bezeichnet. Setze CB(X):=CB(X,X)assignCB𝑋CB𝑋𝑋\operatorname{CB}(X):=\operatorname{CB}(X,X).

Die Operatorräume bilden zusammen mit den vollständig beschränkten (beziehungsweise vollständig kontraktiven) Abbildungen eine Kategorie.

Wegen des folgenden Resultats wird häufig nicht zwischen abstrakten und konkreten matrixnormierten Räumen unterschieden (vgl. [ER00], Theorem 2.3.5):

Satz 2.6 (Darstellungssatz für matrixnormierte Räume).

Sei X𝑋X ein abstrakter matrixnormierter Raum. Dann findet man einen Hilbertraum H𝐻H, einen konkreten matrixnormierten Raum YL(H)𝑌𝐿𝐻Y\subseteq L(H) und eine surjektive vollständige Isometrie Φ:XY\Phi:X\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow Y auf Y𝑌Y.

Wir erinnern an die folgende bekannte Abschätzung:

Lemma 2.7 ([ER00], S. 22).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X). Für alle i,j n    𝑖𝑗 n    i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=2.58334pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} gilt:

xijxnk,=1nxk.delimited-∥∥subscript𝑥𝑖𝑗subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑛superscriptsubscript𝑘1𝑛delimited-∥∥subscript𝑥𝑘\lVert x_{ij}\rVert\leq\lVert x\rVert_{n}\leq\sum_{k,\ell=1}^{n}\lVert x_{k\ell}\rVert. (2.1.1)

Aus der Abschätzung (2.1.1) folgt, dass eine Folge (x(m))msubscriptsuperscript𝑥𝑚𝑚(x^{(m)})_{m\in\mathbb{N}} in Mn(X)subscript𝑀𝑛𝑋M_{n}(X) genau dann konvergiert, wenn ihre Einträge (xij(m))msubscriptsuperscriptsubscript𝑥𝑖𝑗𝑚𝑚(x_{ij}^{(m)})_{m\in\mathbb{N}} für alle i,j n    𝑖𝑗 n    i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=2.58334pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} konvergieren.

2.2 Beispiele

Beispiele für Operatorraumstrukturen auf verschiedenen Räumen wie C0(Ω)subscript𝐶0ΩC_{0}(\Omega), Banachräumen, Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln und Hilberträumen werden in diesem Abschnitt angegeben.

Beispiel 2.8.

Seien X,Y𝑋𝑌X,Y Operatorräume. Für alle (x,y)XY𝑥𝑦direct-sum𝑋𝑌(x,y)\in X\oplus Y sei (x,y)XY,n:=max{xX,n,yY,n}assignsubscriptdelimited-∥∥𝑥𝑦direct-sum𝑋𝑌𝑛subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑋𝑛subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑋𝑛\lVert(x,y)\rVert_{X\oplus Y,n}:=\max\{\lVert x\rVert_{X,n},\lVert y\rVert_{Y,n}\}. Dann ist XYdirect-sum𝑋𝑌X\oplus Y, versehen mit der Matrixnorm (XY,n)nsubscriptsubscriptdelimited-∥∥direct-sum𝑋𝑌𝑛𝑛(\lVert\cdot\rVert_{X\oplus Y,n})_{n\in\mathbb{N}}, ein Operatorraum.

Beispiel 2.9.

Sei X𝑋X ein Operatorraum mit Matrixnorm ()nsubscriptdelimited-∥∥𝑛(\lVert\cdot\rVert)_{n\in\mathbb{N}}, und sei k𝑘k\in\mathbb{N}. Da man Mm(Mk(X))subscript𝑀𝑚subscript𝑀𝑘𝑋M_{m}(M_{k}(X)) mit Mmk(X)subscript𝑀𝑚𝑘𝑋M_{mk}(X) für alle m𝑚m\in\mathbb{N} identifizieren kann, erhält man so eine Norm auf Mm(Mk((X))M_{m}(M_{k}((X)). Versehen mit dieser Norm ist (Mk(X),(mk)m)subscript𝑀𝑘𝑋subscript𝑀𝑘𝑋(M_{k}(X),(\lVert\cdot\rVert_{mk})_{m\in\mathbb{N}}) ein Operatorraum.

Definitions-Proposition 2.10.

Sei X𝑋X ein Operatorraum, seien m,n𝑚𝑛m,n\in\mathbb{N}. Setze p:=max{m,n}assign𝑝𝑚𝑛p:=\max\{m,n\}.

  1. (i)

    Die Norm auf den Matrixräumen Mm,n(X)subscript𝑀𝑚𝑛𝑋M_{m,n}(X) erhält man, indem man Mm,n(X)subscript𝑀𝑚𝑛𝑋M_{m,n}(X) als Unterraum von Mp(X)subscript𝑀𝑝𝑋M_{p}(X) auffasst. Durch den linearen Isomorphismus Mp(Mm,n(X))Mpm,pn(X)subscript𝑀𝑝subscript𝑀𝑚𝑛𝑋subscript𝑀𝑝𝑚𝑝𝑚𝑋M_{p}(M_{m,n}(X))\cong M_{pm,pn}(X) erhält man eine Operatorraumstruktur auf Mm,n(X)subscript𝑀𝑚𝑛𝑋M_{m,n}(X).

  2. (ii)

    Mit Cn(X):=Mn,1(X)assignsubscript𝐶𝑛𝑋subscript𝑀𝑛.1𝑋C_{n}(X):=M_{n,1}(X) wird der Spaltenoperatorraum über X𝑋X bezeichnet („C“ für englisch „column“).

Beispiel 2.11 ([ER00], S. 50; Operatorraumstruktur auf C0(Ω)subscript𝐶0ΩC_{0}(\Omega)).

Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum und 𝔄:=C0(Ω)assign𝔄subscript𝐶0Ω\mathfrak{A}:=C_{0}(\Omega). Sei δ:ΩL(𝔄,),ω(νν(ω)):𝛿formulae-sequenceΩ𝐿𝔄Ω𝐿𝔄\delta:\Omega\rightarrow L(\mathfrak{A},\mathbb{C}),\omega\mapsto(\nu\mapsto\nu(\omega)). Versehen mit der Norm

adelimited-∥∥𝑎\displaystyle\lVert a\rVert =sup{(f(aij))i,j n  ;fBild(δ)}\displaystyle=\sup\bigr{\{}\lVert(f(a_{ij}))_{i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 0.70004pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=1.80835pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.35002pt}\vskip 0.90417pt\hrule}\vrule height=1.50694pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.17496pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.06996pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}}\rVert\,;\;f\in\operatorname{Bild}(\delta)\bigl{\}}
=sup{(aij(ω))i,j n  Mn;ωΩ}\displaystyle=\sup\bigr{\{}\lVert(a_{ij}(\omega))_{i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 0.70004pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=1.80835pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.35002pt}\vskip 0.90417pt\hrule}\vrule height=1.50694pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.17496pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.06996pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}}\rVert_{M_{n}}\,;\;\omega\in\Omega\bigr{\}}

ist Mn(𝔄)subscript𝑀𝑛𝔄M_{n}(\mathfrak{A}) eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Ferner gilt: Mn(𝔄)C0(Ω,Mn)subscript𝑀𝑛𝔄subscript𝐶0Ωsubscript𝑀𝑛M_{n}(\mathfrak{A})\cong C_{0}(\Omega,M_{n}).

Sei X𝑋X ein Banachraum. Jede lineare Einbettung von X𝑋X in L(H)𝐿𝐻L(H), wobei H𝐻H ein Hilbertraum sei, definiert eine Operatorraumstruktur auf X𝑋X. Wenn man von einer solchen Einbettung zusätzlich verlangt, dass sie isometrisch ist, findet man unter allen solchen Einbettungen eine, die X𝑋X so mit einer Operatorraumstruktur versieht, dass die entstehende Norm minimal ist (siehe die folgende Definitions-Proposition, Punkt (iv)).

Definitions-Proposition 2.12 (Vgl. [ER00], S. 47/48; minimale Operatorraumstruktur min(X)𝑋\min(X)).

Seien X,Y𝑋𝑌X,Y Banachräume. Sei Z𝑍Z ein Operatorraum.

  1. (i)

    Es sei X1subscriptsuperscript𝑋1X^{*}_{1} die abgeschlossene Einheitskugel der Dualraumes Xsuperscript𝑋X^{*} von X𝑋X, versehen mit der schwach*-Topologie. Dann ist X1subscriptsuperscript𝑋1X^{*}_{1} ein kompakter Hausdorffraum. Die Abbildung j:XC(X1),x(ff(x)):𝑗formulae-sequence𝑋𝐶subscriptsuperscript𝑋1𝑋𝐶subscriptsuperscript𝑋1j:X\to C(X^{*}_{1}),x\mapsto(f\mapsto f(x)), ist eine lineare Isometrie. Da j(X)𝑗𝑋j(X) als abgeschlossener Unterraum einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra die Struktur eines Operatorraumes trägt, erhält man so eine Operatorraumstruktur auf X𝑋X, die man mit min(X)𝑋\min(X) bezeichnet.

  2. (ii)

    Es gilt für alle xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X):

    xmin(X),n=sup{fn(x)Mn;fX1}.\lVert x\rVert_{\min(X),n}=\sup\bigr{\{}\lVert f_{n}(x)\rVert_{M_{n}}\,;\;f\in X^{*}_{1}\bigl{\}}.
  3. (iii)

    Für jede lineare Abbildung φ:ZX:𝜑𝑍𝑋\varphi:Z\to X gilt:

    φCB(Z,min(X))=φL(Z,X).subscriptdelimited-∥∥𝜑CB𝑍𝑋subscriptdelimited-∥∥𝜑𝐿𝑍𝑋\lVert\varphi\rVert_{\text{CB}(Z,\min(X))}=\lVert\varphi\rVert_{L(Z,X)}.
  4. (iv)

    Es gilt: xmin(Z),nxnsubscriptdelimited-∥∥𝑥𝑍𝑛subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑛\lVert x\rVert_{\min(Z),n}\leq\lVert x\rVert_{n} für alle xMn(Z)𝑥subscript𝑀𝑛𝑍x\in M_{n}(Z).

  5. (v)

    Sei φ:XY:𝜑𝑋𝑌\varphi:X\to Y eine Kontraktion. Dann ist φ:min(X)Y:𝜑𝑋𝑌\varphi:\min(X)\to Y eine Kontraktion und

    φ:min(X)min(Y):𝜑𝑋𝑌\varphi:\min(X)\to\min(Y)

    vollständig kontraktiv.

Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln sind mit einer natürliche Operatorraumstruktur ausgestattet (vgl. [BLM04], 8.2.1):

Satz 2.13 (Operatorraumstruktur auf Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduln).

Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A} und n𝑛n\in\mathbb{N}. Dann ist für alle xMn(E)𝑥subscript𝑀𝑛𝐸x\in M_{n}(E) die Matrix (k=1nxki,xkj)i,j n    subscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝑥𝑘𝑖subscript𝑥𝑘𝑖𝑖𝑗 n    \bigl{(}\sum_{k=1}^{n}\langle x_{ki},x_{kj}\rangle\bigr{)}_{i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 0.70004pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=1.80835pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.35002pt}\vskip 0.90417pt\hrule}\vrule height=1.50694pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.17496pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.06996pt}\vskip 0.60275pt\hrule}\vrule height=1.50694pt}}} ein positives Element in Mn(𝔄)subscript𝑀𝑛𝔄M_{n}(\mathfrak{A}), und E𝐸E, versehen mit der durch

xn=(k=1nxki,xkj)i,j1/2subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑛superscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝑥𝑘𝑖subscript𝑥𝑘𝑖𝑖𝑗12\lVert x\rVert_{n}=\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{n}\langle x_{ki},x_{kj}\rangle\right)_{i,j}\right\rVert^{1/2}

gegebenen Matrixnorm, ein Operatorraum.

Für ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul E𝐸E hängt die Norm von EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E (siehe Definitions-Proposition 1.32) und von C2(E)subscript𝐶2𝐸C_{2}(E), wobei E𝐸E bei C2(E)subscript𝐶2𝐸C_{2}(E) als Operatorraum aufgefasst wird, wie folgt zusammen:

Proposition 2.14.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Dann gilt: EEC2(E)direct-sum𝐸𝐸subscript𝐶2𝐸E\oplus E\cong C_{2}(E). Genauer ist φ:EEC2(E),x(x1x2)\varphi:E\oplus E\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow C_{2}(E),x\mapsto\binom{x_{1}}{x_{2}} eine vollständige Isometrie.

Beweis.

1. Fall: n=1𝑛1n=1. Sei xEE𝑥direct-sum𝐸𝐸x\in E\oplus E. Mit Satz 2.13 (Operatorraumstruktur auf E𝐸E) erhält man:

φ(x)C2(E)2subscriptsuperscriptdelimited-∥∥𝜑𝑥2subscript𝐶2𝐸\displaystyle\lVert\varphi(x)\rVert^{2}_{C_{2}(E)} =(x10x20):=yM2(E)2=(k=12yki,ykjE)i,jM2(𝔄)absentsubscriptsuperscriptdelimited-∥∥subscriptmatrixsubscript𝑥10subscript𝑥20assignabsent𝑦2subscript𝑀2𝐸absentsubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘12subscriptsubscript𝑦𝑘𝑖subscript𝑦𝑘𝑖𝐸𝑖𝑗subscript𝑀2𝔄\displaystyle=\Biggl{\lVert}\underbrace{\begin{pmatrix}x_{1}&0\\ x_{2}&0\end{pmatrix}}_{:=y}\Biggr{\rVert}^{2}_{M_{2}(E)}\overset{}{=}\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{2}{\langle y_{ki},y_{kj}\rangle}_{E}\right)_{i,j}\right\rVert_{M_{2}(\mathfrak{A})}
=(x1,x1+x2,x2000)M2(𝔄)absentsubscriptdelimited-∥∥matrixsubscript𝑥1subscript𝑥1subscript𝑥2subscript𝑥2000subscript𝑀2𝔄\displaystyle=\left\lVert\begin{pmatrix}\langle x_{1},x_{1}\rangle+\langle x_{2},x_{2}\rangle&0\\ 0&0\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{2}(\mathfrak{A})}
=x,x=xEE2.absent𝑥𝑥subscriptsuperscriptdelimited-∥∥𝑥2direct-sum𝐸𝐸\displaystyle=\langle x,x\rangle=\lVert x\rVert^{2}_{E\oplus E}.

2. Fall: n=2𝑛2n=2. Sei xM2(EE)𝑥subscript𝑀2direct-sum𝐸𝐸x\in M_{2}(E\oplus E). Seien a,bM2(E)𝑎𝑏subscript𝑀2𝐸a,b\in M_{2}(E) mit xij=(aij,bij)subscript𝑥𝑖𝑗subscript𝑎𝑖𝑗subscript𝑎𝑖𝑗x_{ij}=(a_{ij},b_{ij}) für alle i,j 2    𝑖𝑗 2    i,j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 2$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 2$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 2$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 2$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}. Setze y:=(a11a1200b11b1200a21a2200b21b2200)assign𝑦matrixsubscript𝑎11subscript𝑎1200subscript𝑏11subscript𝑏1200subscript𝑎21subscript𝑎2200subscript𝑏21subscript𝑏2200y:=\begin{pmatrix}a_{11}&a_{12}&0&0\\ b_{11}&b_{12}&0&0\\ a_{21}&a_{22}&0&0\\ b_{21}&b_{22}&0&0\end{pmatrix}. Mit Satz 2.13 folgt:

φ2(x)M2(C2(E))2=(a11a12b11b12a21a22b21b22)M4,2(E)subscriptsuperscriptdelimited-∥∥subscript𝜑2𝑥2subscript𝑀2subscript𝐶2𝐸subscriptdelimited-∥∥matrixsubscript𝑎11subscript𝑎12subscript𝑏11subscript𝑏12subscript𝑎21subscript𝑎22subscript𝑏21subscript𝑏22subscript𝑀4.2𝐸\displaystyle\,\,\lVert\varphi_{2}(x)\rVert^{2}_{M_{2}(C_{2}(E))}=\left\lVert\begin{pmatrix}a_{11}&a_{12}\\ b_{11}&b_{12}\\ a_{21}&a_{22}\\ b_{21}&b_{22}\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{4,2}(E)}
=\displaystyle= (a11a1200b11b1200a21a2200b21b2200)M4(E)=(k=14yki,ykjE)i,jM4(𝔄)subscriptdelimited-∥∥matrixsubscript𝑎11subscript𝑎1200subscript𝑏11subscript𝑏1200subscript𝑎21subscript𝑎2200subscript𝑏21subscript𝑏2200subscript𝑀4𝐸absentsubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘14subscriptsubscript𝑦𝑘𝑖subscript𝑦𝑘𝑖𝐸𝑖𝑗subscript𝑀4𝔄\displaystyle\,\left\lVert\begin{pmatrix}a_{11}&a_{12}&0&0\\ b_{11}&b_{12}&0&0\\ a_{21}&a_{22}&0&0\\ b_{21}&b_{22}&0&0\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{4}(E)}\overset{}{=}\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{4}{\langle y_{ki},y_{kj}\rangle}_{E}\right)_{i,j}\right\rVert_{M_{4}(\mathfrak{A})}
=\displaystyle= (k=14yk,1,yk,1k=14yk,1,yk,200k=14yk,2,yk,1k=14yk,2,yk,20000000000)M4(𝔄)subscriptdelimited-∥∥matrixsuperscriptsubscript𝑘14subscript𝑦𝑘.1subscript𝑦𝑘.1superscriptsubscript𝑘14subscript𝑦𝑘.1subscript𝑦𝑘.100superscriptsubscript𝑘14subscript𝑦𝑘.2subscript𝑦𝑘.2superscriptsubscript𝑘14subscript𝑦𝑘.2subscript𝑦𝑘.20000000000subscript𝑀4𝔄\displaystyle\,\left\lVert\begin{pmatrix}\sum_{k=1}^{4}\langle y_{k,1},y_{k,1}\rangle&\sum_{k=1}^{4}\langle y_{k,1},y_{k,2}\rangle&0&0\\ \sum_{k=1}^{4}\langle y_{k,2},y_{k,1}\rangle&\sum_{k=1}^{4}\langle y_{k,2},y_{k,2}\rangle&0&0\\ 0&0&0&0\\ 0&0&0&0\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{4}(\mathfrak{A})}
=\displaystyle= (k=12xki,xkjEE)i,jM2(𝔄)=xM2(EE)2.subscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘12subscriptsubscript𝑥𝑘𝑖subscript𝑥𝑘𝑖direct-sum𝐸𝐸𝑖𝑗subscript𝑀2𝔄subscriptsuperscriptdelimited-∥∥𝑥2subscript𝑀2direct-sum𝐸𝐸\displaystyle\,\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{2}{\langle x_{ki},x_{kj}\rangle}_{E\oplus E}\right)_{i,j}\right\rVert_{M_{2}(\mathfrak{A})}=\lVert x\rVert^{2}_{M_{2}(E\oplus E)}.

3. Fall: n>2𝑛2n>2. Der Beweis verläuft analog zum 2. Fall. ∎

Definition 2.15.

Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Mit H¯¯𝐻\overline{H} sei der Anti-Hilbertraum von H𝐻H bezeichnet, also der Hilbertraum auf der Menge H𝐻H mit der Addition von H𝐻H, der Skalarmultiplikation

(λ,ξ)λ¯ξmaps-to𝜆𝜉¯𝜆𝜉(\lambda,\xi)\mapsto\overline{\lambda}\xi

und dem Skalarprodukt

ξ¯,η¯=η,ξ.¯𝜉¯𝜂𝜂𝜉\langle\overline{\xi},\overline{\eta}\rangle=\langle\eta,\xi\rangle.

Hilberträume kann man mit verschiedenen Operatorraumstrukturen versehen, wie die folgenden beiden Propositionen zeigen ([ER00], S. 55 bzw. S. 54):

Proposition 2.16 (Zeilen-Hilbertoperatorraum).

Sei H𝐻H ein Hilbertraum.

  1. (i)

    Sei Φ:H¯H:Φ¯𝐻superscript𝐻\Phi:\overline{H}\to{H}^{*} der natürliche Isomorphismus. Die natürliche Isometrie

    R:HH=L(H,)L(H¯,):𝑅𝐻superscript𝐻absent𝐿superscript𝐻𝐿¯𝐻R:H\to H^{**}=L({H}^{*},\mathbb{C})\cong L(\overline{H},\mathbb{C})

    ist gegeben durch

    R(ζ)(ξ¯):=Φ(ξ¯)(ζ)=ζ,ξassign𝑅𝜁¯𝜉Φ¯𝜉𝜁𝜁𝜉R(\zeta)(\overline{\xi}):=\Phi(\overline{\xi})(\zeta)=\langle\zeta,\xi\rangle

    für alle ζ,ξH𝜁𝜉𝐻\zeta,\xi\in H. Da L(H¯,)𝐿¯𝐻L(\overline{H},\mathbb{C}) ein Operatorraum ist, wird hierdurch H𝐻H mit der Struktur eines Operatorraumes versehen, der Zeilen-Hilbertoperatorraum genannt und mit Hrsuperscript𝐻𝑟H^{r} bezeichnet wird („r“ für englisch „row“).

  2. (ii)

    Für alle ξMm,n(Hr)𝜉subscript𝑀𝑚𝑛superscript𝐻𝑟\xi\in M_{m,n}(H^{r}) gilt:

    ξ=(k=1nξik,ξjk)i,jMm,n()1/2.delimited-∥∥𝜉subscriptsuperscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑛subscript𝜉𝑖𝑘subscript𝜉𝑖𝑘𝑖𝑗12subscript𝑀𝑚𝑛\lVert\xi\rVert=\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{n}\langle\xi_{ik},\xi_{jk}\rangle\right)_{i,j}\right\rVert^{1/2}_{M_{m,n}(\mathbb{C})}.
Proposition 2.17 (Spalten-Hilbertoperatorraum).

Sei H𝐻H ein Hilbertraum.

  1. (i)

    Definiere für alle ξH𝜉𝐻\xi\in H

    Cξ:H,aaξ,undC:HL(,H),ξCξ.:superscript𝐶𝜉formulae-sequence𝐻𝐻:formulae-sequence𝐻𝐿𝐻𝐻𝐿𝐻C^{\xi}:\mathbb{C}\to H,a\mapsto a\xi,\quad\text{und}\quad C:H\to L(\mathbb{C},H),\xi\mapsto C^{\xi}.

    Dann ist C𝐶C ein isometrischer Vektorraumisomorphismus auf L(,H)𝐿𝐻L(\mathbb{C},H). Für alle ξMn(H)𝜉subscript𝑀𝑛𝐻\xi\in M_{n}(H) wird durch

    ξn=Cn(ξ)nsubscriptdelimited-∥∥𝜉𝑛subscriptdelimited-∥∥subscript𝐶𝑛𝜉𝑛\lVert\xi\rVert_{n}=\lVert C_{n}(\xi)\rVert_{n}

    eine Matrixnorm auf H𝐻H definiert, durch die H𝐻H mit der Struktur eines Operatorraumes versehen wird, der Spalten-Hilbertoperatorraum genannt und mit Hcsuperscript𝐻𝑐H^{c} bezeichnet wird („c“ für englisch „column“).

  2. (ii)

    Für alle ξMm,n(Hc)𝜉subscript𝑀𝑚𝑛superscript𝐻𝑐\xi\in M_{m,n}(H^{c}) gilt:

    ξ=(k=1mξkj,ξki)i,jMm,n()1/2.delimited-∥∥𝜉subscriptsuperscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑘1𝑚subscript𝜉𝑘𝑗subscript𝜉𝑘𝑗𝑖𝑗12subscript𝑀𝑚𝑛\lVert\xi\rVert=\left\lVert\left(\sum_{k=1}^{m}\langle\xi_{kj},\xi_{ki}\rangle\right)_{i,j}\right\rVert^{1/2}_{M_{m,n}(\mathbb{C})}.

2.3 Unitale Operatorsysteme

Wir erinnern in diesem Abschnitt an einige grundlegende Definitionen und Aussagen zu unitalen Operatorsystemen.

Definition 2.18.
  1. (i)

    Unter einem Operatorsystem versteht man einen abgeschlossenen, selbstadjungierten Untervektorraum der linearen, stetigen Operatoren auf einem Hilbertraum H𝐻H.

  2. (ii)

    Ein Operatorsystem XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) heißt unital, falls idHXsubscriptid𝐻𝑋\operatorname{id}_{H}\in X gilt. In diesem Fall bezeichnet man idHsubscriptid𝐻\operatorname{id}_{H} als Einselement von X𝑋X und notiert es als eXsubscript𝑒𝑋e_{X}.

Definition 2.19.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein unitales Operatorsystem. Dann wird ein beliebiges xX𝑥𝑋x\in X positiv genannt, falls x𝑥x in L(H)𝐿𝐻L(H) positiv ist.

Definition 2.20.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y unitale Operatorsysteme. Dann heißt eine lineare Abbildung φ:XY:𝜑𝑋𝑌\varphi:X\to Y

  1. (i)

    unital, falls φ(eX)=eY𝜑subscript𝑒𝑋subscript𝑒𝑌\varphi(e_{X})=e_{Y} gilt,

  2. (ii)

    positiv, falls die positiven Elemente von X𝑋X in die positiven Elemente von Y𝑌Y abgebildet werden,

  3. (iii)

    vollständig positiv, falls φnsubscript𝜑𝑛\varphi_{n} für alle n𝑛n\in\mathbb{N} positiv ist,

  4. (iv)

    Ordnungsmonomorphismus, falls φ𝜑\varphi injektiv ist und φ𝜑\varphi und φ1superscript𝜑1\varphi^{-1} positiv sind, und

  5. (v)

    Ordnungsisomorphismus, falls φ𝜑\varphi ein surjektiver Ordnungsmonomorphismus ist.

Proposition 2.21 ([ER00], Corollary 5.1.2).

Seien XL(H),YL(K)formulae-sequence𝑋𝐿𝐻𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H),Y\subseteq L(K) unitale Operatorsysteme. Sei φ:XY:𝜑𝑋𝑌\varphi:X\rightarrow Y eine unitale, lineare Abbildung. Dann ist φ𝜑\varphi genau dann vollständig positiv, wenn φ𝜑\varphi vollständig kontraktiv ist.

Auf die folgende Art und Weise kann man für jeden Operatorraum ein zugehöriges unitales Operatorsystem definieren:

Definitions-Proposition 2.22 (Vgl. [BLM04], 1.3.14 und Lemma 1.3.15).

Seien XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) und YL(K)𝑌𝐿𝐾Y\subseteq L(K) Operatorräume.

  1. (i)

    Es ist

    𝒮(X)𝒮𝑋\displaystyle\mathcal{S}(X) :=(idHXXidH)={(λidHxyμidH);x,yX,λ,μ}\displaystyle:=\begin{pmatrix}\mathbb{C}\operatorname{id}_{H}&X\\ X^{*}&\mathbb{C}\operatorname{id}_{H}\end{pmatrix}=\left\{\begin{pmatrix}\lambda\operatorname{id}_{H}&x\\ y^{*}&\mu\operatorname{id}_{H}\end{pmatrix}\,;\;x,y\in X,\lambda,\mu\in\mathbb{C}\right\}
    M2(L(H)),absentsubscript𝑀2𝐿𝐻\displaystyle\subseteq M_{2}(L(H)),

    versehen mit der von L(HH)M2(L(H))𝐿direct-sum𝐻𝐻subscript𝑀2𝐿𝐻L(H\oplus H)\cong M_{2}(L(H)) induzierten Struktur, ein unitales Operatorsystem, genannt Paulsen-System von X𝑋X.

  2. (ii)

    Weiter ist

    φ:X𝒮(X),x(0x00),:𝜑formulae-sequence𝑋𝒮𝑋𝑋𝒮𝑋\varphi:X\to\mathcal{S}(X),x\mapsto\begin{pmatrix}0&x\\ 0&0\end{pmatrix},

    eine vollständig isometrische Einbettung.

  3. (iii)

    Sei u:XY:𝑢𝑋𝑌u:X\to Y. Definiere

    𝒮(u):𝒮(X)𝒮(Y),(λidHx1x2μidH)(λidKu(x1)u(x2)μidK).:𝒮𝑢formulae-sequence𝒮𝑋𝒮𝑌𝒮𝑋𝒮𝑌\mathcal{S}(u):\mathcal{S}(X)\to\mathcal{S}(Y),\begin{pmatrix}\lambda\operatorname{id}_{H}&x_{1}\\ x_{2}^{*}&\mu\operatorname{id}_{H}\end{pmatrix}\mapsto\begin{pmatrix}\lambda\operatorname{id}_{K}&u(x_{1})\\ u(x_{2})^{*}&\mu\operatorname{id}_{K}\end{pmatrix}.

    Ist u𝑢u vollst"andig kontraktiv (bzw. vollständig isometrisch), so ist 𝒮(u)𝒮𝑢\mathcal{S}(u) unital und vollst"andig positiv (bzw. ein unitaler, vollständiger Ordnungsmonomorphismus).

Als unitales Operatorsystem, also bis auf unitale, vollständige Ordnungsisomorphismen, hängt 𝒮(X)𝒮𝑋\mathcal{S}(X) nach Definitions-Proposition 2.22.(iii) nur von der Operatorraumstruktur von X𝑋X ab und nicht von der Einbettung von X𝑋X in L(H)𝐿𝐻L(H).

2.4 Injektive Operatorräume

Eine wichtige Rolle in der Theorie der Operatorräume spielen die injektiven Operatorräume. Da wir uns mit Multiplikatoren auf Operatorräumen beschäftigen, ist für uns die injektive Hülle eines Operatorraumes von besonderem Interesse.

Definition 2.23.

Ein Operatorraum Z𝑍Z heißt injektiv, falls für jeden Operatorraum X𝑋X, jede vollst"andig kontraktive Abbildung φ:XZ:𝜑𝑋𝑍\varphi:X\to Z und für jeden Operatorraum Y𝑌Y, der X𝑋X als abgeschlossenen Unterraum enthält, eine vollst"andig kontraktive Fortsetzung Φ:YZ:Φ𝑌𝑍\Phi:Y\to Z von φ𝜑\varphi existiert.

Y𝑌\textstyle{Y\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\subseteq}φ𝜑\scriptstyle{\varphi}Z𝑍\textstyle{Z}
Beispiel 2.24 ([BLM04], Theorem 1.2.10).

Es seien H𝐻H, K𝐾K Hilberträume. Dann ist L(H,K)𝐿𝐻𝐾L(H,K) ein injektiver Operatorraum.

Definition 2.25.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Eine Erweiterung von X𝑋X ist ein Paar, bestehend aus einem Operatorraum Y𝑌Y und einer vollständigen Isometrie κ:XY:𝜅𝑋𝑌\kappa:X\rightarrow Y.

Definition 2.26.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann heißt (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) injektive Hülle von X𝑋X, falls (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) eine Erweiterung von X𝑋X ist, Y𝑌Y injektiv ist und es keinen echten injektiven Unterraum von Y𝑌Y gibt, der κ(X)𝜅𝑋\kappa(X) enthält.

Die Konstruktion einer injektiven Hülle für einen Operatorraum X𝑋X wird nicht auf dem Wege durchgeführt, dass man eine absteigende Kette (Yλ)λsubscriptsubscript𝑌𝜆𝜆(Y_{\lambda})_{\lambda} von injektiven Operatorräumen mit XYλ𝑋subscript𝑌𝜆X\subseteq Y_{\lambda} betrachtet und λYλsubscript𝜆subscript𝑌𝜆\bigcap_{\lambda}Y_{\lambda} bildet, denn es ist nicht klar, dass der Schnitt wieder injektiv ist. Stattdessen benutzt man sogenannte X𝑋X-Halbnormen.

Definition 2.27.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H).

  1. (i)

    Eine Abbildung φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\rightarrow L(H) heißt X𝑋X-Abbildung, falls φ𝜑\varphi vollständig kontraktiv ist und φ|X=idX\varphi\rvert_{X}=\operatorname{id}_{X} erfüllt.

  2. (ii)

    Unter einer X𝑋X-Projektion versteht man eine X𝑋X-Abbildung φ𝜑\varphi, für die φφ=φ𝜑𝜑𝜑\varphi\circ\varphi=\varphi gilt.

Somit ist eine X𝑋X-Projektion φ𝜑\varphi eine Projektion auf Y:=φ(L(H))assign𝑌𝜑𝐿𝐻Y:=\varphi(L(H)), und es gilt: XY𝑋𝑌X\subseteq Y.

Definitions-Proposition 2.28.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H). Auf der Menge der X𝑋X-Projektionen wird durch

φψdefφψ=φ=ψφprecedes-or-equals𝜑𝜓defiff𝜑𝜓𝜑𝜓𝜑\varphi\preceq\psi\overset{\text{def}}{\iff}\varphi\circ\psi=\varphi=\psi\circ\varphi

eine Ordnungsrelation definiert.

Definition 2.29.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H).

  1. (i)

    Eine Abbildung p:L(H):𝑝𝐿𝐻p:L(H)\rightarrow\mathbb{R} heißt X𝑋X-Halbnorm, falls eine X𝑋X-Abbildung φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\rightarrow L(H) so existiert, dass gilt: p(x)=φ(x)𝑝𝑥delimited-∥∥𝜑𝑥p(x)=\lVert\varphi(x)\rVert für alle xL(H)𝑥𝐿𝐻x\in L(H).

  2. (ii)

    Sei φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\to L(H) eine X𝑋X-Abbildung. Man nennt die Halbnorm

    pφ:L(H),xφ(x):subscript𝑝𝜑formulae-sequence𝐿𝐻𝐿𝐻p_{\varphi}:L(H)\rightarrow\mathbb{R},x\mapsto\lVert\varphi(x)\rVert

    die zu φ𝜑\varphi gehörige X𝑋X-Halbnorm.

Wie man leicht sieht, gilt:

Proposition 2.30.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H). Auf der Menge der X𝑋X-Halbnormen wird durch

pqdefp(x)q(x) für alle xL(H)𝑝𝑞defiff𝑝𝑥𝑞𝑥 für alle 𝑥𝐿𝐻p\leq q\overset{\text{def}}{\iff}p(x)\leq q(x)\text{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in L(H)

eine Ordnungsrelation definiert.

Satz 2.31 ([Pau02], Proposition 15.3.).

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Dann existiert eine bezüglich „\leq“ minimale X𝑋X-Halbnorm auf L(H)𝐿𝐻L(H).

Satz 2.32 ([Pau02], Theorem 15.4; Existenz einer injektiven Hülle).

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum und φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\to L(H) eine X𝑋X-Abbildung derart, dass pφsubscript𝑝𝜑p_{\varphi} eine bezüglich „\leq“ minimale X𝑋X-Halbnorm ist. Sei ι:Xφ(L(H)),xx:𝜄formulae-sequence𝑋𝜑𝐿𝐻𝑋𝜑𝐿𝐻\iota:X\to\varphi(L(H)),x\mapsto x. Dann ist φ𝜑\varphi eine bezüglich „precedes-or-equals\preceq“ minimale X𝑋X-Projektion und (φ(L(H)),ι)𝜑𝐿𝐻𝜄(\varphi(L(H)),\iota) eine injektive Hülle von X𝑋X.

Satz 2.33 ([Pau02], Theorem 15.6; Eindeutigkeit der injektiven Hülle).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Seien (Y1,κ1)subscript𝑌1subscript𝑌1(Y_{1},\kappa_{1}), (Y2,κ2)subscript𝑌2subscript𝑌2(Y_{2},\kappa_{2}) injektive Hüllen von X𝑋X. Dann lässt sich die Abbildung i:κ1(X)κ2(X):𝑖subscript𝜅1𝑋subscript𝜅2𝑋i:\kappa_{1}(X)\to\kappa_{2}(X), gegeben durch i(κ1(x))=κ2(x)𝑖subscript𝜅1𝑥subscript𝜅2𝑥i(\kappa_{1}(x))=\kappa_{2}(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X, eindeutig zu einer vollständigen Isometrie von Y1subscript𝑌1Y_{1} auf Y2subscript𝑌2Y_{2} fortsetzen.

Y1subscript𝑌1\textstyle{\,\,Y_{1}\,\,\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\cong}Y2subscript𝑌2\textstyle{Y_{2}}κ1(X)subscript𝜅1𝑋\textstyle{\kappa_{1}(X)\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}i𝑖\scriptstyle{i}\scriptstyle{\subseteq}κ2(X)subscript𝜅2𝑋\textstyle{\kappa_{2}(X)\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\subseteq}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}κ1subscript𝜅1\scriptstyle{\kappa_{1}}κ2subscript𝜅2\scriptstyle{\kappa_{2}}
Notation 2.34.

Nach Satz 2.32 besitzt jeder Operatorraum X𝑋X eine injektive Hülle, die nach Satz 2.33 bis auf vollständige Isometrie eindeutig ist und mit (I(X),j)𝐼𝑋𝑗(I(X),j) oder kurz mit I(X)𝐼𝑋I(X) bezeichnet wird.

Mit Hilfe vollständig kontraktiver Projektionen erhält man injektive Operatorräume:

Proposition 2.35 ([ER00], Proposition 4.1.6).

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein injektiver Operatorraum.

  1. (i)

    Ist P:XX:𝑃𝑋𝑋P:X\rightarrow X eine vollständig kontraktive Projektion, dann ist P(X)𝑃𝑋P(X) ein injektiver Operatorraum.

  2. (ii)

    Umgekehrt gilt: Man findet eine vollst"andig kontraktive Projektion von L(H)𝐿𝐻L(H) auf X𝑋X.

Da L(H)𝐿𝐻L(H) injektiv ist ([BLM04], Theorem 1.2.10, oder Beispiel 2.24), erhält man mit der obigen Proposition:

Beispiel 2.36.

Sei H𝐻H Hilbertraum. Dann sind Hcsuperscript𝐻𝑐H^{c} und Hrsuperscript𝐻𝑟H^{r} injektive Operatorräume.

Proposition 2.37 ([BLM04], 4.2.10).

Seien m,n𝑚𝑛m,n\in\mathbb{N}, und sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt:

Mm,n(I(X))I(Mm,n(X)),subscript𝑀𝑚𝑛𝐼𝑋𝐼subscript𝑀𝑚𝑛𝑋M_{m,n}(I(X))\cong I(M_{m,n}(X)),

d. h. Mm,n(I(X))subscript𝑀𝑚𝑛𝐼𝑋M_{m,n}(I(X)) ist eine injektive Hülle von Mm,n(X)subscript𝑀𝑚𝑛𝑋M_{m,n}(X).

Definition 2.38.

Ein Operatorraum X𝑋X heißt unital, falls er ein ausgezeichnetes Element eXsubscript𝑒𝑋e_{X}, genannt Einselement von X𝑋X, so besitzt, dass eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} und eine vollständige Isometrie u:X𝔄:𝑢𝑋𝔄u:X\to\mathfrak{A} existieren mit u(eX)=e𝔄𝑢subscript𝑒𝑋subscript𝑒𝔄u(e_{X})=e_{\mathfrak{A}}.

Anmerkung 2.39.

Die obige Definition hängt nicht von einer speziellen unitalen Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} ab: Sei 𝔅𝔅\mathfrak{B} eine weitere unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra, v:X𝔅:𝑣𝑋𝔅v:X\to\mathfrak{B} eine vollständige Isometrie mit v(eX)=e𝔅𝑣subscript𝑒𝑋subscript𝑒𝔅v(e_{X})=e_{\mathfrak{B}}. Dann existiert ein eindeutiger vollständiger Ordnungsisomorphismus von dem unitalen Operatorsystem u(X)+u(X)𝑢𝑋𝑢superscript𝑋u(X)+u(X)^{*} auf das unitale Operatorsystem v(X)+v(X)𝑣𝑋𝑣superscript𝑋v(X)+v(X)^{*}, der die vollständige Isometrie vu1:u(X)v(X):𝑣superscript𝑢1𝑢𝑋𝑣𝑋v\circ u^{-1}:u(X)\to v(X) fortsetzt.

Eine abstrakte Charakterisierung unitaler Operatorräume wird in [BN08], Theorem 1.1, und in [HN08] aufgeführt.

Für die injektive Hülle eines unitalen Operatorraumes gilt:

Proposition 2.40 ([BLM04], Corollary 4.2.8).

Sei X𝑋X ein unitaler Operatorraum. Dann gibt es eine injektive Hülle (I(X),j)𝐼𝑋𝑗(I(X),j) von X𝑋X so, dass I(X)𝐼𝑋I(X) eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist und j𝑗j eine unitale Abbildung.

In der obigen Proposition kann man nicht auf die Voraussetzung verzichten, dass X𝑋X unital ist, wie das folgende Beispiel zeigt:

Beispiel 2.41 ([ER00], S. 108).

Setze E11:=(1000)assignsubscript𝐸111000E_{11}:=\left(\begin{smallmatrix}1&0\\ 0&0\end{smallmatrix}\right). Die Abbildung

Φ:M2M2,aE11a,:Φformulae-sequencesubscript𝑀2subscript𝑀2subscript𝑀2subscript𝑀2\Phi:M_{2}\to M_{2},a\mapsto E_{11}a,

ist eine vollst"andig kontraktive Projektion von M2subscript𝑀2M_{2} auf den Operatorraum

E:=E11M2={(αβ00);α,β},assign𝐸subscript𝐸11subscript𝑀2matrix𝛼𝛽00𝛼𝛽E:=E_{11}M_{2}=\left\{\begin{pmatrix}\alpha&\beta\\ 0&0\end{pmatrix}\,;\;\alpha,\beta\in\mathbb{C}\right\},

somit ist E𝐸E injektiv. Ferner ist E𝐸E nicht vollständig isometrisch zu einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra.

2.5 Ternäre Ringe von Operatoren

Wir wiederholen in diesem Abschnitt Grundlagen der Theorie der ternären Ringe von Operatoren, kurz TROs. Jeder TRO ist ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul, und umgekehrt kann jeder Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul treu als TRO dargestellt werden. Des weiteren kann man jeden TRO Z𝑍Z nicht-ausgeartet einbetten, d. h. man findet Hilberträume H𝐻H und K𝐾K mit [ZH]delimited-[]𝑍𝐻[ZH] dicht in K𝐾K und [ZK]delimited-[]superscript𝑍𝐾[Z^{*}K] dicht in H𝐻H. Außerdem ist jeder Operatorraum in einem kleinsten TRO enthalten, der sogenannten ternären Hülle.

Definition 2.42.

Seien H,K𝐻𝐾H,K Hilberträume.

  1. (i)

    Unter einem ternären Ring von Operatoren (kurz TRO) versteht man einen abgeschlossenen Untervektorraum Z𝑍Z von L(H,K)𝐿𝐻𝐾L(H,K) (oder einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra) mit der Eigenschaft: ZZZZ𝑍superscript𝑍𝑍𝑍ZZ^{*}Z\subseteq Z. Für alle x,y,zZ𝑥𝑦𝑧𝑍x,y,z\in Z schreibt man anstelle von xyz𝑥superscript𝑦𝑧xy^{*}z auch [x,y,z]𝑥𝑦𝑧[x,y,z], dieses Produkt wird Tripelprodukt auf Z𝑍Z genannt.

  2. (ii)

    Ein Untertripel eines TRO Z𝑍Z ist ein abgeschlossener Untervektorraum Y𝑌Y von Z𝑍Z, der YYYY𝑌superscript𝑌𝑌𝑌YY^{*}Y\subseteq Y erfüllt.

  3. (iii)

    Ein Tripelmorphismus zwischen TROs Y𝑌Y und Z𝑍Z ist eine lineare Abbildung T:YZ:𝑇𝑌𝑍T:Y\to Z mit der Eigenschaft: T([x,y,z])=[Tx,Ty,Tz]𝑇𝑥𝑦𝑧𝑇𝑥𝑇𝑥𝑇𝑥T([x,y,z])=[Tx,Ty,Tz] für alle x,y,zY𝑥𝑦𝑧𝑌x,y,z\in Y.

In einem TRO Z𝑍Z gilt bereits ZZZ=Z𝑍superscript𝑍𝑍𝑍ZZ^{*}Z=Z ([Exe97], Corollary 4.10).

In [NR03] werden TROs mit Hilfe von Operatorräumen und beschränkten symmetrischen Gebieten charakterisiert (siehe Theorem 5.3).

Proposition 2.43 (Vgl. [BLM04], Corollary 4.4.6 und Lemma 8.3.2).

Seien Z1subscript𝑍1Z_{1}, Z2subscript𝑍2Z_{2} TROs. Dann ist φ:Z1Z2:𝜑subscript𝑍1subscript𝑍2\varphi:Z_{1}\to Z_{2} genau dann ein Tripelisomorphismus, wenn φ𝜑\varphi eine surjektive vollständige Isometrie ist.

Proposition 2.44 (Vgl. [Zet83], S. 123).

Sei Z𝑍Z ein TRO. Dann sind ZZ𝑍superscript𝑍ZZ^{*} und ZZsuperscript𝑍𝑍Z^{*}Z Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren. Ferner ist Z𝑍Z ein voller Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul über ZZsuperscript𝑍𝑍Z^{*}Z vermöge x,yZZ:=xyassignsubscript𝑥𝑦superscript𝑍𝑍superscript𝑥𝑦{\langle x,y\rangle}_{Z^{*}Z}:=x^{*}y.

Umgekehrt kann jeder Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul treu als TRO dargestellt werden ([Zet83], Theorem 2.6). Alternativ kann man die Linking-Algebra eines Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Moduls E𝐸E bilden. Dann ist E𝐸E als rechte obere Ecke einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ein TRO.

Die Morphismen zwischen TROs sind die Tripelmorphismen. Hingegen sind die Morphismen zwischen Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln die adjungierbaren Abbildungen.

Ähnlich wie bei der nicht-ausgearteten Darstellung einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra kann man auch jeden TRO nicht-ausgeartet einbetten:

Proposition 2.45 (Vgl. [Har81], S. 341).

Sei ZL(H,K)𝑍𝐿𝐻𝐾Z\subseteq L(H,K) ein TRO, H1:={ξH;Zξ={0}}assignsubscript𝐻1formulae-sequence𝜉𝐻𝜉𝐻H_{1}:=\{\xi\in H\,;\;Z\cdot\xi=\{0\}\} und K1:={ηK;Zη={0}}assignsubscript𝐾1formulae-sequence𝜂𝐾𝜂𝐾K_{1}:=\{\eta\in K\,;\;Z^{*}\cdot\eta=\{0\}\}.

  1. (i)

    Es ist [ZH1]delimited-[]𝑍superscriptsubscript𝐻1perpendicular-to[ZH_{1}^{\perp}] dicht in K1superscriptsubscript𝐾1perpendicular-toK_{1}^{\perp} und [ZK1]delimited-[]superscript𝑍superscriptsubscript𝐾1perpendicular-to[Z^{*}K_{1}^{\perp}] dicht in H1superscriptsubscript𝐻1perpendicular-toH_{1}^{\perp}.

  2. (ii)

    Es ist W:={z|H1;zZ}L(H1,K1)W:=\left\{z\rvert_{H_{1}^{\perp}}\,;\;z\in Z\right\}\subseteq L(H_{1}^{\perp},K_{1}^{\perp}) ein TRO mit [WH1]delimited-[]𝑊superscriptsubscript𝐻1perpendicular-to[WH_{1}^{\perp}] dicht in K1superscriptsubscript𝐾1perpendicular-toK_{1}^{\perp} und [WK1]delimited-[]superscript𝑊superscriptsubscript𝐾1perpendicular-to[W^{*}K_{1}^{\perp}] dicht in H1superscriptsubscript𝐻1perpendicular-toH_{1}^{\perp}.

  3. (iii)

    φ:ZW,zz|H1\varphi:Z\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow W,z\mapsto z\rvert_{H_{1}^{\perp}}, ist ein ternärer Isomorphismus auf W𝑊W.

Proposition 2.46 ([BLM04], 4.4.5.(1)).

Sei X𝑋X ein TRO. Dann ist die Einbettung j:XI(X):𝑗𝑋𝐼𝑋j:X\to I(X) ein Tripelmorphismus.

Definition 2.47.
  1. (i)

    Ein Tripelsystem ist ein Operatorraum Y𝑌Y, der eine Abbildung [,,]:Y×Y×YY[\cdot,\cdot\cdot,\cdots]:Y\times Y\times Y\to Y, genannt Tripelprodukt, derart besitzt, dass ein TRO Z𝑍Z und eine vollständige Isometrie Φ:YZ:Φ𝑌𝑍\Phi:Y\to Z existieren mit der Eigenschaft, dass ΦΦ\Phi ein Tripelmorphismus ist, d. h. linear ist und folgendes erfüllt:

    Φ([x,y,z])=[Φ(x),Φ(y),Φ(z)]Φ𝑥𝑦𝑧Φ𝑥Φ𝑥Φ𝑥\Phi([x,y,z])=[\Phi(x),\Phi(y),\Phi(z)]

    für alle x,y,zY𝑥𝑦𝑧𝑌x,y,z\in Y.

  2. (ii)

    Unter einem Untertripel eines Tripelsystems Z𝑍Z versteht man einen abgeschlossenen Unterraum von Z𝑍Z, der unter dem Tripelprodukt abgeschlossen ist.

Insbesondere sind TROs Tripelsysteme. Ferner ist ein Untertripel eines Tripelsystems wieder ein Tripelsystem.

Proposition 2.48 (Vgl. [Ham99], Proposition 2.1.(iii)).

Sei Y𝑌Y ein Tripelsystem, Z𝑍Z ein TRO und Φ:YZ:Φ𝑌𝑍\Phi:Y\to Z ein Tripelmorphismus. Dann ist Φ(Y)Φ𝑌\Phi(Y) ein TRO.

Mit der obigen Proposition und Proposition 2.43 folgt, dass es auf einem Operatorraum Y𝑌Y höchstens ein Tripelprodukt derart geben kann, dass Y𝑌Y ein Tripelsystem ist.

Definition 2.49.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Eine Tripelerweiterung von X𝑋X ist ein Paar, bestehend aus einem Tripelsystem Y𝑌Y und einer vollständigen Isometrie κ:XY:𝜅𝑋𝑌\kappa:X\to Y derart, dass Y𝑌Y das kleinste Untertripel von Y𝑌Y ist, welches κ(X)𝜅𝑋\kappa(X) enthält.

Definitions-Satz 2.50 (Vgl. [BLM04], 8.3.9).

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Es existiert eine Tripelerweiterung (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) von X𝑋X mit der folgenden universellen Eigenschaft: Für jede Tripelerweiterung (Z,ρ)𝑍𝜌(Z,\rho) von X𝑋X existiert ein (notwendig eindeutiger und surjektiver) Tripelmorphismus Φ:ZY:Φ𝑍𝑌\Phi:Z\to Y derart, dass Φρ=κΦ𝜌𝜅\Phi\circ\rho=\kappa gilt.

    Z𝑍\textstyle{Z\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}Y𝑌\textstyle{Y}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ρ𝜌\scriptstyle{\rho}κ𝜅\scriptstyle{\kappa}
  2. (ii)

    Eine Tripelerweiterung (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) wie oben ist bis auf Tripelisomorphismen eindeutig, heißt ternäre Hülle von X𝑋X und wird mit (𝒯(X),j)𝒯𝑋𝑗(\mathcal{T}(X),j) bezeichnet.

Man kann die ternäre Hülle wie folgt beschreiben:

Proposition 2.51 (Vgl. [BLM04], 8.3.8).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt:

𝒯(X)lin¯{x1x2x3x4x2n+1;n0,xj(X)2n+1}I(X),\mathcal{T}(X)\cong\overline{\operatorname{lin}}\left\{x_{1}\cdot x_{2}^{*}\cdot x_{3}\cdot x_{4}^{*}\cdots x_{2n+1}\,;\;n\in\mathbb{N}_{0},x\in j(X)^{2n+1}\right\}\subseteq I(X), (2.5.1)

wobei j:XI(X):𝑗𝑋𝐼𝑋j:X\to I(X) wie in Notation 2.34 sei. Insbesondere folgt:

I(𝒯(X))I(X).𝐼𝒯𝑋𝐼𝑋I(\mathcal{T}(X))\cong I(X). (2.5.2)

Wir betrachten j:X𝒯(X):𝑗𝑋𝒯𝑋j:X\to\mathcal{T}(X) wie in Definitions-Satz 2.50 und j:XI(X):𝑗𝑋𝐼𝑋j:X\to I(X) wie in Notation 2.34. Wegen der obigen Proposition ist es gerechtfertigt, für beide Abbildungen dieselbe Bezeichnung zu benutzen.

Die ternäre Hülle besitzt die folgenden Eigenschaften:

Proposition 2.52 (Vgl. [BLM04], 4.4.7).
  1. (i)

    Sei X𝑋X ein TRO. Dann gilt: 𝒯(X)X𝒯𝑋𝑋\mathcal{T}(X)\cong X.

  2. (ii)

    Sei X𝑋X ein unitaler Operatorraum. Dann ist 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra, die j(X)𝑗𝑋j(X) als unitalen Untervektorraum enthält. Ferner ist 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) isomorph zu der von j(X)𝑗𝑋j(X) erzeugten Csuperscript𝐶C^{*}-Unteralgebra in I(X)𝐼𝑋I(X).

2.6 Selbstadjungierte Operatorräume

In diesem Abschnitt notieren wir die Definition eines selbstadjungierten Operatorraumes. Außerdem erinnern wir an \,\!{}^{*}" TROs und an die ternäre \,\!{}^{*}" Hülle.

Definition 2.53.

Seien V𝑉V, W𝑊W Vektorräume mit Involution. Eine Abbildung α:VW:𝛼𝑉𝑊\alpha:V\to W heißt \,\!{}^{*}" linear, falls α𝛼\alpha linear ist und α(v)=α(v)𝛼superscript𝑣𝛼superscript𝑣\alpha(v^{*})=\alpha(v)^{*} für alle vV𝑣𝑉v\in V gilt.

Definition 2.54.

Unter einem selbstadjungierter Operatorraum (kurz s. a. Operatorraum) versteht man einen Operatorraum X𝑋X, versehen mit einer Involution :XX\cdot^{*}:X\to X derart, dass eine \,\!{}^{*}" lineare, vollständige Isometrie i:XL(H):𝑖𝑋𝐿𝐻i:X\to L(H) existiert.

Proposition 2.55 ([BKNW07], S. 2).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann ist X𝑋X genau dann ein selbstadjungierter Operatorraum, falls eine Involution :XX\cdot^{*}:X\to X derart existiert, dass gilt:

(xji)i,jn=xnsubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscriptsubscript𝑥𝑗𝑖𝑖𝑗𝑛subscriptdelimited-∥∥𝑥𝑛\lVert(x_{ji}^{*})_{i,j}\rVert_{n}=\lVert x\rVert_{n} (2.6.1)

für alle n𝑛n\in\mathbb{N} und xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X).

Definition 2.56.
  1. (i)

    Einen selbstadjungierten TRO bezeichnet man auch als \,\!{}^{*}" TRO.

  2. (ii)

    Ein \,\!{}^{*}" Untertripel eines \,\!{}^{*}" TRO Z𝑍Z ist ein abgeschlossener, selbstadjungierter Unterraum Y𝑌Y von Z𝑍Z, der YYYY𝑌superscript𝑌𝑌𝑌YY^{*}Y\subseteq Y erfüllt.

  3. (iii)

    Ein ternärer \,\!{}^{*}" Morphismus zwischen \,\!{}^{*}" TROs ist ein \,\!{}^{*}" linearer Tripelmorphismus.

Definition 2.57.

Sei X𝑋X ein selbstadjungierter Operatorraum.

  1. (i)

    Eine ternäre \,\!{}^{*}" Erweiterung von X𝑋X ist ein Paar (Z,κ)𝑍𝜅(Z,\kappa), bestehend aus einem \,\!{}^{*}" TRO Z𝑍Z und einer \,\!{}^{*}" linearen, vollständigen Isometrie κ:XZ:𝜅𝑋𝑍\kappa:X\to Z derart, dass es keine nicht-trivialen \,\!{}^{*}" Untertripel von Z𝑍Z gibt, die κ(X)𝜅𝑋\kappa(X) enthalten.

  2. (ii)

    Eine ternäre \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X ist eine beliebige ternäre \,\!{}^{*}" Erweiterung (Y,j)𝑌𝑗(Y,j) von X𝑋X mit der universellen Eigenschaft des folgenden Satzes.

Satz 2.58 ([BW06], S. 3).

Es sei X𝑋X ein selbstadjungierter Operatorraum. Dann existiert eine ternäre \,\!{}^{*}" Erweiterung (Y,j)𝑌𝑗(Y,j) von X𝑋X mit der folgenden universellen Eigenschaft: Für jede ternäre \,\!{}^{*}" Erweiterung (Z,κ)𝑍𝜅(Z,\kappa) von X𝑋X existiert ein (notwendigerweise eindeutiger und surjektiver) ternärer \,\!{}^{*}" Morphismus Φ:ZY:Φ𝑍𝑌\Phi:Z\to Y derart, dass Φκ=jΦ𝜅𝑗\Phi\circ\kappa=j gilt.

Z𝑍\textstyle{Z\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}Y𝑌\textstyle{Y}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}κ𝜅\scriptstyle{\kappa}j𝑗\scriptstyle{j}
Notation 2.59.

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Dann wird mit (𝒯(X),j)superscript𝒯𝑋𝑗(\mathcal{T}^{*}(X),j) die (bis auf ternäre \,\!{}^{*}" Isomorphismen) eindeutige ternäre \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X bezeichnet.

Proposition 2.60 ([BKNW07], nach Theorem 2.1).

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Dann ist die ternäre \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X isomorph zu der ternären Hülle des Operatorraumes X𝑋X, kurz: 𝒯(X)𝒯(X)superscript𝒯𝑋𝒯𝑋\mathcal{T}^{*}(X)\cong\mathcal{T}(X).

2.7 Die injektive Hülle eines s. a. Operatorraumes

In diesem Abschnitt wird zunächst die Existenz einer injektiven \,\!{}^{*}" Hülle eines selbstadjungierten Operatorraumes X𝑋X gezeigt. Unser Vorgehen lehnt sich dem in [Pau02], Kapitel 15, an, in dem die Existenz einer injektiven Hülle eines Operatorraumes gezeigt wird. Anschließend wird bewiesen, dass die injektive Hülle eindeutig ist.

Zunächst definieren wir die Begriffe injektiver selbstadjungierter Operatorraum und injektive \,\!{}^{*}" Hülle.

Definition 2.61.

Ein s. a. Operatorraum Z𝑍Z heißt injektiv, falls für jeden s. a. Operatorraum X𝑋X und jede \,\!{}^{*}" lineare, vollst"andig kontraktive Abbildung φ:XZ:𝜑𝑋𝑍\varphi:X\to Z und für jeden s. a. Operatorraum Y𝑌Y, der X𝑋X als abgeschlossenen Unterraum enthält, eine \,\!{}^{*}" lineare, vollst"andig kontraktive Fortsetzung Φ:YZ:Φ𝑌𝑍\Phi:Y\to Z von φ𝜑\varphi existiert.

Y𝑌\textstyle{Y\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\subseteq}φ𝜑\scriptstyle{\varphi}Z𝑍\textstyle{Z}
Definition 2.62.

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Eine \,\!{}^{*}" Erweiterung von X𝑋X ist ein Paar, bestehend aus einem s. a. Operatorraum Y𝑌Y und einer \,\!{}^{*}" linearen, vollständigen Isometrie κ:XY:𝜅𝑋𝑌\kappa:X\rightarrow Y.

Definition 2.63.

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Dann heißt (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) injektive \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X, falls (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) eine \,\!{}^{*}" Erweiterung von X𝑋X ist, Y𝑌Y injektiv ist und es keinen echten injektiven selbstadjungierten Unterraum von Y𝑌Y gibt, der κ(X)𝜅𝑋\kappa(X) enthält.

Wir sprechen hier von einer injektiven \,\!{}^{*}" Hülle, um diese besser von der injektiven Hülle eines Operatorraumes unterscheiden zu können.

Im folgenden wird die Existenz einer injektiven \,\!{}^{*}" Hülle für einen beliebigen s. a. Operatorraum X𝑋X gezeigt. Hierfür werden zunächst die Begriffe \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung, \,\!{}^{*}X𝑋X-Projektion und \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm entsprechend den Begriffen Y𝑌Y-Abbildung, Y𝑌Y-Projektion und Y𝑌Y-Halbnorm für einen beliebigen Operatorraum Y𝑌Y eingeführt.

Definition 2.64.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum.

  1. (i)

    Eine Abbildung φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\rightarrow L(H) heißt \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung, falls φ𝜑\varphi eine vollst"andig kontraktive, \,\!{}^{*}" lineare Abbildung mit φ|X=idX\varphi\rvert_{X}=\operatorname{id}_{X} ist.

  2. (ii)

    Unter einer \,\!{}^{*}X𝑋X-Projektion versteht man eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung φ𝜑\varphi, für die φφ=φ𝜑𝜑𝜑\varphi\circ\varphi=\varphi gilt.

Wie man leicht sieht, gilt:

Definitions-Proposition 2.65.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum. Auf der Menge der \,\!{}^{*}X𝑋X-Projektionen wird durch

φψdefφψ=φ=ψφprecedes-or-equals𝜑𝜓defiff𝜑𝜓𝜑𝜓𝜑\varphi\preceq\psi\overset{\text{def}}{\iff}\varphi\circ\psi=\varphi=\psi\circ\varphi

eine Ordnungsrelation definiert.

Definition 2.66.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum.

  1. (i)

    Eine Abbildung p:L(H):𝑝𝐿𝐻p:L(H)\rightarrow\mathbb{R} heißt \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm, falls eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\rightarrow L(H) so existiert, dass gilt: p(x)=φ(x)𝑝𝑥delimited-∥∥𝜑𝑥p(x)=\lVert\varphi(x)\rVert für alle xL(H)𝑥𝐿𝐻x\in L(H).

  2. (ii)

    Sei φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\to L(H) eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung. Man nennt die Halbnorm

    pφ:L(H),xφ(x):subscript𝑝𝜑formulae-sequence𝐿𝐻𝐿𝐻p_{\varphi}:L(H)\rightarrow\mathbb{R},x\mapsto\lVert\varphi(x)\rVert

    die zu φ𝜑\varphi gehörige \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm.

Definitions-Proposition 2.67.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum. Auf der Menge der \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnormen wird durch

pqdefp(x)q(x) für alle xL(H)𝑝𝑞defiff𝑝𝑥𝑞𝑥 für alle 𝑥𝐿𝐻p\leq q\overset{\text{def}}{\iff}p(x)\leq q(x)\text{ f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in L(H)

eine Ordnungsrelation definiert.

Definition 2.68.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y s. a. Operatorräume, sei φ:XY:𝜑𝑋𝑌\varphi:X\to Y. Definiere

φ:XY,x(φ(x)).:superscript𝜑formulae-sequence𝑋𝑌𝑋𝑌{\varphi}^{\star}:X\to Y,x\mapsto\left(\varphi(x^{*})\right)^{*}.
Lemma 2.69.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y s. a. Operatorräume, sei φ:XY:𝜑𝑋𝑌\varphi:X\to Y linear. Dann gilt: φ=φdelimited-∥∥superscript𝜑delimited-∥∥𝜑\lVert{\varphi}^{\star}\rVert=\lVert\varphi\rVert.

Beweis.

Für alle xX𝑥𝑋x\in X erhält man wegen x=xdelimited-∥∥superscript𝑥delimited-∥∥𝑥\lVert x^{*}\rVert=\lVert x\rVert (siehe (2.6.1)):

φ(x)=φ(x)=φ(x)φx=φx.delimited-∥∥superscript𝜑𝑥delimited-∥∥𝜑superscriptsuperscript𝑥delimited-∥∥𝜑superscript𝑥delimited-∥∥𝜑delimited-∥∥superscript𝑥delimited-∥∥𝜑delimited-∥∥𝑥\lVert{\varphi}^{\star}(x)\rVert=\lVert\varphi(x^{*})^{*}\rVert=\lVert\varphi(x^{*})\rVert\leq\lVert\varphi\rVert\cdot\lVert x^{*}\rVert=\lVert\varphi\rVert\cdot\lVert x\rVert.

Es folgt: φφdelimited-∥∥superscript𝜑delimited-∥∥𝜑\lVert{\varphi}^{\star}\rVert\leq\lVert\varphi\rVert. Wegen φ=(φ)φφdelimited-∥∥𝜑delimited-∥∥superscriptsuperscript𝜑delimited-∥∥superscript𝜑delimited-∥∥𝜑\lVert\varphi\rVert=\lVert{({\varphi}^{\star})}^{\star}\rVert\leq\lVert{\varphi}^{\star}\rVert\leq\lVert\varphi\rVert folgt die Behauptung. ∎

Proposition 2.70.

Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann ist L(H)𝐿𝐻L(H) injektiv als s. a. Operatorraum.

Beweis.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y s. a. Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Sei φ:XL(H):𝜑𝑋𝐿𝐻\varphi:X\to L(H) vollständig kontraktiv und \,\!{}^{*}" linear. Da L(H)𝐿𝐻L(H) ein injektiver Operatorraum ist ([BLM04], Theorem 1.2.10, oder Beispiel 2.24), findet man eine vollst"andig kontraktive Abbildung Φ:YL(H):Φ𝑌𝐿𝐻\Phi:Y\to L(H) mit Φ|X=φ\Phi\rvert_{X}=\varphi.

Y𝑌\textstyle{Y\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}L(H)𝐿𝐻\textstyle{L(H)}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\subseteq}φ𝜑\scriptstyle{\varphi}

Setze Ψ:=Φ+Φ2assignΨΦsuperscriptΦ2\Psi:=\frac{\Phi+{\Phi}^{\star}}{2}. Dann ist ΨΨ\Psi \,\!{}^{*}" linear und eine Fortsetzung von φ𝜑\varphi. Mit Lemma 2.69 erhält man, dass ΦsuperscriptΦ{\Phi}^{\star} vollständig kontraktiv ist. Hiermit folgt: Ψcb12(Φcb+Φcb)1subscriptdelimited-∥∥Ψcb12subscriptdelimited-∥∥Φcbsubscriptdelimited-∥∥superscriptΦcb1\lVert\Psi\rVert_{\text{cb}}\leq\frac{1}{2}\bigl{(}\lVert\Phi\rVert_{\text{cb}}+\lVert{\Phi}^{\star}\rVert_{\text{cb}}\bigr{)}\leq 1. ∎

Analog zu Proposition 2.35 im Operatorraum gilt in s. a. Operatorräumen:

Proposition 2.71.

Sei X𝑋X ein injektiver s. a. Operatorraum und P:XX:𝑃𝑋𝑋P:X\rightarrow X eine \,\!{}^{*}" lineare, vollst"andig kontraktive Projektion. Dann ist P(X)𝑃𝑋P(X) ein injektiver s. a. Operatorraum.

Beweis.

Für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt P(x)=P(x)P(X)𝑃superscript𝑥𝑃superscript𝑥𝑃𝑋P(x)^{*}=P(x^{*})\in P(X), also ist |P(X)\cdot^{*}\rvert_{P(X)} eine Involution auf P(X)𝑃𝑋P(X).

Seien YZL(K)𝑌𝑍𝐿𝐾Y\subseteq Z\subseteq L(K) s. a. Operatorräume, sei φ:YP(X):𝜑𝑌𝑃𝑋\varphi:Y\rightarrow P(X) vollständig kontraktiv und \,\!{}^{*}" linear. Dann ist auch φ:YX:𝜑𝑌𝑋\varphi:Y\rightarrow X vollständig kontraktiv und \,\!{}^{*}" linear. Da X𝑋X injektiv ist, findet man eine \,\!{}^{*}" lineare, vollst"andig kontraktive Fortsetzung Φ:ZX:Φ𝑍𝑋\Phi:Z\to X von φ𝜑\varphi. Somit ist Ψ:=PΦ:ZP(X):assignΨ𝑃Φ𝑍𝑃𝑋\Psi:=P\circ\Phi:Z\to P(X) die gesuchte \,\!{}^{*}" lineare, vollst"andig kontraktive Fortsetzung von φ𝜑\varphi.

Z𝑍\textstyle{Z\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}ΦΦ\scriptstyle{\Phi}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}P𝑃\scriptstyle{P}Y𝑌\textstyle{Y\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}φ𝜑\scriptstyle{\varphi}\scriptstyle{\subseteq}P(X)𝑃𝑋\textstyle{P(X)}

Satz 2.72.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum. Dann existiert eine bezüglich „\leq“ minimale \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm auf L(H)𝐿𝐻L(H).

Beweis.

Dies beweist man analog zum Beweis für Operatorräume, siehe z. B. [Pau02], Beweis von Proposition 15.3. Wir skizzieren kurz den dortigen Beweis, angepasst an unsere Situation: Sei (pλ)λΛsubscriptsubscript𝑝𝜆𝜆Λ(p_{\lambda})_{\lambda\in\Lambda} eine absteigende Kette von \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnormen, wobei φλ:L(H)L(H):subscript𝜑𝜆𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi_{\lambda}:L(H)\to L(H) eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung für alle λΛ𝜆Λ\lambda\in\Lambda sei. Dann besitzt (φλ)λΛsubscriptsubscript𝜑𝜆𝜆Λ(\varphi_{\lambda})_{\lambda\in\Lambda} ein Teilnetz (φλμ)μsubscriptsubscript𝜑subscript𝜆𝜇𝜇(\varphi_{\lambda_{\mu}})_{\mu}, welches gegen die X𝑋X-Abbildung φ𝜑\varphi konvergiert. Man erhält: pφpφλsubscript𝑝𝜑subscript𝑝subscript𝜑𝜆p_{\varphi}\leq p_{\varphi_{\lambda}} für alle λΛ𝜆Λ\lambda\in\Lambda.

Es bleibt zu zeigen, dass φ𝜑\varphi \,\!{}^{*}" linear ist. Sei xX𝑥𝑋x\in X. Man hat für alle h,kH𝑘𝐻h,k\in H:

φ(x)h,k𝜑superscript𝑥𝑘\displaystyle\langle\varphi(x^{*})h,k\rangle =limμφλμ(x)h,k=limμh,φλμ(x)k=limμφλμ(x)k,h¯absentsubscript𝜇subscript𝜑subscript𝜆𝜇superscript𝑥𝑘subscript𝜇subscript𝜑subscript𝜆𝜇𝑥𝑘subscript𝜇¯subscript𝜑subscript𝜆𝜇𝑥𝑘\displaystyle=\lim_{\mu}\langle\varphi_{\lambda_{\mu}}(x^{*})h,k\rangle=\lim_{\mu}\langle h,\varphi_{\lambda_{\mu}}(x)k\rangle=\lim_{\mu}\overline{\langle\varphi_{\lambda_{\mu}}(x)k,h\rangle}
=limμφλμ(x)k,h¯=φ(x)k,h¯=h,φ(x)k=φ(x)h,k.absent¯subscript𝜇subscript𝜑subscript𝜆𝜇𝑥𝑘¯𝜑𝑥𝑘𝜑𝑥𝑘𝜑superscript𝑥𝑘\displaystyle=\overline{\lim_{\mu}\langle\varphi_{\lambda_{\mu}}(x)k,h\rangle}=\overline{\langle\varphi(x)k,h\rangle}=\langle h,\varphi(x)k\rangle=\langle\varphi(x)^{*}h,k\rangle.

Es folgt: φ(x)=φ(x)𝜑superscript𝑥𝜑superscript𝑥\varphi(x^{*})=\varphi(x)^{*}. ∎

Unter Verwendung von Satz 2.72, Proposition 2.70 und Proposition 2.71 beweist man analog zu [Pau02], Theorem 15.4, den folgenden Satz:

Satz 2.73 (Existenz einer injektiven \,\!{}^{*}" Hülle).

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum und φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\to L(H) eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung derart, dass pφsubscript𝑝𝜑p_{\varphi} eine minimale \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm ist. Sei ι:Xφ(L(H)),xx:𝜄formulae-sequence𝑋𝜑𝐿𝐻𝑋𝜑𝐿𝐻\iota:X\to\varphi(L(H)),x\mapsto x. Dann ist φ𝜑\varphi eine minimale \,\!{}^{*}X𝑋X-Projektion und (φ(L(H)),ι)𝜑𝐿𝐻𝜄(\varphi(L(H)),\iota) eine injektive \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X, die ein \,\!{}^{*}" TRO ist.

Analog zu [Pau02], Lemma 15.5, zeigt man für s. a. Operatorräume mit Hilfe von Satz 2.73:

Lemma 2.74.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein s. a. Operatorraum. Sei φ:L(H)L(H):𝜑𝐿𝐻𝐿𝐻\varphi:L(H)\to L(H) eine \,\!{}^{*}X𝑋X-Abbildung derart, dass pφsubscript𝑝𝜑p_{\varphi} eine minimale \,\!{}^{*}X𝑋X-Halbnorm ist. Falls γ:φ(L(H))φ(L(H)):𝛾𝜑𝐿𝐻𝜑𝐿𝐻\gamma:\varphi(L(H))\to\varphi(L(H)) vollst"andig kontraktiv und \,\!{}^{*}" linear ist mit γ|X=idX\gamma\rvert_{X}=\operatorname{id}_{X}, dann gilt: γ(φ(x))=φ(x)𝛾𝜑𝑥𝜑𝑥\gamma(\varphi(x))=\varphi(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X.

Mit diesem Lemma beweist man, analog zu [Pau02], Theorem 15.6, den folgenden

Satz 2.75 (Eindeutigkeit der injektiven \,\!{}^{*}" Hülle).

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Seien (Y1,κ1)subscript𝑌1subscript𝑌1(Y_{1},\kappa_{1}), (Y2,κ2)subscript𝑌2subscript𝑌2(Y_{2},\kappa_{2}) injektive \,\!{}^{*}" Hüllen von X𝑋X. Dann lässt sich die Abbildung i:κ1(X)κ2(X):𝑖subscript𝜅1𝑋subscript𝜅2𝑋i:\kappa_{1}(X)\to\kappa_{2}(X), gegeben durch i(κ1(x))=κ2(x)𝑖subscript𝜅1𝑥subscript𝜅2𝑥i(\kappa_{1}(x))=\kappa_{2}(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X, eindeutig zu einer \,\!{}^{*}" linearen, surjektiven vollständigen Isometrie von Y1subscript𝑌1Y_{1} auf Y2subscript𝑌2Y_{2} fortsetzen.

Y1subscript𝑌1\textstyle{\,\,Y_{1}\,\,\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\cong}Y2subscript𝑌2\textstyle{Y_{2}}κ1(X)subscript𝜅1𝑋\textstyle{\kappa_{1}(X)\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}i𝑖\scriptstyle{i}\scriptstyle{\subseteq}κ2(X)subscript𝜅2𝑋\textstyle{\kappa_{2}(X)\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}\scriptstyle{\subseteq}X𝑋\textstyle{X\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces\ignorespaces}κ1subscript𝜅1\scriptstyle{\kappa_{1}}κ2subscript𝜅2\scriptstyle{\kappa_{2}}

Mit Lemma 2.74 und Satz 2.75 beweist man:

Folgerung 2.76 (Rigidität).

Sei X𝑋X ein s. a. Operatorraum. Sei (Y,κ)𝑌𝜅(Y,\kappa) eine injektive \,\!{}^{*}" Hülle von X𝑋X und ψ:YY:𝜓𝑌𝑌\psi:Y\to Y vollst"andig kontraktiv und \,\!{}^{*}" linear mit ψ(κ(x))=κ(x)𝜓𝜅𝑥𝜅𝑥\psi(\kappa(x))=\kappa(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X. Dann gilt: ψ=idY𝜓subscriptid𝑌\psi=\operatorname{id}_{Y}.

Kapitel 3 Unbeschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen

Dieses Kapitel ist der zentrale Teil dieser Arbeit. Hier werden drei verschiedene Begriffe von unbeschränkten Multiplikatoren auf einem Operatorraum untersucht.

Da ein Operatorraum weniger Struktur als ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul besitzt, ist nicht ohne weiteres ersichtlich, wie man die Definition eines regulären Operators auf Operatorräume übertragen kann. Bekanntlich ist die Menge 𝔹(E)𝔹𝐸\mathbb{B}(E) der adjungierbaren Abbildungen auf E𝐸E isomorph zu der Menge 𝒜l(E)subscript𝒜𝑙𝐸\mathscr{A}_{l}(E) der von links adjungierbaren Multiplikatoren auf E𝐸E, wobei E𝐸E als Operatorraum aufgefasst wird. Da außerdem schiefadjungierte reguläre Operatoren mit Hilfe von C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen charakterisiert werden (siehe Satz 1.29 (Satz von Stone) und Satz 1.30), wird hierdurch die Definition eines unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikators auf einem Operatorraum X𝑋X motiviert:

Definition 3.1.
  1. (i)

    Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X heißt unbeschränkter schiefadjungierter Multiplikator auf X𝑋X, falls A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)t0subscriptsubscript𝑈𝑡𝑡subscriptabsent0(U_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ut𝒜l(X)subscript𝑈𝑡subscript𝒜𝑙𝑋U_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} ist.

  2. (ii)

    Die Menge aller unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren auf X𝑋X wird mit 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) bezeichnet.

Im ersten Abschnitt des Kapitels wird bewiesen, dass die Menge der schiefadjungierten Elemente von 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) in 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) enthalten ist und dass in unitalen Operatorräumen die umgekehrte Inklusion wahr ist. Außerdem wird der Begriff des C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikators eingeführt, eines Operators, der eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe von Elementen aus l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)}, der Menge der Linksmultiplikatoren auf X𝑋X, erzeugt. Wiederum gilt, dass l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} in der Menge der C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren enthalten ist und dass in unitalen Operatorräumen Gleichheit gilt.

Im darauffolgenden Unterabschnitt werden Beispiele für C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren und für unbeschränkte schiefadjungierte Multiplikatoren festgehalten. Insbesondere wird gezeigt, dass in einem Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul die schiefadjungierten regulären Operatoren mit den unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren übereinstimmen.

Um den Begriff eines beliebigen unbeschränkten Multiplikators einzuführen, wird benutzt, dass für jeden regulären Operator T𝑇T auf E𝐸E durch i(0TT0)i0𝑇superscript𝑇0\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{smallmatrix}\right) ein schiefadjungierter regulärer Operator auf EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E gegeben ist. Dies führt zu der folgenden Definition im zweiten Abschnitt des Kapitels:

Definition 3.2.
  1. (i)

    Eine Abbildung T:D(T)XX:𝑇𝐷𝑇𝑋𝑋T:D(T)\subseteq X\to X heißt unbeschränkter Multiplikator auf X𝑋X, falls ein S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X existiert mit der Eigenschaft: i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)), wobei mit C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) der Spaltenoperatorraum bezeichnet wird.

  2. (ii)

    Mit 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) wird die Menge der unbeschränkten Multiplikatoren auf X𝑋X bezeichnet.

Ein zentrales Resultat ist, dass 𝒜lC0(E)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E) mit der Menge der regulären Operatoren auf E𝐸E übereinstimmt. Da ferner S𝑆S aus der obigen Definition gleich Tsuperscript𝑇T^{*} ist, sind die unbeschränkten Multiplikatoren eine Verallgemeinerung der regulären Operatoren auf Operatorräume. Weiterhin gilt: 𝒜l(X)𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)\subseteq\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

Im dritten Abschnitt wird untersucht, unter welchen Voraussetzungen die Operatoren A𝐴A und ηA:=(A000)assignsubscript𝜂𝐴𝐴000\eta_{A}:=\left(\begin{smallmatrix}A&0\\ 0&0\end{smallmatrix}\right) auf X𝑋X (bzw. C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X)) eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe erzeugen und welche Zusammenhänge zwischen diesen beiden Operatoren bestehen. Mit Hilfe von ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} erhält man intrinsische Charakterisierungen der drei Begriffe von unbeschränkten Multiplikatoren. Beispielsweise ist A𝐴A genau dann ein unbeschränkter schiefadjungierter Multiplikator, wenn ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine vollständig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) erzeugt, d. h. eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}}, für die gilt: Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} ist vollständig kontraktiv für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

Daher ist von Interesse, wann ein Operator eine vollständig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) erzeugt. Charakterisierungen hierzu werden im nächsten Abschnitt bewiesen, in dem die Sätze von Hille-Yosida und von Lumer-Phillips auf Operatorräume übertragen werden. Hiermit ergeben sich weitere Charakterisierungen für die drei Begriffe von unbeschränkten Multiplikatoren.

Im fünften Abschnitt wird gezeigt, dass man jeden C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikator auf X𝑋X als Einschränkung eines C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikators auf der ternären Hülle 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) von X𝑋X auffassen kann. Entsprechende Aussagen werden auch für die unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren und die unbeschränkten Multiplikatoren bewiesen. Hiermit folgt, dass der Operator S𝑆S aus Definition 3.2 eindeutig ist und somit als Adjungierte von T𝑇T angesehen werden kann.

Im anschließenden Abschnitt wird festgehalten, wie man C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren (bzw. unbeschränkte schiefadjungierte Multiplikatoren) und die hiervon erzeugten C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen) von X𝑋X auf einen Hilbertraum H𝐻H überführen kann. Hiermit erhält man eine weitere Charakterisierung der Elemente von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) und 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

Im siebten Abschnitt wird gezeigt, unter welchen Voraussetzungen man eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe von einem Hilbertraum H𝐻H auf einen Operatorraum XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) überführen kann. Hierfür wird die sogenannte strikte X𝑋X-Topologie eingeführt und untersucht.

Im letzten Abschnitt des Kapitels wird ein Störungsresultat von S. Damaville ([Dam04]) für reguläre Operatoren auf unbeschränkte Multiplikatoren verallgemeinert. Außerdem werden einige Resultate aus der Störungstheorie für Erzeuger von C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen auf Operatorräumen formuliert und auf unbeschränkte Multiplikatoren angewendet.

3.1 C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren und unbeschränkte
schiefadjungierte Multiplikatoren

Wir führen in diesem Abschnitt zwei Arten von unbeschränkten Multiplikatoren auf Operatorräumen ein, nämlich die C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren (als Menge: lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X)) und die unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren (als Menge: 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)). Letztere sind Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe von unitären Elementen aus 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X). Wir zeigen, dass 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) alle schiefadjungierten Elemente von 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) enthält und dass in unitalen Operatorräumen Gleichheit gilt. Des weiteren formulieren wir entsprechende Aussagen für lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X). Ferner beleuchten wir den Zusammenhang zu den regulären Operatoren.

Wir erinnern kurz an einige Definitionen aus dem Anhang:

Erinnerung 3.3.

Sei X𝑋X ein Operatorraum (siehe Definition 2.3). Wir bezeichnen mit l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} die Menge der Linksmultiplikatoren auf X𝑋X (siehe Definition A.1) und mit 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) die Menge der von links adjungierbaren Multiplikatoren auf X𝑋X (siehe Definition A.11).

Es ist

𝒮(X):=(idHXXidH)assign𝒮𝑋matrixsubscriptid𝐻𝑋superscript𝑋subscriptid𝐻\mathcal{S}(X):=\begin{pmatrix}\mathbb{C}\operatorname{id}_{H}&X\\ X^{*}&\mathbb{C}\operatorname{id}_{H}\end{pmatrix}

ein unitales Operatorsystem, welches Paulsen-System von X𝑋X genannt wird (siehe Definitions-Proposition 2.22). Für die Ecke (k,)𝑘(k,\ell) der injektiven Hülle I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) von 𝒮(X)𝒮𝑋\mathcal{S}(X) verwenden wir die Schreibweise Ik(X)subscript𝐼𝑘𝑋I_{k\ell}(X) für alle k, 2    𝑘 2    k,\ell\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 2$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 2$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 2$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 2$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} (siehe Proposition A.4). Es gilt somit:

I(𝒮(X))(I11(X)I12(X)I21(X)I22(X)).𝐼𝒮𝑋matrixsubscript𝐼11𝑋subscript𝐼12𝑋subscript𝐼21𝑋subscript𝐼22𝑋I(\mathcal{S}(X))\cong\begin{pmatrix}I_{11}(X)&I_{12}(X)\\ I_{21}(X)&I_{22}(X)\end{pmatrix}.

Mit j𝑗j sei die kanonische Abbildung von X𝑋X nach I12(X)subscript𝐼12𝑋I_{12}(X) bezeichnet.

Es ist

M(X):={aI11(X);aj(X)j(X)}assignsubscript𝑀𝑋formulae-sequence𝑎subscript𝐼11𝑋𝑎subscript𝐼11𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X):=\bigl{\{}a\in I_{11}(X)\,;\;a\cdot j(X)\subseteq j(X)\bigr{\}}

eine unitale Banachalgebra und

M(X):=M(X)M(X)I(𝒮(X))assignsuperscriptsubscript𝑀𝑋subscript𝑀𝑋subscript𝑀superscript𝑋𝐼𝒮𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X):=\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)\cap\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)^{*}\subseteq I(\mathcal{S}(X))

eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Für alle aM(X)𝑎subscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) wird durch

L~a:XX,xj1(aj(x)),:subscript~𝐿𝑎formulae-sequence𝑋𝑋𝑋𝑋\tilde{L}_{a}:X\to X,x\mapsto j^{-1}(a\cdot j(x)),

ein Linksmultiplikator definiert. Dann ist

Θ:M(X)l(X),aL~a,\Theta:\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow{\mathscr{M}_{l}(X)},a\mapsto\tilde{L}_{a},

ein unitaler, isometrischer Isomorphismus von M(X)subscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) auf die Banachalgebra (l(X),l(X))subscript𝑙𝑋subscript𝑙𝑋({\mathscr{M}_{l}(X)},\lVert\cdot\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}) (siehe Satz A.9) und Θ|M(X):M(X)𝒜l(X)\Theta\rvert_{\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X)}:\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow\mathscr{A}_{l}(X) ein unitaler \,\!{}^{*}" Isomorphismus auf 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) (Proposition A.13).

Definition 3.4.

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X heißt C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikator auf X𝑋X, falls A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist.

  2. (ii)

    Die Menge aller C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren auf X𝑋X wird mit lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) bezeichnet.

  3. (iii)

    Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X heißt unbeschränkter schiefadjungierter Multiplikator auf X𝑋X, falls A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)t0subscriptsubscript𝑈𝑡𝑡subscriptabsent0(U_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ut𝒜l(X)subscript𝑈𝑡subscript𝒜𝑙𝑋U_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} ist.

  4. (iv)

    Die Menge aller unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren auf X𝑋X wird mit 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) bezeichnet.

Analog zu Beispiel 1.10.(i) gilt:

Proposition 3.5.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Es gilt:

  1. (i)

    𝒜l,sC0(X)lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)\subseteq\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (ii)

    l(X)={AlC0(X);D(A)=X}subscript𝑙𝑋formulae-sequence𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)}=\{A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X)\,;\;D(A)=X\}.

  3. (iii)

    {A𝒜l(X);A schiefadjungiert}={A𝒜l,sC0(X);D(A)=X}𝐴subscript𝒜𝑙𝑋subscript𝒜𝑙𝑋formulae-sequence𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\{A\in\mathscr{A}_{l}(X)\,;\;A\text{ schiefadjungiert}\}=\{A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)\,;\;D(A)=X\}.

Beweis.

(i) folgt unmittelbar.

(ii): \subseteq“: Sei Al(X)𝐴subscript𝑙𝑋A\in{\mathscr{M}_{l}(X)}. Da l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} eine unitale Banachalgebra ist ([Zar01], Theorem 1.6.2, oder Satz A.9), wird durch Tt:=etAl(X)assignsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴subscript𝑙𝑋T_{t}:=\mathrm{e}^{tA}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine normstetige Halbgruppe auf X𝑋X mit Erzeuger A𝐴A definiert.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) mit D(A)=X𝐷𝐴𝑋D(A)=X. Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Nach [Wer07], Satz VII.4.9, gilt: Tt=etAsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴T_{t}=\mathrm{e}^{tA} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Mit [EN00], Proposition I.3.5, erhält man: A=(tTt)(0)𝐴superscriptmaps-to𝑡subscript𝑇𝑡0A=(t\mapsto T_{t})^{\prime}(0). Also folgt: Al(X)𝐴subscript𝑙𝑋A\in{\mathscr{M}_{l}(X)}.

(iii): \subseteq“: Weil 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist ([Zar01], Proposition 1.7.4, oder Proposition A.13), folgt dies analog zu (ii).

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) mit D(A)=X𝐷𝐴𝑋D(A)=X. Sei (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe. Analog zu (ii) erhält man: A𝒜l(X)𝐴subscript𝒜𝑙𝑋A\in\mathscr{A}_{l}(X). Da Tt=etAsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴T_{t}=\mathrm{e}^{tA} unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} ist, folgt mit [Upm85], Lemma 8.12: A=Asuperscript𝐴𝐴A^{*}=-A. ∎

Das folgende Lemma benötigen wir für den Beweis von Proposition 3.8:

Lemma 3.6.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Für jedes t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} setze at:=Θ1(Tt)M(X)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡subscript𝑀𝑋a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t})\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(X), also hat man j(Ttx)=atj(x)𝑗subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥j(T_{t}x)=a_{t}\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X. Es gilt:

  1. (i)

    a0=eI11(X)subscript𝑎0subscript𝑒subscript𝐼11𝑋a_{0}=e_{I_{11}(X)}, wobei mit eI11(X)subscript𝑒subscript𝐼11𝑋e_{I_{11}(X)} das Einselement von I11(X)subscript𝐼11𝑋I_{11}(X) notiert wird.

  2. (ii)

    as+t=asatsubscript𝑎𝑠𝑡subscript𝑎𝑠subscript𝑎𝑡a_{s+t}=a_{s}\cdot a_{t} für alle s,t0𝑠𝑡subscriptabsent0s,{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

  3. (iii)

    limt0aty=ysubscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}a_{t}\cdot y=y für alle yalg(j(X))¯𝑦¯alg𝑗𝑋y\in\overline{\operatorname{alg}\left(j(X)\right)}, wobei alg(j(X))alg𝑗𝑋\operatorname{alg}(j(X)) die von j(X)𝑗𝑋j(X) in I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) erzeugte Unteralgebra bezeichnet.

  4. (iv)

    Definiere Rt:j(X)j(X),zatz:subscript𝑅𝑡formulae-sequence𝑗𝑋𝑗𝑋𝑗𝑋𝑗𝑋R_{t}:j(X)\to j(X),z\mapsto a_{t}\cdot z, für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Dann ist (Rt)t0subscriptsubscript𝑅𝑡𝑡subscriptabsent0(R_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf j(X)𝑗𝑋j(X).

Beweis.

(i): Für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt nach (A.1.1) die Gleichung eI11(X)j(x)=j(x)subscript𝑒subscript𝐼11𝑋𝑗𝑥𝑗𝑥e_{I_{11}(X)}\cdot j(x)=j(x), also ergibt sich: 0=j(T0x)j(x)=(a0eI11(X))j(x)0𝑗subscript𝑇0𝑥𝑗𝑥subscript𝑎0subscript𝑒subscript𝐼11𝑋𝑗𝑥0=j(T_{0}x)-j(x)=(a_{0}-e_{I_{11}(X)})\cdot j(x). Mit [BLM04], Proposition 4.4.12, oder Proposition A.7 folgt: a0=eI11(X)subscript𝑎0subscript𝑒subscript𝐼11𝑋a_{0}=e_{I_{11}(X)}.

(ii) erhält man analog zu (i).

(iii): Für alle x,yX𝑥𝑦𝑋x,y\in X gilt:

limt0atj(x)j(y)=j(limt0Ttx)j(y)=j(x)j(y).subscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗𝑦𝑗subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑗𝑦𝑗𝑥𝑗𝑦\lim_{t\downarrow 0}a_{t}\cdot j(x)\cdot j(y)=j\left(\lim_{t\downarrow 0}T_{t}x\right)\cdot j(y)=j(x)j(y).

Wenn man dies analog auf Elemente aus alg(j(X))alg𝑗𝑋\operatorname{alg}(j(X)) anwendet, erhält man: limt0aty=ysubscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}a_{t}\cdot y=y für alle yalg(j(X))𝑦alg𝑗𝑋y\in\operatorname{alg}(j(X)). Indem man die Stetigkeit von j𝑗j benutzt, folgt (iii).

(iv) folgt mit (i), (ii) und (iii). ∎

Eine entsprechende Fassung von Lemma 3.6 für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen lautet:

Lemma 3.7.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf X𝑋X mit Tt𝒜l(X)subscript𝑇𝑡subscript𝒜𝑙𝑋T_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Für jedes t𝑡{t\in\mathbb{R}} setze at:=Θ1(Tt)M(X)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡superscriptsubscript𝑀𝑋a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t})\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X). Es gilt:

  1. (i)

    a0=eI11(X)subscript𝑎0subscript𝑒subscript𝐼11𝑋a_{0}=e_{I_{11}(X)}.

  2. (ii)

    as+t=asatsubscript𝑎𝑠𝑡subscript𝑎𝑠subscript𝑎𝑡a_{s+t}=a_{s}\cdot a_{t} für alle s,t𝑠𝑡s,{t\in\mathbb{R}}.

  3. (iii)

    limt0aty=ysubscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}a_{t}\cdot y=y für alle yalg(j(X))¯𝑦¯alg𝑗𝑋y\in\overline{\operatorname{alg}\left(j(X)\right)}.

  4. (iv)

    Definiere Rt:j(X)j(X),zatz:subscript𝑅𝑡formulae-sequence𝑗𝑋𝑗𝑋𝑗𝑋𝑗𝑋R_{t}:j(X)\to j(X),z\mapsto a_{t}\cdot z, für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann ist (Rt)tsubscriptsubscript𝑅𝑡𝑡(R_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf j(X)𝑗𝑋j(X).

  5. (v)

    Für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} gilt: Ist Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} unitär, so auch atsubscript𝑎𝑡a_{t}.

Beweis.

(i)–(iv) erhält man analog zum Beweis von Lemma 3.6.

(v) folgt mit [BLM04], Proposition 4.4.12, oder Proposition A.7. ∎

Es sei daran erinnert, dass ein Operatorraum X𝑋X unital heißt, falls es eine unitale vollständige Isometrie von X𝑋X in eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra gibt.

In einer unitalen Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} gilt: (𝔄)(𝔄)𝔄𝔄\mathcal{R}(\mathfrak{A})\cong\mathcal{M}(\mathfrak{A}) (vgl. [Lan95], S. 117, oder Beispiel 1.10). Nach der folgenden Proposition gilt ein entsprechendes Resultat in unitalen Operatorräumen. Somit erhält man insbesondere eine notwendige Bedingung dafür, dass ein Operatorraum unital ist.

Proposition 3.8.

Sei X𝑋X ein unitaler Operatorraum. Dann gilt:

  1. (i)

    l(X)=lC0(X)subscript𝑙𝑋superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)}=\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (ii)

    {A𝒜l(X);A schiefadjungiert}=𝒜l,sC0(X)𝐴subscript𝒜𝑙𝑋subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\bigl{\{}A\in\mathscr{A}_{l}(X)\,;\;A\text{ schiefadjungiert}\bigr{\}}=\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

Beweis.

(i): \subseteq folgt mit Proposition 3.5.

superset-of-or-equals\supseteq“: Mit eXsubscript𝑒𝑋e_{X} sei das Einselement von X𝑋X bezeichnet. Da die Definition eines unitalen Operatorraumes unabhängig von der Einbettung in eine spezielle Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist (Anmerkung 2.39), findet man o.B.d.A. einen Hilbertraum H𝐻H mit XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) und eX=idHsubscript𝑒𝑋subscriptid𝐻e_{X}=\operatorname{id}_{H}. Sei AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X). Dann ist A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Für jedes t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gibt es ein atM(X)subscript𝑎𝑡subscript𝑀𝑋a_{t}\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) mit j(Ttx)=atj(x)𝑗subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥j(T_{t}x)=a_{t}\cdot j(x). Da nach Proposition A.4 gilt I11(X)M2(L(H))subscript𝐼11𝑋subscript𝑀2𝐿𝐻I_{11}(X)\subseteq M_{2}(L(H)), findet man für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ein a~tL(H)subscript~𝑎𝑡𝐿𝐻\tilde{a}_{t}\in L(H) mit at=(a~t000)subscript𝑎𝑡subscript~𝑎𝑡000a_{t}=\left(\begin{smallmatrix}\tilde{a}_{t}&0\\ 0&0\end{smallmatrix}\right). Da X𝑋X unital ist, gilt nach [Ble01], S. 20, für alle Sl(X)𝑆subscript𝑙𝑋S\in{\mathscr{M}_{l}(X)}: Scb=Sl(X)subscriptdelimited-∥∥𝑆cbsubscriptdelimited-∥∥𝑆subscript𝑙𝑋\lVert S\rVert_{\text{cb}}=\lVert S\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}. Außerdem gilt: eI(X)=(0idH00)subscript𝑒𝐼𝑋0subscriptid𝐻00e_{I(X)}=\left(\begin{smallmatrix}0&\operatorname{id}_{H}\\ 0&0\end{smallmatrix}\right). Da j:XI(X):𝑗𝑋𝐼𝑋j:X\to I(X) unital ([BLM04], Corollary 4.2.8, oder Proposition 2.40) und Θ1superscriptΘ1\Theta^{-1} nach Satz A.9 eine unitale Isometrie ist, erhält man:

TtidXdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscriptid𝑋\displaystyle\lVert T_{t}-\operatorname{id}_{X}\rVert TtidXcb=TtidXl(X)absentsubscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscriptid𝑋cbabsentsubscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscriptid𝑋subscript𝑙𝑋\displaystyle\leq\lVert T_{t}-\operatorname{id}_{X}\rVert_{\text{cb}}\overset{}{=}\lVert T_{t}-\operatorname{id}_{X}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}
=Θ1(TtidX)=ateI11(X)absentdelimited-∥∥superscriptΘ1subscript𝑇𝑡subscriptid𝑋delimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscript𝑒subscript𝐼11𝑋\displaystyle=\lVert\Theta^{-1}(T_{t}-\operatorname{id}_{X})\rVert=\lVert a_{t}-e_{I_{11}(X)}\rVert
=(a~t000)(idH000)=a~tidHabsentdelimited-∥∥matrixsubscript~𝑎𝑡000matrixsubscriptid𝐻000delimited-∥∥subscript~𝑎𝑡subscriptid𝐻\displaystyle=\left\lVert\begin{pmatrix}\tilde{a}_{t}&0\\ 0&0\end{pmatrix}-\begin{pmatrix}\operatorname{id}_{H}&0\\ 0&0\end{pmatrix}\right\rVert=\lVert\tilde{a}_{t}-\operatorname{id}_{H}\rVert
=ateI(X)eI(X)=atj(eX)j(eX)absentdelimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscript𝑒𝐼𝑋subscript𝑒𝐼𝑋delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑗subscript𝑒𝑋𝑗subscript𝑒𝑋\displaystyle\overset{}{=}\lVert a_{t}\cdot e_{I(X)}-e_{I(X)}\rVert=\lVert a_{t}\cdot j(e_{X})-j(e_{X})\rVert
=Tt(eX)eX0für t0.formulae-sequenceabsentdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑒𝑋subscript𝑒𝑋0absentdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑒𝑋subscript𝑒𝑋0\displaystyle=\lVert T_{t}(e_{X})-e_{X}\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Somit ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine normstetige Halbgruppe. Nach [Wer07], Satz VII.4.9, ist AL(X)𝐴𝐿𝑋A\in L(X) und Tt=etAsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴T_{t}=\mathrm{e}^{tA} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Mit [EN00], Proposition I.3.5, erhält man A=(tTt)(0)𝐴superscriptmaps-to𝑡subscript𝑇𝑡0A=(t\mapsto T_{t})^{\prime}(0), also folgt: Al(X)𝐴subscript𝑙𝑋A\in{\mathscr{M}_{l}(X)}.

(ii): \subseteq folgt mit Proposition 3.5.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). Wir verwenden die Bezeichnungen aus dem Beweisteil (i). Analog zu (i) folgt: A𝒜l(X)𝐴subscript𝒜𝑙𝑋A\in\mathscr{A}_{l}(X). Nach [Wer07], Satz VII.4.9, gilt: Tt=etAsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴T_{t}=\mathrm{e}^{tA} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Da Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} unitär ist, folgt mit [Upm85], Lemma 8.12: A=Asuperscript𝐴𝐴A^{*}=-A. ∎

3.1.(a) Beispiele

In diesem Abschnitt führen wir Beispiele für C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren und unbeschränkte schiefadjungierte Multiplikatoren auf.

In Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln gilt:

Satz 3.9.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul. Dann gilt:

{T(E);T schiefadjungiert}=𝒜l,sC0(E).𝑇𝐸𝐸superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝐸\left\{T\in\mathcal{R}(E)\,;\;T\text{ schiefadjungiert}\right\}=\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(E).

In den Beweis gehen entscheidend der Satz von Stone für Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln (Satz 1.29) und Satz 1.30 ein.

Beweis.

\subseteq“: Sei T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E) schiefadjungiert. Dann ist h:=iTassigni𝑇h:=-\mathrm{i}T selbstadjungiert. Es gilt 𝔹(E)𝒜l(E)𝔹𝐸subscript𝒜𝑙𝐸\mathbb{B}(E)\cong\mathscr{A}_{l}(E) (vgl. [BLM04], Corollary 8.4.2, oder Beispiel A.16). Nach Proposition 1.27 wird durch Ut:=φh(et)=exp(ith)assignsubscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡i𝑡U_{t}:=\varphi_{h}(e_{t})=\exp(\mathrm{i}th) eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf E𝐸E mit Ut𝔹(E)𝒜l(E)subscript𝑈𝑡𝔹𝐸subscript𝒜𝑙𝐸U_{t}\in\mathbb{B}(E)\cong\mathscr{A}_{l}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} definiert, deren Erzeuger als C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe nach Satz 1.30 gleich ih=Ti𝑇\mathrm{i}h=T ist.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei T𝒜l,sC0(E)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝐸T\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(E) und T𝑇T erzeuge die C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf E𝐸E mit Ut𝒜l(E)𝔹(E)subscript𝑈𝑡subscript𝒜𝑙𝐸𝔹𝐸U_{t}\in\mathscr{A}_{l}(E)\cong\mathbb{B}(E) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann findet man nach Satz 1.29 (Satz von Stone) ein selbstadjungiertes h(E)𝐸h\in\mathcal{R}(E) so, dass Ut=φh(et)=exp(ith)subscript𝑈𝑡subscript𝜑subscript𝑒𝑡i𝑡U_{t}=\varphi_{h}(e_{t})=\exp(\mathrm{i}th) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} gilt. Da ihi\mathrm{i}h nach Satz 1.30 Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} ist, folgt wegen der Eindeutigkeit des Erzeugers: T=ih𝑇iT=\mathrm{i}h. Also ist T𝑇T schiefadjungiert. ∎

Beispiel 3.10.

Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum. Für alle qC(Ω)𝑞𝐶Ωq\in C(\Omega) definiere Mq:D(Mq)C0(Ω)C0(Ω),fqfM_{q}:D(M_{q})\subseteq C_{0}(\Omega)\to C_{0}(\Omega),f\mapsto qf. Dann gilt:

lC0(C0(Ω))superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0subscript𝐶0Ω\displaystyle\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(C_{0}(\Omega)) ={Mq;qC(Ω) mit supωΩReq(ω)<} undabsentsubscript𝑀𝑞𝑞𝐶Ω mit subscriptsupremum𝜔ΩRe𝑞𝜔 und\displaystyle=\left\{M_{q}\,;\;q\in C(\Omega)\text{ mit }\sup_{\omega\in\Omega}\operatorname{Re}q(\omega)<\infty\right\}\text{ und}
𝒜l,sC0(C0(Ω))superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶0Ω\displaystyle\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{0}(\Omega)) ={Mq;qC(Ω) mit q¯=q}.absentsubscript𝑀𝑞𝑞𝐶Ω mit ¯𝑞𝑞\displaystyle=\Bigl{\{}M_{q}\,;\;q\in C(\Omega)\text{ mit }\overline{q}=-q\Bigr{\}}.

Setze X:=C0(Ω)assign𝑋subscript𝐶0ΩX:=C_{0}(\Omega). Dann ist die Menge l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} der Linksmultiplikatoren auf dem Operatorraum X𝑋X isomorph zu der Menge l(X)subscript𝑙𝑋\mathcal{M}_{l}(X) der Linksmultiplikatoren auf der Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra X𝑋X und 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) isomorph zu der Menge (X)𝑋\mathcal{M}(X) der Multiplikatoren auf der Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra X𝑋X (vgl. [BLM04], Corollary 8.4.2, oder Beispiel A.16). Da X𝑋X eine kommutative Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist, folgt somit:

l(X)subscript𝑙𝑋\displaystyle{\mathscr{M}_{l}(X)} l(X)=(X)Cb(Ω)undformulae-sequenceabsentsubscript𝑙𝑋𝑋subscript𝐶𝑏Ωund\displaystyle\cong\mathcal{M}_{l}(X)=\mathcal{M}(X)\cong C_{b}(\Omega)\quad\text{und} (3.1.1)
𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\displaystyle\mathscr{A}_{l}(X) (X)Cb(Ω).absent𝑋subscript𝐶𝑏Ω\displaystyle\cong\mathcal{M}(X)\cong C_{b}(\Omega).

Nach dem obigen Beispiel gilt daher im allgemeinen: l(X)lC0(X)subscript𝑙𝑋superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)}\neq\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) und {T𝒜l(X);T schiefadjungiert}𝒜l,sC0(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\{T\in\mathscr{A}_{l}(X)\,;\;T\text{ schiefadjungiert}\}\neq\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

Beweis von Beispiel 3.10.

(i): \subseteq“: Sei A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X:=C0(Ω)assign𝑋subscript𝐶0ΩX:=C_{0}(\Omega) mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Nach (3.1.1) gilt: l(X)Cb(Ω)subscript𝑙𝑋subscript𝐶𝑏Ω{\mathscr{M}_{l}(X)}\cong C_{b}(\Omega). Somit findet man für jedes t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ein mtCb(Ω)subscript𝑚𝑡subscript𝐶𝑏Ωm_{t}\in C_{b}(\Omega) mit Tt=Mmtsubscript𝑇𝑡subscript𝑀subscript𝑚𝑡T_{t}=M_{m_{t}}. Nach [EN00], Proposition I.4.6, findet man ein qC(Ω)𝑞𝐶Ωq\in C(\Omega) mit supωΩReq(ω)<subscriptsupremum𝜔ΩRe𝑞𝜔\sup_{\omega\in\Omega}\operatorname{Re}q(\omega)<\infty derart, dass gilt: mt(ω)=etq(ω)subscript𝑚𝑡𝜔superscripte𝑡𝑞𝜔m_{t}(\omega)=\mathrm{e}^{tq(\omega)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und ωΩ𝜔Ω\omega\in\Omega. Nach [EN00], II.2.9, ist somit Mqsubscript𝑀𝑞M_{q} Erzeuger von (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei qC(Ω)𝑞𝐶Ωq\in C(\Omega) mit supωΩReq(ω)<subscriptsupremum𝜔ΩRe𝑞𝜔\sup_{\omega\in\Omega}\operatorname{Re}q(\omega)<\infty. Nach [EN00], S. 27 und Proposition I.4.5, erzeugt Mqsubscript𝑀𝑞M_{q} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X, wobei Tt=Metql(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑀superscripte𝑡𝑞subscript𝑙𝑋T_{t}=M_{\mathrm{e}^{tq}}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist.

(ii) folgt durch Nachrechnen oder mit Satz 3.9 und Beispiel 1.10. ∎

Für die kompakten Operatoren 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H) auf einem Hilbertraum H𝐻H gilt:

Beispiel 3.11.

Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann gilt:

lC0(𝒦(H)){\displaystyle\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{K}(H))\cong\bigl{\{} A:D(A)HH;:𝐴𝐷𝐴𝐻𝐻\displaystyle A:D(A)\subseteq H\to H\,;\;
A ist Erzeuger einer C0-Halbgruppe auf H} und\displaystyle A\text{ ist Erzeuger einer $C_{0}$-Halbgruppe auf $H$}\bigr{\}}\text{ und}
𝒜l,sC0(𝒦(H)){\displaystyle\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{K}(H))\cong\bigl{\{} A:D(A)HH;A ist linear,\displaystyle A:D(A)\subseteq H\to H\,;\;A\text{ ist linear,}
dicht definiert und abgeschlossen mit A=A}.\displaystyle\text{dicht definiert und abgeschlossen mit }A^{*}=-A\bigr{\}}.

Setze X:=𝒦(H)assign𝑋𝒦𝐻X:=\mathcal{K}(H). Wie man sieht, hängen unbeschränkte Multiplikatoren auf dem Operatorraum XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) mit Erzeugern von C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppen (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen) auf H𝐻H zusammen. Im Abschnitt 3.7 wird untersucht, wie man für einen beliebigen Operatorraum YL(K)𝑌𝐿𝐾Y\subseteq L(K) C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppen auf K𝐾K in C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppen auf Y𝑌Y überführen kann.

Zum Beweis des ersten Teils von Beispiel 3.11 verwenden wir das folgende

Lemma 3.12 ([Bla06], Proposition I.8.1.4).

Seien X𝑋X, Y𝑌Y, Z𝑍Z Banachräume. Sei T0L(Y,Z)subscript𝑇0𝐿𝑌𝑍T_{0}\in L(Y,Z) und (Tλ)λsubscriptsubscript𝑇𝜆𝜆(T_{\lambda})_{\lambda} ein gleichmäßig beschränktes Netz in L(Y,Z)𝐿𝑌𝑍L(Y,Z) mit Tλ𝜆T0subscript𝑇𝜆𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\overset{\lambda}{\to}T_{0} stark. Sei K𝒦(X,Y)𝐾𝒦𝑋𝑌K\in\mathcal{K}(X,Y). Dann gilt: TλKT0K𝜆0delimited-∥∥subscript𝑇𝜆𝐾subscript𝑇0𝐾𝜆0\lVert T_{\lambda}K-T_{0}K\rVert\overset{\lambda}{\to}0.

Beweis von Beispiel 3.11.

(i): \subseteq“: Sei BlC0(𝒦(H))𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝒦𝐻B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{K}(H)). Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von B𝐵B erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H) mit Ttl(𝒦(H))subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝒦𝐻T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{K}(H))} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Da 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H) eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist, gilt: l(𝒦(H))l(𝒦(H))subscript𝑙𝒦𝐻subscript𝑙𝒦𝐻{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{K}(H))}\cong\mathcal{M}_{l}(\mathcal{K}(H)) (vgl. [BLM04], Corollary 8.4.2, oder Beispiel A.16). Wegen l(𝒦(H))L(H)subscript𝑙𝒦𝐻𝐿𝐻\mathcal{M}_{l}(\mathcal{K}(H))\cong L(H) findet man für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ein StL(H)subscript𝑆𝑡𝐿𝐻S_{t}\in L(H) mit Tt=LStsubscript𝑇𝑡subscript𝐿subscript𝑆𝑡T_{t}=L_{S_{t}}, wobei

LSt:𝒦(H)𝒦(H),KStK.:subscript𝐿subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝒦𝐻𝒦𝐻𝒦𝐻𝒦𝐻L_{S_{t}}:\mathcal{K}(H)\to\mathcal{K}(H),K\mapsto S_{t}\circ K.

Dann ist (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe auf H𝐻H. Da (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig ist, gilt für alle K𝒦(H)𝐾𝒦𝐻K\in\mathcal{K}(H):

StKK=Tt(K)K0für t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝐾𝐾delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝐾𝐾0delimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝐾𝐾delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝐾𝐾0\lVert S_{t}\circ K-K\rVert=\lVert T_{t}(K)-K\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Insbesondere folgt: StidHsubscript𝑆𝑡subscriptid𝐻S_{t}\to\operatorname{id}_{H} für t0𝑡0t\to 0 stark. Somit ist (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf H𝐻H. Nach der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) findet man ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} und ein M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1} so, dass gilt:

t[0,δ]:StM.:for-all𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝑀\forall t\in[0,\delta]:\lVert S_{t}\rVert\leq M.

Definiere Tt:=LStassignsubscript𝑇𝑡subscript𝐿subscript𝑆𝑡T_{t}:=L_{S_{t}} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Somit ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe auf 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H) mit Ttl(𝒦(H))subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝒦𝐻T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{K}(H))} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Da (St)t[0,δ]subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡0𝛿(S_{t})_{t\in[0,\delta]} ein gleichmäßig beschränktes Netz ist, erhält man mit Lemma 3.12 für alle K𝒦(H)𝐾𝒦𝐻K\in\mathcal{K}(H):

Tt(K)K=StKK0für t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝐾𝐾delimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝐾𝐾0delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝐾𝐾delimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝐾𝐾0\lVert T_{t}(K)-K\rVert=\lVert S_{t}\circ K-K\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Also ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H). Offensichtlich gilt: Ttl(𝒦(H))subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝒦𝐻T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{K}(H))} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

(ii) folgt mit Satz 3.9 und Beispiel 1.10. ∎

3.2 Unbeschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen

In diesem Abschnitt wird eine weitere Art von Multiplikatoren auf einem Operatorraum X𝑋X definiert, nämlich die unbeschränkten Multiplikatoren (als Menge: 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X)), die wir mit Hilfe der unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikatoren 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) aus Definition 3.4 definieren. Wir verwenden verschiedene Aussagen über 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X), um Eigenschaften von 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) zu zeigen.

Für die unbeschränkten Multiplikatoren auf einem beliebigen Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul E𝐸E gilt das wichtige Resultat: (E)=𝒜lC0(E)𝐸superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸\mathcal{R}(E)=\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E). Also sind die unbeschränkten Multiplikatoren eine Verallgemeinerung der regulären Operatoren auf Operatorräume.

Weiterhin beweisen wir, dass 𝒜l(X)𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)\subseteq\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) gilt und dass in unitalen Operatorräumen Gleichheit vorliegt.

Für einen beliebigen Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul E𝐸E gilt EEC2(E)direct-sum𝐸𝐸subscript𝐶2𝐸E\oplus E\cong C_{2}(E) (Proposition 2.14), wobei mit C2(X)=M2,1(X)subscript𝐶2𝑋subscript𝑀2.1𝑋C_{2}(X)=M_{2,1}(X) für einen beliebigen Operatorraum X𝑋X der Spaltenoperatorraum bezeichnet wird. Daher benutzen wir in Operatorräumen analog zu Definition 1.33 die folgende Notation:

Notation 3.13.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Sei Ai:D(Ai)XX:subscript𝐴𝑖𝐷subscript𝐴𝑖𝑋𝑋A_{i}:D(A_{i})\subseteq X\to X ein Operator für alle i 4    𝑖 4    i\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 4$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 4$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 4$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 4$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}. Definiere

(A1A2A3A4)::matrixsubscript𝐴1subscript𝐴2subscript𝐴3subscript𝐴4absent\displaystyle\begin{pmatrix}A_{1}&A_{2}\\ A_{3}&A_{4}\end{pmatrix}: (D(A1)D(A3))×(D(A2)D(A4))C2(X)C2(X),𝐷subscript𝐴1𝐷subscript𝐴3𝐷subscript𝐴2𝐷subscript𝐴4subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋\displaystyle\,\,(D(A_{1})\cap D(A_{3}))\times(D(A_{2})\cap D(A_{4}))\subseteq C_{2}(X)\to C_{2}(X),
(x,y)(A1x+A2y,A3x+A4y).maps-to𝑥𝑦subscript𝐴1𝑥subscript𝐴2𝑦subscript𝐴1𝑥subscript𝐴2𝑦\displaystyle\,\,(x,y)\mapsto(A_{1}x+A_{2}y,A_{3}x+A_{4}y).
Definition 3.14.

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Eine Abbildung T:D(T)XX:𝑇𝐷𝑇𝑋𝑋T:D(T)\subseteq X\to X heißt unbeschränkter Multiplikator auf X𝑋X, falls ein S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X existiert mit der Eigenschaft: T~:=i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(X))assign~𝑇imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\tilde{T}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)), d. h. T~~𝑇\tilde{T} erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) mit Ut𝒜l(C2(X))subscript𝑈𝑡subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋U_{t}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

  2. (ii)

    Mit 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) wird die Menge der unbeschränkten Multiplikatoren auf X𝑋X bezeichnet.

Der Operator S𝑆S aus (i) ist, wie in Proposition 3.50 gezeigt wird, eindeutig. Ist X𝑋X ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul, so erhält man: S=T𝑆superscript𝑇S=T^{*} (Satz 3.21). Somit kann man S𝑆S als die Adjungierte von T𝑇T ansehen.

Ein beliebiges T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) besitzt die folgenden Eigenschaften:

Proposition 3.15.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann gilt:

  1. (i)

    T𝑇T ist dicht definiert und abgeschlossen.

  2. (ii)

    Nach Definition findet man ein S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X derart, dass i(0TS0)𝒜l,sC0(X)imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) ist. Dann ist S𝑆S ebenfalls dicht definiert und abgeschlossen.

Diese Proposition beweist man mit dem folgenden Lemma, welches man leicht durch Nachrechnen zeigt:

Lemma 3.16.

Sei X𝑋X ein Operatorraum, seien A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X und B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A und B𝐵B sind abgeschlossen.

  2. (b)

    (0AB0):D(B)×D(A)C2(X)C2(X):matrix0𝐴𝐵0𝐷𝐵𝐷𝐴subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋\begin{pmatrix}0&A\\ B&0\end{pmatrix}:D(B)\times D(A)\subseteq C_{2}(X)\to C_{2}(X) ist abgeschlossen, wobei D(B)×D(A)𝐷𝐵𝐷𝐴D(B)\times D(A) mit der von C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) induzierten Norm versehen wird.

Die Menge 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) der beschränkten, von links adjungierbaren Multiplikatoren ist in 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) enthalten:

Proposition 3.17.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt: 𝒜l(X)𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)\subseteq\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

In den Beweis dieser Proposition geht das folgende Lemma ein:

Lemma 3.18.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). Sei a:=Θ1(T)assign𝑎superscriptΘ1𝑇a:=\Theta^{-1}(T), also aM(X)𝑎superscriptsubscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) und j(Tx)=aj(x)𝑗𝑇𝑥𝑎𝑗𝑥j(Tx)=a\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X (siehe Proposition A.13). Dann ist T^:=(0TT0)𝒜l(C2(X))assign^𝑇matrix0𝑇superscript𝑇0subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) selbstadjungiert. Sei

j2,1:C2(X)C2(I(X)),x(j(x1)j(x2)).:subscript𝑗2.1formulae-sequencesubscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝐼𝑋subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝐼𝑋j_{2,1}:C_{2}(X)\to C_{2}(I(X)),x\mapsto\binom{j(x_{1})}{j(x_{2})}.

Es gilt: j2,1(T^x)=(0aa0)j2,1(x)subscript𝑗2.1^𝑇𝑥matrix0𝑎superscript𝑎0subscript𝑗2.1𝑥j_{2,1}(\hat{T}x)=\begin{pmatrix}0&a\\ a^{*}&0\end{pmatrix}\cdot j_{2,1}(x) für alle xC2(X)𝑥subscript𝐶2𝑋x\in C_{2}(X).

Beweis.

Nach (A.2.1) gilt: j(Ty)=aj(y)𝑗superscript𝑇𝑦superscript𝑎𝑗𝑦j(T^{*}y)=a^{*}\cdot j(y) für alle yX𝑦𝑋y\in X. Also ergibt sich:

j2,1(T^x)=(j(Tx2)j(Tx1))=(aj(x2)aj(x1))=(0aa0)j2,1(x)subscript𝑗2.1^𝑇𝑥matrix𝑗𝑇subscript𝑥2𝑗superscript𝑇subscript𝑥1matrix𝑎𝑗subscript𝑥2superscript𝑎𝑗subscript𝑥1matrix0𝑎superscript𝑎0subscript𝑗2.1𝑥j_{2,1}\left(\hat{T}x\right)=\begin{pmatrix}j(Tx_{2})\\ j(T^{*}x_{1})\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}a\cdot j(x_{2})\\ a^{*}\cdot j(x_{1})\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}0&a\\ a^{*}&0\end{pmatrix}\cdot j_{2,1}(x)

für alle xC2(X)𝑥subscript𝐶2𝑋x\in C_{2}(X). Es ist a^:=(0aa0)M2(I11(X))assign^𝑎matrix0𝑎superscript𝑎0subscript𝑀2subscript𝐼11𝑋\hat{a}:=\begin{pmatrix}0&a\\ a^{*}&0\end{pmatrix}\in M_{2}(I_{11}(X)) mit a^=a^superscript^𝑎^𝑎\hat{a}^{*}=\hat{a}. Da j𝑗j und somit auch j2,1subscript𝑗2.1j_{2,1} vollständige Isometrien sind, folgt T^𝒜l(C2(X))^𝑇subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\hat{T}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) und T^=T^superscript^𝑇^𝑇\hat{T}^{*}=\hat{T}. ∎

Beweis von Proposition 3.17.

Sei T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). Nach Lemma 3.18 ist T^:=(0TT0)𝒜l(C2(X))assign^𝑇matrix0𝑇superscript𝑇0subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) selbstadjungiert. Es gilt für jeden Operatorraum Y𝑌Y nach Proposition 3.5:

{A𝒜l(Y);A=A}𝒜l,sC0(Y).formulae-sequence𝐴subscript𝒜𝑙𝑌𝐴subscript𝒜𝑙𝑌superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑌\bigl{\{}A\in\mathscr{A}_{l}(Y)\,;\;A^{*}=-A\bigr{\}}\subseteq\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y).

Da iT^i^𝑇\mathrm{i}\hat{T} schiefadjungiert ist, folgt iT^𝒜l,sC0(C2(X))i^𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\hat{T}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)), also T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). ∎

In unitalen Operatorräumen (siehe Definition 2.38) gilt, analog zu Proposition 3.8:

Proposition 3.19.

Sei X𝑋X ein unitaler Operatorraum. Dann gilt: 𝒜l(X)=𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)=\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

Zum Beweis notieren wir das folgende

Lemma 3.20.

Sei X𝑋X ein unitaler Operatorraum. Seien T:D(T)XX:𝑇𝐷𝑇𝑋𝑋T:D(T)\subseteq X\to X und S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X Operatoren mit T^:=(0TS0)𝒜l(C2(X))assign^𝑇matrix0𝑇𝑆0subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) und T^=T^superscript^𝑇^𝑇\hat{T}^{*}=\hat{T}.

  1. (i)

    Es gilt: S,T𝒜l(X)𝑆𝑇subscript𝒜𝑙𝑋S,T\in\mathscr{A}_{l}(X) und S=Tsuperscript𝑆𝑇S^{*}=T.

  2. (ii)

    Es existiert ein aM(X)𝑎superscriptsubscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) mit der Eigenschaft: j2,1(T^x)=aj2,1(x)subscript𝑗2.1^𝑇𝑥𝑎subscript𝑗2.1𝑥j_{2,1}(\hat{T}x)=a\cdot j_{2,1}(x) für alle xC2(X)𝑥subscript𝐶2𝑋x\in C_{2}(X).

Beweis.

Mit eXsubscript𝑒𝑋e_{X} sei das Einselement von X𝑋X bezeichnet. Weil die Definition eines unitalen Operatorraumes unabhängig von der Einbettung in eine spezielle Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist (Anmerkung 2.39), findet man o.B.d.A. einen Hilbertraum H𝐻H mit XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) und eX=idHsubscript𝑒𝑋subscriptid𝐻e_{X}=\operatorname{id}_{H}.

Betrachte Θ1|𝒜l(C2(X)):𝒜l(C2(X))M(C2(X))\Theta^{-1}\rvert_{\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X))}:\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X))\to\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(C_{2}(X)), und setze ferner c:=Θ1(T^)M(C2(X))I11(C2(X))assign𝑐superscriptΘ1^𝑇superscriptsubscript𝑀subscript𝐶2𝑋subscript𝐼11subscript𝐶2𝑋c:=\Theta^{-1}(\hat{T})\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(C_{2}(X))\subseteq I_{11}(C_{2}(X)). Es gilt: I11(C2(X))I11(M2(X))subscript𝐼11subscript𝐶2𝑋subscript𝐼11subscript𝑀2𝑋I_{11}(C_{2}(X))\cong I_{11}(M_{2}(X)) (Proposition A.6). Weiter sind

p1:=idH0,p2:=(idHidH)p1I11(M2(X))formulae-sequenceassignsubscript𝑝1subscriptid𝐻direct-sum0assignsubscript𝑝1subscriptid𝐻direct-sum0p_{1}:=\operatorname{id}_{H}\mathop{\oplus}0,p_{2}:={(\operatorname{id}_{H}\oplus\operatorname{id}_{H})}-p_{1}\in I_{11}(M_{2}(X))

Projektionen. Bezüglich p1subscript𝑝1p_{1} und p2subscript𝑝2p_{2} kann man c𝑐c schreiben als c=(αβγδ)𝑐matrix𝛼𝛽𝛾𝛿c=\begin{pmatrix}\alpha&\beta\\ \gamma&\delta\end{pmatrix}. Es gilt für alle xX𝑥𝑋x\in X:

(j(Tx)0)binomial𝑗𝑇𝑥0\displaystyle\binom{j(Tx)}{0} =j2,1(T^((0x)))=cj2,1((0x))=(βj(x)δj(x)),absentsubscript𝑗2.1^𝑇binomial0𝑥𝑐subscript𝑗2.1binomial0𝑥binomial𝛽𝑗𝑥𝛿𝑗𝑥\displaystyle=j_{2,1}\left(\hat{T}\left(\binom{0}{x}\right)\right)=c\cdot j_{2,1}\left(\binom{0}{x}\right)=\binom{\beta\cdot j(x)}{\delta\cdot j(x)},

also j(Tx)=βj(x)𝑗𝑇𝑥𝛽𝑗𝑥j(Tx)=\beta\cdot j(x) und 0=δj(x)0𝛿𝑗𝑥0=\delta\cdot j(x). Analog ergibt sich: j(Sx)=γj(x)𝑗𝑆𝑥𝛾𝑗𝑥j(Sx)=\gamma\cdot j(x) und 0=αj(x)0𝛼𝑗𝑥0=\alpha\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X. Es ergibt sich mit [BLM04], Proposition 4.4.12, oder Proposition A.7: α=0𝛼0\alpha=0 und δ=0𝛿0\delta=0. Da M(C2(X))superscriptsubscript𝑀subscript𝐶2𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(C_{2}(X)) und 𝒜l(C2(X))subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) nach [Zar01], Proposition 1.7.4, oder Proposition A.13 unter ΘΘ\Theta als unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren isomorph sind, folgt:

c=Θ1(T^)=Θ1(T^)=c.superscript𝑐superscriptΘ1superscript^𝑇superscriptΘ1^𝑇𝑐c^{*}=\Theta^{-1}(\hat{T}^{*})=\Theta^{-1}(\hat{T})=c.

Man hat: β=(p1cp2)=p2cp1=γsuperscript𝛽superscriptsubscript𝑝1𝑐subscript𝑝2subscript𝑝2𝑐subscript𝑝1𝛾\beta^{*}=(p_{1}\cdot c\cdot p_{2})^{*}=p_{2}\cdot c\cdot p_{1}=\gamma. Somit gilt βj(x)=γj(x)j(X)superscript𝛽𝑗𝑥𝛾𝑗𝑥𝑗𝑋\beta^{*}\cdot j(x)=\gamma\cdot j(x)\in j(X) für alle xX𝑥𝑋x\in X, also T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). Weiter erhält man: S𝒜l(X)𝑆subscript𝒜𝑙𝑋S\in\mathscr{A}_{l}(X) und S=Θ(γ)=Θ(β)=Tsuperscript𝑆Θsuperscript𝛾Θ𝛽𝑇S^{*}=\Theta(\gamma)^{*}=\Theta(\beta)=T. ∎

Beweis von Proposition 3.19.

\subseteq folgt mit Proposition 3.17.

superset-of-or-equals\supseteq“: Sei T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann findet man ein S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X derart, dass gilt: i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Setze T^:=(0TS0)assign^𝑇matrix0𝑇𝑆0\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}. Für jeden Operatorraum Y𝑌Y hat man nach Proposition 3.8:

{A𝒜l(Y);A=A}=𝒜l,sC0(Y).formulae-sequence𝐴subscript𝒜𝑙𝑌𝐴subscript𝒜𝑙𝑌superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑌\bigl{\{}A\in\mathscr{A}_{l}(Y)\,;\;A^{*}=-A\bigr{\}}=\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y).

Somit ergibt sich (iT^)=iT^𝒜l(C2(X))superscripti^𝑇i^𝑇subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋(\mathrm{i}\hat{T})^{*}=-\mathrm{i}\hat{T}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)), also T^=T^superscript^𝑇^𝑇\hat{T}^{*}=\hat{T}. Mit Lemma 3.20 erhält man: T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). ∎

Der folgende wichtige Satz zeigt, dass auf einem Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul die unbeschränkten Multiplikatoren mit den regulären Operatoren übereinstimmen. Damit sind jene eine Verallgemeinerung der regulären Operatoren auf Operatorräume.

Satz 3.21.

Sei E𝐸E ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul.

  1. (i)

    Es gilt: 𝒜lC0(E)=(E)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸𝐸\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E)=\mathcal{R}(E).

  2. (ii)

    Sei T𝒜lC0(E)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E). Nach Definition findet man ein S:D(S)EE:𝑆𝐷𝑆𝐸𝐸S:D(S)\subseteq E\to E derart, dass i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(E))imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝐸\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(E)) ist. Dann gilt: T=S(E)superscript𝑇𝑆𝐸T^{*}=S\in\mathcal{R}(E).

Beweis.

Wir zeigen zunächst (ii) und „\subseteq“ von (i). Sei T𝒜lC0(E)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E) und T^:=(0TS0)assign^𝑇matrix0𝑇𝑆0\hat{T}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}, also iT^𝒜l,sC0(C2(E))i^𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝐸\mathrm{i}\hat{T}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(E)). Es gilt: C2(E)EEsubscript𝐶2𝐸direct-sum𝐸𝐸C_{2}(E)\cong E\oplus E (Beispiel A.16). Mit Satz 3.9 erhält man:

𝒜l,sC0(C2(E))𝒜l,sC0(EE)={R(EE);R=R}.superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝐸superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0direct-sum𝐸𝐸formulae-sequence𝑅direct-sum𝐸𝐸𝑅direct-sum𝐸𝐸\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(E))\cong\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(E\oplus E)=\left\{R\in\mathcal{R}(E\oplus E)\,;\;R^{*}=-R\right\}. (3.2.1)

Somit ist iT^(EE)i^𝑇direct-sum𝐸𝐸\mathrm{i}\hat{T}\in\mathcal{R}(E\oplus E) schiefadjungiert.

Nach Proposition 3.15 sind S𝑆S und T𝑇T abgeschlossen und dicht definiert. Nach Lemma 1.34 gilt: (0TS0)=(0ST0)superscriptmatrix0𝑇𝑆0matrix0superscript𝑆superscript𝑇0\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}^{*}=\begin{pmatrix}0&S^{*}\\ T^{*}&0\end{pmatrix}. Wegen T^=T^superscript^𝑇^𝑇\hat{T}^{*}=\hat{T} folgt S=T𝑆superscript𝑇S=T^{*}, insbesondere ist Tsuperscript𝑇T^{*} dicht definiert.

Zu zeigen bleibt: 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T hat dichtes Bild. Es gilt:

(1+T^T^)(x,y)=(x,y)+(TTx,TTy)=((1+TT)x,(1+TT)y)1superscript^𝑇^𝑇𝑥𝑦𝑥𝑦𝑇superscript𝑇𝑥𝑇superscript𝑇𝑥1𝑇superscript𝑇𝑥1𝑇superscript𝑇𝑥\displaystyle(1+\hat{T}^{*}\hat{T})(x,y)=(x,y)+(TT^{*}x,T^{*}Ty)=\bigl{(}(1+TT^{*})x,(1+T^{*}T)y\bigr{)}

für alle (x,y)D(1+T^T^)𝑥𝑦𝐷1superscript^𝑇^𝑇(x,y)\in D(1+\hat{T}^{*}\hat{T}). Weil y(x,y)delimited-∥∥𝑦delimited-∥∥𝑥𝑦\lVert y\rVert\leq\lVert(x,y)\rVert nach (1.3.1) für alle x,yE𝑥𝑦𝐸x,y\in E gilt und weil 1+T^T^1superscript^𝑇^𝑇1+\hat{T}^{*}\hat{T} dichtes Bild in EEdirect-sum𝐸𝐸E\oplus E hat, folgt: 1+TT1superscript𝑇𝑇1+T^{*}T hat dichtes Bild in E𝐸E. Somit ist T𝑇T regulär.

Mit [Lan95], Corollary 9.6, folgt: T(E)superscript𝑇𝐸T^{*}\in\mathcal{R}(E).

Es bleibt „superset-of-or-equals\supseteq“ von (i) zu zeigen. Sei dazu T(E)𝑇𝐸T\in\mathcal{R}(E). Nach Proposition 1.35 ist h:=(0TT0)assignmatrix0𝑇superscript𝑇0h:=\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix} regulär und selbstadjungiert. Mit (3.2.1) ergibt sich ih𝒜l,sC0(C2(E))isuperscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝐸\mathrm{i}h\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(E)), also T𝒜lC0(E)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝐸T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(E). ∎

Mit dem obigen Satz folgt, dass im allgemeinen nicht 𝒜l(X)=𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)=\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) gilt:

Beispiel 3.22.

Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum, der nicht kompakt ist. Dann gilt:

𝒜l(C0(Ω))Cb(Ω)C(Ω)𝒜lC0(C0(Ω)).subscript𝒜𝑙subscript𝐶0Ωsubscript𝐶𝑏Ω𝐶Ωsuperscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0subscript𝐶0Ω\mathscr{A}_{l}(C_{0}(\Omega))\cong C_{b}(\Omega)\neq C(\Omega)\cong\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(C_{0}(\Omega)).
Beweis.

Da X:=C0(Ω)assign𝑋subscript𝐶0ΩX:=C_{0}(\Omega) eine kommutative Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ist, ergibt sich mit [BLM04], Corollary 8.4.2, oder Beispiel A.16: 𝒜l(X)(X)Cb(Ω)subscript𝒜𝑙𝑋𝑋subscript𝐶𝑏Ω\mathscr{A}_{l}(X)\cong\mathcal{M}(X)\cong C_{b}(\Omega). Nach [Wor91], Example 2, oder Beispiel 1.10 gilt: (X)=C(Ω)𝑋𝐶Ω\mathcal{R}(X)=C(\Omega). Man erhält mit Satz 3.21: 𝒜lC0(X)=(X)C(Ω)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋𝑋𝐶Ω\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X)=\mathcal{R}(X)\cong C(\Omega). ∎

3.3 Zusammenhang zwischen C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen auf X𝑋X und auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X)

Wir untersuchen in diesem Abschnitt, unter welchen Voraussetzungen die Operatoren A𝐴A und (A000)matrix𝐴000\begin{pmatrix}A&0\\ 0&0\end{pmatrix} auf einem Operatorraum X𝑋X (bzw. auf dem Spaltenoperatorraum C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X)) eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe erzeugen und welche Beziehung zwischen diesen beiden Operatoren besteht. Als wichtiges Resultat werden wir eine intrinsische Charakterisierung der Elemente aus 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) und 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) beweisen.

Zwischen Halbgruppen auf X𝑋X und C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) besteht der folgende Zusammenhang:

Proposition 3.23.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Familie in L(X)𝐿𝑋L(X). Für alle t0𝑡subscriptabsent0t\in{\mathbb{R}_{\geq 0}} setze St:=TtidX:=(Tt00idX)assignsubscript𝑆𝑡direct-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋assignmatrixsubscript𝑇𝑡00subscriptid𝑋S_{t}:=T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X}:=\begin{pmatrix}T_{t}&0\\ 0&\operatorname{id}_{X}\end{pmatrix}. Es gilt:

  1. (i)

    (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist genau dann eine Operatorhalbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe) auf X𝑋X, wenn (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe) auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) ist.

  2. (ii)

    Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X. Dann ist A𝐴A genau dann Erzeuger von (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, wenn ηA:=(A000):D(A)×XC2(X)C2(X):assignsubscript𝜂𝐴matrix𝐴000𝐷𝐴𝑋subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋\eta_{A}:=\begin{pmatrix}A&0\\ 0&0\end{pmatrix}:D(A)\times X\subseteq C_{2}(X)\to C_{2}(X) Erzeuger von (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist.

Beweis.

(i): Offensichtlich ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} genau dann eine Operatorhalbgruppe, wenn (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe ist.

Somit bleibt zu zeigen, dass (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} genau dann stark stetig ist, wenn (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig ist.

\Rightarrow“: Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X. Es gilt für alle (xy)C2(X)binomial𝑥𝑦subscript𝐶2𝑋\binom{x}{y}\in C_{2}(X):

St(xy)(xy)=Ttxx0für t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑆𝑡binomial𝑥𝑦binomial𝑥𝑦delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥0delimited-∥∥subscript𝑆𝑡binomial𝑥𝑦binomial𝑥𝑦delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥0\left\lVert S_{t}\binom{x}{y}-\binom{x}{y}\right\rVert=\lVert T_{t}x-x\rVert\longrightarrow 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

\Leftarrow folgt analog zu “\Rightarrow“.

(ii): Wegen

St(xy)(xy)tηA((xy))delimited-∥∥subscript𝑆𝑡binomial𝑥𝑦binomial𝑥𝑦𝑡subscript𝜂𝐴binomial𝑥𝑦\displaystyle\left\lVert\frac{S_{t}\binom{x}{y}-\binom{x}{y}}{t}-\eta_{A}\left(\binom{x}{y}\right)\right\rVert =(1t(Ttxx)Ax0)=TtxxtAxabsentdelimited-∥∥binomial1𝑡subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝐴𝑥0delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡𝐴𝑥\displaystyle=\left\lVert\binom{\frac{1}{t}(T_{t}x-x)-Ax}{0}\right\rVert=\left\lVert\frac{T_{t}x-x}{t}-Ax\right\rVert

für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A), yX𝑦𝑋y\in X und t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0} folgt die Behauptung. ∎

Die Operatoren A𝐴A und ηA=(A000)subscript𝜂𝐴𝐴000\eta_{A}=\left(\begin{smallmatrix}A&0\\ 0&0\end{smallmatrix}\right) hängen wie folgt zusammen:

Lemma 3.24.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear.

  1. (i)

    D(A)𝐷𝐴D(A) ist genau dann dicht in X𝑋X, wenn D(A)×X𝐷𝐴𝑋D(A)\times X dicht in C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) ist, wobei D(A)×X𝐷𝐴𝑋D(A)\times X mit der von C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) induzierten Norm versehen wird.

  2. (ii)

    A𝐴A ist genau dann abgeschlossen, wenn ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} abgeschlossen ist.

  3. (iii)

    Sei A𝐴A abgeschlossen. Dann gilt: ρ(A){0}=ρ(ηA)𝜌𝐴0𝜌subscript𝜂𝐴\rho(A)\setminus\{0\}=\rho(\eta_{A}). Insbesondere hat man: >0ρ(A)>0ρ(ηA)iffsubscriptabsent0𝜌𝐴subscriptabsent0𝜌subscript𝜂𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A)\iff\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(\eta_{A}).

  4. (iv)

    Sei A𝐴A abgeschlossen, λρ(A){0}𝜆𝜌𝐴0\lambda\in\rho(A)\setminus\{0\} und n𝑛n\in\mathbb{N}. Dann gilt für die Resolvente:

    1. (I)

      R(λ,A)nR(λ,ηA)ndelimited-∥∥𝑅subscript𝜆𝐴𝑛delimited-∥∥𝑅subscript𝜆subscript𝜂𝐴𝑛\lVert R(\lambda,A)_{n}\rVert\leq\lVert R(\lambda,\eta_{A})_{n}\rVert,

    2. (II)

      λR(λ,ηA)n(xy)λR(λ,A)nx+ydelimited-∥∥𝜆𝑅subscript𝜆subscript𝜂𝐴𝑛binomial𝑥𝑦delimited-∥∥𝜆𝑅subscript𝜆𝐴𝑛𝑥delimited-∥∥𝑦\left\lVert\lambda R(\lambda,\eta_{A})_{n}\binom{x}{y}\right\rVert\leq\lVert\lambda R(\lambda,A)_{n}x\rVert+\lVert y\rVert für alle x,yMn(X)𝑥𝑦subscript𝑀𝑛𝑋x,y\in M_{n}(X), insbesondere λR(λ,ηA)nλR(λ,A)n+1delimited-∥∥𝜆𝑅subscript𝜆subscript𝜂𝐴𝑛delimited-∥∥𝜆𝑅subscript𝜆𝐴𝑛1\lVert\lambda R(\lambda,\eta_{A})_{n}\rVert\leq\lVert\lambda R(\lambda,A)_{n}\rVert+1.

Beweis.

(i) und (ii) erhält man unmittelbar.

(iii): Es gilt: 0ρ(ηA)0𝜌subscript𝜂𝐴0\notin\rho(\eta_{A}). Für alle λ{0}𝜆0\lambda\in\mathbb{C}\setminus\{0\} ist λidXA𝜆subscriptid𝑋𝐴\lambda\operatorname{id}_{X}-A genau dann bijektiv auf X𝑋X, wenn λidC2(X)ηA=(λidXA00λidX)𝜆subscriptidsubscript𝐶2𝑋subscript𝜂𝐴matrix𝜆subscriptid𝑋𝐴00𝜆subscriptid𝑋\lambda\operatorname{id}_{C_{2}(X)}-\eta_{A}=\begin{pmatrix}\lambda\operatorname{id}_{X}-A&0\\ 0&\lambda\operatorname{id}_{X}\end{pmatrix} bijektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) ist. Somit folgt (iii).

(iv): (I): Es gilt für alle xX𝑥𝑋x\in X:

R(λ,A)x=R(λ,ηA)(x0)R(λ,ηA)x.delimited-∥∥𝑅𝜆𝐴𝑥delimited-∥∥𝑅𝜆subscript𝜂𝐴binomial𝑥0delimited-∥∥𝑅𝜆subscript𝜂𝐴delimited-∥∥𝑥\lVert R(\lambda,A)x\rVert=\left\lVert R(\lambda,\eta_{A})\binom{x}{0}\right\rVert\leq\left\lVert R(\lambda,\eta_{A})\right\rVert\cdot\lVert x\rVert.

(II): Es gilt für alle x,yX𝑥𝑦𝑋x,y\in X:

λR(λ,ηA)(xy)delimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴binomial𝑥𝑦\displaystyle\left\lVert\lambda R\bigl{(}\lambda,\eta_{A}\bigr{)}\binom{x}{y}\right\rVert =λ(R(λ,A)x(λidX)1y)absentdelimited-∥∥𝜆binomial𝑅𝜆𝐴𝑥superscript𝜆subscriptid𝑋1𝑦\displaystyle=\left\lVert\lambda\binom{R(\lambda,A)x}{(\lambda\operatorname{id}_{X})^{-1}y}\right\rVert
λR(λ,A)x+y(λR(λ,A)+1)(xy).absentdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴𝑥delimited-∥∥𝑦delimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴1delimited-∥∥binomial𝑥𝑦\displaystyle\leq\lVert\lambda R(\lambda,A)x\rVert+\lVert y\rVert\leq\bigl{(}\lVert\lambda R(\lambda,A)\rVert+1\bigr{)}\left\lVert\binom{x}{y}\right\rVert.

Für C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen auf Operatorräumen definieren wir:

Definition 3.25.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}}) auf X𝑋X heißt vollständig kontraktiv, falls Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. t𝑡{t\in\mathbb{R}}) vollständig kontraktiv ist.

Es sei daran erinnert, dass auf einem Operatorraum X𝑋X mit l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} die Menge der Linksmultiplikatoren bezeichnet wird, die mit der Multiplikatornorm l(X)subscriptdelimited-∥∥subscript𝑙𝑋\lVert\cdot\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}} versehen wird (siehe Definition A.1).

Der folgende Satz stellt mit Hilfe von ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine intrinsische Charakterisierung der Elemente von 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) bereit, die insbesondere nicht auf 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) zurückgreift:

Satz 3.26.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X.

  1. (i)

    Die folgenden Aussagen sind äquivalent:

    1. (a)

      A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} aus der abgeschlossenen Kugel B¯l(X)(0,1)subscript¯𝐵subscript𝑙𝑋0.1\overline{B}_{\mathscr{M}_{l}(X)}(0,1) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

    2. (b)

      ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} erzeugt eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X).

  2. (ii)

    Die folgenden Aussagen sind äquivalent:

    1. (a)

      A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

    2. (b)

      ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} erzeugt eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X).

Zum Beweis verwenden wir das folgende Lemma, welches man leicht nachrechnet:

Lemma 3.27.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf X𝑋X. Dann ist Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} eine vollständig isometrische Bijektion auf X𝑋X für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

Beweis von Satz 3.26.

(i): „(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Weiter ist TtidXdirect-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X} nach Satz A.10 (Charakterisierung der Linksmultiplikatoren) vollst"andig kontraktiv für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Nach Proposition 3.23 ist (TtidX)t0subscriptdirect-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋𝑡subscriptabsent0(T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe mit Erzeuger ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A}.

„(b)\Rightarrow(a)“: Sei (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} erzeugte vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Mit Proposition 3.23 erhält man, dass A𝐴A eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} erzeugt und dass gilt: St=TtidXsubscript𝑆𝑡direct-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋S_{t}=T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Nach Satz A.10 ist TtB¯l(X)(0,1)subscript𝑇𝑡subscript¯𝐵subscript𝑙𝑋0.1T_{t}\in\overline{B}_{\mathscr{M}_{l}(X)}(0,1) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

(ii) folgt analog unter Verwendung von Proposition A.15 (Charakterisierung der unitären Elementen von 𝒜l(C2(X))subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X))) und Lemma 3.27. ∎

Ist (TtidX)t0subscriptdirect-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋𝑡subscriptabsent0(T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe, so ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} insbesondere vollständig kontraktiv. Die Umkehrung gilt i. a. jedoch nicht:

Beispiel 3.28.

Setze H:=L2()assign𝐻superscript𝐿2H:=L^{2}(\mathbb{R}). Sei Tt:HrHr,fetiidf:subscript𝑇𝑡formulae-sequencesuperscript𝐻𝑟superscript𝐻𝑟superscript𝐻𝑟superscript𝐻𝑟T_{t}:H^{r}\to H^{r},f\mapsto\mathrm{e}^{t\mathrm{i}\operatorname{id}_{\mathbb{R}}}f, für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, wobei mit Hrsuperscript𝐻𝑟H^{r} der Zeilen-Hilbertoperatorraum bezeichnet wird (siehe Proposition 2.16). Dann gilt:

  1. (i)

    (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf Hrsuperscript𝐻𝑟H^{r} mit der Eigenschaft: Ttcb=1subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb1\lVert T_{t}\rVert_{\text{cb}}=1 für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

  2. (ii)

    Sei λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0}. Es ist (TtidHr)t0subscriptdirect-sumsubscript𝑇𝑡subscriptidsuperscript𝐻𝑟𝑡subscriptabsent0(T_{t}\oplus\operatorname{id}_{H^{r}})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(Hr)subscript𝐶2superscript𝐻𝑟C_{2}(H^{r}) mit λT1idHr1+λ2delimited-∥∥direct-sum𝜆subscript𝑇1subscriptidsuperscript𝐻𝑟1superscript𝜆2\lVert\lambda T_{1}\oplus\operatorname{id}_{H^{r}}\rVert\geq\sqrt{1+\lambda^{2}}. Insbesondere sieht man für λ=1𝜆1\lambda=1, dass diese Halbgruppe nicht kontraktiv ist.

Beweis.

(i): Offensichtlich ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe, die nach [EN00], Proposition I.4.11, stark stetig ist.

Sei t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Für alle fX:=Hr𝑓𝑋assignsuperscript𝐻𝑟f\in X:=H^{r} gilt:

Ttf2=etiidf,etiidf=f2.superscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑓2superscripte𝑡isubscriptid𝑓superscripte𝑡isubscriptid𝑓superscriptdelimited-∥∥𝑓2\lVert T_{t}f\rVert^{2}=\langle\mathrm{e}^{t\mathrm{i}\operatorname{id}_{\mathbb{R}}}f,\mathrm{e}^{t\mathrm{i}\operatorname{id}_{\mathbb{R}}}f\rangle=\lVert f\rVert^{2}. (3.3.1)

Mit [Pau02], S. 200, folgt: Ttcb=Tt=1subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cbdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡1\lVert T_{t}\rVert_{\text{cb}}=\lVert T_{t}\rVert=1.

(ii): Nach Proposition 3.23 ist (TtidX)t0subscriptdirect-sumsubscript𝑇𝑡subscriptid𝑋𝑡subscriptabsent0(T_{t}\oplus\operatorname{id}_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X).

Für alle f,gX𝑓𝑔𝑋f,g\in X folgt mit [ER00], S. 55, oder Proposition 2.16:

(fg)C2(X)2=(f,ff,gg,fg,g)M2.subscriptsuperscriptdelimited-∥∥matrix𝑓𝑔2subscript𝐶2𝑋absentsubscriptdelimited-∥∥matrix𝑓𝑓𝑓𝑔𝑔𝑓𝑔𝑔subscript𝑀2\left\lVert\begin{pmatrix}f\\ g\end{pmatrix}\right\rVert^{2}_{C_{2}(X)}\overset{}{=}\left\lVert\begin{pmatrix}\langle f,f\rangle&\langle f,g\rangle\\ \langle g,f\rangle&\langle g,g\rangle\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{2}}. (3.3.2)

Sei f:,seis1[0,2π]:𝑓formulae-sequencef:\mathbb{R}\to\mathbb{C},s\mapsto\mathrm{e}^{-\mathrm{i}s}\cdot 1_{[0,2\pi]} und g:=1[0,2π]assign𝑔subscript1delimited-[]0.2𝜋g:=1_{[0,2\pi]}, wobei 1[0,2π]subscript1delimited-[]0.2𝜋1_{[0,2\pi]} die charakteristische Funktion auf [0,2π]delimited-[]0.2𝜋[0,2\pi] bezeichne. Es gilt: f2=2π=g2superscriptdelimited-∥∥𝑓22𝜋superscriptdelimited-∥∥𝑔2\lVert f\rVert^{2}=2\pi=\lVert g\rVert^{2}, f,g=0𝑓𝑔0\langle f,g\rangle=0 und g,T1f=02πeiseis𝑑s=2π𝑔subscript𝑇1𝑓superscriptsubscript02𝜋superscriptei𝑠superscriptei𝑠differential-d𝑠2𝜋\langle g,T_{1}f\rangle=\int_{0}^{2\pi}\mathrm{e}^{\mathrm{i}s}\mathrm{e}^{-\mathrm{i}s}\,ds=2\pi. Mit (3.3.2) und (3.3.1) ergibt sich:

(fg)C2(X)2subscriptsuperscriptdelimited-∥∥matrix𝑓𝑔2subscript𝐶2𝑋\displaystyle\left\lVert\begin{pmatrix}f\\ g\end{pmatrix}\right\rVert^{2}_{C_{2}(X)} =(2π002π)M2=2πundabsentsubscriptdelimited-∥∥matrix2𝜋002𝜋subscript𝑀22𝜋und\displaystyle\overset{}{=}\left\lVert\begin{pmatrix}2\pi&0\\ 0&2\pi\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{2}}=2\pi\quad\text{und}
(λT1fg)C2(X)2subscriptsuperscriptdelimited-∥∥matrix𝜆subscript𝑇1𝑓𝑔2subscript𝐶2𝑋\displaystyle\left\lVert\begin{pmatrix}\lambda T_{1}f\\ g\end{pmatrix}\right\rVert^{2}_{C_{2}(X)} =(λ2T1f,T1fλT1f,gλg,T1fg,g)M2absentsubscriptdelimited-∥∥matrixsuperscript𝜆2subscript𝑇1𝑓subscript𝑇1𝑓𝜆subscript𝑇1𝑓𝑔𝜆𝑔subscript𝑇1𝑓𝑔𝑔subscript𝑀2\displaystyle\overset{}{=}\left\lVert\begin{pmatrix}\lambda^{2}\langle T_{1}f,T_{1}f\rangle&\lambda\langle T_{1}f,g\rangle\\ \lambda\langle g,T_{1}f\rangle&\langle g,g\rangle\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{2}}
=(λ22πλ2πλ2π2π)M2=2π(1+λ2).absentsubscriptdelimited-∥∥matrixsuperscript𝜆22𝜋𝜆2𝜋𝜆2𝜋2𝜋subscript𝑀2absent2𝜋1superscript𝜆2\displaystyle\overset{}{=}\left\lVert\begin{pmatrix}\lambda^{2}2\pi&\lambda 2\pi\\ \lambda 2\pi&2\pi\end{pmatrix}\right\rVert_{M_{2}}\overset{}{=}2\pi(1+\lambda^{2}).

Man erhält: λT1idX1+λ2delimited-∥∥direct-sum𝜆subscript𝑇1subscriptid𝑋1superscript𝜆2\lVert\lambda T_{1}\oplus\operatorname{id}_{X}\rVert\geq\sqrt{1+\lambda^{2}}. ∎

Mit Satz 3.26 erhält man eine intrinsische Charakterisierung der Elemente von 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X):

Satz 3.29.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    Es existiert eine Abbildung B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X mit der Eigenschaft, dass i(0AB0)(0000)direct-sumimatrix0𝐴𝐵0matrix0000\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&A\\ B&0\end{pmatrix}\oplus\begin{pmatrix}0&0\\ 0&0\end{pmatrix} Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf C2(C2(X))C4(X)subscript𝐶2subscript𝐶2𝑋subscript𝐶4𝑋C_{2}(C_{2}(X))\cong C_{4}(X) ist.

3.4 Die Sätze von Hille-Yosida und von Lumer-Phillips in Operatorräumen

In Satz 3.26 und Satz 3.29 werden unbeschränkte Multiplikatoren mit Hilfe von Erzeugern vollst"andig kontraktiver C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen charakterisiert. Daher ist von Interesse, wann ein Operator Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) ist.

Charakterisierungen hierfür werden in diesem Abschnitt bereitgestellt. So werden Analoga des Satzes von Hille-Yosida und des Satzes von Lumer-Phillips in Operatorräumen gezeigt.

Eine entsprechende Version von Satz B.11 gilt in Operatorräumen:

Satz 3.30.

Sei X𝑋X ein Operatorraum, ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1}. Sei A𝐴A der Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit der Eigenschaft:

TtcbMeωtfür alle t0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert_{\text{cb}}\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Dann gilt für alle λ𝜆\lambda\in\mathbb{C} mit Reλ>ωRe𝜆𝜔\operatorname{Re}\lambda>\omega und alle k,n𝑘𝑛k,n\in\mathbb{N}:

  1. (i)

    R(λ,An)kx=1(k1)!0sk1eλsTs(n)x𝑑s𝑅superscript𝜆subscript𝐴𝑛𝑘𝑥1𝑘1superscriptsubscript0superscript𝑠𝑘1superscripte𝜆𝑠superscriptsubscript𝑇𝑠𝑛𝑥differential-d𝑠R(\lambda,A_{n})^{k}x=\frac{1}{(k-1)!}\int_{0}^{\infty}s^{k-1}\mathrm{e}^{-\lambda s}T_{s}^{(n)}x\,ds für alle xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X),

  2. (ii)

    R(λ,A)kcbM(Re(λ)ω)ksubscriptdelimited-∥∥𝑅superscript𝜆𝐴𝑘cb𝑀superscriptRe𝜆𝜔𝑘\left\lVert R(\lambda,A)^{k}\right\rVert_{\text{cb}}\leq\frac{M}{(\operatorname{Re}(\lambda)-\omega)^{k}}.

Zum Beweis formulieren wir die folgenden beiden Lemmata:

Lemma 3.31.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X mit Erzeuger A𝐴A. Dann ist (Tt(n))t0subscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0(T_{t}^{(n)})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf Mn(X)subscript𝑀𝑛𝑋M_{n}(X) mit Erzeuger Ansubscript𝐴𝑛A_{n} für alle n𝑛n\in\mathbb{N}.

Beweis.

Offensichtlich ist (Tt(n))t0subscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0(T_{t}^{(n)})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe. Die C0subscript𝐶0C_{0}-Eigenschaft von (Tt(n))t0subscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0(T_{t}^{(n)})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und die Eigenschaft, dass Ansubscript𝐴𝑛A_{n} Erzeuger ist, erhält man mit der Ungleichung xni,j=1nxijsubscriptdelimited-∥∥𝑥𝑛superscriptsubscript𝑖𝑗1𝑛delimited-∥∥subscript𝑥𝑖𝑗\lVert x\rVert_{n}\leq\sum_{i,j=1}^{n}\lVert x_{ij}\rVert für alle xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X) (Lemma 2.7). ∎

Durch einfache Umformungen erhält man:

Lemma 3.32.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann gilt für alle λρ(A)𝜆𝜌𝐴\lambda\in\rho(A) und n𝑛n\in\mathbb{N}: R(λ,An)=R(λ,A)n𝑅𝜆subscript𝐴𝑛𝑅subscript𝜆𝐴𝑛R(\lambda,A_{n})=R(\lambda,A)_{n}.

Beweis von Satz 3.30.

(i): Nach Lemma 3.31 ist Ansubscript𝐴𝑛A_{n} Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt(n))t0subscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0(T_{t}^{(n)})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Mit Satz B.11 erhält man für alle xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X):

R(λ,An)kx=1(k1)!0sk1eλsTs(n)x𝑑s.𝑅superscript𝜆subscript𝐴𝑛𝑘𝑥1𝑘1superscriptsubscript0superscript𝑠𝑘1superscripte𝜆𝑠superscriptsubscript𝑇𝑠𝑛𝑥differential-d𝑠R(\lambda,A_{n})^{k}x=\frac{1}{(k-1)!}\int_{0}^{\infty}s^{k-1}\mathrm{e}^{-\lambda s}T_{s}^{(n)}x\,ds.

(ii): Mit Lemma 3.32 und (i) ergibt sich für alle xMn(X)𝑥subscript𝑀𝑛𝑋x\in M_{n}(X):

(R(λ,A)k)nxdelimited-∥∥subscript𝑅superscript𝜆𝐴𝑘𝑛𝑥\displaystyle\left\lVert\left(R(\lambda,A)^{k}\right)_{n}x\right\rVert =R(λ,An)kxabsentdelimited-∥∥𝑅superscript𝜆subscript𝐴𝑛𝑘𝑥\displaystyle\overset{}{=}\left\lVert R(\lambda,A_{n})^{k}x\right\rVert
=1(k1)!0sk1eλsTs(n)x𝑑sabsent1𝑘1delimited-∥∥superscriptsubscript0superscript𝑠𝑘1superscripte𝜆𝑠superscriptsubscript𝑇𝑠𝑛𝑥differential-d𝑠\displaystyle\overset{}{=}\frac{1}{(k-1)!}\left\lVert\int_{0}^{\infty}s^{k-1}\mathrm{e}^{-\lambda s}T_{s}^{(n)}x\,ds\right\rVert
M(k1)!0sk1e(ωReλ)s𝑑sxabsent𝑀𝑘1superscriptsubscript0superscript𝑠𝑘1superscripte𝜔Re𝜆𝑠differential-d𝑠delimited-∥∥𝑥\displaystyle\leq\frac{M}{(k-1)!}\int_{0}^{\infty}s^{k-1}\mathrm{e}^{(\omega-\operatorname{Re}\lambda)s}\,ds\,\lVert x\rVert
=M(Re(λ)ω)kx.absent𝑀superscriptRe𝜆𝜔𝑘delimited-∥∥𝑥\displaystyle=\frac{M}{(\operatorname{Re}(\lambda)-\omega)^{k}}\,\lVert x\rVert.

Analog zum Satz von Hille-Yosida für kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (Satz B.12) gilt im Operatorraum:

Satz 3.33 (Satz von Hille-Yosida für vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X ist genau dann Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe, wenn A𝐴A dicht definiert und abgeschlossen ist, >0ρ(A)subscriptabsent0𝜌𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A) gilt und

λR(λ,A)cb1für alle λ>0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴cb1\lVert\lambda R(\lambda,A)\rVert_{\text{cb}}\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}.

Im Beweis des Satzes verwenden wir das folgende Lemma. Es beschreibt die Resolventenmengen der Amplifikationen und folgt durch direktes Nachrechnen.

Lemma 3.34.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann gilt: ρ(An)=ρ(A)𝜌subscript𝐴𝑛𝜌𝐴\rho(A_{n})=\rho(A) für alle n𝑛n\in\mathbb{N}.

Beweis von Satz 3.33.

\Rightarrow folgt mit dem Satz von Hille-Yosida (Satz B.12) und mit der Abschätzung der Resolvente aus Satz 3.30.

\Leftarrow“: Nach Satz B.12 erzeugt A𝐴A eine kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X. Sei n𝑛n\in\mathbb{N}. Weiter ist Ansubscript𝐴𝑛A_{n} abgeschlossen und dicht definiert. Ferner gilt: R(λ,A)n=R(λ,An)𝑅subscript𝜆𝐴𝑛𝑅𝜆subscript𝐴𝑛R(\lambda,A)_{n}=R(\lambda,A_{n}) (Lemma 3.32). Mit Lemma 3.34 erhält man: >0ρ(A)=ρ(An)subscriptabsent0𝜌𝐴absent𝜌subscript𝐴𝑛\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A)\overset{}{=}\rho(A_{n}). Daher folgt mit Satz B.12: Tt(n)1delimited-∥∥superscriptsubscript𝑇𝑡𝑛1\bigl{\lVert}T_{t}^{(n)}\bigr{\rVert}\leq 1 für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Also erzeugt A𝐴A eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppe. ∎

Entsprechend zu Satz 3.33 beweist man den Satz von Hille-Yosida für beliebige C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen in Operatorräumen:

Satz 3.35 (Satz von Hille-Yosida im Operatorraum, allgemeiner Fall).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Sei ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} mit

    TtcbMeωtfür alle t0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert_{\text{cb}}\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.
  2. (b)

    A𝐴A ist dicht definiert, abgeschlossen mit >ωρ(A)subscriptabsent𝜔𝜌𝐴\mathbb{R}_{>\omega}\subseteq\rho(A), und für jedes λ>ω𝜆subscriptabsent𝜔\lambda\in\mathbb{R}_{>\omega} gilt:

    [(λω)R(λ,A)]kcbMfür alle k.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘cb𝑀subscriptdelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘cb𝑀\bigl{\lVert}\bigl{[}(\lambda-\omega)R(\lambda,A)\bigr{]}^{k}\bigr{\rVert}_{\text{cb}}\leq M\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }k\in\mathbb{N}.

Man erhält eine Version des Satzes von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen (Satz B.22) auf Operatorräumen:

Satz 3.36 (Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen im Operatorraum).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Sei ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} mit der Eigenschaft:

    TtcbMeω|t|für alle t.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert_{\text{cb}}\leq M\mathrm{e}^{\omega\lvert t\rvert}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}}.
  2. (b)

    A𝐴A und A𝐴-A erzeugen C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (Tt+)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{+}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} bzw. (Tt)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{-}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, die folgendes erfüllen:

    Tt+cb,TtcbMeωtfür alle t0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡cbsubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡subscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡cbsubscriptdelimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡cb𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T^{+}_{t}\rVert_{\text{cb}},\lVert T^{-}_{t}\rVert_{\text{cb}}\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.
  3. (c)

    A𝐴A ist dicht definiert, abgeschlossen und für jedes λ𝜆\lambda\in\mathbb{R} mit |λ|>ω𝜆𝜔\lvert\lambda\rvert>\omega gilt λρ(A)𝜆𝜌𝐴\lambda\in\rho(A) und

    [(|λ|ω)R(λ,A)]kcbMfür alle k.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘cb𝑀subscriptdelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘cb𝑀\bigl{\lVert}[(\lvert\lambda\rvert-\omega)R(\lambda,A)]^{k}\bigr{\rVert}_{\text{cb}}\leq M\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }k\in\mathbb{N}.
Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“ folgt mit dem Text vor Satz B.22 (Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen).

„(b)\Rightarrow(c)“: Es gelte (b). Nach Satz B.22 ist A𝐴A dicht definiert und abgeschlossen mit ],ω[]ω,[ρ(A)]{-\infty},-\omega[\,\,\cup\,\,]\omega,\infty[\,\,\subseteq\rho(A). Nach Lemma 3.31 erzeugt Ansubscript𝐴𝑛A_{n} (bzw. Ansubscript𝐴𝑛-A_{n}) die C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ((Tt+)(n))t0subscriptsuperscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0\left((T_{t}^{+})^{(n)}\right)_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. ((Tt)(n))t0subscriptsuperscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0\left((T_{t}^{-})^{(n)}\right)_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}) mit der Eigenschaft:

(Tt+)(n),(Tt)(n)Meωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥superscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛delimited-∥∥superscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥superscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛delimited-∥∥superscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑀superscripte𝜔𝑡\left\lVert(T_{t}^{+})^{(n)}\right\rVert,\left\lVert(T_{t}^{-})^{(n)}\right\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\quad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Mit R(λ,A)n=R(λ,An)𝑅subscript𝜆𝐴𝑛𝑅𝜆subscript𝐴𝑛R(\lambda,A)_{n}=R(\lambda,A_{n}) (Lemma 3.32), ρ(A)=ρ(An)𝜌𝐴𝜌subscript𝐴𝑛\rho(A)=\rho(A_{n}) (Lemma 3.34) und Satz B.22 folgt:

[(|λ|ω)R(λ,A)n]k=[(|λ|ω)R(λ,An)]kMdelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅subscript𝜆𝐴𝑛𝑘delimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆subscript𝐴𝑛𝑘𝑀\bigl{\lVert}[(\lvert\lambda\rvert-\omega)R(\lambda,A)_{n}]^{k}\bigr{\rVert}=\bigl{\lVert}[(\lvert\lambda\rvert-\omega)R(\lambda,A_{n})]^{k}\bigr{\rVert}\leq M (3.4.1)

für alle λ𝜆\lambda\in\mathbb{R} mit |λ|>ω𝜆𝜔\lvert\lambda\rvert>\omega und alle k𝑘k\in\mathbb{N}.

„(c)\Rightarrow(a)“: Es gelte (c). Nach Satz B.22 erzeugt A𝐴A eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf X𝑋X. Weiter ist Ansubscript𝐴𝑛A_{n} dicht definiert, abgeschlossen und erzeugt (Tt(n))t0subscriptsuperscriptsubscript𝑇𝑡𝑛𝑡subscriptabsent0(T_{t}^{(n)})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} nach Lemma 3.31. Nach Lemma 3.34 hat man ρ(An)=ρ(A)𝜌subscript𝐴𝑛𝜌𝐴\rho(A_{n})=\rho(A), und es gilt (3.4.1). Mit Satz B.22 folgt somit (a). ∎

Auch für den Satz von Lumer-Phillips (Satz B.20) beweisen wir eine entsprechende Fassung in Operatorräumen. Bevor wir diese formulieren, führen wir zunächst den folgenden Begriff ein:

Definition 3.37.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Man nennt einen Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X vollständig dissipativ, falls Ansubscript𝐴𝑛A_{n} dissipativ für alle n𝑛n\in\mathbb{N} ist, d. h.

(λAn)xλxfür alle λ>0 und xD(An).formulae-sequencedelimited-∥∥𝜆subscript𝐴𝑛𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥delimited-∥∥𝜆subscript𝐴𝑛𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥\left\lVert(\lambda-A_{n})x\right\rVert\geq\lambda\lVert x\rVert\quad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}\text{ und }x\in D(A_{n}).
Satz 3.38 (Satz von Lumer-Phillips für vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear und dicht definiert. Dann erzeugt A𝐴A genau dann eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe, wenn A𝐴A vollständig dissipativ ist und ein λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0} so existiert, dass λA𝜆𝐴\lambda-A surjektiv auf X𝑋X ist.

Beweis.

\Rightarrow“: A𝐴A erzeuge eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Nach Satz 3.35 (Satz von Hille-Yosida) gilt >0ρ(A)subscriptabsent0𝜌𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A) und λR(λ,A)cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴cb1\lVert\lambda R(\lambda,A)\rVert_{\text{cb}}\leq 1 für alle λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0}, also folgt

(λA)nx1(λA)n1xλxdelimited-∥∥subscript𝜆𝐴𝑛𝑥1delimited-∥∥superscriptsubscript𝜆𝐴𝑛1𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥\lVert(\lambda-A)_{n}x\rVert\geq\frac{1}{\lVert(\lambda-A)_{n}^{-1}x\rVert}\geq\lambda\lVert x\rVert

für alle n𝑛n\in\mathbb{N} und xD(An)𝑥𝐷subscript𝐴𝑛x\in D(A_{n}).

\Leftarrow folgt mit dem Satz von Lumer-Phillips (Satz B.20). ∎

Für einen beliebigen Banachraum X𝑋X liefert der obige Satz unter Verwendung der minimalen Operatorraumstruktur min(X)𝑋\min(X) (siehe Definitions-Proposition 2.12) gerade den Satz von Lumer-Phillips für Banachräume (Satz B.20), also ist Satz 3.38 eine Verallgemeinerung dieses Satzes. Ebenso sind die hier formulierten Sätze von Hille-Yosida für Operatorräume Verallgemeinerungen der entsprechenden Sätze in Banachräumen.

Mit Hilfe des Satzes von Hille-Yosida für vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (Satz 3.33) und des Satzes von Lumer-Phillips in Operatorräumen (Satz 3.38) erhält man die folgende Charakterisierung von bestimmten C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikatoren:

Proposition 3.39.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X mit Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} aus der abgeschlossenen Kugel B¯l(X)(0,1)subscript¯𝐵subscript𝑙𝑋0.1\overline{B}_{\mathscr{M}_{l}(X)}(0,1) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

  2. (b)

    A𝐴A ist dicht definiert und abgeschlossen mit >0ρ(A)subscriptabsent0𝜌𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A) und

    λR(λ,ηA)cb1für alle λ>0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1\lVert\lambda R(\lambda,\eta_{A})\rVert_{\text{cb}}\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}.
  3. (c)

    A𝐴A ist dicht definiert, ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} vollständig dissipativ, und es existiert ein λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass λA𝜆𝐴\lambda-A surjektiv auf X𝑋X ist.

Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Nach Satz 3.26 (Charakterisierung von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) mittels ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A}) erzeugt ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine vollständig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X). Nach dem Satz von Hille-Yosida für vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (Satz 3.33) ist ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} dicht definiert und abgeschlossen mit >0ρ(ηA)subscriptabsent0𝜌subscript𝜂𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(\eta_{A}) und

λR(λ,ηA)cb1für alle λ>0.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1\lVert\lambda R(\lambda,\eta_{A})\rVert_{\text{cb}}\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}.

Dann ist A𝐴A nach Lemma 3.24 dicht definiert und abgeschlossen, und es gilt: >0ρ(ηA)=ρ(A){0}subscriptabsent0𝜌subscript𝜂𝐴𝜌𝐴0\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(\eta_{A})=\rho(A)\setminus\{0\}.

„(b)\Rightarrow(c)“: Es gelte (b). Nach Lemma 3.24 ist ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} dicht definiert und abgeschlossen, und es gilt: >0ρ(ηA)subscriptabsent0𝜌subscript𝜂𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(\eta_{A}). Es folgt mit Satz 3.33, dass ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ist. Mit dem Satz von Lumer-Phillips im Operatorraum (Satz 3.38) erhält man, dass ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} vollständig dissipativ ist. Wegen >0ρ(A)subscriptabsent0𝜌𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A) folgt die Existenz des gesuchten λ𝜆\lambda.

„(c)\Rightarrow(a)“: Es gelte (c). Dann ist ληA𝜆subscript𝜂𝐴\lambda-\eta_{A} surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X). Nach Lemma 3.24 ist ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} dicht definiert. Es ergibt sich mit Satz 3.38, dass ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) erzeugt. Mit Satz 3.26 erhält man (a). ∎

Unter Verwendung des Satzes von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen im Operatorraum (Satz 3.36) erhält man eine entsprechende Aussage für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X):

Proposition 3.40.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    A𝐴A ist dicht definiert und abgeschlossen mit {0}ρ(A)0𝜌𝐴\mathbb{R}\setminus\{0\}\subseteq\rho(A) und

    |λ|R(λ,ηA)cb1für alle λ{0}.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂𝐴cb1\left\lVert\lvert\lambda\rvert R(\lambda,\eta_{A})\right\rVert_{\text{cb}}\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}.
  3. (c)

    A𝐴A ist dicht definiert, ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} und ηAsubscript𝜂𝐴-\eta_{A} sind vollständig dissipativ, und es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass λA𝜆𝐴\lambda-A und μ+A𝜇𝐴\mu+A surjektiv auf X𝑋X sind.

Mit der obigen Proposition folgt zusammen mit Satz 3.26 (Charakterisierung von 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) mittels ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A}) die folgende Charakterisierung der Elemente aus 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X):

Proposition 3.41.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    Es existiert ein B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X derart, dass A~:=i(0AB0)assign~𝐴i0𝐴𝐵0\tilde{A}:=\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ B&0\end{smallmatrix}\right) dicht definiert und abgeschlossen ist mit {0}ρ(A~)0𝜌~𝐴\mathbb{R}\setminus\{0\}\subseteq\rho(\tilde{A}) und

    |λ|R(λ,ηA~)cb1für alle λ{0}.formulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂~𝐴cb1subscriptdelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆subscript𝜂~𝐴cb1\left\lVert\lvert\lambda\rvert R(\lambda,\eta_{\tilde{A}})\right\rVert_{\text{cb}}\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}\setminus\{0\}.
  3. (c)

    Es existiert ein B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X mit den folgenden Eigenschaften: A~:=i(0AB0)assign~𝐴i0𝐴𝐵0\tilde{A}:=\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ B&0\end{smallmatrix}\right) ist dicht definiert, ηA~subscript𝜂~𝐴\eta_{\tilde{A}} und ηA~subscript𝜂~𝐴-\eta_{\tilde{A}} sind vollständig dissipativ, und λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} existieren derart, dass λA~𝜆~𝐴\lambda-\tilde{A} und μ+A~𝜇~𝐴\mu+\tilde{A} surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) sind.

3.5 Unbeschränkte Multiplikatoren von X𝑋X auf
𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) überführen

Wir zeigen in diesem Abschnitt, wie man zu einem C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikator auf einem Operatorraum X𝑋X einen C0subscript𝐶0C_{0}-Linksmultiplikator auf der ternären Hülle 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) erhält und halten Eigenschaften des hierdurch entstehenden Operators fest. Entsprechende Aussagen beweisen wir auch für unbeschränkte schiefadjungierte Multiplikatoren und für unbeschränkte Multiplikatoren. Außerdem wird bewiesen, unter welchen Voraussetzungen man einen unbeschränkten Multiplikator so auf einen Unteroperatorraum einschränkten kann, dass man wieder einen unbeschränkten Multiplikator erhält. Ferner wird gezeigt, dass man unbeschränkte Multiplikatoren auf X𝑋X als Einschränkungen von regulären Operatoren auf 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) auffassen kann.

Es sei an die folgende Definition erinnert:

Definition 3.42.

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Ein Unterraum U𝑈U von D(A)𝐷𝐴D(A) heißt wesentlicher Bereich für A𝐴A, falls U𝑈U dicht in D(A)𝐷𝐴D(A) bezüglich der Graphennorm

xA=x+Axfür alle xXformulae-sequencesubscriptdelimited-∥∥𝑥𝐴delimited-∥∥𝑥delimited-∥∥𝐴𝑥subscriptdelimited-∥∥𝑥𝐴delimited-∥∥𝑥delimited-∥∥𝐴𝑥\lVert x\rVert_{A}=\lVert x\rVert+\lVert Ax\rVert\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X

liegt.

Der folgende Satz schildert, unter welchen Voraussetzungen man ein AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) auf die ternäre Hülle 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) (zur Definition siehe Definitions-Satz 2.50) überführen kann:

Satz 3.43.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Sei AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) derart, dass für die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gilt:

δ>0:supt[0,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty. (3.5.1)

Dann findet man ein eindeutig bestimmtes BlC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit der Eigenschaft: j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}.

Bevor wir zum Beweis der obigen Satzes kommen, halten wir fest:

Proposition 3.44.

Seien X𝑋X, A𝐴A, (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und B𝐵B wie in Satz 3.43.

  1. (i)

    Für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} setze at:=Θ1(Tt)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t}), also j(Ttx)=atj(x)𝑗subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥j(T_{t}x)=a_{t}\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X (siehe Satz A.9). Definiere St:𝒯(X)𝒯(X),zatz:subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋S_{t}:\mathcal{T}(X)\to\mathcal{T}(X),z\mapsto a_{t}\cdot z, für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Dann ist (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die eindeutig bestimmte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) mit Stl(𝒯(X))subscript𝑆𝑡subscript𝑙𝒯𝑋S_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{T}(X))} und Stj=jTtsubscript𝑆𝑡𝑗𝑗subscript𝑇𝑡S_{t}\circ j=j\circ T_{t} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Außerdem wird (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} von B𝐵B erzeugt.

  2. (ii)

    Es gilt:

    B(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))𝐵𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle\phantom{=}\,\,\,B\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}
    =j(A(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)absent𝑗𝐴subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=j(A(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})

    für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A)subscript𝑥1𝐷𝐴x_{1}\in D(A) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X.

  3. (iii)

    Für jeden Operatorraum Y𝑌Y und MY𝑀𝑌M\subseteq Y definiere

    WM,Ysubscript𝑊𝑀𝑌\displaystyle W_{M,Y} :=lin{j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1);\displaystyle:=\operatorname{lin}\bigl{\{}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\,;\;
    k0,x1M,x2,,x2k+1Y}𝒯(Y).\displaystyle\phantom{:=\operatorname{lin}\big{\{}}k\in\mathbb{N}_{0},x_{1}\in M,x_{2},\dots,x_{2k+1}\in Y\bigr{\}}\subseteq\mathcal{T}(Y).

    Dann ist W:=WD(A),Xassign𝑊subscript𝑊𝐷𝐴𝑋W:=W_{D(A),X} ein wesentlicher Bereich für B𝐵B, das heißt, B|W¯=B\overline{B\rvert_{W}}=B.

Die Bedingung (3.5.1) wird benutzt, um mittels der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) zu zeigen, dass die Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig ist.

Beweis von Satz 3.43 und Proposition 3.44.

(i): Mit Lemma 3.6 folgt, dass (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe ist.

Zunächst wird die starke Stetigkeit von (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gezeigt.

Für alle x,y,zX𝑥𝑦𝑧𝑋x,y,z\in X gilt:

atj(x)j(y)j(z)j(x)j(y)j(z)delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗superscript𝑦𝑗𝑧𝑗𝑥𝑗superscript𝑦𝑗𝑧\displaystyle\lVert a_{t}\cdot j(x)\cdot j(y)^{*}\cdot j(z)-j(x)\cdot j(y)^{*}\cdot j(z)\rVert
\displaystyle\leq\,\, atj(x)j(x)j(y)j(z)delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗𝑥delimited-∥∥𝑗superscript𝑦𝑗𝑧\displaystyle\lVert a_{t}\cdot j(x)-j(x)\rVert\cdot\lVert j(y)^{*}\cdot j(z)\rVert
=\displaystyle=\,\, Ttxxj(y)j(z)0für t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥delimited-∥∥𝑗superscript𝑦𝑗𝑧0delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥delimited-∥∥𝑗superscript𝑦𝑗𝑧0\displaystyle\lVert T_{t}x-x\rVert\cdot\lVert j(y)^{*}\cdot j(z)\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Analog folgt für alle n𝑛n\in\mathbb{N} und xX2n+1𝑥superscript𝑋2𝑛1x\in X^{2n+1} mit y:=j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2n+1)assign𝑦𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑛1y:=j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2n+1}): atyy0delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑦𝑦0\lVert a_{t}\cdot y-y\rVert\to 0 für t0𝑡0t\to 0. Setze

V:=lin{j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2n+1);n0,xX2n+1}.assign𝑉lin𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑛1𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑛1𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑛1V:=\operatorname{lin}\left\{j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2n+1})\,;\;n\in\mathbb{N}_{0},x\in X^{2n+1}\right\}.

Dann gilt: limt0Stz=limt0atz=zsubscript𝑡0subscript𝑆𝑡𝑧subscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑧𝑧\lim_{t\downarrow 0}S_{t}z=\lim_{t\downarrow 0}a_{t}\cdot z=z für alle zV𝑧𝑉z\in V. Nach (2.5.1) ist

𝒯(X)lin¯{x1x2x3x4x2n+1;n0,xj(X)2n+1}I(X),\mathcal{T}(X)\cong\overline{\operatorname{lin}}\left\{x_{1}\cdot x_{2}^{*}\cdot x_{3}\cdot x_{4}^{*}\cdots x_{2n+1}\,;\;n\in\mathbb{N}_{0},x\in j(X)^{2n+1}\right\}\subseteq I(X), (3.5.2)

somit liegt V𝑉V dicht in 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X). Nach Proposition A.6 hat man: I11(𝒯(X))I11(X)subscript𝐼11𝒯𝑋subscript𝐼11𝑋I_{11}(\mathcal{T}(X))\cong I_{11}(X). Man erhält

Stz𝒯(X)=atz𝒯(X)atI11(𝒯(X))z𝒯(X)=atI11(X)z𝒯(X)subscriptdelimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝑧𝒯𝑋subscriptdelimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑧𝒯𝑋subscriptdelimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscript𝐼11𝒯𝑋subscriptdelimited-∥∥𝑧𝒯𝑋subscriptdelimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscript𝐼11𝑋subscriptdelimited-∥∥𝑧𝒯𝑋\lVert S_{t}z\rVert_{\mathcal{T}(X)}=\lVert a_{t}\cdot z\rVert_{\mathcal{T}(X)}\leq\lVert a_{t}\rVert_{I_{11}(\mathcal{T}(X))}\,\lVert z\rVert_{\mathcal{T}(X)}=\lVert a_{t}\rVert_{I_{11}(X)}\,\lVert z\rVert_{\mathcal{T}(X)}

für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und z𝒯(X)𝑧𝒯𝑋z\in\mathcal{T}(X), also Stat=Ttl(X)delimited-∥∥subscript𝑆𝑡delimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\lVert S_{t}\rVert\leq\lVert a_{t}\rVert=\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}. Zusammen mit (3.5.1) und der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) folgt, dass (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig ist.

Sei B𝐵B der Erzeuger von (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Da offensichtlich Stl(𝒯(X))subscript𝑆𝑡subscript𝑙𝒯𝑋S_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{T}(X))} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gilt, ist BlC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)). Man hat für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A):

j(Ax)=j(limt0Ttxxt)=limt0atj(x)j(x)t=B(j(x)).𝑗𝐴𝑥𝑗subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡subscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗𝑥𝑡𝐵𝑗𝑥j(Ax)=j\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\right)=\lim_{t\downarrow 0}\frac{a_{t}\cdot j(x)-j(x)}{t}=B(j(x)).

Insbesondere folgt: j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B).

Um zu zeigen, dass (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} durch die aufgeführten Eigenschaften eindeutig bestimmt ist, geben wir uns eine weitere C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Rt)t0subscriptsubscript𝑅𝑡𝑡subscriptabsent0(R_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) vor mit Rtl(𝒯(X))subscript𝑅𝑡subscript𝑙𝒯𝑋R_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(\mathcal{T}(X))} und Rtj=jTtsubscript𝑅𝑡𝑗𝑗subscript𝑇𝑡R_{t}\circ j=j\circ T_{t} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Sei t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Man findet nach Satz A.10 (Charakterisierung der Linksmultiplikatoren) ein dtM(𝒯(X))I11(𝒯(X))subscript𝑑𝑡subscript𝑀𝒯𝑋subscript𝐼11𝒯𝑋d_{t}\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(\mathcal{T}(X))\subseteq I_{11}(\mathcal{T}(X)) mit Rt(z)=dtzsubscript𝑅𝑡𝑧subscript𝑑𝑡𝑧R_{t}(z)=d_{t}\cdot z für alle z𝒯(X)𝑧𝒯𝑋z\in\mathcal{T}(X). Nach Proposition A.6 gilt: I11(𝒯(X))I11(X)subscript𝐼11𝒯𝑋subscript𝐼11𝑋I_{11}(\mathcal{T}(X))\cong I_{11}(X). Somit folgt: dtI11(X)subscript𝑑𝑡subscript𝐼11𝑋d_{t}\in I_{11}(X). Man hat für alle xX𝑥𝑋x\in X:

(atdt)j(x)=St(j(x))Rt(j(x))=j(Ttx)j(Ttx)=0.subscript𝑎𝑡subscript𝑑𝑡𝑗𝑥subscript𝑆𝑡𝑗𝑥subscript𝑅𝑡𝑗𝑥𝑗subscript𝑇𝑡𝑥𝑗subscript𝑇𝑡𝑥0(a_{t}-d_{t})j(x)=S_{t}(j(x))-R_{t}(j(x))=j(T_{t}x)-j(T_{t}x)=0.

Mit [BLM04], Proposition 4.4.12, oder Proposition A.7 erhält man: at=dtsubscript𝑎𝑡subscript𝑑𝑡a_{t}=d_{t}, also St=Rtsubscript𝑆𝑡subscript𝑅𝑡S_{t}=R_{t}.

(ii) und (iii): Da D(A)𝐷𝐴D(A) dicht in X𝑋X liegt und (3.5.2) gilt, ist W𝑊W dicht in 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X).

Sei s0𝑠subscriptabsent0s\in\mathbb{R}_{\geq 0} und xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A). Es gilt:

asj(Ax)subscript𝑎𝑠𝑗𝐴𝑥\displaystyle a_{s}\cdot j(Ax) =asj(limt0Ttxxt)absentsubscript𝑎𝑠𝑗subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡\displaystyle=a_{s}\cdot j\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\right)
=j(limt0TsTtxTsxt)=j(limt0Tt(Tsx)Tsxt).absent𝑗subscript𝑡0subscript𝑇𝑠subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑇𝑠𝑥𝑡𝑗subscript𝑡0subscript𝑇𝑡subscript𝑇𝑠𝑥subscript𝑇𝑠𝑥𝑡\displaystyle=j\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{s}T_{t}x-T_{s}x}{t}\right)=j\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}(T_{s}x)-T_{s}x}{t}\right).

Man erhält TsxD(A)subscript𝑇𝑠𝑥𝐷𝐴T_{s}x\in D(A), also asj(x)=j(Tsx)j(D(A))subscript𝑎𝑠𝑗𝑥𝑗subscript𝑇𝑠𝑥𝑗𝐷𝐴a_{s}\cdot j(x)=j(T_{s}x)\in j(D(A)). Hiermit folgt: Ss(W)Wsubscript𝑆𝑠𝑊𝑊S_{s}(W)\subseteq W.

Für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A)subscript𝑥1𝐷𝐴x_{1}\in D(A) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X gilt:

j(Ax1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x5)j(x2k+1)=:z=limt0atj(x1)j(x1)tz=B(j(x1)z).𝑗𝐴subscript𝑥1subscript𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥5𝑗subscript𝑥2𝑘1:absent𝑧subscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑗subscript𝑥1𝑗subscript𝑥1𝑡𝑧𝐵𝑗subscript𝑥1𝑧\begin{split}&\phantom{=}\,\,\,j(Ax_{1})\cdot\underbrace{j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdot j(x_{5})\cdots j(x_{2k+1})}_{=:z}\\ &=\lim_{t\downarrow 0}\frac{a_{t}\cdot j(x_{1})-j(x_{1})}{t}\cdot z=B(j(x_{1})\cdot z).\end{split} (3.5.3)

Somit ergibt sich: WD(B)𝑊𝐷𝐵W\subseteq D(B). Nach [EN00], Proposition II.1.7, ist W𝑊W ein wesentlicher Bereich für B𝐵B.

Um die Eindeutigkeit von B𝐵B zu zeigen, geben wir uns ein ClC0(𝒯(X))𝐶superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋C\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) vor mit der Eigenschaft: j(D(A))D(C)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐶j(D(A))\subseteq D(C) und jA=Cj|D(A)j\circ A=C\circ j\rvert_{D(A)}. Dann gilt nach (3.5.3):

B(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))𝐵𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle\phantom{=}\,\,\,B\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}
=j(A(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)absent𝑗𝐴subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=j(A(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})
=C(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))absent𝐶𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=C\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A)subscript𝑥1𝐷𝐴x_{1}\in D(A) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X. Also folgt: B|W=C|WB\rvert_{W}=C\rvert_{W}. Da W𝑊W ein wesentlicher Bereich für B𝐵B ist, erhält man mit [Wer07], VII.5.35, dass B𝐵B gleich der Abschließung von B|WB\rvert_{W} ist, also gleich dem Abschluss des Graphen von B|WB\rvert_{W}, notiert als B|W¯\overline{B\rvert_{W}}. Somit ergibt sich:

B=B|W¯=C|W¯=C.B=\overline{B\rvert_{W}}=\overline{C\rvert_{W}}=C.\qed

Im folgenden formulieren wir Versionen der vorherigen zwei Aussagen für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). Hierbei wird die Bedingung (3.5.1) nicht mehr benötigt, da sie wegen Tl(X)=Tsubscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋delimited-∥∥𝑇\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert T\rVert für alle T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X) (Proposition A.14) automatisch erfüllt ist.

Satz 3.45.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). Dann findet man ein eindeutig bestimmtes B𝒜l,sC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}.

Wir notieren zunächst die folgende Proposition und beweisen anschließend den obigen Satz.

Proposition 3.46.

Seien X𝑋X, A𝐴A und B𝐵B wie in Satz 3.45.

  1. (i)

    Sei (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe. Setze at:=Θ1(Tt)M(X)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡superscriptsubscript𝑀𝑋a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t})\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) für jedes t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Es gilt:

    δ>0:supt[δ,δ]at=supt[δ,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡𝛿𝛿delimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscriptsupremum𝑡𝛿𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[-\delta,\delta]}\lVert a_{t}\rVert=\sup_{t\in[-\delta,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty.

    Definiere St:𝒯(X)𝒯(X),zatz:subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋S_{t}:\mathcal{T}(X)\to\mathcal{T}(X),z\mapsto a_{t}\cdot z, für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann ist (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} die eindeutig bestimmte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) mit St𝒜l(𝒯(X))subscript𝑆𝑡subscript𝒜𝑙𝒯𝑋S_{t}\in\mathscr{A}_{l}(\mathcal{T}(X)) unitär und Stj=jTtsubscript𝑆𝑡𝑗𝑗subscript𝑇𝑡S_{t}\circ j=j\circ T_{t} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Außerdem wird (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} von B𝐵B erzeugt.

  2. (ii)

    Die Aussagen (ii) und (iii) aus Proposition 3.44 gelten entsprechend.

Beweis von Satz 3.45 und Proposition 3.46.

(i): Mit Lemma 3.7 folgt, dass (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine Operatorgruppe ist.

Da (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{-t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen sind, findet man nach der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} mit: supt[δ,δ]Tt<subscriptsupremum𝑡𝛿𝛿delimited-∥∥subscript𝑇𝑡\sup_{t\in[-\delta,\delta]}\lVert T_{t}\rVert<\infty. Es gilt nach Proposition A.14: Rl(X)=Rsubscriptdelimited-∥∥𝑅subscript𝑙𝑋delimited-∥∥𝑅\lVert R\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert R\rVert für alle R𝒜l(X)𝑅subscript𝒜𝑙𝑋R\in\mathscr{A}_{l}(X). Also hat man: at=Ttl(X)=Ttdelimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋delimited-∥∥subscript𝑇𝑡\lVert a_{t}\rVert=\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert T_{t}\rVert für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Es ergibt sich:

supt[δ,δ]at=supt[δ,δ]Tt<.subscriptsupremum𝑡𝛿𝛿delimited-∥∥subscript𝑎𝑡subscriptsupremum𝑡𝛿𝛿delimited-∥∥subscript𝑇𝑡\sup_{t\in[-\delta,\delta]}\lVert a_{t}\rVert=\sup_{t\in[-\delta,\delta]}\lVert T_{t}\rVert<\infty.

Somit folgt (i) analog zum Beweis von Satz 3.43 und Proposition 3.44. Da Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} unitär ist und M(X)subscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) und 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) nach Proposition A.13 als unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren isomorph sind, ist atsubscript𝑎𝑡a_{t} unitär und somit auch Stsubscript𝑆𝑡S_{t}. Da nach Proposition 3.44 (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{-t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}) eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe mit Erzeuger B𝐵B (bzw. B𝐵-B) ist, ist nach Satz B.22 (Satz von Hille-Yosida für Gruppen) B𝐵B Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}}.

Die restlichen Aussagen ergeben sich mit Proposition 3.44. ∎

Mit Satz 3.45 erhält man:

Satz 3.47.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann findet man ein eindeutig bestimmtes B𝒜lC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}.

Proposition 3.48.

Seien X𝑋X, A𝐴A und B𝐵B wie in Satz 3.47.

  1. (i)

    Es gilt:

    B(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))𝐵𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle\phantom{=}\,\,\,B\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}
    =j(A(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)absent𝑗𝐴subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=j(A(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})

    für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A)subscript𝑥1𝐷𝐴x_{1}\in D(A) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X.

  2. (ii)

    Es ist W:=WD(A),Xassign𝑊subscript𝑊𝐷𝐴𝑋W:=W_{D(A),X} ein wesentlicher Bereich für B𝐵B, dass heißt, B|W¯=B\overline{B\rvert_{W}}=B.

Zum Beweis formulieren wir das folgende

Lemma 3.49.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Sei S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X derart, dass gilt: T~:=i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(X))assign~𝑇imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\tilde{T}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Dann findet man ein eindeutig bestimmtes C𝒜lC0(𝒯(X))=(𝒯(X))𝐶superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋𝒯𝑋C\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X))=\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit den Eigenschaften:

C~:=i(0CC0)𝒜l,sC0(𝒯(C2(X))),assign~𝐶imatrix0𝐶superscript𝐶0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯subscript𝐶2𝑋\displaystyle\tilde{C}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&C\\ C^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(C_{2}(X))),
j(D(T~))D(C~)undjT~=C~j|D(T~).\displaystyle j(D(\tilde{T}))\subseteq D(\tilde{C})\quad\text{und}\quad j\circ\tilde{T}=\tilde{C}\circ j\rvert_{D(\tilde{T})}.
Beweis.

Nach Satz 3.45 findet man ein eindeutig bestimmtes Element C~𝒜l,sC0(𝒯(C2(X)))~𝐶superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯subscript𝐶2𝑋\tilde{C}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(C_{2}(X))) mit j(D(T~))D(C~)𝑗𝐷~𝑇𝐷~𝐶j(D(\tilde{T}))\subseteq D(\tilde{C}) und jT~=C~j|D(T~)j\circ\tilde{T}=\tilde{C}\circ j\rvert_{D(\tilde{T})}. Nach Proposition 3.46 gilt

C~(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))~𝐶𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle\phantom{=\,}\,\,\,\tilde{C}\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}
=j(T~(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)absent𝑗~𝑇subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=\,j(\tilde{T}(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(T~)subscript𝑥1𝐷~𝑇x_{1}\in D(\tilde{T}) und x2,,x2k+1C2(X)subscript𝑥2subscript𝑥2subscript𝐶2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in C_{2}(X), und außerdem ist W:=WD(T~),C2(X)assign𝑊subscript𝑊𝐷~𝑇𝐷~𝑇W:=W_{D(\tilde{T}),C_{2}(X)} ein wesentlicher Bereich für C~~𝐶\tilde{C}. Es gilt nach [BLM04], 8.3.12.(4): 𝒯(C2(X))C2(𝒯(X))𝒯subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝒯𝑋\mathcal{T}(C_{2}(X))\cong C_{2}(\mathcal{T}(X)). Somit folgt, dass man Operatoren

C1:D(C1)𝒯(X)𝒯(X)undC2:D(C2)𝒯(X)𝒯(X)C_{1}:D(C_{1})\subseteq\mathcal{T}(X)\to\mathcal{T}(X)\quad\text{und}\quad C_{2}:D(C_{2})\subseteq\mathcal{T}(X)\to\mathcal{T}(X)

findet mit C~=i(0C1C20)~𝐶imatrix0subscript𝐶1subscript𝐶20\tilde{C}=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&C_{1}\\ C_{2}&0\end{pmatrix}. Es ist 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul und iC~𝒜l,sC0(C2(𝒯(X)))i~𝐶superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝒯𝑋-\mathrm{i}\tilde{C}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(\mathcal{T}(X))), also C1𝒜lC0(𝒯(X))=(𝒯(X))subscript𝐶1superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋𝒯𝑋C_{1}\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X))=\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) nach Satz 3.21. Mit diesem Satz folgt außerdem: C2=C1subscript𝐶2superscriptsubscript𝐶1C_{2}=C_{1}^{*}.

Aus der Eindeutigkeit von C~~𝐶\tilde{C} folgt die Eindeutigkeit von C1subscript𝐶1C_{1}. ∎

Beweis von Satz 3.47 und Proposition 3.48.

Man findet eine Abbildung S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X derart, dass gilt: A~:=i(0AS0)𝒜l,sC0(C2(X))assign~𝐴imatrix0𝐴𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\tilde{A}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&A\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Nach Lemma 3.49 gibt es ein eindeutig bestimmtes B𝒜lC0(𝒯(X))=(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X))=\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit den Eigenschaften:

B~:=i(0BB0)𝒜l,sC0(𝒯(C2(X))),assign~𝐵imatrix0𝐵superscript𝐵0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯subscript𝐶2𝑋\displaystyle\tilde{B}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&B\\ B^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(C_{2}(X))),
j(D(A~))D(B~)undjA~=B~j|D(A~).\displaystyle j(D(\tilde{A}))\subseteq D(\tilde{B})\quad\text{und}\quad j\circ\tilde{A}=\tilde{B}\circ j\rvert_{D(\tilde{A})}.

Es folgt: j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und j(Ax)=B(j(x))𝑗𝐴𝑥𝐵𝑗𝑥j(Ax)=B(j(x)) für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A).

Weiter gilt nach Proposition 3.46:

B~(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))=j(A~(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)~𝐵𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1𝑗~𝐴subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\begin{split}&\phantom{=\,}\,\,\,\tilde{B}\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}\\ &=\,j(\tilde{A}(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\end{split}

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A~)subscript𝑥1𝐷~𝐴x_{1}\in D(\tilde{A}) und x2,,x2k+1C2(X)subscript𝑥2subscript𝑥2subscript𝐶2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in C_{2}(X). Hiermit erhält man:

B(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))=j(A(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)𝐵𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1𝑗𝐴subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\begin{split}&\phantom{=\,}\,\,\,B\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}\\ &=\,j(A(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\end{split} (3.5.4)

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(A)subscript𝑥1𝐷𝐴x_{1}\in D(A) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X.

Da WD(A~),C2(X)subscript𝑊𝐷~𝐴𝐷~𝐴W_{D(\tilde{A}),C_{2}(X)} nach Proposition 3.46 ein wesentlicher Bereich für B~~𝐵\tilde{B} ist, ist WD(A),Xsubscript𝑊𝐷𝐴𝑋W_{D(A),X} ein wesentlicher Bereich für B𝐵B.

Um die Eindeutigkeit von B𝐵B zu zeigen, geben wir uns ein C𝒜lC0(𝒯(X))𝐶superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋C\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) vor mit j(D(A))D(C)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐶j(D(A))\subseteq D(C) und jA=Cj|D(A)j\circ A=C\circ j\rvert_{D(A)}. Mit (3.5.4) folgt:

B|W=C|W.B\rvert_{W}=C\rvert_{W}.

Es ist W𝑊W ein wesentlicher Bereich für B𝐵B und für C𝐶C. Weiter ist nach [Wer07], VII.5.35, B𝐵B gleich der Abschließung von B|WB\rvert_{W}, also gleich dem Abschluss des Graphen von B|WB\rvert_{W}, notiert als B|W¯\overline{B\rvert_{W}}. Man erhält:

B=B|W¯=C|W¯=C.B=\overline{B\rvert_{W}}=\overline{C\rvert_{W}}=C.\qed

Sei T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann findet man nach Definition 3.14 ein S:D(S)XX:𝑆𝐷𝑆𝑋𝑋S:D(S)\subseteq X\to X derart, dass gilt: i(0TS0)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0𝑇𝑆0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Die Abbildung S𝑆S ist eindeutig:

Proposition 3.50.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Seien S1:D(S1)XX:subscript𝑆1𝐷subscript𝑆1𝑋𝑋S_{1}:D(S_{1})\subseteq X\to X und S2:D(S2)XX:subscript𝑆2𝐷subscript𝑆2𝑋𝑋S_{2}:D(S_{2})\subseteq X\to X mit der Eigenschaft, dass i(0TS10),i(0TS20)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0𝑇subscript𝑆10imatrix0𝑇subscript𝑆10superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S_{1}&0\end{pmatrix},\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ S_{2}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)) sind. Dann gilt: S1=S2subscript𝑆1subscript𝑆2S_{1}=S_{2}.

Beweis.

Setze S^1:=(0TS10)assignsubscript^𝑆1matrix0𝑇subscript𝑆10\hat{S}_{1}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S_{1}&0\end{pmatrix} und S^2:=(0TS20)assignsubscript^𝑆2matrix0𝑇subscript𝑆20\hat{S}_{2}:=\begin{pmatrix}0&T\\ S_{2}&0\end{pmatrix}. Es gilt nach [BLM04], 8.3.12.(4): 𝒯(C2(X))C2(𝒯(X))𝒯subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝒯𝑋\mathcal{T}(C_{2}(X))\cong C_{2}(\mathcal{T}(X)). Nach Lemma 3.49 findet man C1,D1(𝒯(X))subscript𝐶1subscript𝐶1𝒯𝑋C_{1},D_{1}\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit den Eigenschaften:

C~:=i(0C1C10),D~:=i(0D1D10)𝒜l,sC0(𝒯(C2(X))),formulae-sequenceassign~𝐶imatrix0subscript𝐶1superscriptsubscript𝐶10assign~𝐶imatrix0subscript𝐶1superscriptsubscript𝐶10\displaystyle\tilde{C}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&C_{1}\\ C_{1}^{*}&0\end{pmatrix},\tilde{D}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&D_{1}\\ D_{1}^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(C_{2}(X))),
j(D(S^1))D(C~)undj(D(S^2))D(D~),formulae-sequence𝑗𝐷subscript^𝑆1𝐷~𝐶und𝑗𝐷subscript^𝑆1𝐷~𝐶und\displaystyle j(D(\hat{S}_{1}))\subseteq D(\tilde{C})\quad\text{und}\quad j(D(\hat{S}_{2}))\subseteq D(\tilde{D}),
jiS^1=C~j|D(S^1)undjiS^2=D~j|D(S^2).\displaystyle j\circ\mathrm{i}\hat{S}_{1}=\tilde{C}\circ j\rvert_{D(\hat{S}_{1})}\quad\text{und}\quad j\circ\mathrm{i}\hat{S}_{2}=\tilde{D}\circ j\rvert_{D(\hat{S}_{2})}.

Setze C^:=iC~assign^𝐶i~𝐶\hat{C}:=-\mathrm{i}\tilde{C} und D^:=iD~assign^𝐷i~𝐷\hat{D}:=-\mathrm{i}\tilde{D}.

Es gilt nach Proposition 3.46:

iC^(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))=j(iS^1(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)i^𝐶𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1𝑗isubscript^𝑆1subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\begin{split}&\phantom{=\,}\,\,\,\mathrm{i}\hat{C}\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}\\ &=\,j(\mathrm{i}\hat{S}_{1}(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\end{split} (3.5.5)

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(S^1)subscript𝑥1𝐷subscript^𝑆1x_{1}\in D(\hat{S}_{1}) und x2,,x2k+1C2(X)subscript𝑥2subscript𝑥2subscript𝐶2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in C_{2}(X). Mit (3.5.5) erhält man:

C1(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))subscript𝐶1𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle\phantom{=\,}\,\,\,C_{1}\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}
=j(T(x1))j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1)absent𝑗𝑇subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=\,j(T(x_{1}))\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})
=D1(j(x1)j(x2)j(x3)j(x4)j(x2k+1))absentsubscript𝐷1𝑗subscript𝑥1𝑗superscriptsubscript𝑥2𝑗subscript𝑥3𝑗superscriptsubscript𝑥4𝑗subscript𝑥2𝑘1\displaystyle=\,D_{1}\bigl{(}j(x_{1})\cdot j(x_{2})^{*}\cdot j(x_{3})\cdot j(x_{4})^{*}\cdots j(x_{2k+1})\bigr{)}

für alle k0𝑘subscript0k\in\mathbb{N}_{0}, x1D(T)subscript𝑥1𝐷𝑇x_{1}\in D(T) und x2,,x2k+1Xsubscript𝑥2subscript𝑥2𝑋x_{2},\dots,x_{2k+1}\in X.

Es folgt:

C1|WD(T),X=D1|WD(T),X.C_{1}\rvert_{W_{D(T),X}}=D_{1}\rvert_{W_{D(T),X}}.

Da WD(S^1),C2(X)subscript𝑊𝐷subscript^𝑆1𝐷subscript^𝑆1W_{D(\hat{S}_{1}),C_{2}(X)} (bzw. WD(S^2),C2(X)subscript𝑊𝐷subscript^𝑆2𝐷subscript^𝑆2W_{D(\hat{S}_{2}),C_{2}(X)}) nach Proposition 3.46 ein wesentlicher Bereich für C^^𝐶\hat{C} (bzw. D^^𝐷\hat{D}) ist, ist W:=WD(T),Xassign𝑊subscript𝑊𝐷𝑇𝑋W:=W_{D(T),X} ein wesentlicher Bereich für C1subscript𝐶1C_{1} und für D1subscript𝐷1D_{1}. Weiter ist nach [Wer07], VII.5.35, C1subscript𝐶1C_{1} gleich der Abschließung C1|W¯\overline{C_{1}\rvert_{W}} von C1|WC_{1}\rvert_{W}. Hiermit erhält man:

C1=C1|W¯=D1|W¯=D1.C_{1}=\overline{C_{1}\rvert_{W}}=\overline{D_{1}\rvert_{W}}=D_{1}.

Damit folgt C2=C1=D1=D2subscript𝐶2superscriptsubscript𝐶1superscriptsubscript𝐷1subscript𝐷2C_{2}=C_{1}^{*}=D_{1}^{*}=D_{2}, also C^=D^^𝐶^𝐷\hat{C}=\hat{D}.

Sei (Ut)tsubscriptsubscript𝑈𝑡𝑡(U_{t})_{t\in\mathbb{R}} (bzw. (Vt)tsubscriptsubscript𝑉𝑡𝑡(V_{t})_{t\in\mathbb{R}}) die von iS^1isubscript^𝑆1\mathrm{i}\hat{S}_{1} (bzw. iS^2isubscript^𝑆2\mathrm{i}\hat{S}_{2}) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) und (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} die von iC^=iD^i^𝐶i^𝐷\mathrm{i}\hat{C}=\mathrm{i}\hat{D} erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf 𝒯(C2(X))𝒯subscript𝐶2𝑋\mathcal{T}(C_{2}(X)). Setze at:=Θ1(Ut)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑈𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(U_{t}) und bt:=Θ1(Vt)assignsubscript𝑏𝑡superscriptΘ1subscript𝑉𝑡b_{t}:=\Theta^{-1}(V_{t}) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Es ergibt sich mit Proposition 3.46:

atj(x)=j(Utx)=St(j(x))=j(Vtx)=btj(x)subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗subscript𝑈𝑡𝑥absentsubscript𝑆𝑡𝑗𝑥absent𝑗subscript𝑉𝑡𝑥subscript𝑏𝑡𝑗𝑥a_{t}\cdot j(x)=j(U_{t}x)\overset{}{=}S_{t}(j(x))\overset{}{=}j(V_{t}x)=b_{t}\cdot j(x)

für alle xX𝑥𝑋x\in X. Mit [BLM04], Proposition 4.4.12, oder Proposition A.7 folgt: at=btsubscript𝑎𝑡subscript𝑏𝑡a_{t}=b_{t} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Man erhält S^1=S^2subscript^𝑆1subscript^𝑆2\hat{S}_{1}=\hat{S}_{2}, also S1=S2subscript𝑆1subscript𝑆2S_{1}=S_{2}. ∎

Nach der obigen Proposition ist die Abbildung S1subscript𝑆1S_{1} eindeutig. Ist X𝑋X ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul, so gilt: S1=Tsubscript𝑆1superscript𝑇S_{1}=T^{*} (Satz 3.21). Daher kann man S1subscript𝑆1S_{1} als die Adjungierte von T𝑇T ansehen und die entsprechende Bezeichnung einführen:

Definition 3.51.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜lC0(X)𝑇superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋T\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann findet man einen eindeutig bestimmten Operator T:D(T)XX:superscript𝑇𝐷superscript𝑇𝑋𝑋T^{*}:D(T^{*})\subseteq X\to X, genannt Adjungierte von T𝑇T, derart, dass gilt: i(0TT0)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0𝑇superscript𝑇0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)).

Die obige Bezeichnung Tsuperscript𝑇T^{*} führt nicht zu Bezeichnungskollisionen:

Proposition 3.52.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). Es gilt nach Proposition 3.17: 𝒜l(X)𝒜lC0(X)subscript𝒜𝑙𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}(X)\subseteq\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann stimmt Tsuperscript𝑇T^{*} aus der obigen Definition mit Tsuperscript𝑇T^{*}, der Linksadjungierten in 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) (siehe S. A.12), überein.

Beweis.

Mit Tsuperscript𝑇T^{\star} sei die Adjungierte aus der obigen Definition bezeichnet und mit Tsuperscript𝑇T^{*} die Linksadjungierte in 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X). Mit Lemma 3.18 erhält man, dass T~:=i(0TT0)𝒜l(C2(X))assign~𝑇i0𝑇superscript𝑇0subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\tilde{T}:=\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&T\\ T^{*}&0\end{smallmatrix}\right)\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)) schiefadjungiert ist. Nach Proposition 3.5 gilt: T~𝒜l(C2(X))𝒜l,sC0(C2(X))~𝑇subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\tilde{T}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X))\subseteq\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Mit der Eindeutigkeitsaussage aus Proposition 3.50 ergibt sich: T=Tsuperscript𝑇superscript𝑇T^{*}=T^{\star}. ∎

Wir haben gezeigt, wie man unbeschränkte Multiplikatoren von X𝑋X auf die ternäre Hülle 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X), also auf einen größeren Operatorraum, überführen kann. Im folgenden untersuchen wir, unter welchen Voraussetzungen ein unbeschränkter Multiplikator so auf einen Unteroperatorraum eingeschränkt werden kann, dass man wieder einen unbeschränkten Multiplikator erhält.

Proposition 3.53.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Ferner sei AlC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(Y) (bzw. A𝒜l,sC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y)) derart, dass die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) X𝑋X invariant lässt. Dann folgt: A|XlC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) (bzw. A|X𝒜l,sC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)).

Beweis.

(i): Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von AlC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(Y) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Nach [EN00], Corollary II.2.3, erzeugt A|XA\rvert_{X} die C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt|X)t0(T_{t}\rvert_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Betrachte j=jY:YI(Y)I(𝒮(Y)):𝑗subscript𝑗𝑌𝑌𝐼𝑌𝐼𝒮𝑌j=j_{Y}:Y\to I(Y)\subseteq I(\mathcal{S}(Y)). Dann ist σ:=jY|X\sigma:=j_{Y}\rvert_{X} eine vollständige Isometrie in die Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra I(𝒮(Y))𝐼𝒮𝑌I(\mathcal{S}(Y)). Sei t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Setze at:=Θ1(Tt)I11(Y)I(𝒮(Y))assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡subscript𝐼11𝑌𝐼𝒮𝑌a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t})\in I_{11}(Y)\subseteq I(\mathcal{S}(Y)), also jY(Ttx)=atjY(x)subscript𝑗𝑌subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑎𝑡subscript𝑗𝑌𝑥j_{Y}(T_{t}x)=a_{t}\cdot j_{Y}(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X. Es gilt:

σ(Tt|X(x))=jY(Ttx)=atjY(x)=atσ(x)\sigma(T_{t}\rvert_{X}(x))=j_{Y}(T_{t}x)=a_{t}\cdot j_{Y}(x)=a_{t}\cdot\sigma(x) (3.5.6)

für alle xX𝑥𝑋x\in X. Somit folgt: Tt|Xl(X)T_{t}\rvert_{X}\in{\mathscr{M}_{l}(X)}.

(ii): Sei (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} die von A𝒜l,sC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe von unitären Elementen aus 𝒜l(Y)subscript𝒜𝑙𝑌\mathscr{A}_{l}(Y). Analog zu (i) ergibt sich, dass A|XA\rvert_{X} die C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt|X)t(T_{t}\rvert_{X})_{t\in\mathbb{R}} erzeugt. Sei t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Setze at:=Θ1(Tt)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t}). Da Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} unitär ist, gilt: Tt=Ttsuperscriptsubscript𝑇𝑡subscript𝑇𝑡T_{t}^{*}=T_{-t}. Somit folgt:

atσ(x)=jY(Ttx)=jY(Ttx)σ(X)superscriptsubscript𝑎𝑡𝜎𝑥subscript𝑗𝑌superscriptsubscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑗𝑌subscript𝑇𝑡𝑥𝜎𝑋a_{t}^{*}\cdot\sigma(x)=j_{Y}(T_{t}^{*}x)=j_{Y}(T_{-t}x)\in\sigma(X)

für alle xX𝑥𝑋x\in X. Mit (3.5.6) und [Zar01], Proposition 1.7.7, erhält man: Tt|X𝒜l(X)T_{t}\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l}(X). Da atsubscript𝑎𝑡a_{t} unitär ist und eI11(Y)jY(x)=jY(x)subscript𝑒subscript𝐼11𝑌subscript𝑗𝑌𝑥subscript𝑗𝑌𝑥e_{I_{11}(Y)}\cdot j_{Y}(x)=j_{Y}(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt (siehe (A.1.1)), ist auch Tt|XT_{t}\rvert_{X} unitär. Insgesamt folgt: A|X𝒜l,sC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). ∎

Mit der obigen Proposition erhält man ein entsprechendes Resultat für die unbeschränkten Multiplikatoren:

Proposition 3.54.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Weiter sei A𝒜lC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(Y) derart, dass die von i(0AA0)i0𝐴superscript𝐴0\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ A^{*}&0\end{smallmatrix}\right) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) invariant lässt. Dann folgt: A|X𝒜lC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

In den beiden vorherigen Resultaten wurde gefordert, dass die erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppe den Unterraum X𝑋X invariant lässt. Auf diese Forderung kann man verzichten, wenn man zusätzliche Voraussetzungen an den Erzeuger stellt:

Proposition 3.55.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Ferner sei AlC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(Y) derart, dass die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} erfüllt: Ttl(Y)1subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑌1\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(Y)}}\leq 1 für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Es existiere ein λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λA|X\lambda-A\rvert_{X} surjektiv auf X𝑋X ist. Dann gilt A|XlC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X), und A|XA\rvert_{X} erzeugt die C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt|X)t0(T_{t}\rvert_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Beweis.

Nach dem Charakterisierungssatz von lC0(Y)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑌\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(Y) mittels ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} (Satz 3.26) erzeugt ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(Y)subscript𝐶2𝑌C_{2}(Y). Definiere

A|X:={(x,y);xD(A)X,y=AxX}.{A}_{\rvert{X}}:=\{(x,y)\,;\;x\in D(A)\cap X,y=Ax\in X\}.

Es sind ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} und damit auch ηA|X\eta_{{A}_{\rvert{X}}} nach dem Satz von Lumer-Phillips in Operatorräumen (Satz 3.38) vollständig dissipativ. Da ληA|X\lambda-\eta_{{A}_{\rvert{X}}} surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) ist, folgt mit Satz 3.38, dass ηA|X\eta_{{A}_{\rvert{X}}} eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe erzeugt. Es ergibt sich mit Satz 3.26: A|XlC0(X){A}_{\rvert{X}}\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X).

Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Weil die von A|X{A}_{\rvert{X}} erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe mit (Tt|X)t0(T_{t}\rvert_{X})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} übereinstimmt, erhält man mit [EN00], Corollary II.2.3: A|X=A|X{A}_{\rvert{X}}=A\rvert_{X}. ∎

Eine entsprechende Version der obigen Proposition für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) beweist man analog und erhält:

Proposition 3.56.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Weiter sei A𝒜l,sC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y). Es gelte: Es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λA|X\lambda-A\rvert_{X} und μ+A|X\mu+A\rvert_{X} surjektiv auf X𝑋X sind. Dann gilt: A|X𝒜l,sC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

Mit der obigen Aussage ergibt sich:

Proposition 3.57.

Seien X𝑋X, Y𝑌Y Operatorräume mit XY𝑋𝑌X\subseteq Y. Ferner sei A𝒜lC0(Y)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑌A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(Y). Setze A~:=i(0AA0)assign~𝐴i0𝐴superscript𝐴0\tilde{A}:=\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ A^{*}&0\end{smallmatrix}\right). Es gelte: Es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λA~|C2(X)\lambda-\tilde{A}\rvert_{C_{2}(X)} und μ+A~|C2(X)\mu+\tilde{A}\rvert_{C_{2}(X)} surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) sind. Dann gilt: A|X𝒜lC0(X)A\rvert_{X}\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

Man kann jeden unbeschränkten schiefadjungierten Multiplikator als Einschränkung eines geeigneten regulären Operators auffassen:

Satz 3.58.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    Es existiert ein B(𝒯(X))𝐵𝒯𝑋B\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) schiefadjungiert mit den Eigenschaften:

    1. (i)

      j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B),

    2. (ii)

      jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)} und

    3. (iii)

      es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λB|j(X)\lambda-B\rvert_{j(X)} und μ+B|j(X)\mu+B\rvert_{j(X)} surjektiv auf j(X)𝑗𝑋j(X) sind.

Im obigen Satz kann man Punkt (iii) unter (b) auch durch eine der folgenden beiden Bedingungen ersetzen:

  1. (iii)superscript𝑖𝑖𝑖(iii)^{\prime}

    Es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λA𝜆𝐴\lambda-A und μ+A𝜇𝐴\mu+A surjektiv auf X𝑋X sind.

  2. (iii)′′superscript𝑖𝑖𝑖′′(iii)^{\prime\prime}

    Die von B𝐵B erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe lässt j(X)𝑗𝑋j(X) invariant.

Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Man findet nach Satz 3.45 einen Operator B𝒜l,sC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}. Mit Satz 3.9 erhält man: B(𝒯(X))𝐵𝒯𝑋B\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit B=Bsuperscript𝐵𝐵B^{*}=-B.

Nach Proposition A.14 gilt: Tl(X)=Tsubscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋delimited-∥∥𝑇\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert T\rVert für alle T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X). Da A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe von unitären Elementen von 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) ist, folgt somit, dass A𝐴A Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe ist. Da A𝐴A und A𝐴-A jeweils Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe sind, findet man nach dem Satz von Lumer-Phillips (Satz B.20) λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass λA𝜆𝐴\lambda-A und μ+A𝜇𝐴\mu+A surjektiv auf X𝑋X sind. Somit ergibt sich Punkt (iii) von (b).

„(b)\Rightarrow(a)“: Es gelte (b). Mit Satz 3.9 erhält man: B𝒜l,sC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)). Da λB|j(X)\lambda-B\rvert_{j(X)} und μ+B|j(X)\mu+B\rvert_{j(X)} surjektiv auf j(X)𝑗𝑋j(X) sind, ergibt sich mit Proposition 3.56: B|j(X)𝒜l,sC0(j(X))B\rvert_{j(X)}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(j(X)). Es folgt: A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). ∎

Analog zum obigen Satz beweist man ein Analogon für 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X):

Satz 3.59.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    Es existiert ein B(𝒯(X))𝐵𝒯𝑋B\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit den Eigenschaften:

    1. (i)

      j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B),

    2. (ii)

      jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)} und

    3. (iii)

      es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass λi(0BB0)|j2,1(C2(X))\lambda-\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&B\\ B^{*}&0\end{smallmatrix}\right)\rvert_{j_{2,1}(C_{2}(X))} und μ+i(0BB0)|j2,1(C2(X))\mu+\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&B\\ B^{*}&0\end{smallmatrix}\right)\rvert_{j_{2,1}(C_{2}(X))} surjektiv auf j2,1(C2(X))subscript𝑗2.1subscript𝐶2𝑋j_{2,1}(C_{2}(X)) sind.

Im obigen Satz kann man Punkt (iii) unter (b) auch durch eine der folgenden beiden Bedingungen ersetzen:

  1. (iii)superscript𝑖𝑖𝑖(iii)^{\prime}

    Es existieren λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} und ein C:D(C)XX:𝐶𝐷𝐶𝑋𝑋C:D(C)\subseteq X\to X so, dass λi(0AC0)𝜆i0𝐴𝐶0\lambda-\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ C&0\end{smallmatrix}\right) und μ+i(0AC0)𝜇i0𝐴𝐶0\mu+\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ C&0\end{smallmatrix}\right) surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) sind.

  2. (iii)′′superscript𝑖𝑖𝑖′′(iii)^{\prime\prime}

    Die von i(0BB0)i0𝐵superscript𝐵0\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&B\\ B^{*}&0\end{smallmatrix}\right) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe lässt j2,1(C2(X))subscript𝑗2.1subscript𝐶2𝑋j_{2,1}(C_{2}(X)) invariant.

Mit Hilfe von Proposition 3.56 zeigt man, dass die Adjungierte eines Elementes aus 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) die folgenden Eigenschaften besitzt:

Proposition 3.60.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X). Dann gilt: A𝒜lC0(X)superscript𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A^{*}\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) und (A)=Asuperscriptsuperscript𝐴𝐴{(A^{*})}^{*}=A.

Beweis.

Es gilt: A~:=i(0AA0)𝒜l,sC0(C2(X))assign~𝐴imatrix0𝐴superscript𝐴0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\tilde{A}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&A\\ A^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Nach Lemma 3.49 findet man ein C𝒜lC0(𝒯(X))=(𝒯(X))𝐶superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋𝒯𝑋C\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X))=\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)) mit:

C~:=i(0CC0)𝒜l,sC0(𝒯(C2(X))),assign~𝐶imatrix0𝐶superscript𝐶0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯subscript𝐶2𝑋\displaystyle\tilde{C}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&C\\ C^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(C_{2}(X))),
j(D(A~))D(C~)undjA~=C~j|D(A~).\displaystyle j(D(\tilde{A}))\subseteq D(\tilde{C})\quad\text{und}\quad j\circ\tilde{A}=\tilde{C}\circ j\rvert_{D(\tilde{A})}. (3.5.7)

Weiter hat man nach [Lan95], Corollary 9.6: C(𝒯(X))superscript𝐶𝒯𝑋C^{*}\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)). Da nach [Lan95], Corollary 9.4, oder Proposition 1.14 gilt C=Csuperscript𝐶absent𝐶C^{**}=C, erhält man mit Proposition 1.35, dass B~:=i(0CC0)(𝒯(X)𝒯(X))assign~𝐵imatrix0superscript𝐶𝐶0direct-sum𝒯𝑋𝒯𝑋\tilde{B}:=\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&C^{*}\\ C&0\end{pmatrix}\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)\oplus\mathcal{T}(X)) schiefadjungiert ist. Mit Proposition 2.14 ergibt sich: 𝒯(X)𝒯(X)C2(𝒯(X)\mathcal{T}(X)\oplus\mathcal{T}(X)\cong C_{2}(\mathcal{T}(X). Es folgt mit Satz 3.9: B~𝒜l,sC0(C2(𝒯(X)))~𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝒯𝑋\tilde{B}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(\mathcal{T}(X))).

Nach Proposition 3.40 findet man λ,μ>0𝜆𝜇subscriptabsent0\lambda,\mu\in\mathbb{R}_{>0} so, dass λA~𝜆~𝐴\lambda-\tilde{A} und μ+A~𝜇~𝐴\mu+\tilde{A} surjektiv auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X) sind. Setze Y:=j2,1(C2(X))assign𝑌subscript𝑗2.1subscript𝐶2𝑋Y:=j_{2,1}(C_{2}(X)). Somit sind λC~|Y\lambda-\tilde{C}\rvert_{Y} und μ+C~|Y\mu+\tilde{C}\rvert_{Y} nach (3.5.7) surjektiv auf Y𝑌Y, also auch λB~|Y\lambda-\tilde{B}\rvert_{Y} und μ+B~|Y\mu+\tilde{B}\rvert_{Y}. Mit Proposition 3.56 erhält man B~|Y𝒜l,sC0(Y)\tilde{B}\rvert_{Y}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(Y), also i(0AA0)𝒜l,sC0(C2(X))imatrix0superscript𝐴𝐴0superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&A^{*}\\ A&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Es folgt: A𝒜lC0(X)superscript𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A^{*}\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) und (A)=Asuperscriptsuperscript𝐴𝐴{(A^{*})}^{*}=A. ∎

3.6 Unbeschränkte Multiplikatoren auf einen Hilbertraum überführen

In diesem Abschnitt beweisen wir, wie man für einen beliebigen Operatorraum X𝑋X Elemente aus lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) (bzw. 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)) und die von ihnen erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen) auf einen Hilbertraum H𝐻H überführen kann. Dies ermöglicht es, eine Charakterisierung der Elemente von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X), 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) und 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) zu zeigen.

Das folgende Beispiel dient der Motivation und legt dar, wie man eine bestimmte Art von C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen, sogenannte Multiplikationshalbgruppen, von dem Operatorraum C0(Ω)subscript𝐶0ΩC_{0}(\Omega) auf den Hilbertraum 2(Ω)superscript2Ω\ell^{2}(\Omega) überführen kann:

Beispiel 3.61.

Sei ΩΩ\Omega ein lokalkompakter Hausdorffraum und fC(Ω)𝑓𝐶Ωf\in C(\Omega) mit supωΩRef(ω)<subscriptsupremum𝜔ΩRe𝑓𝜔\sup_{\omega\in\Omega}\operatorname{Re}f(\omega)<\infty. Setze X:=C0(Ω)assign𝑋subscript𝐶0ΩX:=C_{0}(\Omega), H:=2(Ω)assign𝐻superscript2ΩH:=\ell^{2}(\Omega), Tt:XX,getfg:subscript𝑇𝑡formulae-sequence𝑋𝑋𝑋𝑋T_{t}:X\to X,g\mapsto\mathrm{e}^{tf}\cdot g und St:HH,hetfh:subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝐻𝐻𝐻𝐻S_{t}:H\to H,h\mapsto\mathrm{e}^{tf}\cdot h für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Dann gilt:

  1. (i)

    (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}) ist eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X (bzw. H𝐻H), die sogenannte Multiplikationshalbgruppe, mit Erzeuger

    Mf:D(Mf)XX,gfg\displaystyle M_{f}:D(M_{f})\subseteq X\to X,g\mapsto fg
    (bzw.\displaystyle(\text{bzw. } M~f:D(M~f)HH,hfh).\displaystyle\tilde{M}_{f}:D(\tilde{M}_{f})\subseteq H\to H,h\mapsto fh).
  2. (ii)

    σ:XL(H),g(hgh):𝜎formulae-sequence𝑋𝐿𝐻𝑋𝐿𝐻\sigma:X\to L(H),g\mapsto(h\mapsto gh), ist eine nicht-ausgeartete \,\!{}^{*}" Darstellung von X𝑋X mit der Eigenschaft, dass [σ(D(Mf))H]delimited-[]𝜎𝐷subscript𝑀𝑓𝐻[\sigma(D(M_{f}))H] dicht in H𝐻H liegt.

  3. (iii)

    σ(Mf(g))=M~f(σ(g))𝜎subscript𝑀𝑓𝑔subscript~𝑀𝑓𝜎𝑔\sigma(M_{f}(g))=\tilde{M}_{f}\circ(\sigma(g)) für alle gD(Mf)𝑔𝐷subscript𝑀𝑓g\in D(M_{f}).

Beweis.

(i) folgt mit [EN00], Lemma II.2.9.

(ii) und (iii) rechnet man leicht nach. ∎

Im folgenden Lemma halten wir eine speziell an 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) angepasste Einbettung fest, die in den darauffolgenden Sätzen verwendet wird:

Lemma 3.62.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann findet man einen Hilbertraum K𝐾K, eine unitale, injektive \,\!{}^{*}" Darstellung π:I(𝒮(X))L(K):𝜋𝐼𝒮𝑋𝐿𝐾\pi:I(\mathcal{S}(X))\to L(K) und abgeschlossene Unterräume K1subscript𝐾1K_{1}, K2subscript𝐾2K_{2} von K𝐾K derart, dass gilt:

  1. (i)

    [π(𝒯(X))K1]delimited-[]𝜋𝒯𝑋subscript𝐾1[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}] liegt dicht in K2subscript𝐾2K_{2},

  2. (ii)

    [π(𝒯(X))K1]={0}delimited-[]𝜋𝒯𝑋superscriptsubscript𝐾1perpendicular-to0[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}^{\perp}]=\{0\} und

  3. (iii)

    [π(j(X))K]K2delimited-[]𝜋𝑗𝑋𝐾subscript𝐾2[\pi(j(X))K]\subseteq K_{2}.

Eine solches Quadrupel (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) wird 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X)-Einbettung von X𝑋X genannt.

Beweis.

Man findet einen Hilbertraum K𝐾K und eine unitale, injektive \,\!{}^{*}" Darstellung π:I(𝒮(X))L(K):𝜋𝐼𝒮𝑋𝐿𝐾\pi:I(\mathcal{S}(X))\to L(K). Nach Proposition 2.45 (nicht-ausgeartete Einbettung eines TRO) findet man abgeschlossene Unterräume K1subscript𝐾1K_{1}, K2subscript𝐾2K_{2} von K𝐾K so, dass [π(𝒯(X))K1]delimited-[]𝜋𝒯𝑋subscript𝐾1[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}] dicht in K2subscript𝐾2K_{2} liegt und [π(𝒯(X))K1]={0}delimited-[]𝜋𝒯𝑋superscriptsubscript𝐾1perpendicular-to0[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}^{\perp}]=\{0\} gilt. Wegen [π(𝒯(X))K1]={0}delimited-[]𝜋𝒯𝑋superscriptsubscript𝐾1perpendicular-to0[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}^{\perp}]=\{0\} gilt: [π(𝒯(X))K]=[π(𝒯(X))K1]K2delimited-[]𝜋𝒯𝑋𝐾delimited-[]𝜋𝒯𝑋subscript𝐾1subscript𝐾2[\pi(\mathcal{T}(X))K]=[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}]\subseteq K_{2}. ∎

Satz 3.63.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) eine 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X)-Einbettung von X𝑋X. Sei AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) derart, dass für die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gilt:

δ>0:supt[0,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty. (3.6.1)

Sei BlC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit der Eigenschaft: j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}. Setze bt:=π(Θ1(Tt))|K2b_{t}:=\pi(\Theta^{-1}(T_{t}))\rvert_{K_{2}} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Dann ist (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf K2subscript𝐾2K_{2}. Sei C𝐶C der Erzeuger von (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Es gilt:

  1. (i)

    [π(D(B))K1]D(C)delimited-[]𝜋𝐷𝐵subscript𝐾1𝐷𝐶[\pi(D(B))K_{1}]\subseteq D(C),

  2. (ii)

    π(B(z))(ξ)=C(π(z)(ξ))𝜋𝐵𝑧𝜉𝐶𝜋𝑧𝜉\pi(B(z))(\xi)=C(\pi(z)(\xi)) für alle zD(B)𝑧𝐷𝐵z\in D(B) und ξK1𝜉subscript𝐾1\xi\in K_{1},

  3. (iii)

    limt0bty=ysubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝑦𝑦\lim_{t\downarrow 0}b_{t}\circ y=y für alle yπ(j(X))𝑦𝜋𝑗𝑋y\in\pi(j(X)),

  4. (iv)

    btπ(j(x))π(j(X))subscript𝑏𝑡𝜋𝑗𝑥𝜋𝑗𝑋b_{t}\circ\pi(j(x))\in\pi(j(X)) für alle t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0} und xX𝑥𝑋x\in X.

Beweis.

Setze at:=Θ1(Tt)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t}) und ct:=π(at)assignsubscript𝑐𝑡𝜋subscript𝑎𝑡c_{t}:=\pi(a_{t}) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Da [π(𝒯(X))K1]delimited-[]𝜋𝒯𝑋subscript𝐾1[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}] dicht in K2subscript𝐾2K_{2} ist und ct[π(𝒯(X))K1]K2subscript𝑐𝑡delimited-[]𝜋𝒯𝑋subscript𝐾1subscript𝐾2c_{t}\cdot[\pi(\mathcal{T}(X))K_{1}]\subseteq K_{2} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gilt, ist ct(K2)K2subscript𝑐𝑡subscript𝐾2subscript𝐾2c_{t}(K_{2})\subseteq K_{2}, also auch bt(K2)K2subscript𝑏𝑡subscript𝐾2subscript𝐾2b_{t}(K_{2})\subseteq K_{2}. Mit Lemma 3.6 folgt, dass (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Operatorhalbgruppe auf K2subscript𝐾2K_{2} ist. Mit [π(𝒯(X))K]K2delimited-[]𝜋𝒯𝑋𝐾subscript𝐾2[\pi(\mathcal{T}(X))K]\subseteq K_{2} erhält man:

ctπ(z)=btπ(z)für alle t0 und z𝒯(X).formulae-sequencesubscript𝑐𝑡𝜋𝑧subscript𝑏𝑡𝜋𝑧subscript𝑐𝑡𝜋𝑧subscript𝑏𝑡𝜋𝑧c_{t}\pi(z)=b_{t}\pi(z)\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}\text{ und }z\in\mathcal{T}(X). (3.6.2)

Definiere St:𝒯(X)𝒯(X),zatz:subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋𝒯𝑋S_{t}:\mathcal{T}(X)\to\mathcal{T}(X),z\mapsto a_{t}\cdot z für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Da (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} nach Proposition 3.44 eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X) ist, ergibt sich mit (3.6.2) für alle z𝒯(X)𝑧𝒯𝑋z\in\mathcal{T}(X) und ξK1𝜉subscript𝐾1\xi\in K_{1}:

bt(π(z)(ξ))π(z)(ξ)delimited-∥∥subscript𝑏𝑡𝜋𝑧𝜉𝜋𝑧𝜉\displaystyle\lVert b_{t}(\pi(z)(\xi))-\pi(z)(\xi)\rVert =(ctπ(z)π(z))(ξ)absentdelimited-∥∥subscript𝑐𝑡𝜋𝑧𝜋𝑧𝜉\displaystyle\overset{}{=}\lVert(c_{t}\pi(z)-\pi(z))(\xi)\rVert
=π(atzz)(ξ)atzzξabsentdelimited-∥∥𝜋subscript𝑎𝑡𝑧𝑧𝜉delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑧𝑧delimited-∥∥𝜉\displaystyle=\lVert\pi(a_{t}\cdot z-z)(\xi)\rVert\leq\lVert a_{t}\cdot z-z\rVert\,\lVert\xi\rVert (3.6.3)
=Stzzξ0für t0.formulae-sequenceabsentdelimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝑧𝑧delimited-∥∥𝜉0absentdelimited-∥∥subscript𝑆𝑡𝑧𝑧delimited-∥∥𝜉0\displaystyle=\lVert S_{t}z-z\rVert\,\lVert\xi\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\downarrow 0.

Des weiteren hat man für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}: btct=atdelimited-∥∥subscript𝑏𝑡delimited-∥∥subscript𝑐𝑡delimited-∥∥subscript𝑎𝑡\lVert b_{t}\rVert\leq\lVert c_{t}\rVert=\lVert a_{t}\rVert. Mit (3.6.1) und Proposition B.3 (Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen) erhält man, dass (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf K2subscript𝐾2K_{2} ist.

(i) und (ii): Es gilt mit (3.6.3) für alle zD(B)𝑧𝐷𝐵z\in D(B) und ξK1𝜉subscript𝐾1\xi\in K_{1}:

π(B(z))(ξ)𝜋𝐵𝑧𝜉\displaystyle\pi(B(z))(\xi) =π(limt0atzzt)(ξ)absent𝜋subscript𝑡0subscript𝑎𝑡𝑧𝑧𝑡𝜉\displaystyle=\pi\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{a_{t}\cdot z-z}{t}\right)(\xi)
=limt0bt(π(z)(ξ))π(z)(ξ)t=C(π(z)(ξ)).absentsubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜋𝑧𝜉𝜋𝑧𝜉𝑡𝐶𝜋𝑧𝜉\displaystyle\overset{}{=}\lim_{t\downarrow 0}\frac{b_{t}(\pi(z)(\xi))-\pi(z)(\xi)}{t}=C(\pi(z)(\xi)).

Insbesondere folgt: [π(D(B))K1]D(C)delimited-[]𝜋𝐷𝐵subscript𝐾1𝐷𝐶[\pi(D(B))K_{1}]\subseteq D(C).

(iii): Da (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} stark stetig ist, gilt für alle xX𝑥𝑋x\in X:

btπ(j(x))π(j(x))=atj(x)j(x)=j(Ttx)j(x)0delimited-∥∥subscript𝑏𝑡𝜋𝑗𝑥𝜋𝑗𝑥delimited-∥∥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝑗𝑥delimited-∥∥𝑗subscript𝑇𝑡𝑥𝑗𝑥0\lVert b_{t}\pi(j(x))-\pi(j(x))\rVert=\lVert a_{t}\cdot j(x)-j(x)\rVert=\lVert j(T_{t}x)-j(x)\rVert\to 0

für t0𝑡0t\to 0.

(iv): Mit (3.6.2) ergibt sich für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und xX𝑥𝑋x\in X:

btπ(j(x))=ctπ(j(x))=π(atj(x))π(j(X)).subscript𝑏𝑡𝜋𝑗𝑥absentsubscript𝑐𝑡𝜋𝑗𝑥𝜋subscript𝑎𝑡𝑗𝑥𝜋𝑗𝑋b_{t}\pi(j(x))\overset{}{=}c_{t}\pi(j(x))=\pi(a_{t}\cdot j(x))\in\pi(j(X)).\qed

Ein Analogon von Satz 3.63 für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) lautet:

Satz 3.64.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) eine 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X)-Einbettung von X𝑋X. Sei A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) und (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe. Dann findet man ein eindeutig bestimmtes B𝒜l,sC0(𝒯(X))𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit der Eigenschaft: j(D(A))D(B)𝑗𝐷𝐴𝐷𝐵j(D(A))\subseteq D(B) und jA=Bj|D(A)j\circ A=B\circ j\rvert_{D(A)}. Setze bt:=π(Θ1(Tt))|K2b_{t}:=\pi(\Theta^{-1}(T_{t}))\rvert_{K_{2}} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

Dann ist (bt)tsubscriptsubscript𝑏𝑡𝑡(b_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe von unitären Elementen aus L(K2)𝐿subscript𝐾2L(K_{2}). Sei C𝐶C der Erzeuger von (bt)tsubscriptsubscript𝑏𝑡𝑡(b_{t})_{t\in\mathbb{R}}. Es gilt:

  1. (i)

    [π(D(B))K1]D(C)delimited-[]𝜋𝐷𝐵subscript𝐾1𝐷𝐶[\pi(D(B))K_{1}]\subseteq D(C),

  2. (ii)

    π(B(z))(ξ)=C(π(z)(ξ))𝜋𝐵𝑧𝜉𝐶𝜋𝑧𝜉\pi(B(z))(\xi)=C(\pi(z)(\xi)) für alle zD(B)𝑧𝐷𝐵z\in D(B) und ξK1𝜉subscript𝐾1\xi\in K_{1},

  3. (iii)

    limt0bty=ysubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}b_{t}\circ y=y für alle yπ(j(X))𝑦𝜋𝑗𝑋y\in\pi(j(X)),

  4. (iv)

    btπ(j(x)),btπ(j(x))π(j(X))subscript𝑏𝑡𝜋𝑗𝑥subscript𝑏𝑡𝜋𝑗𝑥𝜋𝑗𝑋b_{t}\circ\pi(j(x)),b_{t}^{*}\circ\pi(j(x))\in\pi(j(X)) für alle xX𝑥𝑋x\in X und t𝑡t\in\mathbb{R}.

Beweis.

Setze at:=Θ1(Tt)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t}) und ct:=π(at)assignsubscript𝑐𝑡𝜋subscript𝑎𝑡c_{t}:=\pi(a_{t}) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Analog zum Beweis von Satz 3.63 folgt mit Satz B.22 (Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen), dass (bt)tsubscriptsubscript𝑏𝑡𝑡(b_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf K2subscript𝐾2K_{2} ist. Nach Lemma 3.7 ist (at)tsubscriptsubscript𝑎𝑡𝑡(a_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine Gruppe von unitären Elementen aus M(X)superscriptsubscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X). Für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}, z𝒯(X)𝑧𝒯𝑋z\in\mathcal{T}(X) und ξK1𝜉subscript𝐾1\xi\in K_{1} gilt

btbt(π(z)(ξ))=ctct(π(z)(ξ))=π(atatz)(ξ)=π(z)(ξ)=btbt(π(z)(ξ)),superscriptsubscript𝑏𝑡subscript𝑏𝑡𝜋𝑧𝜉absentsuperscriptsubscript𝑐𝑡subscript𝑐𝑡𝜋𝑧𝜉𝜋superscriptsubscript𝑎𝑡subscript𝑎𝑡𝑧𝜉𝜋𝑧𝜉subscript𝑏𝑡superscriptsubscript𝑏𝑡𝜋𝑧𝜉\displaystyle b_{t}^{*}b_{t}(\pi(z)(\xi))\overset{}{=}c_{t}^{*}c_{t}(\pi(z)(\xi))=\pi(a_{t}^{*}\cdot a_{t}\cdot z)(\xi)=\pi(z)(\xi)=b_{t}b_{t}^{*}(\pi(z)(\xi)),

somit folgt: btsubscript𝑏𝑡b_{t} ist unitär. Die restlichen Aussagen erhält man mit Satz 3.63. ∎

Mit Hilfe von Satz 3.63 kann man die Elemente von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) charakterisieren:

Satz 3.65 (Charakterisierungssatz für lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X)).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) eine 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X)-Einbettung von X𝑋X. Setze σ:=πj:XL(K):assign𝜎𝜋𝑗𝑋𝐿𝐾\sigma:=\pi\circ j:X\to L(K). Sei A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X), und für die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} gilt:

    δ>0:supt[0,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty. (3.6.4)
  2. (b)

    Man findet eine C0subscript𝐶0C_{0}"=Halbgruppe (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf K2subscript𝐾2K_{2} derart, dass gilt:

    1. (i)

      σ(Ax)=limt0btσ(x)σ(x)t𝜎𝐴𝑥subscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡\sigma(Ax)=\lim_{t\downarrow 0}\frac{b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t} für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A),

    2. (ii)

      limt0bty=ysubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝑦𝑦\lim_{t\downarrow 0}b_{t}\circ y=y für alle yσ(X)𝑦𝜎𝑋y\in\sigma(X),

    3. (iii)

      btyσ(X)subscript𝑏𝑡𝑦𝜎𝑋b_{t}\circ y\in\sigma(X) für alle yσ(X)𝑦𝜎𝑋y\in\sigma(X) und t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0},

    4. (iv)

      A𝐴A ist dicht definiert mit ρ(A)𝜌𝐴\rho(A)\neq\emptyset.

Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} setze at:=Θ1(Tt)assignsubscript𝑎𝑡superscriptΘ1subscript𝑇𝑡a_{t}:=\Theta^{-1}(T_{t}), also j(Ttx)=atj(x)𝑗subscript𝑇𝑡𝑥subscript𝑎𝑡𝑗𝑥j(T_{t}x)=a_{t}\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X, und bt:=π(at)|K2b_{t}:=\pi(a_{t})\rvert_{K_{2}}. Nach Satz 3.63 ist (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf K2subscript𝐾2K_{2}.

(ii) und (iii) folgen mit Satz 3.63.

(iv) folgt mit dem Satz von Hille-Yosida, allgemeiner Fall (Satz B.14).

(i): Man hat für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A):

σ(Ax)𝜎𝐴𝑥\displaystyle\sigma(Ax) =σ(limt0Ttxxt)=limt0π(at)σ(x)σ(x)t=limt0btσ(x)σ(x)t.absent𝜎subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡subscript𝑡0𝜋subscript𝑎𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡subscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡\displaystyle=\sigma\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\right)=\lim_{t\downarrow 0}\frac{\pi(a_{t})\sigma(x)-\sigma(x)}{t}=\lim_{t\downarrow 0}\frac{b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t}.

„(b)\Rightarrow(a)“: Es gelte (b). Definiere ct:KK,ξbt(pK2(ξ)):subscript𝑐𝑡formulae-sequence𝐾𝐾𝐾𝐾c_{t}:K\to K,\xi\mapsto b_{t}(p_{K_{2}}(\xi)), wobei mit pK2subscript𝑝subscript𝐾2p_{K_{2}} die Projektion von K𝐾K auf K2subscript𝐾2K_{2} bezeichnet werde. Man erhält:

ctσ(x)=btσ(x)für alle xX.formulae-sequencesubscript𝑐𝑡𝜎𝑥subscript𝑏𝑡𝜎𝑥subscript𝑐𝑡𝜎𝑥subscript𝑏𝑡𝜎𝑥c_{t}\sigma(x)=b_{t}\sigma(x)\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X. (3.6.5)

Setze Y:=σ(X)assign𝑌𝜎𝑋Y:=\sigma(X). Sei

St:=Lct:YY,yctyundTt:=σ1Stσ:XX:assignsubscript𝑆𝑡subscript𝐿subscript𝑐𝑡formulae-sequence𝑌𝑌𝑌𝑌:𝑋𝑋S_{t}:=L_{c_{t}}:Y\to Y,y\mapsto c_{t}y\quad\text{und}\quad T_{t}:=\sigma^{-1}\circ S_{t}\circ\sigma:X\to X

für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Nach (iii) gilt Stl(Y)subscript𝑆𝑡subscript𝑙𝑌S_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(Y)} und Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, und es ergibt sich:

Ttl(X)=Stl(Y)ct=bt.subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋subscriptdelimited-∥∥subscript𝑆𝑡subscript𝑙𝑌delimited-∥∥subscript𝑐𝑡delimited-∥∥subscript𝑏𝑡\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert S_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(Y)}}\leq\lVert c_{t}\rVert=\lVert b_{t}\rVert. (3.6.6)

Da (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ist, findet man nach der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} mit der Eigenschaft: supt[0,δ]bt<subscriptsupremum𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑏𝑡\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert b_{t}\rVert<\infty. Mit (3.6.6) erhält man:

supt[0,δ]Ttl(X)supt[0,δ]bt<.subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋absentsubscriptsupremum𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑏𝑡\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}\overset{}{\leq}\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert b_{t}\rVert<\infty.

Weiter gilt nach (3.6.5) und (ii):

Ttxxdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑥𝑥\displaystyle\lVert T_{t}x-x\rVert =ctσ(x)σ(x)absentdelimited-∥∥subscript𝑐𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥\displaystyle=\lVert c_{t}\sigma(x)-\sigma(x)\rVert
=btσ(x)σ(x)0für t0.formulae-sequenceabsentdelimited-∥∥subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥0absentdelimited-∥∥subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥0\displaystyle\overset{}{=}\lVert b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)\rVert\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\to 0.

Also ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X. Sei A~~𝐴\tilde{A} der Erzeuger dieser Halbgruppe. Mit (3.6.5) folgt für alle xD(A~)𝑥𝐷~𝐴x\in D(\tilde{A}):

σ(A~x)=σ(limt0Ttxxt)=limt0ctσ(x)σ(x)t=limt0btσ(x)σ(x)t.𝜎~𝐴𝑥𝜎subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡subscript𝑡0subscript𝑐𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡absentsubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡\sigma(\tilde{A}x)=\sigma\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\right)=\lim_{t\downarrow 0}\frac{c_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t}\overset{}{=}\lim_{t\downarrow 0}\frac{b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t}.

Da A~~𝐴\tilde{A} der Erzeuger von (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist und (i) gilt, erhält man AA~𝐴~𝐴A\subseteq\tilde{A}. Wegen (iv) ergibt sich mit Lemma B.15: A=A~𝐴~𝐴A=\tilde{A}. ∎

Eine entsprechende Version von Satz 3.65 für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) ist der folgende

Satz 3.66 (Charakterisierungssatz für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X)).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) eine 𝒯(X)𝒯𝑋\mathcal{T}(X)-Einbettung von X𝑋X. Setze σ:=πj:XL(K):assign𝜎𝜋𝑗𝑋𝐿𝐾\sigma:=\pi\circ j:X\to L(K). Sei A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X), d. h. A𝐴A ist Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf X𝑋X mit Tt𝒜l(X)subscript𝑇𝑡subscript𝒜𝑙𝑋T_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) unitär für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}.

  2. (b)

    Man findet eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} von unitären Elementen aus L(K2)𝐿subscript𝐾2L(K_{2}) derart, dass gilt:

    1. (i)

      σ(Ax)=limt0btσ(x)σ(x)t𝜎𝐴𝑥subscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡\sigma(Ax)=\lim_{t\to 0}\frac{b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t} für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A),

    2. (ii)

      limt0bty=ysubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}b_{t}\circ y=y für alle yσ(X)𝑦𝜎𝑋y\in\sigma(X),

    3. (iii)

      bty,btyσ(X)subscript𝑏𝑡𝑦subscript𝑏𝑡𝑦𝜎𝑋b_{t}\circ y,b_{t}^{*}\circ y\in\sigma(X) für alle yσ(X)𝑦𝜎𝑋y\in\sigma(X) und t𝑡t\in\mathbb{R},

    4. (iv)

      A𝐴A ist dicht definiert mit ρ(A)𝜌𝐴\rho(A)\neq\emptyset.

Beweis.

„(a)\Rightarrow(b)“: Es gelte (a). Mit Proposition 3.46 folgt:

δ>0:supt[0,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty.

Analog zum Beweis von Satz 3.65 folgen (i) bis (iv), wobei (bt)tsubscriptsubscript𝑏𝑡𝑡(b_{t})_{t\in\mathbb{R}} nach Satz 3.64 eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe von unitären Elementen ist.

„(b)\Rightarrow(a)“: Es gelte (b). Man erhält analog zum Beweis von Satz 3.65, dass A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} ist. Mit (iii) folgt: Tt𝒜l(X)subscript𝑇𝑡subscript𝒜𝑙𝑋T_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}} und xX𝑥𝑋x\in X gilt

σ(TtTtx)=btbtσ(x)=σ(x)=σ(TtTtx),𝜎superscriptsubscript𝑇𝑡subscript𝑇𝑡𝑥superscriptsubscript𝑏𝑡subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝜎subscript𝑇𝑡superscriptsubscript𝑇𝑡𝑥\sigma(T_{t}^{*}T_{t}x)=b_{t}^{*}b_{t}\sigma(x)=\sigma(x)=\sigma(T_{t}T_{t}^{*}x),

also ist Ttsubscript𝑇𝑡T_{t} unitär. ∎

Mit dem obigen Satz erhält man:

Satz 3.67 (Charakterisierungssatz für 𝒜lC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X)).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und (π,K,K1,K2)𝜋𝐾subscript𝐾1subscript𝐾1(\pi,K,K_{1},K_{2}) eine 𝒯(C2(X))𝒯subscript𝐶2𝑋\mathcal{T}(C_{2}(X))-Einbettung von C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X). Sei A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (b)

    Man findet eine Abbildung B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X und eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (bt)t0subscriptsubscript𝑏𝑡𝑡subscriptabsent0(b_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} von unitären Elementen aus K2subscript𝐾2K_{2} derart, dass gilt:

    1. (i)

      σ(A~x)=limt0btσ(x)σ(x)t𝜎~𝐴𝑥subscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝜎𝑥𝜎𝑥𝑡\sigma(\tilde{A}x)=\lim_{t\to 0}\frac{b_{t}\sigma(x)-\sigma(x)}{t} für alle xD(A~)𝑥𝐷~𝐴x\in D(\tilde{A}), wobei A~:=i(0AB0)assign~𝐴i0𝐴𝐵0\tilde{A}:=\mathrm{i}\left(\begin{smallmatrix}0&A\\ B&0\end{smallmatrix}\right) ist,

    2. (ii)

      limt0bty=ysubscript𝑡0subscript𝑏𝑡𝑦𝑦\lim_{t\to 0}b_{t}\circ y=y für alle yσ(C2(X))𝑦𝜎subscript𝐶2𝑋y\in\sigma(C_{2}(X)),

    3. (iii)

      bty,btyσ(C2(X))subscript𝑏𝑡𝑦subscript𝑏𝑡𝑦𝜎subscript𝐶2𝑋b_{t}\circ y,b_{t}^{*}\circ y\in\sigma(C_{2}(X)) für alle yσ(C2(X))𝑦𝜎subscript𝐶2𝑋y\in\sigma(C_{2}(X)) und t𝑡t\in\mathbb{R},

    4. (iv)

      A~~𝐴\tilde{A} ist dicht definiert mit ρ(A~)𝜌~𝐴\rho(\tilde{A})\neq\emptyset.

3.7 Die strikte X𝑋X-Topologie auf L(H)𝐿𝐻L(H)

Im vorherigen Abschnitt wurde gezeigt, wie man eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe von einem Operatorraum auf einen Hilbertraum überführen kann. In diesem Abschnitt wird eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} von einem Hilbertraum H𝐻H auf einen Operatorraum XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) übertragen. Dafür genügt es nicht, von (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die starke Stetigkeit auf H𝐻H zu verlangen, man benötigt

limt0Stx=xfür alle xX,formulae-sequencesubscript𝑡0subscript𝑆𝑡𝑥𝑥subscript𝑡0subscript𝑆𝑡𝑥𝑥\lim_{t\downarrow 0}S_{t}\circ x=x\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X,

wie man in Satz 3.63.(iii) sieht. Um dies abstrakter zu fassen, wird die sogenannte strikte X𝑋X-Topologie eingeführt. Des weiteren untersuchen wir, welche Eigenschaften diese Topologie besitzt, insbesondere Zusammenhänge zur Normtopologie und zur starken Topologie.

Definition 3.68.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Für alle xX𝑥𝑋x\in X definiere die Halbnorm

px:L(H),TTx.:subscript𝑝𝑥formulae-sequence𝐿𝐻𝐿𝐻p_{x}:L(H)\to\mathbb{R},T\mapsto\lVert T\circ x\rVert.

Die von (px)xXsubscriptsubscript𝑝𝑥𝑥𝑋(p_{x})_{x\in X} erzeugte lokalkonvexe Topologie auf L(H)𝐿𝐻L(H) wird strikte X𝑋X-Topologie genannt.

In den folgenden beiden Propositionen werden Eigenschaften der strikten X𝑋X-Topologie beleuchtet.

Proposition 3.69.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum.

  1. (i)

    Die strikte X𝑋X-Topologie auf L(H)𝐿𝐻L(H) ist gröber als die Normtopologie.

  2. (ii)

    Ist X𝑋X unital, so gilt in (i) Gleichheit.

  3. (iii)

    Die strikte X𝑋X-Topologie ist genau dann hausdorffsch, wenn gilt:

    TL(H){0}xX:Tx0.:for-all𝑇𝐿𝐻0𝑥𝑋delimited-∥∥𝑇𝑥0\forall T\in L(H)\setminus\{0\}\,\,\exists x\in X:\lVert T\circ x\rVert\neq 0.
  4. (iv)

    Ist [XH]delimited-[]𝑋𝐻[XH] dicht in H𝐻H, so ist die strikte X𝑋X-Topologie hausdorffsch.

Beweis.

(i): Sei (ξλ)λsubscriptsubscript𝜉𝜆𝜆(\xi_{\lambda})_{\lambda} ein Netz in L(H)𝐿𝐻L(H), welches gegen ein ξ0L(H)subscript𝜉0𝐿𝐻\xi_{0}\in L(H) konvergiert. Dann gilt für alle xX𝑥𝑋x\in X:

ξλxξ0xξλξ0x𝜆0.delimited-∥∥subscript𝜉𝜆𝑥subscript𝜉0𝑥delimited-∥∥subscript𝜉𝜆subscript𝜉0delimited-∥∥𝑥𝜆0\lVert\xi_{\lambda}\circ x-\xi_{0}\circ x\rVert\leq\lVert\xi_{\lambda}-\xi_{0}\rVert\,\lVert x\rVert\overset{\lambda}{\longrightarrow}0.

(ii) folgt unmittelbar.

(iii) erhält man mit [Wer07], Lemma VIII.1.4.

(iv): Sei [XH]delimited-[]𝑋𝐻[XH] dicht in H𝐻H und TL(H){0}𝑇𝐿𝐻0T\in L(H)\setminus\{0\}. Dann findet man ein ξ0Hsubscript𝜉0𝐻\xi_{0}\in H mit Tξ00𝑇subscript𝜉00T\xi_{0}\neq 0. Setze ε:=Tξ0assign𝜀delimited-∥∥𝑇subscript𝜉0\varepsilon:=\left\lVert T\xi_{0}\right\rVert. Da T𝑇T stetig ist, gibt es ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass gilt:

ηH:ηξ0<δTηTξ0<ε2.:for-all𝜂𝐻delimited-∥∥𝜂subscript𝜉0𝛿delimited-∥∥𝑇𝜂𝑇subscript𝜉0𝜀2\forall\eta\in H:\left\lVert\eta-\xi_{0}\right\rVert<\delta\Rightarrow\left\lVert T\eta-T\xi_{0}\right\rVert<\frac{\varepsilon}{2}.

Sei ηBH(ξ0,δ)=:M\eta\in B_{H}(\xi_{0},\delta)=:M. Es folgt

ε2>TηTξ0|Tηε|,𝜀2delimited-∥∥𝑇𝜂𝑇subscript𝜉0delimited-∥∥𝑇𝜂𝜀\frac{\varepsilon}{2}>\left\lVert T\eta-T\xi_{0}\right\rVert\geq\left\lvert\lVert T\eta\rVert-\varepsilon\right\rvert,

also Tη0delimited-∥∥𝑇𝜂0\lVert T\eta\rVert\neq 0.

Da [XH]delimited-[]𝑋𝐻[XH] dicht in H𝐻H liegt, ist M[XH]𝑀delimited-[]𝑋𝐻M\cap[XH]\neq\emptyset. Somit findet man n𝑛n\in\mathbb{N}, xXn𝑥superscript𝑋𝑛x\in X^{n} und ξHn𝜉superscript𝐻𝑛\xi\in H^{n} mit i=1nxi(ξi)M[XH]superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜉𝑖𝑀delimited-[]𝑋𝐻\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\xi_{i})\in M\cap[XH]. Es gilt: 0T(i=1nxi(ξi))=i=1nT(xi(ξi))0𝑇superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜉𝑖superscriptsubscript𝑖1𝑛𝑇subscript𝑥𝑖subscript𝜉𝑖0\neq T\left(\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\xi_{i})\right)=\sum_{i=1}^{n}T\left(x_{i}(\xi_{i})\right). Daher gibt es ein j n    𝑗 n    j\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=2.58334pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} mit T(xj(ξj))0𝑇subscript𝑥𝑗subscript𝜉𝑗0T(x_{j}(\xi_{j}))\neq 0. Mit (iii) folgt die Behauptung. ∎

Proposition 3.70.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum.

  1. (i)

    Ist [XH]=Hdelimited-[]𝑋𝐻𝐻[XH]=H, so ist die strikte X𝑋X-Topologie auf L(H)𝐿𝐻L(H) feiner als die starke Topologie.

  2. (ii)

    Sei [XH]delimited-[]𝑋𝐻[XH] dicht in H𝐻H. Sei (Tλ)λΛsubscriptsubscript𝑇𝜆𝜆Λ(T_{\lambda})_{\lambda\in\Lambda} ein beschränktes Netz in L(H)𝐿𝐻L(H) und T0L(H)subscript𝑇0𝐿𝐻T_{0}\in L(H). Falls TλT0subscript𝑇𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\to T_{0} in der strikten X𝑋X-Topologie, dann folgt: TλT0subscript𝑇𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\to T_{0} stark.

Beweis.

(i): Es gelte [XH]=Hdelimited-[]𝑋𝐻𝐻[XH]=H. Sei (Tλ)λsubscriptsubscript𝑇𝜆𝜆(T_{\lambda})_{\lambda} ein Netz in L(H)𝐿𝐻L(H), welches in der strikten X𝑋X-Topologie gegen ein T0L(H)subscript𝑇0𝐿𝐻T_{0}\in L(H) konvergiert. Sei ξH𝜉𝐻\xi\in H. Dann findet man n𝑛n\in\mathbb{N}, xXn𝑥superscript𝑋𝑛x\in X^{n} und ηHn𝜂superscript𝐻𝑛\eta\in H^{n} mit ξ=i=1nxi(ηi)𝜉superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖\xi=\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\eta_{i}). Somit folgt:

Tλ(ξ)T0(ξ)delimited-∥∥subscript𝑇𝜆𝜉subscript𝑇0𝜉\displaystyle\lVert T_{\lambda}(\xi)-T_{0}(\xi)\rVert i=1nTλxiT0xiηi𝜆0.absentsuperscriptsubscript𝑖1𝑛delimited-∥∥subscript𝑇𝜆subscript𝑥𝑖subscript𝑇0subscript𝑥𝑖delimited-∥∥subscript𝜂𝑖𝜆0\displaystyle\leq\sum_{i=1}^{n}\lVert T_{\lambda}\circ x_{i}-T_{0}\circ x_{i}\rVert\,\lVert\eta_{i}\rVert\overset{\lambda}{\longrightarrow}0.

(ii): Es gelte: TλT0subscript𝑇𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\to T_{0} in der strikten X𝑋X-Topologie. Sei ξH𝜉𝐻\xi\in H und ε>0𝜀subscriptabsent0\varepsilon\in\mathbb{R}_{>0}. Setze M:=supλΛTλ+1assign𝑀subscriptsupremum𝜆Λdelimited-∥∥subscript𝑇𝜆1M:=\sup_{\lambda\in\Lambda}\lVert T_{\lambda}\rVert+1. Dann gibt es n𝑛n\in\mathbb{N}, xXn𝑥superscript𝑋𝑛x\in X^{n} und ηHn𝜂superscript𝐻𝑛\eta\in H^{n} mit ξi=1nxi(ηi)<ε2(M+T0)delimited-∥∥𝜉superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖𝜀2𝑀delimited-∥∥subscript𝑇0\lVert\xi-\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\eta_{i})\rVert<\frac{\varepsilon}{2(M+\lVert T_{0}\rVert)}. Weiter findet man ein λ0Λsubscript𝜆0Λ\lambda_{0}\in\Lambda mit der Eigenschaft:

λ>λ0i n    :TλxiT0xi<ε2nηi+1.:for-all𝜆subscript𝜆0for-all𝑖 n    delimited-∥∥subscript𝑇𝜆subscript𝑥𝑖subscript𝑇0subscript𝑥𝑖𝜀2𝑛delimited-∥∥subscript𝜂𝑖1\forall\lambda>\lambda_{0}\,\,\forall i\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle n$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=2.58334pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle n$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle n$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle n$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}:\lVert T_{\lambda}\circ x_{i}-T_{0}\circ x_{i}\rVert<\frac{\varepsilon}{2n\lVert\eta_{i}\rVert+1}.

Für alle λ>λ0𝜆subscript𝜆0\lambda>\lambda_{0} gilt:

Tλ(ξ)T0(ξ)delimited-∥∥subscript𝑇𝜆𝜉subscript𝑇0𝜉\displaystyle\lVert T_{\lambda}(\xi)-T_{0}(\xi)\rVert
\displaystyle\leq (Tλ+T0)ξi=1nxi(ηi)+i=1nTλ(xi(ηi))T0(xi(ηi))delimited-∥∥subscript𝑇𝜆delimited-∥∥subscript𝑇0delimited-∥∥𝜉superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖superscriptsubscript𝑖1𝑛delimited-∥∥subscript𝑇𝜆subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖subscript𝑇0subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖\displaystyle\left(\lVert T_{\lambda}\rVert+\lVert T_{0}\rVert\right)\left\lVert\xi-\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\eta_{i})\right\rVert+\sum_{i=1}^{n}\left\lVert T_{\lambda}(x_{i}(\eta_{i}))-T_{0}(x_{i}(\eta_{i}))\right\rVert
\displaystyle\leq (M+T0)ξi=1nxi(ηi)+i=1nTλxiT0xiηi<ε.𝑀delimited-∥∥subscript𝑇0delimited-∥∥𝜉superscriptsubscript𝑖1𝑛subscript𝑥𝑖subscript𝜂𝑖superscriptsubscript𝑖1𝑛delimited-∥∥subscript𝑇𝜆subscript𝑥𝑖subscript𝑇0subscript𝑥𝑖delimited-∥∥subscript𝜂𝑖𝜀\displaystyle\left(M+\lVert T_{0}\rVert\right)\left\lVert\xi-\sum_{i=1}^{n}x_{i}(\eta_{i})\right\rVert+\sum_{i=1}^{n}\lVert T_{\lambda}\circ x_{i}-T_{0}\circ x_{i}\rVert\,\lVert\eta_{i}\rVert<\varepsilon.\qed

Mit Lemma 3.12 erhält man:

Beispiel 3.71.

Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Sei T0L(H)subscript𝑇0𝐿𝐻T_{0}\in L(H) und (Tλ)λsubscriptsubscript𝑇𝜆𝜆(T_{\lambda})_{\lambda} ein gleichmäßig beschränktes Netz in L(H)𝐿𝐻L(H) mit TλT0subscript𝑇𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\to T_{0} stark. Dann gilt: TλT0subscript𝑇𝜆subscript𝑇0T_{\lambda}\to T_{0} in der strikten 𝒦(H)𝒦𝐻\mathcal{K}(H)-Topologie.

Im folgenden wird für einen beliebigen Operatorraum XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe von H𝐻H auf X𝑋X überführt:

Proposition 3.72.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Sei (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf H𝐻H mit Erzeuger C𝐶C und den Eigenschaften:

  1. (i)

    (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} konvergiert in der strikten X𝑋X-Topologie gegen idHsubscriptid𝐻\operatorname{id}_{H} für t0𝑡0t\to 0,

  2. (ii)

    StxXsubscript𝑆𝑡𝑥𝑋S_{t}\circ x\in X für alle t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0} und xX𝑥𝑋x\in X.

Definiere Tt:=LSt:XX,xStx:assignsubscript𝑇𝑡subscript𝐿subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝑋𝑋𝑋𝑋T_{t}:=L_{S_{t}}:X\to X,x\mapsto S_{t}\circ x, für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Dann ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und der Eigenschaft:

δ>0:supt[0,δ]Ttl(X)<.:𝛿subscriptabsent0subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋\exists\delta\in\mathbb{R}_{>0}:\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}<\infty.

Sei A𝐴A der zugehörige Erzeuger. Dann gilt AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X), [D(A)H]D(C)delimited-[]𝐷𝐴𝐻𝐷𝐶[D(A)H]\subseteq D(C) und

A(x)(ξ)=C(x(ξ))für alle xD(A) und ξH.formulae-sequence𝐴𝑥𝜉𝐶𝑥𝜉𝐴𝑥𝜉𝐶𝑥𝜉A(x)(\xi)=C(x(\xi))\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in D(A)\text{ und }\xi\in H.
Beweis.

Offensichtlich ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X mit Ttl(X)subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋T_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Da (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ist, findet man nach der Charakterisierung der starken Stetigkeit von Halbgruppen (Proposition B.3) ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} mit: supt[0,δ]St<subscriptsupremum𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑆𝑡\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert S_{t}\rVert<\infty. Damit folgt:

supt[0,δ]Ttl(X)supt[0,δ]St<.subscriptsupremum𝑡0𝛿subscriptdelimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscript𝑙𝑋subscriptsupremum𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑆𝑡\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}\leq\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert S_{t}\rVert<\infty.

Für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A) und ξH𝜉𝐻\xi\in H gilt

A(x)(ξ)𝐴𝑥𝜉\displaystyle A(x)(\xi) =(limt0Ttxxt)(ξ)=limt0St(x(ξ))x(ξ)t=C(x(ξ)),absentsubscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡𝜉subscript𝑡0subscript𝑆𝑡𝑥𝜉𝑥𝜉𝑡𝐶𝑥𝜉\displaystyle=\left(\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\right)(\xi)=\lim_{t\downarrow 0}\frac{S_{t}(x(\xi))-x(\xi)}{t}=C(x(\xi)),

insbesondere erhält man: [D(A)H]D(C)delimited-[]𝐷𝐴𝐻𝐷𝐶[D(A)H]\subseteq D(C). ∎

Eine Proposition 3.72 entsprechende Version für 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) lautet:

Proposition 3.73.

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Sei (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf H𝐻H mit Erzeuger C𝐶C und den Eigenschaften:

  1. (i)

    (St)tsubscriptsubscript𝑆𝑡𝑡(S_{t})_{t\in\mathbb{R}} konvergiert in der strikten X𝑋X-Topologie gegen idHsubscriptid𝐻\operatorname{id}_{H} für t0𝑡0t\to 0,

  2. (ii)

    Stx,StxXsubscript𝑆𝑡𝑥subscript𝑆𝑡𝑥𝑋S_{t}\circ x,S_{t}^{*}\circ x\in X für alle t𝑡t\in\mathbb{R} und xX𝑥𝑋x\in X.

Definiere Tt:=LSt:XX,xStx:assignsubscript𝑇𝑡subscript𝐿subscript𝑆𝑡formulae-sequence𝑋𝑋𝑋𝑋T_{t}:=L_{S_{t}}:X\to X,x\mapsto S_{t}\circ x, für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Dann ist (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf X𝑋X mit Tt𝒜l(X)subscript𝑇𝑡subscript𝒜𝑙𝑋T_{t}\in\mathscr{A}_{l}(X) für alle t𝑡{t\in\mathbb{R}}. Sei A𝐴A der zugehörige Erzeuger. Dann gilt [D(A)H]D(C)delimited-[]𝐷𝐴𝐻𝐷𝐶[D(A)H]\subseteq D(C) und

A(x)(ξ)=C(x(ξ))für alle xD(A) und ξH.formulae-sequence𝐴𝑥𝜉𝐶𝑥𝜉𝐴𝑥𝜉𝐶𝑥𝜉A(x)(\xi)=C(x(\xi))\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in D(A)\text{ und }\xi\in H.

Die obige Proposition beweist man analog zu Proposition 3.72.

3.8 Störungstheorie

In diesem Abschnitt formulieren wir einige Resultate aus der Störungstheorie auf Banachräumen für Operatorräume. So wird die Summe eines unbeschränkten und eines beschränkten Multiplikators und die Summe zweier unbeschränkter Multiplikatoren untersucht.

Bei Damaville ([Dam04], Proposition 2.1.(1), siehe auch [Dam07]) findet man das folgende Störungsresultat für Operatoren auf Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln:

Proposition 3.74.

Seien E𝐸E, F𝐹F Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Moduln über 𝔄𝔄\mathfrak{A}. Für alle A(E,F)𝐴𝐸𝐹A\in\mathcal{R}(E,F) und B𝔹(E,F)𝐵𝔹𝐸𝐹B\in\mathbb{B}(E,F) gilt: A+B(E,F)𝐴𝐵𝐸𝐹A+B\in\mathcal{R}(E,F).

Um eine Verallgemeinerung der obigen Proposition (für den Fall E=F𝐸𝐹E=F) auf Operatorräumen zu beweisen, sei zunächst an die folgende Aussage erinnert:

Satz 3.75 ([EN00], Theorem III.1.10).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A𝐴A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X. Sei BL(X)𝐵𝐿𝑋B\in L(X). Dann erzeugt C:=A+Bassign𝐶𝐴𝐵C:=A+B eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, die wie folgt definiert ist: Für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} setze

St:=n=0St,n,assignsubscript𝑆𝑡superscriptsubscript𝑛0subscript𝑆𝑡𝑛S_{t}:=\sum_{n=0}^{\infty}S_{t,n},

wobei für alle n0𝑛subscript0n\in\mathbb{N}_{0} rekursiv St,0=Ttsubscript𝑆𝑡.0subscript𝑇𝑡S_{t,0}=T_{t} und

St,n+1=0tTtsBSs,n𝑑ssubscript𝑆𝑡𝑛1superscriptsubscript0𝑡subscript𝑇𝑡𝑠𝐵subscript𝑆𝑠𝑛differential-d𝑠S_{t,n+1}=\int_{0}^{t}T_{t-s}BS_{s,n}\,ds

definiert sei.

Hiermit erhält man:

Satz 3.76.

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Ist AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) und Bl(X)𝐵subscript𝑙𝑋B\in{\mathscr{M}_{l}(X)}, so ist A+BlC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X).

  2. (ii)

    Ist A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) und B𝒜l(X)𝐵subscript𝒜𝑙𝑋B\in\mathscr{A}_{l}(X) mit B=Bsuperscript𝐵𝐵B^{*}=-B, so ist A+B𝒜l,sC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

  3. (iii)

    Ist A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) und B𝒜l(X)𝐵subscript𝒜𝑙𝑋B\in\mathscr{A}_{l}(X), so ist A+B𝒜lC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X).

Beweis.

(i): Sei AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) und Bl(X)𝐵subscript𝑙𝑋B\in{\mathscr{M}_{l}(X)}. Sei (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Setze C:=A+Bassign𝐶𝐴𝐵C:=A+B. Definiere für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und n0𝑛subscript0n\in\mathbb{N}_{0} rekursiv St,0=Ttsubscript𝑆𝑡.0subscript𝑇𝑡S_{t,0}=T_{t} und

St,n+1=0tTtsBSs,n𝑑s.subscript𝑆𝑡𝑛1superscriptsubscript0𝑡subscript𝑇𝑡𝑠𝐵subscript𝑆𝑠𝑛differential-d𝑠S_{t,n+1}=\int_{0}^{t}T_{t-s}BS_{s,n}\,ds.

Für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} setze St:=n=0St,nassignsubscript𝑆𝑡superscriptsubscript𝑛0subscript𝑆𝑡𝑛S_{t}:=\sum_{n=0}^{\infty}S_{t,n}. Nach Satz 3.75 erzeugt C𝐶C die C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Per Induktion zeigt man für alle n0𝑛subscript0n\in\mathbb{N}_{0} und t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}: St,nl(X)subscript𝑆𝑡𝑛subscript𝑙𝑋S_{t,n}\in{\mathscr{M}_{l}(X)}. Somit erhält man: Stl(X)subscript𝑆𝑡subscript𝑙𝑋S_{t}\in{\mathscr{M}_{l}(X)} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

(ii): Sei A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) und B𝒜l(X)𝐵subscript𝒜𝑙𝑋B\in\mathscr{A}_{l}(X) mit B=Bsuperscript𝐵𝐵B^{*}=-B. Man findet nach Satz 3.45 ein Aˇ𝒜l,sC0(𝒯(X))ˇ𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋\check{A}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)) mit j(D(A))D(Aˇ)𝑗𝐷𝐴𝐷ˇ𝐴j(D(A))\subseteq D(\check{A}) und jA=Aˇj|D(A)j\circ A=\check{A}\circ j\rvert_{D(A)}. Es ist b:=ΘX1(B)M(X)I11(X)assign𝑏subscriptsuperscriptΘ1𝑋𝐵superscriptsubscript𝑀𝑋subscript𝐼11𝑋b:=\Theta^{-1}_{X}(B)\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X)\subseteq I_{11}(X) schiefadjungiert. Nach Proposition A.6 gilt: I11(X)I11(𝒯(X))subscript𝐼11𝑋subscript𝐼11𝒯𝑋I_{11}(X)\cong I_{11}(\mathcal{T}(X)). Also kann man b𝑏b als ein Element von M(𝒯(X))I11(𝒯(X))superscriptsubscript𝑀𝒯𝑋subscript𝐼11𝒯𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(\mathcal{T}(X))\subseteq I_{11}(\mathcal{T}(X)) auffassen. Dann ist Bˇ:=Θ𝒯(X)(b)𝒜l(𝒯(X))assignˇ𝐵subscriptΘ𝒯𝑋𝑏subscript𝒜𝑙𝒯𝑋\check{B}:=\Theta_{\mathcal{T}(X)}(b)\in\mathscr{A}_{l}(\mathcal{T}(X)) schiefadjungiert.

Nach Satz 3.9 ist Aˇ(𝒯(X))ˇ𝐴𝒯𝑋\check{A}\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)). Nach Beispiel A.16 gilt: 𝒜l(𝒯(X))𝔹(𝒯(X))subscript𝒜𝑙𝒯𝑋𝔹𝒯𝑋\mathscr{A}_{l}(\mathcal{T}(X))\cong\mathbb{B}(\mathcal{T}(X)). Somit hat man: Bˇ𝔹(𝒯(X))ˇ𝐵𝔹𝒯𝑋\check{B}\in\mathbb{B}(\mathcal{T}(X)). Mit dem Störungsresultat von Damaville (Proposition 3.74) erhält man: Aˇ+Bˇ(𝒯(X))ˇ𝐴ˇ𝐵𝒯𝑋\check{A}+\check{B}\in\mathcal{R}(\mathcal{T}(X)). Da Aˇ+Bˇˇ𝐴ˇ𝐵\check{A}+\check{B} schiefadjungiert ist, folgt wiederum mit Satz 3.9: Aˇ+Bˇ𝒜l,sC0(𝒯(X))ˇ𝐴ˇ𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝒯𝑋\check{A}+\check{B}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(\mathcal{T}(X)).

Weil die von A𝐴A erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe X𝑋X invariant lässt, lässt die von Aˇ|j(X)\check{A}\rvert_{j(X)} erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe j(X)𝑗𝑋j(X) invariant. Des weiteren gilt: B(j(X))j(X)𝐵𝑗𝑋𝑗𝑋B(j(X))\subseteq j(X). Da die von Aˇ+Bˇˇ𝐴ˇ𝐵\check{A}+\check{B} erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Sˇt+)t0subscriptsuperscriptsubscriptˇ𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(\check{S}_{t}^{+})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die in Satz 3.75 angegebene Gestalt hat, lässt (Sˇt+)t0subscriptsuperscriptsubscriptˇ𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(\check{S}_{t}^{+})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} j(X)𝑗𝑋j(X) invariant. Analog erhält man, dass die von (Aˇ+Bˇ)ˇ𝐴ˇ𝐵-(\check{A}+\check{B}) erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe j(X)𝑗𝑋j(X) invariant lässt. Daher lässt die von Aˇ+Bˇˇ𝐴ˇ𝐵\check{A}+\check{B} erzeugte C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe j(X)𝑗𝑋j(X) invariant. Mit Proposition 3.53 erhält man: (Aˇ+Bˇ)|j(X)𝒜l,sC0(j(X))(\check{A}+\check{B})\rvert_{j(X)}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(j(X)). Also folgt: A+B𝒜l,sC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

(iii): Sei A𝒜lC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l}^{C_{0}}(X) und B𝒜l(X)𝐵subscript𝒜𝑙𝑋B\in\mathscr{A}_{l}(X). Man findet ein C:D(C)XX:𝐶𝐷𝐶𝑋𝑋C:D(C)\subseteq X\to X mit: i(0AC0)=:A^𝒜l,sC0(C2(X))isubscriptmatrix0𝐴𝐶0:absent^𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\cdot\underbrace{\begin{pmatrix}0&A\\ C&0\end{pmatrix}}_{=:\hat{A}}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)). Nach Lemma 3.18 gilt: B^:=(0BB0)𝒜l(C2(X))assign^𝐵matrix0𝐵superscript𝐵0subscript𝒜𝑙subscript𝐶2𝑋\hat{B}:=\begin{pmatrix}0&B\\ B^{*}&0\end{pmatrix}\in\mathscr{A}_{l}(C_{2}(X)). Da iB^i^𝐵\mathrm{i}\hat{B} nach Lemma 3.18 schiefadjungiert ist, folgt mit (ii):

i(0A+BC+B0)=iA^+iB^𝒜l,sC0(C2(X)).imatrix0𝐴𝐵𝐶superscript𝐵0i^𝐴i^𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0subscript𝐶2𝑋\mathrm{i}\begin{pmatrix}0&A+B\\ C+B^{*}&0\end{pmatrix}=\mathrm{i}\hat{A}+\mathrm{i}\hat{B}\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(C_{2}(X)).

Wie man leicht sieht, gilt analog zum Fall von C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen in Banachräumen ([EN00], Abschnitt II.2.7):

Proposition 3.77.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Seien A,BlC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A,B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) derart, dass die von A𝐴A und B𝐵B erzeugten C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}) kommutieren. Dann wird durch Rt:=StTtassignsubscript𝑅𝑡subscript𝑆𝑡subscript𝑇𝑡R_{t}:=S_{t}T_{t} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X definiert mit Erzeuger ClC0(X)𝐶superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋C\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X). Ferner ist D(A)D(B)𝐷𝐴𝐷𝐵D(A)\cap D(B) ein wesentlicher Bereich für C𝐶C und

Cx=Ax+Bxfür alle xD(A)D(B).formulae-sequence𝐶𝑥𝐴𝑥𝐵𝑥𝐶𝑥𝐴𝑥𝐵𝑥Cx=Ax+Bx\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in D(A)\cap D(B).

Eine entsprechende Version dieser Proposition gilt für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) anstelle von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X).

Für die Formulierung des nächsten Satzes sei an die folgende Definition erinnert:

Definition 3.78.

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Ein Operator B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X heißt A𝐴A-beschränkt, falls D(A)D(B)𝐷𝐴𝐷𝐵D(A)\subseteq D(B) gilt und falls a,b>0𝑎𝑏subscriptabsent0a,b\in\mathbb{R}_{>0} existieren mit

BxaAx+bxdelimited-∥∥𝐵𝑥𝑎delimited-∥∥𝐴𝑥𝑏delimited-∥∥𝑥\lVert Bx\rVert\leq a\lVert Ax\rVert+b\lVert x\rVert (3.8.1)

für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A). Die A𝐴A-Schranke von B𝐵B ist

a0(A,B):=inf{a0;es existiert b>0 derart, dass (3.8.1) gilt}.assignsubscript𝑎0𝐴𝐵infimumformulae-sequence𝑎subscriptabsent0𝑎subscriptabsent0a_{0}(A,B):=\inf\bigl{\{}a\in\mathbb{R}_{\geq 0}\,;\;\text{es existiert }b\in\mathbb{R}_{>0}\text{ derart, dass{} }\eqref{eqAbeschraenkt}\text{ gilt}\bigr{\}}.

Im folgenden Satz ist der Störungsoperator B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X dissipativ, d. h.

(λB)xλxfür alle λ>0 und xD(B).formulae-sequencedelimited-∥∥𝜆𝐵𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥delimited-∥∥𝜆𝐵𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥\left\lVert(\lambda-B)x\right\rVert\geq\lambda\lVert x\rVert\quad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}\text{ und }x\in D(B).
Satz 3.79 ([EN00], Theorem III.2.7).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A𝐴A Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X. Sei B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X dissipativ und A𝐴A-beschränkt mit A𝐴A-Schranke a0(A,B)<1subscript𝑎0𝐴𝐵1a_{0}(A,B)<1. Dann ist A+B𝐴𝐵A+B mit Definitionsbereich D(A)𝐷𝐴D(A) Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X.

Wie man in [Gol85], S. 39 unten, sieht, gilt der obige Satz für a0(A,B)=1subscript𝑎0𝐴𝐵1a_{0}(A,B)=1 im allgemeinen nicht.

Die folgende Proposition ist ein Analogon des obigen Satzes für Operatorräume und folgt mit dem obigen Satz und Satz 3.36 (Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen im Operatorraum):

Proposition 3.80.

Sei X𝑋X ein Operatorraum, A𝐴A Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) auf X𝑋X und B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X (bzw. B𝐵B und B𝐵-B) vollständig dissipativ. Es sei Bnsubscript𝐵𝑛B_{n} Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-beschränkt mit Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-Schranke

a0(An,Bn)<1für alle n.formulae-sequencesubscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1a_{0}(A_{n},B_{n})<1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }n\in\mathbb{N}.

Dann ist A+B𝐴𝐵A+B mit Definitionsbereich D(A)𝐷𝐴D(A) Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) auf X𝑋X.

Beweis.

(i): Sei n𝑛n\in\mathbb{N}. Es ist Ansubscript𝐴𝑛A_{n} Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe und Bnsubscript𝐵𝑛B_{n} dissipativ mit a0(An,Bn)<1subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1a_{0}(A_{n},B_{n})<1. Nach Satz 3.79 ist somit An+Bn=(A+B)nsubscript𝐴𝑛subscript𝐵𝑛subscript𝐴𝐵𝑛A_{n}+B_{n}=(A+B)_{n} Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe.

(ii): Nach dem Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen im Operatorraum (Satz 3.36) sind A𝐴A und A𝐴-A Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X. Weiter ist Bnsubscript𝐵𝑛-B_{n} (An)subscript𝐴𝑛(-A_{n})-beschränkt mit (An)subscript𝐴𝑛(-A_{n})-Schranke a0(An,Bn)=a0(An,Bn)subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛a_{0}(-A_{n},-B_{n})=a_{0}(A_{n},B_{n}) für alle n𝑛n\in\mathbb{N}. Mit (i) folgt, dass A+B𝐴𝐵A+B und (A)+(B)=(A+B)𝐴𝐵𝐴𝐵(-A)+(-B)=-(A+B) Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X sind. Somit erzeugt A+B𝐴𝐵A+B nach Satz 3.36 eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe auf X𝑋X. ∎

Mit Hilfe dieser Aussage und des Charakterisierungssatzes (Satz 3.26) ergibt sich:

Proposition 3.81.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und AlC0(X)𝐴superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) so, dass A𝐴A eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X erzeugt mit TtB¯l(X)(0,1)subscript𝑇𝑡subscript¯𝐵subscript𝑙𝑋0.1T_{t}\in\overline{B}_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}(0,1) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}. Sei B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X derart, dass ηB=(B000)subscript𝜂𝐵𝐵000\eta_{B}=\left(\begin{smallmatrix}B&0\\ 0&0\end{smallmatrix}\right) vollständig dissipativ ist und dass Bnsubscript𝐵𝑛B_{n} Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-beschränkt ist mit Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-Schranke

a0(An,Bn)<1für alle n.formulae-sequencesubscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1a_{0}(A_{n},B_{n})<1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }n\in\mathbb{N}.

Dann gilt A+BlC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X), genauer erzeugt A+B𝐴𝐵A+B eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} mit StB¯l(X)(0,1)subscript𝑆𝑡subscript¯𝐵subscript𝑙𝑋0.1S_{t}\in\overline{B}_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}(0,1) für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Beispielsweise ist ηBsubscript𝜂𝐵\eta_{B} vollständig dissipativ, falls BlC0(X)𝐵superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋B\in\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) ist.

Beweis.

Nach Satz 3.26 (Charakterisierung von lC0(X)superscriptsubscript𝑙subscript𝐶0𝑋\mathscr{M}_{l}^{C_{0}}(X) mittels ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A}) erzeugt ηAsubscript𝜂𝐴\eta_{A} eine vollst"andig kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X). Man findet ein b>0𝑏subscriptabsent0b\in\mathbb{R}_{>0} derart, dass gilt:

Bxa0(A,B)Ax+bxdelimited-∥∥𝐵𝑥subscript𝑎0𝐴𝐵delimited-∥∥𝐴𝑥𝑏delimited-∥∥𝑥\lVert Bx\rVert\leq a_{0}(A,B)\lVert Ax\rVert+b\lVert x\rVert

für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A). Es folgt:

ηBx=Bx1a0(A,B)Ax1+bx1a0(A,B)ηAx+bxdelimited-∥∥subscript𝜂𝐵𝑥delimited-∥∥𝐵subscript𝑥1subscript𝑎0𝐴𝐵delimited-∥∥𝐴subscript𝑥1𝑏delimited-∥∥subscript𝑥1subscript𝑎0𝐴𝐵delimited-∥∥subscript𝜂𝐴𝑥𝑏delimited-∥∥𝑥\displaystyle\lVert\eta_{B}x\rVert=\lVert Bx_{1}\rVert\leq a_{0}(A,B)\lVert Ax_{1}\rVert+b\lVert x_{1}\rVert\leq a_{0}(A,B)\lVert\eta_{A}x\rVert+b\lVert x\rVert

für alle xD(ηA)𝑥𝐷subscript𝜂𝐴x\in D(\eta_{A}). Somit ergibt sich, dass (ηB)nsubscriptsubscript𝜂𝐵𝑛(\eta_{B})_{n} (ηA)nsubscriptsubscript𝜂𝐴𝑛(\eta_{A})_{n}-beschränkt ist mit a0((ηA)n,(ηB)n)<1subscript𝑎0subscriptsubscript𝜂𝐴𝑛subscriptsubscript𝜂𝐴𝑛1a_{0}\bigl{(}(\eta_{A})_{n},(\eta_{B})_{n}\bigr{)}<1 für alle n𝑛n\in\mathbb{N}. Nach Proposition 3.80 ist ηA+ηB=ηA+Bsubscript𝜂𝐴subscript𝜂𝐵subscript𝜂𝐴𝐵\eta_{A}+\eta_{B}=\eta_{A+B} Erzeuger einer vollst"andig kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X). Also erhält man mit Satz 3.26 die Behauptung. ∎

Eine entsprechende Version der obigen Proposition für 𝒜l,sC0(X)superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X) lautet:

Proposition 3.82.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und A𝒜l,sC0(X)𝐴superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X). Sei B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X derart, dass ηBsubscript𝜂𝐵\eta_{B} und ηBsubscript𝜂𝐵-\eta_{B} vollständig dissipativ sind und dass Bnsubscript𝐵𝑛B_{n} Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-beschränkt ist mit Ansubscript𝐴𝑛A_{n}-Schranke

a0(An,Bn)<1für alle n.formulae-sequencesubscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1subscript𝑎0subscript𝐴𝑛subscript𝐴𝑛1a_{0}(A_{n},B_{n})<1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }n\in\mathbb{N}.

Dann gilt: A+B𝒜l,sC0(X)𝐴𝐵superscriptsubscript𝒜𝑙𝑠subscript𝐶0𝑋A+B\in\mathscr{A}_{l,s}^{C_{0}}(X).

Anhang A Beschränkte Multiplikatoren auf Operatorräumen

Wir wiederholen in diesem Kapitel bekannte Tatsachen über Linksmultiplikatoren und von links adjungierbare Multiplikatoren auf Operatorräumen.

A.1 Multiplikatoren

In diesem Abschnitt erinnern wir an einige Fakten zu Linksmultiplikatoren auf Operatorräumen. Diese verallgemeinern beispielsweise Linksmultiplikatoren auf Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren (siehe Beispiel A.16). Wir notieren eine alternative Beschreibung und eine intrinsische Charakterisierung der Linksmultiplikatoren.

Definition A.1.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T:XX:𝑇𝑋𝑋T:X\to X linear.

  1. (i)

    T𝑇T heißt Linksmultiplikator (bzw. Rechtsmultiplikator) auf X𝑋X, falls ein Hilbertraum H𝐻H, eine vollständige Isometrie σ:XL(H):𝜎𝑋𝐿𝐻\sigma:X\to L(H) und ein aL(H)𝑎𝐿𝐻a\in L(H) so existieren, dass σ(Tx)=aσ(x)𝜎𝑇𝑥𝑎𝜎𝑥\sigma(Tx)=a\sigma(x) (bzw. σ(Tx)=σ(x)a𝜎𝑇𝑥𝜎𝑥𝑎\sigma(Tx)=\sigma(x)a) für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt.

  2. (ii)

    Mit l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} (bzw. r(X)subscript𝑟𝑋\mathscr{M}_{r}(X)) sei die Menge aller Linksmultiplikatoren (bzw. Rechtsmultiplikatoren) auf X𝑋X bezeichnet.

  3. (iii)

    Für alle Tl(X)𝑇subscript𝑙𝑋T\in{\mathscr{M}_{l}(X)} definiere die Multiplikatornorm

    Tl(X)subscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋\displaystyle\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}} :=inf{a;es existieren ein Hilbertraum H,aL(H) und\displaystyle:=\inf\bigl{\{}\lVert a\rVert\,;\;\text{es existieren ein Hilbertraum }H,\,a\in L(H)\text{ und }
    eine vollständige Isometrie σ:XL(H) mit::eine vollständige Isometrie 𝜎𝑋𝐿𝐻 mit:\displaystyle\phantom{:=\inf\bigl{\{}\lVert a\rVert\,;\;}\,\,\,\text{eine vollst\"{a}\nobreak\hskip 0.0ptndige Isometrie }\sigma:X\to L(H)\text{ mit: }
    xX:σ(Tx)=aσ(x)}.\displaystyle\phantom{:=\inf\bigl{\{}\lVert a\rVert\,;\;}\,\,\,\forall x\in X:\sigma(Tx)=a\sigma(x)\bigr{\}}.

In der Definition von l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} kann man L(H)𝐿𝐻L(H) durch eine beliebige Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ersetzen. Dadurch wird die Menge l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} nicht vergrößert, auch die Norm l(X)subscriptdelimited-∥∥subscript𝑙𝑋\lVert\cdot\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}} ändert sich nicht. Genauer gilt:

Proposition A.2 ([BLM04], 4.5.1).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt:

l(X)={\displaystyle{\mathscr{M}_{l}(X)}=\bigl{\{} T:XX;T linear, es existiert eine C"=Algebra 𝔄,:𝑇𝑋𝑋𝑇 linear, es existiert eine C"=Algebra 𝔄\displaystyle T:X\to X\,;\;T\text{ linear, es existiert eine $C^{*}$"=Algebra{} }\mathfrak{A},
aA und eine vollständige Isometrie σ:X𝔄 mit::𝑎𝐴 und eine vollständige Isometrie 𝜎𝑋𝔄 mit:\displaystyle a\in A\text{ und eine vollst\"{a}\nobreak\hskip 0.0ptndige Isometrie }\sigma:X\to\mathfrak{A}\text{ mit: }
xX:σ(Tx)=aσ(x)}.\displaystyle\forall x\in X:\sigma(Tx)=a\sigma(x)\bigr{\}}.

Wie man leicht sieht, gilt die folgende

Proposition A.3.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und Tl(X)𝑇subscript𝑙𝑋T\in{\mathscr{M}_{l}(X)}. Dann gilt: TcbTl(X)subscriptdelimited-∥∥𝑇cbsubscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋\lVert T\rVert_{\text{cb}}\leq\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}.

Falls X𝑋X ein unitaler Operatorraum oder ein Hilbert-Csuperscript𝐶C^{*}-Modul ist, kann man l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} vollständig isometrisch in CB(X)CB𝑋\operatorname{CB}(X) einbetten ([Ble01], S. 20). Im allgemeinen ist l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} allerdings nicht isometrisch in CB(X)CB𝑋\operatorname{CB}(X) eingebettet ([Ble01], Example 4.4).

Im folgenden halten wir eine wichtige Konstruktion fest, mit der man unter anderem die injektive Hülle eines Operatorraumes erhält:

Proposition A.4 (Vgl. [BLM04], 4.4.2).

Sei XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ein Operatorraum. Betrachte das Paulsen-System 𝒮(X)M2(L(H))𝒮𝑋subscript𝑀2𝐿𝐻\mathcal{S}(X)\subseteq M_{2}(L(H)). Man findet eine vollst"andig kontraktive Abbildung Φ:M2(L(H))M2(L(H)):Φsubscript𝑀2𝐿𝐻subscript𝑀2𝐿𝐻\Phi:M_{2}(L(H))\to M_{2}(L(H)), deren Bild eine injektive Hülle I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) von 𝒮(X)𝒮𝑋\mathcal{S}(X) ist. Ferner ist I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) mit der Multiplikation xy:=xΦy:=Φ(xy)assign𝑥𝑦subscriptΦ𝑥𝑦assignΦ𝑥𝑦x\cdot y:=x\cdot_{\Phi}y:=\Phi(xy) eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Seien p1:=idH  0assignsubscript𝑝1direct-sumsubscriptid𝐻  0p_{1}:=\operatorname{id}_{H}\oplus\,\,0 und p2:=0idHassignsubscript𝑝2direct-sum0subscriptid𝐻p_{2}:=0\oplus\operatorname{id}_{H} die kanonischen Projektionen in I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)). Wegen Φ(pi)=piΦsubscript𝑝𝑖subscript𝑝𝑖\Phi(p_{i})=p_{i} für alle i 2    𝑖 2    i\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 2$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 2$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 2$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 2$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} ist ΦΦ\Phi eckenerhaltend. Nach Definition von ΦsubscriptΦ\cdot_{\Phi} sind p1subscript𝑝1p_{1} und p2subscript𝑝2p_{2} orthogonale Projektionen in I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)). Somit wird durch

I(𝒮(X))M2(I(𝒮(X))),a(p1ΦaΦp1p1ΦaΦp2p2ΦaΦp1p2ΦaΦp2),formulae-sequence𝐼𝒮𝑋subscript𝑀2𝐼𝒮𝑋𝐼𝒮𝑋subscript𝑀2𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X))\to M_{2}(I(\mathcal{S}(X))),a\mapsto\begin{pmatrix}p_{1}\cdot_{\Phi}a\cdot_{\Phi}p_{1}&p_{1}\cdot_{\Phi}a\cdot_{\Phi}p_{2}\\ p_{2}\cdot_{\Phi}a\cdot_{\Phi}p_{1}&p_{2}\cdot_{\Phi}a\cdot_{\Phi}p_{2}\end{pmatrix},

ein injektiver \,\!{}^{*}" Homomorphismus definiert. Man kann also I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) als aus 2×2222\times 2-Matrizen bestehend auffassen. Wir verwenden Ik(X)subscript𝐼𝑘𝑋I_{k\ell}(X) oder kurz Iksubscript𝐼𝑘I_{k\ell} als Notation für die Ecke (k,)𝑘(k,\ell) von I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) für alle k, 2    𝑘 2    k,\ell\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 2$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 2$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 2$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 2$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}, also hat man: Ik(X)I(𝒮(X))M2(L(H))subscript𝐼𝑘𝑋𝐼𝒮𝑋subscript𝑀2𝐿𝐻I_{k\ell}(X)\subseteq I(\mathcal{S}(X))\subseteq M_{2}(L(H)). Es gilt somit:

I(𝒮(X))(I11I12I21I22)M2(I(𝒮(X))).𝐼𝒮𝑋matrixsubscript𝐼11subscript𝐼12subscript𝐼21subscript𝐼22subscript𝑀2𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X))\cong\begin{pmatrix}I_{11}&I_{12}\\ I_{21}&I_{22}\end{pmatrix}\subseteq M_{2}(I(\mathcal{S}(X))).

Weiter sind I11subscript𝐼11I_{11} und I22subscript𝐼22I_{22} unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren. Sei j𝑗j die kanonische Abbildung von X𝑋X nach I12subscript𝐼12I_{12}. Dann ist (I12,j)subscript𝐼12𝑗(I_{12},j) eine injektive Hülle von X𝑋X.

Sei mit P𝑃P die Ecke (1,2)1.2(1,2) von ΦΦ\Phi bezeichnet. Dann ist P𝑃P idempotent. Es ist I12subscript𝐼12I_{12} ein TRO mit dem Tripelprodukt [,,][\cdot,\cdot\cdot,\cdots], welches von dem Produkt der Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) herrührt. Man hat für alle x,y,zI12𝑥𝑦𝑧subscript𝐼12x,y,z\in I_{12}:

[x,y,z]=P(xyz)𝑥𝑦𝑧𝑃𝑥superscript𝑦𝑧[x,y,z]=P(xy^{*}z)

und

eI11(X)x=x.subscript𝑒subscript𝐼11𝑋𝑥𝑥e_{I_{11}(X)}\cdot x=x. (A.1.1)

Die Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren I11(X)subscript𝐼11𝑋I_{11}(X), I22(X)subscript𝐼22𝑋I_{22}(X) und I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) hängen nicht von der Einbettung XL(H)𝑋𝐿𝐻X\subseteq L(H) ab. Genauer gilt: Sei u:XL(K):𝑢𝑋𝐿𝐾u:X\to L(K) vollständig isometrisch und Y:=u(X)assign𝑌𝑢𝑋Y:=u(X). Dann findet man einen eckenerhaltenden, unitalen \,\!{}^{*}" Isomorphismus Φ:I(𝒮(X))I(𝒮(Y)):Φ𝐼𝒮𝑋𝐼𝒮𝑌\Phi:I(\mathcal{S}(X))\to I(\mathcal{S}(Y)), der durch Einschränken einen unitalen \,\!{}^{*}" Isomorphismus von I11(X)subscript𝐼11𝑋I_{11}(X) auf I11(Y)subscript𝐼11𝑌I_{11}(Y) (bzw. von I22(X)subscript𝐼22𝑋I_{22}(X) auf I22(Y)subscript𝐼22𝑌I_{22}(Y)) induziert.

Man kann I11(X)subscript𝐼11𝑋I_{11}(X) (bzw. I22(X)subscript𝐼22𝑋I_{22}(X)) mit Hilfe der Multiplikatoren einer bestimmten Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra beschreiben:

Proposition A.5 (Vgl. [BLM04], 4.4.11, und [BP01], Corollary 1.8).

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Es sind 𝒞(X):=I(X)I(X)assign𝒞𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋\mathcal{C}(X):=I(X)I(X)^{*} und 𝒟(X):=I(X)I(X)assign𝒟𝑋𝐼superscript𝑋𝐼𝑋\mathcal{D}(X):=I(X)^{*}I(X) Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebren, wobei das Produkt in der Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra I(𝒮(X))𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(X)) gebildet wird. Weiter ist 𝒞(X)𝒞𝑋\mathcal{C}(X) (bzw. 𝒟(X)𝒟𝑋\mathcal{D}(X)) eine Csuperscript𝐶C^{*}-Unteralgebra von I11(X)subscript𝐼11𝑋I_{11}(X) (bzw. I22(X)subscript𝐼22𝑋I_{22}(X)).

  2. (ii)

    Es gilt:

    I11(X)subscript𝐼11𝑋\displaystyle I_{11}(X) =(𝒞(X))=l(𝒞(X))undformulae-sequenceabsent𝒞𝑋subscript𝑙𝒞𝑋und\displaystyle=\mathcal{M}(\mathcal{C}(X))=\mathcal{M}_{l}(\mathcal{C}(X))\quad\text{und}
    I22(X)subscript𝐼22𝑋\displaystyle I_{22}(X) =(𝒟(X))=l(𝒟(X)).absent𝒟𝑋subscript𝑙𝒟𝑋\displaystyle=\mathcal{M}(\mathcal{D}(X))=\mathcal{M}_{l}(\mathcal{D}(X)).
Proposition A.6.

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt:

  1. (i)

    𝒞(C2(X))𝒞(M2(X))𝒞subscript𝐶2𝑋𝒞subscript𝑀2𝑋\mathcal{C}(C_{2}(X))\cong\mathcal{C}(M_{2}(X)) und 𝒟(C2(X))𝒟(X)𝒟subscript𝐶2𝑋𝒟𝑋\mathcal{D}(C_{2}(X))\cong\mathcal{D}(X).

  2. (ii)

    I11(C2(X))I11(M2(X))subscript𝐼11subscript𝐶2𝑋subscript𝐼11subscript𝑀2𝑋I_{11}(C_{2}(X))\cong I_{11}(M_{2}(X)) und I22(C2(X))I22(X)subscript𝐼22subscript𝐶2𝑋subscript𝐼22𝑋I_{22}(C_{2}(X))\cong I_{22}(X).

  3. (iii)

    𝒞(𝒯(X))𝒞(X)𝒞𝒯𝑋𝒞𝑋\mathcal{C}(\mathcal{T}(X))\cong\mathcal{C}(X) und 𝒟(𝒯(X))𝒟(X)𝒟𝒯𝑋𝒟𝑋\mathcal{D}(\mathcal{T}(X))\cong\mathcal{D}(X).

  4. (iv)

    I11(𝒯(X))I11(X)subscript𝐼11𝒯𝑋subscript𝐼11𝑋I_{11}(\mathcal{T}(X))\cong I_{11}(X) und I22(𝒯(X))I22(X)subscript𝐼22𝒯𝑋subscript𝐼22𝑋I_{22}(\mathcal{T}(X))\cong I_{22}(X).

  5. (v)

    I(𝒮(𝒯(X)))I(𝒮(X))𝐼𝒮𝒯𝑋𝐼𝒮𝑋I(\mathcal{S}(\mathcal{T}(X)))\cong I(\mathcal{S}(X)).

Beweis.

(i): Da für jeden Operatorraum Y𝑌Y gilt Mm,n(I(Y))I(Mm,n(Y))subscript𝑀𝑚𝑛𝐼𝑌𝐼subscript𝑀𝑚𝑛𝑌M_{m,n}(I(Y))\cong I(M_{m,n}(Y)) (Proposition 2.37), erhält man:

𝒞(C2(X))𝒞subscript𝐶2𝑋\displaystyle\mathcal{C}(C_{2}(X)) =I(C2(X))I(C2(X))C2(I(X))C2(I(X))absent𝐼subscript𝐶2𝑋𝐼superscriptsubscript𝐶2𝑋absentsubscript𝐶2𝐼𝑋subscript𝐶2superscript𝐼𝑋\displaystyle=I(C_{2}(X))I(C_{2}(X))^{*}\overset{}{\cong}C_{2}(I(X))C_{2}(I(X))^{*}
(I(X)0I(X)0)(I(X)I(X)00)absentmatrix𝐼𝑋0𝐼𝑋0matrix𝐼superscript𝑋𝐼superscript𝑋00\displaystyle\cong\begin{pmatrix}I(X)&0\\ I(X)&0\end{pmatrix}\begin{pmatrix}I(X)^{*}&I(X)^{*}\\ 0&0\end{pmatrix}
=(I(X)I(X)I(X)I(X)I(X)I(X)I(X)I(X))absentmatrix𝐼𝑋𝐼superscript𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋\displaystyle=\begin{pmatrix}I(X)I(X)^{*}&I(X)I(X)^{*}\\ I(X)I(X)^{*}&I(X)I(X)^{*}\end{pmatrix}
=M2(I(X))M2(I(X))I(M2(X))I(M2(X))absentsubscript𝑀2𝐼𝑋subscript𝑀2superscript𝐼𝑋absent𝐼subscript𝑀2𝑋𝐼subscript𝑀2𝑋\displaystyle=M_{2}(I(X))M_{2}(I(X))^{*}\overset{}{\cong}I(M_{2}(X))I(M_{2}(X))
=𝒞(M2(X))absent𝒞subscript𝑀2𝑋\displaystyle=\mathcal{C}(M_{2}(X))

und

𝒟(C2(X))𝒟subscript𝐶2𝑋\displaystyle\mathcal{D}(C_{2}(X)) =I(C2(X))I(C2(X))C2(I(X))C2(I(X))absent𝐼superscriptsubscript𝐶2𝑋𝐼subscript𝐶2𝑋absentsubscript𝐶2superscript𝐼𝑋subscript𝐶2𝐼𝑋\displaystyle=I(C_{2}(X))^{*}I(C_{2}(X))\overset{}{\cong}C_{2}(I(X))^{*}C_{2}(I(X))
(I(X)I(X)00)(I(X)0I(X)0)absentmatrix𝐼superscript𝑋𝐼superscript𝑋00matrix𝐼𝑋0𝐼𝑋0\displaystyle\cong\begin{pmatrix}I(X)^{*}&I(X)^{*}\\ 0&0\end{pmatrix}\begin{pmatrix}I(X)&0\\ I(X)&0\end{pmatrix}
=(I(X)I(X)000)I(X)I(X)=𝒟(X).absentmatrix𝐼superscript𝑋𝐼𝑋000𝐼superscript𝑋𝐼𝑋𝒟𝑋\displaystyle=\begin{pmatrix}I(X)^{*}I(X)&0\\ 0&0\end{pmatrix}\cong I(X)^{*}I(X)=\mathcal{D}(X).

(ii): Es ergibt sich mit Proposition A.5 und (i):

I11(C2(X))subscript𝐼11subscript𝐶2𝑋\displaystyle I_{11}(C_{2}(X)) =(𝒞(C2(X)))(𝒞(M2(X)))=I11(M2(X))undabsent𝒞subscript𝐶2𝑋absent𝒞subscript𝑀2𝑋absentsubscript𝐼11subscript𝑀2𝑋und\displaystyle\overset{}{=}\mathcal{M}(\mathcal{C}(C_{2}(X)))\overset{}{\cong}\mathcal{M}(\mathcal{C}(M_{2}(X)))\overset{}{=}I_{11}(M_{2}(X))\quad\text{und}
I22(C2(X))subscript𝐼22subscript𝐶2𝑋\displaystyle I_{22}(C_{2}(X)) =(𝒟(C2(X)))(𝒟(X))=I22(X).absent𝒟subscript𝐶2𝑋absent𝒟𝑋absentsubscript𝐼22𝑋\displaystyle\overset{}{=}\mathcal{M}(\mathcal{D}(C_{2}(X)))\overset{}{\cong}\mathcal{M}(\mathcal{D}(X))\overset{}{=}I_{22}(X).

(iii): Nach (2.5.2) gilt: I(𝒯(X))I(X)𝐼𝒯𝑋𝐼𝑋I(\mathcal{T}(X))\cong I(X). Somit folgt:

𝒞(𝒯(X))=I(𝒯(X))I(𝒯(X))I(X)I(X)=𝒞(X).𝒞𝒯𝑋𝐼𝒯𝑋𝐼superscript𝒯𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋𝒞𝑋\mathcal{C}(\mathcal{T}(X))=I(\mathcal{T}(X))I(\mathcal{T}(X))^{*}\cong I(X)I(X)^{*}=\mathcal{C}(X).

Analog erhält man: 𝒟(𝒯(X))𝒟(X)𝒟𝒯𝑋𝒟𝑋\mathcal{D}(\mathcal{T}(X))\cong\mathcal{D}(X).

(iv) ergibt sich mit Proposition A.5 und (iii).

(v): Nach (2.5.2) gilt: I(𝒯(X))I(X)I12(X)𝐼𝒯𝑋𝐼𝑋subscript𝐼12𝑋I(\mathcal{T}(X))\cong I(X)\cong I_{12}(X). Zusammen mit Proposition A.4 und (iv) erhält man:

I(𝒮(𝒯(X)))𝐼𝒮𝒯𝑋\displaystyle I(\mathcal{S}(\mathcal{T}(X))) (I11(𝒯(X))I(𝒯(X))I(𝒯(X))I22(𝒯(X)))absentmatrixsubscript𝐼11𝒯𝑋𝐼𝒯𝑋𝐼superscript𝒯𝑋subscript𝐼22𝒯𝑋\displaystyle\cong\begin{pmatrix}I_{11}(\mathcal{T}(X))&I(\mathcal{T}(X))\\ I(\mathcal{T}(X))^{*}&I_{22}(\mathcal{T}(X))\end{pmatrix}
(I11(X)I(X)I(X)I22(X))I(𝒮(X)).absentmatrixsubscript𝐼11𝑋𝐼𝑋𝐼superscript𝑋subscript𝐼22𝑋𝐼𝒮𝑋\displaystyle\cong\begin{pmatrix}I_{11}(X)&I(X)\\ I(X)^{*}&I_{22}(X)\end{pmatrix}\cong I(\mathcal{S}(X)).

Proposition A.7 ([BLM04], Proposition 4.4.12).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und aI11(X)𝑎subscript𝐼11𝑋a\in I_{11}(X). Falls aj(x)=0𝑎𝑗𝑥0a\cdot j(x)=0 für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt, dann folgt: a=0𝑎0a=0.

Um eine alternative Beschreibung von l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} zu erhalten, definieren wir:

Definition A.8.

Sei X𝑋X ein Operatorraum.

  1. (i)

    Setze M(X):={aI11(X);aj(X)j(X)}assignsubscript𝑀𝑋formulae-sequence𝑎subscript𝐼11𝑋𝑎subscript𝐼11𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X):=\bigl{\{}a\in I_{11}(X)\,;\;a\cdot j(X)\subseteq j(X)\bigr{\}} und M(X):=M(X)M(X)assignsuperscriptsubscript𝑀𝑋subscript𝑀𝑋subscript𝑀superscript𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X):=\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)\cap\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)^{*}.

  2. (ii)

    Für alle aM(X)𝑎subscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) definiere den Linksmultiplikator

    L~a:XX,xj1(aj(x)).:subscript~𝐿𝑎formulae-sequence𝑋𝑋𝑋𝑋\tilde{L}_{a}:X\to X,x\mapsto j^{-1}(a\cdot j(x)).

Es ist M(X)subscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) eine unitale Operatoralgebra und M(X)superscriptsubscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) eine unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra ([Zar01], S. 12).

Satz A.9 (Vgl. [Zar01], Theorem 1.6.2).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann ist

Θ:M(X)l(X),aL~a,\Theta:\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow{\mathscr{M}_{l}(X)},a\mapsto\tilde{L}_{a},

ein unitaler, isometrischer Isomorphismus von M(X)subscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) auf die unitale Banachalgebra (l(X),l(X))subscript𝑙𝑋subscript𝑙𝑋({\mathscr{M}_{l}(X)},\lVert\cdot\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}).

Insbesondere gilt: Für jedes Tl(X)𝑇subscript𝑙𝑋T\in{\mathscr{M}_{l}(X)} existiert genau ein aM(X)𝑎subscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) mit T=L~a𝑇subscript~𝐿𝑎T=\tilde{L}_{a}, und man hat Tl(X)=aI11(X)subscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋subscriptdelimited-∥∥𝑎subscript𝐼11𝑋\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}=\lVert a\rVert_{I_{11}(X)}.

Man kann somit l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} so mit einer Operatorraumstruktur versehen, dass l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} vollständig isometrisch isomorph zu M(X)subscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}(X) ist.

Die folgende wichtige Aussage stellt eine intrinsische Charakterisierung der Linksmultiplikatoren bereit. Eine Variante dieses Satzes für sogenannte matrixgeordnete Operatorräume wurde von W. Werner in [Wer99] (siehe auch [Wer04], Theorem 3.10) bewiesen. Aus dieser Variante folgt die Äquivalenz der Punkte (a) und (b) des folgenden Satzes:

Satz A.10 (Vgl. [Zar01], Proposition 1.6.4).

Sei X𝑋X ein Operatorraum, T:XX:𝑇𝑋𝑋T:X\to X linear und λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    Tl(X)𝑇subscript𝑙𝑋T\in{\mathscr{M}_{l}(X)} mit Tl(X)1λsubscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋1𝜆\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}}\leq\frac{1}{\lambda}.

  2. (b)

    Die Abbildung

    τλTc:C2(X)C2(X),(xy)(λTxy),:subscriptsuperscript𝜏𝑐𝜆𝑇formulae-sequencesubscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋subscript𝐶2𝑋\tau^{c}_{\lambda T}:C_{2}(X)\to C_{2}(X),\binom{x}{y}\mapsto\binom{\lambda Tx}{y},

    ist vollständig kontraktiv.

  3. (c)

    Es existiert ein aI11(X)𝑎subscript𝐼11𝑋a\in I_{11}(X) mit a1λdelimited-∥∥𝑎1𝜆\lVert a\rVert\leq\frac{1}{\lambda} so, dass gilt:

    j(Tx)=aj(x)für alle xX.formulae-sequence𝑗𝑇𝑥𝑎𝑗𝑥𝑗𝑇𝑥𝑎𝑗𝑥j(Tx)=a\cdot j(x)\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X.

A.2 Von links adjungierbare Multiplikatoren

In diesem Abschnitt wird an die von links adjungierbaren Multiplikatoren auf einem beliebigen Operatorraum X𝑋X, als Menge 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X), erinnert, die auf einem Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul mit den adjungierbaren Operatoren übereinstimmen. Des weiteren wird eine intrinsische Charakterisierung unitärer Elemente aus 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) angegeben.

Definition A.11.

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T:XX:𝑇𝑋𝑋T:X\to X.

  1. (i)

    T𝑇T wird von links adjungierbarer Multiplikator genannt, falls ein Hilbertraum H𝐻H, eine lineare, vollständige Isometrie σ:XL(H):𝜎𝑋𝐿𝐻\sigma:X\to L(H) und eine Abbildung S:XX:𝑆𝑋𝑋S:X\to X so existieren, dass gilt:

    σ(Tx)σ(y)=σ(x)σ(Sy)für alle x,yX.formulae-sequence𝜎superscript𝑇𝑥𝜎𝑦𝜎superscript𝑥𝜎𝑆𝑦𝜎superscript𝑥𝜎𝑆𝑦𝜎superscript𝑇𝑥𝜎𝑦𝜎superscript𝑥𝜎𝑆𝑦𝜎superscript𝑥𝜎𝑆𝑦\sigma(Tx)^{*}\sigma(y)=\sigma(x)^{*}\sigma(Sy)\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x,y\in X.
  2. (ii)

    Die Menge der von links adjungierbaren Multiplikatoren auf X𝑋X wird mit 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) bezeichnet.

Es folgt, dass jedes Element aus 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) linear und nach dem Satz vom abgeschlossenen Graphen beschränkt ist.

Proposition A.12 ([Zar01], Corollary 1.7.3).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und T:XX:𝑇𝑋𝑋T:X\to X. Für alle i 2    𝑖 2    i\in\mathchoice{\hbox{\vtop{\hbox{$\displaystyle 2$\hskip 1.00006pt}\vskip 0.2pt\hrule}\vrule height=3.8667pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\textstyle 2$\hskip 0.50003pt}\vskip 1.29167pt\hrule}\vrule height=2.15277pt,width=0.5pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptstyle 2$\hskip 0.24994pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}}{\hbox{\vtop{\hbox{$\scriptscriptstyle 2$\hskip 0.09995pt}\vskip 0.86108pt\hrule}\vrule height=2.15277pt}} sei Hisubscript𝐻𝑖H_{i} ein Hilbertraum, σi:XL(Hi):subscript𝜎𝑖𝑋𝐿subscript𝐻𝑖\sigma_{i}:X\to L(H_{i}) eine vollständige Isometrie und Si:XX:subscript𝑆𝑖𝑋𝑋S_{i}:X\to X mit der Eigenschaft:

σi(Tx)σi(y)=σi(x)σi(Siy)subscript𝜎𝑖superscript𝑇𝑥subscript𝜎𝑖𝑦subscript𝜎𝑖superscript𝑥subscript𝜎𝑖subscript𝑆𝑖𝑦\sigma_{i}(Tx)^{*}\sigma_{i}(y)=\sigma_{i}(x)^{*}\sigma_{i}(S_{i}y)

für alle x,yX𝑥𝑦𝑋x,y\in X. Dann gilt: S1=S2subscript𝑆1subscript𝑆2S_{1}=S_{2}.

Wegen dieser Proposition ist es sinnvoll, von der Linksadjungierten Tsuperscript𝑇T^{*} eines Elementes T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X) zu sprechen. Es gilt T𝒜l(X)superscript𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T^{*}\in\mathscr{A}_{l}(X) und T=Tsuperscript𝑇absent𝑇T^{**}=T.

Schränkt man den isometrischen Isomorphismus

Θ:M(X)l(X),aL~a,\Theta:\mathcal{I}{}M_{\ell}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow{\mathscr{M}_{l}(X)},a\mapsto\tilde{L}_{a},

aus Satz A.9 auf M(X)superscriptsubscript𝑀𝑋\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) ein, so erhält man:

Proposition A.13 (Vgl. [Zar01], Proposition 1.7.4, 1.7.5 und 1.7.6).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt: 𝒜l(X)l(X)subscript𝒜𝑙𝑋subscript𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X)\subseteq{\mathscr{M}_{l}(X)}. Ferner ist

Θ|M(X):M(X)𝒜l(X),aL~a,\Theta\rvert_{\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X)}:\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow\mathscr{A}_{l}(X),a\mapsto\tilde{L}_{a},

ein unitaler \,\!{}^{*}" Isomorphismus auf die unitale Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X).

Insbesondere folgt für ein beliebiges T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X): Sei aM(X)𝑎superscriptsubscript𝑀𝑋a\in\mathcal{I}{}M_{\ell}^{*}(X) mit j(Tx)=aj(x)𝑗𝑇𝑥𝑎𝑗𝑥j(Tx)=a\cdot j(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X. Dann gilt:

j(Tx)=aj(x)für alle xX.formulae-sequence𝑗superscript𝑇𝑥superscript𝑎𝑗𝑥𝑗superscript𝑇𝑥superscript𝑎𝑗𝑥j(T^{*}x)=a^{*}\cdot j(x)\quad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X. (A.2.1)

Im Gegensatz zu l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} kann man 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) stets isometrisch in CB(X)CB𝑋\operatorname{CB}(X) einbetten:

Proposition A.14 (Vgl. [BLM04], Proposition 4.5.8.(4)).

Sei X𝑋X ein Operatorraum. Dann gilt: T=Tcb=Tl(X)delimited-∥∥𝑇subscriptdelimited-∥∥𝑇cbsubscriptdelimited-∥∥𝑇subscript𝑙𝑋\lVert T\rVert=\lVert T\rVert_{\text{cb}}=\lVert T\rVert_{{\mathscr{M}_{l}(X)}} für alle T𝒜l(X)𝑇subscript𝒜𝑙𝑋T\in\mathscr{A}_{l}(X).

Die unitären von links adjungierbaren Multiplikatoren kann man wie folgt charakterisieren:

Proposition A.15 ([Zar01], Proposition 1.7.8).

Sei X𝑋X ein Operatorraum und U:XX:𝑈𝑋𝑋U:X\to X linear. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    U𝑈U ist ein unitäres Element von 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X).

  2. (b)

    τUc:C2(X)C2(X),(xy)(Uxy),\tau_{U}^{c}:C_{2}(X)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow C_{2}(X),\binom{x}{y}\mapsto\binom{Ux}{y}, ist ein vollständig isometrischer Isomorphismus auf C2(X)subscript𝐶2𝑋C_{2}(X).

  3. (c)

    Es existiert ein Hilbertraum, eine vollständige Isometrie σ:XL(H):𝜎𝑋𝐿𝐻\sigma:X\to L(H) und ein uL(H)𝑢𝐿𝐻u\in L(H) unitär derart, dass σ(Ux)=uσ(x)𝜎𝑈𝑥𝑢𝜎𝑥\sigma(Ux)=u\sigma(x) für alle xX𝑥𝑋x\in X gilt.

Die Linksmultiplikatoren auf einem Operatorraum sind eine Verallgemeinerung der Linksmultiplikatoren einer Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra:

Beispiel A.16 (Vgl. [Ble04], Example 5.6).
  1. (i)

    Es sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} eine Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra. Mit X𝑋X sei 𝔄𝔄\mathfrak{A} aufgefasst als Operatorraum bezeichnet. Dann ist l(X)subscript𝑙𝑋{\mathscr{M}_{l}(X)} isomorph zu der Menge l(𝔄)subscript𝑙𝔄\mathcal{M}_{l}(\mathfrak{A}) der Linksmultiplikatoren auf der Csuperscript𝐶C^{*}"=Algebra 𝔄𝔄\mathfrak{A} und 𝒜l(X)subscript𝒜𝑙𝑋\mathscr{A}_{l}(X) isomorph zu der Menge (𝔄)𝔄\mathcal{M}(\mathfrak{A}) der Multiplikatoren auf 𝔄𝔄\mathfrak{A}.

  2. (ii)

    Sei H𝐻H ein Hilbertraum. Dann gilt: r(Hr)=l(Hc)=𝒜l(Hc)=L(H)subscript𝑟superscript𝐻𝑟subscript𝑙superscript𝐻𝑐subscript𝒜𝑙superscript𝐻𝑐𝐿𝐻\mathscr{M}_{r}(H^{r})={\mathscr{M}_{l}(H^{c})}=\mathscr{A}_{l}(H^{c})=L(H) und r(Hc)=l(Hr)=𝒜l(Hr)subscript𝑟superscript𝐻𝑐subscript𝑙superscript𝐻𝑟subscript𝒜𝑙superscript𝐻𝑟\mathscr{M}_{r}(H^{c})={\mathscr{M}_{l}(H^{r})}=\mathscr{A}_{l}(H^{r})\cong\mathbb{C}.

  3. (iii)

    Sei E𝐸E ein Hilbert"=Csuperscript𝐶C^{*}"=Modul. Dann ist 𝒜l(E)subscript𝒜𝑙𝐸\mathscr{A}_{l}(E) gleich der Menge 𝔹(E)𝔹𝐸\mathbb{B}(E) der adjungierbaren Abbildungen auf E𝐸E.

Anhang B C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen

In diesem Kapitel stellen wir bekannte Tatsachen zu C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen vor. Elementare Definitionen und Aussagen zu C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen werden im ersten Abschnitt behandelt. Im darauffolgenden Abschnitt werden die Erzeuger von kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen in den Sätzen von Hille-Yosida und von Lumer-Phillips charakterisiert. Im letzten Abschnitt wird kurz auf die Erzeuger von C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen eingegangen.

B.1 Grundlagen

Definition B.1.

Sei X𝑋X ein Banachraum.

  1. (i)

    Eine Familie (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}}) von Operatoren aus L(X)𝐿𝑋L(X) heißt (Operator-)Halbgruppe (bzw. (Operator-)Gruppe) auf X𝑋X, falls gilt:

    1. (I)

      T0=idXsubscript𝑇0subscriptid𝑋T_{0}=\operatorname{id}_{X},

    2. (II)

      Ts+t=TsTtsubscript𝑇𝑠𝑡subscript𝑇𝑠subscript𝑇𝑡T_{s+t}=T_{s}T_{t} für alle s,t0𝑠𝑡subscriptabsent0s,{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. s,t𝑠𝑡s,{t\in\mathbb{R}}).

  2. (ii)

    Unter einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (bzw. C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe) (oder auch stark stetigen Halbgruppe (bzw. stark stetigen Gruppe)) auf X𝑋X versteht man eine Operatorhalbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. Operatorgruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}}), für die gilt:

    limt0Ttx=x(bzw. limt0Ttx=x)für alle xX.formulae-sequencesubscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥bzw. subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥bzw. subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥\lim_{t\downarrow 0}T_{t}x=x\qquad(\text{bzw. }\lim_{t\to 0}T_{t}x=x)\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }x\in X. (B.1.1)
  3. (iii)

    Gilt statt (B.1.1) die stärkere Forderung

    limt0TtidX=0,subscript𝑡0delimited-∥∥subscript𝑇𝑡subscriptid𝑋0\lim_{t\downarrow 0}\lVert T_{t}-\operatorname{id}_{X}\rVert=0, (B.1.2)

    so spricht man von einer normstetigen Halbgruppe.

(B.1.1) ist nichts anderes als die Stetigkeit von tTtmaps-to𝑡subscript𝑇𝑡t\mapsto T_{t} bei t=0𝑡0t=0 in der starken Operatortopologie auf L(X)𝐿𝑋L(X). Analog bedeutet (B.1.2) gerade die Stetigkeit von tTtmaps-to𝑡subscript𝑇𝑡t\mapsto T_{t} bei t=0𝑡0t=0 in der Operatornormtopologie.

Beispiel B.2 ([Wer07], S. 358–360).
  1. (i)

    Sei X𝑋X ein Banachraum und AL(X)𝐴𝐿𝑋A\in L(X). Setze

    Tt:=etA=exp(tA)=n=01n!(tA)nassignsubscript𝑇𝑡superscripte𝑡𝐴𝑡𝐴superscriptsubscript𝑛01𝑛superscript𝑡𝐴𝑛T_{t}:=\mathrm{e}^{tA}=\exp(tA)=\sum_{n=0}^{\infty}\frac{1}{n!}(tA)^{n}

    für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.Dann ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine normstetige Halbgruppe.

  2. (ii)

    Sei p[1,[p\in[1,\infty[. Sei X=C0()𝑋subscript𝐶0X=C_{0}(\mathbb{R}) oder X=Lp()𝑋superscript𝐿𝑝X=L^{p}(\mathbb{R}). Betrachte die durch

    (Ttf)(x)=f(x+t)subscript𝑇𝑡𝑓𝑥𝑓𝑥𝑡(T_{t}f)(x)=f(x+t)

    für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, fX𝑓𝑋f\in X und x𝑥x\in\mathbb{R} gegebene Translationshalbgruppe. Dann ist (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe.

  3. (iii)

    Sei p[1,[p\in[1,\infty[ und d𝑑d\in\mathbb{N}. Definiere

    γt:d,x1(4πt)d/2exp(|x|24t),:subscript𝛾𝑡formulae-sequencesuperscript𝑑superscript𝑑\gamma_{t}:\mathbb{R}^{d}\to\mathbb{R},x\mapsto\frac{1}{(4\pi t)^{d/2}}\exp\left(-\frac{\lvert x\rvert^{2}}{4t}\right),

    für alle t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0}. Die Wärmeleitungshalbgruppe auf X:=Lp(d)assign𝑋superscript𝐿𝑝superscript𝑑X:=L^{p}(\mathbb{R}^{d}) ist durch T0=idXsubscript𝑇0subscriptid𝑋T_{0}=\operatorname{id}_{X} bzw. Ttf=γtfsubscript𝑇𝑡𝑓subscript𝛾𝑡𝑓T_{t}f=\gamma_{t}*f für alle t>0𝑡subscriptabsent0t\in\mathbb{R}_{>0} und fX𝑓𝑋f\in X definiert.

Die folgende Proposition ist nützlich, um zu überprüfen, ob eine Halbgruppe stark stetig ist:

Proposition B.3 ([EN00], Proposition I.5.3).

Sei X𝑋X ein Banachraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine Halbgruppe auf X𝑋X. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist ein C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe.

  2. (b)

    Die Abbildung ux:0X,tTtx:subscript𝑢𝑥formulae-sequencesubscriptabsent0𝑋subscriptabsent0𝑋u_{x}:\mathbb{R}_{\geq 0}\to X,t\mapsto T_{t}x, ist stetig für alle xX𝑥𝑋x\in X.

  3. (c)

    Es existiert ein δ>0𝛿subscriptabsent0\delta\in\mathbb{R}_{>0} und eine dichte Teilmenge D𝐷D in X𝑋X mit

    1. (i)

      supt[0,δ]Tt<subscriptsupremum𝑡0𝛿delimited-∥∥subscript𝑇𝑡\sup_{t\in[0,\delta]}\lVert T_{t}\rVert<\infty,

    2. (ii)

      limt0Ttx=xsubscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥\lim_{t\downarrow 0}T_{t}x=x für alle xD𝑥𝐷x\in D.

Proposition B.4 ([EN00], Proposition I.5.5).

Sei X𝑋X ein Banachraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe auf X𝑋X. Dann existieren M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1} und ω𝜔\omega\in\mathbb{R} mit der Eigenschaft:

TtMeωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Es gibt C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen, für die M>1𝑀1M>1 gilt, siehe beispielsweise [EN00], Example I.5.7.(iii) (Translationshalbgruppe mit Sprung), oder [Dav80], Example 1.19.

Um das Wachstumsverhalten einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe zu beschreiben, führt man die folgenden Begriffe ein:

Definition B.5.

Sei M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1} und ω𝜔\omega\in\mathbb{R}. Eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} heißt

  1. (i)

    beschränkt (mit Schranke M𝑀M), falls man ω=0𝜔0\omega=0 in Proposition B.4 wählen kann,

  2. (ii)

    quasikontraktiv (zum Parameter ω𝜔\omega), falls man M=1𝑀1M=1 in Proposition B.4 wählen kann, und

  3. (iii)

    kontraktiv, falls man M=1𝑀1M=1 und ω=0𝜔0\omega=0 in Proposition B.4 wählen kann.

Man möchte einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe einen eindeutig bestimmten, im allgemeinen unbeschränkten Operator, ihren Erzeuger, zuordnen. Eine Hauptaufgabe der Theorie der Halbgruppen ist es, den Zusammenhang zwischen C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe und Erzeuger zu studieren.

Definition B.6.

Sei X𝑋X ein Banachraum und (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Der Erzeuger von (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist der Operator A𝐴A, der durch

Ax=limt0Ttxxt𝐴𝑥subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡Ax=\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}

auf dem Definitionsbereich

D(A)={xX;limt0Ttxxt existiert}𝐷𝐴𝑥𝑋subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡 existiertD(A)=\left\{x\in X\,;\;\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\text{ existiert}\right\}

definiert wird.

Definiere ux:0X,tTtx:subscript𝑢𝑥formulae-sequencesubscriptabsent0𝑋subscriptabsent0𝑋u_{x}:\mathbb{R}_{\geq 0}\to X,t\mapsto T_{t}x. Dann ist Ax𝐴𝑥Ax gleich dem Wert der (rechtsseitigen) Ableitung von uxsubscript𝑢𝑥u_{x} in 00 für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A).

Beispiel B.7 ([Wer07], S. 363, [EN00], Proposition 1 in II.2.10).

 

  1. (i)

    Sei X𝑋X ein Banachraum und AL(X)𝐴𝐿𝑋A\in L(X). Der Erzeuger der Halbgruppe (etA)t0subscriptsuperscripte𝑡𝐴𝑡subscriptabsent0(\mathrm{e}^{tA})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} ist A𝐴A selbst, denn es gilt:

    etAidXtAdelimited-∥∥superscripte𝑡𝐴subscriptid𝑋𝑡𝐴\displaystyle\left\lVert\frac{\mathrm{e}^{tA}-\operatorname{id}_{X}}{t}-A\right\rVert =n=2tn1Ann!n=2tn1Ann!absentdelimited-∥∥superscriptsubscript𝑛2superscript𝑡𝑛1superscript𝐴𝑛𝑛superscriptsubscript𝑛2superscript𝑡𝑛1superscriptdelimited-∥∥𝐴𝑛𝑛\displaystyle=\left\lVert\sum_{n=2}^{\infty}\frac{t^{n-1}A^{n}}{n!}\right\rVert\leq\sum_{n=2}^{\infty}\frac{t^{n-1}\lVert A\rVert^{n}}{n!}
    tA2etA0für t0.formulae-sequenceabsent𝑡superscriptdelimited-∥∥𝐴2superscripte𝑡delimited-∥∥𝐴0absent𝑡superscriptdelimited-∥∥𝐴2superscripte𝑡delimited-∥∥𝐴0\displaystyle\leq t\lVert A\rVert^{2}\mathrm{e}^{t\lVert A\rVert}\to 0\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr }t\downarrow 0.
  2. (ii)

    Sei p[1,[p\in[1,\infty[. Wir betrachten die Translationshalbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X=C0()𝑋subscript𝐶0X=C_{0}(\mathbb{R}) oder X=Lp()𝑋superscript𝐿𝑝X=L^{p}(\mathbb{R}). Für alle fX𝑓𝑋f\in X und x𝑥x\in\mathbb{R} gilt

    limt0Ttf(x)f(x)t=limt0f(x+t)f(x)t,subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑓𝑥𝑓𝑥𝑡subscript𝑡0𝑓𝑥𝑡𝑓𝑥𝑡\lim_{t\downarrow 0}\frac{T_{t}f(x)-f(x)}{t}=\lim_{t\downarrow 0}\frac{f(x+t)-f(x)}{t},

    falls die Grenzwerte existieren. Somit ist der Erzeuger A𝐴A von (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} formal der Ableitungsoperator ffmaps-to𝑓superscript𝑓f\mapsto f^{\prime}. Im Falle X=C0()𝑋subscript𝐶0X=C_{0}(\mathbb{R}) erhält man als Definitionsbereich

    D(A)={fC0();f existiert und fC0()},𝐷𝐴formulae-sequence𝑓subscript𝐶0𝑓subscript𝐶0D(A)=\bigl{\{}f\in C_{0}(\mathbb{R})\,;\;f^{\prime}\text{ existiert und }f^{\prime}\in C_{0}(\mathbb{R})\bigr{\}},

    im Falle X=Lp()𝑋superscript𝐿𝑝X=L^{p}(\mathbb{R})

    D(A)={fLp();f ist absolutstetig und fLp()}.𝐷𝐴formulae-sequence𝑓superscript𝐿𝑝𝑓superscript𝐿𝑝D(A)=\bigl{\{}f\in L^{p}(\mathbb{R})\,;\;f\text{ ist absolutstetig und }f^{\prime}\in L^{p}(\mathbb{R})\bigr{\}}.

Die folgenden beiden Sätze beschreiben Eigenschaften des Erzeugers einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe.

Satz B.8 ([Wer07], Satz VII.4.6).

Der Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ist dicht definiert und abgeschlossen.

Satz B.9 ([Wer07], Korollar VII.4.8).

Zwei C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen mit demselben Erzeuger stimmen überein.

B.2 Die Sätze von Hille-Yosida und von Lumer-Phillips

Um den nachfolgenden Satz formulieren zu können, benötigen wir die folgende

Definition B.10.

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear.

  1. (i)

    Man nennt

    ρ(A):={λ;\displaystyle\rho(A):=\bigl{\{}\lambda\in\mathbb{C}\,;\; λA:D(A)X ist bijektiv auf X\displaystyle\lambda-A:D(A)\rightarrowtail\!\!\!\!\!\rightarrow X\text{ ist bijektiv auf }X
    mit (λA)1L(X)}\displaystyle\text{mit }(\lambda-A)^{-1}\in L(X)\bigr{\}}

    die Resolventenmenge von A𝐴A und das Komplement σ(A):=ρ(A)assign𝜎𝐴𝜌𝐴\sigma(A):=\mathbb{C}\setminus\rho(A) das Spektrum von A𝐴A.

  2. (ii)

    Für alle λρ(A)𝜆𝜌𝐴\lambda\in\rho(A) heißt

    R(λ,A):=(λA)1=(λidXA)1assign𝑅𝜆𝐴superscript𝜆𝐴1superscript𝜆subscriptid𝑋𝐴1R(\lambda,A):=(\lambda-A)^{-1}=(\lambda\operatorname{id}_{X}-A)^{-1}

    Resolvente von A𝐴A im Punkte λ𝜆\lambda.

Ist A𝐴A abgeschlossen und λA𝜆𝐴\lambda-A bijektiv auf X𝑋X, so ist (λA)1superscript𝜆𝐴1(\lambda-A)^{-1} nach dem Satz vom abgeschlossenen Graphen stetig.

Der folgende Satz stellt eine wichtige Formel bereit, die eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe mit der Resolvente ihres Erzeugers in Verbindung bringt:

Satz B.11 (Vgl. [EN00], Theorem II.1.10 und Corollary II.1.11).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A𝐴A der Erzeuger der C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} auf X𝑋X. Nach [EN00], Proposition I.5.5, oder Proposition B.4 findet man ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1} mit

TtMeωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.

Dann gilt:

  1. (i)

    {λ;Reλ>ω}ρ(A)formulae-sequence𝜆𝜆𝜌𝐴\bigl{\{}\lambda\in\mathbb{C}\,;\;\operatorname{Re}\lambda>\omega\bigr{\}}\subseteq\rho(A).

  2. (ii)

    R(λ,A)kx=1(k1)!0sk1eλsTsx𝑑s𝑅superscript𝜆𝐴𝑘𝑥1𝑘1superscriptsubscript0superscript𝑠𝑘1superscripte𝜆𝑠subscript𝑇𝑠𝑥differential-d𝑠R(\lambda,A)^{k}x=\frac{1}{(k-1)!}\int_{0}^{\infty}s^{k-1}\mathrm{e}^{-\lambda s}T_{s}x\,ds für alle xX𝑥𝑋x\in X, k𝑘k\in\mathbb{N} und λ𝜆\lambda\in\mathbb{C} mit Reλ>ωRe𝜆𝜔\operatorname{Re}\lambda>\omega.

  3. (iii)

    R(λ,A)kM(Re(λ)ω)kdelimited-∥∥𝑅superscript𝜆𝐴𝑘𝑀superscript𝑅𝑒𝜆𝜔𝑘\lVert R(\lambda,A)^{k}\rVert\leq\frac{M}{(Re(\lambda)-\omega)^{k}} für alle k𝑘k\in\mathbb{N} und λ𝜆\lambda\in\mathbb{C} mit Reλ>ωRe𝜆𝜔\operatorname{Re}\lambda>\omega.

Der folgende fundamentale Satz charakterisiert die Erzeuger kontraktiver C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen ([Wer07], Theorem VII.4.11):

Satz B.12 (Satz von Hille-Yosida für kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen).

Sei X𝑋X ein Banachraum. Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X ist genau dann Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe, wenn A𝐴A dicht definiert und abgeschlossen ist, >0ρ(A)subscriptabsent0𝜌𝐴\mathbb{R}_{>0}\subseteq\rho(A) gilt und

λR(λ,A)1für alle λ>0.formulae-sequencedelimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴1delimited-∥∥𝜆𝑅𝜆𝐴1\lVert\lambda R(\lambda,A)\rVert\leq 1\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}.

Falls eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} quasikontraktiv ist, es also ein ω𝜔\omega\in\mathbb{R} mit

Tteωtfür alle t0formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}

gibt, kann man die obige Charakterisierung auf die umskalierte kontraktive Halbgruppe, die gegeben ist durch

St:=eωtTtfür alle t0,formulae-sequenceassignsubscript𝑆𝑡superscript𝑒𝜔𝑡subscript𝑇𝑡assignsubscript𝑆𝑡superscript𝑒𝜔𝑡subscript𝑇𝑡S_{t}:=e^{-\omega t}T_{t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}},

anwenden. Da der Erzeuger von (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} die Gestalt B=Aω𝐵𝐴𝜔B=A-\omega hat, erhält Satz B.12 die folgende Form:

Folgerung B.13.

Sei X𝑋X ein Banachraum und ω𝜔\omega\in\mathbb{R}. Für einen Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine quasikontraktive Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} mit

    Tteωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.
  2. (b)

    A𝐴A ist dicht definiert, abgeschlossen mit >ωρ(A)subscriptabsent𝜔𝜌𝐴\mathbb{R}_{>\omega}\subseteq\rho(A), und für jedes λ>ω𝜆subscriptabsent𝜔\lambda\in\mathbb{R}_{>\omega} gilt:

    (λω)R(λ,A)1.delimited-∥∥𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴1\lVert(\lambda-\omega)R(\lambda,A)\rVert\leq 1.

Man kann den Erzeuger einer beliebigen C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe charakterisieren, benötigt dann allerdings Normabschätzungen für alle Potenzen der Resolvente (vgl. [EN00], Theorem II.3.8):

Satz B.14 (Satz von Hille-Yosida, allgemeiner Fall).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Sei ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} mit

    TtMeωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.
  2. (b)

    A𝐴A ist dicht definiert, abgeschlossen mit >ωρ(A)subscriptabsent𝜔𝜌𝐴\mathbb{R}_{>\omega}\subseteq\rho(A), und für jedes λ>ω𝜆subscriptabsent𝜔\lambda\in\mathbb{R}_{>\omega} gilt:

    [(λω)R(λ,A)]kMfür alle k.formulae-sequencedelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘𝑀delimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘𝑀\bigl{\lVert}\bigl{[}(\lambda-\omega)R(\lambda,A)\bigr{]}^{k}\bigr{\rVert}\leq M\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }k\in\mathbb{N}.
Lemma B.15.

Sei X𝑋X ein Banachraum. Seien A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X und B:D(B)XX:𝐵𝐷𝐵𝑋𝑋B:D(B)\subseteq X\to X linear mit BA𝐵𝐴B\subseteq A und ρ(B)𝜌𝐵\rho(B)\neq\emptyset. Dann gilt: B=A𝐵𝐴B=A.

Beweis.

Sei λρ(B)𝜆𝜌𝐵\lambda\in\rho(B). Es gilt: λBλA𝜆𝐵𝜆𝐴\lambda-B\subseteq\lambda-A. Somit folgt: (λB)1(λA)1superscript𝜆𝐵1superscript𝜆𝐴1(\lambda-B)^{-1}\subseteq(\lambda-A)^{-1}. Da (λB)1L(X)superscript𝜆𝐵1𝐿𝑋(\lambda-B)^{-1}\in L(X) ist, ergibt sich: (λB)1=(λA)1superscript𝜆𝐵1superscript𝜆𝐴1(\lambda-B)^{-1}=(\lambda-A)^{-1}. Man erhält: B=A𝐵𝐴B=A. ∎

Als einfache Folgerung erhält man:

Folgerung B.16.

Sei X𝑋X ein Banachraum, A𝐴A (bzw. B𝐵B) Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe (St)t0subscriptsubscript𝑆𝑡𝑡subscriptabsent0(S_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} (bzw. (Tt)t0subscriptsubscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}) auf X𝑋X mit BA𝐵𝐴B\subseteq A. Dann gilt: B=A𝐵𝐴B=A.

Beweis.

Nach dem Satz von Hille-Yosida (Satz B.14) gilt: ρ(B)𝜌𝐵\rho(B)\neq\emptyset. Mit Lemma B.15 erhält man: B=A𝐵𝐴B=A. ∎

In der Praxis sind die Versionen des Satzes von Hille-Yosida (Satz B.12, Folgerung B.13 und Satz B.14) häufig schwierig anzuwenden, da man eine explizite Kenntnis der Resolventenmenge benötigt. Deshalb werden wir mit Hilfe dissipativer Operatoren eine weitere Charakterisierung der Erzeuger kontraktiver C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen aufführen.

Definition B.17.

Sei X𝑋X ein Banachraum. Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X heißt dissipativ, falls gilt:

(λA)xλxfür alle λ>0 und xD(A).formulae-sequencedelimited-∥∥𝜆𝐴𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥delimited-∥∥𝜆𝐴𝑥𝜆delimited-∥∥𝑥\left\lVert(\lambda-A)x\right\rVert\geq\lambda\lVert x\rVert\quad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }\lambda\in\mathbb{R}_{>0}\text{ und }x\in D(A).

Mit Hilfe der folgenden Definition erhält man eine alternative Charakterisierung dissipativer Operatoren:

Definition B.18.

Sei X𝑋X ein Banachraum. Definiere für alle xX𝑥𝑋x\in X die Menge

𝒥(x):={φX;φ(x)=x2=φ2},assign𝒥𝑥formulae-sequence𝜑superscript𝑋𝜑superscript𝑋\mathcal{J}(x):=\bigl{\{}\varphi\in{X}^{*}\,;\;\varphi(x)=\lVert x\rVert^{2}=\lVert\varphi\rVert^{2}\bigr{\}},

genannt Dualitätsmenge im Punkte x𝑥x, wobei mit Xsuperscript𝑋{X}^{*} der Dualraum von X𝑋X bezeichnet wird.

Nach dem Satz von Hahn-Banach ist die Dualitätsmenge nicht-leer.

Dissipative Operatoren kann man wie folgt charakterisieren:

Proposition B.19 ([EN00], Proposition II.3.23).

Sei X𝑋X ein Banachraum. Ein Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X ist genau dann dissipativ, wenn für jedes xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A) ein φ𝒥(x)𝜑𝒥𝑥\varphi\in\mathcal{J}(x) existiert mit

Reφ(Ax)0.Re𝜑𝐴𝑥0\operatorname{Re}\varphi(Ax)\leq 0. (B.2.1)

Falls A𝐴A Erzeuger einer kontraktiven C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe ist, dann gilt (B.2.1) für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A) und beliebige φ𝒥(x)𝜑𝒥𝑥\varphi\in\mathcal{J}(x).

Im einem beliebigen Hilbertraum H𝐻H ist, wenn man H𝐻H kanonisch mit seinem Dualraum Hsuperscript𝐻{H}^{*} identifiziert,

𝒥(x)={x}𝒥𝑥𝑥\mathcal{J}(x)=\{x\}

für alle xH𝑥𝐻x\in H. Somit ist ein Operator A𝐴A in H𝐻H genau dann dissipativ, wenn gilt:

ReAx,x0Re𝐴𝑥𝑥0\operatorname{Re}\langle Ax,x\rangle\leq 0

für alle xD(A)𝑥𝐷𝐴x\in D(A). Dies gilt insbesondere für selbstadjungierte Operatoren mit negativem Spektrum.

Es folgt die angekündigte Charakterisierung der Erzeuger kontraktiver C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen ([Wer07], Theorem VII.4.16):

Satz B.20 (Satz von Lumer-Phillips).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear und dicht definiert. Dann erzeugt A𝐴A genau dann eine kontraktive C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe, wenn A𝐴A dissipativ ist und ein λ>0𝜆subscriptabsent0\lambda\in\mathbb{R}_{>0} so existiert, dass λA𝜆𝐴\lambda-A surjektiv auf X𝑋X ist.

B.3 Erzeuger von C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen

Man kann ein dem Satz von Hille-Yosida (Satz B.14) entsprechendes Resultat auch für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen formulieren. Hierfür wird zunächst definiert, was man unter einem Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe versteht:

Definition B.21.

Der Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} auf einem Banachraum X𝑋X ist der Operator A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X, der durch

Ax=limt0Ttxxt𝐴𝑥subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡Ax=\lim_{t\to 0}\frac{T_{t}x-x}{t}

für alle x𝑥x aus seinem Definitionsbereich

D(A)={xX;limt0Ttxxt existiert}𝐷𝐴𝑥𝑋subscript𝑡0subscript𝑇𝑡𝑥𝑥𝑡 existiertD(A)=\left\{x\in X\,;\;\lim_{t\to 0}\frac{T_{t}x-x}{t}\text{ existiert}\right\}

definiert wird.

Sei (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe mit Erzeuger A𝐴A. Dann kann man Tt+:=Ttassignsubscriptsuperscript𝑇𝑡subscript𝑇𝑡T^{+}_{t}:=T_{t} und Tt:=Ttassignsubscriptsuperscript𝑇𝑡subscript𝑇𝑡T^{-}_{t}:=T_{-t} für alle t0𝑡subscriptabsent0{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} definieren. Es folgt aus der obigen Definition, dass (Tt+)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{+}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} und (Tt)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{-}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen mit Erzeuger A𝐴A bzw. A𝐴-A sind. Falls ein Operator A𝐴A also Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe ist, sind A𝐴A und A𝐴-A Erzeuger einer C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppe. Der folgende Satz zeigt, dass auch die Umkehrung gilt (vgl. [EN00], Abschnitt II.3.11):

Satz B.22 (Satz von Hille-Yosida für C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppen).

Sei X𝑋X ein Banachraum und A:D(A)XX:𝐴𝐷𝐴𝑋𝑋A:D(A)\subseteq X\to X linear. Sei ω𝜔\omega\in\mathbb{R} und M1𝑀subscriptabsent1M\in\mathbb{R}_{\geq 1}. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:

  1. (a)

    A𝐴A erzeugt eine C0subscript𝐶0C_{0}-Gruppe (Tt)tsubscriptsubscript𝑇𝑡𝑡(T_{t})_{t\in\mathbb{R}} mit der Eigenschaft:

    TtMeω|t|für alle t.formulae-sequencedelimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T_{t}\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega\lvert t\rvert}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}}.
  2. (b)

    A𝐴A und A𝐴-A erzeugen C0subscript𝐶0C_{0}-Halbgruppen (Tt+)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{+}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}} bzw. (Tt)t0subscriptsubscriptsuperscript𝑇𝑡𝑡subscriptabsent0(T^{-}_{t})_{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}, die folgendes erfüllen:

    Tt+,TtMeωtfür alle t0.formulae-sequencedelimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡delimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡delimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡delimited-∥∥subscriptsuperscript𝑇𝑡𝑀superscripte𝜔𝑡\lVert T^{+}_{t}\rVert,\lVert T^{-}_{t}\rVert\leq M\mathrm{e}^{\omega t}\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }{t\in\mathbb{R}_{\geq 0}}.
  3. (c)

    A𝐴A ist dicht definiert, abgeschlossen und für jedes λ𝜆\lambda\in\mathbb{R} mit |λ|>ω𝜆𝜔\lvert\lambda\rvert>\omega hat man λρ(A)𝜆𝜌𝐴\lambda\in\rho(A) und

    [(|λ|ω)R(λ,A)]kMfür alle k.formulae-sequencedelimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘𝑀delimited-∥∥superscriptdelimited-[]𝜆𝜔𝑅𝜆𝐴𝑘𝑀\bigl{\lVert}[(\lvert\lambda\rvert-\omega)R(\lambda,A)]^{k}\bigr{\rVert}\leq M\qquad\text{f\"{u}\nobreak\hskip 0.0ptr alle }k\in\mathbb{N}.

Literatur

  • [Ara01] Ara, Pere: Morita equivalence and Pedersen ideals. Proc. Amer. Math. Soc., 129(4):1041–1049 (electronic), 2001.
  • [Baa80] Baaj, Saad: Multiplicateurs non bornès. \btxphdthesis, Thése 3éme cycle, Universitè Paris 6, 1980.
  • [BJ83] Baaj, Saad \btxandlong Pierre Julg: Théorie bivariante de Kasparov et opérateurs non bornés dans les Csuperscript𝐶C^{\ast}-modules hilbertiens. C. R. Acad. Sci. Paris Sér. I Math., 296(21):875–878, 1983.
  • [BKNW07] Blecher, David P., Kay Kirkpatrick, Matthew Neal, \btxandlong Wend Werner: Ordered involutive operator spaces. Positivity, 11(3):497–510, 2007.
  • [Bla06] Blackadar, Bruce: Operator algebras, \btxvolumelong 122 \btxofserieslong Encyclopaedia of Mathematical Sciences. Springer-Verlag, Berlin, 2006.
  • [Ble01] Blecher, David P.: The Shilov boundary of an operator space and the characterization theorems. J. Funct. Anal., 182(2):280–343, 2001.
  • [Ble04] Blecher, David P.: Multipliers, Csuperscript𝐶C^{\ast}-modules, and algebraic structure in spaces of Hilbert space operators. \Btxinlong Operator algebras, quantization, and noncommutative geometry, \btxvolumelong 365 \btxofserieslong Contemp. Math., \btxpageslong 85–128. Amer. Math. Soc., Providence, RI, 2004.
  • [BLM04] Blecher, David P. \btxandlong Christian Le Merdy: Operator algebras and their modules—an operator space approach, \btxvolumelong 30 \btxofserieslong London Mathematical Society Monographs. New Series. The Clarendon Press Oxford University Press, Oxford, 2004.
  • [BN08] Blecher, David P. \btxandlong Matthew Neal: Metric characteriziations of isometries and of unital operator spaces and systems. Preprint (arXiv:0805:2166v2), 2008.
  • [BP01] Blecher, David P. \btxandlong Vern I. Paulsen: Multipliers of operator spaces, and the injective envelope. Pacific J. Math., 200(1):1–17, 2001.
  • [BW06] Blecher, David P. \btxandlong Wend Werner: Ordered Csuperscript𝐶C^{*}-modules. Proc. London Math. Soc. (3), 92(3):682–712, 2006.
  • [Con81] Connes, Alain: An analogue of the Thom isomorphism for crossed products of a Csuperscript𝐶C^{\ast}-algebra by an action of 𝐑𝐑{\bf R}. Adv. in Math., 39(1):31–55, 1981.
  • [Dam04] Damaville, Stéphane: Régularité des opérateurs quadratiquements bornés dans les modules de Hilbert. Preprintreihe des SFB 478 – Geometrische Strukturen in der Mathematik des Mathematischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 323, 2004.
  • [Dam07] Damaville, Stéphane: Régularité d’opérateurs non bornés dans les modules de Hilbert. C. R. Math. Acad. Sci. Paris, 344(12):769–772, 2007.
  • [Dav80] Davies, Edward Brian: One-parameter semigroups, \btxvolumelong 15 \btxofserieslong London Mathematical Society Monographs. Academic Press Inc., London, 1980.
  • [DS63] Dunford, Nelson \btxandlong Jacob T. Schwartz: Linear operators. Part II. John Wiley & Sons Inc., New York, 1963.
  • [EN00] Engel, Klaus-Jochen \btxandlong Rainer Nagel: One-parameter semigroups for linear evolution equations, \btxvolumelong 194 \btxofserieslong Graduate Texts in Mathematics. Springer-Verlag, New York, 2000.
  • [ER00] Effros, Edward G. \btxandlong Zhong-Jin Ruan: Operator spaces, \btxvolumelong 23 \btxofserieslong London Mathematical Society Monographs. New Series. Oxford University Press, New York, 2000.
  • [Exe97] Exel, Ruy: Twisted partial actions: a classification of regular Csuperscript𝐶C^{*}-algebraic bundles. Proc. London Math. Soc. (3), 74(2):417–443, 1997.
  • [Fol95] Folland, Gerald B.: A course in abstract harmonic analysis. Studies in Advanced Mathematics. CRC Press, Boca Raton, FL, 1995.
  • [Gol85] Goldstein, Jerome A.: Semigroups of linear operators and applications. Oxford Mathematical Monographs. The Clarendon Press Oxford University Press, New York, 1985.
  • [Ham99] Hamana, Masamichi: Triple envelopes and Šilov boundaries of operator spaces. Math. J. Toyama Univ., 22:77–93, 1999.
  • [Har81] Harris, Lawrence A.: A generalization of Csuperscript𝐶C^{\ast}-algebras. Proc. London Math. Soc. (3), 42(2):331–361, 1981.
  • [HN08] Huang, Xu-Jian \btxandlong Chi-Keung Ng: An abstract characterization of unital operator spaces. Preprint (arXiv:0805:2447v2), 2008.
  • [HQVK92] Hollevoet, J., J. Quaegebeur, \btxandlong S. Van Keer: Stone’s theorem in Csuperscript𝐶C^{*}-algebras. Quart. J. Math. Oxford Ser. (2), 43(170):227–233, 1992.
  • [HR90] Hewitt, E. \btxandlong K. Ross: Abstract Harmonic Analysis II. Academic Press, 1990.
  • [Kus97] Kustermans, Johan: The functional calculus of regular operators on Hilbert Csuperscript𝐶C^{*}modules revisited. Preprint (arXiv:funct-an/9706007v1), 1997.
  • [Lan95] Lance, E. Christopher: Hilbert Csuperscript𝐶C^{*}-modules: a toolkit for operator algebraists, \btxvolumelong 210 \btxofserieslong London Mathematical Society Lecture Note Series. Cambridge University Press, Cambridge, 1995.
  • [LT76] Lazar, Aldo J. \btxandlong Donald C. Taylor: Multipliers of Pedersen’s ideal. Mem. Amer. Math. Soc., 5(169):iii+111, 1976.
  • [NR03] Neal, Matthew \btxandlong Bernard Russo: Operator space characterizations of Csuperscript𝐶C^{*}-algebras and ternary rings. Pacific J. Math., 209(2):339–364, 2003.
  • [Pal99] Pal, Arupkumar: Regular operators on Hilbert Csuperscript𝐶C^{*}-modules. J. Operator Theory, 42(2):331–350, 1999.
  • [Pau02] Paulsen, Vern: Completely bounded maps and operator algebras, \btxvolumelong 78 \btxofserieslong Cambridge Studies in Advanced Mathematics. Cambridge University Press, Cambridge, 2002.
  • [Ped66] Pedersen, Gert K.: Measure theory for Csuperscript𝐶C^{\ast} algebras. Math. Scand., 19:131–145, 1966.
  • [Ped79] Pedersen, Gert K.: C*-Algebras and their Automorphism Groups. Academic Press, 1979.
  • [Phi88] Phillips, N. Christopher: A new approach to the multipliers of Pedersen’s ideal. Proc. Amer. Math. Soc., 104(3):861–867, 1988.
  • [RW98] Raeburn, Iain \btxandlong Dana P. Williams: Morita equivalence and continuous-trace Csuperscript𝐶C^{*}-algebras, \btxvolumelong 60 \btxofserieslong Mathematical Surveys and Monographs. American Mathematical Society, Providence, RI, 1998.
  • [Upm85] Upmeier, Harald: Symmetric Banach manifolds and Jordan Csuperscript𝐶C^{\ast}-algebras, \btxvolumelong 104 \btxofserieslong North-Holland Mathematics Studies. North-Holland Publishing Co., Amsterdam, 1985.
  • [Web04] Webster, Corran: On unbounded operators affiliated with Csuperscript𝐶C^{*}-algebras. J. Operator Theory, 51(2):237–244, 2004.
  • [Wer99] Werner, Wend: Small k𝑘k-groups for operator systems. Unpublished manuscript, 1999.
  • [Wer04] Werner, Wend: Multipliers on matrix ordered operator spaces and some K𝐾K-groups. J. Funct. Anal., 206(2):356–378, 2004.
  • [Wer07] Werner, Dirk: Funktionalanalysis. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, 6. \btxeditionlong, 2007.
  • [WN92] Woronowicz, Stanisław L. \btxandlong Kazimierz Napiórkowski: Operator theory in the Csuperscript𝐶C^{\ast}-algebra framework. Rep. Math. Phys., 31(3):353–371, 1992.
  • [Wor91] Woronowicz, Stanisław L.: Unbounded elements affiliated with Csuperscript𝐶C^{*}-algebras and noncompact quantum groups. Comm. Math. Phys., 136(2):399–432, 1991.
  • [Wor95] Woronowicz, Stanisław L.: Csuperscript𝐶C^{*}-algebras generated by unbounded elements. Rev. Math. Phys., 7(3):481–521, 1995.
  • [Zar01] Zarikian, Vrej: Complete One-sided M𝑀M-ideals in operator spaces. \btxphdthesis, University of California, Los Angeles, 2001.
  • [Zet83] Zettl, Heinrich: A characterization of ternary rings of operators. Adv. in Math., 48(2):117–143, 1983.
Conversion to HTML had a Fatal error and exited abruptly. This document may be truncated or damaged.